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, gemartertes Herz? „Nein, es war die alte morsche Uhr auf dem Schreibtisch. In leisen Schwingungen hatte der Pendel gebebt, wie ein Menschenherz, das lange in Leid erstarrt, plötzlich aufzuckte. Es war, als käme ein Dröhnen aus dem alten Gehäuse, als stöhne das Räderwerk schmerzlich auf, wie em Todesseufzer aus kranker Menschenbrust. Ein, zwei, drei Schläge, dann stand die alte Uhr wieder still. Und von einem unendlichen Grauen gepackt^ entfloh Sabine ans dem verstaubten Heiligtum, einst eine Stätte
? Sie war ja eine Törin, eine ganz närrische Törin. Sabines verzerrtes Gesicht glättete sich langsam wieder. Die dürre Gestalt richtete sich hoch auf und ein spöttischer Zug lagerte sich um ihren Mund, als sie, einem plötzlichen Entschluß nachgebend, hinüber zum sogenannten Sommer haus schritt, in dem der alte Toni hauste. j In der großen Stube, zur ebenen Erde, ganz j überdacht von blutrotem Wein, saß der alte Gärtner an dem breiten Fenster mit den in Blei gefaßten Scheiben und starrte mit seinen licht- losen Augen
weit zurückschiebend. „Was sucht das Unheil bei mir?' Er starrte mit seinen toten Augen unheimlich Sabine entgegen, die langsam auf ihn zutrat. ..Erschreckt nicht, Vater Toni', sagte sie ganz sanft, mit einem milden Klang in der Stimme. «Ich bin es, ich Sabine, Gräfin Rotenstein. Ich wollte euch nur fragen, ob euch noch immer nicht eingefallen ist, was ich schon so lange von euch wissen wollte.' Der Alte horchte, als lausche er einer fernen Sage. „Ich weiß nichts', murmelte er, „rein gar
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