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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1928
Umfang: 8
, daß ein Abgesandter des Königs von Italien und General Cadornas auf der deutschen Gesandtschaft in Bern ! erschienen sei und Deutschland ersucht habe, Oesterreich-Un- j garn mitzuteilen, daß der König von Italien gegen Ab- ttetung des Trentino zum Friedensschluß bereit sei. Ribot erklärte dem Prinzen, er glaube an das italienische Frie-. densangebot nicht. Am 27. Mai 1917 ttaf Prinz Sixtus neilerlich mit Lloyd George in London zusammen. Im Laufe der Unter redung wurde beschlossen, die österreichischen Friedcnsvor

. Die Katastrophe -es deutschen Unterrichtswesens in Südtirot. Die Bedrängnis der Mit der deutschen Schule in Südtirol ist es nun end gültig vorbei. Die Tatsache, daß im laufenden Schuljahr noch in 36 Oberklassen der Volksschule die deutsche Mutter sprache erhalten geblieben ist, ändert an der Feststellung kaum ettvas. Dies um so mehr, als von zuständiger Seite von der Behörde selbst erklärt wird, daß diese Zulassung nur für 1927/28 Geltung haben und der für die Provinz Bozen bestimmte außerordentliche

Kommissär der faschi stischen Partei, dessen Einfluß den jeder anderen Stelle weitaus übertrifft, bereits im September 1927 in einer Mitteilung an die Blätter des Reiches mit Gewißheit verkündete, daß mit dem Jahre 1928 alle Schulen süd lich des Brenners von dem „Idiom der Barbaren' voll ständig befreit sein iverden. Der Charakter der sogenannten deutschen Jntegrativklassen wird wesentlich dadurch be stimmt, daß auch in ihnen 10 Wochenstunden durchaus italienisch sind, darunter Fächer wie Geographie

, in welche die deutsche Lehrerschaft Südtirols gekommen ist. Einleitend sei bemerkt, daß unmittelbar nach dem Umftlrrz das deutsche Schulwesen nahezu unverändert stehen blieb, wie es bis 1918 vorhanden war; nur die wenigen deutschen Schulen in dem geschlossenen italienischen Sprach gebiete (etwa 15—20 Klassen) waren sofort aufgehoben worden. Weiters sei angeführt, daß das Zahlenmaterial erst seit 1924 auf amtliche Veröffentlichungen der Schul behörden gestützt iverden konnte, da vor dieser Zeit all gemein zugänglickw

), 37 dreiklassige (3 Privatschulen >, 76 zweiklassige (1 Privatschule), 141 einklassige (2 Prival- schulerr) und 104 Notschulen. In den öffentlichen Schulen gab es 770 Klassen. Der Abbau. Mit 10 Jänner 1923 wurden plöklich in einer Reihe von Orten des unteren Etschtales (Salurn, deutschen Lehrerschaft. Leifers, Branzoll u. s. w.) die deutschen Schulen zur Gänze in italienische verwandelt, dasselbe Schicksal traf mit Beginn des Schuljahres 1923/24 alle anderen Schulen des Unterlandes und jene der deutschen

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 15.09.1927
Umfang: 8
. Zu rechter Zeit erzählen die Schweizerischen Monats hefte vom früheren italienischen Jrredentismus. Sie erinnern an die Tatsache, daß schon im 10. Jahrhundert das lango- bardische Herzogtum Trient, das nachmalige Welschtirol, aus dem italienischen Langobardenreich gelöst und unmit telbar dem Deutschen Reich einverleibt wurde, dessen Vor werk es während beinahe 1000 Jahren geblieben ist. Erst seit 1750 beginnt eine Besinnung aus die sprach liche und geistige Verschiedenheit vom deutschen Tirol

. Der welsche Tiroler Clemens Vanetti zeigt sich als ent schlossener Vorkämpfer des Jtalienertums und schreibt 1790: „Nur durch Zufall sind diese Italiener einmal Tiroler Un tertanen geworden. Italiener sind wir und nicht Tiroler.' Napoleon schlug dann Welschtirol einschließlich des deutschen Talkessels von Bozen bis gegen Meran und Klausen zum Königreich Italien, und jetzt taucht zum erstenmale der Name „Trentino' auf. Aber die italienische Herrschaft machte sich selbst bei der Welschtiroler Bevölkerung

diese Tatsachen der Ver gangenheit? Weil wir dem kurzen Gedächtnis aufhelfen möchten. Das findet sich bei gewissen Deutschen ebenso wie bei Italienern. Woher nimmt Italien heute das Recht, gegen Deutsch land zu schelten, wenn es sich seiner Südtiroler Deutschen auch nur erinnert? Wir wissen genau, daß die patriotische Begeisterung für Südtirol, wie sie vom „Vorwärts' oder „Ullstein' getrieben wird, mit wirklicher nationaler Ueber- legung oder gar Begeisterung nichts zu tun hat. Viele laden ihren Haß

und unser nationales Zusammengehörigkeitsgefühl kann uns nie mand verbieten. Gerade Mussolini müßte seinem ganzen Charakter nach keine Achtung vor uns haben, wenn wir nicht für die Erhaltung deutscher Sprache und deutscher Sitte in Südtirol eintreten würden. Wir tun das übrigens nicht um' Mussolini, sondern um unseres deutschen Ehrge fühls willen. Noch 1910 verlangten die Italiener, als unbe streitbares Recht, daß die unter Knechtschaft Oesterreichs stehenden Italiener eine eigene Universität auf italie nischem

, welche tapfer gegen den vordringenden Pangermanis mus für die Sprache Dantes und für die Ideale Italiens kämpfen, die wärmste Sympathie aus.' Welch blutige Ironie! Unter dem Namen „Dantes' kämpft Italien gegen die Deutschen und die Deutschen haben für die Erforschung Dantes und Verbreitung seines Ruh mes nicht weniger geleistet als die Italiener!' Südtirol auf dem deutschen Katho likentag in Dortmund. Im Rahmen des Katholikentages hielt auch der Reichsverband für die kathol. Ausländsdeutschen im alten

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 6
Datum: 01.10.1925
Umfang: 6
von Italienern, der zweite Abend brachte wenig Publikum und zwar ausschließlich italienisches. Nicht ein Fremder, nicht ein Deutscher. Die Parole war gewesen: „Boykott'. Und das ist für die Bozner Deutschen, unge bildete Lümmel, am Handel reich geworden und unfähig jeden Genusses, der aus künstlerischer Quelle stammt, etwas sehr leichtes. Die Weinstuben voll, das Theater leer. Wenn es ein Zirkus mit Menagerie gewesen wäre, würde die Sacke schwerer gegangen sein. Die Viecher würden gelaufen sein, um Viecher

zu sehen. (Zirkus Gleich: in 5 Vorstellungen 300.000 Lire Kaffaeinnahmen!!!) Der Kommissär wird die Bürgerschaft auch noch beleh ren über die Normen eines guten Zusammenlebens zwischen Italienern und Deutschen. Er wird jenem geschwollenen Fleischwanst, der auf den Namen Staffier hört (Hotel Greff, Bristol und Laurin) lehren, wie er zu leben hat, und auch einige andere Gehilfen, die die Reklamezettel der italienischen Opernsaison zwei Minuten, nachdem sie auf den Tischen im Hotel Greif ausgeteilt worden

