dort in zwei stockfinsteren Zellen der Carabinierikaserne, hungrigen Ma gens untergebracht. Nach einer schlaflosen, bitteren Nacht den Morgen mit Sehnsucht erwartend, wurden wir um vier Uhr früh aus den Zellen herausgeführt und um fünf Uhr ging es ohne etwas zu essen, der Küste entlang Foggia zu, wo wir um 10.20 Uhr ankamen. Auch dort blieben wir in einer Zelle, bis uns ein Zug nach dem Verteilungsorte Potenza brachte. Wir wurden in ein am Berge von Potenza liegendes Gefängnis gebracht, wel ches
ist äußerst arm und lebt größtenteils von einem armseligen Ackerbau. Oli ven sind der Haupterwerb neben Getreide, der Wein reicht gerade für den Hausgebrauch. Gleich wurde uns auch ein Büchlein übergeben, in dem die Verordnungen für die Ver bannten festgesetzt sind. So dürfen wir nicht vor sieben Uhr früh ausstehen, nicht die Ortsgrenzen verlassen, keine öffentlichen Lokale besuchen,, außer die Kirche und müssen um fünf Uhr gbends zu Hause sein. Vormittags haben wir uns MUse r Behörde zu meldeu. Langsam
Jürliener, nur Mittags und abends zu spei sen. Mir hungrigem Tirvler kommt manchesmal ein Hun- geransaU/Äber-die Erinnerung daran, wo man sich gegen wärtig befindet, läßt einem dann alles vergessen. Man lernt genügsam und mit wenigem zufrieden zu sein. Ich habe mir auch eine Tagesordnung angewöhnt. In der Früh bis neun oder auch bis elf Uhr zu schlafen, da ich ja nichts tun darf, dann gehe ich bei Schönwetter aus, um eine Skizze zu machen, wobei ich zugleich in Erman gelung eines Klosetts das Weite