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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 14.12.1923
Umfang: 12
gingen größtenteils andere Wege als die Regierung. Die Wahlen in England haben auf die euro päische Politik einen großen Einfluß, einmal deshalb, weil deren Ergebnis ein Urteil über die bisherige Polilik spricht, das an Deutlich lichkeit nichts zu wünschen übrig läßt, dann aber auch, weil nun neue Männer ans Ruder kommen und damit auch ein neuer Kurs in die englische Politik. In erster Linie kommt wieder Lloyd George in Betracht als kommen der Ministerpräsident. Lloyd George hat im Laufe der letzten

Jahre eine kaum glaubhafte Wandlung durchgemacht. Man muß da unterscheiden zwischen dem Lloyd George, dem Ministerpräsidenten, der den Ver- sailleroertrag unterzeichnete, dem engen Freunde Clemenceaus und grimmigen Feinde Deutsch lands und dem Lloyd George, dem Journalisten, der nachträglich gegen sein eigenes Produkt, den Versailler Vertrag, in Wort und Schrift so entschieden auftrat, weil er einsah, daß der ganze Vertrag, auch in seinen besten Teilen zu einem Werkzeug Frankreichs herabgesunken

war. um die Rachegelüste eines Volkes auf Kosten seiner Verbündeten zu befriedigen. Lloyd George ist neben Amerika in letzter Zeit scheint sich auch Italien diesem Stand punkte zu nähern — zur Einsicht gekommen, daß es nicht angehe, weder vom wirtschaftlichen 'noch vom juridischen Standpunkte aus. sich an die Buchstaben eines erzwungenen Schrift stückes zu halten, das überdies ausgelegt wird, gerade wie Frankreich es benötigt. Man prophezeit allenthalben eine Schürfung der französisch-britischen Gegensätze

, wenn nicht i Auflösung des Bündnisses überhaupt, falls 'Lloyd George an die Spitze der englischen > Regierung treten sollte. Allerdings bliebe es abzuwarten, ob Lloyd George als Minister Präsident nicht neuerlich eine Wendung durch, machen würde und sich am Ruder als ein ganz 'anderer entpuppen würde, als er sich in den letzten Iahren als Journalist gezeigt hat. ^ Lloyd George den I. kennen wir; Lloyd George der II. ist sein direkter Gegensatz: wie würde ies nun mit Lloyd George den III. werden? j Auch der zweite

Kandidat für den erledigten Premierstuhl in England, der Führer der Ar beiterpartei Mac Donald, ist ein Gegner des jetzigen Regimes und auch von ihm würde, wenn er Baldwins Nachfolger werden würde, was jedock sehr wenig wahrscheinlich sein dürste, eine Aenderung des jetztigen Kurses zu erwar ten sein. Die Labour Parly, die englische Ar- beiterpartei, eine der größten Parteien Eng lands. steht ebenso wie die Liberalen, deren Führer Lloyd George und Asquith sind, auf dem Standpunkts daß man Frankreich

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 27.10.1922
Umfang: 12
LW SllM IkMiim. Als während des Krieges die innere Po litik Englands Einheitlichkeit und Zusammen halten erforderte, der Streit der Parteien vor den großen Ausgaben in Flandern in den Hintergrund treten muhte, bildete sich eine aus den Liberalen, den Konservativen und den Arbeitern beflehende Koalitionsregierung. Auf sie stützte sich Lloyd George. Nunmehr wurde diese Koalitionsregierung durch die der Demission vorhergegangene Versammlung der Konservativen gesprengt und damit war Lloyd Georges

Stellung unhaltbar geworden. Frank reich und vor allem sein Führer Poincare können den Ruhm in Anspruch nehmen, den vielverhaßten Lloyd George gestürzt zu haben. Frankreich fühlte durch Lloyd George alle Pläne durchkreuzt, die es auf dem Kontinent hatte, und die Stimmung gegen den englischen Premier war an der Seine alles andere eher als freundlich. Die Folgerungen aus diesem Ereignis sind zurzeit noch unabsehbar. Frank reich hat nun fast freie Hand. Will es. seinem alten Wunsche folgend

, das Ruhrrevier besetzen, und damit Deutschland den Todesstoß geben, so wird ihm niemand in die Arme fallen. Lloyd George, der bisher hemmend wirkte, ist fort und Bonar Law. der neue Mann, wird erst zeigen müssen, wie er sich zu den wich tigen europäischen Fragen stellt. Mit Lloyd George scheidet der einzige Staatsmann aus der zeitgenössischen Politik aus. der den Namen eines starken Mannes verdiente. Er hatte auch die Kraft des Wollens soweit durchzusetzen, als es im Bereiche der Menschenmöglichkeit lag

. Freilich als ihm die Pfeile Frankreichs von den eigenen Leuten in den Rücken ge schossen wurden, mußte er weichen. Der Sturz Lloyd Georges ist das größte Ereignis der europäischen Politik seit dem Friedenschlutz in Versailles. Lloyd George dürfte wahrscheinlich eine Miltelparkei bilden, die mit Männern wie Birkenhead und Cham- berlain schon immer etwas bedeutet. Das englische Parlament wird am 14. November zu einer kurzen Session zusammentreten. Lloyd Georgewirdals FührerderOpposition auftreten. — 170

