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Reuttener Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 04.12.1931
Umfang: 6
Reichsparteleitung wohnte der Tagung Generalsekretär Abg. Dr. Kolossa bei. Die Landesleitung der Bayerischen Volkspartei sandte der Tagung ein herzliches Begrüßungstelegramm. Das erste Referat erstattete NR. Dr. Kolb der mit offenen, mannhaften Worten die Stellung der Partei zur politisch»» Lago in Österreich und zur Christlichsozialen Partei präzierte und u. a. ausführte: Das Kernproblem in unseren Staat ist die Herstel- lung de» richtigen Verhältnisses zwischen der Autorität des Staates und der Freiheit

gelegt worden. Dieser immer mehr anwachsende Zentralapparat hat im Staate einen Einfluß bekommen, der ihm ver fassungsgemäß gar nicht zukommt. Dieser Apparat hat eigentlich die Regierungsgewalt übernommen. Die Fehler, die dieser Apparat gemacht hat, werden der christlichsozialen Partei aufgelastet. Ich verweise hier auf die Notopferaffäre Die Gesetzesvorlagen, die im Parlament vorgelegt werden, werden immer nur auf den Tisch des Hauses gelegt und damit der Offentlichheit übergeben, ohne daß der Klub

der christlichsozialen Partei dazu Stellung nehmen könnte. Diese Vorlagen haben den Geist der Bureaukratie in sich, nicht aber den Geist der christlichsozialen Partei, die die Regierungsverantwortung tragen muß. Die Partei in Tirol wird als föderalistische Partei diese Dinge nicht mehr länger hinnehmen. Der Redner besprach dann die Tatsache, daß es ein Verhängnis sei, daß manche Kreise der Partei sich in allzu starke Verbindungen mit den Wirtschaftsführern des Kapitals eingelassen hätten. Es ist zu verstehen

erfüllen kann als durch Lavieren. Sie ist der Typus einer ausgesprochenen Kompromißregierung. Die parlamentarische Basis für ein anderes Verhalten fehlt. Ich bin aber dennoch der Meinung, daß im gegen wärtigen Augenblick, wo die Lage so gespannt ist und wir es nicht in der Hand haben, die Stimmungen zu be herrschen, die Regierung nicht von unten herauf gestürzt werden darf. Der Moment kann kommen, wo dies sein muß. Der Moment ist für uns gegeben, wo sich eine Mehrheit der christlichsozialen Partei

des Staatsbürgers. Es kommt dabei nicht auf die Staatsform selbst an. Wir müssen uns bemühen, daß eine wirkliche Autorität im Staat entsteht und anderseits verhindern, daß die berech tigte Freiheit der guten Volkselemente nicht beschnitten werde. Der Redner wandte sich dann gegen die Zentral- bureaukratie und führte hiezu aus: Weil man in Wien zentralistisch eingestellt war, deshalb sind alle Bemühungen, den Zentralbureaukratismus zu vermindern, gescheitert. Dieses Scheitern ist der Partei schwer zur Last

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Reuttener Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 07.11.1930
Umfang: 6
es ab, welchen Weg sein Schicksal in der Zukunft nehmen wird. Denkt daran, daß seine Ehre eure Ehre, sein Aufstieg euer Aufstieg ist, und daß ihr euch selbst am besten dient, wenn ihr die Sache des Vaterlandes zu eurer eigenen macht. Die Fahne Österreichs ist entfaltet. Hinter ihr steht, einig und geschlossen, in straffer Disziplin die große Armee der christlichsozialen Partei und mit ihr die mächtige Front aller Heimattreuen, die ein sichtig genug sind, zu erkennen, daß es heute um mehr geht, als nur um die Sorgen

des politischen Alltags, daß heute das Kampfziel über alle Sonderwünsche em porgehoben ist zur großen Idee des Vaterlandes. Hie Österreich! Hie Marxismus! Das sind die beiden Fronten, die einander gegen überstehen, zwischen ihnen fällt die Entscheidung. Zwischen ihnen allein! Es geht um nichts anderes. Darum, Heimattreue Österreicher, schließt die Reihen, fügt euch ein in die große Armee der christlichsozialen Partei, die allein unter den wahlwerbenden Gruppen Kraft und Wucht genug hat, dem Feinde Abbruch

