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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
Georg Hauger. Von Karl Milius Irr diesen Tagen werden die Gebeine Georg Hangers von Wien nach Jnnsbmck gebracht und in der Hofkirche, dem Mausoleum Andreas Hofers, neben Pater Haspinger bei« gesetzt. Damit findet einer der merkwürdigsten und eigenartigsten Helden aus den Tiroler, Freiheitskämpfen des Jahres 1809 «nun eine seiner würdige Ruhestätte und die verdiente Ehmng. Hauger war kein Tiroler. Aus Frciburg im Breisgml eilte der damals kaum siebzehnjährige Student der Philosophie

er beim Durchmärsche durch Mantua die Ausgra bung der Gebeine Andreas Hofers und ihre Ueberführung in die Heiinat. In der später 'folgenden langen Friedensepoche trat er in den Zivilstaatsdienst über und wurde Strasonstalts- verwatter. Auch da war es ihm möglich, sich auszuzeichncn und sich die Anerkennung der höchsten Behörden zu erwerben. Er starb in Wien 67 Jahre alt am 13. November 1859 und wurde im Friedhof von St. Marx beerdigt. Bon seinen acht Kindern dienten drei als Offiziere. Fünf

seiner Enkel sind noch am Leben und zwar Oberinspektor Göttlich Feiger, Johann Feiger, Hans Hanger., Matilde Go kling und Valerie Niegner. Die beiden hervorragendsten Leistungen Georg Haugers, der Kampf um die Lienzer Klause und die Heiin- bringung der Gebeine Andreas Hofers besprochen wir hiemit ausführlicher: 1. Der Kampf um die Lienzer Klause. Zweimal schon, im April und Ende Mai 1809 hatten sich die Tiroler erhoben und den Feind aus dem Lande gejagt. Da kam die Schlacht von Wagram und darauf

am 12. Juli der Waffenstillstand, von Znaim, durch den alles wieder verloren ging. Von allen Seiten rückten nun große französische Kolon nen nach Tirol.voc. Am 30. schon war Marschall Leftbre in Jnnsbmck. Doch Andreas Hofer verzagte , nicht. Ebenso rasch rief er die Tiroler zu den Waffen und wenige Tage später kam es in. der Sachsenklemme und im Oberinntal zu erbitterten Kämpfen. Im Pustertal war die Lage besonders gefähtlich, weil durch Kärnten eine starke Brigade unter General Ruska heranrückte. Hofer

sehnlich erwar teten Kolonne von großer Bedeutung und so hat Georg Han ger durch sein entschlossenes Vorgehen in der Lienzer Klause auch zu diesem größten Sieg des Tiroler Fretheitskampfes we sentlich beigetragen. 2. Die Heimbringung der Gebeine Andreas Hofers. Andreas Hofer wurde nach seiner Erschießung auf der Bastei nächst der Porta Ceresa in Mantua am 20. Feber 1810 nicht in einem Friedhof, sondern im 'Garten der Kirche St. Gior gio, also in nicht, geweihter Erde, begraben. Bald schon

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Südtiroler Heimat
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Seite 8 von 8
Datum: 01.02.1933
Umfang: 8
und Roqueville, die Gebeine in die heimatliche Erde zu überbringen. Sie exhumierten die Leiche Andreas Hofers, und kaum hatten! sie auf ihrem Marsche Tiroler Boden betreten, kam die Weisung von der LanüesresgieynNg Innsbruck, Hofers Gebeine dorthin zu führen. Bei der Ueber- führung wurde sie einige Tage inr der Propsteikirche zu Bozen ausgesetzt, dann zu Innsbruck in der Servitenkirche. Die feier liche Beisetzung erfolgte aui kaiserlichen Befehl am 28. Feber 1823 in der Hofkirche, unter ungeheuerer Teilnahme

, für die ganze Menschheit. Und die Stätten ihrer Kampfhandlungen Ladritsch und Sterzing, Berg Jsel und Strub-Paß, Pontlatzerbrücke und der Küchel berg bei Meran werden, heilige Stätten bleiben für alle Menschen, denen das 2-elbstbestimmungsrecht der Völker keine leevo Phrase ist. So betrachtet ist auch Andreas Hofer ein Märtyrer, nicht nur für Tirol, sondern auch für die Sache der Mensch- heit. Sein Leben mrd sein Tod war ein flammender Protest gegen die Vergewaltigung der Idee

des Selbstbestimmungsrechtes und bewußt oder unbewußt ist er für diese Idee gestorben. Mag Hofer durch seinen Wankelmut und seine Verbortheit am un richtigen Platz noch so viel gesehlr haben, durch seinen Dod hat er diese tragische Schuld tausendfach gesühnt, denn er ist mannhaft wie ein Held für die Sache, die er als die richtige erkannte, in den Tod gegangen, das müssen auch seine Feinde zugeben. Und so konnte auch Andreas Hofer am Vorabend vor seinem Heldentode sagen: So srarrd ich denn im leyron Glühn des Lebens, Die nächste