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 14.04.1922
Umfang: 12
schließt: Möge der Segen des Herrn herabsteigen aus die Konserenz und möge aus ihren Beschlüssen für die arme Mensch heit die so sehr ersehnte Eintracht strahlend hervorgehen, die die Völker zu einer Familie vereinigen und nach acht Iahren der Leiden und der Zerstörungen von Neuem aus den leuchtenden Pfaden des Guten, des Fortschrittes und der Zivilisation leiten würden. Ae KMW tum Sems. Lloyd George sagte, daß die Konferenz von Genua zur wirtschaftlichen Wiederaufrichtung

müßten stabilisiert werden, damit demiinternationalen Handel eine feste Grundlage gegeben werden kann. Hiezu sei aber die Herstellung eines tatsächlichen Friedens lunter allen Nationen unumgänglich notwendig. Rußland müsse die ihm gestellten Bedingungen annehmen, da mit einem Lande, das seinen Verpflichtungen unter dem Vorwand einer Regierungsänderung nicht nachkomme, nicht verkehrt und Sandel getrieben werden könne. Nqch Lloyd George sind An zeichen vorhanden, die auf eine Aenderung des Kurses

übernahm den provisorischen Vorsitz der Versammlung und erklärte die Sitzung für eröffnet. Er verlas zuerst ein Telegramm des Königs und erwähnte dann in kurzen Worten die Bemühungen Italiens zur Vorbereitung ?er Konferenz und zur Wiederherstellung nor- maler wirtschaftlicher Zustände. Er äußerte den heißen Wunsch, daß es auf dieser Kon ferenz gelingen möge, das normale Wirtschafts leben der gesamten Welt wieder herzustellen. — Hernach sprach Lloyd George und seine Kritik an den Friedensverträgen

, über welche die Franzosen nicht reden lassen wollen, dürfte die Poriser Delegation bereits etwas nervös gemacht haben. Hatte Facta gesagt, die Kon ferenz müsse das Wirtschaftsleben wiederher- stellen, so sagte Lloyd George trocken, sie müsse den wahren Frieden wiederherstellen. Danach sieht er also den Frieden der Friedensschlüsse von 1919 doch nicht als den wahren Frieden an. Er spricht auch von einem Schattenbild von Frieden. Von dieser Erkenntnis bis zur Erkenntnis der Notwendigkeit einer Abänder- ung

der Friedensverträge könnte eigentlich nur ein kleiner Schritt sein. Zu diesem Schritt hat im späteren Verlauf der bolschewikische Vertreter Tschitscherin aufgefordert. Wenn er dazu noch den Franzosen zumutete, daß sie mit der Abrüstung vorangehen sollen, so be greift! man. daß die Franzosen in Sast gingen. Unter großem Beisall schloß Lloyd George mit folgenden Worten: «Genua, jener Ort. von dem der Mann auszog, der Amerika entdeckte, wird vielleicht Amerika dazuführen. Europa zu entdecken'. — »Das Unglück

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 28.04.1922
Umfang: 12
Ab- kommen, das Memorandum über die Gold parität, die Sondergruppierung der kleinen Entente und zuletzt als -- vorläufig aller dings noch nicht amtlich bestätigt Krone des ganzen die Einwilligung Frankreichs über Verhandlung der Reparationsfrage. Die Konferenz von Genua unterschied sich von allem Anfange an von ihren Vorläufer innen dadurch, daß Rußland und Deutschland anwesend waren und daß Lloyd George hier um seine Stellung kämpfte, also bestrebt war, auch gegen den Willen Frankreichs durchzu dringen

ist. Q. Ein Mmr Geist. Nun ist also das deutsch-russische Abkommen doch kein „Manöver', wie es von der fran zösischen Presse im Anfang bezeichnet wurde. Der „Temps' selber nennt den Vertrag nun einen „coup formidable'. Lloyd George war anfangs außerordentlich erbost darüber, daß er nicht vorher von der Absicht der beiden Mächte unterrichtet worden war. Nun hat Rathenau aber nachweisen können, daß er schon vor Wochen den englischen Vertreter Wiese in Kennt nis gesetzt habe. Heute ist Lloyd George nun recht

versöhnlich gestimmt, so versöhnlich, daß Frankreich keine Freude daran haben kann. Barthou hätte es vorgezogen, wenn England und Frankreich mit dem Ausschluß der beiden Sünder von Genua geantwortet hätten. Als er diesen Vorschlag machte, zuckte Lloyd Ge orge zurück, weil er sofort erkannte, welche Gefahren aus einer solchen Politik der Plötz lichkeiten entstehen mühten. Lloyd George hat nun durch seine Rede den unheimlichen Dunst weggeblasen und wieder heitern Himmel ge schaffen. Für Genua

er auf. verlangt das Wort und bläst in die Abreise-Trompete. Präsident Facta hat dann Mühe, den wilden Mann zu beschwichtigen. Unterdessen manövriert Lloyd George immer wieder mit dem roten Tüchlein, spricht von Rüstllngseinschränkungen. von Ver besserung des Völkerbundes und ähnliches Sachen, die eigentlich verboten sind. Aber dabei wagt sich Barthou nicht zu rühren. Wien. Die Blätter melden, daß zwischen Italien und den Sowjetdelegierten ein Abkommen zu stande gekommen ist, das wertvolle Bergwerks

