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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 15.08.1903
Umfang: 16
) entrollten .sich letzter Tage vor dem Wiener Straf richter. Am 23. Juli, um halb 5 Uhr Früh, wurde der achtjährige Max Pelski von einem Wachmann angehalten. Der Junge teilte dem Wachmann mit, daß er am Abend vorher von seiner Mutter sechs Heller erhalten habe, um für dieses Geld „Planeten' zu kaufen und im Prater mit denselben zn hausieren. Infolge dieser Aus sage wurde gegen die Mutter Anna Bittenbacher, die Anklage wegen Verleitung ihres minderjähri gen Kindes zur Bettelei erhohen. Gestern

, wo sich all nächtlich viele „Planetenbuben' und halbwüchsige Mädchen zusammenfinden. Erst gestern sei er ihr wieder nach längerer Abwesenheit von der Polizei übergeben worden. Der achtjährige Max Pelski, ein schwächliches, im Wachstum zurückgebliebenes, aber ziemlich aufgewecktes Kind, leierte auf Be fragen des Richters eine längere Antwort her unter, die sich mit der Aussage der Mutter deckte. Richter (zur Mutter): Sie haben ihn gut abge richtet. Gehen Sie einmal hinaus. — Nachdem die Mutter den Saal

verlassen hatte, rief der Richter den Jungen wieder vor. Richter: Wo hast du denn damals, als dich der Wachmann anhielt, übernachtet? — Zeuge: In der Großen Sperlgasse Nr. 26. — Richter: Wie bist du denn dort hingekommen? — Zeuge: Madeln aus dem Prater haben mich einmal hing'führt. — Richter: Wer hat denn noch dort geschlafen? Zeuge: Lanter Kinder, Madeln und Bnb'n und die Planeten kinder aus dem Prater. — Richter: Wie viele Kinder haben denn dort geschlafen? — Zeuge: Na, dreißig bis vierzig. — Richter

: Hast du etwas zahlen müssen? — Zeuge: Ja, fünfzehn Kreuzer. — Richter: Machst du das öfter? — Zeuge: O ja. — Richter: Wie heißen die Mädchen, die dich hingeführt haben? — Zeuge: Peperl und Karoline. — Richter: Wo wohnen denn die zwei? — Zeuge: Die haben kan' Unterstand. — Aus dem weiteren Verhör kam hervor, daß die Mutter den Knaben, wenn er kein Geld nach Hanse brachte, mißhandelte. Nach durchgeführter Ver handlung erkannte der Richter me Angeklagte schuldig und verurteilte sie wegen Mißhandlung

langer Zeit einen Liebhaber. Alle Versuche, das Mädchen zn bessern, seien fehl geschlagen; das Beste wäre die Aufnahme in die Bessernngsanstalt. Der Richter gab diesem Wunsche der Mutter Folge und verurteilte das angeklagte Schulmädchen zn acht Tagen Verschließnng nnd Abgabe in eine Besserungsanstalt. - Ein elf jähriger Schulknabe war angeklagt, gemeinsam mit seinem achtjährigen Bruder ein schweres Sittlichkeitsdelikt an einem vierjährigen Mädchen begangen zn haben. Von den beiden Tätern ging

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 12.01.1924
Umfang: 10
. - Der Wahrheit die Ehre zu geben, es war nicht er, es war natürlich die bessere Hülste, die UrMa Katharina Wachvogl, die »ihm in vielen 'bitter- bösen Stunden so lange zugesetzt hatte, bis er mit Gr wMg wie ein treuer Hund zum Bezirks, gericht trottete und dem Richter das Begehren um einverstöindliche ScheWumg vortrug. Zwei Versöhnungsversuche waren schon an dem granitenen Eigentrotz der Waidvoglin ge- fchMert, inUnimehr drohte die Entscheidungs- Waicht. Wer wundert sich, VW >gewailtiger Lärm

sich <mf dem Gerichtsgang schob? „Mr ist, auslassen, s!ag' i, i will nix mehr Wissen»' Der Aktuar iin der kühlen Amtsstube spitzt die Ohren und Pilfftert dem Richter vorstiwdnis- inNilg Au: „Die Wwldviöigellchenl' Der Richter blättert voll Gleichmut Ä den Mjen: der dritte BAfföhnungWersuchl ' Wie von einem Wivbeliwiilnd getragen, stechen sie lbeide plötzlich iM Zimmer. Die Wald- vogHiin, ew derblknochiges Frauenzimmer über ragt ihren Ehegespons beinahe um Hauptes- Wnge. Sie ist nur Kvatft uind GMe und hält mit derber

Faust den Mann am Rock. „Du bleMt', ßagt ?ie mit krästiger Stimme, „grab' auf der Bruck n hat er mir no' davonspringen wollen, so lseiin die Miainjnder, olles Lettfeigjenl' Sljber der Waidlvogl gibt sich nicht sd WM ver- liorien „I will nhx mehr wissen vom ScheNen- lasse^' -Mist er, „mir ig'faW 's Berhewatetsew gang guetl Der Richter hat Mi die grviße HorinhrWe auf- 'gesetzt und äjugt mit mwerhehlter SchaidieNfteude aluif den Men Giiinderi. ^Hätten Sie das z'erfft Magtl' meiwt er mit ßalomonijjlchje

-r Würde. Das trifft beim Maidvqgll in's Schwarze. Wie M Mckel söhrt er oius: „Z'srst lMgt, z'erst g sagt, ja, Herr Mhter, Halb' denn i «wall! g'sagt, i will mi' Weiiden laffMi? WaMn mischt si' 's G'richt in unike Händel, Mmt's Unis M tÜn Frie den leben Hassen?' FHol' ruft idlev Richter. ^Haltung, Wald- oogl, ich bin irvh, wenn ich mit Guch nichts zu tun Hab , Prvmt eine Wellie in dem Akt und Mt dem WcMoogl das Watt mit dem Schei- duWsbegchren unter die Nase. „Mchts mehr wissen?' Wagt er ülw unheimlicher Rtuhe

den Karren zieh'in, jed's Jahr a Kind Wegen, du hofft mi toM her- lg'richtet, aillen Respekt! Der Waldvogi macht nur eine große, gelassene Htmdbewegluny und! sagt: „SÄ still, Weülb, du fast ja aal' „Wer saust?' „Diu siausstl' „Ä saus? Und wenjm i saus, bist du an allem schuld, dann tu i 's aus BetrMmis.' Der WoiWoogil griiintst. ^Und ii aus Freud', dös ist der Unterschied!' Die helle Nachmittagssonne Wütet in das Zim mer, dw Aktuar verbeißt sich w den Federhalter, um dem Lachen zu >me!hiven. Dem Richter