Staates und sind gezwungen, unter ihm zu leben. Anfangs haben sie äu ßerlich gegen den Stachel zu löcken versucht. Was können diese 280.000 Deutschen gegen die ganze Entente mit Widerstand ausrichten? Die Welt kennt jetzt das Unrecht. Solange die Grenzpfähle statt bei Salurn auf dem Brenner stehen, bleibt den Südtirolern nichts anderes übrig, als sich mit ihrem Rechte als italienische Staats bürger durchzusetzen. Was jedem Italiener znsteht, darf auch ihnen nicht verweigert

werden. Jedes Ausnahmegesetz, jede Gewalttat im einzelnen müssen sie als soche hin stellen und dem deutschen Volke und der Welt zu Ohren bringen. Sie dürfen das Minderheitenrecht für sich ver langen, was in den Friedensverträgen verheißen ist und dürfen nicht aufhören, das immer und immer wieder zu tun. Positiv haben sie dafür zu besorgen, daß ihr Land das Erbe ihrer Kinder bleibt, daß sie sich ihre Fröm migkeit, Sprache und Sitte und Volkstum in der Hoheit, Freiheit und Reinheit bewahren, die dem Tiroler Bauer zu eigen

ist. Sie müssen ihre völkische Ehre darin sehen, so ehrbar und streng zu bleiben, daß die nachlässige und unordentliche aber bequeme Art der Wälschen keine Ge fahr für sie bedeutet. Das ist sehr viel und so manches Ungesagte kommt noch hinzu. Wenn sie alles das de- folgen — und sie sind bereit es zu tun — dann helfen sie sich nicht nur selbst, sondern dem deutschen Gesamr- volke, das für seine Gesinnesbildung seine Tiroler Brüder am wenigsten enttaten kann. Wir lassen nicht von Südttrol

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Südtiroler Heimat
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Seite 7 von 8
Datum: 15.11.1929
Umfang: 8
sie ihrem Prosess.r in aller Form hatte zu lvierstchen geben müssen, daß sie ein anständiges Mäd chen sei. So geschehen in einer Stadt des deutschen Süotirol durch Angehörige jener Nation, die laut Aufschrift aus Mi ,,Sieges'-Tenknlal in Bozen uns die Kultur ge bracht haben. Faschistische Propaganda in Paris. Cm nichtdeutscher Ausländer schreibt uns aus Paris: Hier in Paris unterhält die faschistische Regierung e,in großartiges Reisebureau mit einem ungeheurem Aufwand non Reklamematerial. Das Bureau befindest

es an, daß auch durch dieses Werk «tue Fülle leuchtenden Humors geht, ein wahrer Reichtum der köstlichsten Gestalten und Episoden. „Golgatha der Ehe' und „Allerseelen' wird man künftig als den Gipfelpunkt in dem Lchafsen des Dichters zu bezeichnen haben. Der Deutsch« Dolkskalender für 1930, Herausgeber Deutscher 'Schulderem Südmark Wien, Preis 8 2.40, bringt zunächst eine Beilage über die 50jährige Tätigkeit des Deutschen Schulvereines aus dem Gebiete der deutschen Schutzarbeit und steht ansonsten im Zeichen des 300

, auch auf irdische Dinge, auf Herzhaftigkeit, Haltung und Härte tut den Deutschen not, welchem Ziele der hochgesinnte Aufsatz von M. Radakovic „Majestät des Rechtes' und die Balladen von Grogger, Miegel und Münchhausen dienen. Die Erzählungskunst ist durch Ertl, Fossel, Rögner, Schierl-Koch und Schullern ver treten, die Lyrik durch Herold. Kloepfer, K. A. Mayer, Schaum kal, Schütz und Schultern. Zum 2000. Geburtstag Virgils zeigt der Schriftleiter Beziehungen zwischen Antike und Christentum. Mtmnanns MonaMslf

LSerMMe 28 rt ZZeutsihes Leven aus Westcrmanns Monatsheften, der schönsten Zeitschrift deutschen Geistes- und Kulturleberw. sowie Deutscher Kunst und Literatur. Zahlreiche aanzseitige farbige Bilder schmucken das Heft, j» Dem geistig Weitschauenden ..Westermauns Monatshefte' für nur 2.-M. je Heft. Mit der Beilage: Westermauns Monatsheft- Atlas ohne Erhöhung des Bezugspreises. 3ete»&fhpt zwriMtt Vroveveft fofienl©* gegen Einsendung dieser Anzeige und für Porto einen internationalen Antwortschei

: „Tiroler Antwort, Sud tirol, und Laurins Rosengarten' sagen von der Rot sttzseres deutschen Südlandes und überall klingt die frohe Hoffnung durch, daß das Tiroler Land noch nicht verloren ist. j.M^ge und Menschen, ein Schwur, der spricht: Welsch werden wir nicht!' Maria Kahle hat das Gesamiproblem des VMs- tums gewiß wie selten eine Frau erfaßt und wenn man sie heute schon die Nachfolgerin einer Droste-Hülshoff Atztzift, so mag dies gewiß zutreffen. Möge das Buch sichMsch Freunde schaffen, jedenfalls

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 8
Datum: 15.04.1932
Umfang: 8
der rächenden Nemesis mutet es da förmlich an, daß dem durch die Bedrängnis von Osten und von Westen her nun wie in eine politische Falle geratenen Neu-Jtalien für seine Expansionsbestrebungen, kein anderer Ausweg übrig bleiben sollte, als wieder nur Innsbruck. 1ä. April 1932. nach dem germanischen rckorsen zu und über denselben deutschen Brenner hinüber, den es fc bimmelftürmender nationaler GrotzMünnsft.cht. als Judas lohn für seinen Treubruch, an sich gerissen hat. Es waren mithin keine kleinen

Empfindungen dem schon eingeschüchterten Kind eine Erscheinung wie aus einer fremden Welt entgegen, damit aber auch schon die erste« Zweifel in das noch dämmernde Heimalsgesüh! der Kinderseele legend. Unter gleichen Voraussetzungen sehen sich dann später die Kinder in der Schule einem Lehrpersonale ausgeliefert, beffeu hauptsächlichste Erziehungspraxis wieder darin be steht, den deutschen Kindern, entsprechend ihrer schon höhere« geistigen Empfänglichkeit, in einer schärferen erzieherische« Tonart

, die beglückende Zugehörigkeit zu der angeblich ersten größten Kulturnation der Welt, unter allen mögliche« Musterbeispielen an barbarischer, germanischer Unkultur) vor Augen zu führen. Einer von diesen vielen drastischen Fällen, die leider nur selten zur Kenntnis der großen Oefsentlichkell ge langen, hat sich vor nicht langer Zeit erst wieder ereignet,« gelegentlich der Ansprache eines italienischen Funktionärs an die deutschen Kinder urrd in Gegenwart ihrsr Eltern, sie an ihre „Jtalianität' gemahnend

. Es war der Bürgerin«- . ster von Kaltern, ehemaliger Oberst der italienischen Armee, der sich soweit vergaß, bei einer solchen patriotisch sein sollenden Gelegenheit von „porchi austriaci' (österreichische Schweine) zu sprechen — obwohl dieser hohe italienische. Offizier doch wissen müßte, daß die zur Versammlung auch; mit beordert gewesenen deutschen Eltern der Kinder, in ihren Herzen doch gewiß noch die alte Anhänglichkeit cm das in solcher Weise geschmähte Oesterreichertum, bewahrt- haben werden. Und wie oft

, nach den verbotenen deutschen Lauten horcht Durch diese Zerstörung der heiligsten Faunlienrechte mit brutaler Hand, setzt so recht erst die ganze furchtbar? Tragödie der Deutschen Südtirols und ihrer hercmreisenden Jugend ein, für die allein aber, vor dem Forum der Kulturgewalten des 20. Jahrhunderts es keine Anklage und keine Sühnevergeltung geben sott. Ostern 1932 in Meran. Ein Hamburger, der Ostem in Meran verbrachte, sandte uns über unsere Bitte nachfolgendes Stim mungsbild. Großer Meraner Festzug 1932

