nach Tarif berechnet... Nr. 48 Bruueck, Freitag den ZV. November 1900 Kine kteine Lektion für Ungarn. (Original - Korrespondenz des Pusterthaler Boten.) Wie«, Ende November. Man spricht jetzt viel von den Finanz- kalamitäten, in denen sich die Haupt- und Residenzstadt Budapest be findet. Das ist eine der merkwürdigsten Geschichten, mit denen sich die Oeffent- lichkeit seit langer Zeit zu beschäftigen Anlaß hatte. Es wird da von zwei Seiten der Wahrheit die Ehre nicht ge geben. Hüben erzählt

bemüssigt, eine Anleihe aufzunehmen, man hat sogar von 200 Millionen Kronen gesprochen! Derlei ist indessen schon mancher Groß kommune passirt. Freilich aber pflegen in solchen Fällen die Finanzkreise der Stadt selbst derartige Anleihen zu decken. Das ist nun in Budapest nicht geschehen. Die dortigen Banken haben sich — und ist wohl charakteristisch für die Finanzlage der Stadt. — dem Anliegen der Munizipalverwaltung gegenüber ziem lich ablehnend verhalten. Pochend auf die stets betonte Sympathie

stehenden Institute das Geschäft nicht gönnen wollten. Dann kam man aus die Jdee> das Anlehen in Budapest zur allgemeinen Subskrip tion aufzulegen. Das gelang auch nicht. Die Bevölkerung von Budapest scheint eben auch kein übermässiges Vertrauen zur hauptstädtischen Repräsentanz zu haben. Und nun entschlossen sich die magyarischen Chauvins, in Wien an zupochen. Die Budapester Anleihe wird, aller Wahrscheinlichkeit nach, allerdings unter der nominellen Führung der Budapester Banken

herbeiwünschen, es denkbar wäre, daß Wien für Budapest noch Geld hergibt.' Wenn die für Buda pest schwärmenden BerWer sich ängstlich die Taschen zuhalten, sobald die Buda pester mit der Bitte um Geld kommen^ so wird man doch jenseits der Leitha. nicht glauben, daß wir so naiv sein, werden^ einem ^ die Thüre vor uns zu schlagenden Ungarn finanzielle Gefällig keiten zu erweisen. Alles hat schließ lich seine Grenzen. Man soll sich drüben nur in Acht nehmen, daß nicht wir den Stiel umkehren und, wenigstens

davon, über den sich Europa freuen ^nne. Die deutsche Diplomatie zeigte sich auf der Höhe der Aufgabe. Wenn die Diplomaten der übrigen Länder Europas so energisch wären, würde manches anders sein. ' Budapest, 20. Jänner. Das Abgeordnetenhaus nabm die Borlage betreffs Rekrutenbewilligung für 1900 au. . ^5^' 20. Jänner. Offiziös wird zugestanden, kann die Delegationen im Mai wieder zusammentreten Verven, um über eine Erhöhung der Präsenzstärke Les Heeres zu berathen. Die Borarbeiten sind im Krieg

-Ministerium bereits fertig. Budapest, 30. Jänner. Die Delegationen werden oernts im Monat Mai wieder zu einer neuen Session Zusammentreten. . Wiedereinberufung der Delegationen zu einem Zeitpunkt wird in Zusammenhang gebracht ^.bevorstehenden, ziemlich bedeutenden Erhöhung Präsenzslandes der österreich-ungarischen Armee. -5-oudov, 20. Jänner. Die Blätter schlagen einen »errwurdig entrüsteten Ton über Bülow's gestrige ^e an, die ihrer Ansicht «nach, mit Rücksicht auf England bewiesene große Entgegenkommen

» 5. Dez. Aus Durban wird gemeldet, eine Anzahl Reisender, welche aus Pretoria zurückkehrten, berichten, daß die Buren sich dort auf eine sechsmonatliche Belagerung vorbereiten. Telegraphische Nachrichten. Budapest, 3. Dezember. Die Conferenz der liberalen Partei nahm in der heutigen Abendsitzung unverändert die Quotenvorlage an. London. 3. Dezember. Der französische Bot- schafter reiste heute unerwartet nach Paris ab, was mit Chamberlains Rede in Zusammenhang ge bracht wird. Philivpopel, 3. Dezember

. — Große Spende für eine Volks bibliothek. Der in Arco verstorbene In genieur R. Kreuzinger, Besitzer einer Ma» schinenfabrik in Eger, hat letztwillig 400.000 Kronen zur Errichtung einer VolkSbibliothek in Eger testiert. * Hofnachrichten. Der Kaiser reist zur kurzen Sejour nach Budapest am 6. Mai ab. — Die Trauung der Erzherzogin Marm Anna mit EliaS von Parma findet am 25. Mai statt. * Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben die Uebernahme des Protektorates über den Militär-Veteranen

über ausreichende Truppen versüge. — Aus Uesküb und Belgrad in Budapest eingetroffenen Nachrichten zufolge wurden die serbischen Reservisten aufgefordert, sich bereit zu halten. Sie werden für den 20. Februar einberufen. . China. Der Londoner „Standard' meldet, daß in China ein noch schlimmerer Aufstand als der der Boxer bevorsteht. Der amerikanische Gtsandte würde den ersten Anprall auszuhalten haben. Au« Südafrika. Nach aus Südafrika eingelangten Nachrichten scheint es dort nickt so günstig auszusehen

: Frankreich unterstütze mit allen Kräften das mazedonische Reformprogramm Oester reich Ungarns und Rußlands, welches auf den seiner zeitigen Beschlüssen der Signatarmächte des Berliner Vertrages fußt. Die Unabhängigkeit Mazedoniens würde die Anarchie, eine Teilung, den Krie^ bedeuten. Budapest, 18. Februar. Abgeordneter Lengyiel ließ den Honvedminifter Fejervary fordern. Berlin, 13. Februar. Wie der ^.Morgenpost' aus Wien telegraphiert wird, soll nach amtlichen Mitteilungen am nächsten Samstag

. Die rechtzeitige oder wenigstens nicht wesentlich verspätete parlamentarische Erledigung des Budgets wird nicht.mehr als ganz un wahrscheinlich bezeichnet. Budapest, 19. November. Das Abge ordnetenhaus setzte gestern die Adreßdebatte fort. Ministerpräsident Szell ergriff in derselben das Wort und erklärte, die Aufhebung der Zoll gemeinschaft zwischen Oesterreich und Ungarn würde Oesterreich mehr schädigen als Ungarn. Der größere Vortheil für beide Staaten sei eS, wenn ein Ausgleich unter gerechter Berück

diplomatischen Kreisen verlautet, Graf Lambs dorff werde auf der Rückreise aus Frankreich nach Wien kommen, mit Goluchowski konferiren und-sich-dem ^Kaiser vorstellen. ' ^ . Ungar«. Jft Angelegenheit der von Budapest«? Bürgern an das Abgeordnetenhaus gerichteten Petition, den ehemaligen Ministerpräsidenten Baron Defider Banffy und seine Minister kollegen in den Anklagezustand zu versetzen, wird gemeldet, daß die Opposition gewillt sei, eine Debatte über diese Angelegenheit herbei zuführen