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 14
Datum: 22.05.1883
Umfang: 14
. Die Verhandlung spielte sich folgendermaßen ab: Richter: Frau Theresia Mühlmaier, Thür« hüterS-Wittwe, 56 Jahre alt, unbescholten, find angeklagt, daß Sie die Frau Lotto-Collectantin Jda Zweibidl öffentlich in ihrer Colleetur be schimpften. Wie verhielt sich die Sache? Augekl.: Ich bitt', Herr kaiserlicher Herr Rath, die G'schicht ist die: Ich bin beiweitem nicht die Frau die ein' Menschen aufsässig wär', sondern im Gegentheil, mein Mann war, Gott hab ihn selig, «in Thürhüter im Ministerium, darum weiß

ich, waS das ämtliche Sachen be deut'. DaS weiß ich von mein' Mann auS, besser als mancher hoher Beamte, Ihnen ausge nommen, Herr Rath. Richter: WaS wollen Sie damit sagen? Augekl.: Nämlich, daS weiß ich, daß daS gegen daS G'setz iS, daß die Lotteristin Unserein' d'Nummern auslegen soll! Richter: Ich verstehe Sie nicht. WaS meinen Sie denn eigentlich? Angekl.: Wissens, gnä' Herr, da» war so: Neulich iS bei mir a sehr feiuer Herr ausS Kabinet zog'n. I hab ihm g'fragt, wer er iS, wann sein Geburtstag fallt, wie alt

er i» und so weiter, na und da erzählt er mir daß er Ludwig heißt, daS wär' 25 und daß er am 31. Jänner gebürtig iS. Am IS. iS er bei mir einzog'« und 15 fl. hat er glei' ZinS zahlt für» Kammernet und unser HauSnummero dazu i» 56; alSdann da hätt' i 25, 31, 15 und 56 beisamm' g'habt, weil i aber hab' woll'n fünf Nummeru setzen, so bin ich zu der Krau von Zweibidl umi, zu der Lotteristin und Hab'S um Rath 'gsragt. Richter: Ja, ich möchte doch von Ihnen die Ursache und den Verlauf de» Streite» wissen. Augekl.: I bitt, daS kommt

'», der Stuben hätt' 19; da» wär' gar ka üble» Numero.' — Gut. sag' l d'rauf, nehmen wir 15 25 31 19 56. Sie schreibt mir'» ein auf zwanzig Kreuzer und wie i am Samstag zur Lotterie komm', i» richtig IS 25 ZI 47 da. Hat mir dö — Frau, na daß i mi halt mäßigen thu' vor dem hohen G'richt — hat mir dö richtig den 47er auSg'red't, wo t dö schön Nummern setz'. So wa» soll an leicht net magerln? Richter: Darauf hin haben Sie Frau Zweibidl beschimpft? Angekl.: Ah beleil Ich bin nur in d' Collektur eini

um mein Terno; döS war aber nur a Bettel« terno, denn wenn man Fünfe setzt und e» kommen nur Drei, so kriegt ma fl. 26. DöS i» a Bettelterno. Richter: Und haben Sie die Frau be« chimpft? — Angekl.: Ah na, nur g'ärgert hab' i mi. Richter: Frau Zweibidl, Sie haben die Verantwortung der Geklagten gehört, wa» haben Sie darauf zu sagen? Frau Zweibidl: Ich kann nur sagen, wa» n meiner Klag' drin steht: Der Madam' Mühl maier, die schon zwölf Jahr' bei mir setzt, hab' ' den Rath geben, daß den 47er auslasten

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Seite 11 von 14
Datum: 28.10.1910
Umfang: 14
! Freitag 38.^ Oktober Zl.910 .Meraner Zeitung' Nr. 129. Seite-9 zz Las stille Nrst. Ein Tirol« Roman von Rudolf Gretnz lRachduck »erbot«» Hab' nix g'sagt, Herr Richter! Gar nix hab' i -g'sagt! I woaß heut' nit, was i red', yerr Richter! I bin. soviel konfus. - .I. nmaß iatz grill»' hoanirennen!' rief Kirchstetter ver wirrt und vermied es, den Richter anzusehen. »Schon gut, Kirchstetten Schon gut. Also morgen dann kommen Sie zu mir. Ta müssen wir'die Sache zu Protokoll nehmen —' ' „Heilige

Mnatler Gottes! Und die Frau und die Kinder!' ' „Ihre Frau und Ihre Kinder sind's doch nicht/ Kirchstetter!' sagte der Richter kalt. will nit lein Unglück hab'n, Herr Richter! I Hab'-ja koa .Anzeig' nit erstattet! Sie wissen ja von nix! J wocch ja heut' überhaupt selber nit, Was i öaher red'!' „Adieu, Kirchstetten Bis morgen!' Ter Richter? reichte dem Manne die Hand hin. Ter ScUosser legte zögernd seine derbe Arbeitshand in die feine, wöhlgepflegte Rechte des' < Herrn Bezirksrichters. >Me Untersuchung

. wird lehren, inwieweit, der Herr Notar schuldig? ist!' sagte der Richter. „I bitt' I hnen, Herr Bezirksrichter...' flehte Kirchstetter. , ,^Fch Muß meine Amtspflicht tun,' Kirch stetter! Wohin kämen wir sonst! Und Ihre Pflicht ist es, mir keine Schwierigkeiten zu mache«! Sie müssen wahrheitsgetreu alles sagen, was Sie Nnssen, wie Sie der Sache aus die Spur kamen. Bedenken Sie, daß auch auf Sie ein großer Teil der Verantwortlichkeit fällt!' „Herr Richter, dös woaß i ja! Tos mach mi ja ganz narret

! I Hab' meiner Lebtag lang mx .mit'm Nrickt z' tuan g'habt. I Hab' nia nit an Streit g'habt mit omr' und nia nit Klag'. Und iatz auf oamal kommt so was daher!' Deut.Mann wurde sichtlich leichter, daß er nun frei von der Leber weg reden konnte. . „Gehen Sie jetzt nach Hause und bereiten Sie mir keine Schwierigkeiten!' sagte der Richter. „Morgen früh Machen Sie beb mir in aller Form die Anzeige gegen den Notar.. Und wenn Sie's nicht machen, Kirchstetten so bor ich gezwungen, im! Auftrag der Obervormundschaft

gegen Sie und den Notar die Untersuchung einzuleiten!' - ? „Gegen Mi aa? Iessas, Maria und Josef! I Hab' do nix ang'stellt!' rief der Schlosser bestürzt. „Tie Anzeige wegen. Veruntreuung von Mündelgeldern haben Sie, dann als Vormund unterlassen! Verstehen Sie mich?' fragte der Richter streng. ' „Iva. I versteh' schon. Alsdann in Gottes namen mach' i halt die Anzeig'!' sagte der Schlosser und schlug langsam und gedrückt den Weg gegen das Malser Tor ein, um heimzu kommen. Drittes Kapitel. Ein Heller, schöner

