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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 22
Datum: 19.11.1897
Umfang: 22
worden ist. - . Die Regierung, sagte Graf Badeni wirb sich in ihrer Ueberzeugung über die Bedeutung des deutschen Volksstammes, über die ihm in Oester reich gebührende Stellung nicht durch alle Vor kommnisse in diesem Hause erschüttern lassen. — 186 — Die Regierung steht auf dem Standpunkte, allen nichtdeutschen Nationalitäten gegenüber gerecht vorzugehen; umsomehr muß sie sich vor Augen halten, ihre Pflicht gegenüber dem deutschen Volksstamme- auf die gewissenhafteste und ern steste Weise

Volkes und sind mit den höchsten dynastisch monarchischen und internationalen Interessen des Reiches un- auslöslich verknüpft) Jedermann, der Oester reich kennt, weiß, daß die gegenwärtigen Minister als Vollstrecker des Willens der Krone nie daran denken können, gegen die Deutschen oder ohne die Deutschen regieren zu wollen. Indem sie an' dem Grundsätze des gleichen Rechtes aller Nationalitäten festhalten, handeln sie einfach- dem Geiste und Wortlaute der Verfassung ent sprechend, jener Verfassung

, in welchem hervor gehoben wird, daß die Stellung des deutschen Volkes in Oesterreich, seine moralischen und und politischen Besitztitel nicht auf irgend welcher Ministerialverordnung oder irgend welchem Ge setze beruhen oder von solchem abhängen, viel mehr !auf der vielhundertjährigen historischen Entwicklung, die Niemand rückgängig zu machen vermöchte, selbst wenn Jemand so thöricht oder vermessen genug dazu wäre, sie beruhen auf der nach des Grafen Badeni eigenem Worte „voran leuchtenden Kultur' des deutschen

, die gewiß nicht gegen und nicht ohne die Deutschen in Oesterreich zu stande gekommen und die dem deutschen Volke den weitesten Spielraum für. die Entfaltung seiner Kräfte sichert. Ob die Rede Badcni's unmittelbar praktische Wirkung haben wird, bleibt. abzuwarten. ^ Noch einmal, jedoch, an einem vielleicht kritischen Wendepunkt, klar und unzweideutig das unverrückbare Programm nicht blos des gegenwärtigen Ministeriums dargelegt und gezeigt zu haben, daß das gute. Recht der Deutschen gar wohl

Bestreben der Regierung sein. Die freundschaftliche Ausgestaltung des Verhält nisses zu Rußland bietet eine neue Bürgschaft des Friedens. Bei den Zusammenkünften mit dem. Czaren zeigte sich die Uebereinstimmung der Gesinnungen und wurde das Verhältnis gegenseitigen Vertrauens begründet, dessen Con- solidierung für die Zukunft Erfreuliches verheißt. Die Thronrede gedenkt dann in warmen Worten der Besuche des deutschen Kaisers und des rumänischen Königspaares, bezeichnet die Wahrung der Interessen

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 29.03.1895
Umfang: 16
erhältlich und kostet das reich il lustrierte Heft (30—40 Abbildungen) nur 30 Kreuzer, beziehungsweise 50 Pfennig. * Mit einer Kuustbeilage, welche eines der neue-, sten und vollendetsten Bismarckporträts von Lenbach vorzüglich wiedergiebt, und einem stim mungsvollen Gedicht von Rudolf von - Gott schall trägt die „Gartenlaube' dem 80. Ge burtstag des ersten deutschen Reichskanzlers in würdigster Weise Rechnung. Beim weiteren Durchblättern des neuen Heftes weht uns ein frischer Hauch des Frühlings

etwas Magi sches; dazu diese eigenartig prächtige innere Architektur, welche fast gänzlich aus polirtem Marmor in den verschiedensten Formen und Farben hergestellt, und — besonders das Trep penhaus — mit Galerien, Statuen, Vergol dungen und Fresken reichlich geschmückt ist. Dann beim Betreten der Säle, welch'namenloser Reich thnm an Schätzen der verschiedensten Art; die Gemälde-Sammlung, worunter auch Defregger's „Letztes Aufgebot' und „Der Zitherspieler'; die Sammlung von Geschenken an's Kaiserhaus

, daß wir diese Woche in Wien viel ge sehen haben, obschon das eben nur ein Bruch theil der Sehenswürdigkeiten ist. So fuhren wir dann auch recht befriedigt wieder nach Tirol, im Herzen und Sinne dankbar für die so reich lich empfangenen grandiöseu und begeisternden Eindrücke. Denn von den vielerlei Schatten seiten, die es ja auch gibt, haben wir so viel wie nichts zu sehen bekommen. „Wien, die chöne und gemüthliche deutsche Weltstadt, mit den heiteren und schönen Menschen, müssen wir wiedersehen

des Inhaltes mit Geschmack und Reichthum der Illustrationen glücklich ver bindet. Jedes Heft des „Bunten Blattes' bringt die Fortsetzung eines überaus spannen den, reich illustrierten Romanes, vorzüglichen Novellen ernsten und heiteren Inhaltes aus den besten Federn, historische und populär gehal tene wissenschaftliche Aufsätze, Modeberichte, Hu moristisches :c., kurz, „Das Bunte Blatt' ist ein Familienblatt bester Art, dessen ungewöhn liche Billigkeit — 10 kr. für das reich illu- trierte Heft

noch am Leben befindlichen Veteranen aus den deutschen Freiheitskriegen berichtet P. Holzhausen mit liebevollem Eingehen. Neben dem lebens frischen Münchener Künstlerroman „Echt' von R. Artaria läuft jetzt eine kürzere Erzählung „Der Fähnrich als Erzieher' von Hans Arnold, ein Kabinetstück des schalkhaften Humors, mit welchem dieser Autor die Poesie und Prosa des Backfischthu ms so köstlich zu schildern weiß. — nur ächt, wenn direkt ab meinen Fabriken bezogen — schwatz, weiß und farbig

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 27.09.1901
Umfang: 14
einzubringen, worin Protest eingelegt wird gegen die alldeutsche Forderung eines deutschen Bündnisses. — Die am 22. ds. in Prag abgehaltene Vertrauensmänner - Ver« ammlung der deutschen Volkspartei Böhmens, woran auch Abg. Prade theil nahm, genehmigte den vorgelegten Wahlaufruf und die 16 auf gestellten Kandidaturen. Der Wählaufruf betont insbesondere das Festhalten am Antisemitismus, an der administrativen Zweilheilung^BöhK'ens und an der Einführung dn< deutschen Staats prache. Am 6. Oktober

wird in Reichenberg ein Parteitag der deutschen Volkspartei abge halten werden, an welchem auch alpenländische Abgeordnete theilnehmen werden. Ausland. Deutschland. Ein hoher Diplomat bespricht im „N. W. I.' die Aufsehen erregenden friedlichen Aeußerungen Kaiser Wilhelms in seiner Danziger Rede und jebt hervor, daß trotz zweifelloser Ueberein stimmung Deutschlands und Rußlands die Situation keineswegs gesichert sei. China und die Türkei bergen zwei große Gefahren und leitende politische Kreise besäßen bereits

jetzt Anzeichen der Eventualität, daß in China eine neue Um sturzbewegung sich vorbereite^ welche die Erhalt ung des Weltfriedens bedenklich erschweren würde. — Der Zar verständigte das Narwaer Dragoner-Regiment telegraphisch von der Er nennung des deutschen Kaisers zum Regiments chef, indem er seiner Ueberzeugung Ausdruck gab, die Narwaer würden, ihren alten Tradi tionen folgmd, dieses neue Zeichen des Vertrau ens des Kaisers rechtfertigen. Kaiser Wilhelm sandte dem Regimente ein Telegramm

