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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 20
Datum: 21.05.1909
Umfang: 20
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 21 Bruneck, Freitag den 21. Mai 1909. — 69. Jahrgang. Hz deuW Mrmriii Wim. Letzten Freitag sind Kaiser Wilhelm und die Kaiserin auf der Heimreise von Korfu unter ungewöhnlichen Ehrenbezeugungen zum Besuche des greisen Kaisers Franz Joses in Wien ein getroffen und am Südbahnhofe vom Kaiser Franz Josef, den in Wien anwesenden Erzher zogen und Erzherzoginnen und einer großen Anzahl von Würdenträgern auf das herzlichste begrüßt worden.— Bürgermeister

Dr. Lueger richtete an Kaiser Wilhem folgende Begrüßungs worte: „Der Bürgermeister der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien ist der Dolmetsch der ganzen Bevölkerung, wenn er dem Danke für die Bundestreue Eurer kaiserlichen Majestät sowie der Freude Ausdruck gibt, Eure Maje stät und Ihre Majestät die Kaiserin in Wien auf das herzlichste begrüßen zu können.' — Kaiser Wilhelm erwiderte mit herzlichen Worten des Dankes. — Die Monarchen schritten so dann die Front der Ehrenkompagnie ab. Hie rauf fand

die Abfahrt nach der Hofburg statt. Die Straßen vom Bahnhof zur Hofburg trugen herrlichen Festschmuck. — Ein leichter Regen strömte hernieder. Trotzdem war eine unge heure Menschenmenge auf dem Wege vom Südbahnhof zur Hofburg versammelt, die in enthusiastische Jubelrufe ausbrach. — Schon zu wiederholtenmalen hatte die Wiener Bevöl kerung Gelegenheit, dem deutschen Kaiser ihre Huldigung darzubringen. So oft Kaiser Wil helm als Gast unseres Monarchen in die Hos burg einzieht, wird er von den Wienern aufs

herzlichste begrüßt,, aber noch nie ward ihm ein solcher Empfang zuteil wie diesmal, noch nie wurde ihm ein herzlicherer Willkommen gruß entboten. — Kaiser Franz Josef geleitete nach der Ankunft des deutschen Kaiserpaares den Kaiser und die Kaiserin in ihre Gemächer. Kaiser Wilhelm stattete bald darauf Kaiser Franz Josef einen Besuch ab. Abends fand im prachtvoll geschmückten Zeremoniensaale der Hofburg ein Galadiner statt, bei welchem bedeutsame Trinksprüche sei tens der beiden verbündeten Kaiser

gehalten wurde. Während in dem Spruch unseres Kaisers die Dankbarkeit für die deutsche Bundes treue zum Ausdrucke kam, erinnerte der deutsche Kaiser an den Freundschaftsbund seines Groß vaters mit Kaiser Franz Josef I. Das Bünd nis zwischen Deutschland und Oesterreich möge bis in die fernste Zukunft als unzerreißbares Band fortbestehen. Mit diesem Wunsche erhob der deutsche Kaiser sein Glas. — Nach den Toasten erhoben sich die beiden Monarchen, küßten einander zweimal, drückten sich die Hände

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 22
Datum: 03.09.1909
Umfang: 22
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 36 Bruneck, Freitag, den 3.September 1909. — 59. Jahrgang. » MM MWMl. Se. Majestät der Kaiser ist am 28. August 6 Uhr abends unter dem Geläute aller Glocken in Innsbruck eingetroffen und am Bahnhof von den anwesenden Mitglieder des Kaiser hauses sowie vom Ministerpräsidenten Frei herr v. Bienerth, dem Korpskommandanten FMLi von Schemüa und Bürgermeister Greil empfangen worden. Weiter hatten sich zum Empfange Offizierdeputationen der vier Tiroler

Kaiserjäger-Regimenter, der drei Landesschützen- Regimenter, des Tirol und Vorarlberger-Ge- birgs-Artillerie - Regiments^ Nr. 1 und der Division der berittenen Tiroler Landesschützen eingefunden.' Nach der Ansprach des Landeshauptmanns und des Bürgermeisters, die ihn im Namen des Landes und der Stadt begrüßten, erwi derte der Kaiser, es habe ihn gefreut, daß er bei diesem patriotischen Anlaß wieder die Stadt Innsbruck besuchen und die Fortschritte, die die Stadt auf wirtschaftlichen Gebiet gemacht

habe, in Augenschein nehmen können Er ver sicherte, daß er dem Land Tirol und der Stadt Innsbruck immerdar in Gnaden ge wogen bleibe. Das 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger hatte eine Ehrenkompagnie mit Fahne und Musik gestellt. Nach Abschreitüng. derselben destieg der Kaiser den Wagen und fuhr, um braust von dem Jubel der Menge, durch ein Spalier von Schützen zur Hofburg, wo die Bischöfe, die Hof- und Staatswürdenträger, die Reichsrats- und Landtagsabgeordneten die Offiziere ?c. Ausstellung genommen

hatten. Die Ehrenwache bezogen die Schützen von Passeier und Witten. . Kurz vor 8 Uhr abends marschierten 400 Mitglieder des Tiroler Sängerbundes vor der Hofburg auf, um Sr. Majestät eine Serenade darzubringen. Nach 8 Uhr betrat Se. Majestät der Kaiser den Balkon der Hofburg und wurde von den Sängern und dem Publikum begeistert akklamiert. Die Sänger trugen zwei Chöre vor : „Die Alpenrose' von Doktor Leiter und „Tiroler Adlcr' von Pcmbaur,- dirigiert vom Bundeschormeister Dr. Lutz. Nach der Sere nade formierte

stattfindenden Festlichkeiten ab gegangen ' Dem Regentag vom Samstag folgte Sonntag das sprichwörtlich gewordene herrliche Kaiser wetter. Schon frühmorgens zögen die Schützen kompagnien mit klingendem Spiel aus, um Spalier für die Fahrt des Kaisers nach dem ruhmreichen Berg Jsel zu bilden. Dort sammelten sich die Hof- und Staatswürden träger, die Generalität, die Spitzen der Behörden, die Bischöfe und Prälaten, die Reichsrats- und Landtagsabgeordneten, die Nachkommen, bezw. Verwandten Andreas Hofers

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 22
Datum: 03.09.1909
Umfang: 22
Hofergruppe einen tiefen, echten Eindruck. Nun kamen die vielen Schützen. In endloser Reihe zogen sie vorüber, in allen möglichen Trachten, eine farbenprächtiger als die andere. Stramm marschierten sie in Reih und Glied vor dem Kaiser vorbei, ihm, wie die vorangegangenen Gruppen, durch Zuruf und Hüteschwenken huldigend. — Auffallend herzlich wurden die in schmücken Uniformen und Trachten erschienenen 2400 Welschtiroler Schützen vom Publikum begrüßt. Laute Evviva-, Hoch- und Heilrufe brausten

, wurde er vom Publikum lebhast akklamiert. Se. Majestät selbst rief Herrn Oberkommissär Bauer bei fälligst winkend zu: „Sehr brav, sehr schön.' — Der Kaiser, der den Zug fast die ganze lange Zeit hindurch stehend angesehen und die Huldigung der einzelnen Gruppen mit freund lichem Nicken und Grüßen entgegengenommen hatte, verließ hierauf das Zelt und begab sich, von den Hochrufen der Menge begleitet, in die Burg zurück. — Der Vorbeimarsch des Festzuges dauerte zirka 3 Stunden. Er wurde überall

mit Heilrufen und Blumengrüßen em pfangen. Die städtische Polizei hielt im Vereine mit den „Berittenen' aus Wien tadellose Ordnung, wodurch größere Unfälle vermieden wurden. Auf den großen Wiesen am „Stadtsaggen' nach dem Festzug die Menage statt, zu der mit vnwärisch-r Beihilfe abgekocht wurde. °°° ^ Sch5tz^L8,«?U. Porten Um halb 4 Uhr Nachvnttaa ^ Kaiser zum LandechauptlchiMand? wo d?e Schützenkompagme von Mezzolombardo als Ehrenwache aufgestellt war und der Kaiser vom Oberschützenmeister Frhrn

