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Reuttener Nachrichten
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Seite 5 von 6
Datum: 27.03.1931
Umfang: 6
. In der evangelischen Kirche erhält der Palmsonntag eine besondere Bedeutung durch die Feier der Konfirmation. Mit dem Palmsonntag beginnt nach altem Volksglauben der Frühling seine Herrschaft. Das Wetter soll am Palm sonntag schön und sonnig sein; denn „Wenn es am Palm sonntag regnet, so hält die Erde keine Feuchtigkeit", und „Wenn am Palmsonntag die Palmen trocken nach Hause kommen, so kommen die Garben trocken in die Scheune". Bei den Palmsonntagzeremonien in den früheren Jahr hunderten war es Sitte

Kirchliche Nachrichten. Am „Weißen Sonntag" werden die Erstkommu nikanten wohl in den meisten Orten mit Musik zur Kirche begleitet. Möchte auch die Musik dazu beitragen, daß die Kinder, die sich auf die Ankunft des Heilandes im aller heiligsten Sakramente so sehr freuen, in ihrer Herzensan dacht nicht gestört werden. Eine ganz besondere Weihe u. hl. Andacht wird in die Herzen der Kinder und aller Festteilnehmer kommen, wenn sie mit heiligen religiösen Weisen zum Gotteshause geleitet

auch der Gottesdienst an diesem Tage Freude und Trauer zugleich aus, Freude, da er mit einstimmen läßt in den Jubel, von dem Jerusalem beim triumphierenden Einzug Jesu widerhallte, und Trauer, da er das Andenken an das bevorstehende Leid des Gottes menschen lebhaft wachruft. Der Palmsonntag wird auch „Grüner Sonntag" genannt und in manchen Orten nennt ihn das Volk „Vlumensonntag". Seine Feier geht bis in die ersten Jahrhunderte zurück. In der katholischen Kirche werden die Palmzweige, an deren Stelle

man bei uns Weiden oder andere jung grünende Zweige verwendet, vom Priester geweiht und dann in feierlichem Umzug durch das Gotteshaus getragen. Sie sind das Sinnbild des göttlichen Sieges über den irdischen Tod und werden als Heil- und Segenbringer das ganze Jahr hindurch bewahrt. In der katholischen Kirche gilt der Palmsonntag als Feiertag erster Ordnung. In der Messe tritt an die Stelle des Evangeliums der Bericht von dem Leiden und Sterben des Herrn, die so genannte Passion nach dem heiligen Matthäus

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Seite 5 von 6
Datum: 01.08.1930
Umfang: 6
er es einem vorttbergehengen älteren Bauern, dem er kondolie rend die Hand drückte. „Er hat es nötiger," meinte er, „er hat in der Schreckensnacht seine Frau und seine beiden Kinder verloren." Was die Geistlichen unter dieser tief tragischen Situation zur Hochhaltung der Moral veigetra- gen haben, das verdient Anerkennung und höchstes Lob. Es gereicht der katholischen Kirche zu ganz besonderer Ehre. Dann dürfen auch die Bergungsmannschaften nicht ver gessen werden. Sie haben zum Teil Uebermenschliches ge leistet

ourchfkuteten, rastete ver dumpfe Druck des tragischen Unglücks. Nach dem feierlichen Pontifikalrequiem, das vormittags von Bischof Dr. Bor- newasser-Trier in der Herz-Jesu-Kirche gehalten worden war, wanderten Tausende hinaus zur Telegraphen- Kaserne, wo die Toten in einem großen Raum aufge bahrt waren. Der große Raum war in Schwarz ausgeschla gen. Ueber dem Eingang war ein großes Kruzifix ange bracht. Die Kerzen auf den großen Leuchtern verbreiteten ein gedämpftes Licht in der Totenhalle. Die Särge

durch einen katholischen und einen evangelischen Geistlichen hielt Domkapitular Dr. Fuchs als Vertreter des Bischofs von Trier die Leichenrede. In tiefempfundenen Worten sprach er den Angehörigen auch im Namen des Bischofs Dr. Bornewasser seine Anteilnahme aus. Für die evangelische Bevölkerung sprach sodann Generalsuperinten dent D. Stoltenhoff. Er fand zu Herzen gehende Tro stesworte für die Angehörigen. Darauf sang der Mittel- rheinische Sängerbund „Wie sie so sanft ruhen". Reichsver- kehrsminister v. Guerard legte

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Seite 1 von 4
Datum: 01.11.1929
Umfang: 4
: „Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen". Unter dem Ausdrucke „Gemeinschaft der Heiligen" verstehen wir Katholiken jenes zarte, geheimnisvolle, innige Band der Liebe und der geistigen Gütergemeinschaft, welches die drei Gattungen von Gliedern der heiligen Kirche miteinander verbindet: die Heiligen im Himmel, die Gläubigen auf Erden und die armen Seelen im Fegfeuer. Wir sind nach den Worten des Völkerapostels „ein Leib in Christo, einzeln aber unter einander Glieder" (Röm. 12,5). Die Glieder

