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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 1 von 12
Datum: 14.03.1930
Umfang: 12
anders vorstellt; aber eine feftlrch schöne Nacht ist's doch gewesen. Die Hitze hatte etwas nachgelassen, doch war es noch immer sehr warm und dunstig. Um elf Uhr haben alle Glocken der Stadt ange fangen zu läuten. Aber das Geläute da drüben heißt nicht viel, weil sie keine großen Glocken haben, und das Geißschellengebimmel taugt unsereinem nicht. Ueber eine weile fingen die großen Kirchenfenster an zu leuch ten und wurden immer Heller und Heller. Zuletzt sind ganze Lichtsäulen aus den Kirchenfenstern weit

in die Stadt hinuntergegangen. Auf dem Platz ist jetzt eine große Unruhe entstanden, alles hat zu den Kirchen toren hingedrängt. Auf einmal rasseln die ungeheuren Tore und gehen auseinander, ein ganzes Meer von Lich tern tut sich auf. Die Leute schreien vor Verwunderung, jauchzen und drängen bürstendick in die Kirche hinein. Wir sind erst unter den letzten in die Kirche gekommen haben aber doch noch ein Plätzchen gefunden. Da drin nen war eine Pracht, daß man hätte meinen mögen, man ist im Himmel. Drei

geworden, wie wenn ich diese Red mit den Ohren gehört hätte Jetzt Hab ich erst eine rechte weihnachtsfreude gekriegt, und ich hätte grad mit den Musikanten auf dem Chor jubeln und singen mögen. Nach der Lhristmesse sind wir wieder hinaus in die Stadt. Schlafen gehen in dieser Nacht da drüben die wenigsten Leute. Sie wandern prozessionsweise von einem Haus zum andern, um die Krippen zu besichtigen, wir haben auch viele Krippen angeschaut, die alle prächtig beleuchtet waren, und in mehreren Läufern

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