. v. An der Lan begrüßt wurde. Der Landeshauptmann über reichte hier dem Kaiser eine in Gold geprägte Gedenkmünze, mit der auch die Fahnen deko riert wurden. Nach Besichtigung der Halle fuhr der Kaiser in die Stadt zum Sieberer- schen Greisenasyl, wo er — nach einer kurzen Ansprache des Stifters v. Sieberer —- mit einem vom Fürstbischof von Brixen gereichten Hammer drei Schläge auf den Altar- und Schlußstein der Kapelle vollführte. — Um halb 6 Uhr nachmittags fand in der Hofburg ein Diner statt, dem im ganzen

249 Personen zugezogen wurden. Davon waren im Riesen saale 180, im roten Saale 39 und im blauen Saale 30 Personen. Abends sand im Stadttheater eine Festvorstellung statt. Es wurden lebende Bilder aus den Freiheitskriegen vorgeführt. Als der Kaiser unter den Klängen der Volkshymne im Theater erschien, brach das Publikum, das sich von den Sitzen erho ben hatte, in stürmische Hochrufe aus. Am Schlüsse der Vorstellung wurde der Kaiser lebhaft akklamiert. Abends fand bei präch tigem Wetter

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 20
Datum: 10.09.1909
Umfang: 20
sich die öffentliche Meinung Amerikas auf die Seite Pearys schlagen. — Das Naturhistorische Museum in New-Iork erhielt eine Depesche Pearys, derzufolge er große Mengen wissenschaftlichen Materials mitbringe. Original-Telegramme des „Pnstertaler Bote'' (Telegramme des Korrespondenz-Bureau.) Groß-Meseritsch, 9. September. Se. Majestät der Kaiser ist um 12 Uhr 30 Minuten zu den großen Manövern hier eingetroffen und von den Erzherzogen Franz Ferdinand, Karl Franz Josef und dem Chef des Generalstabes begrüßt worden

. Am Bahnhofe waren anwesend der Landes hauptmann, der Bischof von Brünn, der Adel, Abgeordnete, Gemeindevertretungen, Vertreter der Behörden, Deputationen von Vereinen und Korporationen. Unter begeisterten Ovationen entstieg der Kaiser, gefolgt vom Statthalter, dem Wagen. Auf die Ansprache des Landeshaupt mann dankte der Kaiser m böhmischer und deutscher Sprache für die Huldigung und sagte, er besuche immenwieder gerne Mähren, welches stets durch treue Anhänglichkeit an die Dynastie sich auszeichnete uyd

auch vor einigen Jahren durch einen dankenswerten politischen Ausgleich die Voraussetzung für/sine weitere ruhige Ent wicklung geschaffen.« schätz Er sei dem wirt schaftlichen' Aufschwungs der^,beiden hochent wickelten Völker Mährens stets mit lebhaftem Interesse gefolgt. Mus die herzliche Begrüßungs ansprache des Bürgermeisters erwiderte der Kaiser in tschechischer Sprache. Unter ethusi- astischen Huldigungen fuhr der Kaiser in das Absteigequartier, dem Schlosse der Grafen Harrach, wo Se. Majestät vom Erzherzog

Leopold Salvator, den Kriegs- und Landes- verteidungsministern, den dienstfreien Offizieren und der Manöverleitung empfangen wurde. Jglau, am 9. September. Um 4 Uhr nach mittag traf der deutsche Kaiser am reichdekorierten Bahnhofe ein und wurde vom Erzherzog Fer dinand, dem Statthalter und dem Bürgermeister begrüßt. Der deutsche Kaiser begrüßte den Erzherzog in herzlichster Weise und küßte ihn auf die Wange. Der Bürgermeister von Jglau begrüßte den deutschen Kaiser im Namen der alten deutschen Stadt

Jglau und bat ihn, die begeisterten Huldigungen, welche die Bewohner Jglaus dem treuerprobten Bundesgenossen dar bringen, als Ausdruck der Gefühle tiefster Ver ehrung und unauslöschlicher Dankbarkeit ent gegen zu nehmen. Der deutsche Kaiser dankte für den freundlichen Willkomm. . Mit dem deutschen Kaiser trafen der deutsche Botschafter am Wiener Hofe, der Chef des Generalstabs v. Moltke mit großem Gefolge ein. Der deutsche Kaiser fuhr in Begleitung des Erzherzogs Franz Ferdinand mit Automobil

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 18
Datum: 30.09.1910
Umfang: 18
werden Heuer mit dem 30. September eingestellt. — Alpines. Das Rittnerhornhaus bleibt bis 15. Oktober geöffnet, bei guter Witterung uoch länger. — Witterung nach dem 100jährigen Kalender. Der Oktober beginnt mit schönem Wetter bis 8., von da an trübe, am 14. und 15. schön, am .17. Reif, den 18. friert es, vom 19. bis 21. ist es warm, vom 27. ab trüb. * Der Kaiser in Mariazell. Der Kaiser hat am letzten Samstag morgens von Penzing aus die Reise nach Mariazell angetreten. In Mariazell, wo die Ankunft

um ^11 Uhr er folgte, wohnte der Kaiser einer vom Abt Kalcher vom Stift Lambach zelebrierten hl. Messe bei. Nachmittags speiste der Kaiser im Kapitelsaale des Klosters. Im Laufe des Nachmittags machte der Monarch eine Auto mobiltour durch das reizvolle Walstertal und besichtigte dort das zu seiner Ehre errichtete Monument. Um 6 Uhr traf der Kaiser wie der in Wien ein. * Eine Erinnerungsplakette an den Besuch Kaiser Wilhelms in Wien. Der Stadtrat beschloß, den historischen Moment der Rede des deutschen

es denn, daß es uns m der Kindererziehung oft so gut geht, wie dem Manne im Gleichnisse, der nur guten Samen gestreut hatte und der eines Tages merkte, daß zwische n dem gut e n vergönnt sei, Ihre Huldigung in Treue und! Liebe ihm darbringen zu können. Allen Gefühlen, die mein Herz bewegen und die auch die Ihren durchfluten, bitte ich Sie Ausdruck zu geben, indem Sie mit mir ein stimmen in den Ruf, daß der edle Landes vater, der vielgeliebte Kaiser und König, der Herr dieser schönen Kaiserstadt Gottes Segen noch lange auf sein Haus

herabfließen sehen möge, daß er und sein Haupt und sein Land in Gottes Hand und Gottes Schutz gestellt bleibe! Se. Majestät der Kaiser und' König: Hurra, Hurra, Hurra! Die Versammlung stimmte begeistert in den Rus ein und brachte dann brausende, minutenlange Hoch- und Hurrarufe aufden deutschen Kaiser aus. Kaiser Wilhelm hat am 21. abends Wim verlassen. Genau 36 Stunden hat er in den Mauern Wiens geweilt, aber trotz seiner Kürze wird sein jüngster Besuch denkwürdig und bedeutsam bleiben. Er kam

, um einem Bedürfnis seines Herzens zu genügen und dem verehrten väterlichen Freunde, wie er Kaiser Franz Joseph im Rathause nannte, seine Glück wünsche zn überbringen, und reiste ab mit dem Bewußtsein, eine neue Allianz abgeschlossen zu haben: eine persönliche Allianz mit den Wienern. Er ist den Wienern im Rathause Auge in Auge gegenübergetreten und hat ihre Herzen gefangen genommen. Es war ein ganz merk würdiger, eigenartiger Akt, dieser Empfang des Kaiser Wilhelms im Rathause. Das strenge Zeremoniell

