723 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1891/20_03_1891/pub_1891_03_20_1_object_1000910.png
Seite 1 von 14
Datum: 20.03.1891
Umfang: 14
. (Originol'Correspondenz. Wir«, 16. März. Der mit Recht gefeierte Führer der clericälen Partei in Deutschland und Preußen, Ludwig Windthorst, ist vor einigen Tagen gestorben und man hat in Deutschland allgemein gesagt, daß seit dem Rücktritte Bismarcks sich keine gleich bedeutende Personalveränderung m Deutschen Reiche vollzogen habe. Auch an Windthorst ist eine Kraft allerersten Ranges verschwunden. Der Verstorbene war das, was bei uns die beiden Prin zen Alfred undAloisLiechtenstein in ihren besten Tagen gerne gewesen wären

und doch nicht waren, der all mächtige, vergötterte Führer der stärke sien Partei im Staate, der ausschlag gebendste Mann in Deutschland und Preu ßen, bei Prptestanten und Liberalen fast ebenso beliebt und verehrt wie bei den Katholiken. ultramontane Partei ist im ka tholischen Oesterreich viel schwächer als l!U Protestantischen Preußen und Dentsch- sie ist dabei außerhalb des eigent- uchen Parteikreises direct wenig beliebt. Mgen Niemanden stehen die Liberalen aller Parteischattirungen und NatioM- uaten w geschlossen

und vereint zu sammen als gegen die ultramontane Partei. n . kommt das? Worin ist die Hache dieser Erscheinung, dieses kraßen Unterschiedes zu suchen? Wir denken, daß sie bei näherem Zusehen leicht zu finden ist. Die clericale Partei in Deutsch land ist keine antiliberale oder antide mokratische Partei. Abgesehen von den religiösen Fragen steht sie durch und durch auf modernem Boden. Die cleri cale Partei in Oesterreich ist noch heute vielfach eine reactionäre Partei. Die clericale Partei in Deutschland

gewesen war. Solchen Plänen gegenüber, durch die Schule und Recht degradirt würden, ist der Widerstand begreiflich. Da hat man den Unterschied, und da hat man die Ursachen der verschiedenen Stimmung der Bevölkerungen in Deutsch land und Oesterreich dem praktischen Ul tramontanismus gegenüber. Die clericale Partei, von Windthorst geführt, konnte populär sein, trotz mancher Schwächen nnd Fehler war sie stets eine Volkspar tei, die clericale Partei in Oesterreich ist noch heute die Trägerin des reactio- nären Gedankens

in der inneren und äußeren Politik. Eine solche Partei kann nicht beliebt sein, und mit einer solchen Partei gibt es keinen Compro- mih. ' - - politische Wochenschau. Oesterreich-Ungarn. Das Ergebnis der bisherigen Wahlen zeigt, daß die deutschliberale Partei im Abgeordnetenhause wieder die größte Partei sein wird, da sie von ihrem letzten Be sitzstand mit 112 Mandaten nur zwei verloren hat. Ihr zunächst stehen die Polen mit 57 Mitgliedern, dann folgen der Stärke naH'die Jnngzcechen, die Conservativen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1907/13_12_1907/pub_1907_12_13_13_object_1014954.png
Seite 13 von 22
Datum: 13.12.1907
Umfang: 22
einer nach dem allgemeinen Strafgesetze zu ahndenden strafbaren Handlung begründet — in Geld strafen bis zu 500 Kronen, bei Vorhanden sein besonders erschwerender Umstände bis 1000 Kronen. — Die verhängten Geldstrafen werden im Falle ihrer Uneinbringlichkeit in Arreststrafen verwandelt. Programm der dentschnatw- nalen Partei in Tirol. Für die in Franzensfeste neugegründete „Deutsch nationale Partei in Tirol' wurden folgende „Pro grammatische Grundsätze' aufgestellt und von der Ver trauensmänner-Versammlung genehmigt

: „Die Deiüschnationale Partei in Tirol vertritt rücksichtslos dieHnteressen der Deutschen in Oesterreich. Sie fordert daher, daß durch Gesetzgebung und Ver waltung der Bedeutung des deutschen Volkes als staatsgründenden und staatserhaltenden Faktors in jeder Hinsicht entsprochen werde. Die Partei bekämpft das slavische Uebergewicht, wehrt jüdische Einflüsse auf jedem Gebiet ab, will die volle politische und wirt schaftliche Unabhängigkeit gegeniiber Ungarn wahren und das Bündnis mit dem deutschen Reiche

, auch wirtschaftlich, weiter ausgestalten. Für Tirol insbe- sonders fordert sie eine entschiedene Ablehnung der italienischen Autonomiebeftrebungen, sowie Schutz für die deutschen Sprachinseln und ladinischen Gemeinden in politischer und wirtschaftlicher Beziehung. Als freiheitliche Partei steht sie in scharfem Gegen satze zum Klerikalismus, mag er sich konservativ oder christlichsocial nennen und bekämpft mit aller Ent schiedenheit den Mißbrauch der Religion zu Partei zwecken. Das Ziel der Partei ist darauf

gerichtet, den auf allen Gebieten des staatlichen und öffentlichen Lebens, insbesonders auf dem Gebiete des. Unterrichts wesens sich vordrängenden, verderblichen klerikalen Einfluß zu beseitigen und sowohl den Staat, als die Gesellschaft im freiheitlichen Sinne umzugestalten. Die Partei will sich aber mit der politischen Tätigkeit nicht begnügen; sie wird ein besonderes Gewicht auf die wirtschaftliche Arbeit, auf die Hebung und Förderung des Gesamtwohlstandes, legen. Diese ihre sozialrefor- matorische

Betätigung umfaßt die wirtschaftlichen In teressen aller Klassen; ob Bürger oder Bauer, ob Gewerbsmann oder Arbeiter, ob Beamter oder Lehrer, alle müssen als von einandere abhängige, gleichwertige Teile des Volkskörpers in gleicher Weise wirtschaftlich gestärkt werden. Deshalb lehnt die Partei auch die einseitige, daher wirtschaftlich schädigende und den nationalen Boden verlassende Klassenpolitik der So zialdemokratie ab. Für diese Grundsätze wollen wir opferfreudig kämpfen. Der uns so notwendige feste

