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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 20.03.1891
Umfang: 14
. (Originol'Correspondenz. Wir«, 16. März. Der mit Recht gefeierte Führer der clericälen Partei in Deutschland und Preußen, Ludwig Windthorst, ist vor einigen Tagen gestorben und man hat in Deutschland allgemein gesagt, daß seit dem Rücktritte Bismarcks sich keine gleich bedeutende Personalveränderung m Deutschen Reiche vollzogen habe. Auch an Windthorst ist eine Kraft allerersten Ranges verschwunden. Der Verstorbene war das, was bei uns die beiden Prin zen Alfred undAloisLiechtenstein in ihren besten Tagen gerne gewesen wären

und doch nicht waren, der all mächtige, vergötterte Führer der stärke sien Partei im Staate, der ausschlag gebendste Mann in Deutschland und Preu ßen, bei Prptestanten und Liberalen fast ebenso beliebt und verehrt wie bei den Katholiken. ultramontane Partei ist im ka tholischen Oesterreich viel schwächer als l!U Protestantischen Preußen und Dentsch- sie ist dabei außerhalb des eigent- uchen Parteikreises direct wenig beliebt. Mgen Niemanden stehen die Liberalen aller Parteischattirungen und NatioM- uaten w geschlossen

und vereint zu sammen als gegen die ultramontane Partei. n . kommt das? Worin ist die Hache dieser Erscheinung, dieses kraßen Unterschiedes zu suchen? Wir denken, daß sie bei näherem Zusehen leicht zu finden ist. Die clericale Partei in Deutsch land ist keine antiliberale oder antide mokratische Partei. Abgesehen von den religiösen Fragen steht sie durch und durch auf modernem Boden. Die cleri cale Partei in Oesterreich ist noch heute vielfach eine reactionäre Partei. Die clericale Partei in Deutschland

gewesen war. Solchen Plänen gegenüber, durch die Schule und Recht degradirt würden, ist der Widerstand begreiflich. Da hat man den Unterschied, und da hat man die Ursachen der verschiedenen Stimmung der Bevölkerungen in Deutsch land und Oesterreich dem praktischen Ul tramontanismus gegenüber. Die clericale Partei, von Windthorst geführt, konnte populär sein, trotz mancher Schwächen nnd Fehler war sie stets eine Volkspar tei, die clericale Partei in Oesterreich ist noch heute die Trägerin des reactio- nären Gedankens

in der inneren und äußeren Politik. Eine solche Partei kann nicht beliebt sein, und mit einer solchen Partei gibt es keinen Compro- mih. ' - - politische Wochenschau. Oesterreich-Ungarn. Das Ergebnis der bisherigen Wahlen zeigt, daß die deutschliberale Partei im Abgeordnetenhause wieder die größte Partei sein wird, da sie von ihrem letzten Be sitzstand mit 112 Mandaten nur zwei verloren hat. Ihr zunächst stehen die Polen mit 57 Mitgliedern, dann folgen der Stärke naH'die Jnngzcechen, die Conservativen

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 21.01.1927
Umfang: 8
, wie sie ist, denn die Parteiausschuß- beschlösse des Zentrums unterliegen dieser sehr breiten Orientierung der Partei, die wohl mit meisten Recht die Partei der Mitte genannt wird. Allerdings ist dies nicht zum Nutzen des Reiches, denn gerade diese zweideutige Stärke ist für die Partei ein Pferdefuß, über den schon viele ihrer besten Männer gestolpert sind. Die gegenwärtige Regierungskrise ist wieder ein sicheres Zeichen, daß die Zentrumsleute ihre Stellung auszunützen wissen. Sie haben die Mission des Dr. Curtius

handeln, wenn nicht irgend ein Vorteil für sie herausschaut. * . * Die Lage in China scheint ruhiger zu werden. In Hankau ist es ohne Blutvergießen abgegangen, die englische Flagge weht wieder und auch sonst hört man vorläufig von neuen Ausschreitungen sehr wenig. Die Lage hat sich zwar nicht viel verschoben, denn darüber kann die momentane Ruhe nicht weg täuschen, daß die Chinesen nach wie vor erbitterte Gegner der Engländer sind und.'auch bleiben werden, weil sie in den Engländern die Urheber

für den militär ischen Vorunterricht, welcher der faschistischen Na tionalmiliz anvertraut wird, wurde geschlossen. Mehr als 100.000 Jünglinge haben sich für den Bor unterricht einschreiben lassen. Am 14. ds. hat Mussolini im Palaste Chigi das Direktorium der faschistischen Neichsvereinigung der Volksschule empfangen. Die Vereinigung zählt 80.000 Mitglieder, davon 70.000 Volksschullehrer. Davon sind 5000 in die faschistische Partei ein geschrieben. Mussolini nahm es mit besonderer Genugtuung entgegen

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 14
Datum: 19.04.1907
Umfang: 14
: „Warum habe» wir in Tirol keinen Frieden?' AlS^ Ursache bezeichnete er die Verhetzung des Volkes durch die christlichsozialen Führer. — Der Servitenpater Vinzenz Gasser ergriff dann das Wort und sprach in äußerst ruhiger Weise für den Anschluß der konservativen Partei an die christlichsoziale Partei. Bei diesen Worten ließ der Vorsitzende den Sprechenden durch Dr. Josef Luchner mahnen, bald zu schließen. Als die Ver sammelten dies bemerkte», wurde» aus ihrer Mitte hundertstimmige Rufe laut: „Ausreden

