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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 22
Datum: 09.12.1904
Umfang: 22
den S. Dezember 1904 Der Handelsvertrag zwischen Oesterreich und Deutschland. (Original-Korrespondenz des Pustertaler Bote.) Wie«, im Dezember. Die Unterhandlungen zwischen Oester reich und dem Deutschen Reich wegen des neuen Handelsvertrages find abge brochen oder sagen wir, um es milder auszudrücken — unterbrochen. Der Stellvertreter des deutschen Reichskanzlers Graf Posadowsky mit einem ganzen Stab von Beamten war durch zirka 4 Wochen in Wien und hat mit dem Grafen Goluchowski, dem Herrn v. Körber

und Tisza und den beiderseitigen Han delsministern verhandelt, aber die Unter handlungen find ergebnislos geblieben. GrafPosadowski ist endlich abgereist. Die Mrsache des Bruchs oder der Unterbrechung ist sehr einfach. Deutsch land wollte uns populär ausgedrückt über das Ohr hauen. Wir sollten den Deutschen Zollermäßigungen für ihre Jndustrieprodukte gewähren, fie wollten uns aber keine Ermäßigungen für die Erzeugnisse unserer Landwirtschaft be willigen. Oesterreichische Gerste, öster reichischer Hopsen

, österreichisches Holz vor allem aber unser Vieh sollte mit solchen Zöllen belegt werden, daß deren Ausfuhr nach Deutschland so gut wie unmöglich werden würde. Auf den Spaß konnten wir doch nicht eingehen und da die Deutschen nicht nachgeben wollten, mußten eben die Verhandlungen aufgegeben werden. Wir find aber ziemlich fest davon überzeugt, daß es bald zur Wiederauf nahme kommen wird. Deutschland läßt es auf den Bruch nicht ankommen. Es wird uns den jetzt bestehenden Handels- vertrag allerdings kündigen

ist verseucht, die rus sische und amerikanische Gerste ist ebenso wenig als die deutsche zum Vermalzen geeignet. Auch politisch wäre ein Bruch sehr bedenklich. Käme es zum Zollkrieg, würde der Dreibund ins HeiH getroffen sein. Man kann nicht wirtschaftlichen Krieg führen und politisch zusammen gehen. Das ist geradeso, wie wenn man sich einbildet, Eheleute «WM», sich täglich von 12 bis 1 Uhr prügeln und von 1 bis 2 Uhr mit einander kosen. Der Zollkrieg würde das Ende der öster reichisch-deutschen Allianz

beider Teile. 6. politische Rundschau. Inlanö. Der Keichsrat. Die „Montagspresse' berichtet: „Die infor mative Besprechung deS Viererausschusses der deutschen Parteien mit dem Ministerpräsidenten am letzten Samstag wird, wie eS heißt, noch eine Fortsetzung erfahren. Hiernach werden die deutschen AlubS ihre Beschlüsse fassen. Es verlautet, daß man in den Kreisen der deutschen Parteien bei der Behandlung der RefundierungS- frage neben dem wirtschaftlichen und staatsfinan ziellen Gesichtspunkte

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 10
Datum: 15.03.1918
Umfang: 10
tückischen Aeb erfüllen in Zukunft abgeschreckt werden soll, da die Erfahrung bewies, daß das von bedrohlicher Machtgier beseelte Italien nicht durch Freundschaft und Entgegenkommen, sondern nur durch kraftvolle Abwehrbereitschaft von Ilebergriffen abgehalten wird. Der deutsche Mittelstand in Tirol hält ge meinsames Vorgehen mit den Deutschen im Reiche in Krieg und Frieden für unbedingt nötig und verteilt die auf Entente-Einflüster ungen weisenden Ränke und Umtriebe gegen das Dentsche Reich

als Verbrechen an Oester reich und als besonderen Frevel gegen Tirol, das mehr als jedes andere österreichische Land wirtschaftlich vom Bestände eines starken Deutschen Reiches abhängig ist. — Das für alle Vertrelungskörper, insbeson dere Landtag und Gemeinden, nach Rückkehr der Landesverteidiger unter deren maßgebender Einflußnahme einzuführende allgemeine, gerechte, unmittelbare Wahlrecht ist so zu gestalten, daß unter Wahrung des deutschen Belanges im Gesamtstaate jeder Berufsgruppe des deutschen

Mittelstandes und der deutschen Arbeiterschaft, als vollwertigen Gliedes des deutschen Volkes, überall gebührende Vertretung gesichert wird. Bei der im Reichs- und Landesinieresse zwingend notwendigen Neuordnung der Ver hältnisse im südlichsten Teile Tirols, dem soge nannten Welschtirol, ist das Deutschtum im Bunde mit den staats- und landestreuen La- dinern als erprobte Grundfeste des österrei chischen Staalsbewußkseins und der tirolischen Landeseinheit zweckmäßig zu stärken, das bisherige Vorrecht

der italienischen Sprache zu beseitigen und der deutschen Sprache min destens Gleichberechtigung einzuräumen, der italienischsprachigen Bevölkerung- ist überall Gelegenheit zu bieten, die in Tirol unentbehr liche deutsche Sprache zu lernen, besonders durch Einführung des deutschen Sprachunter richtes als Pflichtgegenstand in allen Schulen; der Irredentismus, dieser ewige Störer des österreichischen Staaksgedankens und des Lan- sriedens in Tirol, ist unerbitterlich zu bekämpfen, insbesondere