wir im Lick vergöttern. Von denen noch der Nachwelt Hymne spricht? Sie hielten aus in Kampf und Sturmeswettern, Und standen treu bei Jugend, Recht und Pflicht. Das Schicksal kann die Heldenbrust zerschmettern, Doch einen Heldenwillen beugt es nicht, Gemächlich wag der Wurm im Staube liegen. Ein ckles Herz muß kämpfen und wird siegen. So betrachtet haben die 13 Kugeln zu Mantua am 20. Feber wohl den Andreas Hofer getroffen, nicht aber getroffen haben sie die Idee, für die er gekämpft, gelitten

haben, die für ihre Ueberzeugung zu kämpfen, urrd wenn es sein muß, zu sterben wissen. Und in diesem Sinne wird der Grab hügel zu Mantua bezw. die Hofkirche zu Innsbruck immer ein Wallfahrtsort bleiben für die Menschen, die Freiheits liebe und Ueberzeugungstreue bis in den Tod zu achten und zu ehren verstehen. Und in diesem Sinne sollen wir vom Andreas, Hofer-Bund mll Stolz seinen Namen tragen. Mögen andere witzeln über den Bauerngeneral im schlichten Lodenrock, wir wissen, daß er für eine hohe, heilige Idee gekämpft

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 01.08.1928
Umfang: 8
, Südtirols, jenes am schwersten leidenden deut schen Leidlandes nicht vergessen würden, war vorauszusehen. Schon auf der Durchreise durch die Landeshauptstadt Tirols ließen es sich . Tausende von deutschen Sanges brüdern nicht nehmen, für Stunden dem Geiste Andreas Hofers, des altehrwürdigen Heldenführers im Kampfe um die Einheit und Freiheit des Landes zu huldigen. Es waren durch prächtige Banner nachgenannte neun Gesangvereine vertreten: Männergesangverein Berlin „Caci lia Melodia' 1856; Berliner

der Freiheit umloht, Freiheit ist Leben, Knechtschaft ist Tod!' so schloß das wuchtige Lied auf die Freiheit des deutschen Vaterlandes. Ehrung Andreas Hofers. Hierauf ergriff Oberstudiendirektor Dr. Bolle namens des Berliner Sängerbundes das Wort zur Huldigungs rede vor Andreas Hofer. Anknüpfend an die letzten Worte des ausgeklungenen Frech eitsliedes, dankte er für die herz liche Begrüßung und wies in entflammenden Ausführungen darauf hin, daß von der brausenden Nordsee bis zum Erz monument

des Heldenführers Andreas Hofer der Geilst der Frecheit im Liede der deutschen Sängerschaft stets lebendig sein werde, auf daß einst die Stunde schlage, wo, soweit die deutsche Zunge klingt, alle Deutschen per- i einigt sein werden in einem einigen deutschen Vaterlande. ! Der schlichte, bescheidene Mann, getragen vom tiefen Ernst des Lebens, von der Treue zu seinem Heimatlande und deutsche Sänger- Wien. zum großen Deutschen Reiche. Andreas Hofer, ging als Sieger in den Tod, dem er durch die falsche Tat

worten wir mit dem Geiste deutscher Kulturgemeinschaft. Mag man auch politische Grenzen ziehen, so lange die Herzen sich einig fühlen, sind sie imstande, jedes politische Machwerk zunichte zu machen. Andreas Hofer sei im Geiste Führer zum Aufstieg, zum neuen einigen deutschen, herr lichen Gesamtvaterlande! Dr. Bolle legte hierauf beim Denkmal einen großen Lorbeerkranz mit rot-weiß-roten Schleifen nieder, welcher von den führenden Berliner Vereinen „Cäcilia Melodia' und „Liederkranz' gewidmet

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 4
Datum: 15.11.1932
Umfang: 4
.' »ZyRmttii» Bucke»...* Hnndept Zahne Andreas-Hoser- Lted. , Die Bersöntjckckeü des Tirol« Ratnmalhelden hat schon stzühzeüig die Dichter in ihren Bann gezogen. 1816 erschien das erste Hofer-Drama und noch früher hatten sich die Lyrik« d« Gestatt bemächtigt. Körner, Rückert. Schyn- keudors, denen bald »«^reiche andere folgten, verherrlichten den Fveihettskämps« in ih«n Gedichten. 1816 schuf der Tiroler Alois Weißenbach seine Ode „Andreas Hafers Schatten an seinen Kais« und sein Batachrnd

, das et von 1817 bis 1822 besuchte, ein hochgesteigettes Vaterlands-- gefühl. So widmete a seinem Prorektor Christian Gottlieb Pfrttzschna — ein Familienname, da auch in Tirol geläufig ist — ein Gedicht voll vaterländisch« Begeisterung. Interes sant ist, daß Mosen, wie Dr. Mjax Zschommler in den Erinnerungen mitteüt, schon am Gymnasium „bei Gelegenheit eines fei«lichen Aktes ein Lied vom Andreas Hof« zum Bortrag brachte'.Bezeichnend ist ab« auch, daß sich b« junge Dicht«, als nach dem Tode seines Paters