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.11.1931
Umfang: 8
daß di-e vom faschistischen Regime betriebene Entdeutschung ! des Brudervolkes südlich des Brenners nicht gutgeheißen ! werde. j Wie kams denn eigentlich zu dieser spontanen Stet- ! lungnahme? i Wenn wir uns zurückerinnern, so hat diese Einstel- ! lung des deutschen Volkes eine ganz einfache Tatsache be wirkt: die Tatsache nämlich, daß die deutsche Presse afle I Unterdrückungsmaßnahmen m Südtirol dem Leserkreise j bekanntgab. Wenn man darüber nachdenkt, so wäre es ! wohl ganz selb

st verständlich, daß die deutsche Presse sich aller Deutschen anzunehmen verpflichtet ist und daher über sie genau so objektiv berichten muß, wie sie die Vor gänge im Reich oder in Oesterreich der Oeffentlichkeit zur Kenntnis bringt. Und wenn die Presse dabei wirklich ob jektiv bleibt, was wohl im Interesse der Betroffenen nur zu wünschen wäre, so kann auch der Gegner des deutschen Volkes darin sicher keinen Grund für eine feindselig« Haltung erblicken. An der Wende des Jahres 1925 26 verging kaum ein Tag

, in dem in den deutschen Blättern nicht ein Aufsatz über Südtirol erschien und das Interesse des deutschen Publikums aus die nationale Unterdrückung süd lich des Brenners lenkte. Seither sind 6 Jahre vergangen. Wenn wir heute die deutsche Presse zu Gesicht be kommen und sie auf die Einstellung zur Südtiroler Frage prüfen, so müssen wir uns wundern, wie wenig von unserer Frage heute noch gesprochen wird und wie gering das Interesse ist, das man der Südtiroler ! Frage im deutschen Volke entgegenbringt. Ja es gibt sogar

eine „nationale' Presse, die sich m Ihrer Verhim melung Mussolinis und des Faschismus nicht genug tun kann, weil sie mit Italien politische Geschäfte machen wist oder auch, weil diese Geschäfte mitunter einen anderen viel realeren Hintergrund besitzen. In dieser Presse ist jeder Hinweis auf Südtirot ausgemerzt, sie druckt prinzipiell nur Dinge ab, die der Annäherung des deutschen und italienischen Volkes das Wort zu reden vermögen. Wir sehen aus jeder Zeile, daß diese Presse der Südtiroler Frage gegenüber

nicht mehr objektiv eingestellt ist. Wir rütteln hier nicht am politischen Konzept dieser Presse: Aber die Feststellung ist nötig, daß sie ein Grund gesetz des Journalismus verletzt, nämlich die journalistische Ehrlichkeit. Denn gerade jene Presse, welche sich um die Zusam menarbeit des deutschen und italienischen Volkes bemüht, i sollte auch die tieferen Gründe aufzeigen, die heute der j Zusammenarbeit der beiden Nachbarvölker entgegen- wirken. Für nationales Empfinden hat der Faschist | außerordentlich

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Südtiroler Heimat
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Seite 5 von 8
Datum: 01.11.1926
Umfang: 8
die Gebete in deutscher Sprache beten. Aber auch; in einem Waisenhaus im Dorf Tirol, wo zahlreiche (Uebertreibung. Die Schr.) .Kinder italienischer Nationalität untergebracht sind, wird der Religionsunterricht in deutscher Sprache erteilt. Doch es kommt noch besser. So bedurfte es in einem von deutschen Klosterfrauen geleiteten Mädchsenstensionale wiederholter Bitten und Drohungen, damit die zahl reichen wenigen. Die Sch^r.) italienischen Mädchen we nigstens teilweise Religionsunterricht in ihrer eigenen

zu der Einsicht gelangt, daß diese niedrige Aktion des deutschen Klerus, der ein unerbittlicher Gegner Ita liens ist, auf etwas ganz anderes abzielt als auf die .ungehinderte Erteilung in der einen oder der an deren Sprache. Und sie sind längst jener Verführer (?) überdrüssig geworden, in deren Hand die Religion Nichts anderes ist als eine, wie sie glauben, wirksame Waffe zur Bekämpfung des italienischen Staates. Die sen Ueberdruß beweisen zahlreiche Briefe, die aus allen Teilen Südtirols an unsere Priester

der fremdsprachige Klerus, der die vom „Deutschen verband' erteilten Befehle und Weisungen getreulich aussührt. Der oberste Grundsatz aller Wei sungen dieses heißhungrigen italieufeindlicheu Verban des ist es, jede Durchdringung Südtirols mit dem Geiste der Jtalianität zu verhindern. Es ist das täg liche Werk des deutschen Klerus, dem es vollkvnnnen gleichgültig ist, daß dieser Kampf die geheiligte Sen dung der Kirche entweiht und sie zu einen: Brand Herd für nationalistische Bestrebungen umgestaltet. In unserem

nächsten Südtiroler Briefe werden ävir Bei spiele für die Tätigkeit anführen, die der deutsche Klerus unter der Bevölkerung Südtirols entfaltet. Diese Be völkerung aber, die endlich mit ihrem Mutterlande wieder vereinigt (!) ist, hat nur den einen Wunsch, möglichst bald und für immer von solchen Priestern (richtig: von der italienischen Knechtschaft. Die Schr.) befreit zu sein, die ihre Pflicht so leicht vergessen haben.' Gegen den deutschen Klerus Südtirols hat in den letzten Monaten ein erbitterter

Kampf eingesetzt. Die staatlichen Behörden haben sich, mit der faschistischen Presse in Verbindung gefetzt, um das Vertrauen der Bevölkerung zum deutschen Klerus zu erschüttern und seinen Einfluß zu schmMern. Was enthält die Denkschrift des deutsche Klerus an den Vatikan laut obiger Mitteilung??? Sie enthält nichts anderes als die Forderung nach Anerkennung und Achtung des Naturrechtes und Sittengesetzes. Nicht der deutsche Klerus ist zum Angriffe übergegangen, sondern der angreifende Teil

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 10
Datum: 01.12.1937
Umfang: 10
4 Südtiroler ficimal“ Dezember 1937 Folge 12 Gedenken an Südtirol Möge dieser Tag auch in anderen deutschen Gauen ein Tag des Gedenkens jener Treuen und Tapferen sein, die ihrem unverdienten harten Schicksal trotzen und sich be haupten, selbst wenn ihnen Mutlosigkeit das Herz be schweren möchte, ob der letzten Frage: Warum? Wohin führ« unser Weg? Jung-Wien, 17. Dezember 1937. Gedenken an Südtirol. Ern Tag im Jahre ist dem öffentlichen Gedenken an das deutsche Land jenseits des Brenners geweiht

, an dem die gesamte Oefsentlichkeit, unser ganzes heutiges Tirol in Trauer und Treue, die unabhängig von allem zeitlichen und politischen Wandel bleiben, Südtirols und seiner deutschen Bewohner, unserer Brüder gedenkt, mit denen uns Blut Abkunft, Sprache, Heimat und Kultur untrennbar verbinden. Zeitgeschichte Men, Nr. 17. Südtirol. 250.000 Deutsche. Die Zerreißung Tirols durch die gewaltsame Brenner grenze, die das unglückliche Land in drei Teile zertrennte: Südtirol, Osttirol, Nordtirol. Das abgetrennte Südtirol

mißt über 14.000 Quadratkilometer, das heutige Nord- und Osttirol nur mehr 12.650 Quadratkilometer. Die Berichte über die Lage in Südtirol zeigen ganz eindeutig, daß leider in keiner Weise eine Besserung eingetreten ist; die deutsche Sprache wird bekämpft, deutsche Kleider und Sitten werden verboten. In tausenderlei Maßnahmen wird die Absicht der langsamen Abtötung des Deutschtums deutlich. Grenzland, Zeitschrift des Deutschen Schulvereines Südmark, Graz, Dezember 1937. Südtirol ist noch immer