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Seite 7 von 12
Datum: 01.02.1924
Umfang: 12
Der Vollmond steht. Faiyllweißi im Schnee Die Berge schimmern, lDie Wälder -stumm, Ein Gralsgeoet — Noch schläft die Welt ' Den dumpfen Schlummer, In Blut und Rausch Und Wust versenkt. Bald sprüht uns Tag Und aller Kummer Abfliegt, von Sonnen- Glanz verdrängtl 21. Jänner 1W4, dem Sterbetage Lenins. Dr. Hans Schu ma nn. Die Attersgrenze der österreichischen Richter. Im österreichischen Nationalrat hat Abg. Richter und Genossen einen Geisekentwurf be treffend die Hinaufsetzung der Altersgrenze der Richter

eingebracht, durch den bestimmt werden soll, daß die Richter mit dem aus die Vollendung des 7l>. Leibensjcchres sollenden 31. Dezember m den dauernden Ruhestand zu treten haben. Zur Begründung fährten die AntraUteller aus: Die Gertchtsverfassungsnovelle setzt die Altersgrenze für die Richter mit dem 65. Le- ibensjahre fest. Die jetzigen Verhältnisse lassen diese Bestimmung als unzwieckmäM erscheinen^. Es ist allgemein bekannt diah derzeit die Gerichte noch überlastet sind und bis zur endgültigen

Li quidation der Rückstände aus den außerordent lichen Verhältnissen der letzten Bahre überlastet sein werden. Es ist gewiß MWveckmäDg, voll- ausgebildete und gerade wegen Wer Erfahrung wertvolle Kräfte in den Ruhestand zu schicken und sie durch jüngere Kräfte zu ersetzen, die die Erfahrungen der Weiteren! erst HanMam erwer ben müssen. Da beim Abbau der übrigen Biun- desangestellten das Prinlzip der Altersgrenze fallen gelassen wurde, erscheint es nicht unbillig, auch dem bewährten Richter die Möglichkeit

zu geben, seine Kräste noch weiter dem Dienste der Republik zu widmen. Bei jedem Jahreswechsel in der letzten Zeit war noch dier Verlust wert- ,voller und guter Richter aus Grund der beste- hlenlken Aoirffchriften > über die Altersgrenze zu bedauern. Das sich so oft gegen den Richterstand äußernde Mißtrauen breitester Schichten der Bevölkerung ist Mist auf die Amtsführung jün- gerer Richter au setzen, die offenhav noch nicht die innere Neffe gewonnen 'haben, die sie zu ihrem hohen Amte brauchen

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Seite 2 von 6
Datum: 10.08.1889
Umfang: 6
Seite 2 Meraner Zeitung. Nr. 182 Beschädigung. Wer kann behaupten, daß eine Miß handlung, die der A. sich herzlich gern mit 5 fl. vergüten läßt, von B., der hiefür an Vergütung 5000 fl. beansprucht, mit diesem letzteren Betrage „rechtswidrig' bewerthet erscheint. Man wird aller dings auf das richterliche Ermessen hinweisen, aber man bedenke wie verschieden dieses Ermessen in der lei Fällen ist, wo, wie die Erfahrung lehrt, der eine Richter für die nämliche Verletzung an Schmerzens geld

vor, als auch im Falle nicht die formell als eine Anordnung der autonomen, Behörde erscheinende Schlachthausordnung, sondern die derselben ertheilte Genehmigung der k. k. Statthalterei als in Beschwerde gezogen anzusehen wäre, fällung mußten die Richter ausdrücklich die Thaten erwähnen, wegen welcher die Berurtheilung erfolgte. Paragraph 24 verbot die Anwendung der Folter. Die Bestimmungen dieses Gesetzes sind für die Gegenwart so selbstverständlich, daß man sich wundert, wie eine gerechte Justiz

worden war, schickte Lasahette einen Officier der Nationalgarde zum Präsidenten uud ins Ministerium, damit der Entwurf sobald als möglich Gesetzeskraft erlange. Die nothwendigen Vorkehrungen waren getroffen worden, um das Verfahren milder und menschlicher zu gestalten, und es stand in der That zu erwarten, daß die Richter die ihnen vom Gesetze anbefohlene Humanität mit Freuden befolgen werden. Dem Schlendrian wurde dadurch gesteuert, daß das Urtheil ausdrücklich anführen mußte, warum

der Bürger in gewissen« Maße unterworfen sind. Wenn nun die Organe des Rechts dem Volke durch ihr Verfahren Furcht einflößen, so würde jede Freiheit unterdrückt, denn der Ein fluß der Furcht ist unberechenbar. Daher war es nothwendig, daß gerade das bürgerliche ebenso wie daS Strafrecht reor- ganisirt würden. Ein Slaatswesen kann ohne Gesetz« nicht bestehen, Richter und Gerichtshöfe sind nothwendig, um die Würde der Gesetze ausrecht zu erhalten, wobei ihnen die öffentliche Gewalt ihren starken Arm leiht

. Aber in ihren Handlungen müssen die Richter nicht nur dem Gesetze folgen, sondern auch Milde walten lassen. Vor allem bestimmte die neue Gerichtsordnung, daß kein Untersuchungsrichter aus eigener Machtvollkommenheit einen Haftbefehl erlassen oder die Untersuchung einleite» könne; jeder einzelne Richter mußte auch zu der unbedeutendsten Amtshandlung vom Gerichtshofe ermächtigt sein. Bei entehrenden Strafen genügte nicht mehr der einfache Mehrheitsbeschluß, sondern es war eine Zweidrittel-Majorität erforderlich

