verzichten könne. Telegraphische Nachrichten. Belgrad, 17. August. Die Rekonstruktion des Kabinetts ist vollendet. Im neuen Kabinett befindet sick kein selbstständiger Radikaler mehr. Wien, 17. August. Das ungarische Amtsblatt veröffentlicht folgende Mitteilung' „Se. k. und k. apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Ent schließung vom 13, August d. I. die Demission des ungarischen Äesamtministeriums allergnädigst anzu nehmen und gleichzeitig anzuordnen geruht, daß die einzelnen Minister
ihre amtliche Tätigkeit bis auf weitere Allerhöchste Entscheidung fortsetzen.' Belgrad, 17. August. Gestern wurde, wie die „Zeit' berichtet, der aus Saloniki nach Uesküb ab gegangene Personenzug vor der Station Amodowo in die Luft gesprengt. Die Zahl der Toten und Verwundeten ist sehr groß. ^ b ° st 0 pel, ^ August. Eine Eskadre der Suiwarze Meerflotte ist in türkische Gewässer ab gegangen. ^ ' Wien, 18. August. Nach längerer Pause fand gestern ein 2V» stündiger Ministerrat statt, woran sämtliche Minister
teilnahmen. Sofia, 18. August. Eine gestern abgehaltene Versammlung von Mazedoniern nahm eine Resolution an, wonach der Aufstand als nationalbulgarische Sache anzusehen sei. Konstantinopel, 13. August. Die letzten Aktionen des Komitees, sowie andere Anzeichen weisen darauf hin, daß die Komitees die Mohame- daner um jeden Preis auf das Aeußerste zu erbittern bestrebt sind, um Christenmassakres in größerem Maßstabe zu provozieren und hiedurch eine europäische Intervention zu erreichen. London, 19. August
. Dem „Daily Mail' zu folge, versprach Kaiser Franz Joseph, im nächsten Jahre den Wiener Besuch des Königs Eduard in London zu erwidern. Belgrad, 19. August. Nachrichten aus Priz- rend besagen, daß die türkischen Truppen in den Ort Ljuma eindrangen und das Zentrum der albanesischen Aufständischen gefangen nahmen. Letzteres bestand aus 200 Albanesen. Wien, 19. August. Der Vizepräsident Kaiser erklärte in einer Rede seinen Wählern, daß, falls Ungarn seine ungerechtfertigten, wirtschaftlichen
und militärischen Ansprüche aufrecht erhalte, unbedingt die Trennung der Reichshälften angestrebt werden müsse. Wien, 19. August Bei dem anläßlich des Ge burtstages des Kaisers stattgehabten Festessen des Generalstabs sagte der Generalstabschef, Feldzeug- meister Freiherr v. Beck, in einem Trinkspruch: „Schwere Sorgen drücken das Herz unseres edlen Monarchen. Möge der Allmächtige verhüten, daß noch schwerere Zeiten eintreten, möge er uns von dem Alpe befreien, welcher gegenwärtig jedes patriotisch fühlende Herz