erreicht worden ist, es ist untrennbar verbunden mit dem Name« der christlichsozialen Partei und ihrer Führer. Ihre Leistungen in der Vergangenheit legen für die christlichsoziale Partei so klare Zeugenschaft ab, daß sie keiner Zukunftsversprechungen bedarf. Ihr wißt, die chriftlichsoziale Partei hat es immer bewiesen, daß ihr Programm das allgemeine Volkswohl ist, ob es sich nun um die Hebung der Wirtschaft in allen ihren Zweigen und damit um die Schaffung von Arbeit und Brot oder um die Sicherung

der persönlichen und der Gesinnungsfreiheit und um die Wahrung der Staatsbürgerrechte handelt. Helft darum der christlichsozialen Partei, den Sieg zu erringen und damit Österreich und sein Volk aus der Gefahr des Sozialismus, des Moskauer- tums, zu retten! Heimattreue Jugend Österreichs! An euch vor allem geht unser Ruf! Eure Herzen können noch in Begeisterung erglühen, euer Denken ist offen allem Schönen und Guten, euch vor allem sind Volkstum, Heimat und Vaterland stolze Begriffe, für die einzustehen

versuchen und damit dem mar xistischen Volksfeind Trabantendienste leisten! Laßt euch nicht ablenken von der klaren Linie, die euch die Fahne der christlichsozialen Partei anzeigt! Fügt eure prächtige junge Kraft ein in die Disziplin der antt- marxistischen Front und feuert die Alten, die Gemäch lichen und Langsamen an mit eurer Begeisterung, reißt sie mit mit eurem Schwung, und am 9. November wird sich die Siegesfahne vor euch neigen, um euch als die besten Kämpfer zu ehren! Heimattreue Frauen

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Seite 1 von 6
Datum: 14.11.1930
Umfang: 6
, festzuhalten vermochte. Wahl- ergebniffe wie des Gerichtsbezirkes Ottenschlag im Wald viertel, sind dafür erschütternde Beweise. Der Schild der christlichsozialen Partei, vorgehalten zu Schutz und Wehr der staatlichen Ordnung, der Wirt schaft und der christlichen Kultur, ist stellenweise verbeult worden. Fast überall alleinstehend in diesem schweren Ringen, in der Bundeshauptstadt im Kampfe gegen die gewaltige Organisations- und Wirtschaftsmacht einer Partei, die über das Rathaus und die lange Klaviatur

. Nach der Lehre,die dieser Wahlausgang bietet, werden wohl so manche ein- - sehen müssen, welcher Grundirrtum es war, die geschloffene - Front zu verlassen und das Heil im Angriff auf den Brückenkopf der bürgerlichen Mehrheit, die christlichsoziale Partei, zu suchen. Die Einheitsliste des Dr. Seipel war ; eben doch eine größere, weiterschauende Konzeption als ] dieser „Nationale Wirtschaftsblock", der in verschiedenen Gebieten nicht einmal die Stimmen des Landbundes, ge schweige der Großdeutschen

seines administrativen Einflusses verfügt, eingekreist von dem flammenden Ringe einer feindseligen Presse, gegen deren Übergewicht die eigene Rüstung lange vernachlässigt worden war, hatten die Christlichsozialen in Wien den schwersten Stand. Hier hatten sich ihnen in den Jahren des Sanierungswerkes auch Schichten angeschlossen, die mehr durch die Lebensnot, als durch weltanschauliche Gemeinschaft herbeigesührt worden waren und die nun wieder abfielen, da ihnen andere Hoffnungen zu winken schienen. Wenn darüber

hinaus Stimmenverluste eintraten, so wird zu untersuchen sein, ob nicht Versäumnisse der Bezirksorganisation mitgespielt haben. Junges Blut tut not und unverkennbar sind durch diesen Volksmann Carl Vaugoin, einen Schüler Luegers in Wort und Tat, in den sechs Wochen dieses Wahlkampfes starke, neue Impulse der christlichsozialen Bewegung verliehen worden; sie sorgsam zu nützen und zu vermehren, bleibt wichtigste und unmittelbare Aufgabe. Das christliche Wien hat noch lange nicht sein letztes Wort

gesprochen. Jetzt heißt das Signal: „Sammeln!" Wir möchten sehen, wer wünschen würde, rückwärts zu bleiben. Das Wahlergebnis in Reutte: Christlichfoziale Partei Heimatwehr Schoberblockparteien Sozialdemokraten Nationalsozialisten ungiltig 428 Stimmen 118 Stimmen 298 Stimmen 305 Stimmen 1 Stimme 20 Stimmen daher insgesamt abgegebene Stimmen 1170gegen1163 bei den letzten Wahlen. Auch in Reutte ist der von den Sozialdemokraten erhoffte Erfolg nicht eingetreten. Die bürgerlichen Parteien haben trotz

