und ihre Beziehungen zum j Dresdner Hofe abgebrochen habe. Kronprin zessm Louise Antoniette Marie ist eine Tochter des Erzherzogs Ferdinand Großherzoz von Toskana, wurde 1870 geboren und vermählte sich 1891 in Wien mit dem Prinzen Friedrich Äugust von Sachsen, dem gegenwärtigen Kron prinzen des sächsischen Königsreichs. Der Ehe find, vier Kinder entsprossen, wovon das jüngste erst 15 Monate alt ist. Die Erklärung der «ingang erwähnten höfischen Meldung besteht darin, daß der französische Sprachlehrer der Kinder
, wird der unwiderruflich gewordene Bruch zwischen dem künftigen Träger der Krone und seiner Gemahlin wenn nicht als Unglück, so doch zum mindesten als schmerzliche Ent täuschung empfunden, denn die Kronprinzessin v?ar liebenswürdig und darum beliebt. Man hält den französischen Sprachlehrer Giron für die alleinige Ursache der ganzen Katastrophe. Erzherzog Josef Ferdinand, der am 23. o. M. in Genf eintraf, hatte eine Unterredung mit der Kronprinzessin von Sachsen, die sehr bewegt gewesen sein soll. Prinzessin Luise
erklärte ihiem Bruder, daß das, was geschehen, nicht mehr zu ändern sei; sie werde von Giron, den sie liebe, nicht lassen. Erzherzog Josef Ferdinand verließ hieraus ihr Zimmer und reifte ab. Genf, 28. Dezember. Ueber die Kron prinzessin von Sacdscn verlautet heute nichts neueres, als daß sie stets guter Laune sei. Kron prinzessin Luise mit Giron führen das denkbar glücklichste Familienleben. Der Vertreter der Kronprinzessin, Ältbundesrat Lachenal, erklärte, sie wolle in Gens den Ausgang der Dinge
ab- warten und weder nach Dresden noch nach Salzburg zurückkehren, da sie befürchte, in einer Irrenanstalt interniert zu werden. Erzherzog Leopold Ferdinand — Leopold Wölfling. ! sie ist die Tochter eines Postbeamten in Brünn und soll sehr schön sein. Der Erzherzog lernte sie in Jglau kennen und stellte iyr eine Villa im Wiener Cottageviertel zur Verfügung, wo sie mit zwei Schwestern, deren eine an einen Oberleutnant verheiratet ist, lebte und oft in- kognito den Besuch des Erzherzogs erhielt
. Die endgiltige Entschließung über den Titel- und Würdenverzicht des Erzherzogs Leopold Ferdinand ist am 24. v. M. erfolgt. Der Kaiser Franz Josef hat den Verzicht zustimmend zur Kenntnis genommen, jedoch daran die ausdrückliche Be dingung geknüpft, daß er die österreichischen Reichsgrenzen nicht mehr betrete. — Fräulein Adamowitsch wurde aufgefordert, Wien zu ver lassen. In Dresden tritt das Gerücht auf, daß die Verwundung des Kronprinzen von Sachsen nicht von einem Jagdunfall herrührt, sondern die Folge