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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.04.1935
Umfang: 8
tales, der den freundlichen Baron nicht in irgend einer Sache um Nat gefragt und seine Hilfe erbeten hätte. Gerade diese überall helfende Tätigkeit lenkte aber auch die Augen der Behörden auf Baron Sternbach uno er nahm mit seiner Tätigkeit schwere Lasten auf sich. Oft und oft hätte er in seinem Hause Organe der Carabmierh mußte Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen und wurde auf schritt und, Tritt verfolgt. Es gab Zeiten, wo er auch formell unter Polizeiaufsicht stand und man hat ihm oft

genug dtn Reisepaß verweigert, damit er Südtirol Nicht'verlasse,: könne...Die Verfolgung Baroir Sternbachs tvürde aber besouders'heftig, als die Deutschen Südtirols im Vertraue« auf feilte Person ihn zum Kaudidat-u für die italienische Kammer aufstellten. Es war dies im Jahre 1924. Der Wählkampf nahm damals die allerhäßlichsten Formen an. Auf seinem Hause in Bruneck sah man aufgeschmiert „Abasso il barone porco' (gleich Schwein) Baron Sternbach wurde als „Dieb' bezeichnet und es wurde sogar

die Verleumdung verbreitet, er.habe als Zl- vilkomiuissär von Uduic während des Krises llch am Privatcigeiituin von Familien aus Udiue vergriffen, ob gleich Baron Sternbach gerade von den Bürgern von Udi- ne eine Dankadresse für seine loyale und unparteiische Tätigkeit erhalten hak In dieser Zeit wurde Baron Sternbach auch tätlich miß handelt. ' Am li. April 1924 (Wahlsoiintag), wurde Sternbach nach dem Gottesdienst in Uttenheim von 2 Faschisten, darunter der Brlliiccker ParteisekretärBeltrame. angehalten

verhindern konnten. Nachmittag konnte Sternbach nur iinlec den größten Schwie- rigkeiten der Wahlpflicht Nachkommen. Er mußte längere Zeit mit verbundenem Kopfe herumgehen. Baron Sternbach konnte niemals strafrechtlich verfolgt werden; natürlich mußte er als Abgeordneter zur Verwal tungspraxis und den Gesetzen Stellung nehmen: er hat dies stets offen und ehrlich getan und niemals einen Kampf hinterrücks geführt. So sprach Baron Sternbach am 20. Dezember 1924 in der römischen Kammer über Wirtschaft

für das Budget nicht abgeben und stimmen da gegen.' Am 12. Jänner 1925 sprach Baron Sternbach eingehend über die SicherheitSverhältnisse in Südtirol, die er in der römischen Kammer einer scharfen Kritik unterzog. In den Bozner Blättern wurde der Nachdruck dieser Parlaments rede behördlich verboten. Baron Sternbach, der durch Auf zählung verschiedener Uebergrifse den Unmut seiner italieni schen Kollegen hervorrief, wllrde dainals durch die ver schiedensten Zwischenrufe unterbrochen. Einen davon

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 15.04.1935
Umfang: 8
RM 9 ; Schweiz Fr. 9; L««riK» (USA) DI; Sugoslav. D 100; übriges Ausland Schw. Fr. 9. (Nur tn vsterr. »nd Deutscher Reich Vierteljahr!. Bezug mvgl.,Prets: S 2^0 bezw. RM 1 JO) Innsbruck. 15. April 1935 12. Jahrgang Baron Sternbach konfiniert. Am 28. März wlirde Dr. Paul Freiherr von Sternbach, auf seinem Ansitze in Bruneck verhaftet und iirs Gefängins nach Bozen gebracht. Am 8. April verurteilte ihn die. Kon finierungskommission in Bozen zu zwei. Jahren Zwangs aufenthalt. Gegen diese Entscheidung

hat man in Bozen die für die Konfinierung des Baron Sternbach maßgebenden Gründe in Erfahrung gebracht. Man wirft ihm vor: a) Das Schreiben der deutschen Akademie (Ernennung zum korrespondierenden Mitglied); b) er habe der Jtalianisterung der Familiennamen ent gegengearbeitet; c) er habe einem Pustertaler Bauern Vorwürfe wegen seiner Anmeldung zur faschistischen Partei gemacht. Nichts spricht für die trostlose Lage, in der sich hcui^ die Südtiroler Deutschen befinden, mehr als diese Konfi nierungsgründe