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Seite 1 von 8
Datum: 12.07.1929
Umfang: 8
, von der sozialdeinokratischen Partei noch Abg. Sever, von der großdeutschen Partei die Abgeordneten Dr. Straffner und Dr. Wotawa, vom Landbund die Abgeordneten Amman und Ing. Tauschitz, serner fast alle christlichsozialen Abgeordneten, sämtliche Landtagsabgeordneten von Vorarlberg, Chefredakteur Dr. Funder, Generalsekretär Dr. Kolassa, der Sekretär der christlichsozialen Vereinigung Dr. Bernstein u. s. f. Die erste Einsegnung nahm vor dem Hause des Verstorbenen Bundeskanzler a. D. Dr. Seipel vor. Dann bewegte sich der Zug

zu bringen, ab Donnerstag, den 11. Juli 1929 aufgehoben. Es wird daher ab Donnerstag auch wieder der Heim weidebetrieb gestattet. Reutte, am 8. Juli 1929. Joses Wagner mp. Bezirksveterinäroberkommissär. Dies wird hiemit allgemein ver'autbart. Marktmagistrat Reutte am 9. Juli 1929 Der Bürgermeister: E. Turri. Die Leichenfeier für Dr. Jodok Fink Andelsbuch, den 4. Juli. Mit Ehren, wie sie wohl kaum jemals einem Poli tiker zuteil wurden, wurde heute der Obmann der christlichsozialen Vereinigung

. Als Siebenunddreißigjähriger kam er in den Vorarl berger Landtag, wo er bald als kluger Debatter und sachkundiger Anwalt volkswirtschaftlicher Interessen Geltung gewann. Im gleichen Jahre, da er zum ersten- male in den Reichsrat entsendet wurde, 1897, wurde er auch als Ersatzmitglied in den Vorarlberger Landesaus- fchuß gewählt. Im Abgeordnetenhause trat er zufolge der damaligen in Vorarlberg selbst noch ungeklärten Ver hältnisse zwischen konservativer und christlichsozialer Partei vorerst- noch keinem Klub

bei, er wollte, sich die Dinge, wie er später öfter erzählte, „erst einmal von der Näh' anschau'n." Doch bald entschied er sich für die Partei Dr. Luegers, in der er eine sehr angesehe Stellung gewann. Er wurde die stärkste Stütze Dr. Luegers in dessen bauernfreundlicher Politik und der Generalstabschef der Partei, Dr. Geßmann, versäumte, so lange er im politischen Leben stand, niemals in wichtigen Dingen sich mit Jodok Fink zu beraten, mit dem ihn eine seltene Freundschaft verband. 1903 übernahm Fink das Landes

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Seite 1 von 6
Datum: 24.10.1930
Umfang: 6
, die sich zu keiner Partei bekennen und wohl aus diesem Grunde bisher leere oder ungtltige Stimmen abgegeben haben. Um diese Stimmen zu erfassen, sei eben die sogenannte Auffangliste „Der Heimatblock" aufgestellt worden, an deren Spitze mit Zustimmung des Bauernbundes und der Tiroler Volkspartei Dr. Steidle kanditiere. Außer der christlichsozialen Partei und dem Heimatblock treten in diesem Wahlkampfe der sogenannte „Schoberblock", die Sozialdemokraten und die Nationalsozialisten auf. Der Altbundeskanzler Schober

habe bei seinem Rücktritt erklärt, daß er sich von der Politik überhaupt zurück ziehe und wiederum Beamter werde. Er habe sich jedoch durch das Drängen der Großdeutschen und Landbündler herbeigelassen, eine neue Partei zum Zwecke des Wahl- Kampfes zu gründen. Es sei vorauszusehen, daß diese Partei schlecht abschneiden wird, da sie nicht auf festen Grundsätzen wie z. B. die christlichsoziale Partei aufge baut sei. Der größte Kampf der Christlichsozialen gelte den Sozialdemokraten. Zum erstenmale nach langen Jahren trete