«' und die Widmung: „Dir, biedaem, tapsnem Gebjrgsvolke im Lande Tyrol, widmet die ses Lied dn Berfässa.' Gedruckt wurde es zuerst im „Deutschen Musealalmanach für das Jahr 1833', den Chamisso und Schwab haausgaben. In d« Erstausgabe von Mosas Ge dichten (1836) fühtt es dann den Titel „Andreas Hof«'.. Eifrig hat da Dichtn den sprachlichen Ausdruck gefeilt, so daß « einen Grad b« Feinheit «reicht, den man bei dem polkslied-- frafttti Stil dies« Schaffenszeit gar nicht vermuten würde, wie p*; Felix Wjttmer darlegt

Tirol« «chützem lieder' für ihn ein und Domanig förderte seine Idee schließlich so weit, daß an dem Meßnerhause in Klosterneuburg, dem Vat«hausc Kn>.'be1sb«g«s. gegenüber der Martinskjrche dem .Komponisten des Andreas-Hoi« Liedes eine Gedenktafel gq> stiner wurde. Wenn sich auch Knebeisberger mil sein« Sänger- geselllchast um du Verbreitung des Liedes große Verdienst« «worden hat, so konme doch trotz aller Bemühungen bis heute d« Nackweis nicht erbrachi worden, daß er der Schöpf

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Südtiroler Heimat
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Seite 7 von 8
Datum: 01.08.1932
Umfang: 8
dem Andreas Hofer und anderen Tirolern die tröstliche Versicherung gegeben, daß die Zeit gewiß käme, wo er das Glück haben würde, sich wieder unter ihnen zu befinden. Diese Beziehungen der Tiroler zu ihren Landsleuten in Wien nahmen eine ernster« Wendung an, als die ersten Nachrichten von den siegreichen Kämpfen der Spanier nach Oesterreich drangen, und dieses seine Rüstungen immer energischer betrieb. Ms Erzherzog Johann in der zweiten Hälfte des Jahres 1808 Kärn ten zur Organisierung

vermittelt. Das letzte Schreiben dieser geheimnisvollen Korrespondenz vom 20. Dezember 1808 an den Kaffeesieder Franz Anton Nessing in Bozen kündete den Ausbruch des Krieges auf das bestimmteste an und aus dies hin reisten drei Vertrauens männer des Landes, Andreas Hofer, Nessing und! Peter Huber, Gastwirt izu Bruneck, auf verschiedenen Wegen nach Wien und er hielten von Erzherzog Johann eine AMenz. Sie erhielten Zusagen über finanzielle Unterstützung und der ständische Filial- kassier Josef

es, das Geheimnis weiter zu verbreiten und für den Aufstand zu wirken. Weder Andreas Hofer noch Nessing, noch Peter Huber fanden auch in der Folgezeit ein Hindernis in der Verbreitung des Geheimnisses und in den Vorbereitungen für den Aus stand. Ebenso glücklich waren die Emissäre, welche die österreichische Regierung zu diesem Zwecke nach Tirol sandte. Der pensionierte Hauptmann Bianchi kehrte mit seinen in Tirol gesammelten Notizen ungeschoren nach Oesterreich zurück und der ehemalige Major Teimer

einem Triumphzug. Wo sie sich näherten, knallten unaufhörlich Freudenschüsse, er tönte das Geläute der Glocken. Alles wetteiferte, den Erlösern Röcke oder Hä^re oder Stiefel und Pferde zu küssen. Chasteler und Hormayer organisierten sofort den Landsturm und die Schützenkompagnien. Inzwischen war Teimer bei Andreas Hofer eingetroffen und dieser gab das Signal zur Schilderhebung der Tiroler. Teimer eilte nach Schlagers, um die Vintschgauer aufzubieten, wäh rend Hofer seine Passeirer sammelte, um über den Jaufen

an der Ladritscherbrücke zurückgewichen waren. Die Ti roler stellten sich diesen zwar nicht entgegen, hinderten aber ihren Marsch zum Brenner durch Verhaue und sandten ihnen Kugeln hinter Bäumen und. Felsen nach. Inzwischen war in der Umgebung von Innsbruck der Aufstand losgebrochen, und hatte die Bayern nicht viel weniger überiiascht. Am 10. April waren die Proklamationen des Erzherzog Johann und die Laufzettel des Andreas Hoser durch das ganze Jnntal gewandert. Noch am 10. April kaim es zu einem Zusammenstoß