werden in Pfalzen die Landtagsabgeordneten Dr. Schöpfer und Winkler «ne öffentliche Wähler-Versammlung abhalte». In Antholz und OlanA fanden letzten Sonntag stark besuchte Wähler-Versammlunge» statt, bei welche» die Abgeordneten Schöpfer und Winkler sprachen. In beiden Orte» wurde Schöpfer als Reichsrats - Kandidat aufgestellt; ^gegen wurde in einer Vertraue»Smäa»er - Versammlung der konservativen Partei in Brixe» ^r Beschluß gefaßt, dem christlichsozialen Kan tate» für de» Wahlbezirk Bruneck - Taufers

lassen! Wir wollen ihn hören!' Pater Gasser brach aber feine Rede unter großen Beifall ab. Viele Konservative verließen den Saal und Dr. Wacker nell schloß die Versammlung ohne Abstimmung. Die altkonservative Partei Tirols dürfte wahr scheinlich auSgerungen haben. Wochen - «Lhronik. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) — Landesverband für Fremden- Nerkehr in Tirol. , Die diesjährige ordent liche Jahresversammlung findet am 28. April l. Js. um 10 Uhr vormittag im Sitzungssaal« der Handels

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Seite 13 von 22
Datum: 13.12.1907
Umfang: 22
einer nach dem allgemeinen Strafgesetze zu ahndenden strafbaren Handlung begründet — in Geld strafen bis zu 500 Kronen, bei Vorhanden sein besonders erschwerender Umstände bis 1000 Kronen. — Die verhängten Geldstrafen werden im Falle ihrer Uneinbringlichkeit in Arreststrafen verwandelt. Programm der dentschnatw- nalen Partei in Tirol. Für die in Franzensfeste neugegründete „Deutsch nationale Partei in Tirol' wurden folgende „Pro grammatische Grundsätze' aufgestellt und von der Ver trauensmänner-Versammlung genehmigt

: „Die Deiüschnationale Partei in Tirol vertritt rücksichtslos dieHnteressen der Deutschen in Oesterreich. Sie fordert daher, daß durch Gesetzgebung und Ver waltung der Bedeutung des deutschen Volkes als staatsgründenden und staatserhaltenden Faktors in jeder Hinsicht entsprochen werde. Die Partei bekämpft das slavische Uebergewicht, wehrt jüdische Einflüsse auf jedem Gebiet ab, will die volle politische und wirt schaftliche Unabhängigkeit gegeniiber Ungarn wahren und das Bündnis mit dem deutschen Reiche

, auch wirtschaftlich, weiter ausgestalten. Für Tirol insbe- sonders fordert sie eine entschiedene Ablehnung der italienischen Autonomiebeftrebungen, sowie Schutz für die deutschen Sprachinseln und ladinischen Gemeinden in politischer und wirtschaftlicher Beziehung. Als freiheitliche Partei steht sie in scharfem Gegen satze zum Klerikalismus, mag er sich konservativ oder christlichsocial nennen und bekämpft mit aller Ent schiedenheit den Mißbrauch der Religion zu Partei zwecken. Das Ziel der Partei ist darauf

gerichtet, den auf allen Gebieten des staatlichen und öffentlichen Lebens, insbesonders auf dem Gebiete des. Unterrichts wesens sich vordrängenden, verderblichen klerikalen Einfluß zu beseitigen und sowohl den Staat, als die Gesellschaft im freiheitlichen Sinne umzugestalten. Die Partei will sich aber mit der politischen Tätigkeit nicht begnügen; sie wird ein besonderes Gewicht auf die wirtschaftliche Arbeit, auf die Hebung und Förderung des Gesamtwohlstandes, legen. Diese ihre sozialrefor- matorische

Betätigung umfaßt die wirtschaftlichen In teressen aller Klassen; ob Bürger oder Bauer, ob Gewerbsmann oder Arbeiter, ob Beamter oder Lehrer, alle müssen als von einandere abhängige, gleichwertige Teile des Volkskörpers in gleicher Weise wirtschaftlich gestärkt werden. Deshalb lehnt die Partei auch die einseitige, daher wirtschaftlich schädigende und den nationalen Boden verlassende Klassenpolitik der So zialdemokratie ab. Für diese Grundsätze wollen wir opferfreudig kämpfen. Der uns so notwendige feste

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Seite 5 von 16
Datum: 15.04.1892
Umfang: 16
Zweiter Wogen zum „H^uAerihaler Moten' Ar. 16. Bruaeck, Freitag deu 15 April <892. — 42. Jahrgang. Tiroler Volksschulgesetz. Die Beendigung des dreiundzwanzigjährigen Schulkampfes in Tirol hat allgemein tiefen Eindruck hervorgerufen. Das Ereigniß wirkte umso mächtiger, als es völlig überraschend kam. Noch vor Kurzem hatte der Bürgermeister von Innsbruck, Dr. Falk, in der liberalen Partei konferenz das bittere und scharfe Wort fallen lassen, die Liberalen würden vielleicht sogar

im Aus schusse einhellig angenommen worden waren. Dieses Ende des Schulkampfes in Tirol ist ein moralischer Sieg des grundlegenden Gedan kens der Thronrede vom 11. April 1891, welche die Ueberzeugung aussprach, „daß bei ruhiger von Voreingenommenheit freier, auch den Stand punkt eines Parteigegners achtender Berathung es möglich sein werde, bestehende Gegensätze zu mildern und einen gemeinsamen Boden für Heilbringende Thätigkeit zu finden.' Im Sinne dieses Programms wurde, wie Graf Taaffe wiederholt betont

hat, an keine Partei das Ver engen gestellt, ihren grundsätzlichen Standpunkt zu verleugnen, sondern nur auf die einseitige Durchsetzung rein parteimäßiger Wünsche zu verzichten. Von denselben Gesichtspunkten haben sich die liberalen und die clericalen Deutschen m Tirol leiten lassen und dafür gebührt ihnen die dankende Anerkennung jedes österreichischen Patrioten. Lanötag. Innsbruck, 7. April. Auf der Tages ordnung der heute Vormittags abgehaltenen Sitzung befand sich die Berathung über das Schulaufsichtsgesetz