eines Leibes stehen miteinander in steter inniger Verbindung und haben alle ihren Anteil an der dem Leibe zugefährten Luft und Nahrung. Ähnlich stehen auch die Glieder der Kirche Gottes miteinander in innigster Verbindung und sie alle haben Anteil an den geistigen Gütern der Kirche, als da sind: die unendlichen Verdienste Jesu Christi, das hl. Meßopfer, die hl. Sakramente, das Gebet, die guten Werke und Verdienste der einzelnen Glieder der Kirche. Diese wunderbar schöne und trostreiche Verbindung

wird „Gemeinschaft der Heiligen" genannt, weil die Heilig keit der gemeinsame Beruf und das Endziel aller der jenigen ist, welche zu dieser Verbindung gehören. Ein Teil der Glieder der Kirche hat dies Endziel schon erreicht, ist eingegangen in den Himmel und erfreut sich dort unbeschreiblicher Seligkeit. Es sind dies die Heiligen Gottes. Sie wohnen nicht mehr in diesem Iammertale, sie haben ausgekämpft und genießen den ewigen Lohn für ihre Treue, mit der sie hienieden im Leben Gott gedient

: sie als Freunde und Lieb linge Gottes verehren und sie um ihre Fürbitte anrufen. Außer den Heiligen im Himmel und den Gläubigen auf der Erde gehört noch eine dritte Gruppe von Glie dern der Kirche zur Gemeinschaft der Heiligen. Es sind dies jene Seelen, welche zwar in der Gnade Gottes, als heilige Seelen von der Welt abgeschieden sind, aber für ihre Sünden nicht alle Strafen hier im Leben gebüßt haben. Weil nichts Unreines in den Himmel eingehen ka.m, müssen sie im Reinigungsorte, den wir Fegfeuer nennen

und Gütergemeinschaft nicht einmal durch den Tod gelöst wird. Welcher Trost, daß wir unsere Angehörigen auch im Jenseits unterstützen und ihre Ausnahme in das himmlische Jerusalem beschleu nigen können. Die Erinnerung an diese so schöne Gemeinschaft der Heiligen hält die katholische Kirche beständig in uns wach. Jeden Tag feiert sie das Gedächtnis eines oder mehrerer Heiligen, die nun im Himmel triumphieren, sie stellt uns ihr Leben vor Augen, muntert uns auf, ihnen nachfzu- folgen, sie zu verehren und anzurufen

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Seite 1 von 6
Datum: 14.06.1929
Umfang: 6
Beobachter wird diese Frage verneinen müssen. Nach Lösung der wirtschaftlichen Haupt fragen wird wieder die so oft bereits angekündigte, jedoch immer wieder hinausgeschobene Auseinandersetzung über die Grundfragen der Weltanschauung und deren Anwen dung im öffentlichen Leben zur Sprache kommen, welche Auseinandersetzung von gegnerischer Seite bereits heute stürmisch gefordert wird. Drei Gebiete sind es vor allem, auf denen schon der zeit zukünftige Fragen ihre Schatten werfen: Die Trennung von Kirche

und Staat, die Frage des Religi onsunterrichtes in der Schule und die Ehegesetzgebung. Vollkommene Trennung zwischen Kirche und Staat heißt das Losungswort der antichristlich eingestellten Kreise. Würde diese Lösung so verstanden werden, daß der Staat der Kirche all das zurückgibt, was er ihr im Laufe der Jahrhunderte zwangsweise genommen und würde er der Kirche die Verwaltung ihres Vermögens, die materielle Stellung ihrer Diener selbst überlassen, wäre grundsätzlich gagegen wohl nichts einzuwenden

. Daran würde jedoch nach bewährten Vorbildern nichts gedacht werden, sondern Trennung von Kirche und Staat würde heißen: Entzug sämtlicher Leistungen des Staates in die Kirche und gleichzeitig dauernde Einverleibung des in staatlicher Verwahrung befindlichen Kirchengutes in den Staat. Im unlösbaren Zusammenhänge damit steht die Frage der Erteilung des Religionsunterrichtes in der Schule. Heute sind wir ja dank der Praxis des Ver fassungsgerichtshofes schon so weit, trotzdem das Reichs

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Seite 2 von 6
Datum: 02.10.1931
Umfang: 6
Krapf vom hiesigen Konvente mit P. Sigismund Koch und den Laienbrüdern Bernhard Koller und Amadeus Köck in die Mission nach Amerika ab. Bis Kempten begleiteten sie Guardian Epiphan Fasching, der Dechant Schneller und der Kooperator von Wängle, Josef Wolf. — Im Juli (der Tag ist nicht verzeichnet) feiert P. Honoratus Spielmann in Biberwier feine Primiz. Mitte August kommt Erzherzog Rainer und Ende des Monats Erzherzog Johann mit Gemahlin und Sohn (Graf von Meran). Alle wohnen in unserer Kirche

gut bezeichnet. Am 8. November kommt das Bild, Stigmatisation des hl. Franziskus, ge malt von Jele in Innsbruck, hier an. Es kam auf 280 fl. zu stehen. 1850. Am 7. Mai nehmen die P.P. Accursius Gärtner, Pirminus Eberhart und Anselm Koch und der Laienbruder Jakob Kahn Abschied und reisen in die Mission nach Amerika. Der Guardian Epiphanius Fasching begleitet sie bis nach Kaufbeuren. — Am 31. August Konsekration unserer Kirche durch den Weihbischof Georg Prünster. Der Kirchenfürst