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 11.02.1894
Umfang: 12
des Gesundheilszustandes befaßten Schiffsarztes in jammervollem Zustande und waren durch Ketten an einander gefesselt. Der Direktor der Kolonialabtheilung, Kayser, berichtete über die eingehenden Untersuchungen, welche die Regierung in Betreff d?r Vorgänge, auf welche dieser Bericht Bezug nimmt, angestellthat, im wesent lichen, wie folgt: „Danach hat der deutsche Vertreter der Ham burger Firma Wölber 61 Brohm, Namens Richter, wiederholt Sklaven des Königs von Dahomey, welche derselbe auf französischem Hinterland

geraubt, von deni König gekauft und die Anzahlung dafür geleistet in Winchestergewehren und Munition, welche der König von Dahomey im Kriege gegen die Franzosen verwandte. Bei der französischen Erstürmung des Königshauses in Dahomey wurde eine Quittung des deutschen Agenten Richter vorgesunden, wonach eine Lieferung solcher Sklaven als Anzahlung auf den Preis der Winchestergewehre im Betrage von 400 Pfund Sterl. verechnet worden ist. Andererseits hat die Firma Wölber k Brohm unter Verweigerung

weiterer Aussagen zugegeben, daß ihr von der Kongo regierung bei Ablieferung für jeden Dahomeyer ein Betrag von 20 Pfund Sterl. ausgezahlt worden ist. Sonst bezahlt die Kongoregierung für die Ver mittlung eines freien Arbeiters nur 1 Pfund Sterl Dem Agenten der Firnis Wölber k Brohm, Namens Richter, ist vom König von Dahomey, wie Herr Kayser spöttisch bemerkte, der Tuel eines „großen Häuptlings' verliehen worden. Indessen sei Herr Richter nicht um die Erlaubnis eingekommen, diesen Titel auf deutschem

auch im Ausland strafbar seien. Das sei aber in Whyda nicht der Fall. Der Konsular beamte, ein Kaufmann in Whyda, hat sich nach Einfordernng des Berichts zweideutig über den Vorgang ausgesprochen, aber der Kommandant des Kanonenbotes „Habicht' hat laut Bericht wahrge nommen, daß dort Sklaven in Ketten geschlossen für Rechnung der Firma Wölber k Brohm aus ein Schiff transportirt werden sollten. Der Kom mandant untersagte dein Agenten Richter die Ein schiffung, weil es auf Sklavenhandel abgesehen

zu sein schiene. Die Einschiffung ist dann, solange das Kanonenboot noch anwesend war, unterblieben. Die Firma Wölber Lc Brohm hat die Stirn gehabt, an den Reichstag eine Petition zu richten, weil die deutsche Regierung ihr nicht genügenden Schutz gegen Frankreich gewährleistete. Herr Kayser.hegte nicht den mindesten' Zweifel, daß, wenn der Agent Richter von französischen Truppen ergriffen und vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen worden wäre, das Deutsche Reich nicht das Mindeste dagegen hätte

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 04.08.1893
Umfang: 8
i. S. Dr. Louis Pöll, Mals I. Fischer, Hamburg Jul. Pfeffer, Hamburg Gustav Richter, Lehrer m. Frau, Dresden Frl. Marie Bliegensleifch, Dresden Valckvr: S. Wald, Amtsrichter, Hadamar 0. Heber. Amtsrichter, Hadamar Stcfan Svoboda, Budapest Bernh. Philipp, Dresden 1. H. Dasen m. Frau, Altona H Bruker, Oldenburg Otto Kreiß, Lehrer, Oldenburg I. Cf. Langmark, Lehr, Oldenburg Dr. C Bracht, Arzt, Berlin Frz. Hoppe, Ksm., Berlin W. Zechlin, Kfm.. Berlin Frz. Braam, Journalist, Berlin Auret, Kfm, Berlin Math. Pfal

, Berlin Wilh. Blandenburg, Heidelberg L. Teich mann, Nürnberg Dr. Phil. Paul Starke, Leipzig Ziegel, Amtsrichter mit Schwester, Berlin Dr. Wilhelm und Joses Pfaff, Stettin Carl Bachmann, Warndorf Richard Reyer, Grimau a. S. Gustav Haustein, Oschatz Curt Greß, Oschatz Rudolf Kraus, Prag I. Stolz, Kaufm-, Dresden Richard Arnold, Kamerz i. S. G. B. Schönl, GroßrobrSdors C. Teichmann, Leipzig E. Wurst. Offenbach I. Seufer, ObermtSr., Großenhain O. Maier, Woldeswedl Folaner Richter, Freiberg C. Richter

, Leipzig Carl Richter, Freiberg Kolck. Mer: 13K2 M. ü. M. Ihre Excellenz d. wirkl. Staatsräth. Frau v. Schiefner m. Fräulein, St. Petersburg Mrs. Howel-Lowe m. Kammcrjungf., Mer-m Frau Oberst de Garlik, Meran Miß Howel-Lowe, Meran Karl Modreiner, Oberinspector der Südbahn-Gesellsch. m. Fr., Wien Fr. Sofie von Borkenau, Wien Frau Leop. Beyer, Wien Frau RegierungSrath Siewert mit Tochter, Wiesbaden Gust. Bellemann m. Tochter Editha, Berlin Alb. Keiler, cancl' pliilos., Graz Jos. Talizz, canä, jur., Graz

, Württemberg Bomke, Fabrikant mit Frau, Rhein land Mr. u. MrS. ChalieS Fischer, Genf Jaroslav Zelenka, Jnfpector, Wien Eduard Wierking m. Ostrau Theodor Scharfetter, Kfm-, Wien Arthur Böhm mit Frau, Hamburg Machazeck, Budapest Robert Seckel mit Frau, Hamburg Julius Devernay, Stuttgart Carl Reinemer, Franksurt Köberlin, Flachslanden Dehrna und Frau, Stuttgart Victor v. Marschalk, Halle a. S. kisokerskeim 1430 M. ü. M. Major a. D- Stesan, Meran Prosess. Dr. Richter m. Familie Dr. Jul. Wenter, Meran Broskok

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Seite 4 von 16
Datum: 28.05.1899
Umfang: 16
und Zillerthal. Bei annehmbaren Preisen wurde recht flott gehandelt; namentlich waren e» Schafe, welche bei außerordentlich hohen Preisen guten Absatz sanden. sPetition um deutsche Richter.! Der Gemeinderoth Bozen hat, veranlaßt durch den In» halt der KonkurS-AuSschrelbung für die Stellung eine» Lande»gericht»rathe» in Bozen, in namentlicher Ab» stimmung einstimmig beschlossen, ein» Petition an da» Justizministerium zu richt»n, welche die An schauungen de» Bimilndirathe» in der Frage der zu nehmenden