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Seite 1 von 12
Datum: 20.02.1920
Umfang: 12
, im Glauben Deutschland werde auch diese Schmach einstecken, wie diejenige des Waffenstillstandes. Durch diese Rechnung ist nun ein dicker Strich gezogen worden und damit entsteht für Frankreich eine recht ungemütliche Situation. Die Auslieferung /stellt sich heute als einen ungeheuren diplomatischen Fehler dar, der sehr ernste Folgen , haben könnte. In England sehen die leitenden Kreise die UnHaltbarkeit der Forderung ein. Lloyd George steht nicht mehr fest zu Frankreich in dieser Sache und Lord Curzon

wagte es. offen zu erklären, der Persailler Vertrag müsse revidiert, d. h. so ermäßigt werden, daß Deutschland ihn ehr licherweise erfüllen könne. Das sind überaus unangenehme Stimmen und man hat sie in Frankreich verstanden. Keüts kommen die verdächtigen Entschlüsse nicht mehr aus Amerika, sondern aus Eng land, speziell von Kerrn Lloyd George. Seine Rolls in der Affäre der Auslieferungen ist überraschend unsicher und unklar. Alle Welt weih, daß die Amerikaner und selbst die Fran zosen

nicht sehr an der Aufnahme des Artikels über die Auslieserungen hingen. Erst auf die inständigen Bitten Lloyd Georges willigten sie in die Aufnahme ein. Aber heute führt Serr Lloyd George, dieses wie Eisen bemalte Rohr im Winde, eine ganz andere Sprache. Er stolpert über die erste Schwierigkeit, die die Deutschen erheben. Deutschland will seine Gallonierten nicht ausliefern? ' Die Politik des britischen Ministers hat zwei sehr unangenehme Folgen. Erstens ist durch die Forderung der Auslieferung der Käß Deutschlands

verdoppelt worden. Die andere Gefahr, die die Politik Lloyd Georges heraufbeschwört, ist die Stärkung der deutschen Hoffnungen auf Wiedererwägung des Ver trages. Man erkennt mit Schrecken, daß man nichts erreicht hat als eine ungeheure Steigerung des Hasses. Und diesem gegenüber sieht man sich yon den Freunden mehr oder weniger verlassen. Die Konsequenz aus dieser Lage wird die französische Diplomatie zu ziehen wissen. Sie darf heute die bedenklichen For derungen nicht mehr unterstützen und muß

Gefahr im Verzuge. — Ich versichere, schloß Lloyd Ge orge. «daß es kein anderes Mittel gibt, um der Lage Kerr zu werden, als der kräfige Kampf gegen..jede Form der Anarchie.' SorsWing lind KranlW. In wundervoller, funkelnder Pracht leuchten Tag für Tag die Eisgipfel der Berge zu uns hernieder, so klar und frisch wie selten im Sommer. Und dabei mühen sich die Aerzte um die kranke und leidende Menschheit. Welch

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Seite 3 von 12
Datum: 27.10.1922
Umfang: 12
ung Deutschlands seine Wirkung und jene mögen wohl recht behalten, die für den kom» Menden Winter noch ernsteUnruhen voraussagen. (Riieklrllt Lloyd Georges). Nachdem der englische Premier geduldig die Angriffe der englischen Arbeiterparteien und der französischen Presse über sich hatte ergehen lassen, ergriff er in seiner großen Rede in Manchester die Offensive. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und zwar umfomehr, als die Bergarbeiter von Wales erklären, sie würden am 6. November in den Streik

treten. — Die Folge der ablehnenden Haltung konservativer Kreise war, daß Lloyd George sofort Dow- ning Street verlassen und sich zum König begeben hat. um ihm die Demission des ge samten Kabinettes anzumelden. -- Der König hat das Abschiedsgesuch, das Lloyd George eingereicht hat, genehmigt. -- Bonar Law hat die Bildung dds Kabinetts angenommen, aber unter der Bedingung, daß er zum Führer der konservativen Partei gewählt würde. Sollte es Bonar Law nicht gelingen, ein Kabinett zu bilden

, so würde Lord Derby die Kabinett bildung übernehmen. Die nationalistische Presse Frankreichs be- grüßt die Demission Lloyd Georges mit laulem Jubel. Dafür kommt aber die Befürchtung auf, daß sowohl die Lösung des Orientpro- blems sowie der Reparationsfrage durch die Regierungskrise eine Verzögerung erfahren wer den. — Der Rücktritt Lloyd Georges wird in der Berliner Presse vor allem unter dem Gesichtswinkel beurteilt, welchen Einfluß er auf die künftige Entwicklung der Reparationsfrage und auf die Stellung

