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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 4
Datum: 24.07.1863
Umfang: 4
gelegene Polizeihans, in welchem jener heimatölose Mensch gefangen saß, demolirte und ihn daraus btsreite. Nach viermonatlichem ReligionS-Undrricht wurde dieser junge unglückliche Mensch, der keine Heimath besaß am 6. März 1831 in der Annenkirche (?) getauft und sein ungewisses Al« ter aus 19 Jahre festgesetzt (wonach stine Geburt schon in daS Jahr 1812 fiel.) Der jnnge Mann, dem man in der Taufe die Namen Ernst Graf beigelegt, erhielt von Sr. Majestät dem Könige Anton und Seiner Königlichen Hoheit

bei E. Blochmann und Sohn, unter dem Titel: „Napoleon Buonoparte, genannt Ernst G.af, oder das noch seit dem Jahre 1830 ungelöste Ratysel sür's König reich Sachsen im I. 1857.' eine 16 Seiten starke Broschüre, die damals ziemlich großes - Aufsehen erregte. Die Broschüre wurde, wie d>r V^s.isser derselben Napo leon Buonoparte, genannt Ernst Gras, un Ansaugr deu'elb.n erzählt, von der König!. Polizei-Dinktion unter dem Pr.'.nv um des Herrn von Pslugk mit Beschlag belebt und aus Grund ter §Z. 138 und 3l3

**) des Königl säa fischen Strafgesetzbuchs zur Entscheidung an die Königl. Staatsanwaltschaft in Dres den abgegeben. Letztere aber fand darin keinen Grund zu straf rechtlicher Verfolgung, weßhalb die mit Beschlag belegte Schrift wieder freigegeben und dem Verfasser nachfolgendes Zeugniß ausgefertigt wurde: „Daß gegen Ernst Ludwig Wolf Graf wegen der im Selbstverläge desselben herausgegebenen Broschüre: ,,Napoleon Buon aparte genannt Ernst Graf, oder „das seit dem Jahre l83v ungelöste Räthsel für's König

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Seite 3 von 12
Datum: 06.02.1925
Umfang: 12
). (3. Fortsetzung). Es tat fich nun ein ganz neues Leben vor Ernst Rebner auf. Schwere Arbeit, aber die Vergangenheit versank hinter ihm und er hörte nie wieder drüben in all den Iahren ein Wort davon, dab er einmal in Deutschland fünf Jahre im Zuchthaus gesessen. Die Leute die da dtüben auf der deutschen Kolonie zusammen gewürfelt waren. wÄren ja mehr oder weniger alles Leute, die auf dem alten Kontinent keinen Platz mehr hatten und deshalb waren sie fort gegangen. eine neue Seimat zu suchen

. Und aus dem Stücklein Land das ihnen zugewiesen wurde, führten sie ein kurzes aber zufriedenes Leben. In harter, mühevoller Arbeit rangen sie de« Urwald Boden und Nahrung ab und sich selbst den Unterhalt. Auch Ernst Rebner errang fich da drüben in der deutschen Kolonie von Chile mit Fleib und Ausdauer ein kleines Vermögen. Nach Iahren verkaufte er seine kleine Besitzung, die er fich im Laufe der Jahre erworben und ging nach der Stadt. B und C für ganz Italien. Jede Provinz ist in einen eigenen Band zusammengefaßt

. Dort war es auch, wo er Ines kennen lernte. In Rio de Janeiro. Ihr Vater war einer der Direktoren der Bank. Sie kam ab und zu. Papa abzuholen und sah. Ernst Rebner. Es war eine stille Liebesgeschichte. Keine Mond scheinsonaten kamen darin vor und keine Rosa- Briefe. keine Sehnsuchtsgedichte und keine Stell dichein und dennoch war vielleicht diese Liebe nicht minder schön und nicht weniger tief als wenn all diese Sachen dabei gewesen wären. Man kannte das nicht und hätte dazu wohl wahrscheinlich auch keine Zeit gehabt

. Diese Liebe, die fich da entwickelte, war still und nur hin und wieder einmal ein Blick und ein Händedruck verriet, dab da zwei Serzen den Weg zu einander suchten und fanden. Eine schöne Zelt war es damals für Ernst Rehner. Der einsame Mann am Schreibtische stand auf und ging zu Belle. Er wollte heule diesen Weg der Vergangenheit nicht weitergehen. Er Ihrigen als Obmann des Ausschuffes fungieren oder es «erde über den .Bruch der Vereinbar ungen* eine Geschästsordnungsdebatte entstehen, die fich

zu finden. dem wi alle entgegen gehen. Der Bankdirektor Wilhelm Rog, der ein mal Ernst Rebner geheißen und einmal die Nummer S6 im Zuchthaus zu Lendenbvrgge» tragen, faßte in dieser Nach den Entschluß» die Schemen der Vergangenheit selbst zu tragen.