H. in Frank reich erschienen; aber sein Besuch galt doch i» erster Linie der französischen Armee und der französischen Flotte. Vor den Augen des be freundeten und alliirten Monarchen ließ Frank reich sein Heer defiliren; Manöver' folgte auf Manöver. Kaiser Nikolaus sollte die Wehrkraft der Republik in diesen Tagen nach ihrem volle» Werth kennen lernen. Unmittelbar zurückkehrend von einem dieser militärischen Schauspiele, unter dem Eindrucke desselben stehend, hat der Zar Worte des Abschiedes an Frankreich

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 20.01.1899
Umfang: 14
so, wie sie vor diesem Zwischenfalle wären, nicht ein Jota ist daran geändert. Das hat das Fest der Franz-Grenadiere in Berlin deutlich gezeigt. Mau hat eben an gewissen Stellen übersehen, daß Preu ßen nicht Deutschland und daß am aller wenigsten die diversen preußischen Poli zeipräsidenten das deutsche Reich sind. Oesterreich hat keinen Conflict mit dem deutschen Reich, sondern im äußersten Falle mit den preußischen Polizei- und Verwaltungsbehörden und dorten hat keiner Einfluß auf die internationalen Beziehungen

bei Gravelotte und Sedan tapser gegen die Franzosen gefochten hat. Das Regiment, das in Berlin liegt, hat das fünfzigjährige Inhaber-Jubiläum seines Chefs vor Kurzem glänzend begangen und aus dieser Veranlassung hat ein Aus tausch von Telegramen zwischen unserem Kaiser und dem deutschen Kaiser statt gefunden, die beiderseits in der herzlich sten Sprache abgefaßt waren. Die alte Waffenbrüderschaft ist darin betont wor den und die Fortdauer der guten Be ziehungen der beiden Dynastien und der beiden Reiche

. . Wir legen Werth darauf, dies zu con- statireu, weil in der letzten Zeit absicht lich die thörichtesten Gerüchte über die österreichisch - deutschen Beziehungen ver breitet wurden. Weil die preußische Po lizei österreichische Staatsbürger in bru taler Weise ausgewiesen Hatte, und weil Graf Thun erklärt hatte, daß mau da eventuell Repressalien ergreifen würde, wnrden die Dinge so dargestellt, als wäre die österreichisch-deutsche Allianz zu Ende und als würde der ganze Drei bund ins Wanken gerathen

. Der österreichisch-deutsche Friedensbund ist von guten Eltern nnd verträgt schon einen harten Puff. Seine wahren Urheber sind auf der einen Seite unser Kaiser, auf der anderen Fürst Bismarck. Der alte Kaiser Wil helm wollte bekanntlich ursprünglich vom österreichisch- deutschen Bündnisse nichts wissen ; ihm gingen Beziehun gen Preußens und Hohenzollerns.zu Ruß land über Alles und Fürst Sismarck hatte die größte Mühe, ihn für dßn Bund mit Oesterreich zu gewinneck'.'. Dieser aber hat sich seither glänzend 'bewährt

Cabinet wegen Anwendung des Paragraph 14 auf das Budget« und Ausgleichsprovisorium. . Abg. Funke interpellirt ferner wegen des Ueberfalles auf deutsche Studenten durch Czechen in Prag. Die erste Petition die verlesen wird, ist vorr einem czechischen Bereine gegen den Ausgleich. Abg. Kaiser beantragt eine Aufnahme in das Protokoll und namentliche Abstimmung darüber. Diese wird von der deutschen Fortschrittspartei, der deutschen Volkspartei und den Schönerianern unterstützt und auch vorgenommen. Drei

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 17.03.1899
Umfang: 18
ständigungsaction fußen könnte. Und wenn dies der Fall ist, dann wäre es für die Deutschen in Oester reich gewiß das Ersprießlichste, eine solche endlich ge wonnene Grundlinie der Verständigung mit allen Trup pen zu besehen und als Operatii'nsbasis festzuhalten. „Sicher ist, daß alle Jene, die crnstlich eine dauernde Canirung der inneren Zustände und nicht geradezu daS Gegentheil hievon anstreben, die unabweisbare Nothwendigkeit einer Beilegung des die produktiven Vollkräfte lähmenden Sprachenstreites erkennen

,' Das „Neue Wiener Tagblatt' zweifelt, daß durch die Aeußerungen der Wiener Abendpost eine Beruhig ung der Menge, eine Beruhigung des aufgeregten deutschen Geistes herbeigeführt werden wird, — Die „Neue Freie Presse' führt in ihrem Artikel an lei tender Stelle auS, daß es keinem Zweifel mehr unter liege, daß die Regierung entschlossen sei, eine neue Regelung der Sprachenfrage in Böhnien auf Grund des Nothparagraphes zu unternehmen. Nach Blättermeldungen aus Prag vom 14. ds M. wurde in einer Versammlung

der Mit glieder des böhmischen verfassungstreuen Groß grundbesitzes. eine Resolution angenommen, in welcher gegen die Regelung der Sprachenfrage in Böhmen auf den Berordnungswege auf Grund des § 14 Verwahrung eingelegt wird und das Festhalten an den gemeinsamen Vor geben mit den gemäßigten deutschen Parteien be tont wird. Exportbeförderung. Der Handels- minister hat an die österreichischen Handelskam mern ein Schreiben gerichtet, in welchem er diese Corporation zur Mitwirkung an der von ihm eingeleiteten

bewegen lassen. Welchen Ersolg Kathrein erzielte, verlautet noch nicht; nur so viel transpiriert, wie man der ,.N.Fr. Presse' meldet, daß die Herren in Trient ziemlich spröde waren. Die Versammlung des deutschen Volksvereines für Südtirol in Brixen am 13. ds. unter dem Borsitz des Bozner Bürgermeisters Perathoner votirle dem Abgeordneten Dr. v. Grabmayr daß Mißtrauen und sprach diesem jede Berech tigung zur Vertretung Tirols bei der Ausar beitung der nationalpolitischen Forderung ab. Die Versammlung

Ministerium bei der nächsten Tagung der Delegationen Mehrforderung für Heereszwecke in der Höhe von 100,000.000 fl. stellen werde. AuS vornehmlich englischer Quelle kommt hiezu eine zweite Nachricht, die öster reichische Artillerie wurde um ein Drittel ver mehrt und ein System von Achnellfeuerkanonen eingeführt werden. Außerdem werde ein neues. Armee Corps gebildet. — Die Budgetkommission des deutschen Reichstags nahm den Centrums antrag, die Friedenspräsenzstärke auf 495.000 Mann zu erhöhen, an. — Laut