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 12
Datum: 21.01.1921
Umfang: 12
unterernährt und 122.000 überhaupt unterer nährt. — Der Papst hat den Konvent der Karme- lijeriiMN im Elsaß mit dem Interdikt be legt und die Nonnen mit dem Bannfluche be droht. wenn sie nicht das den deutschen Nonnen dieses Ordens gehörige und beschlagnahmte Vermögen freigeben. — Nach den amtlichen Ausweisen sind in England im Jahre 1920 nicht weniger als 192 Palizeimänner und 54 Soldaten gelötet. 263 Polizeimänner und 122 Soldaten verwundet worden. — Das Jahr 1920 war sehr reich an Neuerscheinungen

gestohlen worden. -- Die serbische Skuptschina beschlob die Einführung der deutschen Sprache als obligatorisches Unterrichtsfach an den höheren Lehranstalten Südslawiens. — Einige Arditi sind unter Führung eines Marineunkerofsiziers in die Gemächer d'Annunzios eingedrungen und haben die Regentschafkskasse mitgenommen, die mehrere Millionen Lire enthielt. — Der Vizepräsident Auguflo Ciusfelli der italienischen Kammer ist im Alter ^on 63 Jahren in Rom am Dreikönigstage gestorben. — In Ausführ ung

werden. — Die polnische Regierung dementiert die Meldungen über angebliche polnische Truppen ansammlungen in der Nähe der deutschen Ost grenze. — Das französische Kabinet Leygues ist gestürzt worden, weil seine Politik gegenüber Deutschland und gegenüber den sozialistischen Elementen von der Mehrheit der Kammer als zu gemäßigt und schwächlich be funden wurde. — Der.deutsche Reichsfinanz minister Dr. Wirth soll spätestens Ende Jänner zurücktreten. — In München herrscht ein schreckliches Kinderelend. Es wurde

derMannimRauschnachhau^ öricht ein qnS. klar und heiter. Regen. Sturmwind Wetterleuchten. Schwüle Luft Blitze ein. Donnerwetter Jer Wer». Südtiroler Kalbmonakschnft für Heimatkunde und Keimatpslege. Druck und Verlag „Tyrolia' Bozen. Der „Schiern', der mit Dezember 1920 seinen ersten Jahrgang beendigte, hat seine Ausgabe, die Liebe zu unserer deutschen süd- tiroler Keimat allenthalben zu wecken, zu ver tiefen. getreulich erfüllt. Der „Schlern' hat es von allem Ansang an verschmäht, irgend ein hochtönendes Programm

vor Augen führt. Kunst. Geschichte. Keimst-, Volks-, Säuser- und Familienkunde. Natur wissenschaft, landwirtschaftliche Schilderung und Erzählung, alles mit füdtirolifchem Schauplatz, mit südtirolischem Erdgrund bringen die reich illustrierten im 2. Jahrgang nun auch mit far bigen Kunstdruckbeilagen ausgestalteten Kefte, die bei Sonderanlässen in doppelter Stärke erscheinen. Der „Schlern' will aber nicht allein Be- lehrungs- und Unterhaltungsschrist sein, er ver folgt einen viel höheren Zweck

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 22
Datum: 10.06.1904
Umfang: 22
. Aber sie sind der einzige Volksstamm in Oester reich, der kulturell vollkommen auf der gleichen Höhe steht, wie die Deutschen. Ihre Sprache ist eine Weltsprache, sie ist am östlichen Boden des Mittelmeeres und in der Adria noch heute allgemeine Handels- und Seemannssprache, sie ge winnt in Südamerika von Jahr zu Jahr an Verbreitung. Es ist übrigens wirklich überflüssig, die kulturelle Bedeutung des italienischen Volkes und seiner Sprache erst etwa beweisen zu wollen. Darüber streitet man sich doch nicht mehr

. Freitag den lv. Juni 1904 Deutsch und italienisch. (Original-Korrespondenz des Pustertaler Bote.) Wie«» 8. Juni. Der böhmische Landtag ist, da der Landesausschuß es ausdrücklich erbeten hat, aus den 14. Juni einberufen worden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird .die Session vollkommen fruchtlos verlaufen. Es ist nahezu sicher, daß die Deutschen Obstruktion machen werden und daß der Landtag nichts zu arbeiten imstande sein wird. Im günstigsten Falle dürfte es möglich sein, einige Notstandsanträge

und keine Kombination von Nationalitäten in Oesterreich war stark genug oder wird je stark genug sein, die Tschechen an die Wand zu drängen, gerade so wenig als dies den Deutschen gegenüber möglich war. Diese Lehre der Geschichte steht heute doch fest. Sehr wünschenswert wäre es, wenn es gelänge, den Gegensatz zwischen Deutscheu und Italienern zu beheben oder wenig stens zu lindern. Die Italiener zählen nummerisch nur zu den kleinen Volks stämmen Oesterreichs; sie rangieren der Zahl nach an sechster Stelle

. Zwischen Deutschen und Italienern besteht, wenn man die Dinge unbefangen prüft, kein sehr tiefer Gegensatz. Die Diffe renzen sind vielfach mehr lokaler Natur und sollten bei einigem guten Willen beiderseits wirklich zu behebe» sein. Die Italiener in Oesterreich sind schwach und sollten infolgedessen nichts Unbilliges ver langen. Andererseits sollte das Zusammen gehen mit dem kulturell hoch stehenden italienischen Äolksstamnf^Ar die Deutschen in Oesterreich von hohem moralischen Wert sein. Es ist ungeschickt

im höchsten Grade gewesen, d^ß man in der abge laufenen Reichsratssession deutscherseits so vorgegangen ist, daß man die Italiener auf ein Haar ins tschechische Lager ge trieben hätte. Gerade das Umgekehrte sollte man tun; ohne dem österreichischen und deutschen Interesse etwas zu ver geben, ihnen solches Entgegenkommen zeigen, daß sie ihren Platz an der deutschen Seite naturgemäß suchen und finden. Auch darüber sollte man während der Sommerszeit leidenschaftslos nach denken, damit, wenn im Herbst

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 24
Datum: 10.12.1909
Umfang: 24
in böhmischen Städten erledigt. -Keinem dieser Anträge wurde die Dringlichkeit zuer kannt. — Gegenüber dem Abg. Kramartsch, welcher in einer Broschüre sagte, das tschechische Volk habe es satt, der deutschen Handels- und Kolonialpolitik durch dm Dreibund den Rücken zu decken, bemerkte Wolf: Dm Rücken hat uns vor kurzer Zeit, als wir in schwere Ver wicklungen geraten waren, das Deutsche Reich gedeckt. Heute wären die Dinge ganz anders, wenn nicht die gegen uns aufmarschierten Serben

, das gegen uns aufmarschierende Ruß land und das auf einen günstigen Augenblick wartende Italien in der Morgensonne die drei Millionen reichsdeutschen Bajonette hätten blinken sehen. Die slavische Politik in Oester reich in ihrer obstruktionistischen, den Staat selbst untergrabenden Tendenz richte sich vor allem gegen den Dreibund und gegen das Zusammengehen Oesterreich mit dem Deutschen Reiche. Das Abgeordnetmhaus lehnte weiters die Dringlichkeit des tschechischen Antrages ab, der die Behandlung der tschechischen

