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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1877
Umfang: 8
sie unvermerkt immer mehr nach links und gelangte schließlich, fast willenlos die Bücherleiter hinan kletternd, links oben vor das Frauenzimmerfach. Das Buch, daS sie suchte, vielleicht war eS ja doch hier zu finden. Sie lächelte über die angeneh men Titel, die ihr in dieser Gegend der Bü cherei begegneten: „Die Lobwürdige Gesellschafft gelahrter Weiber' — „Ehrenpreiß des Hochlöb lichen Frauenzimmers' — „Heinrich Frauenlob' — „DeLHochundWohl-gelahrteTeutscheFrauen-Zim- mer' — „Ehrenpreiß des Lieb-löblichen

als verwesende Leiche am Fuße der Grieser Gebirge, auf deren Abhänge sich der Arme jedenfalls bei eingebrochener Dunkelheit verirrt halte uud von denen ein unglücklicher Tritt ihn in die Tiefe stürzte. — Dr. Kappeller war im 4K. Jahre feines Alters und berechtigte einst durch seine reiche Begabung zu den schönsten Hoffnungen so- nächstbesten Band, schlug ihn auf, las den Titel — und ließ das Buch vor Schreck zu Boden fallen. la vilaiuö pougsiörs!' rief sie „man bekommt ja ganz schmutzige Hände!' „Zu Büchern

, sollen Blumen duften; wo der Tod wohnt, ge« hört auch dem Leben ein Platz.' „Aber, lieber Freund, wer hindert dich, dein Zimmer in einen Garten zu verwandeln?' „Aber, liebes Kind, wozu bin ich denn ver« heirathet?' Emilie schwieg. Sie stand immer noch auf der Dsicherleiter, links oben vor dem Frauenzim- merfach, und wie um einer Verlegenheit Herr zu werden, nahm sie wieder ein Buch heraus, das sie aber rasch auf seinen Platz zurückstellte, denn es trug den w.nig erfreulichen Titel

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 06.08.1879
Umfang: 6
, daß ich etwas neugierig auf »seine Bibliothek' war. Und als daS Geräusch deS TazeS verstummte und »in meiner engen Zelle die Lampe wieder freundlich brannte', zündete ich mir eine Ci garre an und besah mir in aller Gemüthlichkeit die literarischen Schätze näher. Heilige Muse, welch' ein wunderbares Sam nttlsurium! Ich laS vorerst nur die Titel, aber Angesichts dieser schon dachte ich mit Schaudern an daS ChaoS, welche? in dem Schädel des guten ManneS herrschen mußte, wenn er allen diesen lite rarischen Schund

.' »Die Straßensängerin von Genua oder der Bettler von St. Marco oder Palast und Hütte.' — »DaS Schwert deS Rebellen und die Not vom GeyerSberg oder Nitterstolz und Bauernknecht- schafl' — uud endlich »DaS Vermächtniß von Victor Emanuei oder daS Opfer der Ehre.' — Wie gefallen Ihnen diese Titel? Sie sind nicht etwa meiner, durch die schauderhafte Lec- türe etwaS aufgeregten Phantasie entsprunge», sondern prangen wirklich und wahrhaftig in großen Lettern vor mir auf den verlockenden Prospekten

, welche mein gewissenhafter HauS- wirth und »Bibliothekenbesttzer- sorgfältig auf gehoben und jedem der betreffenden Werke bei gelegt hat. — Und doch, waS sind diese Titel gegen dea Inhalt der Prospekte, deren Einer den Anderen darin überbietet, dem Leser begreiflich zu machen, wie er wider alle gesunde Vernunft handelt und daS wahre und einzige Glück von sich stößt, wenn er daS von ihm offerirte Werk nicht abon- nirt, welches der biedere Verleger mit ungeheuren Opfern in daS Leben gerufen ha», — nicht um deS Gewinnes

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