. Holzindustrie i.Fritz fcSäge-Spalt-u.HoDelwerke.KistenFabrik Tel .28 Reutte Tel. 28 Epiphan ihm bis Lermoos entgegengekommen mit der Bitte, zu firmen und unsere Kirche zn konsekrieren. Bei Schlosser Kerle's Haus verließ der Bischof den Wagen und ging in bischöflicher Gewandung in den hochfestlich geschmückten Markt, wo er vor der Landgerichte von einem Altäre aus dem herbeigeeilten zahlreichen Volke den bischöflichen Segen spendete. In Prozession zog man dann zur Pfarrkirche, wo ihm der vorgeschriebene

in Cincinnati als erster unserer Missionäre P. Accursius Gärtner. Am 8. Oktober trifft die Todes nachricht hier ein. — Am 9. Oktober kam gegen Abend Sr. Majestät, der jugendliche Kaiser Franz Josef I. zur Besichtigung der hier stationierten Truppen. Der ganze Markt war hell erleuchtet, auch die Kirchenfenster er glänzten in strahlendem Lichte. Bei dem Seitenportale der Kirche stand ein in grün gehaltener Triumpfbogen mit der Chrvnogramminschrift: HoeChst Dero Herr* sChers MaCht erglLänze! In Begleitung

bricht in der Nacht um 7a3 Uhr im Stadel der Glasermeisterswitwe Singer Feuer aus und ergreift das Haus des Wachsziehers Alois Bauer, d-s Kaufmanns Knittel, des Bäckermeisters Lumper, des Wirtes Sebastian Wind, des Josef Zeiller, das große Haus des Anton Falger. Da wird man endlich der Flammen Herr. Nur Gottes Schutz und voelliger Wind stille verdankten Kirche und Kloster, ja der ganze Markt, daß sie nicht eine Beute des gefräßigen Elementes geworden. 1854. Am St. Annafeste 26. Juli hält P. Bernar

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Seite 3 von 6
Datum: 10.07.1931
Umfang: 6
erklärt er. daß der Kampf, der jetzt geführt werde, kein politischer sondern ein moralischer u n d r e l i g i ö s e r sei Die Katholische Aktion Italiens der Teilnahme an der Politik beschuldigen heiße, sie wahr haft und eigentlich verleumden. In keinem Staat der Welt sei die Katholische Aktion so feindlich und so in aller Wahr heit verfolgt worden wie in Italien und Rom selber. Der Papst kommt im dritten Teil zu dem Schluß, daß man in Italien der katholischen Kirche die ge samte Jugend entreißen

wolle. Es sei Tatsache daß die Jugend vorsätzlich von der frühesten Kindheit bis zum reifen Alter völlig für eine Partei, eine Regie rung in Anspruch genommen werde, und das auf Grund einer Ideenwelt die sich erklärtermaßen in eine Vergötte rung des Staates im heidnischen Sinne auslöse, und die nicht minder mit den natürlichen Rechten der Familien als mit den übernatürlichen Rechten der Kirche in vollem Wider spruch stehe. Es sei ungerechtfertigt, wenn einfache Gläu bige die Kirche und ihr Haupt

darüber belehren wollten, was genüge und genügen müsse für die christliche Erziehung und die Äusbildung der Seelen. Für einen Katholiken sei es mit seiner Lehre unvereinbar, daß Kirche und Papst sich auf die äußeren Uebungen der Religion (Messe und Sakra mente) beschränken sollten, und daß die übrige Erziehung dem Staate gehöre. Man sei nur der Taufe und dem Namen nach katholisch, wenn man ein Programm annehme und entwickle, das den Rechten der Kirche zuwiderlaufe und das die Katholische Aktion

bekämpfe. Im vierten Teil verlangt der Papst, daß in die Eidesformel der Faschi st en der Vorbehalt eingefügt werde „unbeschadet der Gesetze Gottes und seiner Kirche" oder „unter Wahrung der Pflichten eines guten Ehristen". Der Papst glaube, der Partei damit einen guten Dienst zu erweisen, denn was nützten Grundsätze, die mit einem katholischen Gewissen unvereinbar seien. Die Kirche streite dem Staate seine Rechte nicht ab und der Staat dürfe die Rechte der Kirche gleichfalls nicht absireiten

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Seite 4 von 6
Datum: 04.12.1931
Umfang: 6
. Die Burschen tragen weiße Sträußchen, die Mädchen haben Totenkränze auf dem Kopf. Feierlich ist das schon! — Und wenn das erste Paar vor die Kirchentür kommt, springt sie auf. Hinter dem letzten Paar schließt sie sich Eine Stunde lang sitzen alle in der Kirche und beten, aber man hört nichts. Nur der Schein von ihren brennenden Kerzen flackert an den Kirchenfenstern." Jochen, der aufmerksam auf Becks Rede geachtet hatte, fragte plötzlich: „Habt Ihr das alles gesehen? Mit eigenen Augen gesehen?" „Gott

ab. prallt gegen Kirche und Turm und ließ die Schieferplatten dei Daches klappern, als ob sie frören. Die alte Turmuhr schlug elf. Am Obertor blies der Nacht ! Wächter seinen zweiten Mahnruf. Dann grölte er mi i heiserer Stimme in die Stille der Straße: „Liebe Leute, laßt euch sagen. Die Glocke hat elf Uhr geschlagen. Bewahrt das Feuer und das Licht, Daß euch kein Schad' gebricht! Lobt Gott, den Herrn." Jochen überliefen kalte Schauer. Er zog den Mantel fester um sich, stäubte den Schnee