, die kemes Kommentars bedürfen. Die zwangsweise Jtaliamsierung der uralten Familiennamen ist sogar von höchster italienischer Stelle gebrandmarkt wor den; Baron Sternbach hatte diesbezüglich beim Bozner Präfekten vorgesprochen (die Leute nennen ihn anstatt! Mastromattei Mostro-mattö-verrücktes Ungeheuer) und der Präfekt, der jegliche Zwangsmaßnahmen in Abrede stellte, bat, daß ihm Fälle zwangsweiser Namensitalianisierung angezeigt werden möchten. Da in letzter Zeit verschiedene Bauern zu Baron Sternbach

kamen, um sich wegen de-: geforderten Ramensümnennung Rat zu holen, sagte der Baron, daß man sie unrichtig informiert habe, und daß der Vorgang zwangsweiser Jtalianisierung auch, vom Prä fekten verurteilt werde, und e>r schrieb ihnen die Gesuche, in welchen sie unter Berufung aus diese Irreführung ihre Ge suche um Ramensumnennung zurückzogen. Baron Stern bach tat dies in bestem Glauben und ganz offen und trug die Rekurse vielfach persönlich zum Amtsbürgermeister. Die Ernennung der Deutschen Akademie

, welche die gleiche Würde gleichzeitig an zwei ital. Wissenschaftler, nämlich Dr. Lo- renzo de Rovere, Museumsdirektor in Turm und Dr. Giuseppe Gabetti, Prof, der Germanistik an der Universität Rom und Direktor des „Jstituto italiano di studi germa- nlci' dortselbst verlieh, kann aber wirklich 'nicht zum An lasse für eine Freiheitsstrafe genommen werden, umsomehr Baron Sternbach keine Schritte unternommen hat, um zu dieser Würde zu gelangen. Am Mittwoch, den 10. ds., früh, wurde Baron Stecnbach in aller Stille

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 15.11.1928
Umfang: 8
. Die „Mi N. N..' berichten dar über- „Minister a. D. S. erzählte mir am 22. April 1921 über die Vorgänge bei Abschluß des Waffenstillstandes mit Italien am 2. November 1918 folgendes: „Am 2. November waren beim Kaiser in Schönbrunn die Minister Graf An drassy. Spitzmüller, Stöger, Steiner. Lammasch, der Chef des Generalstabes Baron Arz und der Chef der Militär- kmrzlei Feldmarschall-Leutnant Zeidler zur Schlußsitzuna über den Abschluß des Waffenstillstandes mit Italien versammelt. Die furchtbar harten Bedingungen

wollte man wenigstens in der Weise mildern, daß man einen Durchzug italienischer Truppen durch Tirol, um die Deutschen von Süden aus an- . zugreifen, verhindern wollte. Die fortwährend radiotelegraphisch einlangenden Mitteilungen, welche namentlich bei der Armee deS Feldmarschalls Krobatin den Zusammenbruch der Front als. unausweichlich erscheinen ließen, führten dahin, daß man anstatt einer „Forderung' nur eine „Erwartung' aussprach. Der hierauf bezügliche kaiserliche Befehl wurde zur Aus arbeitung Baron Arz