. Vielleicht wird auch Italien dadurch ein wenig angeregt, nachzudenken, ob seine Entnationalisierungspolitrk südlich des Brenners auf die Dauer das Richtige sei. Sie beruht doch im wesentlichen auf dem Grundgedanken, durch unerbittliche Härte binnen kür zester Zeit das deutsche Volkselement zu beseitigen und damit die gesamte europäische Welt für alle Fälle vor eine vollendete Tatsache zu stellen. Die Zähigkeit der deutschen Südtiroler ist aber doch erheblich größer, als Italien sie eingeschätzt

hat und der Entdeutschungsvorgang dauert da her viel länger, als man sichs gedacht hätte. Italien könnte den Folgen dadurch Vorbeugen, daß es den deutschen Süd tirolern wenigstens dieselben Rechte einräumt, die es den abessinischen Mohammedanern gewährt. Es ist betrüblich, dies sagen zu müssen und beschämend für das Europa des zwanzigsten Jahrhunderts, daß man für einen Teil der Be wohner eines seiner Großstaaten den Zustand eines unter worfenen Kolonialvolkes als erstrebenswertes Jdial be zeichnen muß. Aber daran sind jene schuld

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 6
Datum: 15.07.1925
Umfang: 6
viel mehr von der Unausbleiblich- keit der deutschen Lösung des österreichischen Problems, als man es vor Jahresfrist noch für möglich gehalten hätte. Gottes Mühlen mahlen zwar langsam aber gerecht. Weder unsere äußeren Feinde, noch die innneren Bekämpfer des Anschlußgedankens werden auf die Dauer verhindern kön nen, daß die Erkenntnis von der Notwendigkeit des Zusam menschlusses der deutschen Alpen und des Donaubeckens mit dem Reiche, der eine Voraussetzung für die Gesundung ganz Europas bildet

, allgemein werde. Daß unseren nahen und weiteren Nachbarn in der großen und kleinen Entente diese Lösung auf die Nerven geht, ist voll und ganz begreiflich, wenn man ihre aus dem bösen Gewissen geborene, ebenso unbegründete als hysterische Angst vor der „deutschen Vergel tung' in Rechnung zieht. Wir dürfen uns daher über das große Geschrei, das aus dem Lager der heutigen Gewalthaber zu uns herübertönt, nicht wundern. Unfaßlich und tief be schämend bleibt cs aber, daß heute, wo der erbitterte Wider stand

. Zu diesen Staaten gehört auch Italien. Daß auch Mussolini sich zur österreichischen Schicksals frage zum Worte melden werde, war umsomehr zu erwarten, als die ungeheuerliche, mit den liberalen Traditionen Italiens ganz und gar unvereinbare Vergewaltigung der deutschen Süd- die Schaffner am liebsten bei äen Köpfen gepackt batte: „So fahrt ckoch zu! fahrt doch ju!' Daß er lich in Schlanäers lchier nimmer zu helfen wollte vor prickelnder Erwartung — und ckall ihm nun alles lo eigen, so nicht zu ihm gehörig

habe und den braven Kindern erscheine? — — „Mullerl,' jauchzte der Kleine in sich hinein, „lach doch wieder, ich geh dem Vater die Heimat suchen!' S ü d t i r o l tiroler in dem gepeinigten, aus tausend Wunden blutenden Lande südlich des Brenners einen Gegendruck und in allen deutschen Landen eine dem Faschismus höchst peinliche Ge genbewegung naturgemäß auslösen mußte.' Die natürlichen Folgen der kurzsichtigen Haltung der römischen Regierung gegenüber ihren Standesgenossen deutscher Zunge mußte

, daß Italien unter solchen Umständen berechtigt sei, seine volle Aktionsfreiheit zurückzu nehmen und seine von den Verbündeten vernachlässigten In teressen durch neue Abkommen, gegebenenfalls sogar durch direkte Besprechungen mit dem Deutschen Reiche zu schützen. Die niemals auf Sentimentalitäten eingestellte italieni sche Politik des „sacro egoismo' wird wohl schließlich aus den neuesten Erfahrungen, die sie mit ihren Freunden machte, die richtigen Folgerungen ziehen müssen. Wenn sich die Dinge

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 4
Datum: 15.03.1933
Umfang: 4
' der Nachkriegszeit als unantastbar ansehe. Aller- ! dings seien bisher Aenderungen der Verträge nur auf finan ziellem Gebiete gemacht wurden, und zwar unter dem Einfluß det verschiederlsten Ursachen.' Dagegen möchte, wie der „Temps' bemerkt, keines der Länder,. die durch die Friedensverträge Vorteile hinsichtlich der Landesgrenzen erhalten haben, Ab änderungen dulden. Dies sei nicht nur für die Länder der Kleinen Entente, sondern auch für Italien der Fall, wo niemand energischer als Mussolini die deutschen

haben sie für diese Verdienste, > die ckber gesetztlich mit Fachkunde verbunden sein ! mühttzn, die einträglichen Stellen bei der Spav- und Vor- > schustkasse Meran erhalten. Man weiß in Südtirol, daß ! es sich dabei um eine i SchiebuW aus polWchem Wege . handIl^^ diese Ernennung aus denEinflußdes Partei- ! sekretars Stanrce zuÄ^usühren ist, der seine Freunde s gut versorgen wollte. ' j Per Erfolg der italienischen Aktion ist daher ein ; doppelter: Ruin eines aktiven deutschen Geldinstitutes j und dadurch Schädigung

einer Reihe deutscher! Sparer, die j; infolge der wirtschaftlichen Schädigung auch politisch mürbe ' gmurcht werden sollen. Und Versorgung zweier fachlich voll- j kommen ungeeigneter Italiener mit deutschen Geldern, wo- 1 bei die italienische Regierung selbst weiß, daß die neuen ! Ausgleichsverwalter alles daran setzen werden, um den > Ausgleich in die Längte zu ziehen und möglichst viel ! deutsches Geld mühelos in ihre Tasche fließen zu lassen. ^Italien weigert sich, die geringste Revision

ist. Das schlechte Gewissen über den Raub Südtirols läßt Italien keine Ruhe. Wer Fs wird bei der Aufrollung von Grenzfragen nolens volens Über Südtirol sprechen lassen müssen. Darauf vertrauen die Südtiroler, die heute mehr ge knechtet sind als alle anderen Minderheiten in den anderen Staaten Europas. Kennst du das Land... ? Ausweisung und Verwarnung von Südtiroler Geistlichen. Der Kämpf gegen die deutschen Geistlichen in Südtirol wird immer offener und die Befolgungen mehren sich zusehends. So wurde

, welch« einem Kinde einen deutschen Katechismus unberechtigter Weife beschlagnahmt hatte. Da der Kooperator die Lehrerin in der Schule nach dem Unterrichte zur Rcke stellte, machte diese an die Behörde die Anzeige-. Der Kooperator war ungefähr vor 4 Wochen zwangsweise nach Bozen gebracht und dort verhört worden. Nun wurde über ihn die obige Verfügung verhängt. Der Einzug der ital Dominikaner in Eppan. Wie bereits bekannt, mußten vor kurzem die deutschen Do minikaner das Kloster Eppan verlassen

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Seite 3 von 6
Datum: 15.06.1925
Umfang: 6
. Hören wir seine Rede, die ein völliger Wutausbruch war. Er sprach in seiner originellen Weise, wie Italiener sprechen, die der deutschen Sprache nicht recht mächtig sind: „per ßacco! Gan ich mach'n, i schlog die Verräterei und Desertori maushin . . . Malefiz, i an krumm „Stutz', sist i di Teufl einerschmeiß in d'r Etsch. Söll drunter bleib Hungerleider in Sauland, ins Tirol Ruah' geb'n.' H. v. d. Trisanna. 1) Kopf 2i leufd ;j) iidiincjelov, Gigger, Tiger find Spott namen uns die Wälschen. Südtiroler

um Italien moralisch und politisch zu schädigen. Er kann eine Repressalie kommen, die uns aber nicht schaden kann.' Ue«e Knebelung der deutschen Gemeinden in Kndtirol. Das von den faschistischen Abgeordneten und anderen radikalen Kreisen der Provinz Trient seit langem betriebene Ausnahmsdekret über die Anstellung der Gemeindesekretare in den deutschen Gemeinden der Provinz ist nunmehr erschienen. Es ist das königliche Dekret vom 16. April 1925, Nr. 667, verlautbart in der „Gazzetta Ufficiale' Nr. 120