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Seite 5 von 20
Datum: 11.12.1891
Umfang: 20
- Ungarn und dem deutschen Reiche, 2. den Handelsvertrag zwischen Oesterreich- Ungarn und Italien, 3. den Handelsvertrag zwischen Oesterreich- Ungarn und Belgien, 4. die Viehseuchen-Convention zwischen Oester reich-Ungarn und dem deutschen Reiche, 5. die Convention, betreffend den Marken- und Musterschutz zwischen Oesterreich - Ungarn und dem deutschen Reiche. Der Handelsvertrag mit der Schweiz, des sen Schlußredaction heute vollendet wurde und welcher morgen unterzeichnet

werden soll, wird voraussichtlich am Mittwoch den 9, d. dem Ab geordnetenhaus^'mit den umfangreichen Moti- ven zu sämmtlichen neuen Handelsverträgen zugehen. Sämmtliche neuen Verträge sind auf die Dauer von zwölf Jahren abgeschlossen, lausen daher bis 31. Dezember 1903. , An Umfang und Wichtigkeit steht der österrei chisch-deutsche Handelsvertrag voran. Es sind zahlreiche Zollpositionen, welche für den öster reichisch-deutschen Verkehr von Bedeutung sind, bei denen Zollermäßigungen vereinbart wurden; außerdem

, andere nicht be nannte Getreide-Arten und Raps gebunden. Der Zoll für Mühlenfabrikate wird von 10.50 auf 7.30 Mark herabgesetzt. Ferner wird der Zoll für Ochsen von 30 auf 25.50 Mark, für Jungvieh und Schweine von 6 aus 5 Mark ermäßigt. Weitere 'für uns werthvolle Ermäßig ungen im deutschen Einfuhrtarife betreffen: Wein und Most, Butter, geschlachtetes Fleisch, Geflügel, Eier, Papier, Glas, Hopfen und Hopfenmehl, Meerschaum, Bernstein- und Perlmutter- und Schildplattwaaren, Bau- und anderes Holz, feine Lederwaaren

, ^bisher 1 Franc 50 Cent.) per 100 Kilogramm. Ferner enthält der belgische Einfuhrtarif eine große An zahl von Bindungen der gegenwärtigen Zollsätze. Dagegen beziehen sich die bei der Einfuhr nach Oesterreich-Ungarn den Waaren des deutschen Reiches gewährten Begünstigungen auf Baum wolle, Wolle, Leinengarne und Gewebe, Sammt, Papier, Eisen, Mehle, Blech, Zink. . Im österreichisch- italienischen Vertrage sind von Seite Italiens unseren Waaren Zoller mäßigungen zugestanden: für Fußteppiche, Bau holz

sei. Die Aufhebung dieses Verbotes wurde angeord« net. Diese Verfügung wurde von den vielen in Trient lebenden Deutschen freudig begrüßt. — Ein Riehschaden-Nergntnngs-Ver- ein hat sich in Hohenems gebildet. — Unglück auf dem Militarfchieß- stände in Sregenz. Der als Zieler be- stimmte Patrouillenführer Wenin, aus Layen bei Bozen, ist während eines Schießens unvor sichtiger Weise aus der Deckung herausgetreten und wurde durch einen Schuß in die linke Brust seite verwundet. Der Schuß

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Seite 2 von 4
Datum: 06.10.1865
Umfang: 4
von Seite des polnischen Adels in Warschau, die reichen Er trägnisse seiner Vorstellungen und der begeisterte Beifall be stimmten Tschuggmall trotz einer unbezwingbaren widerstreben den Ahnung über Willna, Mietau und Riga nach Petersburg. In Kurland, Lifland.und Esthland wurde er von den Deutschen so liebevoll und gastfrei aufgenommen, daß er die Heimat in keiner Beziehung vermißte. Der Kontrast der deutschen Innigkeit zur russischen Despotie bot ihm später Stoffe zu tausend freundlichen Erinnerungen

der berühmtesten Literaten und Gelehrten, die Notabilitäten deutschen und russischen SiammeS unter ihnen Genera! SukowSky, der Erzieher des Großfürsten Thronfolger verherrlichten. Bald wurde Tschuggmall nach dem kaiserlichen WinterpalaiS gerufen und gab dort vor Czar der Czarewna unv dem ganzen Hofe eine Vorstellung, in Folge welcher ihn der Kaiser mit einem kostbaren Brillantringe beschenkte. Die Kaiserin ließ sich TschuggmallS Familie vorstellen, empfing selbe mit der äußersten Holdseligkeit und führte

ohne Moskau, das war dem unternehmenden Tiroler gar nicht denkbar. »Ich habe kein Rußland gefunden, so l«nge ich durch die deutschen Ostseeprovinzen nach Petersburg reiste, Petersburg selbst spie gelt die Welt, aber am wenigsten Rußland' (äußerte er sich selbst). Moskau ist Rußland, weit vom Czar, tief vor Gott! daher jeder ein kleiner Selbstherrscher in seiner Sphäre! Mit der Reise nach Moskau begann Tschuggmall die schnelle Aus saat jener Rubel, die er so langsam Lerntet hatte. Er machte

zahlreichsten Publikum von Moskau und Er und Basillov schienen gleich zufrieden. Aber ebel^ diese Zufriedenheit täuschte den Künstler über das echte Russenthum, uno der allgemeine Beifall, der ihm ruth doch den größten Jahrmarkt der Welt, die berühmte Mtsse zu Xesnei-XovAoroä an der Grenze Asiens, den Zusammenfluß von mehr als anderthalb Millionen Menschen auS allen Stäm men zu besuchen, war der Sirenen Gesang seines GtückeS. Jede Warnung war vergebens, guten MutheS. reich an Ruhm und Hoffnung reiste

ließen keinen Gedanken an Ruhe aufkom men. Nach 8 mühseligen Tagen wurde Nisnei-XovKorock erreicht und hier nach manchen Plakereien und Auslagen daS mechanische Theater aufgestellt. Bestand schon in MoSkau TschuggmallS Pu» blikum nur auS dem Adel unv den Fremden, betrachtete dort schon der echte Russe vom reichen Kaufmann bis zum letzten bebarteten Gurkenträger den deutschen Fremdling als einen bösen Zaube rer, dessen Vorstellungen zll besuchen sündhaft wäre, so stand eS hier an der Grenze der beiden