die Minister Andrassy, Spitzmüller und Lammasch zurück und hieß sie warten. Der Kaiser beriet nun weiter, aber nur mit der Kaiserin, Erzherzog Max und Baron Arz. Um y*4 Uhr früh trat Keaeraloberst Arz aus dem Beratungszimmer heraus, ging zum Telephon und rief den stellvertretenden Generalstabs- As im Armeeoberkommando in Baden, Generalmajor Baron Waldstätten, zum Telephon. Baron Arz telephonierte fol- «eben Auftrag: „Auf Befehl Sr. Majestät sind die Feind seligkeiten sofort einzustellen. Den Befehl

sogleich ausgeben. Z^Panden?' In diesem Moment trat der zunächst befindliche Minister Baron Spitzmüller heran, berührte Arz an der Schulter und sagte: „Ader es ist ja noch kein Waffenstillstand abgeschlossen!' Worauf Minister Gras Andrassy an Baron Spitzmüller heran- trat und ihm sagte: „Bitte, lassen Sie das, das ist eine M-schließllch militärische Angelegenheit!' Später wiederholte 'jjjdj Andrassy nochmals diese Worte, da sich Baron Spitz- tofiuet im höchsten Maße aufgeregt zeigte. Minister Lammasch

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 6
Datum: 15.07.1927
Umfang: 6
hatte der deutsche Abgeordnete im italienischen Parlament, Baron Paul Sternbach, versucht, die Frage der deutschen Minder heiten in Südtirol auf die Tagesordnung der Union für Völkerbundsligen zu bringen. Nachdem dieser Versuch meh- reremale durch den Widerstand der Italiener gescheitert war, beschloß die Salzburger Tagung der Union im Ok tober 1926, daß die betreffende Frage in der ständigen Minoritätenkommission im Februar 1927 besprochen werden sollte. Nachdem es sich aber als ungewiß herausstellte

, ob die deutschen Delegierten die Reisebewilligung nach Brüssel, wo die Tagung stattfinden sollte, bekommen wür den, forderte Baron Sternbach mich aus, die Sache der Tiroler vor der Kommission zu vertreten. Ich lehnte diese Aufforderung ab, weil ich mir durchaus einen objektiven und unparteiischen Standpunkt bewahren wollte. Von einer Winterreise in die Schweiz, die ich schon lange mit meinem Mann geplant hatte, machte ich dann aber Gebrauch, um einen kurzen Abstecher nach Südtirol zu machen. - An maßgebender

Terrorismus vorüber war, glaubte ich dieser Warnung keinen allzu hohen Wert beilegen zu müssen, und, wie der Erfolg erwiesen hat, mit Recht. Heimlich wollte ich jedoch nicht hingehen. Ich schrieb einen Brief an den Vizepräsidenten der Union, Prof. Gannini, wobei ich ihn von dem Zweck meiner Reise in Kenntnis setzte und ihn bat, mich beim Präfekten von Bozen, an den ich mich in erster Linie zu wenden dachte, einzuführen. Das Berbannungsgefetz. Ich kam am Abend des 25. Januar nach Bozen, nachdem Baron

in die Verbannung geschickt werden kann. Der betreffende Beschluß wird gefaßt von einer administra tiven Kommission, der der Präfekt der betreffenden Provinz vorsitzt und deren weitere Mitglieder der Quästor, der Staatsanwalt, der Präsekt der Gendarmerie und der Prä fekt der Miliz sind. Damals war das Verbannungsdekret Noldins noch nicht erlassen; die Freunde des Verhafteten machten sich aber wenig Hoffnung. Baron Sternbach er zählte mir, wie er mit seinem Kollegen, dem Abgeordneten Dr. Tinzl, beim Präfekten

und — belohnt. Nachdem auf der Salz-?; ; burger Tagung der Union der Völkerbundsligen auch die ‘ öffentliche Behandlung der Südtiroler Frage beschlossen war, wurde auf die deutschen Delegierten, insbesondere ; auf Baron Sternbach, ein gewisser Druck ausgeübt, daß er ' auf die Diskussion verzichten sollte. Es wurde dies verlangt als ein erster Beweis einer loyaleren Gesinnung der Süd- tiroler, wovon sie an und für sich noch keine Erwartungen auf eine Besserung ihrer Lage erhoffen dürften