vom 25. Mai. Die wichtigsten Bestimmungen lauten: Artikel 1 des genannten Dekretes verfügt, daß der Präfekt hinsichtlich jener Gemeinden der Provinz Trient, welche vorwiegend von deut scher Bevölkerung bewohnt sind, Zwangsverbände (Amts- und Archivverbände) bilden kann, auch ohne Vorlegen der im Gemeindegesetz für diese Bildung geforderten Bedingungen. Nach Artikel 2 können in diesen Zwangsverbänden und in den übrigen einzelnen deutschen Gemeinden nur folgende Per sonen zu Sekretären bestellt

werden: 1. Angehörige der ita lienischen Nation^ 2. Staatsbürger deutscher Zunge, wenn sie mit einem Studientitel einer italienischen Mittelschule ver sehen sind oder wenn sie mindestens durch drei Jahre hin durch in einer italienischen öffentlichen Verwaltung lobens wert gedient haben. Die Sekretäre für die obgenannten Zwangs verbände und für die übrigen einzelnen deutschen Gemeinden werden nach Artikel 3 des neuen Dekretes vom Präfekten ernannt, und zwar entweder durch direkte Berufung

der Sekretäre der italienischen Ge meinden, sondern er muß außerdem auch „Studientitel italie nischer Mittelschulen aufweisen, oder zum mindesten drei Jahre lang in einem öffentlichen Amte mit italienischer Verwaltungs sprache zur Zufriedenheit Dienst getan haben'. Man sieht also, daß das ganze Ausnahmegesetz darauf hinausläuft, die deutschen Gemeindesekretäre zu entfernen und an ihre Stelle Italiener zu setzen, die dann in der Gemeinde Spitzeldienfte versehen und die Finanzen der Gemeinde in der Hand

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 4
Datum: 01.04.1925
Umfang: 4
der annektierten Gebiete zur Geltendmachung dieser Titel in bestimmten Fällen nicht ge stattet, sich auf die vom zitierten Art. 51 des kgl. Dekretes vom 30. September 1923 festgelegten Ausnahmsweisbestim mungen zu berufen. Daher sind von nun an die von den Oberetschern im Auslande erworbenen Doktorate und Diplome ungültig und im Königreiche unwirksam und die Jünglinge müßten, um ihren Beruf in Italien ausüben zu können, die Studien wieder von vorne anfangen. Diese Abschnürung der deutschen Südtiroler Jugend

italienischer Hoch- und Fachschulen zu zwingen und dadurch ihrem Volke und der deutschen Kultur zu entfremden. Gehen sie trotzdem an deutsche Schulen» so ist ihnen nach deren Absolvierung die Ausübung ihres Berufes in der Heimat unmöglich gemacht, und damit wird für Italiener Platz. Also planmäßige Ver drängung des Deutschtums. Ein besonderer Dorn im Auge sind den Italienern natürlich alle deutschen Organisationen, welcher Art immer, weil sie durch ihren Bestand allein schon

das Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen stärken und so den Absichten der Wälschen im Wege stehen. Gegen sie wendet sich der italienische Terror daher in erster Linie. Das neueste Opfer ist der Deutsche Bauernbund in Bozen, eine rein wirtschaftliche Organisation, gegen die man nun eine Untersuchung eingeleitet hat, mit dem offenkundigen Zweck, Vorwände zu konstruieren, um ihr den Garaus zu machen. Angesichts dieser fortgesetzten Verfolgungen wird man sich bei uns im Deutschen Reiche endlich einmal ernst lich mit der Frage

beschäftigen müssen, wie den deutschen Brüdern in Südtirol zu helfen wäre. Am empfindlichsten sind die Italiener in wirtschaftlichen Fragen, und dort muß man sie zu packen suchen. Millionen und Abermillionen werden durch deutsche Jtalienreisende alljährlich ins Wälschland ge tragen. Wie wäre es, wenn sich die Deutschen derartige Reisen nach Italien, nicht nach Deutschsüdtirol natürlich, bis auf weiteres versagten — bis auf weiteres, das heißt so lange, bis die Behandlung der Deutschen in Südtirol

eine andere geworden ist. Es wäre das eine Hilfe, die wertvoller und wirksamer wäre, als irgend welche politische Gegenmaßnahmen. Unsere deutschen Brüder in Südtirol hätten sie redlich ver dient. Dosen jur TagesgkjWte. Auch die ttalieuifche« Südtiroler rühren sich! Wir Deutschen sind in politischen Dingen immer von einer bewundernswerten Bescheidenheit gewesen. Als der Krieg verloren war, hatten wir nichts Eiligeres zu tun, als sofort laut und feierlich auf alles zu verzichten, was einmal zu uns gehörte

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 10
Datum: 01.12.1937
Umfang: 10
, bedrängen wirtschaftliche Erschwernisse die Deutschen Südtirols, die heute vom na türlichen Absatzgebiete abgeschnitten sind. Einem der Bauern meiner Bekanntschaft war es unmöglich, seinen Verpflichtun gen nachzukommen. Er besaß aber genügend Holz, die Schuld zu begleichen, da es zudem ein verhältnismäßig klei ner Schuldbetrag war. Nun bemühte er sich, die Bewilligung zur Fällung des Holzes zu erhalten, doch die Bewilligung wurde nicht erteilt und eine Zwangsversteigerung des ge samten Hofes

durchgeführt. Bei der Zwangsversteigerung bo ten deutsche Bauern aus der Nachbarschaft um 10.000 Lire mehr als der beste italienische Bieter und dennoch ward der Hof dem Italiener zugeschlagen! Dieser Fall ist typisch für viele- Die Fertigkeit und Regsamkeit der deutschen Bauern und ihre Liebe zur Scholle hat bisher die Ueberfrrmdung vom Bodenbesitz verhütet. Wenn aber die Enteignungsgesetze aus geführt werden, so wären die Folgen davon die allerschwer sten. Wer die Tiroler Bauern kennt, weiß

, daß solche Mas; nahmen für sie nicht gleichgültig sind; es besteht eine ernste Gefahr für Unruhen, die dieses System brutaler Unterdrü ckung in sich schließt. Wir können uns ungefähr vorstellen, welche Gefühle diese Tiroler Deutschen haben müssen, wenn sie erfahren, wie besorgt ihre Stammesverwandten im Reiche um die deutschen Minderheiten in Polen usw. sind. Was wis sen die Südtiroler von freien und ungehinderten Gebrauch der Muttersprache, von deutschen Schulen oder deutscher Kul tur? Ist es doch verboten

, die mit einigen reichsdeutschen verbunden waren) über 200.000 Gefangene, alle seine Geschütze und Transportmittel, also einen Besitz der von den Alliierten für die italienische Offensive liebe voll durch Jahre hindurch vorbereitet ward. Italien bekam im Weltkriege zu dem Südtirol (zum grüß ten Teil von deutschen Oe'terreichern bewohnt) Istrien, Zara, den Dodekannes und Land in Afrika. Der Dodekannes, das muß ausgesprochen werden, war seit dem 15. Jahrhundert türkisch und Zara bildet einen Keil in der Küste Jugosla- wiens

, 31- Oktober 1937 und West Lancashi Gazette Blackpool, 39- Oktober 1937. Weder die italienischen noch die deutschen Kommentar. zur Rede Mr. Edens sind so kritisch, als erwartet werden konnte. Es sind Anzeichen vorhanden, daß Italien durch sein starkes Eintreten für die deutschen Kolonialfordcrungen in zweckmäßiger Weise daran erinnert, daß es selbst das deutsche Südtirol besitzt. The Times erinnern daran, daß man in Mitteleuropa nicht gern zu hören scheint, daß der „Kamerad', der andere ausfordert