Arbeiterschaft wird Heuer den 1. Mai in zweierlei Weise feiern, da die beiden gegnerischen Fraktionen der social-demokratischen Partei jede separat ihre Maifeier begehen. Die „Adler-Fraction' veranstaltet Vormittags be zirksweise Volksversammlungen und Nachmit tags einen Ausflug in den Prater. Die „Un abhängigen' veranstalten Vormittags Vereins und Volksversammlungen und Nachmittags Gartenfeste, für welche die Locale bereits gemie thet wurden. Zu den Versammlungen werden ganz speciell die Arbeitslosen

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Seite 1 von 22
Datum: 07.06.1907
Umfang: 22
haben sich die Christlich- . unt den alpenländischen Altklerikalen 5 einer Partei vereinigt, die die stärkste im ^Use sein wird und die die Funktionen einer ^ervativen Partei versehen wird. Diese neue Partei wird jedenfalls ein Gutes haben: Sie wird das gute Recht des deutschen Volkes in Oesterreich vertreten^ aber dabei schwarz-gelb und kaisertreu sein bis ins Mark der Knochen. Neben dieser konservativen deutschen Partei sollte freilich auch eine Freisinnige isicht fehlm. Ein Parlament, das wirklich die ganze Nation

, olc die Reste der alten Fortschrittspartei -und der alten deutschen Volkspartei aufnehmen soll, geht es freilich ziemlich schwer. Wenn diese Zeilen vor das Auge des Lesers gelangen, wird es indessen bereits entschieden sein, ob die Partei zustande kommt und wie sie aussehen wird. Nochmals sei es gesagt: Jede Partei ist im Staatsleben berechtigt, die sich auf den Boden des beste henden Staates stellt und nicht irgend ein Spezialinteresse, sei es ein nationales, sei es ein Klasseninteresse, höher

. Er wird näm lich 96 Mitglieder zählen, und zwar 66 auf das christlichsoziale Programm gewählte ^Ab geordnete und 30 Deutschklerikale. — Die nächststärkste Partei im Abgeordnetenhause werden nach der christlichsozial-konservativen Vereinigung die Sozialdemokraten sein, die mit den in Galizien gewählten Parteimitglie dern 87 Mann stark sind. , » Von 106 galizischen Reichsratsmandaten sind bisher 80 besetzt. Von den Gewählten sind: 14 Konservative, 2 Demokraten, 13 Nationaldemokraten, 3 fortschrittliche

Demokra ten, 4 Sozialdemokraten, 14 polnische Volks partei, 9 polnisches Zentrum, 2 Altruthenen, 8 ukrainische Partei, 4 radikale Rnthenen, 2 Zionisten, 4 Wilde, 1 ruthenischer Sozialist. Der Reichsrat wurde auf den 17. Juni einberufen. Das, Budgetprovisorium enthält einen Nachtragskredit sür Eisenbahn- und Telephon-Investitionen. - Die „Wiener Allgemeine Zeitung' schreibt in ihrer Nummer vom 5. Juni zur Scheiterung des deutschen Blocks: Die deutsch- sreiheitlichen Parteien

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 14
Datum: 20.01.1888
Umfang: 14
Zweites Ataü zum „^usterthater 'Noten' Mr. 3. Bruneck, Freitag den 13 Jänner 1888. — 38. Jahrgang. DieCzcchrn u.dieDeutschcuinBöhmcn. Der „Pefler Lloyd' spricht sich an leitender Stelle in bemerkenswerther Weise über die österreichischen Partei verhältnisse ans. Die Ausführungen des Budapester Blattes, welche eigentlich eine Kritik der jüngst erschienenen Publication eines deutschliberalen Abgeordneten bezwecken, gestalten sich nämlich in weiterer Folge zu einem entschiedenem Plaidover

Zustände zu dem Schlüsse, daß die Tage des heutigen Regiments gezählt seien, alsbald ein Wechsel eintre ten müsse, durch welchen die Führung in Oesterreich wieder auf die Teutschen übergeht, und daß dieser Uebergang am besten durch den — Grafen Taaffe selbst bewerkstelligt werden könne. In dieser letz ten These liegt ein bedeutsames und verheißungsvolles Zugestäud- niß; sie zeigt, daß daS persönliche Jntransigententhum in der deutsch liberalen Partei, wenn nicht vollständig gebrochen, doch beträchtlich

mürbe geworden ist; hat man aber einmal genug Unbefangenheit gewonnen, um der Persönlichkeit des Grafen Taaffe Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, so kann es nicht lange währen: man wird auch den leitenden Gedanken seiner Politik besser zu würdigen wissen. Einstweilen freilich stecken auch die maßvollen Männer der deutsch liberalen Partei in einem Wust von Irrthümern, wie dies die er wähnte Publication auffällig beweist. Es zeugt zunächst von einer vollständigen Berkennung der Thatsachen

, daß die dcutschliberale Partei mit eigener Hand die Attribute ihrer politischen Herrschaft von sich geworfen? Hat man etwa vergessen, daß sie selber die Grundlagen ihrer Macht zertrümmert, mit der systematischen Op position gegen die aus ihrem Schoße hervorgegangene Regierung begann und mit der Opposition gegen — sich selber abschloß? Hat man etwa vergessen, daß die leitenden Männer der Versassungspar^ tei den Anstoß zu Ausgleichsverhandlungen mit den Czechen gaben ? Waren es nicht die eigenen Führer

des Taaffe'schen Systems glauben könnten, so vermöchten wir doch nicht abzusehen, welches lebensfähige Gebilde an dessen Stelle treten soll. Die einfache Nestaurirung der deutschliberalen Partei- Herrschaft wäre zunächst schon deßhalb unmöglich, weil eine ein heitliche deutschliberale Partei nicht mehr existirt; sie zerfiel in ver schiedene Fraktionen noch in den Tagen ihrer Macht nnd heute vollends ist sie ein wüster Trümmerhaufen, der sich nimmer zu ei nem soliden Ganzen zusammenfügen läßt. Die Ultra