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Seite 2 von 12
Datum: 07.04.1922
Umfang: 12
und die Minister untergebracht. LW Seorge nimmt MW. Wer geglaubt hak, Lloyd George sei ein halb toter Mann und kümmere sich kaum mehr um etwas anderes als um die internen Partei verhältnisse, der muß heule erleben, daß er fich getäuscht hat. Der halblote Mann^hat plötz lich zum Schrecken Frankreichs eine Stellung dem Versailler Vertrag gegenüber bezogen, die geeignet ist, recht schwere Kämpfe einzuleiten. Vor einigen Tage hat er plötzlich ein Memoire in die Welt hinausgesandt, in welchem er die Gedanken

wiedergibt, die ihn beim Abschluß des Versailler Vertrages beseelten. Es heißt, dieses Memoire habe er schon vor drei Iahren verfaßt, es aber im Schreibtisch behalten, weil die Zeiten und Verhältnisse ungünstig gewesen seien. Es heißt da: „Wenn der Versailler Verlrag, so wie er unterzeichnet worden ist. viele Mängel aufweist, so liegt dies nicht daran, daß Lloyd George nicht erleuchtet genug ge wesen sei oder daß er es versäumt hätte, der Konferenz seine liberalen Ideen zu predigen. Sein Memoire zeigt

, daß er es getan hat. Allein seine Gedanken waren seinen französischen Kollegen zu hoch. Lloyd George mutzte sich bescheiden, um nur einen Teil dessen zu erreichen was er erstrebt hatte. Jetzt ist die Stunde gekommen, wo seine Ideen Aussicht haben, realisiert zu werden. Und Genua wird den Weg dazu vorzeichnen. Man muß allen Ernstes annehmen, daß Eng land auf der Konferenz von Genua kräftig für eine Revision des Versailler Vertrages einstehen wird. Und außer Frankreich dürste kein anderes Land es darin hindern

. Der «Temps' ist natürlich über diese Aus sicht nicht erfreut. Er erinnert England daran daß es gar leicht sei zu revidieren, wenn man alles erreicht habe, was man vom Kriege er- wartete, besonders die Zerstörung der deutschen Flotte und die Aufhebung der deutschen Kolo- nien. Lloyd George habe damals seine Ideen zurückbehalten, weil er Furcht gehabt habe, die Deutschen könnten sich dem Bolschewismus in die Armee werfen. Das habe sich aber als ein Sirngespinnst erwiesen. Seute kehrt Llohd George

zu seinen damaligen Ideen zurück. Er wünscht, die Deutschen möchten ihm ver zeihen, daß er Sieger war. Die Welt wird es Lloyd George hoch an rechnen. wenn es ihm gelingt, den .Krieg im Frieden' endlich zu beenden. Wochen-Chronik. — Brunetk. (Amtlich). Das Zivil kommissariat Bruneck teilt mit. daß mit Erlaß des Sottosegretariato dt Stato per l'assistenza militare e le pensioni di guerra in Trento vom 9. ds.^1922 Zl. ! 18 bekannt gegeben wurde, daß die außerordentliche Unterstützung von täglich 4 und 2 Lire

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Seite 2 von 12
Datum: 28.04.1922
Umfang: 12
die Aufnahme der nach dem Waffenstillstand aufgenommenen Beamten in den Status der Beamten entscheiden. — Falls die Abgeord netenkammer am 4. Mai wieder eröffnet wer den sollte, wird der Zentralberatungsausschuß für die ersten Tage des Monates Mai einbe- rufen werden. M SiliiMn in Seim Die Pariser Blätter befassen sich eingehend mit der in Genua geschaffenen Situation. Das «Echo de Paris' schreibt, es ist klar, daß zwischen? Lloyd George und Frankreich in Genua ein neuer Konflikt ausbrechen

wird. — Im allgemeinen ist man in Genua bereits der Ansicht, daß die Konferenz ihrem Ende entgegengehe. Ein Schweizer Delegierter er klärte, daß die Konferenz mit einem glatten Mißerfolg endigen werde. — Die Konferenz wird höchstwahrscheinlich am 10. Mai abge- schlössen werden. Zwischen dem 3. und 10. Mai werden die Äauptdelegierten nach und nach abreisen. — Es verlautet, daß Poincare zur Schlußsitzung der Konferenz nach Genua kom men und dort in einer Rede den Standpunkt Frankreichs darlegen wolle. Lloyd George

Oesterreichs versammelt seien, diese Frage in einem für Oesterreich ungünstigen Sinne lösen und Oester reich nicht Kredite ermöglichen würde. > UM lllid der MMM. Zum allgemeinen Empfang der Journalisten durch Lloyd George mit der darauf folgenden freien Befragung ist eine für den Völkerbund sehr bezeichnende ^Erklärung hervorzuheben, die Lloyd George auf schriftliches Befragen des Präsidenten des Bundes der Menschheits- interessen, abgab. DieFrage Dr. Brodas lautete: «Ist der Ministerpräsident der Ansicht

, daß das Werk der Konferenz von Genua dem Völ kerbund vorzuziehen sei und daß Deutschland und Rußland in den Völkerbund aufgenom men werden sollen?' Lloyd George antwortete mit seinem freundlichen Lächeln: „Wenn die Konferenz von Genua nicht ewig dauern soll, dann muß allerdings ein anderer ihre Beschlüsse durchführen und dazu ist der Völkerbund be- rufen. Aber er kann diese Aufgabe nicht er füllen, solange die Äälfle Europas ihm nicht angehört, nämlich Deutschland und Rußland!' Zi. Mril W. Zum ersten Male