... abgehalten werden. Also giebt es auch kein ^gemeinsames Budget und kein Budgetprovisorium für 1910 und ab 1. Jänner k. I. haben wir im Reich, durch die Schuld Ungarns einen verfassungswidrigen Li,-!si-Zustaud. Was das Ende vom Lied sein wird ist nicht voraus zu erraten. Wie es heißt wird der Mo narch zuletzt doch das Kabinett Wekerle da von laufen lassen und ein außerparlamenta- rischesMinisteriumunterdem GrafenK hue n be rufen. Aber ein solches Ministerium bekommt natürlich auch kein Budgetprovisorium

Marktfahrer in den deutschen Städten Böhmens betrifft. Nachdem der Abgeordnete Budzynowsky ferner seinen Antrag betreffend das Geheimmittel verbot begründet und erklärt hatte, er verzichte auf die Dringlichkeit seines Antrages, trat das Haus in die Tagesordnung — erste Lesung des Budgetprovisoriums — ein, was zu leb haften Beifallskundgebungen Anlaß gab. Viele Polen erklären, daß damit, nun die Mission des Polmklubs zu Ende sei. > -- - Die Slawische Union wird voraussichtlich auch die zweite Lesung

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 18
Datum: 27.03.1903
Umfang: 18
Berger hat erst unlängst ganz unverblümt die Hoff nung auf die Verwirklichung des „all deutschen Hochziels' d. h. auf die Zer- reissung Oesterreichs und die Einverlei bung der deutsch-österreichischen Provinzen in das deutsche Reich ausgesprochen. Jetzt haben die Alldeutschen eine Antwort auf ihre Narreteien aus dem Munde Bis marks heraus erhalten. Er selbst hat es ausgesprochen, daß die Einverleibung Cisleithaniens in das deutsche Reich die Sprengung desselben bedeuten würde^ Deutschland

seine Aeußerung über die Entbehrlichkeit des Dreibundes weg- extzlizirt. Aber er hat sich auch viel mitinner- vsterreichisch-ungarischen Angelegenheiten besaßt und da hat er unter änderen zwei Aktenstücke aus der Zeit des Fürsten Bis mark ausgegraben, die auch heute noch von aller aktuellstem, politischen Interesse sind. Die Alldeutschen drau ßen im Reich mischen sich bekanntlich gar zu gern in die. Angelegenheiten anderer Staaten in denen Deutsche wohnen. Sie entdecken überall „unterdrückte' Deutsche

, in Oesterreich, in Brasilien, in der Schweiz, in Rußland, in Ungarn, die man der „Allmutter Germania' zurück bringen muß. Diesen Leuten Hat Grast Bülow mit den Worten Bismarks Antwort gegeben. Er las zwei Erlässe vor, die der verstorbene Kanzler seiner zeit an den deutschen .Generalkonsul in Budapest gerichtet hat. 'Der geniale Staatsmann und Realpolitiker zeigt sich darin in seiner ganzen Größe. Von Sentimentalität ist darin absolut keine Rede und nichts von alldeutscher Gefühls duselei. Erstens stellt

der Kanzler fest, daß Deutschland kein Recht habe, sich in die inneren Angelegenheiten fremder Staaten zu mischen. Das ist ja auch ganz unzweifelhaft, hätte Deutschland das Recht für die Deutschen in Oesterreich- Ungarn das Wort zu führen, dann hätte Oesterreich - Ungarn das Recht sich der Polen in Posen und der Dänen in Schleswig anzunehmen. Wohin käme man da? Bismark sagt ausdrücklich, daß er die Verfolgung des Deutschtums in Ungarn beklage und für unklug halte, aber klug oder unklug, Deutschland könne

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 22
Datum: 26.11.1909
Umfang: 22
nationale Fragen betreffende Dring lichkeitsanträge. Schließlich begründete Per gell den Dringlichkeitsantrag um Zuweisung der Sprachenvorlagen, ohne Erstlesung an den Ausschuß und betonte, die Deutschen in Böhmen wollen keinerlei Borherrschaft, wünschen nur gleiches Recht für die Deutschen und Czechen Die Beratung der Sprachenvorlagen würde eine Annäherung der beiden Nationen herbei führen, den nationalen Kampf beenden, welcher das Parlament und das Reich zu zertrüm mern droht. (Nächste Sitzung morgen

, betreffend den Schutz der Minoritäten erklärte Kramarz, die politischen Motive liegen einerseits in der unqualifizier- baren Behandlung der Tschechen in Wien, sowie in den den Staat ruinierenden Zuständen der süd- slavischen Länder. Redner polemisiert eingehend die jüngste Rede des Ministerpräsidenten im Herrenhause, wirft der Regierung Parteilichkeit bei den Beamtenernennungen zu Gunsten der Deutschen vor und erklärt, die Tschechen werden sich die Zerreißung Böhmens durch die geplante Kreiseinteilung

Hochverräter, wie man sie nennt, dann müßten sie diese Politik, welche das Reich in eine Katastrophe hineintreiben muß, ruhig zusehen; sie sind aber keine Katastrophenpolitiker, sondern glauben immer, daß die slavischen Völker in Oesterreich sich wohl fühlen. Die einzige patriotische Tat, welche das Kabinett tun kann, ist, einem anderen Kabi nette weichen, welches mit allen Völkern und nicht gegen die Majorität der Slaven regiert. (Lebhafter Beifall.) Hierauf begründen zwei Ruthenen ihre gleichfalls

. Freitag 26. Konrad, Samstag 27. Virgilius, Sonntag 23. Sosthenes, Montag 29. Saturninus, Dienstag 30. Andreas, Mittwoch 1. De- zember Eligius, Donnerstag 2. Bibiana. Schlußkurse der Wiener Börse vom 24. November 1909. Mitgeteilt von der Zentralbank der deutschen Sparkassen. Mai. Rente 95.15 Staatsbahn-Akt.739.— Juli- „ 95.— Lombarden 125.50 Feber- „ 93.80 Alpine Montan 722.50 April- „ 93.95 Mma Muran 665.— Leykam Holz Oesterr.Gold-Rente116.90 OesterrKronen „ 95.15 Oesterr. Jnvest „ 85.15 Ungar Gold

