auf der Pariser Friedenskonferenz über seine Erbfeinde davontrug und sich zum Dik tator Europas auswuchs, darüber sagt Georg Brandes in seinem neuen Buche „Der Tragödie zweiter Teil' wie folgt: „Da weder Lloyd George noch Wilson Französisch verstehen und da die französischen Mitglieder des Friedenskongresses so wenig wie die italienischen Englisch sprechen, wurden die Verhandlungen — ebenso auch als die deutschen Delegierten vorgelassen wurden — in einer Weise geführt, wie wenn ein Euro päer
zu folgen, und dag er sich damit half, nach rechts und links zu gestikulieren: Lloyd George soll die Frage Teschens (in Oesterreichisch-Schlesien) entschieden haben, ohne zu ahnen, wo der Ort aus der Karte liegt, und Wilson hätte, wie es heißt, den Italienern Siidtirol zuerkannt, ohne zu wissen, daß das Land von Deutschen be wohnt ist. Man stelle sich nun die ungeheure Ueberlegenheit vor, die Clemenceau gegenüber den anderen Herren schon allein durch den Um stand besaß, daß er seine Worte nie übersetzen
verstanden, was er sagte, und mit Lloyd George und Wilson Englisch sprechen, also in einer Sprache, die für die Franzosen und Ita liener arabisch war.. Mit anderen Worten: Clemenceau schwebte über den Kongreß wie der Geist über den Wässern, beherrschte ihn mit seinen zwei Sprachen und seiner persönlichen Sprechweise, ohne einen Augenblick eines Ver mittlers zu bedürfen, und ohne daß die Wir kung seiner Worte durch einen Dolmetscher verzögert oder abgeschwächt worden wäre. Clemenceau hat sicherlich