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Seite 3 von 8
Datum: 10.08.1917
Umfang: 8
versenkt. — Das englische Schiffahrtsministerium gibt bekannt, daß trotz der hohen Verluste durch die U-Boote immer noch 16 Millionen Tonnen englischen Schiffsraumes auf See seien. — Zur Verstärkung des Patrouillendienstes im Atlantischen Ozean sind die bisher im Stillen Ozean verwendeten Schiffe der Vereinigten Staaten dorthin befohlen wurde. Den pazifischen Küstenverkehr übernehmen Japan und Neutrale. LID Semge in der WWW. Lloyd Georges neueste Rede in der Queens- Äall zur Feier des Gedächtnistages

haben will, so nicht sprechen kann, wie Lloyd George gesprochen hat. Wir können uns jedenfalls nicht vorstellen, wie es möglich sein sollte, mit diesem Manne zusammen zu kommen. Das deutsche Gefühl kann darauf nur ant worten: Mit Lloyd George ist ein Friede unmöglich. Nach deutscher Auffassung erfordert diese Rede gebieterisch eine dementsprechend? Kundgebung der deutschen Regierung wie des deutschen Volkes. Politische Rundschau. Ausland. England. 2m englischen Unterhause forderte Marck ^ykes nach der Rede Äendersons

den Premier minister Lloyd George auf, eine Erklämng Abzugeben, daß die Regierung nicht mit dem ^neden spiele. ^ Lloyd George forderte das «aus auf, die Einheit nach außen zu wahren. England hingen die Allierlen mehr ab, u>s von einem anderen Lande. Wenn wir, We Redner, beginnen uns zu trennen 'd auszuschalten und einen wertvollen Kolle- nach dem andern in die Arme derer zu .^sen. die für die pazifistischen Ziele kämpfen, muß ich wirklich an unserem Siege ver eisen. — Der Agence Äavas zufolge mel

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Seite 2 von 12
Datum: 04.02.1921
Umfang: 12
Ken nicht gewillt sind, das Nötige zu tun. um Oesterreich zu reiten. Da man jedochf davor zurückschreckt, die Verantwortung für eine Revolution zu übernehmen, die in Wien jeden Augenblick ausbrechen könnte, hat die von der Pariser Konferenz ernannte Kommission zur Ausarbeitung der Pläne für die Silfs- akliontzzugunsten Wiens beschlossen, das öster reichische Problem ungelöst in die Sünde der Pariser Konferenz zurückzulegen. In einer zwischen Briand und Lloyd George geführten Besprechung kam

haben, welche in 11 Jahresraten gezahlt werden sollen. Frank reich' brauche 54 Milliarden sür den Wieder aufbau. sonst mühte es den Bankerott erklä ren. Deutschland muß zahlen und wenn es darüber zugrunde geht oder das Schicksal Frankreichs ist besiegelt, wenn es die Zah lungen nicht einhält. Zwischen diesen beiden Dingen müsse man wählen. Lloyd George betont das Recht Frankreichs Zahlungen zu fordern, aber er wies auch darauf hin, daß die Alliierten von Deutschland nichts erhalten werden, wenn es zum wirtschaftlichen Tode

der von der Konserenz'beschlossenen Bedingungen seitens Deutschland keine Rede sein könne. — Die Konserenz nahm den Bericht Loucheurs be treffend die Silfe sür Oeslerreich an, der die Schaffung eines Finanz-Syndikates mit einem Kapital von 200 Millionen vorsteht. Im Prinzips wurde die Teilnahme der Staaten an dem Syndikat zugelassen. Die Konferenz wurde am 30. Jänner geschlossen. WWW dkZ NkltsMM Ein hoher Slaalsmann, kein Geringerer als Lloyd George hat bei einer Ansprache an die englischen Völkerbundsdelegierten erklärt

, daß es in einem solchen Kampfe allein stehen wird. Denn weder Eng land noch Amerika werden ihm nochmals Hilfsdienste leisten, weil diese beiden Mächte sich gegenseitig nicht mehr trauen. Das zweite Gefahrenzentrum liegt zwischen England und Amerika. Die Worte Lloyd Georges deuten an. daß eine andere Macht seine Vormachtstellung auf dem Meere gefähr det. Dabei kann es sich nur um die Kon- Kurrenz von Amerika oder Japan handeln. Japan aber ist mit England verbündet. Es scheint sich das gleiche Spiel zu entwickeln, das einst

für die drohende Rede Lloyd Georges. Amerika soll wissen, daß England es nicht duldet, daß seine Flotte überflügelt wird. LMMM. Am 27. d. Ät. fand im Festsaale des Ge sellenvereinshauses in Bozen der zweite Lan desparteitag der Tiroler Volkspartei statt. 191 Delegierte, die zusammen 183 Ortsgruppen vertraten, waren dazu erschienen. Der Par teitag faßte seine Auffassung über die verschie denen aktuellen Fragen in folgenden Resolu tionen zusammen. Der Parteitag erhebt mit allem Nachdruck seine Stimme