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Seite 2 von 10
Datum: 08.01.1915
Umfang: 10
überzeugt sein, daß dre Alliierten einen großen Angriff auf die Dar danellen vorbereiten. Die Türkei befestige ihre Festungs werke mit fieberhafter Eile. Wien, 6. Jänner. Die „Neue Freie Presse' er fährt, wie bereits gemeldet: Wenn England den Forderungen Wilsons nicht nachgibt, wird Amerika em Ausfuhrverbot für gewisse Güter erlassen, deren Weiterbezug für England eine gewisse Notwendigkeit ist. Die.Note Nordamerikas an England nimmt der Washingtoner Korrespondent der Londoner „Times' sehr ernst

, fiel dem mili tärischen Führer des Konduktes der Revanche politiker Deroulede in die Zügel und zerrte das Pferd des Generals gegen die Kammer hin, damit daS Roß, d. h des Heldenpferds Gewieher, die gesetzgebende Versammlung in Kriegsbegeiste rung versetze und ein Präsident vom Schlage DerouledeS FaureS Nachfolger werde. Der General schlug mit de« Kopf seiner Reitpeitsche auf die Hand des Eiferers, bis dieser die Zügel fahren ließ. Vor Gericht gestellt, kam Derou- lede, weil er nicht ernst zu nehmen

sei, mit einer leichten Arreststrafe davon. Längst ist dieser Führer der Patriotenliga tot, aber sein Geist war es, der PoincarS zu« Präsidenten der Republik ge«acht. Poincarö hat man verteufelt ernst genommen und nun find auch die Folgen furchwar ernst, nicht nur für Frankreich, sondern für die ganze Welt, ins besondere aber für Rußland, Frankreich und Belgien, über die sich der Krieg wie die Pest gewälzt hat und die nun zur Erkenntnis ge langt sind, daß sie nicht nur dem Leitseil

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Seite 6 von 12
Datum: 10.04.1925
Umfang: 12
drauben in Lendenborg. wohin wir manchmal unfreiwillig .auf Sommerfrische' gingen, wie wir es nann» ten. lernte ich einen jungen schüchternen Wen» schen kennen, dem man es auf den ersten Blick ansah, dab er nur durch Zufall in diese At mosphäre gekommen war. Er trug Nummer S6 und ging beim täglichen Rundgang vor mir. Seinen Namen habe ich e»st viel später erfahren, als wir beide am gleichen Tage aus der Anstalt entlassen wurden. Er hieb Ernst Rehner damals. Ich habe lange Jahre nichts mehr davon

einiger ausländischer Zigaretten ermäbigt eine Ahnung stieg in ihr empor. Jener Mann der einmal die Nummer 66 getragen und ein mal Ernst Rebner gedeihen, der nach Amerika ausgewandert und eine Bankierstochter gehei ratet hatte — — es war ihr eigener Gälte. Sie schlob die Augen. Sie konnte es noch nicht fassen. All die langen Jahre her hatte sie neben ihm gelebt und war mit ihm glück lich gewesen und nun lüftete die Vergangen heit ihre Schleier und ste sah. dab sie belro- gen war. Es wirbelte ihr im Kopse, ste

konnte nichts anderes denken als wie die Worte die gleich einem Mühlsteine umgingen: Nummer 56 — Ernst Redner -- mein Gatte. Und wenn dieser Kreislauf die Runde gemacht hatte, fing er wieder von vorne an : Nummer SS — Ernst Rebner — mein Gatte. Plötzlich brach ste in krampfhaftes Weinen aus. Das Ge- bäude ihres Lebensglückes stürzte unter diesen Tränen zusammen. Warum lätzt das Leben den Menschen nicht wenigstens den Glauben an ihr Glück, wenn es schon selbst kein Glück gibt? Warum muh der eiserne

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Seite 3 von 18
Datum: 18.12.1914
Umfang: 18
. Wocheu-Chrouik. — Brmteck. (Am Felde der Ehre gefallen.) Schon seit längerer Zeit zirkulierte hier das leider sehr traurige Gerücht, der zweite Sohn des Herrn Kaufmann Webhoser hier, Herr Ernst Webhofer, von welchem schon lange keineNachrichten mehr andieSeinen hierherkamen, soll aus den Schlachtfeldern in Galizien gefallen sein. Da dieSAnSbleiben vonNachrichten aber auch bei vielen anderen hier der Fall war, tröstete man sich, Herr Webhofer dürfte!» Gefangenschaft gera ten sein. Herr Bürgermeister