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 6
Datum: 15.06.1928
Umfang: 6
mit Befriedigung fest, daß von 800 Schulklassen nur mehr 20 deutsch sind. In den Sekundärschulen und geistlichen Anstalten jedoch schreite das Ränkespiel fort. Aber auch diese Schwie rigkeiten würden überwunden werden, weil in der Schul aktion in der Provinz Bl^en heute vollkommene Einheitlich keit herrsche. Im Anschlüsse daran kam Eiarratana auf die angeblichen „Wohltaten' zu sprechen, welche die römische Regierung den von ihren Posten vertriebenen deutschen Lehrern erwiesen habe. „Man wird guttun, laut

' bestellt ist, haben wir in den Folgen 8—11 unseres Blattes wiederholt eingehend erörtert, so daß sich an die ser Stelle ein weiteres Eingehen erübrigen dürfte. Eiarratana erklärte es als die vomehmlichste Aufgabe der Faschisten, die von Oesterreich auf dem Gebiete der Schule ent faltete Tätigkeit zu uichte zu machen, denn Oesterreich habe in Südtirol das Italienertum durch die Errich tung von deutschen Schulen verdrängt. Diese Aufgabe hat der Faschismus in den Jahren seiner Gewaltherrschaft

über Südtirol bereits gründlich be sorgt, und das blühende deutsche Schühvesen vollständig zertrümmert. Die Frage, wie man es fteilich mit Menschen würde und gesunder Vernunft vereinbaren kann, auf ein Zerstörungswersf stolz zu sein, und sich damit zu brüsten, wird wohl außer Eiarratana und seinen Getreuen nie mand beantworten können. Wenn er weiters die Verpflan- zung der tiefttehenden italienischen Schulkultur nach dem deutschen Südtirol als' „Segen' für das Land bezeichnet, dann scheint Eiarratana

Schultätigkeit nur auf 16% der Bevölkerung beschränken dürfe, welche als Muttersprache italienisch spreche und stellte der Ansicht Credaros seine Forderung gegenüber, indem er erklärte: „Wir aber streben die Italianisierung durch die Schulen zu 100° o an. Wenn sich in Innsbruck 600 Studenten als Vorhut des Deutschtums erklärten. dann werden die Lehrer als Vorhut der Jtalianitäl das Werk vollenden, welches das Ziel ver folgt, die letzten Ueberreste jener deutschen Anmaßungen zu entwurzeln, die hierzulande

, die deutschen Geistlichen könnten die Schulen verlassen und sich in die Sakristeien zurückziehen, um dort den Religions unterricht in deutscher Sprache zu erteilen, gab Eiarratana der Hoffnung Ausdruck, daß diese Priester es doch vor ziehen werden, „gute Hirten statt Rebellen' zu sein, wobei er es allerdings nicht unterlassen konnte, von „polizeilichen Maßnahmen' zu sprechen, die er als peinlich bezeichnete, falls sie gegen den deutschen Klerus angewandt werden müßten. Eiarratana gab sich noch bedenkliche

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 01.04.1928
Umfang: 8
einer t Zeit MßbM^I.^AWE- K MMevt habe.Benito Mussolini, sicht,. W-Heyre mit WavMglicWv; er.stecht eiueijtt- atcherenKömer entschieden ULaligulai ^ ... --7 Südttrol rin neues Elsaß-Lothringen. ' Die Aufmerksamkeit der amerikanischen Presse kon- zentriert sich mehr und mehr auf die Leiden der Deutschen Tudttrols. Sämtliche Heatst-Blätter veröffentlichen einen aus Innsbruck datierten Sonderberichi ihres Berliner Kor respondenten Karl von Wiegand. Auch Wiegand hat bei seiner Rejse durch das italienische Tirol

wurde. Diese Karte bezeichnet die Gegend von Süo- tirol ausdrücklich als deutsches Gebiet. Auch eine Schweizer Karte, die Carte Ethnographique, die in Lausanne im Jahre 1918 erschien, stellt gleichfalls den Sachverhalt fest. Das Blatt wendet sich der Frage zu,, wie.,groß die Zahl der Deutschen in Südtirol sei, da von italienischer Sette immer wieder auf die Kleinheit dieser Zahl hinge wiesen werde. Bei »vorsichtiger Annahme könne man 200.000 deutsche Südtiroler festzustellen. Zweifellos sei

es natürlich richtig, daß im Vergleich mit der Zahl aller Italiener dieses Häuflein von 200.000 in eine ungünstige Perspektive gerate. Zweifellos besinden sich die Südtiroler Italien gegenüber in einer Minderheit, aber ebenso zweifel los sei jene Provinz, die von den Oesterreichern Süd ttrol und von den Italienern Oberetsch genannt werde, zur Gänze von dieser deutschen Minderheit bewohnt. Der Artikel führt weiter aus, daß die Lage in SM-- tirol nicht mit jener des Elsaß und Lothringen verglichen

würden als die Ko lonien von Tripolis und der Cyrenaika, die wenigstens arrabische Schulen haben dürfen. Bundeskanzler Dr. Sei pel habe sich sehr maßvoll tzrusgesprochen und doch den österreichischen Protest kundgegeben. Die Zeitschrift schließt, der Weg in eine friedlichere Zukunft könne nur gefunden werden, wenn der Ehrgeiz beschwichtigt werde und alle Sonderbestrebungen einem höheren Erfassen des europäischen Geistes untergeordnet werden. Spanien. Die Deutschen Südtirols haben ein Recht auf die Mutter- spräche

im Religionsunterrichte. „El Debate', das führende Blatt der spanischen Ka tholiken, setzt sich in seiner Nummer vom 15. März für die Rechte der Deutschen Südtirols auf die Muttersprache im Religionsunterricht ein, indem es mit sichtlicher Be tonung der Wichtigkeit einen Artikel seines Vertreters in Oesterreich, eines Spaniers, abdruckt und die Ausführun gen der Wiener „Reichspost' in dieser Angelegenheit sich zu Eigen macht. Diese Haltung entspricht den Grundsät zen, die diese Zeitung auch gegen die spanische

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 4
Datum: 15.08.1926
Umfang: 4
die jungen Italiener den Deutschen jenseits des Brenners zu verstehen geben, daß, die italienische Rasse eine körperlich., sittlich und geistig starke ist. Das es weiters in Italien Männer gibt^ mit Mus keln aus Stahl, die heute noch mit Liebe und Hin- gäbe die Berge Südtirols kennen lernen und morgen bereit fitt% diese Berge mit unbesiegbarer Keaft und Stärke zu verteidigen. „Bisher hafteten dem italienischen Tourismus in Südtirol gar viele -Mängel und Mißstünde an, zu viele „Elegants

' zu zahlreiche „Snobs', die in Automobilen bis zu einer Höhe von 1500 Meter herauffuhren und nur auf „Konfort' Wert legen, die städtische „Mondänität' mitbringen nrit „Flirt, Shimmy und Tennis' und sich auf kleinere Wald spaziergänge. wenn auch in Bergsteigeransrüstung. be schränken. Leute, denen es Spaß macht, die Berge und Thäler mit den deutschen Namen za bezeichnen^ Leute, die man nur als „Pseudotouristen' werten kann. Es ist beisp'elswei.e eine merkwütbige Erschei nung, daß die italienischen Touristen

Einzelheiten einzuprägen, ist verständ lich. Ebenso ist es erklärlich, daß das Personal der Schutzhütten, die über 2000 Meter hoch liegen, welche die Deutschen m ^ganzen Schwärmen aussuchen, die Italiener nur ganz vereinzelt besuchen den Gebrauch unserer Sprache /verlernt. Seit vielen Jahren durch wandere ich wochenlang die Dolomiten und ihre Schutzhütten und bin fast der putzige der ostentativ und absichtlich nur italienisch spricht. Es bedarf einer straffen Konzentration und einer gewissen Willens stärke

zu der Aufgabe und dem Zwecke, daß ge rade d i e Italiener die ersten und zahl reichsten Hochtouristen der Welt werden müssen. „Und nicht nur ein Sport soll der Tourismus sein, sondern ein ries innerliches empfund n;s Inter esse, die Felsen diesseits und jenseits des Brenners kennen zu lernen. Ich habe absichtlich, und ausdrück lich betont, auch „jenseits des Brenners'. Ich weiß keinen Grund, warum wir nicht in der Bergwelt von Kufstein und Innsbruck die gleichen Partien wachen sollten, welche die Deutschen

der pangermanistischen Jrredenta in SWtirol seien. Im vorliegertden Aufsatze hat der ^Club AlPino Jtaliano' klar bewiesen, daß er Ziele poli tischer Natur verfolgt, die niemals im Interessenge biete der deutschen und österreichischen Alpenvereins sektionen gelegen waren. Deutlicher kann de Aufgabe des „Club alpino italiano' nicht bezieichnet werden als. durch den Titel dieses Aufsatzes: „Wir müssen die Alpen kennen, um sie verteidigen zu können'. Un willkürlich drängt sich däbei die Frage auf, gegen wen