2
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1896/31_07_1896/PUB_1896_07_31_1_object_2628547.png
Seite 1 von 30
Datum: 31.07.1896
Umfang: 30
. Das ist schon schlimm genug, aber das ist... noch lange nicht das Schlimmste. In der eigenen Partei, in der liberalen Partei droht eine Meuterei oder Rebellion. Die Specialanhänger des alten Tisza schei nen nicht übel gewillt, den Baron Banffy in Stich zu lassen, beziehungs weise gegen ihn in der eigenen Partei die Fahne der Meuterei zu erheben. Da wäre es denn, wenn nicht irgend wo anders vorgesorgt wird, mit der libera len Majorität vorbei. Und wie sollte denn der Ausgleich gemacht werden? Wie es heißt

, plant man nun einen kühnen Schachzug. Es soll beabsichtigt sein, die so oft besprochene Partei- fusion mit der gemäßigten Opposition, das heißt mit der Partei des Grafen Albert Apponyi zu vollziehen. Die jetzige liberale Partei in Ungarn ist ja ebenfalls durch eine Fusion zwischen der Deakpartei und der „Tiger'-Partei unter dem alten Tisza entstanden. Warum soll nicht eine zweite ähnliche Fusion vollzogen werdeü? Die gemäßigte Oppo sition würde in der Regierungs - Partei aufgehen und als Unterpfand

wird, wenn an seine Opferwilligkeit appellirt wird. Er ist doch nur das Haupt einer Minorität und wenn ihm das Haupt der Majori tät — Banffy oder wer sonst an der Spitze der liberalen Partei steht — mit Fnsions-Anträgen entgegen kommt, so kann er, wenn die Mehrheit den ersten Schritt gemacht hat, den zweiten machen ohne sich etwas zu vergeben. Durch die Fusion aber würde vieles erreicht. Es nmrde der brennende kirchenpolitische Kampf, der jetzt in Ungarn das Land in zwei Lager spaltet, beigelegt werden können. Die Möglichkeit

auf beiden Seiten. Ohne diese geht's nicht. Personen, die ein Hinderniß bilden, müssen eben loyal und selbstverleugnend bei Seite treten, und solche, die man braucht, müssen sich in den Vordergrund stellen, ob ihnen dies bequem ist oder nicht. Die liberale Partei kann ohne die Fusion kaum wei ter, sie hat das größte Interesse daran, dieselbe zu vollziehen. Wir in Oester reich könnten dieselbe nur sympathisch begrüßen; wir brauchen in Ungarn nur eine starke Regierungs - Partei, mit der man unterhandeln

3
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1892/15_04_1892/pub_1892_04_15_5_object_995981.png
Seite 5 von 16
Datum: 15.04.1892
Umfang: 16
Zweiter Wogen zum „H^uAerihaler Moten' Ar. 16. Bruaeck, Freitag deu 15 April <892. — 42. Jahrgang. Tiroler Volksschulgesetz. Die Beendigung des dreiundzwanzigjährigen Schulkampfes in Tirol hat allgemein tiefen Eindruck hervorgerufen. Das Ereigniß wirkte umso mächtiger, als es völlig überraschend kam. Noch vor Kurzem hatte der Bürgermeister von Innsbruck, Dr. Falk, in der liberalen Partei konferenz das bittere und scharfe Wort fallen lassen, die Liberalen würden vielleicht sogar

im Aus schusse einhellig angenommen worden waren. Dieses Ende des Schulkampfes in Tirol ist ein moralischer Sieg des grundlegenden Gedan kens der Thronrede vom 11. April 1891, welche die Ueberzeugung aussprach, „daß bei ruhiger von Voreingenommenheit freier, auch den Stand punkt eines Parteigegners achtender Berathung es möglich sein werde, bestehende Gegensätze zu mildern und einen gemeinsamen Boden für Heilbringende Thätigkeit zu finden.' Im Sinne dieses Programms wurde, wie Graf Taaffe wiederholt betont

hat, an keine Partei das Ver engen gestellt, ihren grundsätzlichen Standpunkt zu verleugnen, sondern nur auf die einseitige Durchsetzung rein parteimäßiger Wünsche zu verzichten. Von denselben Gesichtspunkten haben sich die liberalen und die clericalen Deutschen m Tirol leiten lassen und dafür gebührt ihnen die dankende Anerkennung jedes österreichischen Patrioten. Lanötag. Innsbruck, 7. April. Auf der Tages ordnung der heute Vormittags abgehaltenen Sitzung befand sich die Berathung über das Schulaufsichtsgesetz

Arbeiterschaft wird Heuer den 1. Mai in zweierlei Weise feiern, da die beiden gegnerischen Fraktionen der social-demokratischen Partei jede separat ihre Maifeier begehen. Die „Adler-Fraction' veranstaltet Vormittags be zirksweise Volksversammlungen und Nachmit tags einen Ausflug in den Prater. Die „Un abhängigen' veranstalten Vormittags Vereins und Volksversammlungen und Nachmittags Gartenfeste, für welche die Locale bereits gemie thet wurden. Zu den Versammlungen werden ganz speciell die Arbeitslosen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1907/07_06_1907/pub_1907_06_07_1_object_1019016.png
Seite 1 von 22
Datum: 07.06.1907
Umfang: 22
haben sich die Christlich- . unt den alpenländischen Altklerikalen 5 einer Partei vereinigt, die die stärkste im ^Use sein wird und die die Funktionen einer ^ervativen Partei versehen wird. Diese neue Partei wird jedenfalls ein Gutes haben: Sie wird das gute Recht des deutschen Volkes in Oesterreich vertreten^ aber dabei schwarz-gelb und kaisertreu sein bis ins Mark der Knochen. Neben dieser konservativen deutschen Partei sollte freilich auch eine Freisinnige isicht fehlm. Ein Parlament, das wirklich die ganze Nation