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Seite 1 von 18
Datum: 05.04.1901
Umfang: 18
, daß die Deutschen in Tirol die ersten sind, die eine solche Friedenspolitik billigen. Man wird Tirol nicht zerreißen lassen, man wird die Lostrennung des Trentino vom Land und vom Reich nicht bewilligen, aber jeder Wunsch, der mit der histori schen Einheit des Landes und der In tegrität Oesterreichs vereinbar ist, soll den Italienern des Trentino erfüllt werden. Macht Herr v. Körber Tiroler Politik in diesem Sinne, so wir!) er — das beweist die Haltung von Männern wie Grabmayer und Kathrein — dafür nirgends

solchen, die auf administrativen Wege erfüllt werden können, immer und 'überall entgegen zu kommen. Sie legt Werth darauf, der Bevölkerung jenes Land strich es zu zeigen, daß, wenn sie MM Reiche hält, das Reich sie gewiß nicht als/Ktiefkinder oder Oesterreicher zweiter Classe behandeln wird. Der neue Bezirksleiter von Trient, dessen Ernennung zufälliger Weise am Palmsonntag veröffentlicht wurde, bringt gewissermaßen den Tren- tinern Friedenspalmen; es wird nun von ihnen abhängen, nach diesen die Hände auszustrecken

. - Wir wissen nicht, ob die Regierung die Absicht hat, dle Statthalterei-Abtheil ung in Trient wieder herzustellen. Sollte es geschehen, so wird weder in dem deutschen Tirol, noch sonst irgendwo in den deutschen Ländern Oesterreichs sich dagegen eine Stimme ^erheben. Niemand wünscht, daß den Trentinern irgend ein vernünftiger und billiger Wunsch versagt werde; man will nur nicht, daß der Trentino durch Schaffung eines Trentiner Separat-Parlaments für die Lostrennung von Oesterreich und die Annexion

in administrativen Angelegenheiten auf - halbem Wege entgegen kommen.' Wir haben den Eindruck, als drücke der Personenwechsel in der Bezirkshaupt- - Mannschaft Trient die ernste Absicht der Regierung aus, mit den Trentinern Friede zu machen. Es wäre ja auch nur ganz logisch, wenn Herr v. Körber, - der das Aeußerste aufbietet, um die Gegensätze zwischen Deutschen und Czechen zu beheben oder doch zu lindern, sich bemühte, auch im -Tnntino ver söhnlich zu wirken. Die letzte Landtags- sesfion hat gezeigt

lebhaftere Anerkennung finden, als im deutschen Tirol. Ist die Ernennung vom Palmsonntag wirklich in diesem Sinne aufzufassen, dann darf man hoffen, daß die Osterglocken für Tirol und den Trentino wahre Friedens- glocken feien. X. X. politische Rundschau. Inland. Reichsrath. Die letzte Sitzung des Abgeordnetenhauses am 29. März nahm einen ungemein bewegten Verlauf. Dasselbe genehmigte die literarische Konvention mit Deutschland sowie den Washing toner Weltpostvertrag. Das Haus verhandelte sodann

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Seite 5 von 12
Datum: 14.09.1894
Umfang: 12
angelangt. A. d. R.) — Cortina, 7. September. (Orig.-Corr.) Hm abgelaufenen August sind nach den einge gangenen Anmeldungen folgende Fremden-Herr schaften, die sich länger als 48 Stunden auf gehalten haben, hier angekommen; aus Tirol Und Vorarlberg 66, aus den anderen öster reichischen Provinzen 646, aus Ungarn 116, Ms dem deutschen Reiche 1290, aus Frank reich 91, aus Italien 219, aus Spanien 1, aus der Schweiz 8, aus Holland 33, aus Dänemark 19, aus England 243, aus Ruß land 14, aus Amerika

Abends im Gasthofe des Alois Mutschlechner in den reich dekorirten Lokalitäten der Fest-Commers stattfand. Die Bedienung besorgten die schmucken Töchter des Gasthofbesitzers in der kleidsamen Nationaltracht. An schwungvollen Festreden und Toasten fehlte es nicht. Auch ein brillantes Feuerwerk wurde abgebrannt. Den Schluß der Feier aber bildete ein Tanz kränzchen, zu welchem Herr Mascher, Durn- walder und Kostner die Musik besorgten. Mit der Erbauung dieser Unterkunftshütte, ein Istöckiger Bau

Herr Carl von Maurizio Edler von Mohren feld als Delegirter der h. o. Section des deutschen und österreichischen Alpenvereines am 5. d. Abends im Hotel Cortina in Anwesen heit aller Sections-Mitglieder über seine Thä tigkeit bei der General-Versammlung des be sagten Vereines in München Bericht erstattete und hervorhob, daß er, wie bereits in meheren Zeitungen gemeldet wurde, den Antrag stellte,. es sei zur Feier des Kaiser-Jubileums eine Dolo mitenstrasse zu bauen — lassen wir nun die projektirte

ausgezeichnet. — Hütteneröffnung. Die von der Aka demischen Sektion „Wien' des deutschen und österreichischen Alpen-Vereines am Langkofelkar i erbaute Unterkunftshütte wurde an den letzten beiden Feiertagen unter Theilnahme von 200 Personen in feierlicher Weise eröffnet. — Das Platzrommando in Franzens- feste wurde vom 10. ds. aufgelassen. — Gin seltener Fall wird aus Zell am Ziller gemeldet: Nach Beendigung eines Con- curses erübrigte, nachdem sämmtliche Gläubiger ihre Forderungen vollständig sammt Zinsen

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Seite 2 von 16
Datum: 20.10.1899
Umfang: 16
aus Anlaß der Aufhebung der Sprachen verordnungen erstreckten sich auch 'auf die Vor orte. Mehr als 1000 Menschen durchzogen die Straßen und sangen nationale Lieder. Mehrere Redner hielten an die Menge An sprachen. Proßnitz, 17. Oktober. Nach einer gestern abends abgehaltenen Protestversammlung des hiesigen czechisch-politischen Vereines gegen die Aufhebung der Sprachenverordnungen zogen die Theilnehmer lärmend und singend durch die Straßen zum Deutschen Hause, wo sie die Fenster einschlugen

, und setzten dann lärmend ihren Weg fort. In mehreren von Deutschen bewohnten Häusern wurden gleichfalls die Fensterscheiben zertrümmert. Der Gendarmerie gelang es endlich, größere Ausschreitungen zu verhindern. Prag, 17. Oktober. Die czechischen Blätter besprechen an leitender Stelle die Aufhebung der Sprachenverordnungen. „Nar. Listy' er klären, man dürfe nicht glauben, daß man die Deutschen befriedigt habe, da sie jetzt darauf beharren werden, daß man auch die Stremayr'- schen Sprachenverordnuugen

aufhebe. Die „Politik' glaubt, daß es doch endlich, wenn Ruhe bewahrt und das Zusammengehen mit der Rechten aufrecht bleibe, zum Durchbruche der Gleichwertigkeit der Czechen kommen werde. Kaiser Wilhelm und der Zar. Berlin, 17. October. Man erfährt, daß das russische Kaiserpaar nun doch den Rückweg von Darmstadt nach Skiernievice über Berlin, beziehungsweise Potsdam nimmt und dem deutschen Hof einem mehrstündigen Besuch ab« stattet. Die Krise iu Preuße». Berlin, 16. October. Die jüngsten Er örterungen