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 18
Datum: 25.09.1903
Umfang: 18
Kossuth und Barabas nur durch Nebensächlichkeiten. Da find uns offen gestanden die Radikalen noch lieber als Herr Weckerle und die Seinen; sie find wenigstens ehrlich, mau weiß bei ihnen, woran man mit ihnen ist, während die Weckerle und Konsorten ihre Trennungs gelüste nur hinter schönen Redensarten und freund lichen Worten verstecken. Der Kaiser hat nun in seiner Eigenschaft als oberster Kriegsherr Stellung genommen und hat in einem aus Chlopy in Galizien da tierten Armeebefehl ausdrücklich

ausgesprochen, daß er entschlossen sei, seine Rechte über das Heer nicht schmälern zu lassen und daß er dessen Einheit aufrechterhalten werde. An einem Kaiserwort wird hoffentlich nicht gedreht und nicht gedeutelt. Die Armee bleibt also was sie war und ist, eine einheitliche. Das schließt nicht aus, daß gewisse nationale Wünsche der Ungarn, die die Einheit des Heeres eben nicht berühren, erfüllt werden, aber die Hauptsache, die einheitliche deutsche Kommando sprache bleibt aufrecht erhalten. Der Kaiser

die Ma gyaren, sondern in dem wirklich ganz Ungarn vertreten sein wird. Ein solcher Reichstag wird die Rechte der Krone achten und sich mit Oesterreich vertragen. Das wäre eine Lösung, eine wirkliche Lösung der ungarischen Krise. Gebe Gott, daß man an der entscheidenden Stelle dazu den Mut und die Kraft findet. X. Aaiser Wilhelm in Wien. Kaiser Wilhelm ist nach Beendigung der Jagden auf den südungarischen Waldomänen des Erzherzogs Friedrich letzten Freitag in Wie» eingetroffen, wo ihm ein glänzender

Em pfang zu teil wurde. Kaiser Franz Josef, umgeben von den in Wien weilenden Erz herzögen und von den Spitzen der militärischen und zivilen Bevölkerung Wiens, empfing den deutschen Kaiser am Bahnhofe. Der Weg in die Hofburg führte den Gast des Kaisers Franz Josef durch festlich geschmückte Straßen und durch ein glanzvolles militärisches Spalier. Die Bevölkerung begrüßte Kaiser Wilhelm mit leb haften Kundgebungen. Abends beim Galadiner brachte Kaiser Fra Josef einen Toast aus, in welchem er Kaiser

Wilhelm als treuen Freund und Bundes genossen willkommen hieß und sagte, die Be reitwilligkeit, womit Kaiser Wilhelm seinem Wunsche nach Wiedersehen entgegenkam, werde das ohnehin feste Gefüge der gegenseitigen Be ziehungen gewiß mit neuer erhöhter Kraft aus statten. Der Kaiser trank schließlich auf das Wohl Kaiser Wilhelms und die unerschütter liche Freundschaft. Kaiser Wilhelm dankte in der Erwiderung für den herzlichen, glänzenden Empfang in der ewig schönen Kaiserstadt und fuhr fort

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 18
Datum: 18.10.1907
Umfang: 18
Das Befinden Sr. Majestät des Kaisers. Im sechzigsten Jahre einer beispiellos pflicht getreuen schweren und unermüdlichen Herrscher arbeit hat unseren geliebten Kaiser zum ersten Mal eine Krankheit heimgesucht. Keine bedenk- liche Krankheit glücklicherweise, aber doch ein Unwohlsein, das die Nachtruhe Sr. Majestät beeinträchtigt und den Herrscher nötigt, das Zimmer zu hüten. Aeußerungen der schmerzlichen Teilnahme, mit der Völker uyd die Häupter der Reiche in diesem Augenblicke nach Schönbrunn

im stillen Gefühle einer Huldigung, wie sie inniger und vollkommener nicht gedacht werden kann, ihre sorgende Aufmerksamkeit lenken, mögen wohl dem schlichten Sinn unseres edlen väterlichen Kaisers nicht entsprechen. Muß doch nicht bloß in unserer Monarchie, sondern im ganzen Erdteil, dessen Frieden bei unserem Kaiser in bester Hut ist, bei jedermann der Gedanke austauchen, welch hohes Gut doch das Leben dieses rastlos-den Aufgaben des Staates dienenden Herrschers für die ganze Welt bedeutet

, eines Herrschers, der ein wahrer Vater des Vaterlandes, immer und zu jeder Zeit die höchsten Tugenden der Könige geübt, das mil deste Regiment in seinen Staaten, das strengste Regiment aber im Reiche seiner Seele geführt hat. Die Häupter der auswärtigen Staaten er kundigen sich jeden Tag nach dem Befinden Sr. Majestät. Kaiser Wilhelm läßt täglich Zweimal im Schlosse zu Schönbrunn telepho nisch Erkundigungen einziehen. Unser Kaiser aber verbringt den größten Teil des Tages an seinem Arbeitstische

Wacht an Seiner Seite stehe. Aus auswärtigen Blättern, dieG unserem Kaiser huldigende Artikel widmen, seien hier einige Sätze der Berliner „Vossischen Zeitung' hervorgehoben: Die „Vossische Zeitung' begrüßt in herzlichem Tone die Nachrichten aus Schön brunn über die Besserung im Befinden des Kaisers Franz Josef und hebt insbesondere die Bündnistreue des österreichischen Herrschers hervor. Das genannte Blatt schließt mit dem Wunsche, es möge dem Kaiser Franz Josef noch lange Jahre gegönnt

im Schönbrunner Park, umstanden das Schloß und blickten zu den Fenstern der Kaisergemaches empor. Die Nacht von Sonntag auf Montag war die schlechteste seit Bestand der Krankheit. Der Kaiser wurde bis nach Mitternacht durch Fieber und Husten gequält und erst als sich die Wirkung des dem Patienten verabreichten Chinins zu äußern begann, konnte sich der Kaiser wieder eines ruhigeren Schlafes erfreuen. Ein Redakteur des „Magyar Hirtap' hatte Gelegenheit, in Wim den Leidarzt des Mo narchen, Hofrat Dr. Kerzl

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 20
Datum: 01.09.1905
Umfang: 20
zum „Pustertaler Boten' Nr. 3S Bruueck, Freitag den >. September tÄV». - 55. Jahrgang. Majestät der Kaiser in Boze n. Unter nicht enden wollenden Jubel der nach vielen Tausenden zählenden Volksmenge, unter dem Donner der Pöller und dem Geläute der Glocken traf Se. Majestät der Kaiser Sonntag 7 Uhr Früh mittelst HofseparatzugeS in der festlich dekorierten Stadt Bozen ein und wurde am Bahnhof vom Kardinal Fürsterz« bischof Dr. Joh. Katschthaler aus Salzburg, dem Statthalter Baron Schwartzenau

, dem Landeshauptmann Dr. Kathrein, dem Bürger« meiste? von Bozen Dr. Perathoner u. s. w. empfangen. Auf die Ansprache des Landes hauptmanns Dr. Kathrein erwiderte der Kaiser: „Mit aufrichtiger Genugtuung entnehme Ich ihren Worten die erneute Versicherung, daß die Gefühle der Hingebung an Kaiser und Reich, welche das Volt von Tirol zu heldenmütigen Taten begeistert haben, ungeschwächt fortleben und daß Ich stets auf die Treue Meiner Tiroler bauen kann. Indem Ich Ihnen, Herr Landes» hauptmann, für Ihre huldigenden

Worte danke, versichere ich das Land Meiner unwandelbaren Liebe und steten Fürsorge.' Hierauf hielt Bürgermeister Dr. Perathoner an Se. Majestät eine Ansprache, auf welche der Kaiser, wie folgt erwiderte: „Gerne habe Ich den Anlaß der in Tüdtirol stattfindenden Manöver benützt, um die Stadt Bozen wieder zu besuchen und Mich von der erfreulichen fortschreitenden Entwicklung zu überzeugen, welche fie, gefördert durch den Htllieinfim» ihrer Bürger, während der letzten genommen hat. Meine Regierung

Haflinger Bauern bildeten das Geleite. Ueberall brausten Hochrufe durch die Luft, alle 23 Musik kapellen intonierte« die Volkshymne und auf ganzen langen Zeile des Spaliers schmetterten die Trompeten den Generalmarsch. Nach Be endigung der Messe fuhr der Kaiser unter den- Men brausenden Ovationen nach dem Hotel »Kaiserkrone' zurück worauf die Audienzen sannen. Der Kaiser äußerte den Landtags» ^geordneten gegenüber den Wunsch, daß der Landtag einträchtig arbeiten möge, und legte ^es allen ans Herz

. Auch über die Mittenwalder- ahn sprach der Kaiser und meinte die Bahn ^erde wohl bald zustande kommen. An den Bürgermeister Greil richtete der Kaiser auch die v^age, ob es in Innsbruck jetzt wieder ruhig was bejaht wurde. Bor dem Hotel hatten inzwischen die Hul digungsdeputationen, die Deputationen des Haupt- dem fahrplanmäßigen Zuge um 4.35 Uhr hier eintrafen, seinen Anfang genommen; abend» schießstandes Bozen, der Veteranenvereine, der nach 8 Uhr konzertierte die Musikkapelle von Reservistenkolonnen