Verwälschuug de» Bozener Kret»g«richte» entschieden vertritt. In derselben wird darauf hinge» wiesen, »daß bei den KreiSgerichten in Trient und Rovereto da» Bedürfniß der Kenntniß der deu t» schen Sprach» für die Richter mindesten» gleich groß ist, wie da» Bedü'fniß der Kenntniß der italienischen Sprache beim KielSgerichi« Bozen; denn di« vi«l«n Deutschen im Kurort« Arco, di« 2000 Deutschen, welch« in Triknt wohnen, die 1400 deutschen Be wohner de» Mochent-Thale», die der übirwitginden Mehrzahl

g»l»gt.' Noch vor 8 Jahr»n s»i b»im K«ei»g»rich!» Bozen mit Ausnahme eines UntelsuchungSrichiir» kein einziger Richter italie nischer Nationalität angestellt gewesen, während heute 7 Richter italienischer Zunge im Gremium de» Krei»- gerichte» fitzen, bezw. dem Bezirk»-Gremium Bozen an gehören, von denen leinesweg» sämmtliche die deutsche Spiache so beherrschen, wie e» namentlich im Interesse de» starken mündlichen Beikehr«» mit dec Landbevölkerung wünschenlwerth wär«. »Die «mtlsprach»', heißt e» in der Petition

, »ist in Bozen ausschließlich deutsch; kein R chter braucht also «tn italienische» Konzept zu machen; e» reicht vollständig hin, wenn »in doppet- fprachiger Senat besteht, tn welchem die Richter ver stehen, wa» ein italienischer Zeuge oder Angeklagter spricht oder wa» in elner italienischen Urkunde steht. Diese» Maß von Doppelsprachigkeit ist aber auch bei deutschen Richtern au» Ttrol zu finden. . . . Konkur»- Au»schreibungen, wie di« l«tzt« hi«r in Red« stehend«, müssen zu einer vollkommenen Berwäischung

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Seite 2 von 12
Datum: 14.03.1894
Umfang: 12
den schönen Knoblauch verschwunden. Verzweifelt und mit thränenden Augen eilte er zum Nichter und klagte ihm sein Leid: „Warum hast du den Dieb nicht gefangen und herge bracht ?' fragte ihn der Richter. „Well ich ihn nicht gesehen habe, Euer Gnaden.' „Dann hättest Du einen Zeugen bringen sollen, der ihn gesehen hat.' „Es hat ihn aber Niemand gesehen, ich habe keine Zeugen.' „Warum hast du also aus dem Knoblauchbeet nicht irgend etwas mitgebracht, das einen Anhaltspunkt für die Verfolgung des Diebes geben

könnte?' „Weil der Dieb nichts zurückgelassen hat, als mein Feld bett, Euer Gnaden.' „Das Feldbett war also der einzige Zenge des verübten Diebstahls? Dann sei so gut mrin Sohn, es sosort herbei zuschaffen, es wird sich bei der morgen früh stattfindenden Gerichtsverhandlung als Angeklagter vertheidigen müssen, während du als Kläger zu erscheinen hast.' Der Diebstahl und die Besprechung des Klägers mit dem Richter verbreitete sich mit Laufseuergeschwindigkeit im ganzen Ort. Jedermann wollte einer Gerichtsverhandlung

der Dinge, die da kommen sollten. Mit ernster Miene brachte der Richter die Anklage vor und da der Angeklagte stumm blieb und sich nicht vertheidigte, ordnete der Richter an, daß er solange geprügelt werden sollte, bis er seine Schuld elngeslehe. Die Gerichtidiener schlugen uinbarmherzig auf daS arme Feldbett los, bis c- in Stücke ging. Das Publicum blickte erst eine Zeltlang verblüfft drein, das merk würdige Borgehen des Richters fetzte es in Erstaunen, dieses verwandelte sich jedoch bald in Heiterkeit

, die sich In ein stimmigem Gelächter Lust machte. Der Richter schnitt ein grimmiges Gesicht dazu, klagle die Zuhörer der „öffentlichen Verspottung des Gerichtshofes' an, ließ alle Thüren schließen und verurtheilte jeden An wesenden zur Erlegung eines Pfundes Knoblauch und zu Hast, bis dieses erlegt. Die Gerichtsdiener mußten diejenigen Personen zu Markte begleiten, die sofort ausgehen wollten, um dem Knoblauch zu kaufen, was anch die meisten in der heitersten Laune thaten. Im Lause des Tages wurde

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Seite 3 von 12
Datum: 25.11.1888
Umfang: 12
ein etwa 50 Jahre .alter wälscher Etscharbeiter an der rothen Leibbinde, die er nach wälscher Art statt der Hosenträger hatte, erhängt. Belebungsversuche blieben erfolglos. s»,Gerupft'.I Anna Zöggele von Schönna, ein Ha kens, ärmlich gekleidetes Weib von 46 Jahren, erscheint als Klägerin vor dem Richter. Vor einigen Tagen ist sie von Rosma Bauer, einer jungen, stämmigen Dirne, aus der Straße überfallen, dreimal mit der Faust aus den Kopf geschlagen und an den Ohren gerissen worden,'so daß sie zu Boden

fiel, Mei Tage lang das Bett , hüten mußte und einige leichte «rletzungen davontrug. Vom Richter befragt, ob sie ihre »»gaben beschwören könne, sagte sie: „Joa, sell kann i schwör», hoch und nieder!', wobei sie allerdings anzu geben vergißt, wie sie diese verschiedenen Arten des gericht lichen Eides verstanden haben will. Am Schluß ihrer Rede Das Kichern schien das Mäuschen keineswegs zu beirren, welches vielmehr von Minute zu Minute sicherer wurde, bis endlich gar mit einem kühnen Satze

.' kann sie nicht,umhin, zu erwähnen, daß der Doctor ihr «ine „Schmirb' verordnet habe,' mit welchem Umstand sie die Ge fährlichkeit der ihr zugefügten Verletzungen darthun will. Der Richter bringt das von der Gemeindevorstchung Schönna verfaßte Leumundszeugniß der zur Verhandlung nicht erschie nenen Angeklagten zur Verlesung. Dieses sonderbare Schrift stück weiß der Angeklagten nichts thatsächlich Nachteiliges vorzuwerfen, bewegt sich indeß in allgemeinen, eigenthümlichen Redewendungen, welche die zu Grunde liegende