zur Transvaalfrage. Bekanntlich hat früher der Kaiser mit der Republik von Transvaal sehr sympathisiert, Beweis dessen seine Depesche im Jahre 1895 an Krüger. Seitdem aber Staatssecretär v. Bülow ins auswärtige Amt eingetreten ist, hat dieser im Interesse der deutschen Colonialpolitik einen engeren Anschluß an England gesucht, was jetzt vollzogen worden sei. Die Haltung der Machte. Haag, 16. October. Die hiesige „Adend- post' meldet, die holländische Regierung hätte kürzlich die Cabinette von Petersburg, Paris

und Berlin um ihre Vermittlung in der Trans vaalfrage gebeten. Rußland habe abgelehnt unter dem Hinweis, daß die Frage Rußland nicht berühre, Frank reich desgleichen, nur Kaiser Wilhelm war — principiell — nicht abgeneigt, erklärte aber den Augenblick für die Intervention noch nicht für geeignet. Tumulte iu Kareeloua. In Barcelona, kam es am 14. October abends zu Ruhestörungen. Sämmtliche Ge schäfte waren geschlossen. Die Demonstranten bewarfen die Universität und das Redactions bureau der Zeitung

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Seite 1 von 16
Datum: 30.08.1889
Umfang: 16
zur Disposition und die „Köln. Ztg.' versichert, in einem näch sten Kriege werde Frankreich noch mehr Soldaten auf die -Leine bringen können als das deutsche Reich. Wie das eigent- uch dem deutschen Landsturmgesetz gegenüber möglich sein soll, wird nicht recht gesagt, das deutsche Reich hat unge fähr 47^ Millionen Einwohner, Frankreich nur 37'/.^ Mil lionen, also um 10 Millionen weniger, der Tauglichkeits- procentsatz mag in Frankreich etwas größer sein, dafür aber nimmt die Bevölkerung in Deutschland

. Vom 15. bis 20. September wird er in Kisber verweilen, begleitet von den Herren Erzherzogen Albrecht, Franz Ferdinand, Wilhelm und Josef. Der gleichzeitig als Corpscommandant fuugirende Erzherzog Friedrich wird nicht in Kisber sich aufhalten. Am 10. September beginnen auch die bömischen Manöver bei Leitomischl; sie dauern bis zum 14. September. Deutsches Keich. Am 25. d. ist das deutsche Kaiserpaar von seiner Ruudreise durch das eigene Reich nach Potsdam zurückgekehrt und zwar mit besonders guten Eindrücken

hinsichtlich der glänzenden Empfänge besonders in Karlsruhe, Straßburg und Metz, wofür sich die Majestäten herzlich bedankten. — Nach dem deutschen Hausgesetze sollte die Kaiserin-Mutter (Kaiserin Friedrich) lebens lang in Deutschland domiciliren. Nun erlaubte ihr aber ihr regierender Sohn Kaiser Wilhelm II. hievon Umgang zu nehmen unter der Bedingung, daß sie sich jährlich auch einige Zeit hindurch in Deutschland aufhalte. Dafür ant wortete die Kaiserin die Orginal-Memoiren Kaiser Fried richs

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Seite 3 von 4
Datum: 02.06.1865
Umfang: 4
veröff.mlichen. Der Schießplan zum Schweizer-Schützenfest ist endlich be kannt geworden. In Preisen und Prämien weist er die schöne Summe von 400,000 Frank (1 Fr. 40 kr. österr. W.) auf und find die Scheiben wirklich sehr reich dotirt. ES wurden deren l 50 aufgestellt, darunter 50 für Stanvschützen, 9(1 für FcldfckütztN und 10 für Jnfanterlegewehre. Alle deutschen Schützengilden in Nordamerika haben be schlossen, ihre Vertreter dlesen Sommer nach Bremen auf daS große Bundesschießen zu senden. ^ Wie man hört

und hat die Stadgemeinde die Beistel lung der Requisiten, worunter auch eine Metz'fche Spritze übernommen. Herr D. Schönherr, Redakteur der Sch.Ztg. schreibt be züglich deS zweiten deutschen BundeSsckießen: Das zweite deutsche Bundesschießen rückt heran. Frankfurt ist allen, die 1862 eS besucht haben, unvergeßlich, und Bremen wird eS gewiß auch seinen Besuchern werten. Die Tiroler -Schützen find überall, wohin sie kommen mögen, erwünschte Gäste. Der Besuch der Bremcner Schießens erfordert allerdings mehr Zeit und Geld

, sollen 400 deutsche Schützen dazu von jenseits herüberkommen, die sich für die Reife bereits Dampfschiffe gemiethet haben. (Feuerw er tag.) Am IS. bis 23. August soll in Leip zig, nach Beschluß der im Jahre 1862 zu Augsburg stattge habten 5. deutschen Feuerwehrversammlung, der k. allgemeine deutsche Feuerwehrtag abgehalten weryen. DaS dort zusam mengetretene Lokalconnte hat beschlossen, mit dem Feuerwehr- tage eine Ausstellung von Feuerwehr-, RettungS- und Lösch- qeräthschasten, sowie

Militärkonzentrirnngen vorgenommen und Bau ernwachen organisirt. Der deutsche HandelStag wird Anfang September in Frank furt seine 3. Generalversammlung halten. ES sind 500 Delegirte von deutschen und österreichischen Handelskammern zu erwarten. AuS Südamerika laufen sehr beunruh.gende Nachrichten ein. Peru ist noch immer im vollen Ausstände zwischen Chili und Spa nien sind ernste Zerwürfnisse eingetreten und endlich dauert auch der Krieg zwischen Brasilien und der Republik Paraguay unge- schmächt fort. 3n Hamoir (Belgien

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Seite 2 von 4
Datum: 18.11.1864
Umfang: 4
Politische Wochenschau. l , Die Thronrede, mit welches der^Kaiser von Oester- reich den .Reichsrath ain 14. Mop. eröffnete, und wor auf nicht'Mr ganz Oesterreich sondern ganz Europa gespannt wär, liegt heme im telegr. Auszuge vor und ^ lantei: ' ^ ^/?>Nachdcm im -Laufe der vorigen Sitzungsperiode die Bedin gungen eingetreten. unter welcher der ReichSrath krait seines ver fassungsmäßigen Rechtes die allen KönigreiMnfzilNd Dändern zzt- ^ meinsamen Gegenstände der Gesetzgebung zu behandeln vermag

fern zu halten. Spricht ? die BtfriediqungauS^ daß dem Kriege zwischen den deutschen Mäch ren üno Dänemark durch die Tapferkeit der ^verbündeten, Truppen üs,d der Kriegsmarine Oesterreichs und Preußens ein Ziel gesetzt. /vorden. welches die Erfüllung auch der schönsten Erwartungen in fich'schlktßt.-'l ^ sc-. Die Einigkeit zwischen Mir und vem König von Preußen hat ihren hohe» Werth dmch denkwürdige Erfolge von Neuem? erprobt. Das gesammte Deutschland aber wird Angesichts der ruhmvollen, glücklichen

er sich für diese Welk verloren, und ^ KKV — reicher Vorlagen sür den engern ReichSrath vorbereitet ist^ Der Kaiser schließt mit dem Ausdruck des ^Vertrauens, daß eS mU Rath> und Beistand deS, ReichSratheS gelingen werde, daS Reich mit starker Hano eiirer glücklichen -Zukunft entgegenzusühren. Die Rede wurde bei mehreren Stellen mit leb haften-Hochrufen unterbrochen. Se. Majestät der Kai-. -- 'ser ^ünd^'Ähte-Majestät die- Kaiserin als ste' sich, aus dem Saale entfernten, von^ begeisterten Zurufen begleitet