der Spitzenkandidatur auf der Heimatblockliste erteilte, in seiner Ansprache die Gründe bekannt warum die Aufstellung einer eigenen Heimatblockliste notwendig geworden war. . Der bedeutungsvollen Rede Dr. Steidle entnehmen wir u. a.: „Es wäre gewiß wünschenswert gewesen, daß sämt liche bürgerlichen Parteien oder wenigstens die christlich- soziale Partei gemeinsam mit der Heimatwehr mit einer ein heitlichen Liste in den Wahlkampf getretenwäre. Es gibt aber eine Reihe von Heimatwehrleuten

eine der antimarxistischen Parteien, das ist in Tirol die christlich-soziale Partei und den ihr angehöri- gen Bauernbund aufzutreten, sondern ihre Aufgabe sei, jene Wahlberechtigten zu erfassen, die bisher aus irgend einem Grunde nicht zu bewegen waren, für die christlichsoziale Partei zu stimmen. In jenen Orten, wo, wie es in Tirol so vielfach der Fall ist, die ganze Be völkerung im Lager des Bauernbundes steht, werde über haupt keine Agitation betrieben werden, sondern nur dort, wo nach den bisherigen Erfahrungen

die christlichsoziale Partei, befreit von Großdeutschen und Landbündlern, dafür aber in ge schlossenen Reihen in den Wahlkampf und sei entschieden ein guter Erfolg zu erwarten. Der Redner kam schließ lich auch auf den Fall Dr. Strafella und die Bundes bahnfrage zurück und betonte, daß es höchste Zeit ge wesen sei, mit der Korruptionswirtschaft bei den Bundes bahnen aufzuräumen. Die erste Aufgabe, die der neue Präsident der Bundesbahn Dr. Dollfuß bewältigt habe, sei die Herabsetzung der Direktorengehälter, wodurch

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Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1930
Umfang: 6
aufgebügelten Libe ralismus wie einen in sanfteren Farben eltikettierten Marxismus freihält. Partei sein, heißt, durch Grundsätze fest bestimmte Ziele, entschlossenes Wollen zu ihrer Ver wirklichung und den Mut zum Kampf im Ringen der Geister zu besitzen. Die Christlichsozialen Österreichs haben auch in Zu kunft die tiefsten Piloten in diesem Staat zu schlagen. Wenn sie zurückschauen, können sie mit dem unter schweren Bedingungen bisher Vollbrachten zufrieden fein. Ihre Stärke und ihre Verheißung

festigt und von Kin derkrankheiten befreit, gewinnt es Anspruch auf das Ver ständnis aller Ordnungselemente des Festlandes. Man gebe nur endlich auch unserer Wirtschaft Luft, zu atmen, und Österreich wird seinen Teil zur Gesundung Europas beitragen. Der christltchsozialen Partei war die schwerste kon struktive Aufgabe innerhalb der stürmischen Bewegung des letzten Jahres zugefallen. Auch sie hat an ihrem Leib die Fieberhitze des Geschehens und des notwendigen Vollbringens verspüren müffen

wissenschaftlicher katholischer sozialer Arbeit wird Zielsetzung auch der politischen Partei sein müssen. Die christlichsoziale Partei vermag auf granitenem Geistesgruude zu bauen. Aus der unwandelbaren Ver wurzelung in ihren Grundsätzen, aus dem harmonischem, seelischen Zusammenhang mit dem christlichen Volk wird sie auch aus unsichtiger Atmosphäre den rechten Weg ermiitelt. Sie braucht nur sein, was sie will, eine christ liche und soziale Volkpartei, die sich ebenso von der Nivellierung durch irgendeinen neu

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Seite 2 von 6
Datum: 26.06.1931
Umfang: 6
fördert. Über die poli tische Tätigkeit dieses verdienten Parlamentarierers er fahren wir folgendes: Nach dem großen Wahlsieg der Christlichsozialen bei den niederösterreichischen Landtagswahlen im Jahre 1902 bemühte sich der damalige Chef der Partei, Dr. Geßmann, dieser ein Sekretariat zu schaffen, was aber erst 1906 verwirklicht werden konnte. Er berief Richard Wollek, der damals in Prag studierte und die Aufmerksamkeit der führenden Parteimänner auf sich ge lenkt hatte, nach Wien. Dr. Wollek wurde