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 06.01.1905
Umfang: 14
die staatsmännische, großzügige, hingebungs volle und unermüdliche Tätigkeit des KabinettS- chefs. Dr. v. Körber läßt bei seinem Rück tritte die Machtsphäre einer jeden nationalen Partei ungeschmälert und dies trägt nicht wenig zu jener Ernüchterung bei, div in allen Lagern wahrnehmbar geworden und die auch jene leiden schaftlichen Eruptionen, welche die letzten Sitzungen des vertagten Hauses so tief aufgewühlt haben, doppelt überraschen muß. Es hat nahezu den Anschein, als wenn gewisse Parteien nur des halb

nach seinen Ueberzeugungen gelenkt hat. Er tritt zurück — und niemand will jubeln. Er verläßt das Schlachtfeld und niemand will der Sieger sein. Freiherr v. Gautsch ist kein neuer Mann, der die schwere Bürde auf seine Schultern nimmt. Freiherr v. Gautsch wird die Tradition eines neutralen Beamtenkabinetts pflegen. Er gehörte nie einer Partei an, aber ebensowenig kann ihn «ine Partei zu ihren Gegnern zählen. Ueber die Aufnahme des neuen Kabinetts bei den Czechen liegt bereits eine Reihe von Stimmen V0G. Abg. Dr. Kramarz

setzen und ihnen seine politischen und parlamentarischen Absichten entwickeln. Die Parteien der Linken dürften Gautsch gegenüber vorläufig eine zuwartende Haltung einnehmen. Ministerpräsident Freiherr v. Gautsch leistete am 2. ds. Vormittag den Eid in die Hände des Kaisers. — Die ..Montagsrevue' bestätigt halbamtlich, daß der Kaiser den Reichsrat gegen Ende Jänner einberufen wird. Die «ngarijche Krise. Größte Sensation erregt das Gerücht, daß Graf Apponyi und seine Partei aus Erbitterung

über die politische Situation gewilligt seien, die staatsrechtliche Basis zu verlassen und in die radikale Kosuthpartei einzutreten. Es würde das eine vollständige Umgestaltung der Partei verhältnisse bedeute n. Der Krieg in Gstasien. (Schluß vom zweiten Bogen.) Der Fall von Port Arthur. Das neue Jahr beginnt schlecht für Rußland. Port Arthur, die heldenmütig verteidigte Festung, das Symbol der russischen Hegemonie in Ost- afien, ist gefallen. — Nach eingetroffenen Meldungen ist die Uebergabe Port Arthurs bereits

PloSz wiesen aus den Gesetzen die Verfassungsmäßig- keit des Borgehens nach, wofür die Regierung die volle Verantwortung übernehme. Die Sitzung wurde infolge des Lärmens der Opposition mehrfach unter brochen und mit „Eljen'-Rnfen der Rechten auf den König geschlossen Budapest, 4. Jänner. Die liberale Partei ver öffentlicht ein in der gestrigen Sitzung einstimmig angenommenes Wahlmauifest, worin zunächst die li berale und nationale Politik auf Grund des ehrlichen, ohne Hintergedanken

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Seite 3 von 12
Datum: 20.04.1923
Umfang: 12
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 16. Bruneck, Freitag den 20. April 1923.— 72. Jahrgang. Frühjahrsregen. Frühj ihrSregen l Gottes Segen Strömt hernieder auf die Erde. Daß die Flur erwecket werde. — Tu auch du dich auf mein Herze, Laß befreien dich vom Schmerze, Den dir brachten Eis und Schnee. FrühjahrSregen l GotteS Segen Soll auch deine Seele wecken, Wird mit lindem Balsam decken - Deines müden Herzens Weh. Wien. Letzter Tage hat sich eine neue politische Partei mit dem Sitz in Rsm

gebildet, die den Namen «Unione nazionale' hat. Das Orga- nisalions-Komitee veröffentlicht einen program matischen Aufruf in dem gesagt wird, daß die Partei sich als Sammelpunkt aller guter Ka tholiken und Patrioten betrachte. — «Excel» stör' veröffentlicht ein in Rom stattgehabtes Interview mit Don Sturzo. Auf die Frage ob die Popolari auch Mussolini folgen würden, wenn dieser mit Frankreich eine Allianz ab schlösse. erwiderte Don Sturzo, daß dies von den Zielen einer solchen eventuellen Allianz

) abhängen würde. Wären diese Ziele eine Her. trümmerung Deutschlands, dann würden die Popolari Mussolini auf keinen Fall Gefolg schaft leisten. — Der Kongreß der kath. Volks partei wurde am IL. ds. mit einer Rede des Parteisekretärs Don Sturzo eröffnet, dereinen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit der Parteileitung erstattete. Er trat vor allem der Behauptung entgegen, daß die Partei Geg- nerin des Faschismus vor dem Vorstoß auf Rom gewesen sei. Die Katholiken seien nur gegen die Gewalt und nachdem

der Faschismus sich auf gesetzlichen Boden gestellt und mit der Regierungsgewalt die Verantwortung über nommen habe, habe sich die katholische Volks partei ohne Schwierigkeiten dem neuen Zu stande angepaßt. ^ Die Reichsparteileitung der italienischen liberalen Partei hat beschlossen, den Nationalrat der Partei auf 26. und 27. April nach Mailand einzuberufen. Zm Am Mm. Man hat es schon auf alle mögliche Art versucht, Deutschland kirre zu machen, um das äußerst unbequem gewordene Ruhr-Abenteuer nun endlich

