- Litowsk, der den Vorschlag machte, man möge in Berlin sich entschließen, mit einigen Korps nach Moskau zu ziehen, mit den Bolschewiken aufräumen und dann mit einer ordentlichen Regierung den Frieden schließen. Die Russen haben natürlich diese Gefahr sofort erkannt und haben als Gegen mittel in der Presse Nachrichten über Uneinigkeit unter den Bolschewiken verbreitet, so daß dje deutsche ließen und. von diesem Vorschlag abkamen. Das zweite Mal wSr es England, das Rußland auf ähnliche Weise schachmatt
setzen wollte und wieder kam der Trick in der Presse. Damals war es Trotzky, der angeblich in die Verbannung wanderte und die Nachrichten, daß es um den Sowjetstaat schlecht bestellt sei, beruhigte die Welt wieder, so daß man Rußland wieder in Ruhe ließ. Dies mal ist es wieder etwas Aehnliches. Die Nach richten, die augenblicklich über Rußland in der Presse stehen, klingen zum Teile wenigstens recht unwahr, zumal wenn man das Regime auch nur halbwegs in Erwägung zieht, das ja solche Äußer ungen
wie das allrussische Bauernmanifest ohne weiters in einem Meer von Blut ertränken würde, anstatt diese Nachrichten mit einer gewissen Auf dringlichkeit in der Presse breit zu treten. DaH es in Rußland gegenwärtig unruhig ist, das wird ohne weiters zugegeben, jedenfalls aber entsprechen die in dieser Form verbreiteten Nachrichten nicht der Wirklichkeit. Es ist auf der Hand, daß eine Regierung, wenn sie auf dem Sprung steht, nicht so ohne weiters sich das Sterbeglöcklein in der Presse länten läßt und womöglich
der eine den Obersten der Tfcheka das Leben kostete, sind sichere Beweise dafür, wenn man auch den Nachrichten über den „schwarzen Stern', dieser angeblichen Geheimorganisativn, sehrwenigbeimessen wird. Wenn die Sowjetregierung mit dieser Ge heimorganisation nicht fertig werden könnte, dann wäre sie überhaupt nie zustande gekommen. Es dreht sich in Rußland heute um andere Dinge und diese liegen auf persönlichem Gebiete. Genau so wie frühere Beispiele lehren, daß das Erbe eines Großen in viele Teile zerrissen
sind die Nachrichten über die deutsch-französischen Bezieh ungen, welche sich trotz Poincare etwas aufgehei tert haben. Und zwar sind es zwei Dinge, die hervorzuheben sind: das eine ist die Ankündigung der Besatzungsverininderung im Rheinland?. Der deutsche Außenminister sagt in seinem Referat, das er im letzten Ministerrat gehalten hat. man könne mit einer Verminderung von lO.OÜl) Mann rechnen, während die französischen Blätter von einer Summe über 3V.OW sprechen. Es mag sein, daß auch das Sparmoment hiebei