, olc die Reste der alten Fortschrittspartei -und der alten deutschen Volkspartei aufnehmen soll, geht es freilich ziemlich schwer. Wenn diese Zeilen vor das Auge des Lesers gelangen, wird es indessen bereits entschieden sein, ob die Partei zustande kommt und wie sie aussehen wird. Nochmals sei es gesagt: Jede Partei ist im Staatsleben berechtigt, die sich auf den Boden des beste henden Staates stellt und nicht irgend ein Spezialinteresse, sei es ein nationales, sei es ein Klasseninteresse, höher

. Er wird näm lich 96 Mitglieder zählen, und zwar 66 auf das christlichsoziale Programm gewählte ^Ab geordnete und 30 Deutschklerikale. — Die nächststärkste Partei im Abgeordnetenhause werden nach der christlichsozial-konservativen Vereinigung die Sozialdemokraten sein, die mit den in Galizien gewählten Parteimitglie dern 87 Mann stark sind. , » Von 106 galizischen Reichsratsmandaten sind bisher 80 besetzt. Von den Gewählten sind: 14 Konservative, 2 Demokraten, 13 Nationaldemokraten, 3 fortschrittliche

Demokra ten, 4 Sozialdemokraten, 14 polnische Volks partei, 9 polnisches Zentrum, 2 Altruthenen, 8 ukrainische Partei, 4 radikale Rnthenen, 2 Zionisten, 4 Wilde, 1 ruthenischer Sozialist. Der Reichsrat wurde auf den 17. Juni einberufen. Das, Budgetprovisorium enthält einen Nachtragskredit sür Eisenbahn- und Telephon-Investitionen. - Die „Wiener Allgemeine Zeitung' schreibt in ihrer Nummer vom 5. Juni zur Scheiterung des deutschen Blocks: Die deutsch- sreiheitlichen Parteien

5
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1896/08_05_1896/PUB_1896_05_08_1_object_2627534.png
Seite 1 von 26
Datum: 08.05.1896
Umfang: 26
. Es hat nicht an Gegen strömungen gefehlt, aber Dr. Lueger hat seinen Willen durchgesetzt. Sein persönlicher Jnti.,ms Strobach wird Bürgermeister und die extreme deutsch nationale Partei ist mit ihren Forde rungen zurückgedrängt worden. Der zweite Vizebürgermeister Dr. Neumayer gehört der allergemäßigtesten Gruppe der Nationalen an und gleichzeitig hat die christlich-sociale Partei durch eine aus drückliche Resolution jede Solidarität mit Schönerer und Genossen zurück gewiesen. Damit Ist endlich die „rein liche Scheidung

, zur Schau. Es ist im hohen Grade erfreulich, daß Lueger und seine Partei jed'e^Solida- rität mit dieser direct anti-österrei chischen Partei weit von sich weg ge wiesen habim. Das ist die Vorbedingung für eine Besserung der Zustände in Wien. Das, was. jetzt in Wien eMeleitet wird, ist ein Experiment. Hie christlich sociale Partei hat sehr ^hervorragende politische Talente in ihren Reihen, von Lueger ganz abgesehen, ob sie aber deswegen eine regierungsfähige Partei ist, das läßt sich heute

noch nicht sagen. Viele giebt es auch unter solchen, die nicht im liberalen Parteilager stehen, die ihr das bestreiten, die bezeugten, daß diese Partei bloß eine regierende, eine kritische, eine Oppositionspartei sei, die im Augenblick, da sie zur Gewalt gelangt, sich als aktionsunfähig beweisen werde. Vielleicht ist dieses Urtheil zu strenge, vielseitig wird es indessen gefällt. Die christlich-sociale Partei nun wird zu beweisen haben, daß sie besser ist, als der Ruf, den man ihr gemacht hat. Das Wort

des Kaisers beruft sie zur Leitung des größten Gemeinwesens in der Mo narchie. Bewährt sie sich, gut, — wo nicht, dann wird das, was jetzt in Wien geschieht, nur eine Episode sein. Die Abstoßung der Schönerianer ist ein günstiger Anfang, aber doch nur ein Anfang. Noch mehreres in ähnlicher Richtung wird geschehen müssen, die Partei muß sozusagen durch das Fege feuer gehen und sich von manchen Schlacken und Sünden reinigen. Je eher und je. vollständiger dies geschieht, desto besser für sie und die große

6
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1905/06_01_1905/pub_1905_01_06_2_object_989634.png
Seite 2 von 14
Datum: 06.01.1905
Umfang: 14
die staatsmännische, großzügige, hingebungs volle und unermüdliche Tätigkeit des KabinettS- chefs. Dr. v. Körber läßt bei seinem Rück tritte die Machtsphäre einer jeden nationalen Partei ungeschmälert und dies trägt nicht wenig zu jener Ernüchterung bei, div in allen Lagern wahrnehmbar geworden und die auch jene leiden schaftlichen Eruptionen, welche die letzten Sitzungen des vertagten Hauses so tief aufgewühlt haben, doppelt überraschen muß. Es hat nahezu den Anschein, als wenn gewisse Parteien nur des halb

nach seinen Ueberzeugungen gelenkt hat. Er tritt zurück — und niemand will jubeln. Er verläßt das Schlachtfeld und niemand will der Sieger sein. Freiherr v. Gautsch ist kein neuer Mann, der die schwere Bürde auf seine Schultern nimmt. Freiherr v. Gautsch wird die Tradition eines neutralen Beamtenkabinetts pflegen. Er gehörte nie einer Partei an, aber ebensowenig kann ihn «ine Partei zu ihren Gegnern zählen. Ueber die Aufnahme des neuen Kabinetts bei den Czechen liegt bereits eine Reihe von Stimmen V0G. Abg. Dr. Kramarz

setzen und ihnen seine politischen und parlamentarischen Absichten entwickeln. Die Parteien der Linken dürften Gautsch gegenüber vorläufig eine zuwartende Haltung einnehmen. Ministerpräsident Freiherr v. Gautsch leistete am 2. ds. Vormittag den Eid in die Hände des Kaisers. — Die ..Montagsrevue' bestätigt halbamtlich, daß der Kaiser den Reichsrat gegen Ende Jänner einberufen wird. Die «ngarijche Krise. Größte Sensation erregt das Gerücht, daß Graf Apponyi und seine Partei aus Erbitterung

