d'Jtalia', der seinerzeit sogar von 30.000 Südtiroler Bauern zu berichten wußte, die nunmehr treue Anhänger uud Mitglieder des Faschismus wären. Der Sachverhalt ist freilich ein wesentlich anderer: Bekanntlich gab es im Jahre 1918 den politischen Tiroler Bauernbund, dem auch die Südtiroler Bauern angehörten. Nach der Annexion Südtirols trennten sich die Südtiroler Bauern und gründeten eine selb ständige Organisation auf der gleichen politischen Grund- lage. Später, als der Druck Italiens
auf jede politische Organisation immer stärker wurde, entschloß sich die Leitung des Bauernbundes zu einer Aenderung der Satzungen. Aus dem politischen Bauernbund wurde eine unpolitische Wirtschaftsorganisation zur Vertretung der Standesinteressen. Man glaubte mit dieser Formet in Italien das Auslangen finden zu kötrnen. Doch den Italienern war besonders seit der Ueber- nahme der Regierung durch den Faschismus die starke Bauernorganisation Südtirols ein Dorn im Auge; nach dem Zusammenbruche der politischen
Organisationen trachteten sie nunmehr mit aller Kraft auch, best letzten deutschen Wirtschaftsverband, den Bauernbund zu zer schlagen. Ein williges Werkzeug fanden sie dabei lei der in dem Sekretär des Bauernbundes, Rupert Sie ger, einem geistesschwachen Individuum, das aber ge rade für die Zwecke eines Verräters zu brauchen war. Sv war Sieger durch! einige Zeit bestrebt, dein Fa schismus den Südtiroler Bauernbund in die Hände zu spielen und fand dabei beim .Rechtsberater des Bauernbundes, Dr. Reinisch
, Unterstützung. Der Ob mann des Bundes, Josef Oberhammer, der die ganze Angelegenheit ursprünglich zu leicht genommen hatte, mußte dann über energisches Einschreiten der Bundes leitung diesen: Treiben ein Eitde bereiten und Sieger wurde aus dem Bauernbunde ausgeschlossen. Bon die- senr Zeitpunkte an setzte Stegers Kampf gegen den Bauernbund und vor allem gegen dessen Obmann, Oberhammer, mit allein Nachdrucke ein. Er war initt- lerweile Redakteur der faschistischen Alpenzeitung ge worden und konnte
in diesem Blatte den Kanrpf gegen den Bauernbund umso leichter führen, als ja die Italiener diesen Bund längst auflösen wollten und nur nach einem Scheinvorwande für die Auslösung suchtest. Auf Grund des Art. 7 des Gemeinde und Pro- vinzialgesetzes wurde zunächst die Leitung des Bauern bundes zufolge Erlasses der Unterpräfektur Bozen auf gelöst und die Verwaltung einen: ernannten Ausschüsse übertragen. Die Rechtsgrundlage der Auslösung in frei lich äußerst mangelhaft, denn der erwähnte Art. 7 besagt lediglich