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Seite 12 von 12
Datum: 05.05.1922
Umfang: 12
kleinen Entente, das bereits angenommene Memorandum an die Russen zu unter zeichnen. Die Hauptsache am Inhalt dieses Memoran dums ist: Rußland soll die Kriegsschulden anerkennen und auf die Gegenforderungen verzichten, wenn auch derselben, so gut eS anging, Rechnung getragen wurde. Genua, 3. Mai. Tschitschenn erklärte einem Reuter Vertreter» daß Rußland einen Vorschuß von 2 Milliarden Dollar brauche, um sich halbwegS zu erholen. Genua. Lloyd George ist hoch befriedigt, daß es schon nach 20 Tagen

nach Beginn der Konferenz gelungen ist, ei« internationales Konsortium zur Zeichnung von Anleihen zusammenzubringen. Paris. Barthou soll nach Paris einen Vorschlag Lloyd Georges mitbringen, der einem Ultimatum recht ähnlich sehe. Wenn Frankreich ihm nicht in seiner russischen Politik bis zum äußersten folge, werde Lloyd George ohne Frankreich mit den Sowjets ver handeln. Wenn Frankreich eS ablehne, nach Sa« Nemo zu gehen, wo nach Lloyd Georges Wunsch vor dem 31. Mai eine Tagung des Obersten Rates abge

halten werden solle, werde Lloyd George dies als eine Art Bruch betrachten. Tüchtiger Bäcker, selbständiger Albeiter sucht Stellung. Adresse in der Redaktion. Für einfachen Gasthof wird sehr verläßliche KSvkSn i gesetzten Alters, welche auch für Dienstboten ' kocht, auf 1. Juni gesucht. ! Adresse in der Redaktion. Für die Saison wird em Stubenmädchen, Kochenlerneri« und Knchile gesucht. Adresse bei der Redaktion. WWmittM ist am 10., 11. und 12. Mai bei Maurermeister Ptsching iu St. Utgil erhältlich

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Seite 3 von 10
Datum: 21.12.1917
Umfang: 10
-Institut w Petersburg eine Verfügung aus gearbeitet, die de» KriegSgefangesen die gleicht» Rechte zubilligt wie allen anderen in Rußland lebende» Aus ländern. Bern, IS. Dezember. Die Pariser Presse bespricht die Ausführungen Lloyd Georges auffallend kühl. Namentlich die Stelle über die Uolierung Frankreichs ruft Bestürzung hervor, die sich in den Parteibespre chungen deutlich widerspiegelt. Berlin, IS. Dezember. Der «Daily Telegraph' schreibt: Es ist nicht ausgeschlossen, da^eineAenderung

' schreiben- Angesichts der Ausschöpfung der Reserven gibt es nur »in Mittel, nämlich dit ehestbaldigste ausreichende ame rikanische Hilfe. Berlin, IS. Dezember. Reichskanzler Dr. Graf Heuling hatte die Freundlichkeit, den Direktor des Wolffbüro Dr. Mantler zu einem kurze» Gespräch zu empfangen. Der Gegenstand war die letzte Rede Lloyd Georges. Der Reichskanzler äußerte sich unter andern: Herr Lloyd George nennt uns in feiner Rede Ver brecher und Banditen. Nach solchen Schmähungen des englischen

gegen Italien. Ma» spricht ganz offen von der Nutzlosigkeit des weitere» Kampfes, der -ine Aeuderuug zugunsten der Entente nicht mehr herbeiführe» kau». Genf, IS.Dezember. „Daily Expreß' fordert Deutsch land auf, seiue Friedensbedinguuge» beka»»tzugebe», und zu erklären, daß eS keine» Sieger und keinen Besiegten gebe. Dann werde das englische Volk Lloyd George zwingen, die FriedenSbedingungen zu erörtern und fich darüber zu äußer». Basel, IS. Dezember. „Daily NewS' meldet, der rumänische Gesandte in Londo

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Seite 2 von 12
Datum: 14.12.1923
Umfang: 12
Kreisen Lloms wird die Niederlage der konservativen Partei in Eng land dahin ausgelegt, daß nun Lloyd George wieder an die Macht kommen werde und daß eine weitergehende Zusammenarbeit zwischen Italien und England nottue, um gegen das ständige Vordringen Frankreichs einzuschreiten. In der Senatssitzung am 7. ds. erklärte Sen. Mariotti, daß man das Los der Gemeinden mit unter 1500 Einpohner nicht kenne. Die Regierung sei der Anficht, daß starke, große Gemeinden viel leichter den modernen Anftzr

. Arbeiterpartei 191, Unabhängige 10. Die Regierung ist auf allen Linien geschlagen worden. Von ihren Mitgliedern find nicht weniger als sechs durchgesallen. ^ Der König ist am Samstag nach London zurückgekehrt und hat die Beratungen mit den Parteiführern begonnen. Es wird nämlich erklärt, daß Baldwin schon in den ersten Tagen dieser Woche den Rücktritt seines gesamten Kabineltes anmelden wird. Als Nachfolger kämen an erster Stelle der Führer der Libe ralen. Lloyd George, und dann der Führer der Arbeiterpartei