- abgeordnete Dr. Richard Wollek, ein gebürtiger Tiroler, zum Sekretär der christlichsozialen Reichsparteileitung bestellt wurde. Obwohl Nat. Abg. Dr. Wollek im Nationalrat einen niederösterreichischen Wahlkreis ver tritt, hat während seiner politischen Tätigkeit gar vieles für sein Heimatland Tirol geschaffen. Ihm verdanken wir hauptsächlich die Hebung des Straßenwesens in Tirol, insbesondere in Außerfern. Er ist es auch, der den in Aussicht genommenen Bau der besonders für Ehrwald wichtigen Geistalstraße

Sorgfalt wurde damals auf die Werbe tätigkeit in den Sudetenländern verwendet. Das war keine leichte Aufgabe, denn bekanntlich waren damals in diesen Gebieten die ärgsten Deutschtümler am Ruder. Wirkliche Meisterleistungen des neugegründeten Partei- Sekretariates waren die Vorbereitungen der Reichsrats wahl vom Jahre 1907 und die Wahlarbett für die Landtagswahlen im Jahre 1908, die mit glänzenden Erfolgen der Partei endeten. Wollek wurde dabei in den ntederösterreichen Landtag gewählt und etwas später

in den Reichsrat. Dieser Abgeordnete ist einer der fleißigsten Versammlungsredner der Partei. Besondere Verdienste hat er sich um die Förderung der gesamten kath. Akade mikerbewegung erworben und um die Organisation der christlichen Lehrerschaft in Niederösterreich. Er besitzt ehrenhalber die Bänder von 28 Verbindungen des C.V. (Kartellverband kath. Studierender),' ist aber auch Ehren mitglied mehrerer Bauernvereine. Nach dem Kriege stand in Niederösterreich die Lehrerschaft zum Großteil im roten Lager

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Seite 1 von 4
Datum: 29.01.1932
Umfang: 4
, die an dem Kurs Buresch Schober bis zum letzten Augenblick festhielt. Innerhalb der Christlichsozialen Partei meldeten sich immer mehr unzufriedene Stimmen mit dem herrschenden Regierungssystem, das der Sozialdemokratie allzu sehr entgegenkam. Diese Stimmung hatte sich insbesondere in Tirol, in Kärnten, in Steiermark zu einer anfangs reser vierten, später direkt ablehnenden Haltung gegenüber dem Kabinett verdichtet. Die Atmosphäre war recht ungemütlich geworden, um so mehr als die Regierung

zu verankern. Um V»6 Uhr nachmittags nahm die Christlichsoziale Fraktion die Betrauung Dr. Buresch zur Kenntnis und sagte ihm die Unterstützung zu. Der Kanzler berief hier auf die Führer der Großdeutschen und hatte mit ihnen eine längere Aussprache, als deren Ergebnis die partei amtliche Erklärung der großdeutfchen Fraktion anzusehen ist, daß sie definitiv aus der Regierung uusscheide und in das neue Kabinett Buresch keinen Vertreter entsmden werde. In den Abendstunden gab der Landbund die Er klärung

, daß der christlichsoziale Kanzler mit seiner rein bürger lichen Regierung nur mehr in den der Sozialdemokratie nahestehenden Kreisen Unterstützung fand, während die maßgebende Länderpresse mit verschwindenden Ausnahmen ohne Unterschied der Partei der Regierung die Lebens fähigkeit absprach, das Versagen des Systems feststellte und offen mit der Forderung heroortrat, daß D r. S e i p e l die Regierung übernehmen müsse. Die Deutschnationale Länderpresse war damit in Widerspruch mit der Großdeutschen Partei geraten

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Seite 1 von 6
Datum: 03.10.1930
Umfang: 6
durch mehrere Dementis die Aufdeckung der verschiedenen Geheimfonds und der ausbezahlten Remunerationen, die ein Vielfaches eines Gehaltes eines höheren Beamten betrugen, verschleiert wurden, hat sich nun Vizekanzler Vaugoin und mit ihm die christlich soziale Partei zur Ausgabe gestellt, mit der herrschenden Wirtschaft bei den Bundesbahnen aufzuräumen. Dem Rücktritt des Vizekanzlers Vaugoin folgte alsbald der Rücktritt des Kabinetts Schober. Genau ein Jahr hat diese Regierung gewährt. Am 26. September 1929