über die politische Situation gewilligt seien, die staatsrechtliche Basis zu verlassen und in die radikale Kosuthpartei einzutreten. Es würde das eine vollständige Umgestaltung der Partei verhältnisse bedeute n. Der Krieg in Gstasien. (Schluß vom zweiten Bogen.) Der Fall von Port Arthur. Das neue Jahr beginnt schlecht für Rußland. Port Arthur, die heldenmütig verteidigte Festung, das Symbol der russischen Hegemonie in Ost- afien, ist gefallen. — Nach eingetroffenen Meldungen ist die Uebergabe Port Arthurs bereits

PloSz wiesen aus den Gesetzen die Verfassungsmäßig- keit des Borgehens nach, wofür die Regierung die volle Verantwortung übernehme. Die Sitzung wurde infolge des Lärmens der Opposition mehrfach unter brochen und mit „Eljen'-Rnfen der Rechten auf den König geschlossen Budapest, 4. Jänner. Die liberale Partei ver öffentlicht ein in der gestrigen Sitzung einstimmig angenommenes Wahlmauifest, worin zunächst die li berale und nationale Politik auf Grund des ehrlichen, ohne Hintergedanken

7
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1891/17_04_1891/pub_1891_04_17_2_object_1001185.png
Seite 2 von 18
Datum: 17.04.1891
Umfang: 18
der F riedensjahre, deren sich die Monarchie bisher zu erfreuen hatte, fortdauern und es Itmen vergönnt sein werde, sich den Ihrer harrende n Arbeiten ungestört widmen zu können. Meine Regierung bereitet die entsprechenden Gesetzentwürfe vor und wird nach Maßgabe ihrer Fertigstellung Ihnen dieselben zur weiteren Be handlung übergegeben. Von Ihnen erwarte Ich eine sorgfältige und sachliche Prüfung der Vorschläge Meiner Regierung und bin davon überzeugt, daß bei ruhiger, von Voreingenommen heit freier

, auch den Standpunkt eines Partei gegners achtender Berathung es möglich sein werde, bestehende Gegensätze zu mildern und einen gemeinsamen Boden für heilbringende Thätigkeit zu finven. Die Befolgung solcher Grundsätze hat in einer Angelegenheit des landtäglichen Wirkungskreises in jüngster Zeit die Erreichung befriedigender Resultate angebahnt, deren Ausgestaltung und Verwirklichung auch in Zukunft den Gegenstand 5>es unentwegten Strebens Meiner Regierung Hilden wird. Durch ausdauernde und pflichttreue Arbeit

in die Oeffentlichkeit ge drungen. Die Adreßcommission des Her renhauses hat heute in voller Ueberein stimmung aller in derselben vertretenen Parteien eine der Allerhöchsten Thron rede sowohl in ihrem politischen Theile wie in Beziehung ans das in derselben aufgestellte Arbeitsprogramm dankbar zu stimmende Erwiderung beschlossen. Es ist also heute zum erstenmal seit der Premierschaft des Grafen Taaffe, daß alle im Herrenhause vertretenen Partei richtungen, die eonstitutionell - liebörale Schmerling-Gruppe

, die conservativ- autonomistische Schwarzenberg-Partei und die mittelparteiliche Fraction Metternich auf einen gemeinsamen Adreßentwurf sich einigen, ja noch mehr, daß die mehrstündige Berathung die volle Coneorhanz aller Parteien sowohl rücksichtlich des politischen als auch des wirtschaftlichen Theiles der Thronrede ergab. Deutschland. Im deutschen Reiche sieht man, von den Zwischenfällen der Parlaments-Be rathungen in den versammelten beiden Häusern des preußischen Landtages und im Reichstage abgesehen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1927/22_07_1927/PUB_1927_07_22_2_object_982758.png
Seite 2 von 8
Datum: 22.07.1927
Umfang: 8
des Staatsanwaltes: er gibt zu, daß die moralische Schuld nicht aus Seiten der Angeklagten liegt, sondern auf Seiten der Angreifer. Er gibt zu, daß im Prozesse falsche Zeugenaussage, je nach der politischen Einstellung der Partei gemacht wurden. Dies alles jedoch läßt die Tatsache nicht übergehen, daß zwei Men schenleben zu Grunde gingen. Die Anklage lautet nicht auf Mord, sie lautet auf Totschlag. Und das war es. Der Staatsanwalt hebt in seiner Rede hervor, daß es sich hier nicht um die mora lische Schuld

entspringen. Aber wir und das ganze Ausland wahrscheinlich mit, wird sagen müssen, daß die Richtung uns ein Rätsel ist. Das Gericht, die Volksrichter haben den Wahr spruch gefällt: Freispruch. Das Volk (oder die Partei) üben Volksjustiz. So entsteht diese Revolte, über deren Einzelheiten wir lieber schweigen. Sie sind zu furchtbar, als daß man sich darüber weiter ergehen wollte. Nur das Endergebnis: über 200 Tote, eine Menge Verwundete. Der Justizpalast in Flammen, Wohnungen geplündert und ausgeraubt

, Akten vernichtet, die Grundbücher zerstört^ Generalstreik. Das nennt man Parteidisziplin. Wir im Auslande können das nicht verstehen, weil es heute wahrscheinlich keinen Staat der Erde mehr gibt, in dem so etwas passieren könnte. In anderen Staaten hat man ja Militär. In Oesterreich hat man Reichswehr. Sollte auch Militär sein. Man steht heute vor dieser Tatsache: daß es möglich war, mitten in Europa einen Staat zu haben, der nicht imstande ist, die eigenen Bürger zu schützen, wenn einmal die Partei

kommt und die Macht an sich reißen will. Einen Staat, der zu schwach ist, weil er sich kein richtiges Militär halten kann, weil man es ihm verboten hat. Ein Staat, in dem eine rote Partei regiert und diese Partei sich über den Staat und über das Recht stellt. Weitere Schlüsse daraus ziehen? Nur den einen: Was einmal war, wird wieder kommen, wenn diejenigen, die dieses Verbrechen inszeniert haben, sehen, daß sie die Stärkeren waren. Und sie waren es, trotzdem die Regierung endlich Herr der Lage