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1929
Umfang: 8
). Folge 17 Innsbruck, 1. September 1929 Die Tiroler Werbe-Wochen. „Kelsr werben lautete die Losung, unter welcher wir zusammen mit der Bundesleitung des Andreas Hofer-Bundes für Tirol eine Reihe von Veranstaltungen während der Hauptfremden- verkehrszeit in Tirol durchführten und die wir unter dem Namen „Werbewochen für Südtirol' zusammenfaßten. Es lag eine begründete Absicht darin, daß wir die Veranstal tungen als Werbewochen und nicht als Sammelwochen bezeichrieten,, denn so wichtig

in verschiedener zweckmäßiger Form verkauft, um durch dieses jeden neugewonnenen Freund Südtirols in die Lage zu versetzen, selbst wieder in seiner Heimat für di« Südtiroler Sache zu werben. Wir können auch bereits aus der bei uns eintreffenden Post ersehen, daß wir richtig gehandelt haben, da kein Tag vergeht, an dem wir ß<icht Abschnitte unserer Werbebriefe als Bestellung für unsere Zeitung oder als Anmeldung zur Mitgliedschaft für den Andreas Hofer-Bund erhalten. Wir möchten wohl feststellen

und da durch dem Südttroler Gedanken an allen Orten »verktätige Helfer zu schaffen. Die vornehmlichste Aufgabe des An dreas Hofer-Bundes ist es ebenfalls, für Südtirol zu werben, der Sache neue Freunde zu schäften, auf die Un haltbarkeit der durch das faschistische Regime geschaffenen Zustände hinzuweisen und auf eine Aenderung der Ver hältnisse hinzuarbeiten. So haben die Bestrebungen unserer Zeitung und des Andreas Hofer-Bundes das gleiche Ziel und daher gestaltete sich die Zusammenarbeit der beiden Stellen anläßlich

zeigten erschütternde Szenen aus der Vergewalttgung des Rechtes in Deutsch-Südtirol. In der Pause der Aufführung sprach der Settetär des Andreas Hofer-Bundes. Herr Dr. Groder über die Rot jenseits des Brenners und es gestal tete sich der Abend zu einer ergreifenden Sympathiekund gebung für das vergewaltigte Land. Die Stubaier Bauern bühne stellte das Erträgnis des Theaterabends für Südtirol zur Verfügung und es sei ihr hier dafür der herzlichste Dank im Namen der Sache ausgesprochen. Die nächste

Karl Mühlberger leitete mit einer statt lichen Schar von Musikern dje Feier ein. Hierauf ergriff Dr. Groder aus Innsbruck das Wort und nach ihm sprach Altbürgermeister Josef Pixner aus St. Leonhard in Pas seier. der Heimat Andreas Hofers. Keiner, der vor dem weißbättigen Pixner stand, blieb frei von innerer Ergriffen heit. Unaufhörlich fiel der Regen, aber alle hielten unent wegt auf dem Dorfplatz in Seefeld aus. Musikstücke folgten und als Abschluß das Meraner Fahnenschwrngen. nusgeführt

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 8
Datum: 15.10.1932
Umfang: 8
der Glaube an irgend eine Selbstsucht nicht Boden fassen. Schon die einfache Tracht des Sandwirtes, die er auch nicht in '.der Hofburtz ablegte, müßte den Bauern Vertrauen einflößest. Nur so können wir das allseitig« Vertrauen, die allseitige Begeisterung begreifen, die er seinen Landsleuten für die Befreiung des Vaterlandes einflößt. Und nur so können wir jetzt noch den Zauber des Namens Andreas Hofer, dessen Namen unser Bund die Ehre zu führen hat, heute noch nachfühlen. Dieses- allseitig« Vertrauen

, die den tapfersten Völkern Ehre machen; für die Tiroler aber werden sie für alle Zeftenvkin ewiges Ruhmesblatt bilden. Möge Aran den Namen? Tirol auszulöschen versuchein: Andreas Hofer und seine Getreuen haben im August 1809 den Namen Tirol mft Klios eisernem Griffel in das Buch der Weltgeschichte eingetragen, wo er für ewige Zeiten eingetragen bleiben wird. IV. Teil. Wir haben schon im Laufe des zweiten und noch mehr des brüten Aktes der Geschichte des Tiroler Heldenkampfes von 1809 gesehen, daß die Gestalt

des Sandwirtes Andreas Hofer immer mehr in den Vordergrund tritt, bis sie schließlich zum Mittelpunkt der ganzen Bewegung wird, und er als dev allge mein anerkannte Führer der Tiroler, Mitte August die proviso rische Regierung des Landes Tirol übernimmt. Was hat es nun mft diesem Manne für eine Bewandtnis, der vom einfachen Bauer zum anerkannten Führer einer Be wegung emporwächst und an der Spitze seiner Bauern den sieg gewohnten Generälen Napoleons die Spitze bietet. Jedenfalls eine der charakteristischen

Gestalten der Weltgeschichte, das müssen auch seine Gegner zugeben. Andreas Hofer ist am 22. November 1767 als der einzige Sohn des Josef Hofer, Wirt zu Sand in Passeier, eine Viertel stunde von St. Leonhard, geboren. Seine Eltern starben sehr früh, und da außer ihm nur noch 3 -Schwestechr warien, mußte er schon mit 22 Jahren die väterliche Wirtschaft über- . nehmen und vermählte sich am 21. März 1789 mit Anna ; Ladurner, Tochter des Peter Ladurner in Algund. Da während j feiner Minderjährigkeit