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Seite 1 von 14
Datum: 19.01.1906
Umfang: 14
Die Tschechen haben, obgleich sfie nach der Bevölkerungszahl zirka 8^ bis 90 Mandate haben sollten, nur eipige 60. Die Deutschen haben rund 20^ Wären die Deutschen, trotzdem fie dreß und ein halbmal soviel Stimmen haben wie die Tschechen jemals imstande, diese ztz majori fieren ? Niemals seit Jahren und fie werden es niemals imstande sein, gerade so wenig als die Tschechen, und wenn sie heute noch so viel Mandate profitiere?,, jemals im Bereine mit den anderen SlaAn die Deutschen niederstivkmin Hörmteu

zu verwirklichen find? Die Gegner der Wahlreform, die offenen wie die ver steckten, find eifrigst bei der Arbeit, um deu Ministerium und dem neuen Wahl gesetz ein Bein zu stellen. Da sie jetzt schon gar nichts anderes mehr wissen, so suchen sie, wenn man so sagen darf, die Angelegenheit in die nationale Gasse zu schieben. Heute erzählt man den Polen, sie wären verloren, wenn es zur Wahl reform kommt, morgen wird dasselbe Märchen den Deutschen aufgetischt, über morgen den Italienern

, der allen gemeinschaftlich ist und an dem alle gleichmäßig interessiert find, indem er breiter uud tiefer fundamentiert wird. Diese große Reform aber ist nicht auf zuhalten. Die demokratische Idee schreitet von Erfolg zu Erfolg, in England, Frank reich, Preußen und Rußland. Kann jemand wirklich glauben, daß sie an den Grenzen Oesterreichs Halt machen wird? Wer so etwas für möglich hält, gehört in die politische Kinderstube. 6. politische Rundschau. Innerpolttisches. Der Reichsrat wird vor dem 25. Jänner «icht

^und daßderBedeutung des deutschen V^teS . in Oesterreich bei der Zuteilung der Mandate entsprechend Rechnung getragen werden müsse. — Abg. Prof. Steinwender tritt in seinem Organ der „Billacher Zeitung' neuerlich in warmer Weise für die Einigkeit aller Deutschen ein und verweist hiebet auf das Beispiel der nationalen Gegner. Die Krise i» Ungar». Auf einen Wiederzusammentritt des Abge ordnetenhauses wird nirgends mehr gehofft Selbst jene Politiker, die noch in den jüngsten Tagen einen gewissen Optimismus zur Schau

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 14.11.1902
Umfang: 16
mit 9K. — Mahlbestatignng. Die Wahl des Mesfio Lezuo in Buchenstein und des Pietro Sief in Colle S. Lucia zum Obmanne, bezw. Obmannstellvertreter.der landwirtschaftlichen Be- zirkszenossenschaft in Buchenstein für das Trien- nilim 1903 bis inkl. 1905 hat die behördliche Bestätigung erhalten. — ZUM Gedächtnis Johann Nieder- miesers. Die Sektion Chemnitz des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins hat beschlossen, in der Nähe ihrer Hütte am Schaflanernock, Hort, wo die Unglücksstelle sich befindet, an der Äer

wird in der kommenden Landtagsperiode aus 50 Christlichsozialen und 28 fortschrittlichen Abgeordneten zusammen gesetzt sein. * Hoher Kesuch. Wie verlautet, lief in Abbazia der Auftrag ein, für Anfang Frühjahr die Villa Angiolina für die deutsche Kaiserin und deren Tochter bereit zu stellen. Die Kaiserin wird bis Ostern in Abbazia verbleiben, in welcher Zeit Kaiser Wilhelm sie besuchen und und mit ihr nach Hause zurückkehren wird. Man glaubt, daß aus diesem Anlasse eine Zusammenkunft zwischen dem deutschen Kaiser

die deutsche Staats sprache behandelte, machte in den meisten Kreisen der Deutschen einen peinlichen Eindruck, dessen Hinweis auf das Kabinetsschreiben Kaiser Ferdinands, rief gemischte Gefühle hervor. — Die Deutschen halten an der historisch begrün deten, in eminenten Staatsintersse gelegenen Forderung nach der deutschen Staatssprache fest, und werden nur einer gesetzlichen Regelung der Sprachenfrage zustimmen und jeder Maiorjsir- ung oder Brutalisirung der Deutschen in Hiesem Hause energischen Protest

entgegensetzen. Piß Deutschen sind unter ih'rer Rechte und Interessen zur Verständigung bereit. Wenn den Tschechen mit dem Frieden ernst ist, so mögen sie bött ihrer Pomi? die zur Zertrümmerung des Parlamentarismus führe, ablassen. (Beifall links.) Herold erklärt, die Tschechen vermögen in den gestrigen Erklärun gen, deren Ton sie unter anderen Umständen dankend quittirt hätten, keine Besserung der Situation erblicken, die nur eintreten könne, wenn zur Anbahnung des Friedens, den die Tschechen aufrichtig

wollen, geneigte Mittel gewählt werden. Redner kritisirt die sprachlichen Grundsätze^der Regierung, die nur ein Pro gramm der deutschen Linken enthalten und erklärt, die Tschechen werden der deutschen Staatssprache auch mit den, gestern vom Ministerpräsidenten angedeuteten Einschränkun gen niemals zustimmen, weil sie die Folgen aus Beispielen Ungarns und der Behandlung der Polen in Preußen kennen; die Tschechen können zum Ministerpräsidenten, der so oft den Standpunkt in der Sprachenfrage änderte