Kata strophe ihrer Gerechtigkeit und ihres Friedens. l)r. (Z. Müll. Das Amtsblatt vom 10. ds. der faschistischen Partei veröffentlicht: In einigen Tagen wird die vollständige Sammlung aller Beschlüsse des Großen Rates zur Veröffentlichung gelangen. Der Duce hat für dieses bedeutende Buch eine eigenhändig geschriebene Einleitung versaßt. Der Duce zeichnet in kurzen markanten Zügen die großen Werke des ersten Lastrums faschistischer Regierung. Er gliedert sie samt und besonders

9
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1901/20_09_1901/pub_1901_09_20_1_object_1013053.png
Seite 1 von 14
Datum: 20.09.1901
Umfang: 14
der Einigkeit zwischen den Altkonservativen und Christlichsozialen Tirols. Das Blatt betont, daß die konservative Partei keine Schuld an der Ergebnißlosigkeit der Aus gleichsversuche treffe. Es sei ein großer Fehler, daß Dr. Schöpfer und seine Kollegen die Partei verlassen haben. Es sei dazu kein zwingender Grund vorhanden gewesen, denn auch die Konservativen sehen ein, daß manches alte, ihnen theuer gewordene Gebilde, manche Einrichtung, die lange ihre Dienste geleistet, fallen müsse, weil sie der gesunden

.' —' Der Wahlaufruf der alldeutschen Partei in Böhmen bildet den Gegenstand lebhafter Erörterungen in den Wiener Blättern. So sagt die „N. Fr. Pr.', man werde aus dem Wahlaufrufe nicht klar darüber, wofür eigentlich die Alldeutschen sich begeistern. Worin solle die proclamirte Offensive gegen die Czechen bestehen? Wie wolle die deutsche Minorität es anfangen, die czechische Mehrheit, an deren Seite der mächtige^ Feudaladel stehet zu germanisieren? Dadurch allein, daß man, wie der Wahlaufruf verkündet

, mit den Czechen nicht verhandeln will, werde der Feind doch nicht germanisiert! Denn im Ablehnen allein könne noch keine Offensive bestehen. Wenn, schließt das Blatt, es wirklich wahr wäre, daß die Deutschen in Böhmen keine andere Wahl haben, als entweder slavifiert. zu werden oder zu germanisieren, dann sei ihnen der Himmel gnädigc? ^Ganz besvnders» wenn ihnen zur Germanisierung keine anderen Waffen zu Gebote stehen als diejenigen, welche die Alldeutsche Partei in diesem Wahlaufrufe liefert

. Die socialdemokratische Partei in Böhmen veröffentlicht die Candidatenliste für die Landtags- wahlen. In allen Städten, Landgemeinden und Bezirken werden Wahlbewerber aufgestellt. -— Die freisinnigen deutschen Parteien Mährens einigten sich auf Einsetzung eines deutschen BolkSrathes für Mähren. — Der Reichsrath soll, wie aus Wien mitgetheilt wird, für den 22. October einberufen werden. Die Zeit bis Weihnachten soll mit der Berathung des Staats voranschlages und einigen kleineren Vorlagen ausgefüllt

einberufen wird. Die ungarischen Parteien rüsten sich zum Wahlkampfe und einige derselben sind bereits mit ihren Programmen hervorgetreten. Zu diesen gehört vor Allem die Unabhängigkeits partei, die mit einem langgedehnten Wahlauf rufe um die Gunst der Wählerschaften wirbt. Ist es Kampfesmüdigkeit oder eine allmälig eintretende Wandlung politischer Sitten oder auch der politischen Anschauungen selbst, denen der sichtlich gedämpfte. Ton zuzuschreiben ist, der diesmal aus dem Manifeste dieser Parter

10
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1900/09_11_1900/pub_1900_11_09_1_object_1019008.png
Seite 1 von 18
Datum: 09.11.1900
Umfang: 18
einander näher zu bringen. Die Connivenz der liberalen Gruppe könnte die Conservativen möglicher Weise bestimmen, in der Sprachenfrage dem gemeinbürgfchaftlichen Standpunkte sich zu nähern. Und haben die Italiener nicht selbst erklärt, daß sie das Com promiß zwischen den beiden deutschen Parteien sehr wohl begreifen? Man braucht doch nicht italienischer zu sein als die Italiener! Und ist es denn wirk lich schon ein tadelnswerthes Unter nehmen , wenn eine deutsche Partei auch österreichisch denkt

und fühlt? Man sollte denken, daß es nur Lob und Anerkennung verdient, wenn die Deutsch liberalen mit. einer reichstreuen Partei sich doch lieber verbinden als mit Par teien, die unerfüllbaren Bestrebungen offen oder verhüllt treiben. Damit wurde ja übrigens auch' noch nicht ^ ge sagt, daß über die Trentiner Frage nie wieder gesprochen werden soll. Das Schreiben des Ministerpräsidenten an Baron Malfatti hat ja auch nicht die Bedeutung, daß alle und jede Wunsche der Italiener a limine abgewiesen

werden ; es ist kein „letztes Wort', es lehnt nur eben zwei Forderungen ab, die in dem bekannten Memorandum enthalten waren, Forderungen, die auf eine L o s r e i ß u n g des Trento vom Verbände Tirols hinauslaufen. Daß die deutschliberalen Tiroler Großgrundbesitzer diese Forder ungen nicht unterstützen, ist ihre selbst verständliche Pflicht-; als reichstreue, als verfassungstreue Partei können und dürfen sie nicht durch ein- Wahlbündniß den Anschein erwecken, als ob sie diese Sonder bestrebungen billigten

. Da>'war. es doch naturgemäß sich mit den Clerikalen loyal zu verständigen. So bleibt man doch so zu sagen auf österreichischem Bodem und unter der schwarz-gelben Fahne und? dort kann jede Partei stehen. DaK» ist wenigstens die Anschauung, die maM in der Reichshauptstadt den Tirolev! Wahlvorgängen entgegenbringt. X. X. politische Rundschau. Inland. 1 Vor den Wahlen. Ueber das Compromiß im deutschen Südtirol' veröffentlichen die „N. Tir. St.' eine Zuschrift, aus Bozen in welcher es heißt, daß das. von? Zallinger

vermittelte Uebereinkommen allseitigem Widerspruch finde, daß Zallinger zum Verhan deln keinen Auftrag und kein Recht hatte, ferner^' daß am 29. Oktober in Bozen Vertrauens^ männer der katholischen? konservativen Partei zusammengetreten find und sich einhellig für die Ablehnung des Zallinger'schen WahMeber- einkommens ausgesprochen haben, daß Propst Trentwalder und Abgeordneter Trafojer daS^ sogen. Compromiß ernstlich nur als BorschlaK! aufgefaßt hatten und daß sie ferner die Zustim mung der katholisch