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Südtiroler Heimat
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Seite 8 von 8
Datum: 01.11.1933
Umfang: 8
an einer Verschwörung gegen Johann Heinrich von Mähren, Gemahl von Heinrichs Erbtochter Margareta Maül- tasch gefoltert wchrde. Dann setzten sich die Erinnerungen mt das Jahr 1809 fort ' in der Schupfen, einer breitbehäbigen Häusergruppe jenseits des Sillflusses, wo Andreas Hofer wiederholt im Gasthims seines Freundes Johann Etschmann sein Hauptquartier aufgeschlagen hat und wo noch heute ein Stübchen Hofer-Andenken bewahrt; Etschmann spielt bekanntermaßen in Jmmermans gut gemeintem, aber verun glückten

nach Innsbruck zum Kronprinzen Ludwig von Bayern zu bringen, um mit diesem persönlich über die Unterwer fung zu verhandeln, da stürtzte als Wortführer der unversöhn lichen Richtung P. Io ach im Haspinger, der „Rotbart', ins Zimmer und redete dem allzu lenksamen Sandwirt die fried lichen Absichten aus, ja bewog ihn sogar, sein Quartier in ent gegengesetzter Richtung nach Matrei zu verlegen: so „lenkte', wie die Inschrift am Swlz'scheu Hause meldet, Andreas Hofer „den Schritt zum Tode, der seine Heldengröße

zum alles verzehrenden Flammenmeere anschwoll. Andreas Hofers Mutter, Maria Ai- gentler und sein Adjutant Joseph Eisenstecken, der Badlwirt von Gries bei Bozey, haben in Matrei das Licht der Welt erblickt und Mar die Hofernmtter 1733 in dem gleichen Hause, das später Bäckermeister Johann Rapp besaß: er hat, als Papst Pius VI. auf der oben erwähnten Rückreise von Wien am 8. Mai 1782 durch Matrei zog/ von dem Kirchenoberhaupte die Seg nung hevausgestellter kleiner Brote erbeten und dieses Ereignis in einem Chronogramm

festgehalten; sein Sohn war Dr. Ludwig Rapp, der Geschichtsschreiber des Jcchres 1809. Auch Johannes Schüler, 1828—1830 mit Beda Weber und Joseph Streiter als Herausgeber der „Alpenblumen aus Tirol' tätig und in seinen „Tirolischen Gedanken' ein Vertreter liberaler Anschauungen, ist in Matrei geboren. Andreas Hofer aber ist mit unserem Marktflecken nicht bloß durch seine Mutter und seinen Adjutanten, sondern auch persönlich verknüpft. Von Schönberg her eingetrof fen, hatte er im Gasthaus zum Lamm

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Südtiroler Heimat
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Seite 5 von 6
Datum: 01.06.1927
Umfang: 6
worden, weil er einen Dag zü früh auf Urlaub ging. Und hier? Mancher wird nun fragen, warum dies alles nicht in den einheimischen Zeitungen gebracht wird. Es ist dies aus dem einfachen Grunde nicht geschahen, weil die Alpenzeitung gegen faschistische Größen nichts unter nimmt, im Gegenteil nur die Anzeige erstatten würde. Die „Dolomiten' dürfen derlei' überhaupt nicht bringen. —o— Seite 5, Folge 11 Für die verlorene Heimat. Am Sonntag, den 8. Mai 1927, veranstaltete der Andreas Hofer-Bund für Tirol

, Bundesgruppe Wien, eine Gedächtnisfeier unter dem Leitworte „Für die verlorene Heimat' zu dankbarer Ehrung aller jener, die im Welt kriege an der Tiroler Front gekämpft und geblutet haben, bei welcher Herr Oberstleutnant Karl Milius-Rasti- cevo im Wiener Bürgertheater die nachfolgende mit stür mischem Beifall aufgenommene Festrede hielt: .. Av die verlorene Heimat!' „Für unser verlorenes Süd- tirol. Das ist das Kennwort für unser heutiges Beisammensein, sur das Südtiroler Gedenksest, das der Andreas Hofer

die ganze Welt in Staunen gesetzt. Der Tiroler Freiheitskampf bildet ein ganz besonderes Blatt in der Weltgeschichte. Die Namen Andreas Hofer, der aus Liebe zur Heimat, die er nicht verlassen wollte, starb, Peter Mayr, der sein Leben nicht durch eine Lüge erkaufen wollte, Peter Siegmayr, der Thererwirt, dem die Elternliebe höherging als das Leben, sind die Namen von Märtyrern, die wir wie Heilige verehren. Aber auch die anderen Führer aus Tirols Volkserhebung haben Anspruch auf unsere Verehrung

und Dankbarkeit. Wenn ich hiebei Haspinger, Speckbacher, Ersenstecken, Hanger, Straub, Sveth, Gasser, Wallner, Senn, Sieberer nenne, so ist dies nur ern kleiner Teil von allen. Doch auch Grauem haben ihren Anteil daran und wenn wir das töpfere Mädchen von Spinges oder die unerschrockene Anna Zorn bewundern, so gilt unsere Bewunderung nicht minder dem stillen Heldentum,, das wir in dem namenlosen Leid von Andreas Hofers, Petey Mayrs oder der Tharerwirten Frau finden. Und ungezählt sind die Namen

