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Bücher
Kategorie:
Geschichte , Recht, Politik
Jahr:
1975
Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Seite 62 von 142
Autor: Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Ort: Bozen
Verlag: Verl.-Anst. Athesia
Umfang: 263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Schlagwort: g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Signatur: II 23.391
Intern-ID: 93021
wählen, und das schien ihm in dieser Situation der Verzicht auf die weitere Unterstützung der Südtiroler. Für die Tiroler Nationalräte, die im Februar so tatkräftig für die Rechte der Südtiroler eingetreten waren und die noch am 10. Juli dem Bundeskanzler eine Eingabe von 296 Tiroler Ge meinden überreicht hatten, in der „gegen die beispiellose Unter drückung des deutschen Volkes in Südtirol' eine Intervention „bei den europäischen Mächten' 47 ) gefordert wurde, muß es eine schwere Entscheidung

gewesen sein, sich der „furchtbaren Kraft' solcher Argumente zu unterwerfen. Aber die nackte Kot eines Volkes ließ keine andere Wahl: In einer Sitzung des Haupt ausschusses des Nationalrates am 11. Juli nahmen die Tiroler Nationalräte der Mehrheitsparteien den vertraulichen Bericht des Bundeskanzlers über die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Österreich und Italien seit dem Februar dieses Jahres und über den Austausch von Botschaften seit dem Mai dieses Jahres mit dem italienischen Ministerpräsidenten „zustimmend zur Kennt

nis' 48 ). Der Abgeordnete Kolb motivierte in dem bereits er wähnten Interview, das er einem Korrespondenten des „Tiroler Anzeiger' gewährte, seine und die Zustimmung seiner Kollegen der Mehrheitsparteien zum Bericht des Bundeskanzlers folgen dermaßen: „Soviel können wir sagen und müssen wir feststellen daß jeder — und mag er in dieser Frage auch noch so unbedingt eingestellt sein — aus den Erklärungen des Bundeskanzlers -den bestimmten Eindruck gewinnen mußte, daß Dr. Seipel durch sein Vorgehen

auf jeden Fall das Beste für Tirol gewollt u nc j sich alle Mühe gegeben hat, dem Lande zu nützen. Die Tiroler Abgeordneten erachteten es daher, nachdem ihnen der Sach verhalt genauestens erklärt worden war, als ihre Pflicht, den Bericht des Bundeskanzlers zustimmend zur Kenntnis zu neh men' w ). Das Dunkel um den genauen Inhalt der Verhandlungen zwi schen Seipel und Mussolini war aber, da den Mitgliedern des Hauptausschusses strengste Schweigepflicht auferlegt worden war, mit diesen Erklärungen dennoch

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