11
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1902/07_11_1902/pub_1902_11_07_4_object_1005794.png
Seite 4 von 16
Datum: 07.11.1902
Umfang: 16
— ISO — Original-Telrgramme des Pustertaler Vote. Telegramme des Korrespondenz-Bureau. Wien, 5. November, 11. Uhr 15 Minuten nachts. (Landtagswahlen in den Städte Wahlbezirken von Niederösterreich.) In Wien wurden in sämtlichen Bezirken die Kandidaten der christlichsozialen Partei gewählt, bis auf Favoriten, wo eine Stichwahl zwischen dem christlichsozialen Prohaska und dem Sozial demokraten Ädler notwendig ist. Die innere Stadt, sechs Mandate, wählte zum erstenmale Christlichsoziale

, eine zwischen einemDeutschfortschrittlichenundDeutschvolklichen. —^Die christlichsoziale Partei gewann in Wien sechs Mandate von den Deutschfortschrittlichen und verloren in den Städtebezirken unberück sichtigt! der Stichwahlen 4 Mandate. Die deutsche Fortschrittspartei verlor im Ganzen 7 Mandate; die Sozialdemokraten gewannen ein Mandat (Floridsdorf) und kamen betreffs des innegehabten Mandates Favoriten in die Stich wahl. Der Besitzstand der deutschen Volkspartei blieb unverändert. — Die Wiener Handelskammer wählte wie bisher vier Deutschfortschrittliche. Kinz, 5. November

. Bei den heutigen Land tagswahlen aus den Städtebezirken Oberöster reichs wurden sieben Deutschfortschrittliche, sechs Deutschvolkliche, zwei Konservative und ein Partei loser gewählt. Eine Stichwahl ist notwendig. Der Besitzstand bleibt unverändert, nur verlieren die Konservativen ein Mandat. Klagenfurt, 6. November. Bei den gestrigen Landtagswahlen aus der allgemeinen Wählerklasse (vier Mandate) wurden gewählt: Ein Deutschvolklicher, drei Stichwahlen sind notwendig u. zw. zwei zwischen Deutschvolk lichen

und Sozialdemokraten und eine zwischen einem Christlichsozialen und einem Deutschvolk lichen. Salzburg, 6. November. Bei den gestri gen Landtagswahlen aus den Landgemeinden von Salzburg wurden in sämtlichen Wahlbe zirken die Kandidaten der katholischen Bolks- partei gewählt. Trvppau, 6. November. Bei den Land tagswahlen aus den Städtebezirken Schlesiens wurden acht Kandidaten der deutschen Volks partei und zwei der deutschfortschrittlichen Partei gewählt. Die Handelskammer wählte zwei Deutschfortschrittliche. Wien

12
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1892/23_12_1892/pub_1892_12_23_1_object_992793.png
Seite 1 von 16
Datum: 23.12.1892
Umfang: 16
. Das Abgeordnetenhaus leidet über zweitens an bem politischen Gebrechen, daß es keine Majorität hat. Graf Ta ä ffe hat sich alle Mühe gegeben eine Coali- t ivns-Majorität zusammen zu bringen, das ist bis jetzt nicht gelungen. Die Linke will nicht mit der Hohenwart- Partei gehen und Graf Taaffe will sich nicht von der Hohenwart-Partei tren nen. Neuerdings meldet man nun Graf Taaffe habe eine neue Combination im Auge, es sollen sich nämlich die Po len mit den gemäßigten Elementen der Linken und den gemäßigten

Elementen des Hohenwart-Clubs vereinen. Das wäre allerdings sehr schön, aber die Vor aussetzung dieses Planes wäre doch, daß die Linke sich spaltet und daß die Hohen wart-Partei sich spaltet. Beides ist un wahrscheinlich und da Graf Taaffe das ebenso gut weiß wie jeder andere, so glauben wir an diese ganze Combination nicht. Unö. will^scheinen,. daß nur ein g a n z korekter Ausweg bald noch offen sein wird, nämlich die Auflösung des Ab geordnetenhauses. Dann wird sich zei gen, wie die Wähler denken

und dann würden sich auch die Unterlagen für eine haltbare Parlamentsmajorität finden. Genug lange haben im Abgeordneten hause Clubs und Cliquen das Wort ge führt, wenn Graf Taaffe das Wort den Wählern gibt, werden diese Ord nung machen. Wir sehen wenigstens trotz der Geschicklichkeit des Herrn Mi- nister-Präsidenten keine andere dauernde Lösung, nachdem die Linke als stärkste Partei im Parlamente dort herrschen und keine andere Partei ihr dienen will. Es muß demgemäß gefragt wer den, wo die stärkste Partei bei den Wäh lern

13
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1910/04_03_1910/pub_1910_03_04_1_object_998087.png
Seite 1 von 18
Datum: 04.03.1910
Umfang: 18
des österreichischen Abgeordnetenhauses. Seit ^ ein Oesterreich gibt, hat es noch keinen Volksmann gegeben, der in dieser Monarchie eine so weitgehende Macht in sich vereinigt hätte. Die antisemitische Partei entstand in Oester- ^lch nach dem Börsenkrach von 1873. schönerer wollte sie' aus das Rassenprinzip ausbauen und ins extrem nationale Lager Mren. Wäre ihm das gelungen, so würde Partei immer klein und unansehnlich ge- dueben sein und wäre nie zu wirklicher Macht Klangt. Eine Partei, die antiösterreichische