, das wäre also der Sozia list Maedonald. in Betracht. Der Mann der früheren konservativ-liberalen Koalition war Lloyd George; es ist wahr scheinlich. daß er es wieder sein wird. Die Folgen der Wahl: Eine Schuhzollgesetzgebung wie sie Baldwin gewollt, ist jetzt ausgeschlossen, das britische Volk darum befragt, hat sie ab gelehnt. Von den 14 Millionen abgegebenen Stimmen waren zirka 8.730.000 für den Frei handel. Der Ausgang der englischen Wahlen hat in Paris wie ein Blitz aus heilerem Simme! ge wirkt

. Man ist überzeugt, daß das Kabinett Baldwin durch eis, Kabinett Lloyd George ersetzt werden wird. In Pariser parlamen tarischen Kreisen erwartet man als Folge des Ausganges der englischen Wahlen den Rück tritt Poincares für einen nahen Zeilpunkt. M LW in NWMMN WdM ist sehr bewegt. So wütete in England ein leidenschaftlicher Wahlkamps bei den letzten Wahlen und ist die Regierungspartei Baldwin unterlegen. Der Sohn des Premierministers griff als Arbeiterführer mit schärfsten Worten den Vater an. Die Gegensätze

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Seite 1 von 8
Datum: 19.10.1917
Umfang: 8
Verbreitung und werden nach Tarif berechnet. - Nr. 42. Bruneck, Freitag, den 19. Oktober 1917. ..Reim' Auf die Friedensworts, die unser Ministsr des Aeußern in Budapest sprach, und auf die Erklärungen des Staatssekretärs von Kühl mann im deutschen Reichstage tönt nun von jenseits des Kanals ein doppeltes Nein! Nein! entgegen, das zugleich Lloyd George, der regierende Diktator von England und Äsquith, der Führer der Opposition im Unterhaus?, aus sprachen. Sie übernahmen in aller Form den Poincareismus

. Während Lloyd George sich übrigens auf Elsaß - Lothringen beschränkte, erweiterte Asquith die englischen Kriegsziele auch auf Belgien, Serbien. Rumänien. Ruß land wurde von keinen: der beiden englischen Redner erwähnt, außer daß Asquith aus dessen Ohnmacht anspielte. Die „Dampfwalze' hat für das Verbandpublikum die Firmierung ge ändert. Statt „Rußland' heißtsiejetzt „Wilson'. Sie wird aber noch weniger leisten, als die alte. Die mutwillige Redensart der französischen Chauvinisten von den „unterdrückten

Kindem Frankreichs' hat Lloyd George ebenso bereit willig übemommen, wie Asquith die lügen haste Phrase von den „natürlichen Grenzen' Serbiens und Rumäniens. Auffallender Weise fehlen noch jene Italiens. Aber etwas billiger geben es die Herren doch schon. Von der üblichen „Zerschmetterung' und „Vernichtung haben sie nicht mehr geredet. Lloyd George sagte zu einer Abordnung von Vertretern der Versicherungsgesellschaften, die ihn für gewisse Aenderungen zu gewinnen suchten: Ich kann mir keine Erklämng

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Seite 6 von 10
Datum: 25.01.1918
Umfang: 10
. Lloyd George und Pichon eine Rede halten werde, um den Standpunkt Italiens zur Friedensfrage festzulegen. Offiziös ver lautet, die Kriegsziele sollten.im wesentlichen in unveränderter Form bestätigt werden. Der Ministerrat soll aucb den vorzeitigen Zusam mentritt der Kammer erörtert, aber abgelehnt haben, da Orlando bereits zur Teilnahme an der Pariser Konferenz verflichtst sei. Der römische Korrespondent der „Stampa' berichtet, der Hauptzweck der Pariser Konferenz sei die Abgabe einer ins einzelne

, ohne Datum angabe folgendes Telegramm wieder: „Independent Labour Party' an Trotzki. Nachdem Lloyd George und Wilson ebenso wie die Vertreter der Zentralmächte die neuere Formel „keine Annexionen und keine Indem nitäten' angenommen haben und wir glauben, daß die Anwendung dieses Grundsatzes im einzelnen lediglich in einer vollen Konferenz möglich ist, drängen wir unsere Regierung, unverzüglich an den Verhandlungen für einen allgemeinen Frieden teilzunehmen. Wir sind von Kerzen

mit Euch in Eurem großartigen Eintreten für den Internationalismus. WIMM WUtlllm. Die offiziöse italienische Agentur „Volia' hat eine Rundfrage bei maßgebenden Po litikern in Rom angestellt, um ihre Ansicht über die Reden Lloyd Georges und Wilsons zu erfahren. In dem Berichte heißt es: Daß überall die schwersten Besorgnisse zutage ge treten seien. Allgemein halte man dafür, daß Italien wieder plötzlich in einer furchtbaren Schicksalsstunde stehe, da die Alliierten ihre Versprechungen, die Italien zum Eintritt