alle um Haupteslänge. Berthold Anschütz! Er ging den anderen voran. Jochen sah das ohne Verwunderung. Der Hagere war ja immer der Erste gewesen. Und mehr noch: Der Reichste, der Hartherzigste, der Geizigste und Unduldsamste. Nun schritt er dort über den Platz und führte den Zug. Als der Hagere vor die Kirche kam. sprang die Tür auf. Jochen hörte Orgelspiel, leise, wie Engelsingen und sah die weißen Gestalten in der Vorhalle verschwinden Die Männer, die Kinder, die Witwen, die Ehefrauen, die Bur schen und Mädchen

. Sie schüttelte den Kopf. Jochen hörte deutlich die Stimme des Hageren: „Das offene Grab! Los! Beeil' dich." und sah, wie eine Hand den Hageren rückwärts in die Kirche zog. Die Gestalt war verschwunden. Ein trockenes, heiseres Husten weckte den Träumenden. Mit einem Satz sprang er auf. Stand! Starrte! Rieb sich die Augen. Trat vor. Blieb stehen wie angewurzelt. Narrte ihn die Hölle? Zwei Männer an einem frischen Grab! Anschütz und Beck! Jochen schrie auf. Die Männer fuhren empor. Wie ein Donnerschlag traf

! Hat mich in die Kirche gehen sehen. Mich! Den Berthold Anschütz In die Kirche gehen Der Mörder." Dann war wieder Grabesstille über Geyersbach. 6 - In «uen Häusern Geyersbachs gab es an beiden Weih nachtsfeiertagen nur ein Thema: „Jochen Krüger ist auf dem Friedhof gewesen. Jochen Krüger hat den Geisterzug ge sehen." Ungeheuerlich! Ein Mord schien belanglos dagegen. Jochen Krüger war ein Geächteter. Er war der einzige, der wußte, wer sterben würde. Kein Mensch wollte sich von seinen wissenden Augen, ansehen lassen

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Seite 2 von 6
Datum: 10.04.1931
Umfang: 6
und bei der Auferstehungsfeier am Karsamstag war die Klosterkirche übervoll. Eine besondere Anziehungskraft für die Gläubigen bleibt stets das wunderschöne hl. Grab in unserer Klosterkirche und selbst viele, die nur selten in die Kirche gehen, fanden an diesen Tagen den Weg zum Gotteshaus. — Durch den Ostersonderzug aus Berlin war trotz des trüben Wetters auch der Fremdenverkehr auf seine Rechnung gekommen, wenn auch die gewohnten Ausflügler aus dem nahen Bayern sehr spärlich waren. Tätigkeitsbericht der Autzferner freiw

System wurde in der Pfarrkirche Jungholz angewendet. Die Kirche steht auf feuchtem Grund. Das Prespytarium steckt sogar bis 2 m tief im Erdboden drinnen. Dabei hat die Kirche bisher nur mehr eine einzige brauchbare Lüftungsmöglichkeit besessen, nämlich die einzige Kirchen türe. Die Kirche kann daher den Ventilator sehr gut brauchen, nicht bloß die Leute, sondern auch die Kirchen mauern, um wenigstens einigermaßen der Feuchtigkeit und verdorbenen Luft im Innern entgegenzuarbeiten. Warum

sollte man diese Errungenschaften auf elektrischem Ge biete nicht auch in den Dienst der Kirche stellen dürfen, wenn der Papst in Rom sogar eine Radiostation errichtet ? Ehrwald. Der Fremdenverkehrs- und Wintersport verein Ehrwald hält am Sonntag, den 12. ds. Mts. um 8 Uhr abends im Gasthaus zum „grünen Baum" seine dritte außerordentliche Generalversammlung ab, wozu alle Mitglieder eingeladen werden. Ehrwald. (Osler-Skirennen.) Das bayr. Oster-Ski- renmn auf der Zugspitze, für das schon Wochen und Mo nate vorher Reklame

setzte am 15. Feber des Jahres 1736 Guardian P. Bernard Mauß dortselbst in der Kirche des hl. Johann Baptist den hl. Kreuzweg ein. Am 24. April beging P. Salvius Erhardt in der hiesigen Klosterkirche seine feierliche Primiz. Den 21. Oktober desselben Jahres feierte der Ernberg'sche Präfekt Johann Josef Ritter von Pach in unserer Kirche seine Vermähl ung mit Maria Anna Freiin von Preillin. Der 29. Jänner des folgenden Jahres 1737 brachte dem Markt und Kloster den Todesfall des Pfarrers Joh. Evang

. Das bisherige Chor litt an Enge und anderen Mängeln. Der Guardian sagte zu, wenn der Pfleger die Kosten auf sich nehme. Nun galt es noch die Zustimmung der Hofkammer und der Obern zu gewinnen. Jene sagte zu am 4. Juni. Der Provinzial Dismas Mayrl weilte gerade beim Generalkapitel zu Vallisolet in Spanien, sein Commissar P. Balthasar stimmte dem Plane zu, und so konnte an die Ausführung geschritten werden. Sie begannen am 27. Juni, am 19. August war man fertig. Zugleich wurde die Kirche geweißt