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Seite 2 von 18
Datum: 17.04.1891
Umfang: 18
der F riedensjahre, deren sich die Monarchie bisher zu erfreuen hatte, fortdauern und es Itmen vergönnt sein werde, sich den Ihrer harrende n Arbeiten ungestört widmen zu können. Meine Regierung bereitet die entsprechenden Gesetzentwürfe vor und wird nach Maßgabe ihrer Fertigstellung Ihnen dieselben zur weiteren Be handlung übergegeben. Von Ihnen erwarte Ich eine sorgfältige und sachliche Prüfung der Vorschläge Meiner Regierung und bin davon überzeugt, daß bei ruhiger, von Voreingenommen heit freier

, auch den Standpunkt eines Partei gegners achtender Berathung es möglich sein werde, bestehende Gegensätze zu mildern und einen gemeinsamen Boden für heilbringende Thätigkeit zu finven. Die Befolgung solcher Grundsätze hat in einer Angelegenheit des landtäglichen Wirkungskreises in jüngster Zeit die Erreichung befriedigender Resultate angebahnt, deren Ausgestaltung und Verwirklichung auch in Zukunft den Gegenstand 5>es unentwegten Strebens Meiner Regierung Hilden wird. Durch ausdauernde und pflichttreue Arbeit

in die Oeffentlichkeit ge drungen. Die Adreßcommission des Her renhauses hat heute in voller Ueberein stimmung aller in derselben vertretenen Parteien eine der Allerhöchsten Thron rede sowohl in ihrem politischen Theile wie in Beziehung ans das in derselben aufgestellte Arbeitsprogramm dankbar zu stimmende Erwiderung beschlossen. Es ist also heute zum erstenmal seit der Premierschaft des Grafen Taaffe, daß alle im Herrenhause vertretenen Partei richtungen, die eonstitutionell - liebörale Schmerling-Gruppe

, die conservativ- autonomistische Schwarzenberg-Partei und die mittelparteiliche Fraction Metternich auf einen gemeinsamen Adreßentwurf sich einigen, ja noch mehr, daß die mehrstündige Berathung die volle Coneorhanz aller Parteien sowohl rücksichtlich des politischen als auch des wirtschaftlichen Theiles der Thronrede ergab. Deutschland. Im deutschen Reiche sieht man, von den Zwischenfällen der Parlaments-Be rathungen in den versammelten beiden Häusern des preußischen Landtages und im Reichstage abgesehen

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Seite 1 von 12
Datum: 28.07.1922
Umfang: 12
in der Geschichte. Wir können uns erinnern an die Unruhen nach den Kriegsjahren. Damals war der Faschio der Retter Italiens, eine Tatsache, die auch von den ärgsten Gegner dieser Partei zugegeben - werden muß. Die Regierung ließ die Partei gewähren, auch außerhalb dem Rahmen des Gesetzes, sie stützte sich sogar darauf. Drei Viertel des Keeres waren Faszisten, die Sicher heitstruppen hüteten sich dagegen einzuschreiten, so waren sie tatsächlich die Sercen des Landes und im Bewußtsein dieser Mich! führten

sie neben der Regierung eine eigene Regierung, die gewöhnlich die anders zum Scheitern brachte. Wir haben bereits betont, daß wir weder für die Faszislen noch für die Sozialisten Stellung nehmen, wir sprechen vollkommen objektiv und wir erinnern an die Worte unseres Abgeord neten, Grafen Toggsnburg, die er in Bruneck ?inmal gesprochen: „Ich glaube, wenn ich Ita- l liener wäre, ich würde auch damals Faszist i geworden sein'. Diese Partei hat Italien ohne «Zweifel große Dienste geleistet

sich diese Instruktionen die den Zusammenbruch des Vaterlandes bezwecken, gegen die Sozialisten und Popolari; das Ziel der Regierung ist: Auflösung einer großen Zahl von Gemeindeverwaltungen, um dann mit Grund die Gemeindewahlen ausschreiben zu können und mit den Resultaten derselben -- die bei dem physischen und moralischen Zwang nicht vorauszusehen sind — den Boden für die allgemeinen politischen Wahlen vorzubereiten. Getroffen soll nicht nur die sozialistische Partei sondern auch die Popolari werden, besonders

, daß die Direk tion der sadistischen Partei ihre Gruppe eingeladen hat, gegen die Regierung zu stimmen. (LZ sei jetzt bald Zeit, mit allen Zweideutigkeiten von Seite der Regierung auszuhören Gegen die Anschuldigung, daß das Gerichtspersonal nicht unparteiisch seinen Pflichten nachkomm:, müsse er protestieren. Schon in der nächsten Zeit werde die sadistische Partei er klären, ob sie eine gesetzliche Partei bleibe oder eine revolutionäre werde, er müsse jedoch auch jede kom mende Regierung daraus aufmerksam