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 10
Datum: 15.07.1928
Umfang: 10
geschlossen werden, aus dem Säbelrasseln Ndtssolinis, der sagt, 1933 werde Italien seine Stimme hören lassen, läßt sich jener Zorn in den Tiroler Alpen, wo die faschistischen Behörden die Umwandlung der imltschen Inschriften auf den Gräbern verlangen und die Väter verbannen, wenn sie ihren Kindern die Sprache der Ahnen lehren. Jenes kleine Stück Land, das die Italiener „Oberetsch', die Deutschen „Südtirol' nennen, stellt einen der wenigen Fälle dar, in dem, auf der Konferenz von Versailles

sind. Das allein schon würde, wenn die faschistische Regierunlg sonst alles tüte, um die neuen Untertanen zu gewinnen, genügen, um einen Aufstand hervorzurufen. Man darf nämlich nicht vergessen, daß die in die neue Provinz Italiens entsandten italienischen faschi stischen Beamten «ine Vorbereitung erfahren, die nichts weniger als geeignet ist, sie gegenüber den deutschen Untertanen ver söhnlich zu stimmen. Das soll nicht sagen, daß man alles in Ita lien verwerfen muß, was geschehen ist, um das Regime Musso

bis zur Enge von Salurn rein deutsches Gepräge aufweist. Weiters verwies er auf die Tatsache, daß Andreas Hofer in dem Herzen des deutschen Südtirol geboren wurde. Die Faschisten fanden aber — wie so. manch andere— auch hier einen Weg, um ihr „moralisches' Recht auf das Gebiet geltend zu machen. Sie haben entdeckt, daß „Andrea' Hofer der erste große italienische Patriot dieses Gebietes war. Giegen wenn kämpfte er, so fragen sie und antworten, nicht so sehr gegen die Franzosen als gegen die Bayern

, in den er mit seinen sonstigen Grundsätzen verfällt. Wenn er auf die deutschen und österreichischen Kundgebun gen zugunsten der Bewohner Südtirols anspielt, die in den zwei Alpenhochtälern, die sich bei Bozen zusammen schließen, wohnen und fast ausschließlich Deutsche sind, imd nur den Wunsch haben, mit einem deutschen Staate sei es Oesterreich! oder Deutschland, vereinigt zu werden, er klärt er, daß eine Einmischung in die innere Politik Ita liens absurd sei. Wenn es sich aber behufs Befriedigung der ungarischen Wünsche

schaft nicht unglücklich, sie kennen keine Sorgen auf der Welt und stehen lachend an allen Ecken... Das ist das Ergebnis einer, sagen wir gelinde — oberflächlichen Betrachtung einer deutschen Besucherin, di« nur die Wogen des internationalen Fremdenverkehrs an ihr Auge und Ohr branden ließ, die jedenfalls zu jenen Fremden gehört, die sich freuen, ihren drückenden Alltags sorgen für einige Wochen entronnen zu sein, ohne daß. auch ihr Herz empfänglich wäre. Und doch ist es kaum glaublich

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1934
Umfang: 8
Fr. 9; Amerika (USA) DI; Jugoslav. D 100; übriges Ausland Schw. Fr. 9. (Nur in Osten. und Deutsche» Reich vterteljährl. Bezug mögt..Preis : 5 2.50 dezw. RM 1.80) Sßlge 15 Iullsbrmk, 1. August 1934 li. Jahrgang t t i f t i Ohne Maske Verschärfte Schläge gegen deutschen Privatunterricht in Südtirot Anhangs 2uli, also 5 Wochen, nachdem der kgl. italienische Schnlvermalter in Trient die bekannte Verordnung über die Freigabe' des deutschen Privatunterrichtes unterzeichnet JK& wurde vom Gericht Meran auf Grund

einer Anzeige de» gleichen Schulverwalters ein Mädchen aus St. Martin in Passeier, namens Anna Reich, deshalb, weil sie in St. Leonhard, dem Geburtsorte Andreas Hofers. „Unterricht in deutsche^ Sprache erteilt haßte' zn einer Geldstrafe von ISA) Lire und zur Tragung der Gerichtskosten verurteilt. Diese Geldsumme stellt das Fünffache der Höchsten bis- hisher wiegen Erteilung deutschen Unterrichtes verhängten SMtrafe« dar; gleichzeitig werden ebenfalls aus der jüng» Kn Zeit weitete Berfolgungsakte

gegen den deutschen Un terricht in Südtirol gemeldet. Wir echalten zu dieser Nachricht aus Südtirol einen Kom mentar, der in seinem sarkastischen Stile die bittere Stün- rmmg unserer Landsleute angesichts der neuen Brutalitäten kennzeichnet und unseren Lesern nicht vorenthalten werden soll. 3 Telephongespräche um einen theatralischen Effekt. Erstes Gespräch Ort: Rom, Unterrichtsministerium. Zeit: Mitte Mai 1934. Der Vertreter des Unterrichtsministers, Comm. Spaghetti, hebt die Hörmuschel ab: „Hier Spaghetti. Wer

. Sie wissen doch, da fand vor einem Jahr in Riccione eine Besprechung statt, wobei von diesem Unterricht die Rede war. Er will nun in dieser Sache nicht mehr behelligt werden. Zu die- sim Zwecke brauchen wir ein Dekret'. Molina: „Aber Commendatore, es ist ja ohnehin alles in bester Ordnung. Seit wir den Lehrer Eckart Moll in den Tod getrieben haben, fft wegen deutschen Unterrichts von uns niemand mehr umgebracht worden. Wenn kürzlich eine deutsche Lehrerin wegen unserer Polizeimatznahmen gei steskrank

!' - Jlari: „Entschuldigen Sie, Cavaliere, ich benötige eine authentische Auskunft von Ihnen. Sie haben mir eine An zeige gegen eine gewisse Anna Reich aus Passeier wegen Erteilung deutschen Privatunterrichtes geschickt und eine be sonders exemplarische Bestrafung dieser Person beantragt. Ich möchte Ihnen gerne gefällig sein, bin aber schrecklich mit Arbeit überlastet. Außerdem hörte ich, daß Sie am 30. Mai ein Dekret über die Freigabe des deutschen Privatunterrich' tes heraus gegeben

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Südtiroler Heimat
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Seite 8 von 8
Datum: 15.04.1926
Umfang: 8
. Aber die italienischen Lehrer und Lehrerinnen scheinen sich ein besonderes Vergnügen daraus zu machen, die Unbehol- fenheit der deutschen Frauen mit anzusehen, wenn sie sich bemühen, italienische Worte zu buchstabieren. Die meisten Frauen haben nun die Ablegung dieser Prüfung in italienischer Sprache verweigert und auch die Abgeordneten Südtirols haben bei der italienischen Regierung gegen die ungesetzliche Maßnahme Einspruch erhoben. Man wird ja sehen, ob die italienische Regierung den Wahlrechtsraub

der italienischen Kommission aufrecht erhält, oder ob sie sich doch dazu bequemt, die Prüfungen m deutscher Sprache, d. i. nach den gesetzlichen Bestim mungen, vornehmen zu lassen. Italienische Löslichkeit. Zwischen einem Wiener Arzt und der Kurkommission in Porto Rose fand ein Briefwechsel statt. Der Wiener Arzt schrieb u. a. folgendes an die Kurkommission: „Die Ehrenkarte sende ich mit dem Bemerken zumtick, daß, solange die Deutschen SKdtirols seitens der Faschisten unmenschliche Behandlung erdulden müssen

