. Diese Regierung kann nirgends etwas Anderes als die Verwirrung steigern helfen, weil sie immer auf der Seite der Extremsten steht und mit ihnen liebäugelt. «Ausgleich und Handelspolitik.' Meran, LO. Juni. Abg. Dr. Lecher veröffentlicht im volkswirth- schastlichen Theile der „N. Fr. Pr.' einen ausge zeichneten gedankenreichen Artikel über obiges Thema. Er kehrt sich zunächst dagegen, daß Oesterreich die Zollgemeinschaft vertheidigen müsse. Dazu habe vielmehr Ungarn alle Veranlassung. „Diese Rollen- vertheilung
ist allerdings die traditionelle der moderndualistischen Aera, sagt er, in der Sache aber mit Nichten begründet. Nicht allein übersteigt der Werth der ungarischen Agrar-Aussuhr nach Oesterreich jenen der österreichischen Industrie-Aus fuhr nach Ungarn; Ungarn hat es auch verstanden, durch rücksichtslosen ColbertismuS die Rückwirkung des österreichischen Wettbewerbes auf die ungar- ländische Industrie wesentlich abzuschwächen, hin gegen die Konkurrenzfähigkeit seiner landwirthschaft, lichen Erzeugnisse
eine alte, gutbekannte Melodie an, in die alle laut einsallen, und dann dröhnt e» umher! „Ja, so an thick und so an Schana, Den hat halt kana, Alt unserana I' Mitten in den Trubel fällt Plötzlich «in lautes, brüllende»; »Hollah, a FechtbruderI' Zettttvz. durch Eisenbahn und Veterinärpolitik, durch Mahl- Verkehr u. dgl. außerordentlich zu erhöhen. Ungarn, das im Norden und Westen von österreichischem Gebiete umklammert wird, das auf seinen Export wegen nach Nord und West die schwarzgelben Grenz- psähle
ZiSleithanien als Haupt- interesseut an der Zollgememschast erscheint, der sür sie in der Bankfrage Konzessionen bieten muß, ist dies sachlich nicht gerechtfertigt, sondern nur da durch zu erklären, daß Oesterreich von Ungarn in diese falsche strategische Position hineinmanövriert wurde. Daß wir hiebe» außerdem» da die Zoll- einnahmen, zu denen Ungarn weit weniger als 3l) Prozent beiträgt, als gemeinsame Einnahmen ver rechnet weiden, die jenseitige Reichshälfte — selbst bei Beibehaltung des gegenwärtigen
Quotcnverhält- nisscs — um rund 7 Mill. Gulden per Jahr ent lasten, sei als eine der finanziellen Nebenfolgen der ausschließlich von uns vertheidigten Zollgemeinfchaft erwähnt. Die bekannte Kundgebung des Jndustriellen- klubs mag als ein wohlgemeinter, allerletzter Ver such, aus der unrichtigen strategischen Stellung herauszukommen, betrachtet werden. Diesem Gedankengange, daß Ungarn nur mit Widerwillen die Fessel unserer zollpolitischen Ver einigung trägt, daß es je eher, je lieber den Tag kommen sähe