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 21.11.1902
Umfang: 16
gewillt einen weiteren Ver ständigungsversuch zu machen. Die Czechen scheinen bereit, wenn ihnen für die Auf hebung der Gaut'schen Sprachenverord- uungen in irgend einer Form eine Gegen konzession gewährt wird, die Obstruktion Auszugeben Die Regierung nun ließe insoweit mit sich reden und wäre bereit ihnen eine solche Gegenkonzession zu ge währen unter. der Voraussetzung, daß die Deutschen nichts gegen dieselbe ein zuwenden haben. Denn würden die Deutschen durch irgend etwas, was man den Czechen

gewährt, wieder ihrerseits unzufrieden, so wäre ja die Situation nicht verbessert ; die Krankheit wäre ein fach von der rechten Seite auf die linke verlegt. Es handelt sich also darum, den Czechen eine solche Konzession zu machen, die sie befriedigt, ohne die Deutschen zu verstimmen und darüber unterhandelt Herr von Koerber jetzt nach allen Seiten hin und speziell mit den deutschen Führern, von welch,LchterenLß Entscheidung ab hängen wird, Wenn.sie ja sagen, wird das Abgeordnetenhaus wieder arbeits

fähig, wenn sie nein sagen, nicht. Es ist unmöglich, sich von dem was sie beschließen werden, im voraus ein Bild zu machen, die laufende oder die nächste Woche werden uns die Entscheidung bringen. Die anderen Deutschen in Oesterreich werden ihre Stammesgenossen in Böhmen nicht im Stiche lassen, aber sie haben auch ein Recht zu verlangen, daß die Deutsch- Böhmen nicht bloß an sich, sondern auch an die Deutschen in Wien und den Alpenlän dern und an den Gesamtstaat denken. (5. politische Rundschau

, denn alle parlamentarischen Ereignisse, deren Schau platz das Haus schon seit langer Zeit bildet, konnten nur die Wahrheit der Worte deS Ministerpräsidenten bekräftigen. — Die Ver handlungen über die Freimachung der Tages ordnung werden im Laufe dieser Woche fort gesetzt. Uebereinstimmend wird gemeldet, daß ein Modus für neue Besprechungen zwischen Deutschen und Tschechen gesucht werde. Damit hängt aller Wahrscheinlichkeit nach auch die Berufung des Doktor Eppinger nach Wien zusammen. Dr. v. Körber lud den Führer

zu den den Deutschen durch Gewährung von Wahlkategorien einzu räumenden Konzessionen stehen. — 'In der am Samstag in Prag abgehaltenen Sitzunz des Exekutivkomites der Junglichechen wurden die im Parlgmknte gehaltenen Reden der Abg. Pacak, Herold, Kramarsch und Pantucet gu> geheißen und beschlossen an der bisherigen Takuk festzuhalten, das heißt vor allem ohne innere tschechische Amtssprache keine reguläre parlamentarische Arbeit zuzulassen. Die parla mentarische Lage ist daher noch immer unauf geklärt

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Seite 1 von 18
Datum: 22.10.1909
Umfang: 18
, Freitag den 22. Oktober 1W! Der Neichsrat. (Original-Korrespondenz des Pustertaler Bote.) Wien, 20. Oktober. Man hat einmal gesagt, daß jedes Volk das Parlament'habe, das es verdiene. Viel leicht ist das im Allgemeinen richtig. In Oesterreich trifft es nicht ganz zu. Die Bür ger, die dieses Reich bewohnen, hätten ent schieden eine bessere Vertretung verdient, als das gegenwärtige Abgeordnetenhaus, eine, die geistig, und eine, die moralisch höher steht als das jetzige Parlament. Der Kulturstand

haben, selber in die Lust zu sprengen beab sichtigen. Verspotten dürfen wir sie deswegen nicht. In früheren Jahren haben bekanntlich die Deutschen das mit ihren eigenen Ministern zu tun gepflegt. Jetzt machen die Tschechen es ihnen nach. Wenn die Landessprachengesetze sür die vier rein deutschen Provinzen, Nieder österreich, Oberösterreich, Salzburg uud Vorarl berg, zur kaiserlichen Sanktion gelangen, so sollen die beiden tschechischen Minister demis sionieren. Die Tscheche^ scheinen sich allen Ernstes

zu inachen. Der Finanzminister Dr. v. Bilinski wird einen Gesetzentwurf bezüglich der Reform der Gebäudesteuer einbringen. — Das Budget und der neue Finanzplan dagegen werden erst in einer späteren Sitzung nach Konstituierung des Hauses vorgelgt werden. — Die Wahl des Präsidiums des Abgeordnetenhauses soll am 21. Oktober stattfinden. — Die Obmänner deutschen Parteien haben beschlossen, bei der Konstituierung des Hauses für die Wiederwahl des bisherigen Präsidiums und Bureaus ein zutreten. — Die Meldung

stürmische Szenen. Sie brachen in „Abzug'- und „Pfui'-Rufe aus die Regierung und die deutschen Minister aus und lärmten mit den Pultdeckeln. Unter dem BeisaW der Deutschen^ der Polen und der Italiener bestieg dann der Alterspräsident Funke die Tribüne und hielt eine Ansprache, welche mit einem Hoch auf den Kaiser endete.' Gemäß einer stattgefundenen Obmännerkonferenz teilt der Präsident mit, daß die Wahl des Präsidenten erst am Freitag stattfinden soll. Abgeordneter Wolf protestiert

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Seite 1 von 22
Datum: 28.11.1902
Umfang: 22
Nr. 48 Bruneck, Freitag den 28. November MMjchrWZbWntStrUWrWg des mit sehr reichhaltigem und mannigfaltigem Inhalte versehenen politischen Wochenblattes . samt den Beilägen: Hausfreund, Humoristisches, -- Buntes Allerlei, ^Gemeinnützige Blätter, Allerlei Mitteilungen für Gewerbe und Handel, j?ani^ > und Haus- ' ' wirtschaft, nebst einer achtseitigen Beilage, reich «Illustriertes Sonntatzsblatt.' Außerdem bringt das Haupthlatt strts^ einen zweiten und dritten Bogen mit Nachnchiem Ein. Blatt, welches bereits

mit, weil seine Kundschaft die Kanfkraft verloren hat. Aus den Kreiset! des Handels und der Industrie ist daher in der letzten Zeit an die deutsch- böhmischen und czechischen Abgeordneten gewiß wohl manche Mahnung ergangen, dem verderblichen Streit ein Ende zu machen, damit der Staat die Hände frei bekomme für fruchtbringende Arbeit. Eine zweite Ursache mag sich bei den deutsch-böhmischen Abgeordneten fühlbar gemacht haben. Seit Jahrzehnten leisten die deutschen Abgeordneten aus den Alpenprovinzen mit der aufopfernsten

