die weiße Wand. Längst hatte man den Sträfling 819 zur Irrenanstalt gebracht. Nur ein Klumpen klebte wie ein zerstörtes Vogelnest an der Wand, die sich in Grau gehüllt hatte, ein Klumpen wertloser Erde, von dem ein Gefangener Erlösung erhofft hatte . . . Der schtveigsameMaim aus demRvrden Mein „Jnkerview" mit Jvar kreuger in Berlin Me der reichste Junggeselle der wett lebte und arbeitete — Was feine Haushälterin erzählt Von Sven O e st e r b y Als vor drei Jahren die Verhandlungen über das Zünd
holzmonopol sich dem Abschluß näherten, hieß es, daß Jvar Kreuger nach Berlin gekommen sei, um bei der Unter zeichnung des Vertrages anwesend zu sein. Obwohl die Ab neigung des großen schwedischen Finanziers, der zugleich ein großer Schweiger war, gegen jede Art von Interviews be kannt war, versuchte ich mein Glück. Aber wo war er zu finden? Ich setzte mich ans Telefon und rief der Reihe nach zu nächst die Direktoren von Jvar Kreugers Berliner Gesell schaften an: Banken, Grundstücks- und andere Unterneh
mungen. Niemand von ihnen wollte wissen, wo sich Jvar Kreuger aufhielt. Dann telefonierte ich mit allen großen Ho tels in Berlin — niemand wußte etwas. Ich nahm ein Auto und fuhr selbst von Hotel zu Hotel, beschwor die Chefportiers im „Kaiserhof", im „Esplanade", im Adlon", im „Bristol", die sonst so ziemlich alles wissen, mir einen Tip zu geben, wie ich Jvar Kreuger finden könnte. Alle Mühe war vergebens. Vom frühen Morgen bis zum Abend war ich auf der Jagd. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, Jvar
Kreuger zu finden, koste es, was es wolle. Nach zahlreichen vergeblichen Versuchen gelang schließlich ein sehr einfacher Trick, und das Ergebnis war für mich verblüffend genug. Ich rief in der Privatwohnung des leitenden Direktors der Kreuger-Unter- nehmungen in Berlin an. Er selbst war ins Theater zu einer Premiere gefahren. So konnte ich der Dame am Apparat un gefährdet klar machen, daß ich beauftragt sei, einige Schrift stücke in die Wohnung von Jvar Kreuger zu bringen, leider jedoch den Zettel
war. der sich nur wohlfühlte, wenn er ungestört seinen Plänen und Gedanken nachhängen konnte. Jvar Kreuger wohnte niemals im Hotel. Nur seine Post ließ er in eins der großen Hotels Unter den Linden senden. Nur wenige Eingeweihte kannten seine Wohnung in Berlin und hielten die Adresse streng geheim. Wie groß muß Jvar Kreugers Abneigung gegen die Menschen, seine Sehnsucht nach Stille gewesen sein, wenn er in allen Städten, die er ge schäftlich in großen Abständen besuchte, eigene Wohnungen unterhielt! In Stockholm