Absicht un schwer erkennen lassen. Es heißt z. B. darin: Rosina Bauer «scheine seit einiger Zeit etwas verdorben zu sein'; sie zeige sich „gegen ihre Mutter, gegen geistliche und weltliche Bor gesetze etwas trotzig' und besitze „bedeutenden Leichtsinn und große Schwatzhaftigkeit'. Inwiefern letzter« Eigenschaft gerade bei diesem Mitglied des schönm Geschlechtes besonders gravirend erscheint, ist im Leumundszeugniß nicht angegeben. Der Richter verurtheilt schließlich Rosina Bauer in contums

-bei ihnen so üblich, die Anna Zöggele zu „rupfen'. Ihrer Aussagt nach muß diese un glückliche Person mindestens schon zwanzigmal in ähnlicher Weise „gerupft' worden sein.' Der Richter macht sie schließ lich aufmerksam, daß sie binnen drei Tagen die Berufung anmelden könne, mit welcher Absicht sich Rosina Bauer end lich entfernt. sFrühe Gastes Die Herren Maikäfer scheinen die Zeit ihres regelmäßigen Erscheinens diesmal nicht abwarten-zn können. Eine nervöse Ungeduld hat sich augenscheinlich ihrer bemächtigt

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 03.05.1884
Umfang: 14
: „ES wird am' besten' sekn, wen« Sie dem Herrn Spieß Abbitte leisten.?--^Sa,, DSS.tai».U»W i waS not, wie ma dös thuat. ^ Richtet ^SieHlle>»«>i klären, daß Sie bedauern, Herril.Spieß beleidiztz^ha- ben.7^ Anz. Freili waS denn, da w»S i gär nh;.>.dav«L' i hab' ää Ränsch.g'habt. — Richter. Also Sie 'wollm nicht Abbitte leisten? — Ang. Not um a G'fchlöß/i wir da a .Weil um Verzeihung bitten, 'all lyiri^Schulbub aus der Taferlklaß. — Richter. Sie haben Familie und Ver wandte? — Aog. An ganzen Schipel.' — Richter. Nim

, die werden eine schone Freud'haben, wenn Sie verurthellt weisen. — Aug. IS mir alles ausgehender laS. i mi le- benSlängli einsperren, als daS i bitten thua. ' Gegenüber dieser Hartnäckigkeit konnte der Kläger nicht anders, als auf Bestrafung plaidiren^^^Jch> bitte,.Herr? Richter, vor Allem zu berücksichtigen,, ssagteHerrSpieß.in< einem Schlußautrage, „daß der Herr Bischof ialmir .auch . den Feuerwehrhauptmaun üud den Gemeinde-Ausschuß, sozusagen also einen Theil der Obrigkeit von llnter-Sie- veriug, beleidigt

hat.' — Der Richter, erkannte auf eine vierz«hntägige Arreststrafe. woraus der Veruxtheilte «klärte:,, .Ang'nommeu iS, aber wer'S absitzen thust,-WaS k not - i not!'/ , ' ^ ^ ^ ^ ^ Haus- «ud Landwirthschafttiche». * Die ReblauS-Berwüstuugen Frankreich scheinen glücklicherweise ihren Höhe-^ ?unkt überschritten zu haben, den» nach dem der Phylloxera - Kommission erstatteten eingehenden Bericht für daS Jahr 1333 haben die wegen Phylloxera vernichteten Flächen sich seit 1831, wo dieselben 113,000 Hect. ausmachten

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Seite 4 von 12
Datum: 14.03.1894
Umfang: 12
wurde und er den VereinScafsier Herrn Bankier Wertheimer ersuchte, zunächst den Cassabericht Richter, und dieser schickte sofort einen Gerichtsdiener in die Zelle, um die Frau zu holen. Zitternd und bebend kam er zurück und meldete, daß sich die Aermste bereits am Fenster- krenz erhängt habe. Die beiden Gatten begaben sich darauf hin unter Führung deS Gerichtsdieners in die Zelle, warfen scheu einen Blick hinein, erkannten die Testalt und die Kleider als die ihrer Frau und traten schleunigst

den Rückweg an, um sich beim Richter nach ihrem weiteren Verhalten zu er kundigen. Dieser sagte: »Derjenige von Euch Beiden, der die Frau auch jetzt noch haben will, kann sie mitnehmen, nachdem er vorher dem Gegner eine Summe gezahlt, die genügt, um sich ein anderes Weib zu schaffen.' Der erste Gatte sank sofort auf'S Knie und flehte, sein todtes Weib mitnehmen zu dürfen, um ihr die letzten Ehren erweisen zu können. Der zweite enthielt sich jeder Aeußerung, und als ihn der Richter fragte

, ob er sich an den Beerdigungs kosten und Ceremonien bethetligen wolle, antwortete er, daß er sich »ur um eine lcbcildigeFrau beworben, die todte über lasse er gern dem Gegner. Nun ließ der Richter die Thüren öffnen/ und die ver meintliche Selbstmörderin trat munter und guter' Dinge aus ihren ersten Gallen zu, ihn bittend, sie wieder bei sich auf zunehme», nun sie fich von seiner wahren Liebe überzeugt habe. Der weise Richter hatte sie gestern nach der seltsamen Verhandlung mit den beiden Ehemännern verstohlen

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Seite 3 von 16
Datum: 04.04.1913
Umfang: 16
. Nr. 93. Am. 1. Mai 1887 ward Urich zum Oberstleutnant und am 31. d. M. zum Kommandanten des Feldjäger-Bat. Nr. 3, am 1. Mai 1890 zum Oberst ernannt. Seit 1890 Regimentskommandant beim Tiroler Jäger- Regt. Kaiser Franz Josef, erhielt er im April 1895 das Kommando der 64. Jnfanterie-Bri- Verbesserung ihrer betreffenden Sinne benutzt wurden^mit' deren' Hilfe sie jWe Wahrneh mungen gemacht' haben und nicht anders machen tonnten, welche der Richter gehört haben wollte. Und so ist es mit- dem Polizeihund