Treue den deutschen Abgeordneten aus Böhmen nnd Mähren Gefolgschaft. Die wichtigsten eigenen Angelegenheiten bat man hintangesetzt, der sogenannten Gemeinbürgschaft zu Liebe, nur um die Brüder in Böhmen und Mähren nicht im Stiche zu lassen. Aber Alles hat seine Grenzen und die deutschen Abgeord neten ans Wien, aus Tirol, aus Steiermarh werden endlich ihren Frenndeu und Genossen aus Deutsch-Böhmen und Mähren erklärt haben. daß das so nicht weiter gehen könnte. Sie können nicht länger die Interessen

, ja die Existenz ihrer Wähler dem deütsch-czechischcn Sprachen« streit opfern. Die deutschen in den Alpen provinzen müssen anfangen an sich selbst zu denken; schließlich ist einem jeden das Hemd doch näher als der Rock. Das hat man offen bar den deutschen Abgeordneten aus Böhmen, und Mähren gesagt und das hat offenbar ge wirkt. 8umma summsrum, diese letzteren, zeigen sich sehr verträglich gestimmt und man darf auf einen nationalen Waffenstillstand hoffen. Da muß aber jetzt deutsch gesprochen

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Seite 11 von 12
Datum: 18.04.1924
Umfang: 12
in der Gemeinde Oberrasen segens reich seit 23. Februar 1887. Die Beerdigung findet Samslag am 19. April um V-3 Uhr nachmittags statt. — Wieder ein Brand in Witter- olang. Keule Donnerstag 17. April brannten in Milterolang, in der Nähe der Agstnerschen Brandstätte, die Fulterhäuser von Mair und Kintermaier nieder. — Zum Brandnvgliick i» Mitterolaug möchte richtig gestellt werden, daß neben den genann ten Feuerwehren auch jene von Nieder- und Ober rasen an der Löschaktion fast vollzählig beteiligt

, war aus Wolfsberg in Kärnten gebürtig. — Es oerbreitet sich die Ueberzeugung unter den in Meran weilenden Deutschen, daß nach bekanntem Dekret die Taxe 500 Goldmark für den Aufenthalt im Auslande, welche ab 20. April erlegt werden muß, auch jene nach ihrer Rückkehr in die Keimat bezahlen müssen, welche stch gegenwärtig im Auslande befinden. Dies Halle zur Folge, daß die Fremden von Meran, Bozen und Reichsitalien bereits ab gereist sind. Die Deutschen sind empört über diese Verordnung und man glaubt

, daß die selbe bald wieder ausgehoben werden dürste. In diesem Fall dürste die Fremden- und Tou- ristensaison Heuer früher beginnen und so stark wie in der Vorkriegszeit werden, da auch der deutsche Mittelstand wieder kommen wird und man nach den Aussagen der Deutschen hier billiger lebt, als in ihrer Keimat. Dieses Ge rücht. daß die nach dem 20. April aus Italien zurückreisenden Deutschen an der Grenze 500 Goldmark erlegen müffen, ist vollkommen aus der Lust gegriffen, nachdem

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Seite 1 von 16
Datum: 06.03.1908
Umfang: 16
berechnet. Nr. 10 Brunech Freitag den 6. März 1908 G. Die deutsche Gemeinvürgschast. (Original - Korrespondenz des Pustertaler Bote.) . Wien, 3. März. Die deutschen Parteien im »Abgeordneten- hause haben sich untereinander verständigt in den Sprachenfragen geMnsam vorzugehen. Das'kann nur sympathisch begrüßt werden. Wer ' man muß doch da auch einige Vorbe halts ^machen und je offener und freimütiger man sie macht, desto besser ist es für die deutsche Sache,'mld Mr das Interesse des Staates

darf hinten nach hinken. ' Man wird uns verstehen. Ein Teil der Deutsch-Böhmen ist, sobald es sich um die Sprachenfrage handelt, nur zu bereit, das Tempo zu forcieren. Denen kann gar nicht schnell und nicht weit genug gegangen werden. Wir begreisen es, daß die Deutsch- Böhmen in den Sprachenfragen empfindlicher sind, als die anderen Deutschen, aber wenn sie die Unterstützung dieser anderen haben wollen, so müssen sie auf diese Rücksicht nehmen. Die Deutschen in Wien und in Mähren

und den Alpenprovinzen können in den Sprachensragen nicht alles mitmachen, was dem deutsch - böh mischen Standpunkt entsprechen würde. . Die Verhältnisse sind zu verschieden. Um nur eines hervorzuheben: Die Deutschen in Böhmen stehen vielfach -- nicht Alle — ans dem Stand- Punkt der sprachlichen Teilung des Landes. Aus dem einen Böhmen sollen zwei gemacht werden, ein deutsches und ein tschechisches. Würde das durchgeführt, so würde sosort ver langt werden auch, die Steiermark und Tirol national zu teilen, vielleicht

auch Schlesien und Kärnten. Wohin kämen wir da? Wir begrüßen die Vereinigung der Deutschen mit Genugtuung. Je fester sie sich aneinander schließen, desto besser, aber der radikale Flügel muß dabei Rücksicht nehmen auf den gemä ßigten, der gemäßigte Flügel auf den radikalen. Die Vertrekr Wiens und der Alpenprovinzen können und sollen Deutsche, aber nicht s p e- zisi sch deutsch - böhmisch e Politi! machen. An das Parlament und an die Ver sa s s u n g darf nicht gerührt werden Der deutsch - tschechische

! der deutschen Gruppen zusammenwirken. Daqn wird dieses Zusammenwirken für den Deutschen und für den Staat heilsam sein. X. ? Politische Rundschau. Am28.Februarhatdieöfterreich«scheDelegc ^ ihre meritorischen Beratungen beendet! „Das Nuntium der österreichischen Delegationüber die Erhöhung'ZMziersgagen.^ iWd'<des Mannschastssoldes ist der ungarischen Regierimg bereits zugegangen. Am Mittwoch - hat der Heeresausschuß der österreichischen Delegation die Antwort der ungarischen Delegation in Beratung gezogen

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Seite 1 von 20
Datum: 27.07.1906
Umfang: 20
zum Austrage gebracht und damit die Wahlreform nach allem menschlichen Ermessen gesichert. Noch im letzten Moment hatte derselben Gefahr gedroht^ Die Deutschböhmen waren mit Forderungen gekommen, die einfach unannehmbar waren und sie verlangten, daß sich alle anderen Deutschen ihren Fordemngen anschließen sollten. Sie schienen eine Politik einschlagen zu wollen, die zuletzt hätte dazu führen müssen, daß ihr eigener Vertrauensmann, Landsmann minister Prade, genötigt gewesen wäre, zu demissionieren