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 14
Datum: 26.01.1906
Umfang: 14
hat vom 1. Jänner ds. IS. ab einen Stand von 738 Mann, 15 Ober« und 2 Stabsoffizieren. Die Zahl der Wachtmeister ist 25, Postenführer find 178. Durchschnittlich trifft auf 1392 Ein» wohner ein Gendarm. Im ganzen Lande find insgesamt 221 Geodarmevieposten. * Gin Ansfprnch de» Kaiser». Wie in informierten Kreisen verlautet, hat der Kaiser in einer jüngsten Audienz einem Parlamentarier gegenüber, der auf die Notwendigkeit eines Schutzes der Deutschen bei Einführung des all gemeinen und gleichen Wahlrechtes hinwies

nach mittag landete auf freiem Felde in der Nähe der Aaiserlatein. Unter diesem Schlagworte wird in P. RoseggerS «Heimgarten' die folgende Anekdote erzählt: Der Vaier des Kaisers von Oesterreich, Erzherzog Franz Karl (wie man weiß, folgte Kaiser Franz Joseph seinem Onkel Kaiser Ferdinand aufdemTrone) hielt fich mit Borliebe in der grünen Steiermark auf, wo er oft tagelang einsam, ohne jede Be gleitung, in den Bergen umherwanderte. Auf einem dieser Ausflüge, in der Nähe von Mariazell, traf er eines Tages

einen Aelpler, mit dem er fich in ein Gespräch einließ, das dann in der Folge eine sehr vertrauliche Wendung nahm. Nachdem der biedere Sohn des Gebirges ihm über seine Familienverhältnisse sehr eingehend berichtet hatte, fragte, er endlich seinen Begleiter, den er für einen Wiener Bürgersmann hielt: „Was ist denn nachher Dem Bater g'roest?' „Kaiser,' antwortete der Erzherzog ruhig. Der Aelpler warf ihm einen b-deutungSvollen Blick zu und erwiderte dann vertraulich: „Sag' das wenigstens nit so laut

, 's könnt'S a Gen darm höc'n. Bei uns hab'S neulich erst einen eing'sperrL, weil er was vom Kaiser g'sagt hat. Und wenn Du gar sagst, Dein Vater is Kaiser g'west . . .' „Er ist auch Kaiser gewesen,' erwiderte der Erherzog. „So,' sagte jetzt mit pfiffiger Mine der Bauer, „nachher hast g'wiß auch an Bruder oder a Schwester. Was find denn die?' „Mein Bruder ist auch Kaiser,' erwiderte der Erzherzog. Nun lachte sei» Begleiter laut auf und stehen bleibend fragte er: „Hast a Kinder?' „Gott sei Dank, ja,' nickte

der Erzherzog. „Da ist gleich mein Franzl.' „Was ist denn der?' „Kaiser.' Der Steier lachte wieder auf und stemmte die Hände in die Hüsten. „Host no mehr solchem Kinder?' Station HauSruck in Oberösterreich ein Luft ballon, dem «ier bayrische Offiziere entstiege«. Sie veranlaßten gleich die Bergung und fuhr«» mit dem um 5 Uhr 16 Min. die Station HauSruck passierenden Zug nach München zurück. * Fabriksbrand. Das große Fabriks- etablissement der „Krainischen Jndustriegesell- schaft' in Astling ist zum großen

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Seite 5 von 18
Datum: 25.10.1907
Umfang: 18
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Boten' Nr. 43. Bruneck, Freitage den 15. Oktober 1907: 57. Jahrgang. Zur Erkrankung unseres Kaisers. Aus Wien wird der „Information' geschrieben: Es heißt wirklich nicht, Byzantinismus treiben, wenn man sagt, daß Wien ist nichts ohne seinen alten Kaiser. Das ganze Leben wird von ihm beherrscht und steht unter seinem Einfluß. Das zeigt sich am deutlichsten, wenn, wie jetzt, begründete Besorgnisse für die Gesundheit des Kaisers vorhanden sind. Wien nimmt

an der Erkrankung des alten Kaisers so herzlich teil, als handelte es sich um ein teures Familien mitglied. In den Kaffees und Restaurationen, im Prater und im Hanse, überall bildet nur eine Frage das Gesprächsthema: „Wie geht es dem Kaiser?' Die Zeitungsbureaus sind ebenso belagert, wie die Berichte der Telegraphen- bureaus, welche di? Krankheitsberichte enthalten. Wahre Volkerwanderungen finden täglich nach Schönbrunn statt, da man in der Nähe des Kaisers schnellere und eingehendere Mitteilungen erhofft

und bei meinen Wienern!' Dieses Wort ist gleichfalls das Motto für das Verhältnis des Kaisers zu seinen Wienern. Es ist das Verhältnis des Vaters zu seinen Kindern und wird auch allgemein so empfunden. Das Befinden des Kaisers bleibt andau ernd Schwankungen unterworfen. Da aber der Kräftezustand des Monarchen als befrie digend bezeichnet wird, hegt man in seiner Umgebung nach wie vor die bestimmte Hoff nung auf baldige Genesung. — Es sind eben M schon 20 Tage, seit der Kaiser von der ^ronchitis -Jnfluenza befallen

ist und bei Pa tenten, die nie in ihrem Leben ernstlich krank waren, tritt dann ein nervöser Zustand ein, 'er den Standpunkt der Aerzte sehr schwierig Maltet, weil die Patienten den Verordnungen ^Aerzte nur ungern Folge leisten und meist luschiedene Gegner der Medikamente sind, was auch bei unserem Kaiser zutrifft. Als letzhin Kaiser empfohlen wurde, sich mit Rücksicht Us seine Krankheit der Arbeit mehr zu ent- Mten, sagte er: „Ein alter Soldat wie ich y/? ^ '^och nicht durch einen Schnupfen zur ^slofigkeit

verurteilen^. lassen.' Die ' Mzeiten haben jetzt insofern eine Aenderung '/Hren, als der Kaiser jetzt mehr saure Milch, ? Pienes Fleisch mit viel Kompott und Milch- ö' sich nimmt. Auch trinkt er jetzt H den Mahlzeiten immer ein bis zwei Gläser Champagner, während er sonst nur bei offi ziellen Tafeln Champagne? getrunken hat. Wien, 21. Oktober. Im Befinden des Kaisers ist keine wesentliche Veränderung ein getreten. Die Nacht von Samstag auf Sonntag war unruhig. Der Kaiser litt an Schlaflosig keit

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Seite 3 von 18
Datum: 23.09.1910
Umfang: 18
mit Fahnen erschienen. — Kurfrequeuz. Die Meraner Fremden liste Nr. 5 verzeichnet 2121 Parteien mit 3640 Personen. — Karerseehotel-Prozesse. Die Ver handlung in 80 Schadenersatz-Prozessen gegen die Karersee-Hotelunternehmung wird am29.ds. in Meran stattfinden. * Der Besuch Kaiser Wilhelms in Wien. Der deutsche Kaiser traf am 20. ds. vormit tags um Uhr in Hetzendorf ein, wo der Kaiser und alle Erzherzoge ihn erwarteten. Die Begrüßung gestaltete sich äußerst herzlich. Die Monarchen umarmten und küßten

sich dreimal. Kaiser Wilhelm begrüßte hierauf die Erzherzoge auf das Herzlichste und fuhr mit dem Kaiser in einem Galawagen unter brausenden Ova tionen des Publikums nach Schönbrunn, wo die Erzherzoginnen und die Gemahlin des Thronfolgers den Monarchen begrüßten. Nach dem Empfang Aehrenthals und Bienerths und der gemeinsamen Minister empfing der deutsche Kaiser eine Offiziers-Deputation seines Husaren regiments, die ihm anläßlich seines 25jährigen Inhaber-Jubiläums einen prächtigen Ehrensäbel überreichte

. Kaiser Wilhelm überreichte der Deputation des 7. Husaren-Regiments, die ihm den Ehrensäbel überbrachte, als kaiserliche Spende für das Regiment mit sehr huldvollen Worten eine prächtige, aus Gold getriebene Bowle. Sie trägt die Inschrift auf der einen Seite: „Kaiser Wilhelm', auf der anderen Seite: „Seinem kaiserlichen und königlichen österreichisch ungarischen Husaren-Regiment im Jahre 1910.' — Kaiser Wilhelm verlieh eine Reihe von Ordensauszeichnungen an höhere Militärs, darunter den Schwarzen