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Seite 1 von 8
Datum: 19.08.1927
Umfang: 8
, um die zu bezahlende Augustrate zu erhalten. AiißMilitilSe BMMilii. Burgfriede» in der kommunistische» Partei. Revolution in Portugal. — Politische Spannung in Europa. Abrüstungskonferenz. In Rußland ist es wieder einmal zu einem Burgfrieden gekommen zwischen der kommunistischen Partei an der Regierung und der Opposition. Die Regierungspartei wird von Stalin und Ka- menew geführt, die Opposition von Trotzky und Sinojew. Der Gegensatz ist aus der Nachfolger schaft Lenins entstanden. Schon früher bestanden

zwar die prinzipiellen Gegensätze zwischen den zwei Richtungen, von denen die eine die absolute Ab sperrung der Republik vom Auslande forderte, die strikte Durchführung des kommunistischen Prinzipes in all seiner Schärfe, während die andere Partei die. gegenwärtig an der Regierung ist, zur Ein sicht kam, daß sich vieles in der Praxis nicht machen lasse, was Karl Marx sich zusammenge dacht und in seinen Büchern als Dogma aufge stellt. Die Folge davon war eine Splitterung in der Partei

ist die Zerstücklung seines müh sam aufgebauten Werkes. Auch in Rußland war das so. Niemand kann leugnen, daß Lenin ein Mann war, wie solche nicht zu Dutzenden geboren werden. Es ist sein Werk, das Zarentum gestürzt zu haben und den Kommunismus aufgerichtet zu haben. Er starb und nun war die Frage der Nachfolgerschaft. An dieser Frage blutet Rußland heute noch und wird sich wahrscheinlich auch ver bluten. Es ist zwar letzthin wieder ein Frieden zustande gekommen, indem die Partei der Oppo sition eine strenge Rüge

zuteil werden ließ, wäh rend die Opposition sich verpflichtete gewisse Punkte in ihrem Programm zu streichen und im Prinzips nicht gegen die Partei zu arbeiten. Der Erfolg ist ziemlich klein. Denn die Oppo sition bleibt ruhig weiter in ihrem Fahrwasser, im Gegenteil, sie scheint aus den Presseäußerungen ihr Programm noch schärfer zur. Durchführung bringen zu wollen. Man frägt sich selbstverständlich, welchen Zweck dann dieser Kompromiß eigentlich hatte. Außenpolitisch einen sehr großen. Das Ver

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Seite 4 von 16
Datum: 07.11.1902
Umfang: 16
— ISO — Original-Telrgramme des Pustertaler Vote. Telegramme des Korrespondenz-Bureau. Wien, 5. November, 11. Uhr 15 Minuten nachts. (Landtagswahlen in den Städte Wahlbezirken von Niederösterreich.) In Wien wurden in sämtlichen Bezirken die Kandidaten der christlichsozialen Partei gewählt, bis auf Favoriten, wo eine Stichwahl zwischen dem christlichsozialen Prohaska und dem Sozial demokraten Ädler notwendig ist. Die innere Stadt, sechs Mandate, wählte zum erstenmale Christlichsoziale

, eine zwischen einemDeutschfortschrittlichenundDeutschvolklichen. —^Die christlichsoziale Partei gewann in Wien sechs Mandate von den Deutschfortschrittlichen und verloren in den Städtebezirken unberück sichtigt! der Stichwahlen 4 Mandate. Die deutsche Fortschrittspartei verlor im Ganzen 7 Mandate; die Sozialdemokraten gewannen ein Mandat (Floridsdorf) und kamen betreffs des innegehabten Mandates Favoriten in die Stich wahl. Der Besitzstand der deutschen Volkspartei blieb unverändert. — Die Wiener Handelskammer wählte wie bisher vier Deutschfortschrittliche. Kinz, 5. November

. Bei den heutigen Land tagswahlen aus den Städtebezirken Oberöster reichs wurden sieben Deutschfortschrittliche, sechs Deutschvolkliche, zwei Konservative und ein Partei loser gewählt. Eine Stichwahl ist notwendig. Der Besitzstand bleibt unverändert, nur verlieren die Konservativen ein Mandat. Klagenfurt, 6. November. Bei den gestrigen Landtagswahlen aus der allgemeinen Wählerklasse (vier Mandate) wurden gewählt: Ein Deutschvolklicher, drei Stichwahlen sind notwendig u. zw. zwei zwischen Deutschvolk lichen

und Sozialdemokraten und eine zwischen einem Christlichsozialen und einem Deutschvolk lichen. Salzburg, 6. November. Bei den gestri gen Landtagswahlen aus den Landgemeinden von Salzburg wurden in sämtlichen Wahlbe zirken die Kandidaten der katholischen Bolks- partei gewählt. Trvppau, 6. November. Bei den Land tagswahlen aus den Städtebezirken Schlesiens wurden acht Kandidaten der deutschen Volks partei und zwei der deutschfortschrittlichen Partei gewählt. Die Handelskammer wählte zwei Deutschfortschrittliche. Wien

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Seite 2 von 12
Datum: 17.04.1925
Umfang: 12
Bauernbund und lich über die Auflassung der Botschaft a« die deutsch-hannvveranische Partei haben sich Vatikan erbittert ist und die Einführung der dem Laiengesetze im Elsaß zum Anlaß eines Sturm angriffe» auf das Kabinett nimmt. Aber auch hinter der Einführung der Laiengesetzgebung im Elsaß steckt mehr und größeres, als es auf den ersten Anblick den Anschein hatdie kirch liche Schule im Elsaß ist die deutsche Schule, die Laienschule eine sranzösische. Die Beseitig ung der S»nderrechte

Deutsche aus allen Gauen und Stämmen haben mir das höchste Amt im Reich angetragen. Ich folge diesem Ruf nach ernster Ueberlegung in Treue zum Vaterland. Mein Leben liegt klar vor aller Welt. Ich glaube auch in schwierigen Zeiten meine Pflicht getan zu haben. Wenn diese Pflicht mir nun gebietet, auf dem Boden der Verfassung — ohne Ansehung der Partei, der Person, der Lerkunst und des Äeruses — als Reichspräsident zu wirken, so soll es nicht an mir fehlen. Als Soldat Habs ich immer die ganze Nation

vor Augen gehabt, nicht die Parteien; sie find in einem parlamentarisch regierten Staat notwendig, aber das Staats oberhaupt muß über ihnen flehen und unab hängig von ihnen für jeden Deutschen walten. Den Glauben an das deutsche Volk und an den Beistand Gottes habe ich nie verloren.. Ich bin aber nicht mehr jung genug, um an einen plötzlichen Umschwung zu glauben. Kein Krieg, kein Aufstand.im.Innern kann unsere gefesselte, leider durch Zwietracht zerspallene Nation befreien. Es bedarf länger, ruhiger