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 4
Datum: 01.04.1924
Umfang: 4
Lette r, Kt. 7 Zusicherung und eine offizielle Auslassung der römischen Ne uerung erSärte. daß di- deutsche Liste nicht als erne femd- liche brachtet werde. Wir haben bereüs Proben von Reden gegeben, in denen die führenden Kandidaten Dr. Tmzl und Baron Sternbach ein klares Programm in höchst würde voller Weise entwickelten. Sie unterließen jede Kritik. Trotz der gegebenen Zusicherung, trotz der bewahrten Mäßigung stürmen die Faschisten jetzt gegen die deutsche Liste. Ihre Wortführer dringen

in die deutschen Versammlungen ein «rd erklären, daß es den Leuten, welche deutsch wählen, schlecht ergehen werde. Am 16. März machten die Faschisten einen Vorstoß in einer Versammlung in Sand in Täufers, wo Baron Sternbach sprach. Einer der Faschisten drohte. Baron Sternbach werde nicht lebend das italienische Parla ments-Gebäude auf Monte Cittorio betteten. Die Anwesenden wurden aufgefordert, sich als Faschisten zu erklären, dann werde daS Paradies im Pustertal wiederkehren. Der CtationSchef von Bruneck

. ein Faschistenführer Italiens, schrie, er werde Baron Sternbach nicht nach Rom fahren lassen. <!ldere brüllten, er werde in Rom seinen Lohn schon empfan gen. Bei einer Versammlung in Latzfons bei Klausen und noch ausgeprägter bei einer solchen in Eppan sagten die faschistischen Gegenredner: „Die Wahl habe überhaupt nur den Zweck, zu zeigen, wer mit der Regierung ist oder wer gegen die Regierung. Wer gegen die Regienrng ist, wird auch dagegen zahlen.' Am 23. März ttat der Advokat Dr. Lins, mit dessen geschäftlichen

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 4
Datum: 01.03.1925
Umfang: 4
geschlagen. Da die Earabinieri behaupteten, sie hätte sie angespuckt, wurde sie dem Gerichte in Welsberg überstellt, aber Tags darauf sofort freigelassen. Der Abgeordnete Baron Sternbach hat sowohl in Jnnichen wie auch in Rom interveniert, und hatte bereits vorher im Unterrichtsministerium erfahren, daß natürlich derartige Spielstuben mit den Schulgesetzen nichts zu tun haben. Aber in Trient und in Südtirol kümmert sich kein Mensch um das, was Rom sagt, sondern da herrscht stets die reinste Anarchie

, bleibt abzuwarten. Die Kinderfpielstnbe in Krnnneck. Auch dort ist derselbe Fall wie in Nals. Interessant ist höchstens der Empfang, der einer Abordnung von 20 Frauen beim Unterpräfeklen in Brunneck zu teil wurde, als sie mit Baron Sternbach dorthin kamen. Zuerst wollte er sie überhaupt nicht empfangen, dann aber ließ er eine Abordnung von sechs bis sieben Vertreter herein. Er benahm sich wie ein wildes Tier, brüllte und warf schließlich die Abordnung samt dem Abgeordneten Sternbach zur Türe hinaus

. Dann nahm er einen Stuhl und schlug ihn mit voller Wucht auf den Boden, warf darauf die Türe in einer Weise zu, daß im Amte alles zusammen lief. Die Frauen sagten, sie hätten sich schon in vieles gewöhnen müssen, aber solche Unkultur sei ihnen doch noch nie vorgekommen. Baron Sternbach hat darüber in Rom Beschwerde geführt. Der ganze Auftritt war lediglich absichtlich, weil Baron Sternbach die Ansicht aus drückte, daß nicht bloß die Deutschen, sondern auch die Be hörde gehalten wäre, die Schulgesetze