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 6
Datum: 15.05.1927
Umfang: 6
, die nicht im Abhängigkeitsverhältnisse von der faschistischen Re gierung stehen. —o— Erl, Andreas Loser-Spiele 1927. In Erl, dem Kiemen, herrlichen Grenzort nahe bei Kufstein, am Fuße der Tiroler Grenzberge, finden im Sommer dieses Jahres Andreas Kofer-Fefifpiele statt. Das Protektorat der Spiele haben Dr. Stumpf, der Landeshauptmann von Tirol und Dr. Keld, der bayrische Ministerpräsident übernommen. Der Ruf der Erler-Spiele als echtes, bodenständiges Tiroler Kulturgut, ist weit über die Gren zen der engeren Keimat gedrungen. 3m Sommer dieses Jahres

soll nun die leuchtendste Freiheilsgestalt. Andreas Loser, in den Spielen der Tiroler Bauern lebendig werden. Leute verbindet das Leid der Südtiroler alle deutschen Kerzen und weist auf den Freiheitskämpfer von 1809, den Sandwirt von Pasteier hin. Das Spiel, das zur Darstellung gelangt, eine dramatische Chronik in 12 Bildern, wurde von Alois Johannes Lippl, München, verfaßt und wird von ihm persönlich geleitet. Die Theatermalerei stammt von dem Münchner Kunstmaler Kansjörg Eberhard Schmohl, die Musik schreibt Lehrer

Kans Vogel in Erl. Die Erler sehen alles daran, die Andreas Koser-Spiele zu einem vaterländischen und künstlerischen Erlebnis zu gestalten, jo daß jedermann, der Tirol im Laufe des Sommers aufsucht, sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen sollte, die Erler- Festspiele zu besuchen. Die Vorbereitungen zur grobdeutschen Dolks- tagung in Goslar. Nach den bisher vorliegenden Anmeldungen verspricht die Pfingst- tagung des Vereines für das Deutschtum tm Auslande in der an geschichtlichen Erinnerungen

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 15.07.1926
Umfang: 8
hat, die er . mit seiner Familie bewohnt hatt. Der unverzüglich ! bei der Schiedskommission in Mietsachen eingebrachte j Rekurs gegen diese Verfügung blieb erfolglos. Nach acht Monaten vollkommen unbegründeter Hast muß» demnach Faller am 1. September Wohnung und Werk- ! stätte räumen. ! * Nach einer Meldung aus Bozen wird der Prozeß gegen die 23 verhafteten „Verschwörer' erst im De zember durchgeführt werden, so daß die Unglücklichen bis dahin 13 Monate in Untersuchungshaft sich be finden. r Eine Massenversammlung des Andreas

-Kofer-Bundes in Wien. lieber Einladung des Andreas Hofer-Vereines fand am 24. Juni eine Protestversammlung gegen die Ge- fangenhaltung der 23 Deutschen in Bozen statt. Der Vorsitzende Pater Jnnerkofler verlas eine Zuschrift des Bundeskanzleramtes, in der es u. n o. hieß: „Das Bundeskanzleramt (auswärtige Angelegen heiten) glaubt gegenüber der Behauptung, daß zum Schutze der anfangs November 1925 in Gries ver- hafteten österreichischen Staatsangehörigen Jngomar Verhouz, Paul Pachter und Josef

umringte die beiden als Faschisten erkannten Personen und brachen in Pfuirufe aus. Pa ter Jnnerkofler suchte die Ruhe wieder herzustellen und sagte: „Die beiden Faschisten werden sich! hoffent lich schämen über den Justizkerror. Ich und ein an deres Vorstandsmitglied des Andreas Hofer-Vereines haben in den letzien Tagen faschistische Drohbriefe er-f halten und die Anzeige erstattet. Wir müssen das Rück grat der Regierung stärken. Wir müssen auch ein wach-, sames Auge haben auf die Vorgänge in Südtirol

des Andreas Hofer-Liedes schloß die eindrucksvolle Massenversammlung. Leset und verbreitet das Kamps blatt „Südtirol' und helfet so den! i bedrängten Südtirolern! Italiens außenpolitische Ziele. Kriegsdrohungen gegen Frankreich und Jugoslawien. Aus Anlaß einer in Brixen Ende Juni abgeha!-, tenen „Grenzsahnenweihe' har der VizegeneraiseketKr der faschistischen Partei aus Rom, Mazzolini, als ge ladener Redner und Vertreter Mussolinis zwei be deutsame Reden gehalten, worin er die 'Ziele »ich Wünsche