'' arigtlanAt^ ^ ^ ^ Die schteswig-holstein'sche ErbfolgefrW^^chir^ nntt - bald ernstlich in Angriff genommen werden. Von den zwei Kandidaten für den Thron in den beiden. nordi schen Herzogthümern, nämlich dem Großherzoge von Oldenburg und dem Herzoge Friedrich von Augusten- bnrg,- ist eS der letztere, welchen Oesterreich und die überwiegende Anzahl der deutschen Mittelstaaten begün stigt Md der deshalb auch die meisten Aussichten hat, zum Herzoge von SchlcSwig-Holstein gewählt zu werden. Kopenhagen

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 31.12.1886
Umfang: 14
und werden billigst berechnet. Nr. 53. Bruneck, Freitag am 31 ^W^elk^tr 1886. Die Vorgänge in Böhmen. (Origmal-Correspondenz.) . i , / Wien, im Dezember 1886. In Prag hat sich ein interessantes,, ein bedeutsames und wichtiges Ereigniß vollzogen. Die deutschen Abgeord neten find aus dem dortigen Landtag ausgetreten oder viel mehr sie haben gar ihre Mandate nicht niedergelegt, aber sie haben Strike gemacht. - Wir haben die Ursachen dieser Strike und die Art und Weise in der er inscenirt wurde an anderer Stelle

des Blattes geschildert, hier obliegt uns nur die Pflicht unser Urtheil auszusprechen, über daß Borgehen der deutschen Mnorität. . . : Es kann leider kein günstiges sein. So hohen Werth wir darauf legen, daß die Deutschen jeden Kronlandes in Solidarität stehen mit den Deutschen der ganzen Monarchie,' so können wir trotzdem die Rücksicht nicht so weit treiben, etwas zu billigen, was wir entschieden mißbilligen müssen. Drei Gründe find für uns maßgebend, es sei uns erlaubt ^ ber Reihe nach herzuzählen

für die Deutschen in Böhmen. Bewirkt wird n daß die gegenseitige Verbitterung gesteigert. ^ der Nacenhaß in Böhmen noch intensiver gemacht wird, wird des weiterm, daß die Czechen für einige Zeit den Landtag, den Landesausschuß, den Landesschulrath, das' deutsche Landestheater in Prag u. m. a. gänzlich und un beschränkt in die Hand bekommen. Die Führer der Czechen^ Dr. Rieger voran, sind, so sagt man, entschlossen mit der- größten Mäßigung und Gerechtigkeit vorzugehen. Wir wol len es glauben oder zum mindesten

hoffen, aber ist das eine gute Politik, die es dahinbringt, daß die Deutschen in Böh men nnezeitlang auf das Gerechtigkeitsgefühl der Czechen > anstatt aus das eigene Recht angewiesen sind ? Ist es nö thig gewesen einen solchen Zustand herbeizuführen? ' ' Drittens: Es ist ein offenes Geheimniß, daß der Strike vom deutschen Landtags-Club zwar der Form nach- ^einstimmig,' in Wahrheit aber nnter dem Druck der ex- ^Mmsten Deutsch-Nationalen-beschlossen wurde. Weder Ple- . ner, noch Schmeykal

, noch Dr. Waldert, noch irgend einer der bewährten Führer hat ihn gewollt. Aber Dr. Knotz und die Seinen, die Partei der „Nur-Deutschen' die nach Deutschland hinaus gravitirt und am liebsten Oesterreich von Berlin aus regiert und kommandirt sehen würde, diese Gruppe hat die ganze Partei zu dem Austritte gezwungen. Muß uns eine Aktion, die unter solchen Auspizien eingeleitet wurde,, nicht von vornherein verdächtig sein? Wir können nur wiederholen, was wir eingangs ge sagt : Wir beklagen den Austritt. Die Czechen

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Seite 1 von 16
Datum: 07.05.1897
Umfang: 16
. Die Mwisttranklage. 7 (Original-Correspondenz). Wie«. Mai 1897. . Es geht unaufhaltsam abwärts mit der verehrlichen deutschen Linken unseres Abgeordnetenhauses. Nun ist sie auf dem gefährlichen Wege der Öbstructions- taktik bereits bei der Demonstration der Ministerankl a g e angelangt. Das ist wphl der stärkste Trumpf, den eine Oppo sition ausspielen kann und darum sollte sieouch früher genau bedenken, was si e t h u t> bevor fie ihn ausspielt. In unserem Parlamente ist dieses Schaw spiel bis nun - erst ei nmal

wohl „einvernommen' worden, ein „Einver nehmen' jedoch diesbezüglich nicht zustande gekommen war, construirten sie den Ver fassungsbruch, beantragten, den „schul digen' Minister anzuklagen und — holten sich eine ausgiebige Blamage. Die Situation für die deutschen Mi nisteranklager von heute ist wo möglich noch ungünstiger. Die Jungczechen hatten nämlich den einen Vorzug, daß fie ge schlossen austraten. Aber die Deutschen? ZZrei Gruppen brachten je einen Antrag auf Erhebung der Anktage

die erforderlichen 40 Unterschriften aufzu bringen vermochte. Aber nicht genug damit: diese 71 Abgeordneten reprä- sentiren nur eineschwache Minori- tät der gesam m ten deutschen Volksvertreter. Die beiden starken um wirtschaftliche und sociale Reformen Gruppen der EHMltchsozialsn und der zu - erwirken. : Die Wähler, könnten des ^ katholischen Volwyrtei fehlen unter den ^Spi-les.' das man mit ihnen treibt müde ^ MinisteranklägerlVAesgleichen die Groß- werden. ' 77.^. ' - - - grundbesitzer „verWuttgSgetreuer

i e, s ich dem Antrage nicht angeschlössen haben. . Und das ist wohl das wesentlichste Moment für die Beurtheilung der ganzen Action. Darin liegt wohl der Beweis, daß die ganze, von den 71 deutschen Ministeranklägern zur Schau getragene „Entrüstung' über die Sprachenverord nungen von der großen Mehrheit des deutschen Volkes nicht getheilt wird. Das ist der allein richtige Gradmesser für den Werth und die Bedeutung der ganzen Affaire. Der analoge Schritt, den seinerzeit die Jungczechen unter nahmen