Politik macht, und nach Berlin hinaus gravi- uert, ist in Wim unmöglich und auch im ?.^gen Deutschösterreich schwer möglich. Es 'it. das unvergängliche Verdienst Luegers, das ^ gesundem Verstand sofort erkannt zu haben. Atan mag über die heutige christlichsoziale Partei denken wie man will, ihr schlimmster kann ihr nicht absprechen, daß sie eine ^ österreichische Partei ist und daß sie <5^ ihr Schwergewicht verhindert hat, daß le Deutschen in Oesterreich sich irgendwie

be schlossen und sämtliche. Mitglieder traten in den deutschnationalen Verband ein. Die Christlichsozialen beschlossen, für den Fall der Wiederbesetzung des deutschen Lands mannministerpostens an den Ministerpräsiden ten Freiherrn v. Bienerth mit der Forderung heranzutreten, daß er sich mit der Christlich sozialen Vereinigung, als der größten deutschen Partei, in dieser Angelegenheit ins Einver nehmen setzen möge. Finanzminister Dr. Ritter von Bilinski kündigte in der Obmännerkonferenz an, daß die Vorlage

14
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1919/17_10_1919/PUB_1919_10_17_1_object_2631891.png
Seite 1 von 12
Datum: 17.10.1919
Umfang: 12
. Preis ^-4 Jahr Lire Z.30 —, '/z Jahr Kire 3.—, 1 Jahr Ars 10.—. M!M Mwd in Z'KürÄ. Die Tiroler VölksparU. und die Deutsch- freiheitliche Partei haben sich zu einem einheit lichen politischen Verband zusammengeschlossen, der den Namen „Deutscher Verband in Süd tirol' trägt. Der Zusammenschluß der beiden Parteien erfolgte auf der Basis, daß diese, bei grundsätzlicher Aufrechterhaltung ihrer inter nen Parteiprogramme, nach außen hin eine vollständig einheitliche, einer gemeinsamen Führ ung

unterstehende Parteigruppe bilden, die auf allen Gebieten, in welchen gemeinsame Inte ressen des Landes, insbesonders unsere natio nalen Interessen, in Frage stehen, vollkommen geschlossen vorgehen wird. Im nachstehenden folgen die Leitsätze des deutschen Verbandes in Südtirol: 1. Die Tiroler Volkspartei und die deutsch- freiheitliche Partei schließen sich zu gemein samen politischen Vorgehen zum «Deutscher Verband in Südtirol' zusammen. 2. Die Tätigkeit des Verbandes erstreckt sich auf das deutsche

voneinander abweichen, erlangt jede Partei für diese Frage die volle Handlungs freiheit. wenn die Versuche zur Erzielung eines Kompromisses scheitern. 8. Die Tätigkeit des Verbandes erstreckt sich aus alle nationalen Belange, in politischer Beziehung auf die Reichs- und Landespolitik und jene Fragen, welche die Gesamtinteressen des Landes betreffen, also nicht auf die Ge meindepolitik: in letzterer wahren sich beide Parteien freie Kand und verpflichten

gegen die andere Partei in den Grenzen des guten Tones bewegen und nicht außer Acht gelassen werden, daß Trennung in einzelnen Fragen keine Sprengung des Verbandes bedeutet. 12. Zur Durchführung seiner Zwecke schaff! sich der Verband eine eigene Organisation, die aus einem paritätisch zusammengesetzten, von den Parteileitungen zu ernennenden Lan desverbandsausschuß vötz)1O Mitgliedern mit dem Sitze in Bozen besteht und aus sich die Funktionäre wählt. Dem Ausschusse steht die Vertretung des Verbandes nach außen

aus schließlich zu. Er wird nach Maßgabe des Bedürfnisses Vertrauensmänner aus dem ganzen Lande zu seinen Sitzungen beiziehen und perio dische Delegiertenversammlungen einberufen. Tiroler Volkspartei. Die freiheitliche Partei in Südtirol. Vertreter des deutschen Verbandes in Süd- tirol (Tiroler. Volkspartei und deutschfreiheit- liche Partei) haben sich am 15. ds. nach Rom begeben, um der italienischen Regierung gegen über den Standpunkt Deutschsüdtirols in natio-^ naler, politischer und wirtschaftlicher

15
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1905/27_10_1905/pub_1905_10_27_1_object_984030.png
Seite 1 von 18
Datum: 27.10.1905
Umfang: 18
gegen die Ernennung Fejervarys, doch fällt ein verhältnismäßig ruhiger Ton der Artikel auf. Den stärksten Widerspruch findet die Ernennung des BaronS Feilitzsch zum Ackerbauminister, wo rin die Opposition eine direkte Provokation er blickt. In der Verleihung der Geheimratswürde an die Kabinettsmitglieder erblickt man einen besonderen Beweis des Vertrauens der Krone. Auswärtigen Blättern wird aus Budapest be richtet, daß in der Koalition sich ein Stimmungs wechsel vorbereite, und Leute, die sonst nichts Großes

und Gutes leisten können, aber mächtig werden, wenn es Böses zu tun gilt, auf dem Punkte stünden, ihre Macht einzubüßen. Die Führer selbst machen Anstalten zum Abwiegeln und manche Gruppe, die an fie die Hütten ihres Glückes glaubte anlehnen zu können, wende sich ernüchtert und ermüdet von ihnen ab. — Die neue Regierungspartei, die Fortschrittspartei, die das Programm des Baron Fejervary im Parlament unterstützen soll, hat mit ihrer Or ganisation bereits begonnen. Die neue Partei zählt bereits fünfzig