-dieses auch hier nach den Regeln der freien' Beweiswürmgung vor und es ist jedes mal Sache des Richters/einzuschätzen. Welches Maß . an Glauben ^ er dem Aussagenden und dem von« ibm Gebotenen beilegen will? Dies wird'gegebenenfalls natürlich' auch davon ab hängen, welchen' Wert der Richter den vom Aussagenden verwendeten' Mitteln und Werk zeugen .beimißt; dies -hat aber in anderen, ähnlichen Wuen^ die-gleiche Bedeutung; sägt -'^>7 - IU z. B. ein Zeuge, er habe durch das Telephon dies und jenes gehört, er habe auch die Stimme

der sprechenden Person genau er kannt ic., so wird ein Richter, welcher z.B. mit dem Telephon schlechte Erfahrungen ge macht, Mißverständnisse erlebt, oder die Stimme des Sprechenden verkannt hat, nicht die Ueberzeugung erlangen, daß die Aussage verläßlich ist — andernfalls wird er ihr Glau ben beimessen. Genau dasselbe liegt vor, wenn der Führer eines Polizeihundes über eine Leistung, des Tieres aussagt; er wird vielleicht zuerst die Eigenschaften seines Hundes beschreiben, die Grenze seiner Leistungen

ist es, zu erwägen, ob ihn die Ausführungen des Führers über zeugt haben oder nicht. Freilich hängt es »auch hier von den zufälligen Fachkenntnissen des Richters ab, ob er sich mit dem Aussagenden leichter oder schwerer verständigt; ebenso wie sich der Arzt mit medizinisch vorgebildeten Richtern viel leichter zurechtfindet, als mit unkundigen, ebeni» v.ird der Polizeihund führer einen leichten Stand haben, wenn dis Richter etwa Jäger oder Hundekenner sind, tierpsychologische Kenntnisse besitzen oder gar

über das Wesen des Polizeihundes und seine Leistungsfähigkeit unterrichtet sind; in dein Gegenfalle geht es auch hier schwieriger und langsam. Aber die Hauptsache ist immer die selbe: der Richter vernimmt und beurteilt die Aussäge eines Mannes, der mit Hilfe seines besonderen Werkzeuges Wahrnehmungen ge macht hat und aus diesen Schlüsse zieht. Wir hätten endlich noch zu untersuchen, ob der Polizeihundführer als Zeuge oder Sachverständiger anzusehen und zu verneh men ist. Zeuge ist, wer eine Tatsache sinnlich

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Seite 16 von 16
Datum: 17.10.1913
Umfang: 16
gegen meinen Klienten bestehen, so habe ich doch bewiesen, daß seine Feinde in niederträchtiger Weise gegen ihn gehandelt haben. Sie wußten um sein Bankguthaben und benutzten dies, um jenen törichten Bries zu verfasse« und heimlich in das Buch zu stecken. Ich glaube, es wird nicht nötig sein, zu beweisen, daß die 100!) Pfund ehrlich er worben waren. Ich bitte die Herren Geschwo renen alle Punkte wohl ins Auge zu fassen nnd demgemäß das Urteil zu sMeu.' „Ein ungewöhnliches Vorgehen, Herr Smith,' bemerkte der Richter

. „Es ist auch ein ungewöhnlicher Fall,' war die schlagfertige Antwort. t Ter Richter war in Verlegenheit; er war gegen: den Gefangenen' eingenommen, die Zeugnisse, dcch er den Einsamen Stern zum Sinken gebracht habe, waren zu belastend. Aber der gefälschte Brief fiel! doch auch sehr in die Wagscha'e. Nun verließen die Geschwo renen den Saal; über eine Stunde wartete man gespannt auf ihren Beschluß, da kam die Nachricht, daß sie sich nicht einigen könn ten. Ein unbedeutender Fall wurde in der Zwischenzeit verhandelt

; wieder war eine Stunde vergangen, und wieder kam von den Geschworenen die gleiche Nachricht. Morton .Smyth lächelte und rieb sich die Hände; der Gefangene faßte frischen Mut. Etwas unge duldig verlangte nun der Richter das Er scheinen der Geschworenen. „Sicmüssen. zu einem Entschlüsse 'kom men, jagte er ernst. „Es besteht keine Aussicht auf Einigung, mein Herr,' sagte der Obmann, „sechs von uns sprechen den Angeklagten frei, sechs schul dig nrit Hinweis auf mildernde Umstände we gen eines gegen ihn geschmiedeten Kom

plotts.' „Sie sind entlassen, meine Herren,' sagte der Richter kurz. „Eine neue Verhandlung wird nötig sein. Herr Smyth, wollen Sie vielleicht) beantragen/! dich AHr>Klieirt gegen Kautionsstellung unterdessen' Mf frejen Kltz gesetzt werde?' Morton Smyth sprang, heftig auf.!?.. «Ich verlange es als ein'ReHt!^ rief-er aus. „Tie Entscheidung : ist- gleichbedeutend Mit ^ „nicht schuldig'. Wir sind. bereit, eine Kaution von 10000 Pfund zu stellen.' „Ich nehme 2000 Pfund an',, sagte der Richter, ^bringen

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Seite 16 von 20
Datum: 04.08.1901
Umfang: 20
- G- m. T. Gertrud Steindorff, Berlin Johannes Leonhart m. G-, prakt. Arzt, Kiel Emil Wendt, Berlin Haus Franz Gschließer Nr. 136 Gertrud Nichter, Metz Frl. Maria Richter, Metz Haus Älois Graber Nr. 7. Emil Armelini, Weingroßhdl. m. T., S. u. Diener, Lavis-Trient Anton Cembran, Weingroßhdl. m. G-, 2 K. u. Dienerin, Lavis-Trient Haus Älois Älfreider Nr. 69 Baron Baldnin Tüstcrloh, kais.-russ.-Colleg.- Assessor, Petersburg Baron Georg Diisterlohe m. G. u. T., Riga Cilnrkthnl Kad Dreikirchen mit Dependance

, Justizrath m. Familie, Äiagdeburg Frau Dr. Müller, Parsberg Frau Assessor Helene Schlimbach, Parsberg Dr. I. M. Eder, l. k. Hofrath, m. G. und T.. Wien A. E. Banmgartner m. Frau, Meran Carl Schreiner m. S. Ernst, Graz Frau Marie Petitjeau. Graz Wilhelm Mayer. Bankdirektor, Wien Paula Mayer. Wien Friedrich Richter. Referendar. Dresden Werner Hartenstein, Referendar, Kötzschen- broda b. Dresden Uusterthal Annichen mit Wildbad (1166 Meter ü. d. M.) Laut amtlicher Meldung vom 22. bis 29. Juli eingetroffen

. Uebertrag von der I. u. VI. Liste 496 Parteien mit 925 Personen. Angela Schwarz, Meran Sigmund Tauber, Sekretär m. G.. Trieft Johann Schramm, Beamter, Wien Giovanni Marche m. Frau, Feltre Joh. Steinbrecher, Buchhändler, Budapest M. Großmann. k. k. Bauingenieur. Wien Gustav Blaß m. Frau, Graz Otto Helbing. Numismatiker, München Pfarrer E. Dransfeld m. G. u. Sohn, Zeisten Hermann Richter, Wien Wilhelm Möller. Tabalsabrik-Jnsp., Laibach Dr.GrünbanmF)bcrstabs-u.Reg.Arzt,Gerseil Karl