Schifferegger wandte sich amtlich an verschiedene Behörden, um eine definitive Antwort in dieser Angelegenheit zu erhalten. Diese traurige Antwort langte leider am 10. Dezember beim Stadtmagistrate Brnneck ein und verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch die Stadt. Herr Ernst Webhofer, Einj.-Freiw. im Jvf.-Reg. Nr 7, Graf v. Khevenhüller ist bereits am 16. Oktober bei einem Gefechte m Galizien als Held fürs Vaterland gefallen. Niederschmetternd wirkte diese Trauerbotschaft auf Eltern und Gefchwisterte

des gefallenen Helden, allgemein ist in Bruneck die Trauer um den Heimgegangenen, denn Ernst Webhofer war in allen BevölkerungSschichten und wer ihn kannte, beliebt und hochgeachtet. Fassen vir uns kurz und sagen: „Mit Ernst Web- hoser hat Brnneck einen seiner besten und be liebtesten BürgerSsöhne verloren.' Die Seelen- gottesdienste fanden unter großer Teilnahme der Brnnecker Bevölkerung am 16. Dezember in der hiesigen Pfarrkirche statt. Am Schlüsse derselben sang der MännergesangLverein einen Tranerchor

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Seite 4 von 14
Datum: 23.01.1925
Umfang: 14
Sie wo ich zu finden bin. Fragen Sie nur nach dem roten Georg, da wird Sie jeder von uns aufnehmen'. Ernst Reßner ging. Es ekelte ihn. Nur hinaus aus dieser Atmosphäre, wieder Mensch sein. Das Zuchlhaus lag hinler ihm. Durch die Straßen ging er wie im Traume. Wieder unter Menschen l Aber hier konnte und wollte er nicht mehr bleiben. Der grüne August und der rote Georg interessierte ihn nicht. Nur fort! Der Zug trug ihn einem neuen Leben entgegen l II. Zwanzig Jahre später war es. als es Weih nachten auf Erden

Ernst saß auf seinem Schaukelpferde und war mit dem Christ kinde sehr zusrieden. Die Eltern, der Bonk direklor und seine Frau waren im Salon drüben. Es war das Bild des schönsten häus lichen Friedens, denn Rog Wilhelm lieble seine Frau Ines leidenschaftlich. Und doch schien heule etwas da zu sein, was nicht so recht in diese Weihnachtsstimmung paßte. Um dos Auge des Direktors lagen Schallen, und so sehr er stch auch bemühte, diese Schalten zu verbergen, es gelang ihm nicht recht, denn Frau Ines

merkte ste ihm an. Das war auch der Grund worum ste Ernst ollein gelassen hatten. .Wilhelm dir fehlt heule etwas' begann Ines, etwas ist da. was nicht in diesem Weihnachts abend paßt', .Laß gut sein, denn es find geschäftliche Dinge.' Mit diesen Worten suchte Rog Wilhelm das Gespenst zu verscheuchen, das stch diesen Abend in diese Räume geschlichen. Es gelang ihm jedoch nicht und es wurde ein ziemlich trüber '> Weihnachtsabend, an dem nur die Lichter des Christbaumes und Älein-Ernst's Lachen

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Seite 3 von 12
Datum: 10.04.1925
Umfang: 12
- gangenhett. Jeden ereilt das Los — auch Sie — Ernst Rebner. Er war zurückgetaumelt. Also war nun sein Verhängnis da. Es bestand für ihn auch nicht einen Augenblick ein Zweifel, däb zwischen dem Mord an Georg Wildtngen und diesem Briefe Zusammenhänge bestanden; daß wahr scheinlich die Sand, die das Messer tn Wil» dingens Lerz gestoßen, auch den Brief an ihn geschrieben hatte. Wer das Geheimnis ver- raten hatte und wer es wußte, das war ihm augenblicklich gleichgiltig! Sein ganzes Denken konzentrierte

sich nur auf diesen Brief. Weiler war er nicht fähig zu denken. .Ernst Reß- ner' — die Worte und Buchstaben tanzten ihm vor den Augen und seine Gedanken waren wie Mühlsteine, die seine ganze Existenz, sein ganzes Glück und sein ganzes Leben zermalmten. Nun tauchten sie in neuer Form aus, diese Schemen der Vergangenheit unsaßbar und unstchtbar, aber in drohender Nähe, drohender als je. Und es ging ihm durch den Sinn: Ei« Lebe« weu« e» verlöre« Hält Bater uud Mutter nicht mehr — Die Tage gingen dumpf dahin. Der Direk tor

. Und sein Glück wurde nun sein Verhängnis. Dennoch aber vermochte er es nicht, die letzten Kon sequenzen zu ziehen. Er geizte mit jedem Augenblicke, den er halte und mied doch sein Saus und das Alleinsein mit seiner Gattin. Nur des Abends, wenn die Nacht kam und Ernst schon zu Bette gebracht war. da mußten fie beisammen sein. Er zwang fich freundlich zu sein, lieb — aber wie ein verwundetes Tier kam er stch vor, das den Weg nach seinem Schlupfwinkel nicht mehr findet. Ines ließ ihn: fie wußte

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