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Südtiroler Heimat
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Seite 7 von 8
Datum: 01.10.1932
Umfang: 8
:. „Da es sein kamt, daß ein feindlicher Parlamentär jden Befehl bringe, Tirol infolge eines Waffenstillstandes zu räumen, so haben sie diesem Befehl nicht nachzukommen, ausgenommen es wäre von mir unterzeichnet.' Dieses Handbillett des Erzherzogs, datiert vom 16. Juli, brachte Verwirrung in die Leitung der Tiroler-Erhebung. Hormayer und Buol glaubten nur vorüber gehend, daß ein Waffenstillstand bestehe. Hingegen betrachteten Andreas Hofer, Kolb und andere, das Billett als unbedingten Beweis

sie auf die tröstlichen Versicherungen des Kaisers Franz. Das Verhalten der Tiroler Kommandanten war verschieden. Andreas Hofer und Kolb sprachen gegenüber Buol die Erwartung aus, daß alles beim „Status quo' bleibe, wie sonst bei Waffenstillständen. Als er von dem Vormarsch Lefebers hörte, war Hofer entschlossen, das Aeußerste für sein Land zu wagen. Am fanatischesten benahm sich Kolb und bedrohte jeden mit dem Tode, der von Waffenstillstand sprach. Den Abzug des österreichischen Militärs wollte auch Hofer hindern

und bezogen eine Verteidigungslinie, die von Mittewald im Bogen um «Sterzing bis gegen Tschüss reichte. Im Mittelpunkt bei Kalch stand Andreas Hofer mit den Passeirern, Meranern, Bintsch- gauern und Sarntalern, am äußersten linken Flügel bei Telfes Gpeckbacher mit den Mastern und Algundern, zwischen beiden Graf von Mohr, am rechten Flügel Haspinger und Peter Maier. Am 7. August 3 Uhr ftüh brach Lefeber von Sterzing auf, voll übermütiger Zuversicht, in kurzem die widerspenstigen Bauern gebändigt

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1928
Umfang: 8
Lehrerttmen und 159 Lehrschwestern) und 96 Notlehrer ohne Prüfung (meist Lehrerinnen). Schluß folgt. Innsbruck, 1. Mai 1928. Ein großer Südtirolertag in Wien. Wie alljährlich, veranstaltete auch Heuer zum zehnten Male seit der Lostrennung Südtirols von Oesterreich der Andreas- Hofer-Bund und der Bund der Tiroler für ihre Brüder uyd Schwestern in Südtirol eine Gedächticksferer. Die in Wien lebenden Südtiroler, ferner zahlreiche deutsch katholische und deutschnationale Turtt- und Gesangvereine, Kam

der EesangS- verein der deutschen Eisenbahner Schuberts deutsche Messe zum Vortrag. Alle 18 Musikkapellen spielten zuletzt zum Gedächtnis an die im Weltkriege an der Südwestfront Gefallenen „Ich hakt' einen Kameraden'. Hierauf sangen alle Teilnehmer an der Kundgebung das Andreas-Hofer-Lied. Pater Jnnerkofler dankte schließlich allen deutschen Wienern für die Teilnahme an der Kundgebung und auch dafür, daß sie den Kampf, den die Deutschen Südiirols für ihre Heimat kämpfen, mit ihren Sym- pathien

von Jahren in Südtiro! leben, nationalisieren wollen, viel eher von einem PanitalianiS- mus sprechen.' Vorstandsmitglied Rosanelli überreichte Direttor Ex! mit einer stürmisch aufgenommenen Ansprache einen Lorbeerkranz und Frau Anna Exl ein herrliches Blumengewinde. Das PuAi« kum erhob sich von. den Sitzen und sang, vereint mit dev Künstlerschar der Exlbühne, das Andreas-Hofer-Lied. Renegat Christomannos (Meran). Vielleicht ist Renegat in diesem Falle gar nichr das richtige Wort: denn Christomannos

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 01.02.1933
Umfang: 8
der Kaiserin Elisabeth in Meran geköpft. Zerstört wurden: Das Denkmal der Tiroler Freiheitskämpfer von 1809 in Untermais, das Denkmal der Kaiserjäger in Bozen, die Denkmäler der Soldaten des Welt krieges in Brixen und Brunneck. Beschädigt hat man das Denk mal des tapferen Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer in Meran. Hat man im Augenblick der Zerstörung dieser Denkmäler die geringste Entrüstung hören können? Wie konnte ein fran zösischer Schriftsteller bei den Wunden, die den Löwen von Trogir

