Oberinntal ; Abt. 1.- (Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diöcese Brixen ; Bd. 3)
gleichzeitigen Berichte erhalten sind, so gibt es doch mehrere sehr alte Dokumente, welche das Vorhandensein der Wallfahrt nach Seefeld und die allgemeine Verehrung, die dem daselbst aufbe wahrten hlst. Sakramente bezeigt wurde, erweisen. Daß Herzog Leo pold der Fromme, Landesfürst von Tirol, der bekanntlich bei Sem- pach am 9. Juli 1386 (also zwei Jahre nach dem Ereignisse zu See feld) mit vielen tirolischen Rittern und Edlen gefallen ist. der Kirche in Seefeld eine jährliche Schenkung
von 3 Mark Berner aus dem Pfannhause zu Hall zugewendet hat, geht aus dem Stiftbriefe der Pfarre Seefeld hervor, worin sein Sohn Herzog Friedrich dieser Schenkung ausdrücklich erwähnt; Schriftliches jedoch (Stiftungsurkunde oder alte Abschrift) hierüber aus früherer Zeit liegt nicht vor. ^) Bald darnach, nämlich im Jahre 1390, stiftete der öfter genannte Ritter Parzival v. We in eck zwei Messen in der St. Oswaldskirche auf dem Seefeld, und widmete hiezu fünf Fuder Weingelds jährlichen Zins. Diese fünf
Fuder hat Herzog Leopold, Sohn und Nach folger des bei Sempach Gefallenen, „gefreyt ewigclich von allen mawten vnnd Men in vnnserm Lanndt hie an der Etsch.' (Geben zu Vmbst an freytag nach dem heiligen anffart tag nach Christi gepurt 1390.)^) — Derselbe Herzog Leopold hat i. I. 1399 eine ewige tägliche Messe für die Kirche zu Seefeld gestiftet und hiezu 4 Fuder Wein nebst 4 Mark Berner angewiesen. Der darauf bezügliche Stiftbrief, von dem eine alte Abschrift im Innsbrucks Statthalter ei- Archiv