Adler-Orden an den General der Kavallerie Grafen Uexküll-Gyllen- band. Um 3 Uhr nachmittags fuhr Kaiser Wilhelm beim Eingang zur Kapuzinergruft auf dem Neuen Markt vor. Vom Pater Guardian in die Gruft geleitet, legte er auf die Särge der verewigten Kaiserin und des verblichenen Kronprinzen Rudolf Kränze nieder. Um V,7 Uhr fand ein Familiendiner in der Kleinen Galerie in Schönbrunn statt. Abends um V,10 Uhr gab Erzherzog Franz Ferdinand eine Sonöe, welcher der deutsche Kaiser an wohnte

.— In der Stadtratssitzung am 20. ds. stellte der Stadtrat Schwer den Antrag, aus Anlaß der Anwesenheit des Kaisers Wil helm in Wien und dessen Besuches im Wiener Rathaus den Parkring künftighin Kaisex Wil helm-Ring zu benennen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. — Am 21. ds. fuhr Kaiser Wilhelm in das Rathaus, um dort das Bild von Prof. Matsch zu besichtigen, das die Gratulationen der deutschen Bundesfürsten zum Regierungsjubiläum des Kaisers Franz Josef darstellt. Der Kaiser suhr auf dem ganzen Wege

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Seite 5 von 18
Datum: 09.10.1903
Umfang: 18
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Boten' Nr. 41. Brvueck, Freitag den v. Oktober lWZ — SZ. Jahrgang. Die Jagden in Nürzsteg. Der Verlauf der ersten Jagd dürfte die Teil nehmer im Allgemeinen befriedigt haben. Ins gesammt fielen 300 Schüsse. Kaiser Nikolaus brachte 9, Se. Majestät Kaiser Franz Josef 3 und Se. k. u. k. Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand 15 Gemsen zur Strecke. Im Ganzen wurden 63 Gemsen erlegt. Um 3 Uhr Nachmittags war der Trieb zu Ende. Bei der zweiten Jagd wurden 79 Gemsen, 1 Hirsch

, 1 Tier und 1 Fuchs geschossen. Wenn die drei Gemsen, die der Kaiser anschoß, gefunden werden, so hat er bis jetzt 1999 zur Strecke gebracht. Bei der letzten Jagd wurden die Sicherheits vorkehrungen für den Zaren außerordentlich verschärft. Die Gendarmerie ist wesentlich verstärkt worden und die Straßen, welche beide Monarchen auf der Hin« und Rückfahrt zum Jagdrevier benützten, wurden für jeden Verkehr abgesperrt. In der Nähe des Standes des Zaren wurde ein Gendarmerieposten aufgestellt

. Die Herrscher mit Gefolge verließen am 3. ds. mittags das Schloß und fuhren nach Neuberg, von wo um halb 2 Uhr die Abfahrt nach Meidling erfolgte. Um 4 Uhr 50 Min. nachmittag traf der Hofzug in der Südbahnstation Meidling ein. Kaiser Nikolaus sprach längere Zeit mit Erzherzog Franz Ferdinand und dem Minister des Aeußern, Grafen Goluchowski, während Kaiser Franz Josef von den Herren der russischen Suite fich verabschiedete und längere Zeit mit Grafen Lambsdorff konverfierte. Hierauf trat Kaiser Nikolaus

auf Kaiser Franz Josef zu. Beide Monarchen tauschten einen Händedruck aus und küßten fich zweimal, worauf Kaiser Franz Josef den Zaren zum Waggon geleitete. Nachdem Kaiser Nikolaus eingestiegen war, ließ er das Fenster des Waggons herab und konverfierte noch mit Kaiser Franz Josef und Erzherzog Franz Ferdinand, bis der Zug fich in Bewegung setzte. Die Reise ging nach Darmstadt. Nikolaus II. hat zahlreiche Ordens auszeichnungen verliehen; u. A. wurde dem Botschafter Freiherr v. Aehrenthal der Alexander

und der jetzt beginnenden Weinlese sehr günstig. Praschletkäufe wurden bisher mit 18 bis 22 L per Hektoliter abgeschlossen. — In Areo fand am 3. ds. die feierliche Eröffnung des Genesungsheims für deutsche Offiziere statt. Der Feierlichkeit wohnten die Behörden, die Kurverwaltung und die Persön lichkeiten bei, die fich um den Bau verdient ge macht haben. Der Leibarzt des Kaisers, Pro feffor Dr. v. Leuthold, brachte auf den Kaiser Franz Josef und der Bezirkshauptmann in Ver tretung des Statthalters auf den Kaiser

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 18
Datum: 22.05.1908
Umfang: 18
. — Aufgepaßt. Falsche Golduhrketten wurden seit einiger Zeit in der Umgebung von Innsbruck von einem Italiener den Bauern als 18karätige Goldware verkauft. Letzter Tage wurde der Schwindler verhaftet. — Zum Jubilänmsschießen in Bozen Herr Erzherzog Eugen hat dem Oberschützen meister des k. k. Hauptschießstandes in Bozen, Herrn Anton Steinkeller, anläßlich des Kaiser jubiläumsschießens sein Bild in Silberrahmen, dann Herrn Schützenrat Alois Oberrauch, dem rührigen Obmanne des Festausschusses, sowie Herrn

Gustav Jahn von der Druckerei Christoph Reisers Söhne in acht Farben her gestellt worden. Die großen Tiroler Hotels und Schutzhäuser erhalten die Karte unent geltlich gegen die Verpflichtung, sie eingerahmt an einer dem Publikum leicht zugänglichen Stelle auszuhängen. — Strengere Maßregeln. Wie die Trienter Blätter berichten, werden in Arco, Riva und Rovereto landesfürstliche Polizei kommissariate aufgestellt. Es ist dies eine Maß regel gegen dm Jrredentismus. * Der Kaiser hat am 14. ds. früh

die Reitübungen, die er alljährlich im Frühjahr unternimmt, wieder aufgenommen. Er saß stramm und ungezwungen zu Pferde. * Einstellung der Audienzen. Der Kaiser hat am 18. ds. die allgemeinen Audienzen eingestellt, um sich für die nächsten Tage zu schonen. * Der Kaiser hat am 16. ds. den fran zösischen Botschafter Crozier in besonderer Audienz empfangen. Der Botschafter hat dem Kaiser im Namen der Regierung der franzö sischen Republik und des Präsidenten Fallisres !)ie Glückwünsche zum Regierungsjubiläum dar

gebracht. * Jubiläumshuldigung. Bei der Hul digung des Heeres am 30. ds. werden alle Erzherzoge und etwa 300 aktive und 200 nicht aktive Generale erscheinen. * Der Kaiser und die Tschechen. Ein tschechisches Blatt meldet, der Kaiser habe sich lüngst einem höheren Ministerialbeamten gegen über über die Sprachenkonflikte bei der böh mischen Post geäußert: „Er habe die Tschechen ehr gern, aber Ordnung müsse sein.' * Die Trauung des Kriegsministers FZM. Schönaich mit Frau Mathilde Hiller, geborne Gall

, fand am 16. ds. in der Kirche Am Hof in Wien statt. * Adelstand-Verleihung. Der Kaiser hat Zem Major Oswald Kostenzer, Stellvertreter des Kommandanten des Landes-Gendarmerie- Kommandos Nr. 7 in Trieft, den Adelstand mit dem Ehrenworte „Edler' verliehen. * Militärisches. Das Kriegsministerium hat versügt, daß die Frühjahrsinspizierungen, gelegentlich deren die Mannschaft Bitten und Beschwerden ohne Einhaltung des Dienstweges vorbringen konnten, vorläufig nicht mehr statt- inden. * Studentenunruhen