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Seite 3 von 6
Datum: 18.09.1931
Umfang: 6
leuchtete die warme, goldene Sonne vom blauen Firmament. Nach den vielen regner ischen Tagen eine doppelte Wohltat. Um 9 Uhr erfolgte der feierliche Einzug des Jubilars in die schöne Pfarr kirche, die sinnig mit Sinnbildern des Priestertums ge schmückt war. Weiß gekleidete Mädchen, Kranzjungfrauen worunter besonders die starke Gruppe in der prächtigen und stattlichen Lechtalertracht auffiel, die Musikkapelle, die stramme und starke Schützenkompagnie mit ihrem wackeren Hauptmann Perle in schmucker Tracht

, alles wie in der besten Zeit, geleiteten den Jubilar in die Kirche, nachdem er vorher nochmals von braven Ministranten aufrichtige Glückwünsche entgegengenommen hatte. Die Festpredigt hielt ein einstmaliger Schüler Hochw. Herr Ketz ler, Direktor des Knabenseminars in Schwaz. Er führte seiner aufmerksamen Zuhörerschaft die Bedeutung und Würde des Priestertums vor und gedachte der großen Verdienste des Jubilars um die Heranbildung der heutigen Tiroler Priesterfchaft. Hieraus war leoitiertes Hochamt, wobei

, seiner großen Leutseligkeit und seiner schönen Heimattreue voll auf verdient. Noch recht viele Jahre! Heitermang, den 7. Sept. Die Restauration an der Pfarrkirche zu Heitermang ist beendet. Die ziemlich verrußte Malerei und die teilweise verstümmelten Stuk katuren hatten schon lange nach Erneuerung und Aus besserung gerufen. Den letzten Anstoß zum endgiltigen Entschluß, die Kirche zu restaurieren, gaben aber erst die Verwüstungen durch das Erdbeben. Teile des Gesimses waren herabgefallen, die Westwand

der Kirche durch zwei große Risse von den Seitenwänden getrennt und am linken Seitenaltar der Altarstein und manche Ziraten zer trümmert worden. Die Arbeiten der Restaurierung wurden nach dem Programm des Landesdenkmalamtes von Maler Her mann Praxmair aus Reutte und von Stukkateur Anton Knittl aus Elbigenalp übernommen und in 2% Monaten zu Ende geführt. Diese Restaurierung ist, um es kurz zu sagen, aufs beste gelungen. Die spätbarocke Form, die in der herrlichen Stukkarbeit des Gewölbes vorgezeichnet

Zusammenhängen, geschmückt. In der Wtte der untern Empore hat sich der Malermeister Praxmair durch ein neues Gemälde, das den hl. Nikolaus barstellt, verewigt. Die Nebenschilder tragen die Inschrift: Schütz unsere Heimat. Von Wassern bedroht. Wehre dem Beben. Hilf jeglicher Not. Im Zusammenhänge mit der Restaurierung wurde auch die elektr. Beleuchtung in ge fälligerer Weise eingerichtet und an drei Fenstern die Möglichkeit einer Durchlüftung geschaffen. Der Gesamt- eindruck, den die Kirche

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Seite 3 von 4
Datum: 05.08.1932
Umfang: 4
. Anny und Herrn Bruno, die Kirche in Schattwald außerordentlich lieb und freundlich ausgemalt. Besonders reichliche Arbeit gaben die drei Altäre, welche gleich jedem Eintretenden in ihrer schönen Fassung, in reichem Gold und Marmor, ins Auge fallen, und so bildet, wie es sich für ein Haus Gottes gebührt, der Hochaltar den Hauptanziehungspunkt der ganzen Kirche. Die in Elfenbeinweiß gefaßte Herz-Iesu-Statue in der Höhe des Hochaltares ist von 23 hellen Sternenlichtern und vier elektrischen Kerzen

zu Füßen umgeben und überblickt so die ganze, dem Herzen Jesu geweihte, versammelte Ge meinde. Im Presbyterium, in dem die zwei schön- und lichtgefatzten Chorstühle stehen, schauen wir an den Wän den, rechts und links, in anbetender Stellung die zwei neuen deutschen Heiligen: Bruder Konrad und Albert den Großen. Im Gewölbe segnet Sankt Wolfgang — dies Bild von Meister Kerle wurde erhalten und auf gefrischt — seine schutzbefohlene Kirche und Gemeinde. Uber dem Hauptaltar schauen wir in lichter Form zwei

kleine Engel mit dem Lobe Mariens: „A. M." und zwei große in leichter schöner Fassung mit den Symbolen des Erlösungs- und Meßopfers: Kreuz und Kelch mit Hostie. Das Presbyterium wird durch das herrliche Speisegitter, wieder reich in Gold und Marmor gefaßt, und durch den marmorierten, mit Kreuzen und Dornenkrone geschmückten Presbyteriumsbogen abgeschlossen. — Im Schiff der Kirche schauen wir am selben Bogen das wunderschöne Bild Maria-Verkündigung von zahlreichen kleinen Engeln umgeben. Ebenso