Mitglieder, darunter vi^e Spitzen der liberalen Partei. Das Exekutivkomitee der koalierten linken Parteien trat am 23. dS. zu einer Konferenz zusammen. Den Vorfitz führte der Präsident der Unabhängigkeitspartei Abg. Franz Kossuth. Der Borfitzende erörterte in einer Ansprache die politische Situation mit Rückficht auf die Reakti- vierung des Kabinetts Fejervary. Es entspann fich hierauf eine lebhafte Debatte darüber, ob der leitende Ausschuß der Koalition schon jetzt zur Lage Stellung nehmen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1927/29_04_1927/PUB_1927_04_29_1_object_983304.png
Seite 1 von 8
Datum: 29.04.1927
Umfang: 8
einen Apparat aufboten, der fast unglaub lich ist. Wenn man bedenkt, daß die sozialdemo kratische Partei für die Wahlen in Wien allein rund 12 Milliarden ausgegeben hat und wenn man den gleichen Maßstab für die anderen Bun desländer nimmt, so kommt man bei den Sozial demokraten allein auf ein Wahlkonto von rund 5V Milliarden. Die anderen Parteien waren zwar nicht so splendid, aber immerhin hat auch der Wahlfond der Einheitsliste und auch der Landbund ganz schöne Wahlkosten verschlungen, so daß man fast

dc^r Sozialdemokraten entgiltig vorüber. So lange nur bürgerliche Parteien waren, war die Anschau ung nicht viel verschieden. In England befolgt man sogar eine Reihenfolge der Parteien, welche die Regierung übernahmen, weil man jeder Partei Gelegenheit geben wollte, ihre Fähigkeiten zu zeigen. Erst seit dem Emporkommen der Sozialdemokratie ging das nicht mehr. Denn die Idee des Klassen kampfes trennte nicht nur die Parteien, sie trennte die Weltanschauungen und damit konnte man nicht mehr das System anwenden

, welche nach dem Kriege aufgestellt wurden, zeigen, daß die ganze Bewegung einen falschen Weg gegangen ist, von dem sie notgedrungen wieder abgehen mußte. Die Sozialdemokraten haben viel Wasser in ihren Wein schütten müssen und trotzdem kann sie nicht leugnen, daß die Sozialdemokratie eigentlich von Jahr zu Jahr zurückgeht. Die Wählerstimmen bilden ja nie den Eindruck, denn es sind der Gründe viele, welche zum Eintritte in die Partei bewegen und sind der Gründe noch mehr einen Stimmzettel abzugeben

des Regierungs chefs trat am 21. ds. abends im Palazzo Chigi der große faschistische Rat zu einer Sitzung zu sammen. Nach Eröffnung der Sitzung verlas der Generalsekretär der Partei die offiziellen Ziffern der Mitglieder der faschistischen Partei. Und zwar: Faschisten 811.M!, Faschistinnen 50.ItZ1, Avanguardisten 280.W3, faschistische Universitätsstudenten I2.d«!V; Mit glieder des faschistischen Reichsverbandes der öffentliche»! Beamten 251.000; Mitglieder des Reichsverbandes der faschistischen Lehrpersonen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1897/17_12_1897/pub_1897_12_17_2_object_981988.png
Seite 2 von 18
Datum: 17.12.1897
Umfang: 18
erlassen, worin es heißt : Weit entfernt, zu ver kennen, daß die baldige Wiedereröffnung der parlamentarischen Thätigkeit im politischen und wirthschaftlichen Interesse des Volkes gelegen sei, ist die Partei ebenso überzeugt, daß das Volk eher einen noch längeren Stillstand der verfassungsmäßigen Einrichtungen als ein Ab weichen von dem Punkte der nationalen Pflicht Und der nationalen Ehre dulden wird. Die Partei verlangt vorderhand nichts als eine Wiederherstellung des Zustandes vor Erlaß

der Sprachenverordnungen. Sobald das geschehen sein werde, sei die Partei zu weiteren VerHand« lungen bereit. Ein Wähleraufruf der Deutschen Fortschritts partei schreibt die Schuld am Scheitern der Verhandlungen dem Starrsinn der slavischen Mehrheit zu, welche sich weigerte, widerrechtlich erworbene Vortheile herauszugeben und den be gangenen Rechtsbruch zu sühnen. Im Manifest wird die einfache Aufhebung der Sprachenver- otdnungen nicht direct gefordert. Ein ehren« voller Friede wird heiß ersehnt. Die Freie deutsche

enverordnungen^ sondern vornehmlich gegen die christlich-sociale Partei und speciell gegen den Bürgermeister von Wien Dr. Lueger. In Kraka« fand am 12. ds. ein'Ver brüderungsfest czechischer und polnischer Abge ordneter statt. Es wären nur zwölf jung- czechische Abgeordnete erschienen. Auch die Be theiligung polnischer Abgeordneter war eine schwache. In einer im Turnsaale des Krakauer Sokolgebäudes abgehaltene Versammlung ge langten mehrere die slavische Solidarität be tonende Resolutionen zur Annahme

20
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1900/26_10_1900/pub_1900_10_26_2_object_1019415.png
Seite 2 von 16
Datum: 26.10.1900
Umfang: 16
der Be zirke Täufers, Lienz, Sillian, Welsberg, sowie von mehreren Gemeinden des Bezirkes Enne- berg; die Wählerversammlung in Bruneck hat ebenfalls die Candidatur Schraffl mit allen (150) gegen 3 Stimmen angenommen, so daß fie schon jetzt die meisten Aussichten für sich hat. Wien, 23. Oktober. Die christlichsoziale Partei in Wien faßte nachstehenden Beschluß: Die christlichsoziale Partei erklärt sich in den Streit zwischen Baron Dipauli und Dr. Schöpfer nicht einzumengen, aus welchem Grunde

es auch niemandem gestattet ist, namens der christ lichsozialen Partei, insoweit dieselbe im Wiener Gemeinderathe oder im niederösterreichischen Landtage oder im Abgeordnetenhause vertreten war, in den betreffenden Wahlkampf einzutreten. Die Deutsche Fortschrittspartei hat einen Appell an die Wähler erlassen, der sich im Rahmen des Gesammtprogramms der deutschen Gemeinbürgschaft bewegt, wenngleich er in weit entschiedener Weise die Regierung der Un- schlüssizkeit anklagt und sie zu einem energischen Vorgehen

. Sollte ein solches Kompromiß unter den Par teien nicht erreicht werden, das dem hart ge- demüthigten österreichischen Parlamente wenig stens ein Minimum an Exiftenzmöglichkeit ver- bürgt, dann geriethen die Parteien in Gefahr, zu verschwinden, und nicht der Staat. Denn die Partei, sei sie welche immer, ist noch nicht der Staat. Versöhnend wirkt der Schluß des Aufrufes. Die Partei versichert, sie werde für die Aufrechthaltung der Verfassung ein- treten. Wer aber die Verfassung will, muß auch das Parlament wollen. Ungar

21