. Im letzten Augenblick kam es doch noch zu einem Kompromiß; aber das ist nicht das Verdienst der Deutsch böhmen, sondern das des Ministerpräsi denten, verwirklich bei allen diesen Ver handlungen eine Geduld wie sieben Heilige entwickelt hat, und das Verdienst der Deutschen aus Wien und den Alpen- Provinzen, die zuletzt doch ziemlich klar zu verstehen gaben, daß die deutsche Ge- meinbürgschast doch nicht darin bestehen könne, daß immer alles geschieht, was die Deutschböhmen

wollen, und daß die anderen Deutschen immer genau so stimmen müssen, wie die Deutschböhmen es gerade brauchen. Ende gut, alles gut. Die Wahlreform ist gesichert und mit ihr das allgemeine Wahlrecht. Was noch Hu erledigen bleibt, wird im Herbst sozusagen spielend fertig gemacht werden können und das Jahr 1906 wird die Einführung des allge meinen Wahlrechts in Oesterreich sehen, das Jahr 1907 wird das erste aus dem allgemeinen Wahlrecht hexvorgegangene österreichische Parlament begrüßen, Das ist ein Sieg des volkstümlichen und frei

heitlichen Gedankens, ein Sieg des ge sunden Menschenverstandes Aber Vorur teile und Leidenschaften. Das allgemeine Wahlrecht wird nicht das tausendjährige Reich Gottes auf Erden schaffen, aber wir zweifeln nicht daran, Daß der neue demokratische Reichsrat beM sein wird, als der alte. Er wird wenAer das leere Stroh der Nationalitätenfragen dreschen, und sich mehr um die wMchastlichen Interessen der Völker kümmern. So dürfen wir denn, wenn nicht alles täuscht, von dem Sieg des allgemeinen Wahl rechts

zur Abstimmung gebracht und diese auch von den Gegnern hingenommen wurde. Nach diesen Beschlüssen wird das Ab geordnetenhaus 516 Abgeordnete zählen. Da von entfallen: 233 auf die Deutschen, 108 auf die Tschechen, 80 auf die Polen, 34 auf die Ruthenen, 37 auf die Südslaven, 19 auf die Italiener und und fünf auf die Rumänen. — Der deutsch-romanische Block von 257 steht dem slavischen mit 259 gegenüber. Von den neuen Mandaten entfallen auf Tirol 3 (2 Deutsche, 1 Italiener). Am IL. September soll der ReichSrat

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Seite 1 von 18
Datum: 17.11.1905
Umfang: 18
. Die Deutschen in Oester reich haben alles Interesse daran, vereint mit der Regierung energisch an der Wahlreform mitzuarbeiten und nicht künstlich Schwierigkeiten zu bereiten. Das wirkliche deutsche Volk kann beim all gemeinen Wahlrecht nur gewinnen, genau so wie alle anderen Völker. Ob gewisse Parteien und Parteigrößen, gewisse Kliquen und Koterien, die fich bisher herausgenommen haben, im Namen des deutschen Volkes in Oesterreich das große Wort zu führen, ihren „Besitzstand' behaupten, ist für den Staat

die Augen zuhält. Daraus geht hervor, daß der Widerstand gegen das allgemeine Wahl recht von vornherein vollkommen aus sichtslos ist! Wir möchten das mit allem Nachdruck betonen, weil es ins besondere im deutschen Lager eine Schule gibt, die leider noch immer glaubt, das was Ämmen muß, aufhalten zu können. Das ist gerade so Rndifch 5 wie wenn fich jemand einbilden würde/, daß er durch seine Wünsche Regen oder Sonnenschein aushalten könne. Man deklamiert natio nale Phrasen, erklärt, es sei notwendig

, den nationalen „Besitzstand' aufrecht zuerhalten usw., usw. Wir fürchten, daß ein Teil der deutschen Parteien fich wieder in die alten Irrtümer aus der Koalitionszeit hineinreiten läßt. Gewiß soll alles Mögliche getan werden, daß das deutsche Element durch die Wahl reform nicht geschädigt wird, aber man gebe fich um Gotteswillen keiner Täu schung hin, denn sie könnte verhängnis voll werden: das allgemeine Wahlrecht kommt auch in Oesterreich; niemand kann es aushalten, auch nicht ein einzelner Bolksstamm

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Seite 1 von 20
Datum: 19.12.1902
Umfang: 20
berechnet. Nr. 51 Bruueck, Freitag den 19. Dezember 1902 politischen Wochenblattes Nusterlaler Kote samt den Beilaaen: Hausfreund, Humoristisches, — Buntes Allerlei, Gemeinnutzige Blätter, Allerlei Mitteilungen für Geroerbe und Handel, Fand- And Haus-' wirtschaft, nebst einer achtfeitigen Beilage, reich Illustriertes Sonntagsblatt.- Außerdem bringt das Hauptblatt sttts einen ' zweiten und dritten Bogen mit Nachrichten. Ein'Blatt, welches bereits über ein halbes Jahrhundert ehrenvoll bestanden

. Man abonniert unter der Adresse: I. G. Mahl s Suchdruckerei Krutteck. Wegen der hohen MW? Festtage gelangt die nächste Ilumwer des,,V«strrtaler Sotr' am Mittwoch den 24. Dez. -> Uhr abends mr Ausgabe. ^as Mim AlmsiMl. (Original-Korrespondenz des Pustertaler Bote.) Wien» 16. Dezember. Im deutschen Reichstag ist es gelungen die Obstruktion niederzuwerfen. Mandat die Ge schäftsordnung geändert und die geänderte Ge schäftsordnung sofort, gelinde gesagt, mißbraucht. Das was bei uns durch die sogenannte lex