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 4
Datum: 15.06.1931
Umfang: 4
und eines Pfarrwidums. Infolge des Bahnhofausbaues wird auch die Rerchsstraße verlegt werden. Nach dem neuen Projekt wird sie vom Brenner entlang der Bahn bis zum Brermerwolf verlaufen, wo sie auf die alte Reichsstraße trifft. Zur Durchführung des neuen Straßenbaues muß der Eisack gegen die Bergseile verlegt werden. Am Brenner wursde mich mit dem Bau eines neuen Personalhauses begonnen!. Der Wolfwirt Johann Orgler wird sein Gasthaus eben falls umbauen. Geplant ist auch der Bau eines faschisti schen Heims. Baron

Di Paulis &alfertt, gestorben. Im Alter von 57 Jahren ist Baron Nep. Di Pauli von Kaltern in einem Sanatorium in München gestorben, wo er von einer schweren Erkrankung Heilung suchte. Baron Di Pauli hat sich um Südtirol große Verdienste erworben. Bei Ausbruch des italienischen Krieges rückte er freiwillig zu den Standschützen ein und führte seine Käl terer Standschützen als Major zur Grenze: und als der Krieg beendet war und die Italiener von Südttwl Be sitz ergriffen, war er der Führer der Katholiken

in UebeveHch und in der Tiroler Volkspartei sowie im Deutschen Verbände hervorragend tätig. In einer Reihe von Schriften und Auf sätzen, insbesondere historischen Charakters, wußte er von seiner lieben Heimat zu erzählen. Wegen dieser Tätigkeit wurde er in der letzten Zeit wiederhott verfolgt und es fand auch eine Hausdurchsuchung in seinem Ansitz Windegg in Kaltern statt. Wenn die Italiener ihn auch niemals ins Gefängnis stecken konnten, so haben sie ihm das Dasein doch gründlich verleidet. Baron Di Pauli

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 4
Datum: 01.05.1924
Umfang: 4
Verleumdungen der deutschen Kandidaten, besonders des Baron Sternbach zum Ziele führen. Die Negierung hatte durch die in ihrem Sold stehenden „unverantwortlichen Elemente- sich eine Art tatsächlichen Monopols der Plakatiernug angeeignet. Ein deutsches Plakat ist uns wenigstens nirgends zu Gesicht gekommen. Es hätte übrigens nicht eine Minute an der Wand geheftet, denn Schwarzhemden taten Tag und Nacht „Dienst'. Dafür klebten die Plakate der faschistischen Regierungspartei an allen mög lichen und unmöglichen

Enden. In einem dieser Plakate waren die Verleumdungen Baron Sternbachs ausgeführt, dem man vorwarf, daß er sich ahs^Ssterreichischer Zivilkommissär in Udine durch gemeinen Diebstahl bereichert habe. Dieses Plakat ist in tausenden von Exemplaren unter das Volk ge worfen worden. Baron Sternbach brachte in den hiesigen Blättern eine Gegenerklärung des damaligen provisorischen Stadtausschusses von Udine, welcher die absolut korrekte, ja entgegenkommende Haltung des damaligen Kommissärs be stätigte

Egoismo! Man kann aber sagen, daß Reut-Nikoluffi und Perathoner noch Glück hatten, wenn man die Ereignisse in Pustertal daneben hält. Am Wahltage selbst wurde Baron Sternbach in seinem eigenen Hause in Uttenheim von einer mehrköpfigen Faschisten bande überfallen. Der Wehrlose wurde mit vorgehaltenem Revolver bedroht, niedergeschlagen, mit Fußtritten in Bauch- und Magengegend schwer mißhandelt. Zum Glück kamen Leute und da ergriffen die Tapferen die Flucht, nicht ohne noch auf die Leute zu schießen