, wir deutschen Aerzte keinen Patienten nach Italien senden werden, viel mehr nach Eirkvenice oder einem deutschen Seebad.' Beleidigend sind diese Worte gewiß 'nicht, und doch kam dem Schreiber aus Porto .Rose ein Brief zu, dem wir folgende Gemeinheiten entnehmen: „Zufällig ist mir in die Augen gekommen die Ant wort, die Sie an unsere Kurkommission in Porto Rose in dem Muli-bösartigen Ton sandten. Es ist unerklärlich, wie ein Arzt,- der unbedingt Uni versität haben müßte (wenn es ihm rticht vielleicht

ge lungen ist, im Kriege von einem Marodenwärter den Arzttitel zu erobern), eine so blödsinnige und unhu- mane Antwort zu geben imstande ist . . . Sie sind kein Deutscher, sondern ein Muli-Oester- reichs, der noch in Oesterreich geblieben ist,- und der vielleicht die einzige Ursache ist, daß Deutschland sich noch nicht entschlossen hat, die österreichische Republik an sich zu ziehen . . . Selbstredend sind diese Deutschen (gemeint sind die Deutschen, Welche noch! nach Italien reisen. Anm. d. Schriftltg

nicht unter diesen, von Gemeinheiten und Be leidigungen strotzenden Brief zu setzen. Dieser Brief ist nicht nur für die deutschen Aerzte interessant, er ist auch lehrreich für alle Deutschen. Was in dem Brief einenr aufrechten deutschen Arzte widerfahren ist, weil er aus be greiflichen und selbstverständlichen Gründen eine von ita lienischer Seite erhaltene Ehrenkarte mit einer höflichen Begründung zurücksandte, kann täglich jedem Deutschen in noch ärgerer Art von den Italienern widerfahren. Und Aerzten eines Volkes von.der

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 10
Datum: 15.07.1928
Umfang: 10
ständniffe machen, und zwar die Zulassung des deutschen Pri vatunterrichtes, ferner die Erlaubnis zur Erteilung des deut schen Religionsunterrichtes, aber nur in der Kirche, die Zu- jAsung der deutschen Amtssprache, aber nur in den niedrigen . Aemtem. Die österreichische Regierung müsse sich mit diesen Zugeständnissen zufrieden erklären. Cheftedakteur Klein über mittelte dieses Angebot Mussolinis an die österreichische Regie rung in Wien, und Bundeskanzler Dr. Seipel setzte

ist er aber abge kommen. Dazu teilten die „Innsbrucker Nachrichten' mit: „Tatsache ist, daß Redakteur Dr. Klein vor einiger Zeit bei Mussolini in Audienz war und daß Mussolini emigej Punkte anführte, über die man reden könne, wenn es zu einer Verständigung zwischen dem deutschen und dem italie nischen Volk und zu einer Einstellung der internationalen Süd tirol-Propaganda kommen sollte. Dr. Klein machte von die- S t Aeußerungen Mussolinis verschiedenen offiziellen Stellen Wien und Berlin gegenüber Mitteilung

zu bringen und zu diesem Zwecke die am Schlüsse des Präfektur-Rundschreibens vom 11. Oktober 1927, Nr. 6480 folgende Kündmachung in einer hinreichenden Anzahl von Abdrucken veröffentlichen zu wollen. Der Präfekt: Umberto Ricci. Die Sozialdemokraten u. Südliro l Wie die „Volkszeitung' berichtet, hat Nationalrat Abram in Versammlungen in Wörgl und Kufstein sichtlich der Südtiroler Frage erklärt: „Wir deutschen Sozialdemokraten achten die italienische Baukunst, die italienischen Dichter, die Philosophen

, die Bllo- hauer, die Maler, die großen Künstler, die Italien im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht hat, wir deutschen Sozial- demottaten verweisen aber auf die blühenden Städte Deutsch lands, auf die entwickelte Kunststadt Wien, auf das Aufblühen der deutschen Nation, getragen von einer politisch fortschritt lichen und auf dem Gebiete der Arbeil' außerordentlich tüch tigen Bevölkerung. Wir deutschen Sozialdemokraten erklären, daß wir für die neue Kultur der Italiener, die sich in Musso lini

und seinem Programm der Unterdrückung und Vergewal tigung äußert, keine Neigung haben. Die deutschen Sozial demokaten erklären von Hamburg bis Kufstein, von Königs berg bis Bregenz, daß sie auf die moderne italienische Kultur der Gewalt und des Rizinusöles verzichten und daß sie nie aufhören werden, das Lebensrecht der deutschen Bauern, Bür ger und Arbeiter in Südtirol zu verteidigen. Wir sind auch der Ueberzeugung, daß von Mussolini und seinem Faschismus, den Störern der Zivilisation in Italien, längst

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 4
Datum: 15.05.1926
Umfang: 4
, finnländischen, deutschen und österreichischen Presse übergeben. Er ist gerade jetzt wertvoll, weil daraus entnom men werden kann, daß die Nachrichten über Südtirol, wie wir sie stets objektiv veröffentlichen, der völligen Wahrheit ent sprechen und keineswegs aufgebaufcht find. Die Schriftleitung. Seit die elsaß-lothringische Frage durch den Locarno vertrag in den Hintergrund getreten ist, ist durch Maß nahmen von Seiten Mussolinis und seiner Faschisten ein neues beunruhigendes Problem in den Vordergrund

ge treten: Tirol. Da politische Probleme nur an Ort und Stelle mit voller Gründlichkeit untersucht werden können, reiste ich nach Südtirol, wo ich während früherer Besuche Gelegen heit hatte, mich in die Verhältnisse hineinzuversetzen und gute Beziehungen anzuknüpsen. J. Untersuchung der italienischen Gesichtspunkte. In seiner bekannten Rede im italienischen Parlament versuchte Mussolini die Schuld an den Unterdrückungs- Maßnahmen in Südtirol auf das Auftreten der Deutschen zu schieben. Die Italiener

hätten die Tiroler gut behan delt, seien jedoch durch die Haltung der deutschen Presse und der Regierung zu strengeren Maßnahmen gezwungen worden. Diese Behauptungen Mussolinis widersprechen histori schen Tatsachen, deren Entwicklung ich genau verfolgen konnte. Wahr ist, daß die Italiener anfangs einen Ver such machten, die feierlichen Versprechen zu erfüllen, die ihre Vertreter bei den Friedensunterhandlungen in Paris machten und die später bei verschiedenen Gelegenheiten von führenden Männern

Stärke in Gang gekommen war, kam die Reaktion in den deutschen Ländern. In der ersten seiner großen Reden, die Mussolini im römischen Parlament und Senat hielt, behauptet er, daß die Südtiroler nur ein „ethnisches Ueberbleibsel' von 180.000 Menschen seien, von denen 80.000 germanisierte Romanen, die übrigen Ueberreste von der barbarischen Invasion während der machtlosen Zeit Italiens seien. Diese Darstellung Mussolinis ist unbegründet und historisch unrichtig. Die Geschichte Tirols

und Trient sind seit Einführung des Christentums nur deutsche Namen enthalten. Die uralten Fresken und die übrigen Ausschmückungen der Kirchen sind zweifellos deutschen und nicht italienischen Ursprungs. Der Stadttypus in Bozen, Meran, Brixen ist derselbe, wie der der urdeutschen Städte Bern und Innsbruck nördlich der Alpen, erinnern aber keineswegs an Verona oder Venedig. Das ganze Land trägt deutschen Stempel und bei einer Reise durch das Land sieht man nur hier und dort ein Haus, dessen italie nischer

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