ab und brachen dadurch die antimarxistische Front. Sie haben sich selbst in den Winkel gestellt, in den sie hingehören. Auf dashin haben nunmehr die Christlichsozialen und die Heimatwehr die gemeinsamen Angelegenheiten des Vaterlandes in die Hand genommen und gemeinsam die neue Regierung gebildet. Das am 30. September gebildete neue Ministerium setzt sich wie folgt zusammen: Vaugoin, Bundeskanzler und Heeresminister Schmitz, Vizekanzler und soziale Verwaltung Dr. Seipel, Ministerium für Außeres Fürst

und war zur Zeit des Umsturzes Oberleutnant. Er beendete hernach seine Gerichtspraxis. Seil vier Jahren ist er in der Heimwehrbewegung tätig, zuletzt als Landesführer von Salzburg. Die Christlichsozialen und die Heimatwehr werden mit zlelbewußtem Wollen die Fahne erheben, unter der sich alle guten Österreicher, die ihr Vaterland endgültig gegenüber den sozialdemokratisch-bolschewistischen Experi menten sichern wollen, versammeln. Wieder steht ein großes politisches Ziel vor Augen, das aller Anstrengungen wert

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Seite 3 von 6
Datum: 12.04.1929
Umfang: 6
sein, daß zur Beunruhigung oder gar zur Verzagtheit nicht der leiseste Anlaß vorliegt. Die Ereignisse werden jetzt rasch zu einer Klärung führen, denn die Sozialdemokraten müssen jetzt Farbe bekennen und beweisen, ob sie dem Staate und der Volkswirtschaft und damit auch der Arbeiterschaft das geben wollen, was diese zum Leben benötigen. In dieser Situation gilt wieder das Wort Dr. Luegers: Kopf hoch im Vertrauen auf das Zielbewußt sein und die Tatkraft der christlichsozialen Partei, Nase zu gegenüber all dem Schimpf

von Wien, Ennnerling, gesprochen hatte, zu verschiedenen Ueberfällen auf Heimwehrlente. Die Heimwehr hat Vereitschastsdienst angeorönet. Gefahrdrohende Stimmung Die österreichische Krise — Man verhandelt weiter Znsammenstöße in Innsbruck. Wien, 9. April. TM Regierungskrise ist heut ein ein kritisches Stadium getreten. Lanörat Winkler, ein Führer des Landbundes, sagte in einer Rede, daß seine Partei ei nen vollständigen Systemwechsel wünsche, der mit einer bloßen Auswechslung von Ministern

haben heute einen gewissen Fortschritt er geben. Die Annäherung in der zukünftigen Mietzins- Skala ist bereits so weit gediehen, daß die Mehrheits parteien vom 6000fachen Mietzins auf den 4500- bis 5500fachen herabgegangen sind und die Opposition bis zum 3500fachen bereits hinaufgegangen ist. Zur end gültigen Regelung des Mietenreform- und Wohnbau- Gesetzes wurde ein Unterausschuß eingesetzt, dem von jeder Partei ein Mitglied angehört und der die Be ratungen bereits ausgenommen hat. Die Fraktionsvor

. Die sozialdemokratische Partei zeigt sich mit Rücksicht auf die ernste Stimmung in den Ländern anscheinend bereit zum Einlenken. Eine sehr wichtige Besprechung fand zwischen den Führern des Reichsbauernbundes und des Landbundes statt, in der die agrarischen Forderungen aus eine gemeinsame Linie gebracht wurden. Die Agrarier erheben keine bestimmten Forderungen bezüglich der Zusammensetzung der neuen Regierung, verlangen aber absolute Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Lebensnotwendigkeiten. Die Wiener

einer der Wärter einen Schlag. Er mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Seine Verletzungen sind jedoch nicht schwer. Aus der Heimat Wählerversammlung der Tiroler Volkspartei. Am Sonntag, den 6. April 1929, abends fand im Gasthause des Herrn von Wiesenegg eine Wählerver sammlung der Tiroler Volkspartei statt, in der Herr Land tagsabgeordneter Kotz und Herr Vizebürgermeister von Innsbruck, Fischer, das Programm der Tiroler Volks partei entwickelten. Aus ihren mit größtem Beifall auf genommenen, äußerst