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 15.06.1930
Umfang: 8
Sü-Krol auf den Pfingsttagungen. Die Völkerbundligenunion hielt zu Pfing sten ihre Vollsitzungen in Genf ab. Bei dieser Gelegen heit kam auch der Südtiroler Vertreter Dr. Paul Frei herr von Sternbach-Bruneck zu Wort, dessen Er klärungen besondere Bedeutung haben, weil Baron Stern bach früherer Abgeordneter im römischen Parlamente war, so lange es noch eine freie Wahl in Italien gab. Baron Sternbach wies in seiner Erklärung zur gegenwärtigen Lage in Südtirol darauf hin, daß die Ver fügung

wird. Und als Vertreter der deutschen Volkseinheit strecke ich meine Hand dem hier unter uns weilenden Baron Stembach entgegen, deni Dertrter des leidenden Südtiroler Volkes. Die Reden des Südtiroler und des deutschen Vertreters machten auf die ganze Versammlung einen außerordentlichen Eindruck. Die italienischen Vertreter waren in peinlichster Verlegenheit rmd wußten auf diese Darbietungen nichts zu erwidem. Wenn man bedenkt, in welch vorsichtiger Weise bei solchen Konferenzen die Ausdrücke gewählt wer

den, so kann man beiläufig ermessen, welche Wirkung die offenen Worte Dr. JunghanUs und Baron Sternbachs auf die Versammelten ausüben mußten. * Auch auf der Pfingsttagung des Vereins für das Deutschtum im Auslande war Süd tirol Gegenstand vielfacher Erörterung: am Pfingstsamstag wurden über alle Minderheitengebiete Berichte erstattet. Ueber Südtiwl berichtete Bezirkshauptmann a. D. Mu- melter, daß sich seit der Schoberreife die Lage nicht geändert habe: die Freizügigkeit sei nach wie vor behindert und jede kulturelle

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 4
Datum: 15.04.1924
Umfang: 4
sie in ihr Wahlgrammophon eine andere Walze ein. Der welsche Advokat Tr. Lins erklärte in den letzten Tagen der Wahlbewegung in einer Versammlung zu Kastelruth: „Der Regierung ist es gleichgültig, ob ihr für sie stimmt oder nicht. Aber wehe euch, wenn ihr nicht für sie stimmt. Dann wird es euch noch schlimmer ergehen als bis her.' Dem Kandidaten Baron Slernbach, einem Edelmann aus alter Tiroler Familie, der während des Krieges in Udine die die höchste Stelle der Zivilverwaltung bekleidet hatte, zur Zeit, als Venezien

von den österreichischen Heeren besetzt war, wurde der Vorwurf entgegengeschleudert, er hätte sich dabei bereichert. In Plakaten wurde er als Dieb und Gauner bezeich net. In Sand in Täufers drohte sogar ein Faschist, er werde, falls er gewählt werden sollte, Rom nicht lebend erreichen. Diese Beleidigungen wurden aufrecht erhalten, obwohl ange sehene Bürger von Udine in einer von ihnen mit Namen gezeichneten Erklärung bestätigten, daß Baron Sternbach sein Amt mit größter Korrektheit und vollendetem Wohlwollen

. Der 75jährige Altbürgermeister von Bozen und der gewesene Abgeordnete Reut-Nikolussi wurden blutig geschlagen und der Täter, ein gewisser Petteto Guglielmo, ein Zollbeamter der Stadt Bozen, lauft heule noch auf freiem Fuße herum. Am Wahltag wurde Baron Sternbach am Hellen Tage vor seinem Heim überfallen, entsetzlich mißhandelt und mit dem Tode bedroht. Die Wahllo kale in Bruneck und Niederdorf wurden von den Faschisten blockiert, bekannte deutsche Persönlichkeiten schwer verletzt und Hunderte von Wählern

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