, und der hl. Schutzengel (Jugend-Sonntag). 2. Für die Männer: der hl. Josef mit dem Christkinde und Markgraf St. Leo pold. 3. Für die Jungfrauen: die hl. Theresia v. Kinde Jesu und die Tiroler Heilige, Notburga, und 4. für die Frauen: die hl. Elisabeth v. Thüringen und die hl. Monika, Mutter des hh Augustin. Abgeschlossen wird das Schiff der Kirche mit den auf sehr schönen Kunst gleich darauf wurde einer der Verbrecher von zwei Polizisten hereingeführt. . . „Der Mann nennt sich Nihl Balazs, ich möchte aber behaupten

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Seite 2 von 6
Datum: 18.09.1931
Umfang: 6
dem größeren Teil der Sakristei; die wertvollsten liturgischen Gewänder waren hier, speziell in der sogenannten hinteren Sakristei unbeschädigt geblieben. Das Bild der hl. Mutter Anna hatte ein Mann gerettet und aufs Feld hinausge tragen. Auch sonst waren im Gotteshaus die wertvollsten Schmuckstücke gerettet worden, so auch der Leib des hl. Konstantins und das Altarbild des hl. Antonius. Sonst war das Innere der Kirche so gründlich ausgebrannt, daß, wie P. Accurisius meldet, leicht ein Knabe den Rest hätte

und erließ den Akt an alle sieben Kreisämter, den Magistrat der Landes hauptstadt und die drei Ordinariate. Darin ist hinge wiesen aus unser Armutsgebot, weiter, daß unsere Kirche die einzige im Orte und der Markt nicht über so viele eigene Mittel verfüge, daß er den Bau selber durchführen könnte. „Das Zusammentreffen dieser Verhältnisse hat nun das Gubernium bewogen, von der gewöhnlichen unergiebigen Sammlungsweise abzusehen, und diesem Orden, der sich von jeher durch seine Haltung, Religiosi tät

, Aushilfe in den Seelsorgen in der ganzen Provinz auszeichnete, ausnahmsweise zu bewilligen, daß er durch Abgeordnete des Ordens selbst im Lande eine Sammlung für Wiederherstellung des Klosters und der Kirche vor nehme." Dementsprechend entsandte A.R.P. Provinzial einige Mitglieder in die verschiedenen Gubernialbereiche, um das Almosen der Gläubigen zum Werk der hl. Anna zu heischen; die Gemeinden wurden in Bittschreiben ge beten, diesem einen verläßlichen Mann als geistlichen Freund an die Seite

man mit dem Neubau. Von Hall kam ein Schreiner, Thomas Prosch, der dort im Kloster ge arbeitet hatte, ein anderer, Simon Klieber, kam von Telfs; von Hall sandte A.R.P. Provinzial den tüchtigen Glaserer Fr. Benedikt Erharter, der mit Werkzeug und Material angerückt kam. In der Kirche mußte manches geändert, zum Teil verschoben werden; so wurde der St. Antonius-Altar weiter hinaufgerückt, um der Seiten kirchtüre gegenüber zu kommen, die gleichfalls eine Ver setzung erlitt. Inzwischen behalf man sich mit einer Haus

kapelle in der Notwohnung; auch Leute stellten sich hier ein, sobald unser Chorgebet zu Ende war. Der sonstige Hauptgottesdienft wurde in Vreitenwang abgehalten. Am Bau der Kirche wurde mit größtem Eifer gearbeitet. In der Zeit vom 19. bis 22. Oktober wurde der Kirchen- dachstuhl ausgeschlagen und der Raum eingedeckt. Am Samstag vor dem Rosenkranzsonntag, 7 Uhr abends, hatte die Kronprinzessin von Bayern von Hohenschwangau aus dem Ruinenfelde einen Besuch abgestattet. Zahlreich' flössen die Almosen

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Seite 2 von 6
Datum: 25.09.1931
Umfang: 6
werden. Josef Falger, ein Lechtaler Uhrmacher, wohnhaft im Hennenwinkel, baute um 200 Gulden die Turmuhr. Die Kirche wurde innen einstweilen nur für den not wendigsten Bedarf hergestellt. Die Leute erklärten, sie würden gerne stehen, wenn nur bald wieder Gottesdienst wäre. Ein Tischler von Weißenbach schenkte eine alte Kanzel, die früher in der Tannheimerkirche gestanden. Am 18. Dezember benedizierte der Dekan von Breiten- wang die Kirche, darauf feierte P. Guardian wieder zum erstenmale das hochheilige

andern Seitenaltäre stiftete der Bür- ger Johann Muehle und ließ sie durch den Tischler Lutz Herstellen. Inzwischen gingen auch die Arbeiten im Chor und Kloster vorwärts. Am St. Annafeste hielt über Weisung des P. Provinzials der neugeweihte Mitbruder P. An selm Koch aus Lermoos in der neuen Kirche sein Erst lingsopfer. Bei dem Festmahle benützte man zum ersten mal wieder das Refektorium, in welches diesmal, weil noch keine Klausur, auch die Frauen Zutritt hatten. In der Anlage der Räumlichkeiten