des deutschen Dichters Walther von der Vogel weide unld des Tiroler Nationalhelden, Andreas Hofer, unbe rührt gelassen habe. Diese Denkmäler stjünden in der Stadt Bozen im Oberetschtale, das wir, wie Mussolini sagt, nach dem Kriege zurückerhielten. So sehr jeder Kulturmensch mit diesen Gedankengängen Mussolinis übereinstimmt, so scheint es doch am Platze, das Ge dächtnis des italienischen Ministerpräsidenten einigermaßen zu berichtigen. Vor allem ist es geschichtlich unrichtig, daß Italien das Oberetsch

d. h. Südtirol — nach dem Kriege zurück erhalten hat. Südttrol war bekanntlich nie ein Bestandteil des italienischen Königreiches und Italien hat auch lediglich stra tegische Gründe geltend gemacht, um dieses Gebiet entsprechend den Bestimmungen des Londoner Vertrages eingliedern zu kön nen. Mussolini sollte sich aber auch daran erinnern, daß das Andreas Hofer-Denkmal nicht in Bozen, sondern in Meran tzeht, und daß gerade aus diesem Denkmale ein Wort aus dem Schichte Hermann von Gilms — nämlich das Wort

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Südtiroler Heimat
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Seite 8 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
Und mich befreien von Kummer und Schmerz. Ich tat's, du mein Gott, im Glauben an dich, Ich tat's für Tirol — nun erlöse mich.' Da tritt in des Kerkers düstere Zelle Der Priester herein, das Kreuz in der Hand, In Hofers Herzen wird's licht nun und helle, Er betet zu Gott für's Tirolerland — Und draußen int Gang, da beten im Chor Tiroler Bauern zu Gott mit empor. Als an den Bauern vorüber dann schreitet Andreas Hofer zrun Tode bereit, Die Schar der Getreuen die Arme ausbreitet, Die^ Hände, sie fassen nach Hofers

Kleid; Gestöhn und Schluchzen durchzittert die Lust Und kalt weht der Schauer aus eisiger Gruft. Es hält der Zug an der Festung Walle. Gewehre gehoben, bereit zum Schuß, Da ruft der Sandwirt: „Ich segne euch alle, Habt Dank ihr Treuen! Tirol, dir mein Gruß! Schau offenen Auges entgegen dem Tod, Vertrau' meinem Gott, er bannt einst die Not.' Im Februarmorgen zehn Schüsse knallen, Andreas Hofer sinkt stumm auf ein Knie, Sein Auge leuchtet — ein Fangschuß muß fallen. — Ein Held ist gestorben

, uns allen zu früh: Mit seinem Gott ist der Sandwirt vereint, Die Brüder klagen, die Heimat — sie weint. Durchs Land tm Gebirge die Glocken klingen: Das Volk geknechtet, geschändet sein Aar, Er senkt die gebrochenen, mächtigen Schwingen Am Felsenrand im zerklüfteten Kar. Zu Mantua siel Tirols größter Held, Geehrt und bewundert von aller Welt. Rudolf Pfeifer. Innsbruck. P Andreas Dokers Abschied vorn Leben Slefernfl, ober männlich A H - L y ■■ i -r r r-r Ach Simmel, es Ist oer • spiest, Ich -N'f

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 6
Datum: 01.07.1927
Umfang: 6
für das Deutsche Reich. 20 Pfennige, für Oesterreich 30 Groschen. Der Führer ist im Selbstverläge der Buchdruckerei E. Kain vorm. I. B. Wal- lkshauser, Wien 8., Lenaugasse 19 erschienen. Bestellungen mögen an die Schristleitung des Blattes oder an den Verlag gerichtet werden. —o— Andreas Äoser-Feier in Gärberbach. In der gegenwärtigen Zeit vaterländischer Gleichgültigkeit! ist es sehr erfreulich, wenn unsere Jugend zu diesem alter probten Quell der Volkskraft geführt wird. Der bekannte Jugend-- apostel

, Hochwürden Herr Professor Gustav Wintersberger hat am vergangenen Herz Jesu-Sonntage mit feinen vielen kleinen und größeren „Junginnsbruckern' bei der alten Andreas Hofer- Kapelle in Gärberbach hinter dem Berg Jsel eine religiöse patrio tische Festfeier gehalten, die all den Teilnehmern — gegen 250 — unvergeßlich bleiben wird. Nach der Rosenkranzandacht wurde ein kurzes Freilichtspiel mit Szenen aus Hofers Leben aufge führt und bei der feierlichen Erneuerung des Herz Jesu-Bundes- im Anblicke der gerade

nach dem Brenner pustenden Bahnzüao der arg geknechteten Südtiroler Jugend gedacht. Z» Mantua in Banden klang es in Gärberbach beim Hofergedenkm und ebenso beim Heimzuge vor dem Andreas Hofer-Denkmal <mr Bergisel. Das war wieder ein echtes Tirolerfeft mit Böller krachern und Fahnenflattern, erfüllt vom Ahnengeist. Das nennt: man tirolische Jugenderziehung. —o— Tiroler Adler. Es stieg ein Adler hinauf zur Höh' Durch wolkigen Nebel und ewigen Schnee Und schaute voll Grimm durch die Lande, Stolz blickte

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