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Seite 4 von 20
Datum: 21.05.1909
Umfang: 20
, 21. Mai. Der Gedenktag der Schlacht . von Aspern wurde heute vormittag außerordent lich festlich begangen. Um V, 10 Uhrvormittag traf der Kaiser im festlich geschmückten Orte Aspern vor der historischen Kirche ein, woselbst sämt liche Erzherzoge, die Gemeindevertretung von Wien mit dem Bürgermeister Dr. Lueger, die Minister, Vertreter des österreichisch-ungarischen Parlaments, des Landtages, die Stadtvorstehung von Budapest, die militärischen Würdenträger, darunter sämtliche Korpskommandanten

, die kommandierenden Generäle, die Spitzen der Behörden und die geladenen Gäste sich einge funden hatten. Der Weihbischof Marschall zelebrierte die Festmesse, wobei der Schubert bund mitwirkte; das ausgerückte Bataillon des Infanterieregiments Nr. 101 gab die De- chargen ab. Der Kaiser mit den Festgästen begab sich sodann zum Denkmal, den Löwen von Aspern und nach Vortrag zweier Festgedichte durch Schüler hielt Bürgermeister Dr. Lueger eine Ansprache an den Kaiser, in welcher er hervor hob, daß die Geduld

und Weisheit des Monarchen jüngst die drohende Kriegsgefahr beseitigten, was die Völker Oesterreichs dank bar anerkennen. Der feste Wille des Kaisers und die Macht des Bündnisses mit Deutsch lands erzwangen den Frieden. Mit Begeisterung und Bewunderung richten die Völker Oester reichs ihre Blicke aus den Monarchen. Ein dreimaliges Hoch auf den Kaiser wurde be geistert aufgenommen. Die Antwort des Kaisers liegt noch nicht vor. Der Kaiser legte einen Kranz nieder, hier auf der Bürgermeister

und die verschiedenen Abordnungen. Nach Absingung eines Chores durch 600 Knaben und Mädchen begaben sich der Kaiser, die Erzherzoge und Festgäste zum militärischen Festplatze bei Schanze 27, wo unter Entfaltung eines großen militärischen Pom pes die Grundsteinlegung zum großen Aspern- denk male stattfand. Hier waren größere Abteilungen der Re gimenter, welche bei Aspern gekämpft, zahl reiche Deputationen von Infanterie-, Kavallerie- und Artillerieregimentern und der Marine aufgestellt. Um 11 Uhr traf der Kaiser

am Festplatze ein. Der Feldvikar Belopotczky nahm unter großer Assistenz die feierliche Einweihung des Grundsteines vor, worauf Erzherzog Franz Ferdinand an den Kaiser eine Ansprache aus die ruhmvolle Waffentat des österreichischen Heeres hielt, welche den Anbruch einer besseren Zeit bedeutete.; des genialen Erzherzogs Karl gedenkend, betonte der Erzherzog mit voller Zuversicht, daß der Geist, der jene Helden be seelte, auch heute in der Armee fortlebt, daß sie mit derselben unerschütterlichen Treue

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Pustertaler Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 06.03.1903
Umfang: 16
derselben mit dem verschollenen Guts besitzer festzustellen. Zweifellos liegt ein Unglücks fall vor. — Selbstmord eines preußischen Majors. Der preußische Major Oito Käm merer wurde in einem Hotel zu Riva erhenkt aufgefunden. * Ein Geschenk des russischen Kai- sers an Schönbrunn. Nach längerer Pause kommt der Schönbrunner Tiergarten wieder in den Besitz eines Paares Auerochsen. Kaiser Nikolaus II. hat angeordnet, daß dieselben als Geschenk für Se. Majestät den Kaiser, im Bialowitscher Forste eingefangen und durch russische

. — Diejenigen Aerzte, welche „Serravallo 's China-Wein mit Eisen' mit Erfolg erprobt haben, äußern sich darüber außerordentlich schmeichelhaft und sind der Meinung, daß davon während deH Tages vor oder nach dem Essen im allgemeinen 2—3, von Erwachsenen aber höchstens 4 Likör — Gläschen genommen werden sollen. * Schönheitspflege. Mit dcm chemisch reinen. „Kaiser-Borax' wird der Frauenwelt ein Hilfs mittel von weitragendster Bedeutung an die Hand gegeben, das sowohl in der Körper

-, H^ut- und Ee- sundheitspslege, wie auch im Haushalte durch seine schätzenswerten Vorzügen sich bald unentbehrlich machen wird. Letztere liegen teils in der außerordentlichen Wohlfeilheit, teils in der Einfachheit der Anwendung und der überaus günstigen Wirkung. Schon die Wichtigkeit des Kaiser-Boiox als zuverlässiges Mittel zur Verschönerung des Teints macht ihn äußerst wert voll : tägliche Boraxwoschungen verleihen der Haut Zartheit und Frische und beseitigen die Uneinigkeiten der Haut. In hygienischer Beziehung kommt

der Kaii'er-Borax für die Wundebehandlung. für's warme Bad, für kalte Körperabwaschungen, zur Pflege des Mundes, der Zähne und Haare, als sicherstes Mittel gegen Fußschw-iß, wie auch zur Desinfektion in Be tracht. Unbegrenzt ist jedoch seine Verwendbarkeit als Reinigungsmittel im Haushalte. Ganz vorzüglich bewährt sich hier der Kaiser-Borax zum Reinigen von Silberzeug und Metallwaren, Spiegeln, Fenstern, po lierten oder lackierten Möbeln, Türen- und Fenster verkleidungen, Oefen, Fußböden, Linoleumbelag

, Glas, Porzellan, Teppichen und Garderobegegenständcn, kur; aller Haus- und Küchengeräte. Infolge seiner reini genden, bleichenden und desinfizierenden Eigenschaften verdient er als das vollkommendste Waschmittel ge priesen zu werden; unglaublich mühelos und vorteil haft ist gegenüber anderen Waschmethoden die Be handlung der Wäsche mit Kaiser-Borax. Wahrlich, kein Mittel ist auch nur annähernd imstande, der Hausfrau so wesentliche Vorteile zu bieten als der Kaiser-Borax, den man in den meisten

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Pustertaler Bote
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Seite 13 von 18
Datum: 15.05.1908
Umfang: 18
, dem Deutschland seine Macht und Größe verdankt. Auch Oesterreich-Ungarns Kraft liegt in diesem Prinzip, und in der Treue und unwandelbaren Liebe Meiner Völker habe Ich stets neue Zuversicht geschöpft, um den Mir obliegenden schweren Pflichten gerecht zu werden.' Der Monarchismus, wie ihn unser Kaiser ausübt, unser Kaiser, der auf der Menschheit höchster Ehrenstufe steht, und der Seine Welt in Seinen Völkern lebt, ein solcher Monarch ismus erhält und schmückt das Leben der Völker nach Innen und Außen

, weiters noch fünf Militärkapellen. Der Vor lag der Lieder war ergreifend. Der Kaiser wohnte in der Uniform des Kaiser Franz- Grenadierregiments, Kaiser Wilhelm in der österreichischen Marschallsuniform der ganzen Serenade am Fenster bei; die übrigen Fürst lichkeiten, die Erzherzoge und Erzherzoginnen hatten sich an den beiden übrigen Fenstern versammelt. Nach Schluß der Serenade de filierten die Sänger, voran die Fahnenträger mit gesenkten Fahnen, vor den beiden Monarchen und den übrigen

Fürstlichkeiten. Nach der Serenade verabschiedeten sich das Kaiserpaar und die größere Anzahl der Bundes fürsten zur Abreise. Kaiser Franz Josef ließ es sich trotz Abratens nicht nehmen, den deut- schen Kaiser zum Bahnhof zu begleiten und bis zur Abfahrt des Zuges dort zu verbleiben. Der Kaiser hat mehreren hohe Orden verliehen, darunter dem Fürsten Bülow die Brillanten zum Großkreuz des Stephans- Ordens. — Der deutsche Kaiser verlieh un gefähr 150, die Bundesfürsten zusammen zirka 250 Orden, so daß insgesamt

mehr als vier hundert Orden verliehen worden sind. Aus gezeichnet wurden sämtliche Persönlichkeiten, die mit den deutschen Bundesfürsten in Berüh rung kamen. Minister des Aeußern Baron Aehrental erhielt den Schwarzen Adler-Orden, ferner von allen anwesenden deutschen Bundes fürsten die Großkreuze, beziehungsweise die erste Klasse der höchsten Orden der betreffenden Staaten, also 16 Orden auf einmal. Kaiser Wilhelm verlieh dem Erzherzog Leo pold Salvator das 27. preußische Infanterie- Regiment

