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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 30.04.1920
Umfang: 12
. Die Wohnung, ein reick verzierter Phantasiebau eines englischen Bud- disten, trägt den Namen „Indisches Paradies' in das nach den verschiedenen Leiden zweier Seelenwanderungen die Seelen eingehen, um einige Jahrhunderte in süßer Untätigkeit zu verbringen. In diesem Gebäude trafen sich Lloyd George und Millerand zum ersten Mal wieder. Bei seiner Ankunft sagte Lloyd George zu Nitli: Jetzt sind wirZalle drei im Paradiese; wer wird die Schlange sein? — ZBei der ersten Besprechung der Ministerpräsidenten

, welche sich aus den Versailler Friedensvertrag bezog, ergaben sich drei verschiedene Auffassungen. Die Franzosen wollen den Vertrag voll und ganz^'zur Einlösung bringen. Die Italiener sind für eine weitgehende Abänderung. Lloyd George will die Ausführung des Vertrages der jeweils gegebenen Lage anpassen. Lloyd George und Nitti handelten in vollkommener Ilebereinstimmung. Der „Demokrat' brachte die Meldung, die erste Verhandlung in San Nemo habe j zwei und eine halbe Stunde gedauerHund sei über aus gewitterhaft

^gewesen. Sie endete 'mit einem Krach s (b7U8quement). iDie beiden Herren Lloyd George und Millerand verließen gemeinsam das Haus, ohne sich Adieu zu sagen. Das Blatt fügt bei: j Wenn diese Tatsachen sich bestätigen sollten, müßte man darin fast das Ende der Entente sehen. Die „Gazette' kleidet ihre Trauer in die Überschrift: „Es war so schön während des Krieges!' Dann schreibt sie: „Die interalliierten Rivalitäten sind schuld daran, daß diejenigen Maßregeln znicht ergrissen wurden, die alles gerettet hätten

zur Vernunft zu machen. ^Das In teresse Englands ist zu stark.mit Frankreich verknüpft. alsHdaß Lloyd George dieses Land völlig absprengen könnte.;-Man muß zufrieden sein, wenn Frankreich in San Remo einsehen lernt, daß es allein'1 nichts unternehmen darf und daß es in eine? vernünftige Ilmgestaltung des Versailler! Friedens einwilligen muß. Ilm seiner Rachegelüste willen darf nicht ganz Europa weiter unter Teuerung und allgemeinem Miß trauen leiden. Allem Anschein nach wird Frank reich mit einer recht

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 28.04.1922
Umfang: 12
Al NMA «Mms I» Sklllil »rölelitlett. Von größler Bedeutung für die Beurteilung der Lage sind die Verhandlungen der Bolsche- wiken mit den Alliierten über die Anerkenn» ung der Vorkriegsschulden, die am Ende der Karwoche stattfanden. Als Litwinow in Lloyd Georges Villa d'Atberti, als Sprecher der russischen Delegation auftrat, präsentierte er eine Gegenrechnung von SO Milliarden Gold- rubeln. Das bedeutete, daß nach russischer Auffassung Rußland den Alliierten nicht nur nichts schuldete

, sondern noch einige Militär« den bei ihnen gut hatte. Die russische Gegen- rechnung beantwortete Lloyd George mit der Behauptung, daß der Weltkrieg infolge eines Streites zwischen Rußland und Oesterreich ent standen sei. Tschitscherin antwortete: „Der ganze Krieg ist nichts als ein Kampf zwischen England und Deutschland gewesen. Als man das in Rußland einzusehen begann und des Krieges müde wurde, haben die Alliierten in Petersburg die Revolution gegen den Zaren inszeniert. Sie haben die Verantwortung für die russische

Revolution, auch wenn sie nicht das Kochkommen des Kommunismus, der Sowjetregierung vorausgesehen haben.' - Tschitscherin schloß nach dem „Matin' bitter lächelnd mit den Worten: „Seien wir ehrlich, mein Herr Lloyd George; die Entente hätte gern das neue Rußland wieder vernichtet. Aber es ist ihr nicht gelungen. Nun sind wir quitt. S tili Wne Me! Wenn es Mai wird und über der Erde blüht und grünt, im Tiesland die Häuser in Blüten begraben liegen und im Hochland grüne Flecken durch den weißen Mantel

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