Falkenhayn erreicht werden sollte, ist in Berlin erreicht worden die Obstruktion wurde nieder gerungen. Für uns ist das Beispiel nicht an wendbar. Die Ursache liegt auf der Hand. Wenn bei uns die Obstruktionisten geschäfts ordnungsmäßig niedergerungen würden,, so würden sie sofort zur Gewalt schreiten. Sie würden, wie die Deutschen es unter Bad eni machten, die Ministerbank demolieren«- ^cm Prä sidenten Tintenfäßer und Papierbu.?c,?l an den Kopf werfen, und ihn zuletzt aus dem Präsi- dentenswhl

sind die Vorgänge im deutschen Reichstag nach einer anderen Richtung für lins höchst bedeutsam. Unmittelbar nach dem die Geschäftsordnung geändert worden und der Kardorf f'sche Antrag angenommen worden war, wurde aus Grund des letzteren der ganze Zolltarif mit seinen fast tausend erreichenden Positionen in einer Abstimmung angenommen! Deutschland hat also seinen neuen Zolltarif, der etwa vom russischen abgesehen, der höchste in Europa sein dürfte. Die österreichisch-ungarische Industrie ist dadurch schwer

über das Memorandum einging, das dem Ver ständigungselaborate der Deutschen die böhmischen Gegenvorschläge an die Seite stellen soll, haben die leitenden Minister der beiden ReichShälften in Wien die schwebenden Ausgleichsfrazen er örtert. Der ungarische Ministerpräsident wurde von Sr. Majestät dem Kaifer in anderthalb- stündiger Audienz empfangen, worauf er mit dem Herrn Ministerpräsidenten Dr. v. Aoerber, hernach mit dem Minister des Aeußeren unv dann abermals mit dem Herrn Ministerpräsi denten Dr. v. Koerber

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Seite 1 von 22
Datum: 08.06.1906
Umfang: 22
hat. ^ Baron Beck, der berufen wurde ein neues Ministerium zu bilden, hat sich dieser Mission in sehr kurzer Zeit erfolg reich entledigt. Was Gautsch und Hohenlohe vergeblich erstrebten, ist chm wenigstens teilweise gelungen, er hat ein wenigstens halbparlamentarisches Kabinett zustande gebracht, ein Kabinett, in dem Deutsche, Tschechen und Polen friedlich vereint fitzen. Man sollte meinen, daß damit wenigstens zwei Dinge erreicht find: Die Wahlreform sollte damit ge sichert sein und eine Garantie

zu be zeichnen. Die drei deutschen parlamen tarischen Minister Derschatta (Eisen bahn), Marchet (Kultus und Unterricht) und Prade (ohne Portefeuille) find drei bewährte, gut national-gesinnte Männer, dabei ruhig und besonnen. Der neue Han- . delsminister, der Tscheche Dr. Forscht, ist eine unserer ersten volkswirtschaftlichen Kapazitäten und den Herrn Wekerle und Kossuth geistig wohl gewachsen. Das selbe gilt vom Finanzminister Kary - towski. Justizminister Klein ist einer der ersten Rechtsgelehrten

der Gegenwart. Der neue Ministerpräsident Baron Peck selbst ist volkswirtschaftlich ei/ Fachmann erster Klasse. Er knnt alle die FragH des ungarischen Ausgleichs bis auf jeden Punkt auf den I., wrz — soweit wären wir nicht schlecht daran. ^ Jetzt wird es auf zwei Dinge an kommen: Erstens, daß Deutsche und Tschechen nicht im Augenblick, M es. gilt dem gemeinsamen Gegnek, den Magyaren die Stirne zu bieten, nicht untereinander wieder zu raufen anfangen, zweitens, daß die deutschen Parteien im Abgeordneten

deS Ereignisses hervor, daß sich Deutsche und Tschechen wenigstens bezüglich eines bestimmten und begrenzten Programms zu einigen vermochten. Ungar«. In Ungarn werden die Vorgänge in Oester reich mit größter Spannung verfolgt. Die Blätter führen eine drohende Sprache. Die nervöse Stimmung wird gesteigert durch die Er zählungen von den Vorgängen, die fich im letzten Knmrate abspielten. In dem Kronrate soll der Herrscher in schärfster Weise seine Mißbilligung über das Vorgehen der ungarischen Regierung

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Seite 1 von 16
Datum: 11.11.1904
Umfang: 16
zu machen. Ueber Fehler oder Verbrechen der Einzelnen werden die Gerichte zu urteilen haben, Unter lassungssünden oder Fehler der Beamten zu ahnden wird Sache der Regierung sein. Das Wichtigste aber ist wohl, daß jetzt für die Lebenden gesorgt wird. Zwei Dinge sind voll kommen klar: Erstens, in Innsbruck muß vollkommene Ruhe herrschen, niemand darf an Eigentum oder Leben bedroht sein. Oester reich ist ein zivilisierter Staat und jeder mann muß im letzten Dorf seines Lebens sicher sein. Zweitens

eine tschechische und übermorgen eine slovenische Universität im Wege dieses Para graphen dekretieren. Mit welchen; Recht wollte man den 6 Millionen Tschechen und den 2 Millionen Südslaven verweigern, was man zugunsten der 700.000 Italiener dekretiert hat? Wir find in einer Sackgasse und da kann nur der Reichsrat herausführen.' Die Tschechen dürsten die Obstruktion aufgeben; wir können nicht glauben, daß im deutschen Lager fie etwa neu aufgenommen wird. 6. politische Rundschau. Inland. Der Keichsrat

. Der Reichsrat wurde für den 17. ds. einbe rufen. In der ersten Sitzung wird der Finanz minister des .Budget für 1905 ein Budgetprovi sorium und Notstandsvorlagen einbringen, deren Höhe noch nicht festgesetzt ist. Die Alldeutschen werden die Innsbruck«? Vorgänge, insbesondere das Vorgehen der Kaiserjäger gegen die Deutschen zum Gegenstande einer umfassenden, parla mentarischen Aktion machen. Man befürchtet weiter, daß die Italiener bei dem im Parlament zu erwartenden Angriffe auf das Kabinett Körber

zu lassen. Die gesamte Presse hofft, daß die österreichische Regierung der Legenwärtigen unhaltbaren Situ ation ein Ende machen werde. — Die Kammer- Wahlen in Italien, denen man auch in Oester reich mit berechtigter Spannung entgegensah, haben mit einem glänzenden Siege des Mini steriums Giolitti über die extremen Parteien ab geschlossen. Die äußerste Linke, bisher Regierungs partei, wird nun Opposition; damit steht die innere Politik Italiens vor einem der bedeutsam sten Wendepunkte, fie kehrt

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