, Kaiser Franz Joses verlieh dem Großherzog von Baden das 50. Infanterie- Regiment, dem Großherzog von Sachsen- Waimar das 80. Infanterie-Regiment, dem Großhe^og von Mecklenburg das K.Dragoner- Regiment. Wochen - Chronik. (Fortsetzung aus dem zweiten Bogen.) — Laudesverband für Fremdenverkehr in Tirol. Am Samstag den 16. Mai l. I. abends 8 Uhr findet im Hotel „Oberbozen' in Oberbozen die 58. Zentralausschuß-Sitzung des Landesverbandes für Fremdenverkehr in Tirol statt. — Am darauffolgenden Tage

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Seite 13 von 18
Datum: 25.09.1908
Umfang: 18
Dritter Bogen zum „Pustertaler Löte' Nr. 39. Bruneck, Freitag, den 23. September 1908. — 58. Jahrgang.' Die Kaisermanöver in Ungarn. Veszprim, 18. September. Der Kaiser begab sich um 8 Uhr srüh in das Manöver gebiet. Um halb 10 Uhr vormittag ließ der Kaiser „abblasen', da infolge der eingetretenen Lage auf dem Manöverfelde die Entscheidung unmittelbar bevorstand. Beide Drachenballone stiegen mit der weißen Fahne in die Höhe und die Uebungen waren zu Ende. Während sich die Generale

und die Generalstabsoffiziere auf der Höhe, wo sich der Kaiser befand, ver sammelten, nahm der Kaiser Gelegenheit, sich beim Erzherzog Franz Ferdinand, sowie beim Chef des Generalstabes FML. v. Conrad für ihre Leistungen zu danken und auch die vor trefflichen Leistungen der Truppen hervorzu heben. Inzwischen versammelten sich die Truppen in der Nähe des Hügels. Der Kaiser bestieg sein Pferd und ritt die Truppen ab. Nachdem er alle Truppenkörper besichtigt hatte, gab der Monarch seiner vollsten Zufriedenheit Ausdruck. Zu den Generalen

sagte der Kaiser: „Leider konnte ich nicht viel sehen, denn ich bin schon alt.' Der Kaiser fuhr dann nach Veszprim zurück. — Damit fanden die heurigen großen Manöver ihren Abschluß. Diese abgeschlossenen Manöver haben die Zweckmäßigkeit der vollständigen Ungebunden- heit aller Führer in ihren Entschließungen abermals zutage treten lassen. Das System hat sich offenbar bereits eingelebt, so daß die Resultate noch günstiger waren als im vorigen Jahre. Ueber alles Lob erhaben waren die Leistungen

hatte. Viel bemerkt wurde, daß der Kaiser sowohl am 17. als am 18. Sep tember sich des Automobils bediente, um rascher den nach dem Gange der Ereignisse geeignet erscheinenden Standpunkt zu erreichen. * Der Kaiser für die Kraftwagen. Das größte Aufsehen erregt die Nachricht, daß sich der Kaiser nun entschlossen hat, auch in Wien ständig Kraftwagen zu benutzen. Bekanntlich hat er seine erste Ausfahrt im Kraftwagen beim Besuche des englischen Königs unter nommen und sich nicht sehr günstig darüber geäußert

. Bei den jetzigen Manövern benützte er täglich den Kraftwagen des Erzherzogs Franz Ferdinand und lernte die Vorzüge dieses Fahrzeuges gegenüber anderen gründlich kennen. Am 19. ds. äußerte er nun zum Vorsitzenden des Automobilklubs, er habe sich entschlossen, künftighin auch Kraftwagen zu benützen, und zwar auch zu Fahrten von Schönbrunn in die Hofburg. Daraus erwähnte Fürst Solms der beiden Kraftwagen, die der Oesterr. Automobil klub dem Kaiser aus Anlaß seines Jubiläums zum Geschenk gemacht hat. Der Kaiser

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 22
Datum: 26.08.1910
Umfang: 22
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Bote' Nr. 34. Bruneck, Freitag, den 26. August 1910. — 6V. Jahrgang. Ar U WillM Wer Franz Ms wurde in allen Staaten seines Reiches festlich begangen. Sämtliche Blätter der Monarchie feierten den Kaiser, indem sie der Liebe und Verehrung Ausdruck gaben, den die Völker Leslerreich-Ungarns dem väterlichen Herrscher entgegenbringen, der die Reichsidee in hehrster Form verkörpere. Die Blätter heben die un ermüdliche Pflichterfüllung und die staunens werte Arbeitskraft

des greisen Monarchen hervor und verwiesen auf die Bewunderung, die dem Kaiser in fremden Ländern in nicht geringerem Maße als im eigenen gezollt werde. In Ungarn fanden in allen Munizipien Fest versammlungen statt, welche Huldigungsadressen an den Monarchen absandten. Kaiser Franz Josef nahm am 18. August früh in Ischl die Glückwünsche seiner Töchter und Enkelinnen, deren Gatten und Kinder entgegen und hörte nachher eine stille Messe m der kaiserlichen Villa. Um 10 Uhr fand in der Pfarrkirche ein Hochamt

statt. Um halb 3 Uhr fand in dem mit künstlerischem Schmuck ausgestatteten, mit kostbaren Gobe lins und prachtvollen Blattpflanzen gezierten großen Saale des Kurhauses em Familien- diner zu 72 Gedecken statt. Als Champagner m die Pokale gefüllt wuröe, erhob sich Erz- Franz Ferdinand zu einem Toast auf den Kaiser. In dem Momente, als der Erz- Herzog das Wort ergriff, erhoben sich der »aiser und die ganze Versammlung von ihren Ntzen. Es trat Stille ein und Erzherzog i5rmiz Ferdinands Stimme wurde

in dem Mm Saale überall gehört. Der Erzherzog lprach mit Schwung und Wärme, jedes Wort Mrf betonend, folgendes: .Ein besonders erhebender Anlaß versammelt As heute hier. Wir, und mir uns viele Millionen treuer Untertanen, feiern den Tag, dem unser geliebter Kaiser sein 80. Lebens lahr vollendet. Wollen Euere Majestät über- «kugt sein, welchen Jubel der heutige Tag in ^ Herzen von Euerer Majestät Angehörigen Wollen Euere Majestät gestatten, nochmals unsere untertänigsten Glück« '!che Ihr zu Füßen legen dürfen

. Wir dies göttlichen Vorsehung, die Majestät g erleben ließen und fassen unsere w!? - Liebe, Ehrfurcht und Dankbarkeit ^ innigste B.tte an den Allmächtigen zu- h:n ^ Euere Majestät auch ferner- rei-k.-!^ wahren und behüten und mit dem ^gen beschenken. Seine Majestät, 5 »gnädigster Kaiser und Herr lebe hoch!' Ter5 .Kapelle intonierte die Volkshymne. >n d ^ wurde von den Anwesenden, welche Kwml-»Hochrufe begeistert ein- vm A ' ^hend angehört. Der Kaiserfolgte tzy. 'smerksamkeit der Rede, die frei zum duva-n^- Langte

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 20
Datum: 16.09.1910
Umfang: 20
Zeit sind wieder einige bedeutende Firmen zu dem genannten Institute übertreten. * Sc. Majestät der Kaiser hat wieder seine gewohnte Tätigkeit im Schönbrunner Schlosse aufgenommen. Voll geistiger und körperlicher Frische zog der Kaiser in seine Gemächer ein, er fühlt sich wohler denn je. Es ist Totsache, daß der Kaiser schon seit langem nicht so munter und wohl war wie gerade jetzt. Der Kaiser unterläßt aber auch nichts, um sich srisch zu erhalten. Morgen für Morgen erscheint der Badediener

und ab solviert die kalten „Abreibungen', die dem Kaiser wohl tun, an die er sich so gewöhnt hat, daß er z. B. auf Reisen immer bedauert, die kalten, erquickenden Morgenabreibungen entbehren zu müssen. Und wenn man jetzt sieht, wie munter der Kaiser in Schönbrunn seine gewohnten Morgenspaziergänge absolviert — so freut man sich aus vollem Herzen, daß der Kaiser seit seiner Thronbesteigung' ein Jüng ling geblieben ist. * Kaiser Franz Josef empfing am l^l. ds. Nachmittag in feierlicher Audienz die englische