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Seite 1 von 18
Datum: 30.10.1903
Umfang: 18
, die jetzt auf jedermanns Lippen schwebt ist die, ob die Obstruktion, wenn der Reichsrat wieder zusammentritt, wieder einsetzen wird. Die Tschechen sind die stärkste Partei im Abgeordnetenhause, stärker als jede einzelne deutsche Gruppe und selbst wenn alle Deutschen sich zu einer Gruppe oder einer Partei vereinigen würden, blieben die Tschechen noch immer die zweitstärkste Partei im Hause, wie sie ja auch das zweitstärkste Volk in Oester reich sind. Sie bilden rund gerechnet weniger wie ein Viertel und mehr

als ein Fünftel der Bevölkerung des Staates und sie haben etwa ein Siebentel aller Abgeordnetensitze inne. Mit einer solchen Partei wird man nicht leicht fertig. Die traurige Erfahrung hat gezeigt, daß, wenn mehr als 60 Mitglieder des Hauses ob struieren wollen, man mit ihnen nicht fertig werden kann. Die Deutschen unter Badeni haben mit der Obstruktion, die sie damals in Szene setzten, einen Ball ins Rollen gebracht, der nicht mehr zum Stillstand gebracht werden kann. Wir sahen die Obstruktion seither

noch nicht von der gesamten liberalen Partei gebilligt wurde und einer Modi fikation noch zugänglich ist. Es wird die erste Aufgabe des Grafen Tisza sein, das Neuner komitee zu veranlassen, die Beschlusse dem neuen Regierungsprogramm anzupassen. Jedenfalls ist mit der Betrauung deS Grafen Tisza die erste entscheidende Wendung in der ungarischen Krise zu verzeichnen und ebenso ist jetzt der feste Wille Sr. Majestät kundgetan, die Krise nur mit Hilfe der liberalen Partei und auf dem Boden des liberalen Parteiprogrammes

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Seite 1 von 12
Datum: 17.10.1919
Umfang: 12
. Preis ^-4 Jahr Lire Z.30 —, '/z Jahr Kire 3.—, 1 Jahr Ars 10.—. M!M Mwd in Z'KürÄ. Die Tiroler VölksparU. und die Deutsch- freiheitliche Partei haben sich zu einem einheit lichen politischen Verband zusammengeschlossen, der den Namen „Deutscher Verband in Süd tirol' trägt. Der Zusammenschluß der beiden Parteien erfolgte auf der Basis, daß diese, bei grundsätzlicher Aufrechterhaltung ihrer inter nen Parteiprogramme, nach außen hin eine vollständig einheitliche, einer gemeinsamen Führ ung

unterstehende Parteigruppe bilden, die auf allen Gebieten, in welchen gemeinsame Inte ressen des Landes, insbesonders unsere natio nalen Interessen, in Frage stehen, vollkommen geschlossen vorgehen wird. Im nachstehenden folgen die Leitsätze des deutschen Verbandes in Südtirol: 1. Die Tiroler Volkspartei und die deutsch- freiheitliche Partei schließen sich zu gemein samen politischen Vorgehen zum «Deutscher Verband in Südtirol' zusammen. 2. Die Tätigkeit des Verbandes erstreckt sich auf das deutsche

voneinander abweichen, erlangt jede Partei für diese Frage die volle Handlungs freiheit. wenn die Versuche zur Erzielung eines Kompromisses scheitern. 8. Die Tätigkeit des Verbandes erstreckt sich aus alle nationalen Belange, in politischer Beziehung auf die Reichs- und Landespolitik und jene Fragen, welche die Gesamtinteressen des Landes betreffen, also nicht auf die Ge meindepolitik: in letzterer wahren sich beide Parteien freie Kand und verpflichten

gegen die andere Partei in den Grenzen des guten Tones bewegen und nicht außer Acht gelassen werden, daß Trennung in einzelnen Fragen keine Sprengung des Verbandes bedeutet. 12. Zur Durchführung seiner Zwecke schaff! sich der Verband eine eigene Organisation, die aus einem paritätisch zusammengesetzten, von den Parteileitungen zu ernennenden Lan desverbandsausschuß vötz)1O Mitgliedern mit dem Sitze in Bozen besteht und aus sich die Funktionäre wählt. Dem Ausschusse steht die Vertretung des Verbandes nach außen

aus schließlich zu. Er wird nach Maßgabe des Bedürfnisses Vertrauensmänner aus dem ganzen Lande zu seinen Sitzungen beiziehen und perio dische Delegiertenversammlungen einberufen. Tiroler Volkspartei. Die freiheitliche Partei in Südtirol. Vertreter des deutschen Verbandes in Süd- tirol (Tiroler. Volkspartei und deutschfreiheit- liche Partei) haben sich am 15. ds. nach Rom begeben, um der italienischen Regierung gegen über den Standpunkt Deutschsüdtirols in natio-^ naler, politischer und wirtschaftlicher