aus. Am 3. Oktober 1847 (es war Sonntag) übertrugen die Mitbrüder ihre geringe Habseligkeiten in den Neubau. P. Provinzial Lukas traf mit dem Lektor P. Josef Friedl einem Ortskind von Reutte, hier ein. „Im bisherigen Speisezimmer", schreibt der P. Guardian Accursius, „nah men wir mittags Platz und wollten mit Psalmengesang den Einzug halten, in der Kirche das Te Deum und darauf die feierliche Vesper singen. Es kam aber ein gendes Sportprogramm ausgestellt: Rodelsektion: ein internes Rodelrennen

sichtbar wurde, fiel die Musik, die Glocken -läuteten, am Wolfsberg krachten Pöllerschüsie. Der Ma gistrat und das Volk schloß sich dem Einzug an. Man zog in die Kirche zum festlich geschmückten Hochaltar. Das „Großer Gott" mit der anschließenden Vesper gab der freudigen Dankbarkeit feierlichen Ausdruck. Manche Tränen flößen bei den Unfern und dem Volke. Der Herr hatte mehr gegeben, als man nach menschlichen Ermessen hätte hoffen können". Am nächsten Tage, dem Hochfeste des hl. Vaters Franziskus, hielt

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Seite 2 von 6
Datum: 30.01.1931
Umfang: 6
in Heiterwang muß allwöchentlich 6 Pfund Fische liefern. Jede Woche ist für die Stifter der Festung Ernberg zu lesen und zwar von Ostern bis Allerheiligen auf der Festung, zur Winterszeit in der Klosterkirche. Für diese 52 hl. Messen zahlt der Festungskommandant um Mar tini 40 fl. Aus dem herrschaftlichen Amtshause in Bozen wurden dem Kloster jedes Jahr 8 Mut und ein Gülten Öl gegeben. Dieses gebrauchte man am Tag für die Ampel, während man bei Nacht Schmalz brannte. Die Kerzen für die Kirche wurden

vom Kirchenpfleger St. Anna bestritten, ebenso die Auslagen für die Uhr, die Glocken seile und die Stühle. Von den Kircheneinkünften wird ein weltlicher Organist bestritten. Um Burkhardi haben die Minderbrüder einen Jahrtag für Burkhard Baymann, der in der Kirche begraben liegt. Dafür sind dem Kloster 6 fl. 12 Kr. gestiftet. Den anderen Teil des Auskommens für die Brüder bilden die Almosen der Gläubigen. Das Bereich der Sammlung war damals schon dasselbe wie ken Schneefalles nur die Bürgermeister der nächsten

, die wertvolles Bergungsgut verwahrten, das ihm zur Aufbewahrung in den wirrenreichen Zeiten anoertraut war. Unter Gefahr und vieler Mühe glückte es ihm, das meiste zu retten. Im Markte gab es damals Leute, die einen Schaden bis zu 30,000 Gulden erlitten. Die Franziskaner verloren Kirche und Kloster, die meisten kirchlichen Gewänder, eine schätzenswerte Bibliothek im Werte von über 1000 Taler. Urkunden und wertvolle Bücher wurde ein Raub der Flammen, wie auch die ganze Einrichtung. „Denn", so sagte

der damalige Guar- dian de Pretis, „wir waren besorgt lediglich um die Rettung der Bergungsgüter und empfahlen unsere Sachen dem Herrn". In der Kirche gingen die drei Altäre zu grunde, die ganze Kircheneinrichtung, darunter kunstvolle der Bezirkshauptmannschaft Reutte und derzeitigen Leiter der Bezirkshauptmannschaft Schwaz, Herrn Regierungs rat von Attlmayr ein Zeichen treuer Erinnerung über reichen und habe zu diesem Zwecke die Gemeinderats protokolle sämtlicher Gemeinden des Bezirkes

kam von zwei Seiten Wohnungsangebot. Der Pfleger, von Rost, trug den Brüdern sein von den Flammen verschon tes Haus an. Dorthin begaben sich der P. Guardian und P. Chrysostomus. Der Bürgermeister Peter Fried! räumte ihnen das dem Kloster zunächst gelegene Haus ein. in dem der Schulmeister wohnte. Hier fanden 6 Pater mit 2 Laienbrüdern Unterkunft. 2 Patres und ein Bruder wurden nach Füssen geschickt. Bis die Klosterkirche einiger maßen hergerichtet war, lasen die Pater in der Pfarr kirche

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Reuttener Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 22.01.1932
Umfang: 6
zu verweisen? Dafür gibt es keine Paragraphen." „Das ist uns egal. Er ist eine Beunruhigung für unfern )rt. Er muß fort." Körner brauste auf „Zum Donnerwetter, wer bestimmt renn das — Eine verbohrte Gesellschaft seid ihr, hinterwäld- ich, noch voller Aberglauben. Schämen solltet ihr euch Ein Zulukaffer ist gescheiter als ihr." „Krüger har Anschütz in die Kirche gehen sehen und An- chütz ist tot! Ist das etwa nicht wahr?" „Natürlich, ist Anschütz tot. Ein Wunder, daß er bei seiner Krankheit so lange gelebt

hat. Aber was hat sein Tod mit Trüger zu tun?" „Der sah ihn im Geisterzug, er sah ihn in die Kirche gehen." „Wer sagt das? Wer?" „Beck sagt das." „Dieser vertrottelte Kerl! — Aber schön! Wenn er das agt, dann müßte er ja den Anschütz auch haben in die Kirche zehen sehen. Denn wo wollte er es her wissen? — Leuchtet mch das ein?" Zwei nachdenkliche Gesichter starrten den Bürgermeister in „Das ist doch logisch. Oder nicht?" Sie schwiegen. „Krüger hat sich zu einer Dummheit verleiten lassen, das timmt wohl. Die gleiche