Sondergesandtschaft zur Notifizierung des Thronwechsels. * Der Kaiser spendete den vom Hochwasser Betroffenen 40.000 Kronen. * Ter Sterbetag der Kaiserin. Zum zwölften Mole jährte sich am 10. ds der Tag trau- rigstens Gedenkens, an welchem Ihre Majestät Kaiserin Elisabeth aus dem Leben schied. In den Kirchen wurden vielfach Trauergottesdienste abgeholten. Der Sarkophag in dem neuen Teil der Kaisergruft bei den Kapuzinern prangte im Schmucke frischer Blumen. An dem Sarg hat am 10. ds. früh der Kaiser in stillem

Kaiser stattfinden sollte, aufgedeckt. * Eine zwölfjährige Mutter. Das zwölfjährige Dienstmädchen Ilona Rosza in Szatmar schenkte einem gesunden Knaben das Leben. Die jüngste aller Mütter und das neugeborene Kind befinden sich wohl. * Die österreichisch italienische» Grenz streitigkeiten. Die „Tribuna' meldet aus Mailand, daß San Giuliano und Graf Nehren- thal vereinbart hätten, daß die Soldaten in Zukunft gestrost die Grenze überschreiten dürfen, um Wasser zu holen, oder sich in einer Oste- ria

zu stärken. -j- Der deutsche Kaiser hat den Wunsch ausgesprochen, die 40jährige Wiederkehr des Tages der Kaiserproklamationen in Versailles in Berlin durch besonders feierliche und prunk volle Staatszeremonien festlich begehen zu lassen. f Massenpenfionierungen. Ein könig liches italienisches Dekret verfügt die Pensio nierung von nicht weniger als fünf Vizeadmi ralen und zwölf Konteradmiralen. f Erdbeben. Am 10. ds. um 3 Uhr 50 Min. früh wurde in Messina, Miletto und Galina ein starker Erdstoß verspürt

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Seite 13 von 16
Datum: 11.04.1902
Umfang: 16
dieser aktuellsten illustrirten Chronik aller bedeutsamen Zeitereignisse zu der weihevollen Stimmung, wie sie den hohen Festtagen gebührt. «Ostern in Jerusalem' und «Unser Kaiser bei der Andacht' wird in Wort und Bild ausgeführt. Außerdem bringt das „Jnter- effante Blatt' in ausgezeichneten photographischen Aufnahmen „Koloman Tisza', „Delarey, den kühnen Burenführer', „Prinz Heinrich in Amerika', „Die Verhaftung der berüchtigten Wiener Juwelendiebe „Brückeneinsturz in Zenta', „Athlet im anatomischen Institut

dieser außergewöhnlichen Reichhaltigkeit des Inhalts der gediegenen Eleganz der Ausstattung, die von keinem anderen illustrierten Blatte erreicht wird, be trägt der Abonnementspreis des „Interessanten Blattes' (Wien, I., Schulerstraße W) vierteljährlich nur 2 X 70 d. * Toilette-Angelegenheit. Mit dem chemisch- reinen „Kaiser-Korar' wird der Frauenwelt ein Hilfsmittel von weittragendster Bedeutung an die !)and gegeben, das sowohl in der Körper-, Haut- und Gesundheitspflege, wie auch im Haushalte

durch seine schätzenswerten Vorzüge sich bald unentbehrlich machen wird. Letztere liegen theils in der außer ordentlichen Wohtfeilhcit theils in der Einfachheit der Anwendung und der überaus günstigen Wirkung. Schon die Wichtigkeit des Kaiser-Borax als zuver lässiges Mittel zur Verschönerung des Teints macht ihn äußerst wertvoll; tägliche Boraxwaschungen ver leihen der Haut Zartheit und Frische und beseitigen die Uneinigkeiten der Haut. In hygienischer Be ziehung kommt der Kaiser - Borax für die Wundbe handlung, für's

warme Bad, für kalte Körperabwafch- ungen, zur Pflege des Mundes, der Zähne und Haare, als sicherstes Mittel gegen Fußschweiß, wie auch zur Desinfection in Betracht. Unbegrenzt ist jedoch seine Verwendbarkeit als Reinigungsmittel im Haushalte. Ganz vorzüglich bewährt sich hier der Kaiser-Borax zum Reinigen von Silberzeug und Metall - Waren, Spiegeln, Fenstern, polierten oder lackierten Möbeln, Thüren» und Fensterverkleidungen, Oefen, Fußböden, Linoleumbelag, Glas, Porzellan, Teppichen

und Garderobegegenständen, kurz aller Haus- und Küchen geräthe. Infolge seiner reinigenden, bleichenden und desinsicierenden Eigenschaften verdient er als das vollkommendste Waschmittel gepriesen zu werden; unglaublich mühelos und oortheilhast ist gegenüber anderen Waschmethoden die Behandlung der Wäsche mit Kaiser-Borax. Wahrlich, kein Mittel ist auch nur annähernd im Stande, der Hausfrau so wesent liche Bortheile zu bieten, als der Kaiser-Borax, den man in den meisten Drogerien, Colonial- und Material waren-Geschäften

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Seite 5 von 18
Datum: 23.10.1903
Umfang: 18
Zweiter Bogen zum „Pustertaler Boten' Nr. 43. Brau eck, Freitag den 2Z, Oktober lW3. — ZZ. Jahrgang. w Niz w Wer U Wieil. König Leopold von Belgien ist am 17. ds. Vormittag in Wien eingetroffen und wurde am Bahnhof vom Kaiser, den Erzherzogen und den Spitzen der Behörden empfangen. Die Monarchen begrüßten sich mit herzlichem Händedruck und fuhren nachdem sie die Front der Ehrenkompagnie abgeschritten hatten,Mr Hofburg. Nachmittags fand im Zeremonzensaal der Hofburg ein Gala- diener

zu 80 Gedecken statt, bei welchem Kaiser Franz Josef einen Trinkspruch ausbrachte, in dem er für die liebenswürdige Aufmerksamkeit des Besuches des Königs dankte und erklärte, er betrachte den Besuch als ein neuerliches Zeichen der Freundschaft und der ausgezeichneten Be ziehungen, welche erfreulicherweife zwischen den beiden Monarchen und den beiden Staaten bestehen. Der Kaiser gab seinen Wünschen Aus druck, welche er für das Wohlergehen des Königs und dessen Land hege. Die Musikkapelle spielte hierauf

die Brabantzonne. Bald darauf erwiderte der Königs welcher dem Kaiser für den gnädigen herzlichen Empfang sowie für den ihn tief berührenden Trinkspruch dankte und die Freude aussprach, daß es ihm gegönnt sei, seine persönlichen Gefühle in un veränderlicher Anhänglichkeit auszudrücken und seine unwandelbaren Wünsche darzubringen, welche er für den Kaiser, dessen Staaten und Völker hege, die dem Kaiser so viel zu ver danken haben. Ew. Majestät, so schloß der König, sind aller Herrschertugenden Vorbild. Möge

Gott Ew. Majestät noch viele Jahre er halten. Indem ich mich zu den ausgezeichneten Zwischen uns und unseren Staaten bestehenden Beziehungen beglückwünsche, erhebe ich, dem Zuge meines Herzen« folgend, mein Glas auf das Wohl Ew. Majestät, Ihres Hauses und auf das Wohlergehen Ihrer Staaten. König Leopold hatte zahlreiche Ordensauszeichnungen verliehen. Am 19. ds. .um 8 Uhr 25 Min. abends reiste der König nach Paris ab. Am Bahnhofe fanden sich der Kaiser und die Prinzen Philipp und Leopold Koburg

, sowie der Ehren dienst und der belgische Gesandte ein. Die Monarchen verabschiedeten sich mit einem herz lichen Händedruck; der König dankte dem Kaiser für den Empfang und die Gastfreundschaft. Wochen-Chronik. (Fortsetzung aus dem Hauptblatte). — Verewigung Wilteus mit Iuus- bruck. In der Gemeinderatssitzung am 19. ds. wurde die Vereinigung mit Mitten einstimmig unter Heilrufen beschlossen. — Die Einigkeitsbestrebttngen der katholischen Parteien in Tirol. Vom Obmann der Konferenz der Konservativen

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