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Seite 1 von 14
Datum: 18.01.1901
Umfang: 14
ist, als man geglaubt, gehofft und — gefürchtet hat. Es läßt sich nicht in Ab rede stellen, daß namentlich in Böhmen der deutsch-nationale Radicalismus steg reich aus der Wahlschlacht hervorging. Ganz aufs Haupt geschlagen wurde in Böhmen die deutsche Fortschrittspartei. Nur wenige werthlose Trümmer zeugen von entschwundener Pracht. Die Partei glaubte dem radicalen Ansturm Stand halten zu können — wenn sie der Schö- nerer-Gruppe Vorspann leistete. Sie hat sich getäuscht: den Herren Schönerer und Wolf

zurückzuführen, daß sich die Wähler auf die Dauer doch nicht vorschreiben lassen die nächstbeste Unbedeutenheit höherer Potenz mit ihrem Vertrauen zu beehren. Nummerisch fast ungeschwächt geht die katholische Volks partei ans dem Wahlkampfe hervor. Was aber schwerer ins Gewicht fällt als selbst der etwaige Verlust einiger Man date ist der Verlust der Führe r. Ba ron Dipauli ist in der fünften Curie des deutschen Südtirol gefallen und er lehnte das ihm angebotene Refugium im dortigen Landgemeinden-Bezirke

ab. Eben hoch gab sein sicheres Mandat auf um sich in den stark gefährdeten Welser Städtebezirk für die Partei in die Bre sche zu stellen. Er unterlag. Damit gehen, wie gesagt, der katholischen Volks» Partei die Führer, dem an Individuali täten ohnehin nicht überreichen Parla mente zwei der markantesten und bedeu- tensten Erscheinungen verloren. Auch sie find bis zu einem gewissen Grade Opfer des nationalen Radicalismus ge worden: in Dipauli war der Gedanke einer Wiederaufrichtung der alten Rechten

mit 97 von 106 Stimmen gewählt. Das ..Baterland' veröffentlicht ein Tele gramm des derzeit wegen eines Augenleidens m München weilenden Freiherrn v. Dipauli, worin dieser auf seinem Entschluß, das ReichS- raths-Mandat des Landgemeinden-Bezirkes Bozen-Meran nicht anzunehmen, beharrt. Zettnngsa«sz«ge. Mien» 14. Jänner. Die Wiener Blätter heben übereinstimmend als das wichtigste Er gebniß des gestrigen Wahltages die weitere Stärkung der deutschradikalen Partei und den Verlust einer Reihe von Städtemandaten

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Seite 2 von 14
Datum: 07.10.1898
Umfang: 14
gesetzt. Es sprachen bisher die Abgeordneten Roser, Schlesinger und Dr. Lueger, letzterer griff heftig die „katholische Volkspartei' an. Er als Katholik erkläre, daß' die Machinationen dieser Partei mit dem katholischen Glauben nichts zu thun haben. Er sei neugierig, ob Baron Di pauli als Minister seine Anschauungen über die Sprachensraze und den Ausgleich ändern werde. Dr. Lueger kündigte auch eine scharfe Agita tion gegen die „katbolische Volksparlei' an, wenn sie in der Ausgleichsfrage

. Mien, 5. Oktober. Abg. Baron Dipauli theilte heute nach einer Conferenz mit den Partei führern der Rechten dem Ministerpräsidenten Grafen Thun mit, daß er das ihm angebotene Handelsportefeuille annehme. Die Ernennung Dipauli's zum Handelsminister dürfte bereits morgen publicirt werden. Wien» 5. Oktober. Die Ernennung des Abgeordneten Baron Dipauli zum Handelsmi nister ist bereits vollzogen. Wien, 5. Oktober. Der Reichsraths-Abge- ordnete Rohrachcr trat aus der „katholischen Volkspartei

' aus, weil er mit deren Haltung nicht einverstanden ist. Außer Baron Dipauli wird vorläufig kein Mitglied der Rechten in das Cabinet eintreten. Wien, 5. Oktober. An Stelle Dipaulis soll Dr. Kathrein Mitglied der Quotendeputation die Montag in Budapest zusammentritt, werden. Prag, 5. Oktober. „Narodni Listy' führen an leitender Stelle aus, daß die jungczechische Partei nicht ohneweiters in die Regierungsmehr heit eintreten könne. Das widerstrebe der ganzen Stellung der Partei und der auf dem Wenzel« Tage angenommenen

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Seite 2 von 8
Datum: 25.12.1925
Umfang: 8
hitze gestiegen. Die Sözialdemokraten widersetzen sich allen Verhandlungen des Mietenausschusses. Sie versenden hunderttausende von Flugzetteln an die Parteien mit der Aufforderung zum Protest gegen das Mietengesch. Als Ausdruck dieses Pro testes soll man die Beitrittserklärung zur sozial demokratischen Partei unterschreiben. Sie möchten am liebsten Neuwahlen, um billige Erfolge errin gen zu können. Das Wohnungsanforderungsgesetz wird aller Voraussicht nach dem 31. Dezember abberufen

des Wohnungsamtes an die Wohnungssuchenden Parteien vergeben kön nen. Damit wird die Koruption, die gegenwärtig im Wohnungswesen herrscht, bedeutend abgebaut. Bekannt ist, daß es unzählige Wohnungen in Wien gibt, die monatelang nicht zugewiesen werden, weil anscheinend irgend welche Boraussetzungen fehlen. Auch die ganzen Schikanen der Wohnungssuchen den mit dw Qualifikation^» müssen «in Ende fin den. Hundertmal muß die Partei in das Woh nungsamt laufen, um endlich die Qualifikation! zu erhalten. Daun muß

, sich die Partei erst ge richtlich delegieren lassen, muß Monate mit Frau und Kinder bei der Polizei auf einer Pritsche schlafen und dann erst wird die Wohnung zuge wiesen. Durch Auflassen des Gesetzes verliert die rote Partei viel an Macht. Aerzte erhielten eine Kassenstelle, bekamen jedoch von der Gemeinde keine Wohnung und mußten so auf die Stelle verzichten. Hunderte haben sich rot organisieren lassen, um eine Wohnung zu bekommen. Die Genfer Beschlüsse haben keine Erleichterung der Wirtschafts krise

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