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Seite 5 von 6
Datum: 28.06.1934
Umfang: 6
Skrupelloser Betrug treibt einen Kaufmann in den Tod Innsbruck, 27. Juni. Vor einem Schöffensenat unter Vorsitz des OLGR. Dok tor B i ch l e r hatten sich heute der 37jährige Buchhalter Her mann Ladurner und ein 33jähriger Metzger aus Hall wegen Betrug, Veruntreuung und Mitschuld an diesen Verbrechen zu verantworten. Die Anklage führte u. a. folgendes aus: Dem Ladurner, der wegen Betruges, Veruntreuuung und Verleumdung v o r- b e st r a f t ist, wurde am 15. November 1933 die Leitung des Lagers

Hall des Freiwilligen Arbeitsdienstes übertragen. Als Lagerleiter hatte er die Obsorge über das ihm übergebene Inventar; er hatte ferner die Einkäufe für das Lager zu über wachen und die Lieferbestätigungen den Kaufleuten zu erteilen, die ihrerseits die gefertigten Lieferscheine bei der Leitung des Freiwilligen Arbeitsdienstes in Innsbruck zur Auszahlung ein zureichen hatten. Um den österreichischen Bundesschatz betrü gerisch zu schädigen, gewann Ladurner den heute Mitange klagten

Fleischliescranten in Hall dafür, in vier Rechnungen Mehrbeträge von zusammen 387.40 8 für angeblich gelieferte Fleischwaren aufzurechnen, die tatsächlich nicht geliefert wur den. Die Innsbrucker Leitung des Freiwilligen Arbeitsdien stes zahlte die Rechnungen und Ladurner ließ sich die derart herausgelockten Beträge von dem Metzger auszahlen, um sie seiner eigenen Verwertung zuzuführen. Auf ganz gleiche Art ließ Ladurner durch den Haller Kauf mann Karl Profanier tatsächlich nicht bezogene Waren in den Beträgen

von 547.33 8 und 189.75 8 betrügerisch ver rechnen und die herausgelockten Beträge an sich von Profan ier auszahlen. Eine unberechtigte Nüsse- und Feigenlieferung ließ Ladurner durch Profanier als Zuckerlieferung an das Lager verrechnen und schädigte den Staat auf diese Weise um 26.36 8. Als der Betrug aufkam, nahm sich Profanier die Vor fälle so zu Herzen, daß er seinem Leben durch Erhängen ein Ende machte. Im Dezember 1933 bezog Ladurner angeblich für das Lager bei einem Haller Kaufmann Rauchwaren

im Betrag von 43.80 8. Da der Bezug unberechtigt war, w e i g e r t e sich die Leitung des Freiwilligen Arbeitsdienstes, die Waren zu be zahlen. Ladurner blieb trotz Betreibungen die Rechnung schul dig, so daß bei seinem Vorgehen an der betrügerischen Absicht nicht zu zweifeln ist. Ladurner beging noch eine Reihe weiterer kleiner Betrügereien und Veruntreuungen, größtenteils als Lager leiter in Hall zum Schaden des Inventars und der Kasse des Lagers. Nach seiner Einlieferung ins Landesgericht gelang

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Seite 5 von 6
Datum: 16.04.1931
Umfang: 6
8 Uhr. An diesem Tage nachmittags 3 Uhr „Walzer aus Wien". tiecidttycthmt- Späte Sühne. Innsbruck, 16. April. Schon vor einem Lustrum, im Jahre 1926, hatte der heute 34- lohrige Buchhalter Hermann Joses Ladurner als Vertreter einer Versicherungsgesellschaft im Bezirk Raitenberg Prä- mienbeträge in der Höhe von 5439 8 veruntreut und mar M Cilvestertag 1927 über die Brennergrenze nach Südtirol ge achtet. Dort hatte der steckbrieflich Verfolgte sich vor dem Arm der Gerechtigkeit sicher gefühlt

und einen kleinen Holzhandel begonnen. Aber Frau Justitia arbeitet oft langsam, doch sicher, kommt schließlich für jeden einmal die zahlende Stunde, oft gerade dann, wenn er es am wenigsten vermu^t. So begab sich Murner arglos in Holzgeschäften Mitte Februar d. I. nach Klagenfurt. dort traf er aber einen „guten Bekannten dem die fragwürdige Vergangenheit Ladurners mcht gekannt war. J** der den Verräter spielte, indem er die osterreichischen Behor- den aus Ladurner aufmerksam machte, woraus am 17. Februar

M Klogenfurt Ladurners Verhaftung erfolgte. Dar dem Richter in Klagensurt. der dem Beschuldigten die Ver untreuungen porhielt, gab Ladurner nur zu, 700 8 an Prämien-- Die Zeugeneinvernahme im Mten-Vrozetz. TU. Düsseldorf, 15. April. Bei Beginn des dritten Verhandlungstages im Kürten- Prozetz wurde die Oeffentlichkeit zunächst wieder her gestellt. Bor der Zeugenvernehmung erklärte Kürten auf Befragen, daß er nicht nur Mitleid mit seinen un glücklichen Opfern habe, sondern seine Taten auch tief verabscheue

Kürtens und die Ange legenheit der Möröerbriefe. Die Verhandlung geht weiter. geldern nicht angeführt zu haben. Das übrige Geld habe er seinem unmittelbaren Vorgesetzten, Kontrollor P., abgeliefert. P. habe ihm dann von den abgelieferten Beträgen bestimmte Summen mit der Bemerkung gegeben, es feien Abschlagszahlungen auf feine Provision. Im November 1926 hübe Ladurner dann von seiner Firma eine Liste von Kunden erhalten, bei denen er Prä mien einkasfieven sollte. In dieser Liste seien

aber verschiedene Namen angeführt gewesen, bei denen er bereits einkassiert hatte, so daß die betreffenden Beträge nur P. veruntreut haben konnte. P. habe ihm, Ladurner, auch tatsächlich gestanden, daß er mit dem Geld manipuliert habe, doch möge ihn Ladurner nicht an- zeigen, er habe Frau und Kinder usw. Von P. habe Ladurner dann einen Paß bekommen, mit dem er dann nach Südtirol ge flüchtet sei. Vor dem Innsbrucker Schöffensenat (Vorsitz OLGR. Wolf, Staatsanwalt Dr. Huber) war der Angeklagte des Verbrechens

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