Dummheit haben Beck und Anschütz regangen. Alle drei sind sich auf dem Kirchhof begegnet. Nichts weiter! In der Kirche ist niemand gewesen." „Trotzdem fühlen wir uns durch ihn bedroht." „Dann geht ihm aus dem Wege. — Fühlt euch aber auch ion Beck bedroht und meidet den auch, denn was Krüger ge- ehen haben soll, muß Beck auch gesehen haben. Muh! Ver landen — muß! — So, und nun bitte, dort ist die Tür. Sagt euern Leuten, daß ich keinen schütze, der sich Krüger zegenüber Uebergriffe erlaubt. Ich warne

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Reuttener Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 13.09.1929
Umfang: 4
ist, ihr gleich Gegengift eingab, ist es zu verdanken, daß das Mädchen, das zwischen Leben und Tod schwebte, gerettet werden konnte. Die Kranke wurde noch am folgenden Tage mittels Tragbahre von der Hütte zur Straße nach Biber wier gebracht und von ihrem Bräutigam im Motorrad beiwagen in das Spital nach Garmisch überführt. — In den vergangenen Sommermonaten wurde unsere Pfarr kirche einer vollständigen Renovierung unterzogen, deren künstlerische Ausführung Meister Albert Stolz aus Bozen

(Wir haben von ihm bereits in der letzten Nummer, wegen der von ihm am Gasthaus „Löwen" ausgeführten Fresko gemälden berichtet) und Maler Valentin aus Ehrwald besorgten. Gleichzeitig wurden auch zwei neue Mosaik fenster. die aus der Tiroler Glasmalerei stammen eingesetzt. Am Sonntag den 8. des Monats wurde die Kirche im Rahmen eines Festtages, an dem die ganze Gemeinde teilnahm, feierlich eingeweiht. Die Festpredigt hielt der 1TTI1 MM oder dafür noch zu jung waren, knieten in der Kirche und beteten, so gnt oder schlech

es eben ging; denn mit dem Beten ist es wie mit dem Sonnenschein: sind nicht allzeit gleich hell und erwärmend ; einmal sind sie so warm und lebenweckend, und dann wieder kalt und frostig wie ein rings verschneites Winter* feld. Nachtigall lag allein in ihrer Stube. Die Weid* hoferin war zur Messe gegangen. — „Dort in der Kirche nütze ich dir mehr,“ hatte sie gesagt, „als wenn ich neben dir sitze ; und ist der Gottesdienst zu Ende und die Arbeit in Haus und Küche ange* schafft und verteilt

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Reuttener Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 28.06.1929
Umfang: 6
-Nr. | Autzferner ! Trinkt einheimisches Mer! Brauerei sreutte. | herunter, untereinander bereits flüsternd das Sonntags* vergnügen auf Kegelbahn, Schießstand oder im Heim* garten besprechend. Die Hausväter eilen nicht so sehr, aus der Kirche zu kommen. Sind ihrer auch nur wenige, die noch betend in den Stühlen kien bleiben, so gehen sie doch sachte aus dem Gotteshause und finden immer noch Zeit, bei diesem und jenen Heiligen an den Kirchenpfeilern ein Vaterunser zu sprechen und an der Kirchentüre den Boden

für die armen Seelen dreimal mit Weihwasser zu besprengen und sich selbst auch ein gut T^il davon ins wetter* gebräunte Antlitz zu sprengen. Auf dem großen freien Platze vor der Kirche staut sich der Menschenstrom. Der Vorsteher macht ein Amtsgesicht und hat einen großen Bogen Papier in der Seitentasche seines Wamses stecken. Da gibt es Neues vom Gericht. Es wird wohl ein Steuerbogen sein, oder Hundesperre oder eine Bekanntmachung, daß die Klauenseuche in Hinterpommern hause, daß sie ihre Wege besser halte

. Der Vorsteher liest sein Amtliches so gut und schlecht er das Ding zu lesen vermag, und steckt es wieder zu sich. Unterdessen ist auch das Frauen* volk aus der Kirche getreten, gar züchtig und den Glanz frommen Betensn och auf dem Antlitze, freund* lieh grüßend und treuherzigen Gruß mit fröhlicher Miene erwidernd. Unter den letzen, die aus dem Gotteshause treten, ist die Weidhoferin und an ihrer Seite die Nachtigall, Das Mädchen scheint heute noch schöner als sonst zu sein. Die breiten Zöpfe

. „Wenn du mich liebhast, geh mit mir ans Grab,“ bat die Nachtigall; „ich meine, ich müßte heut mehr be ten als sonst, und —“ „Nun, weiter! Was ist’s noch?“ forschte die Bäuerin. „Ja, schau’, dort stehen noch alle Burshen vor dem Gottesacker. Ich mag nicht an ihnen Vorbeigehen. Ich wenn Pfarrer wäre, ich wollte das gar nicht leiden, daß die dummen Buben nach der Kirchzeit so her umstehen und jedem Mädel, das aus der Kirche geht, ins Gesicht schauen und einander anstoßen und zuflüstern. Das gehört

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