, hatte keinen Effect, wiewohl er vom ganzen czechischen Volke gebilligt wurde. Das Unternehmen von einem Dritt e l der deutschen Abge ordneten, das auch in der deutschen Be völkerung keine nennenswerthe Zustim mung findet — die Resolutionen einiger Gemeindevertretungen und Vereine und „Parteitage' kann wohl nicht als der wahre Ausdruck des Volkswillens be trachtet werden -- wird sich als ein Streich ins Wasser erweisen. Das sollten die demonstrationslustigen deutschen Ab- Gin Schulantrag der katholischen

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Seite 5 von 12
Datum: 15.08.1890
Umfang: 12
-Krawarn. 1- Ungeheure Schwärme von Uonnen ver- wüsten bei Pleß die Waldbezirke. Durch nächt liche Feuer hofft man die Insekten zu vernich ten. Auch in dem sogenannten Gonsenheimer Walde bei Mainz ist die Riesenraupe, die sog. „Nonne' aufgetreten und droht große Ver heerungen anzurichten. s Die Einführung der einheitlichen Eisen- bahnzeit innerhalb des Vereins der deutschen Eisenbahnverwaltungen wurde auf Antrag der ungarischen StaatHeisenbahnen angenommen. Die Einführung wird in dem nächsten

eine enthusiastisch aufgenommene Schlußrede. 5 Das Techniknm Mittmeida (König reich Sachsen) zählte im vergangenen 23. Schul jahre 886 Schüler, welche die Abtheilung für Maschinen-Ingenieure und Elektrotechniker, bez. die für Werkmeister besuchen. Unter den Ge burtsländern bemerken wir: Deutschland, Oester reich, Ungarn, Rußland, Schweiz, Großbritannien, Dänemark, Holland, Italien, Rumänien, Schwe den, Norwegen, Bulgarien, Spanien ic., auK Asien besonders Java, Sumatra, Ostindien, aus Afrika: Kapland, ferner Nord

- und Süd amerika und Australien. Die Eltern der Schüler gehören - hauptsächlich dem Stande der Fabri kanten, Ingenieure, Mühlen- und Brauerei- besitze?, Schlosser, Mechaniker, Baugewcrke^ Staats- und Komunalbeamten und Kaufleute an. Die Aufnahmen für das nächste Winter halbjahr beginnen am 12. Oktober. Programm und Jahresbericht erhält man unentgeltlich von. der Direktion des Technikum Mittweida (Sachsen.^ -f- Die schweizerischen Grenzthierärzte an der deutschen und österreichischen Grenze wurden

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Seite 3 von 4
Datum: 17.03.1865
Umfang: 4
. Der lV. Artikel bestimmt die Fortdauer der Steuererhöhungen. Der V. Artikel bestimmt, daß der Abgang von 29 Mill. 576,227 st. im Wege des Credites zu bedecken sei. (Deutsche Kolonien in Mexico.) Das, ,Diario del Zm- perio'. wie daS Regierungsblatt jetzt heißt, bringt die Ertei lung einer Konzession zur Bildung von deutschen Kolonien an ri tten Ritter von Borvens. Die Grundlagen dieser Bewilligung sind folgende: ,ES bildet sich eine Kompagnie Aktionäre zur Gründung von deutschen Kolonien in Merco mit eimm

, und zwar von deren Anstevlung an bis zehn Jahre verflossen sind. Die Regierung macht sich verbindlich, den Unternehmern die verlangten 10 deutschen O-uadratmeilen zu geben und können letztere Terrainö in der Gebirgsgegend, Tlacuilotecatl bekannt, die zu dem Bezirk von Zongolica im Staat Beracruz gehört, nach Belieben auswählen, indem sie zu diesem Behuf eine Person ernennen, um vaS Terrain zu untersuchen, zu m.ssen und zu empfangen. Hat die Kompagnie' nach ackt Monaten vom Empfang der TerrainS an die ersten l00

, ihre EntlassnngSgesuch eingereicht haben. Der Belagerungszustand von Galizien soll mit 18. d. MtS. auf gehoben werden. Die preußischen Zunkerblätter sind sehr ergrimmt, daß Oester reich vie vorgelegten Annerion-Projekte nicht annahm unv lassen ihren Zorn an den Staatsminister Schmerling und das Abgeord netenhaus aus. Die preußische Regierung wird von Paris aus fortwährend zur Annexion der Herzogtümer ermnthiget. Napoleon wird dabei schon seine Pläne haben. — Auch die Herren Engländer meinen, die preußische

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Seite 2 von 14
Datum: 17.02.1899
Umfang: 14
Revue', bringt u. A. einen Aussatz über die „Veiständigungsaktion'. Darin heißt es: „Gegen Konferenzen, wo nur die Deutschen durch unsere Konzessionen versöhnt werden sollen, verwahren wir uns, ebenso gegen die Hliniu'.lniug, als könnten oder mußten wir unsere Beule größlenldeils wieder lassen, und schließlich verwahren wir uns gegen jede Theilung der tschechischen Frage.' Die „Leilmeritzer Zeitung' giebt die Parole aus, daß die denlschen ^andlagsabgeordneten auch in Zukunft von den Verhandlungen

des Landtages fernzubleiben haben. Drei Dinge müssen zuerst erfüllt werden, nämlich Aufhebung der Sprachenvelvrdnung?!!, Erklärung der deutschen Sprache als Staatssprache und An erkennung des geschlosseneu deutschen Sprach gebietes iu Böhmen. Die Lage in Ungarn. Der „PesterLIoyd' schreibt: Ministerpräsident Baron Bansfy hat sich von Budapest nach W>en begeben, um dem Kaiser über die Vorgänge der letzten Tage und über den Stand der Verhand« luugen mit der Opposition zu referiren. Es ist daher eine gänzlich

, was einer Ablehnung des Demissionsgesuches gleichkommt. Der Kaiser hat Banffy beauftragt, die Kom- Promißverhandlungen fortzusetzen. Kramarz in der Pariser Revue. Das „Fremdenblatt' nimmt Stellung gegen die deutschfeindlichen Ausfälle des Abg. Kramarz in der Pariser ..Revue'. Das Blatt schreibt: Der Artikel, den der Abgeordnete Kramarz in der „Revue de Paris' veröffentlicht hat, erregt in der deutschen Presse einiges Aufsehen. In Oesterreich, wo man von Herrn Kramarz die selben und noch andere Dinge

Element seinen Einfluß weit wirksamer in dem heutigen Gesammtparlament gebrauchen kann. Wenn Herr Kramarz also den Franzosen vorredet, anf diesem Wege zur Sprengung des Dreibundes zu gelangen, so täuscht er sich und seine Freunde zugleich. Ueber diese Geguer wird der Dreibund siegreich zur Tagesordnung übergehen.' Der deutsche Staatssekretär v. Kulow hat sich im Reichstage in zwei Reden über das handelspolitische und das politische Verhältniß zwischen dem Deutschen Reiche und den Ver einigten Staaten

und Selbstüberhebung Ausdruck gegeben worden, der in Deutschland verletzen mußte, aber trotzdem von der deutschen Presse anerkennenswerther Weise nicht mit gleicher Münze erwidert wurde. Deutschland, England und Amerika. London, 13. Februar. Die „Times' begrüßen die Verhandlung des deutschen Reichs tages in dessen Samstagsitzung als ein gutes Omen für die Errichtung einer festen Basis für die neue Lage^der Dinge, wie sie durch die Niederwerfung der Weltmacht Spanien geschaffen ist, und bemerkt sodann