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Seite 2 von 12
Datum: 30.04.1920
Umfang: 12
Handlungen. Lloyd George und Millercmd einigten sich über die Notwendigkeit, in der Oeffentlichkeit zu betonen, daß die/Alliierten in dem Willen solidarisch seien, den Friedens» vertrag mit Deutschland durchführen zu lassen. Die Alliierten haben eine Erklärung aus gearbeitet. in der das Ansuchen Deutschlands um Erhöhung des Armeestandes auf 200.000 Mann abgelehnt wird. Deutschland erhält dagegen Vorschüsse in Geldern und Rohstoffen, um seine Industrie in Gang zu setzen und so seine pekunieren

Verpflichtungen einlösen zu können. Die Mindestsumme, die Deutschland abzuzahlen hat, ist mit 90 Milliarden festgesetzt und soll in dreißig Jahresraten zu 3 Milliarden Mark geleistet werden. — Die Konferenz die bis zum 28. April dauern soll, hat in der deut schen Frage zu einer vorläufigen Verstän digung geführt. Millerand hat sich in den wesentlichen Punkten den Standpunkten Lloyd Georges und Nittis angeschlossen. Frankreich erklärt, daß es weitere Annexionen deutscher Gebiete nicht beabsichtige.- es sollen

orientierten Staate! IMUM. Die Berliner Regierung sandte drei Noten nach Paris, die nach San Romo geschickt wurden. Die erste verlangt die Erlaub nis, ein Keer von 200.000 Mann zu hal ten, um das Reich sowohl gegen die Put schisten von rechts, wie von links zu verteidigen. Die zweite Note gibt Aufklärungen über die Lage im Ruhrgebiet, die dritte verlangt die Erlaubnis zur Erhöhung der Polizeibestände. — In einer Unterredung mit amerikanischen Journalisten sagte Lloyd George, das deutsche Ersuchen

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Seite 2 von 12
Datum: 27.05.1921
Umfang: 12
abstoßend wirken. Merkwürdig ist es, daß Frankreich einfach nicht imstande ist, einen begangenen Fehler einzusehen. Das Volk ist doch sonst so intel ligent und gescheit. Aber ein Unrecht einsehen? Das ist zu viel verlangt. So behauptet jetzt ein Teil der französischen Presse, Lloyd George sei nur deshalb für Deutschland, weil er Deutschland schon im Auge habe, um es als Slurmbock gegen Rußland zu gebrauchen. Die englische Presse haut nun noch schärfer zu, weil die Franzosen ihr schlechtes Spiel

zugesprochen wird, haben wir ein neues Elsaß-Lothringen das immer neue Kriege erzeugen wird. Für England find die Gefahren eines Bruches mit Frankreich viel weniger groß als das Uebel. das durch den Entschluß Frankreichs entsteht, Deutschland im Osten und Westen zu ruinieren. Wie der Entenlepresse zu entnehmen, ist der Gegensatz zwischen England und Frank reich in der oberschlesischen Frage ein solcher, daß dos Bestehen der Entente selber einer schweren Krise unterworfen ist. ^ Lloyd George

. Das sind in der Tat die «aum richtig auszu weisenden Gefahren der Stunde. Die euro päische Krise, die noch bei der Annahme des Ultimatums notdürftig überwunden schien, zieht riesengroß von Neuem herauf. Keute ist die Kriegsgefahr zwischen Deutschland und Polen größer als je und die französische Presse macht einstimmig Lloyd George für diese trostlose Lage verantwortlich. In diesen Anschuldigungen ist der „Temps' einer der heftigsten Angreifer des englischen Premiers und sein Leitartikel sagt deutlich

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Seite 1 von 12
Datum: 27.10.1922
Umfang: 12
der letzten Zeit. Die Verhand lungen von Mudania waren in dieser Richtung ein schlagender Beweis, daß die Entente auf gehört hat. zu diktieren und angefangen hat, zu verhandeln. Die in diesen Tagen beginnenden Friedensverhandlungen werden allerlei Interessantes bringen, namentlich das! Verhältnis zwischen den Sowjetrepubliken und der Türkei wird der Welt zu denken geben. Der zweite politische Tote ist der frühere englische Premierminister Lloyd George. Es ist ein eigener Zusammenhang der Dinge

» daß der Urheber eines Werkes fast zur selben Zeit wie das Werk abtreten mußte. Wir können über die Tätigkeit dieses Mannes, der feit einer Reihe von Iahren Europas Schicksal leitete, hier nichts weiter sagen — eine solche Ausführung würde einen stattlichen Band geben —. Der erzwungene Rücktritt Lloyd Georges hat die Verhältnisse in Europa deut licher gekennzeichnet, als alle bisherigen Kon ferenzen. Die Quintessenz: Europa steht heute unter Vorherrschaft Frankreichs. Das Sinken der Mark, das veränderte Kalten

wird und daß das Ka binett Law nur ein Uebergangsministerium dar stellen wird. — Die Richtlinien der Politik des neuen englischen Kabinettes lassen sich wie folgt zusammenfassen: Geringe Teilnahme an den festländischen Angelegenheiten. Bündnis und Freundschaft mit Frankreich als Grund lage der kontinentalen Politik. — Chamber- lein und die übrigen Minister, die in der Versammlung der Unionisten in der Minder heit geblieben sind, werden sich nunmehr «Un abhängige Konservative' nennen. — Lloyd George soll die Absicht

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