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Seite 1 von 6
Datum: 10.10.1930
Umfang: 6
im Lande. Auch an der Gründung des Tiroler Bauernbundes hat er eifrig mitgearbeitet. Die weitere Entwicklung der parteipolitischen Auseinandersetzung sah ihn dann unter den Anwälten der altkonservativen Partei, bis deren Vereinigung mit den Christlichsozialen zur Tiroler Volkspartei ihn zu einem Wortführer dieser katholischen Landespartei werden ließ. In Wort und Schrift entfaltete er eine eifrige Tä tigkeit für die katholische Sache. Die Tiroler Volkspar tei entsendete ihn in den Landtag

tüchtige, sachliche Arbeit geleistet hat und im Kampfe mit den politischen Gegnern seinen Mann zu stellen wußte. Seiner scharfen Dialektik und großen Sachkenntnis waren sie in keiner Weise gewachsen. Schon in den neunziger Jahren nahm er an dem poli tischen Leben und dann, als die christlichsoziale Bewe gung das Land ergriff, an der Schaffung der christlich- sozialen Partei an der Seite der anderen Vorkämpfer für die Luegerpartei lebhaften Anteil und er gehörte alsbald zu ihren führenden Köpfen

, wo er als Landesrat Mitglied der Landesregierung wurde und wichtigste Referat verwaltete. Besonders mit den Sozialdemokraten hatte er in der Landstube wie außerhalb als Anwalt der Kulturpolitik seiner Partei oft scharfe Auseinandersetzungen, in denen sein Wissen und seine Dialektik stets ob siegten. Es ist ein tragisches Zusammentreffen, daß Haidegger und Gufler, die Jahre lang so eng publizistisch mitsammen tätig waren, fast gleichzeitig aus diesen Leben schieden. Lokale Meldaagea Versetzung

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Seite 1 von 6
Datum: 16.10.1931
Umfang: 6
der Sozialdemokratie. Diese fei für das parlamentarische Regime. Seine Partei habe nich nur Bedenken gegen das System der Notverordnungen, son dern auch gegen ihren Inhalt. Mit Nachdruck werde nur bte Senkung der Löhne und Gehälter betrieben, während bei dev Maßnahmen zur Preissenkung nur Halbheiten und Schwach heiten zu sehen seien. Gegen die Allmacht der Kartellmagna ten werde wenig getan. Denn die Sozialdemokratie das Kabinett Brüning toleriert habe, so sei das nicht geschehen, weil sie glaube

, daß dieses Kabinett sozialistische Politik treiben werde; fie habe es getan, weil sie in erster Linie die Staats form, in der wir leben, schützen wollte. Sie habe vorher gewußt, daß die Tolerierungspolitik zu Abbröckelungen von der Partei führen würde. Das gesamte werktätige Volk werde gefährdet durch jene sogenannte „nationale Opposition", deren Kamps gehe gegen die Sozial politik, die Arbeitslosenversicherung, das Tarifrecht und das Schlichtungswesen, für weiteren Lohnabbau und für eine neue Inflation

für das, was nach Brüning komme. Der Nationalsozialist Dr.Frirk sprach als nächster Redner. Die Abgeordneten der Rechten kommen in den Saal, während der Reichskanzler seinen Platz verläßt. Er betonte, der Kanzler scheue sich nicht, na tionalsozialistisches Geistesgut in seiner Notverordnungs praxis zu verwerten, gleichzeitig aber der NSDAP, zu un terstellen, sie könnte unter Umständen diese Maßnahmen sa botieren. Die Inflation habe die Partei stets als eia Verbrechen in der schärfsten Form gebrandmarkt, sodaß

Deutschlands. Die Politik Frankreichs sei nach wie vor die furchtbarste Gefahr nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa. Seine Partei sei nichtsdestoweniger zu jeder Verständi gung auch mit Frankreich bereit, wenn sie Gewähr da für biete, daß den Lebensnotwendigkeiten für unser Volk dabei Rechnung getragen werde. (Stürmisches Hört, Hört bei den Regierungsparteien und links). Vordringlichste Aufgabe der deutschen Außenpolitik sei die planmäßige Förderung eines Bündnissystems mit den Völkern

, die unter dem Versailler Vertrag ebenfalls leiden. In der Zusammenlegung des Reichswehr- und Reichsinnen ministeriums sehe seine Partei eine verhängnisvolle Bela stung der Reichswebr mit innervolitischen Auseinander!^» zungen. Dr. Frick sprach schlleßllch dem Kabinett das Miß trauen aus. Er betonte den unbeugsamen Entschluß, nicht zu ruhen, bis seine Partei im Bewußtsein ihrer Verantwor tung und kraft ihres Rechtes die Führung der Ration zum Wohle seiner werktätigen Schichten in Händen halte. Die Nationalsozialisten

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