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Seite 2 von 4
Datum: 15.07.1864
Umfang: 4
ist nicht zu zweifeln; aber die preußische Diplomatie und selbstverständlich Herr v. Bis mark ließen es nicht an entschiedenstem Eifer fehlen, im französischen Interesse alle Gegensätze möglichst zu nivelliren. Jedenfalls ist der Kaiser Napoleon von die sem Eifer überzeugt. Sollten diese Bemübungen des preußischen Premiers schließlich nicht von Erfolg sein, nno die Fürsten Europas dem Kongreß das Schicksal der Londoner Konferenz prophezeien, dann wird der Krieg gegen Dänemark beendet sein, die deutschen Armeen wer

der Depeschen anf der Spur sein. Ein? Persönlichkeit, die uuter dem Ministerium Schwerin zum Auswärtigen Amte in Berlin in nahen Beziehungen stand, vornehmlich zu geheimen Missionen in mehreren Hauptstädten verwendet und seither entlassen wurde, soll der Verfasser der vielbesprochenen Documente sein. Dem sächsischen Ministerpräsident Freiherrn v. Beust welcher am 8. d. von der Londoner Konferenz in Dresden eingetroffen ist, wurde wegen feiner deutschen Halmng ein feierlicher Empfang bereitet

wol an ihre, auf der Konferenz abgegebenen Erklärungen jctztMnäch ^>em Scheitern der Unterhandlungen, nicht mehr gebunden, doch seien sie moralisch verpflichtet, an der Sache des Augustenburgers festzuhalten. . Ob man sich diese Mah nung in Berlin zu Herzen nehmen wird? Nach dem Pariser Journ. Mem. dipl. werden Oester reich und Preußen jede Demonstration in Schleswig für irgend einen Thronbewerber verhindern, da sie dem Bunde allein die Entscheidung vorbehalten. ' London, 11. Juli. Die Morning

Post ist über zeugt, Frankreich würde gegen deu Eintritt Dänemarks in den deutschen Bund entschieden, ja nöthigenfallA mit Waffengewalt auftreten. < Bei der Einnahme von Alfen haben die Englän der gleich eine Lüge los gehabt und einen Lärm ge schlagen, es seien 300 schwedische Freiwillige die sich gefangen gaben ohne Pardon niedergemetzelt worden. Sie schrieen im Parlament und in allen Zeitungen über Barbarenthum, während alles total erlogen ist. Aus London v. 9. Juli ernimmt man, daß im Oberhaus

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Seite 1 von 14
Datum: 13.10.1899
Umfang: 14
. (Original-Correspondevz). Wie«» 10. Oktober. Der Reichsrath ist für den 18. Oktober einberufen, die Aufhebung der Sprachen^ Verordnungen wird in den allernächsten Tagen erfolgen. Man kann diese beiden Meldungen nur mit einem wahren Seufzer der Erleichterung aufnehmen — so-wird denn endlich der schreckliche konstitutionelle Krieg, der das Reich bis in feine - Grundfesten erschütterte, sein Ende erreicht haben Daß es die W eisheit des Kaisers ist, die ihm ein Ende machte, erhöht in unseren Augen

Tage frei sein, denn vor Weihnachten muß er vertagt werden. Man steht, es wird jede Stunde ausgenützt werden müssen. ' Hoffen wir, daß alle Parteien und a l l e Nationalitäten sich gleichmäßig Züchtern und arbeitsam zeigen werden. und daß Niemand versuchen wird, die begrabene Streitaxt wieder auszugrabeu. Die Parteileitung der deutschen Volks partei in Graz hat am vorigen Sonn tag einen sehr Unklugen Beschluß gefaßt, der nicht - genug beklagt werden kann. Die Grazer Herren glauben von jeher

, daß sie radikaler sein müssen, als jedes andere Menschenkind unter der Sonne und sie find alleweil päpstlicher als der Papst. So sind sie denn jetzt wieder mit Beschlüssen gekommen, denen die übrigen Deutschen sich nicht fügen können und nicht fügen werden. Sie verlangen Fortsetzung des Kampfes, Fortsetzung der schärfsten Obftrüction und Gott weiß, was alles noch. Mit anderen Worten: Obgleich man die Thüre sperrengebreit aufgemacht hat, verlangen die Herren mit großem Geschrei, daß die Deutschen mit dem Kopf

noch Lust. Dazu find auch die Verhältnisse zu ernst und find zu viel Wunden da, die zu heilen find. Als vor anderthalb Jahrhunderten - ein schreckliches Erdbeben halb Lissabon in Trümmer legte und gegen 30.000 -- Menschen tödtete, sagte der große Minister Marquis Tombal: „Jetzt ist keine Zeit^ zu klagen. Laßt uns die Todten be- . graben und für die Lebenden sorgen!' Das muß jetzt auch der Wahlspruch der Deutschen in Oesterreich sein. Das Ver- ^ gangene werde ins Grab gesenkt und. man widme

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Seite 1 von 16
Datum: 15.11.1889
Umfang: 16
„bearbeitet' werden. Nun Graf Kalnoky war in Friedrichsruhe, er scheint von dort sehr ruhig und keineswegs „mürbe' zurückgekommen ZU sein, und es hat gar nicht den Anschein als ob Oester reich irgendwie seine Orientpolitik Russen oder Deutschen oder wem immer zu Liebe ändern wolle. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist nach 'seiner Rundreise nach Sofia zurück gekehrt und er scheint vorläufig trotz aller russischen Machen schaften sehr fest zu sitzen: Das alles deutet gerade nicht auf eine Nachgiebigkeit

ge treten. Nicht als ob die österreichisch-deutschen Beziehungen sich verschlechtert hätten, aber nach den Besuch Kaiser Ale xanders III. in Berlin schien es als ob die alte deutsch russische Freundschaft wieder hergestellt werden sollte — auf unsere Kosten. Es hies Bismarck plane eine neue Annähe rung an Rußland, Oesterreich solle an Rußland in der Orient frage, speciell in Sachen Bulgariens „Conzessivnen^'machen u. s. w. u. s. w. Graf Kalnoky so sagte man, werde in Friedrichsruhe in diesem Sinne eben

über seine Bespre chungen mit Bismarck in Friedrichsruhe Bericht zu erstatten; wahrscheinlich betrafen dieselben den 1892 fälligen, österreichisch - deutschen Handelsvertrag resp, den Wieder abschluß eines solchen. -^-Am 14. d. fand die Zusam mentun ft des deutschen und unseres Kaiser5 inJnnnsbruck statt. Man vermuthet, daß sie, weil ausdrück lich von einer Unterredung des hohen Monarchenpaares gesprochen wird, die Balkanfrage zum Gegenstande haben werde. -5— Das ungarische Budget soll diesmal mit einem Deficit

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