MengesFiechtsanw.u.Notar,m.G.,Berlin Fräulein Krall, Berlin Max Kühlmann, Lieutenant, München Otto Schnitzle!», „ „ Joan Masely, Gymn.-Lehrer, Krainburg Hanus Jaquemar, engl. Pfarrer, Laibach W. Ackerland, Wen Frau Groß, Wien Gustav Äultsch, Eisenb.-Masch.-Jnsp., mit Frau, Plauen Rudolf Kuetschke, Lehrer, Dresden Bruno Richter, Lehrer, „ Johann Zivy u. Frau, Wien Ed.Goldmann, Rechtsanw. m. G. u. T., Berlin Florian Scharworth, Domkapitular, Prag Math. Haas, Reisender, Graz Anna Koehler. Berlin Mad. Emmy Nobile di Curinaldi

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Seite 4 von 16
Datum: 23.06.1895
Umfang: 16
auch am längsten Tag dieses Jahres Heuer als übertriebenes Märchen erscheinen. s9 0. Geburtstag.) Herr Ferdinand Gras Künigl, dz. in GrieS bet Bozen, feiert morgen auf dem Stammschlosse in Ehrenburg seinen 90. Geburtstag. ^Berufung.) Der dem Bozner städtisch-delegirten Bezirksgerichte zugewiesene Gerichts-Adjunkt Cäsar Stocchetti, welcher seit längerer Zeit als Stras- richter fungirte, wurde zur Dienstleistung im Sekretariate an den Obersten Gerichts- und Kassationshos in Wien berufen. sEine Leiche im Walde

köstlicher Dialog entwickeltes Richter: Sie haben den Herrn Grammer geschlagen, so daß er mehrere Tage bettlägerig war. — Ange klagter: Wißt'S, kaiserlicher Herr Rath, sell war so: Der Maronibrater da hat ohn' jed'n Grund auf d' Tiroler g'schimpst. DöZ hab' i mir net wöll'n g'sall'n lass'n und hab'n recht z' Red' g'stellt. Er aber hat allwell weiter g'schimpst, da bab' i «ahm — wie'S a wahr iS — a sechs sieben' Ohrseig'n ged'n. I war sakrisch gisti'. Und daS Mandl iS, obwohl i ganz zahm zuag'haut

er aus mt^zu, packt mi' beim G'wand. I rus' mein Mannl z' Hilf' — na nachher hat er ihm halt a Paar geb'n, sell hat er 'than. Mein Vaterland, mein schön'S Tirol, lass' i nit beleidigen, denn wir Tiroler hab'n an Ehr'I Schließlich versicherte sie, daß ihr Gatte nur mit der flachen Hand den Grammer geHaut habe. — Richter: Bei der kräftigen Körperkonstitution Ihres Galten ge nügt das auch. — Zeugin: O mei' kaiserlicher Herr Rath, bei uns z'Haus wird ganz anderscht drein'ghant und ma geht nit zu G'richt

. — Der Richter verur- theilte den Angeklagten Storf zu 5 fl. Geldstrafe. Vereiusuachrichteu. fKunst-u. Gewerbe-BereinMeran.) Sonn tag, den 23. Juni: AuSslug zur Brauerei Forst. Abmarsch vom Cafe Wieser um 1 Uhr nachmittags. fMaler- u. Tapezierer-Fachverein Meran.) Sonntag, den 23. Juni, auf dem Fallgatter-Anger in Grätsch: Großes Sommersest. Näheres die Plakate. ^Freiwillige Feuerwehr.) Montag, den 24. Juni -General-Uebung. Die Kommandantschaft. Aus aller Melt. Meran, 22. Juni- sHerrschastSankaus

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Seite 4 von 8
Datum: 23.03.1889
Umfang: 8
in Hamburg besonders ausmelksam. Wer Neigung zu einem interessanten wenig kostspieligen Glücksversuche hat, dem kann die Betheili gung an der mit vielen und bedeutenden Gewinnen ausge statteten staatlich garantirten Geldverloosung nur bestens em pfohlen werden. Ein Opfer. Novelle von Karl Emil Frauzo». Nachdruck »erboten (19 (Sortsetzims.) „Ja, ja,' bestätigte der Aelteste, „mir ist eS nur um den Hritzko leid.' — „Mir auch/ betheuerte der Richter. „Aber daS nützt Alles nichts! Ich muß ihn deshalb

doch am Nachmittage dem Gerichte in Czerno- lvitz einliefern lassen.' — «Darf ich ihn nicht mehr vorher sehen?' flehe ich. — „Warum nicht?' sagte der Richter. „Wir sind ja keine Unmenschen! Ich habe ihn, weil unser Gemeindegefängniß jetzt von mir als Schweinestall benutzt wird, da hinten in meiner Kammer einsperren lassen! Mein Knecht Sefio wacht bei ihm.' „Ich gehe hin, klopfe; Sefko öffnet mir und als er mich erkannt, sagte er: „Nun, vielleicht werdet ihr allein mit einander zu reden

, wenn sie sterbend zusammenbrach. Aber eS kam anders; zuerst begegnetest Du mir, und es erschütterte mich, als Du ohnmächtig zusammenbrachst, und dann hattest Du mich an die Mutter erinnert, und eS kam mir nun erst recht in's Bewußtsem, daß heute ihr Todestag ist. Da verflog mein Jähzorn und der Schmerz und das Entsetzen blieb zurück. Ich ging nicht zur Marisia, sondern , zum Richter und gestand meine That.' WaS ich gefrevelt, will ich büßen, aber meine ganze Schmach soll Niemand erfahren.' Und er bat

, will Alles gestehen und sie anflehen, einen Theil der Strafe auf mich zu legen, wie ich es wohl verdient habe!' Wir schwiegen lange, nachdem sie geschlossen. Dann trat der Anwalt auf sie zu und faßte ihre Hand. Er war fichtlich bewegt; freilich äußerte sich diese Rührung bei ihm in seltsamer Art: sein Antlitz war düster und seine Rede barsch. „Das ist Unsinn, Mädchen! Die Richter können Dich nicht strafen, auch wenn Du sie auf den Knieen darum anflehen wolltest, denn Du bist schuldlos. Und nicht blos

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