im 'Werthe von SV fl. aufgestellt und 2) Ms Sild im Ähnensaal. Novelle. »UN . ' B. H. Matten- «Nun begab eö sich, daß Ihr Herr Groß» vater zwei Söhne hatte', fuhr Frau Martha fort, .den Grafen Erich, Ihren gnädigen Herrn Vater, und den Grafen Raimund, Ihren Herrn Oheim. , Die Brüder lebten stetS sehr einig, . Graf Erich- war immer fest, dabei mild, die Auf. Dichtigkeit selbst und sehr gütig gegen Jedermann. Graf Raimunds — schön war er, daS muß ich so^eu — ein Sausewind, der wildeste Reiter
, der! Eifrigste Jäger, ein ganzer Soldat. DaS God achtete er Zar nicht, und gönnte seinem Brüder) freudig die schöne Herrschaft. ' ,Wa6 soll mir Geld und Gut?' rief er oft lachend' auö, »sühr' ich doch niemals ein Meib heim', denn einen ärgern Weiberfeind, alS den Grafen Raimund, gab eS im ganzen Lande nicht. Graf Erich vermählte sich, und sein Bruder, welcher an der jungen GM» nichts aussetzte, als daß sie ein Weib sei, ging auf R.isen. Bald nachdem starb die selige Frau Gräfin Mutter, Sie, mein Junker
, wurden geboren und k« ine Seele vernahm etwa? von dem Abwesenden. ' Sie mochten'ungefähr vier Jahre alt sein, fS war gerade am Aegiditage, da sprengte ganz unverhofft Graf Raimund mit verhängtem Zügel iu den Kastellhof. Er stürzte die Treppe hinauf, aü ' mirvoröei, und flog in die Arme seines BatirS. , - Ich stanlnso gut bei der seligen Frau Gräfin, war zudem nach dem Tode Derselben die Führerm deS HauSwesenö. daß ich eS schön wagen ^dürfte, hinlin 'in daS Zimmer zu treten, um den jungeü Herrn
zu begrüßen. ^ j Die Unterhaltung wurde in französischer Sprache geführt/' die ich nicht verstehe, aber die Mienen deS Herrn Grafen waren sehr finster und der junge Graf Raimund sprach ungemein heftig- , 'V, : Den andern Tag kam Graf Erich, Ihr Herr Bater, auS dem neuen Schlösse, daö er bewohnte, herüber, und der alte Graf nebst seinen Söhnen begaben sich in ten Ahnensaal. Richt auö Neu» gierde, auö reiner Theilnahme/^ verweilte ich in dem anstoßenden Zimmer, wo ich zwar Niemand sehen, aber jedeö Wort
' hören konnte. Anfangs sprächen die drei Herren so leise, daß ich nichts verstand,' endlich aber schrie Graf Raimund: .Ich Willi ich muß Geld haben! Die Halste der Güter muß mir zugehöreu.' ,ES ist gegen daS HauSgesetz l' sprach dir alte Herr, »ich habe dem sterbenden Vater schwören müssen, eö treu zu halten.' „Ich, will Dir mein mütterliches Erbtheil abtreten rief Gras Erich — .und sollte ich, waS noch ferne sein möge, der Herr ^ dieser Güter werden/ so sollst Du dreifache' Reveaüen erhalten