2.579 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/08_03_1923/MEZ_1923_03_08_1_object_673649.png
Seite 1 von 6
Datum: 08.03.1923
Umfang: 6
- !cn Gewitter des Weltkrieges, der nach den Gefühlen aller übrigen Sterblichen noch ange nicht beendet ist, in wund erbarer Weise >erum. England muß über den Optimismus eines Ministers und des Foreign Office wirklich erfreut sein. Ja, sogar Frankreich ann darüber nicht unzufrieden sein. Frankreich ist auf dem Wege zun: Kriege egen Deutschland und schreitet am Rande !es Abgrundes dahin, wie die Lucia eines Dante in der göttlichen Kommödie, tanzend und springend und Blumen pflückend. Der. Tag

wird aber nicht mehr ferne sein, wo es den Sprung ins Dunkle macht. Dann wird Europa erst so recht >gewÄhr werden, um ivas es sich handelt. Frankreich oerfolgt in Mtten eines Europas, das ein kaum mehr M graphischer Ausdruck geworden ist, einen miheimlichen Plan von Macht und Größe. Während'alle Staaten, die aus dem Kriege hervorgegangen sind, wetteiferten, ihre Heere M reduzieren und Wilson die, diesbezügli chen Staatshaushalte als ebenso viele in Konkurs geratene Firmen vorstellten, und um zu zeigen

, daß sie die Auslagen für die Heere wirklich aus den Voranschlägen ge strichen haben, blieb Frankreich in voller Kriegsrüstung, Gewehr bei Fuß, während es den Einfältigen noch immer vormachte, !>aß die Niederlage Deutschlands den letzten Krieg der Zivilisation gegen die Barbarei darstelle. Ndachdem es so allmählich unter den Großmächten allein mit einem mächtigen Heers in vollster Kriegsausrüstung dastand, begann es seine Machtpolitik allmählich zu erMsitöM. Am Gefolge Englands in den nsten zwei Jahren

des Vormarsches ins Ruhrgebiet. Einer starken Negierung schien niemÄs weder die Mittel noch die Gelegenheit, um irgendeiner Aktion den Archetyp des Rechtes zu geben. Nach dem Falle der dwi Kaisermächte von Ruß land, Deutschland und Oesterreich war in EuwpÄ ein Posten zur Einnahme frei und Frankreich hat genügend imperialistischen Geist und zögerte nicht einen Augenblick, die sen Posten auch ei-iMnehmen. Wer hätte es daran muh hindern können? Gewiß nicht Englands das in seinen Grundfesten durch Irland

und Indien bedroht war: noch Italien, das von der weisen Umsicht der Pa- Weitere Absonderung Englands von Frankreich. Erklärungen im englischenAnterhanse. London, 8. März. Im Laufe der Debatte Uber die Ruhrbesetzung erklärte der Arbeiter führer INacdonald. daß er vom belgischen Sozialistensührer Vandervelde und vom Führer > der französischen Arbeifer die Zustimmung für! dle von ihm ergriffene Initiative zur Einsetzung einer interparlamentarischen Kommission zwecks Regelung der Ruhrfrage erhallen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/10_01_1923/MEZ_1923_01_10_1_object_670178.png
Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1923
Umfang: 6
für valutaschwache« Ausland 1.6.—, für das übrige Ausland I.V.— Nummer 7 Aleran, Mttwoch, den 10. Zänner 1923 65. Zahrgang Wohin? Wohin führt der Weg. den Frankreich nach Abbruch der Pariser Konpvenlz lim Einiverstönd- nis Mit Belgien u. Italien Ä, Ueberfftürgung be- onnen hat? So fragt sich heute wohl die ganze ' «schichte und vernünftige Welt. Die ganze We.lt backte au!f PmÄs «Unit» «schoMe 'ch>ch bis zum letzten Augenblick, daß die Munde Vernunft und sogar das ureigenste Interesse Frankreichs über das ivilde

zu werden. Um aus dem deut schen Reiche die Blutmilliarden herauszupressen, genügt die Besetzung des Ruhrgebietes und auch noch weiterer Teile des Deutschen Reiches nicht; die Alliierten müßten ohne Weiteres das ganze Deutschland besetzen. Das, was heute Frankreich und seine Mitläu fer verlangen, ist. nicht mehr eine Kriegsentschä- zigukrg, sondern eiiin Tribut, arnld M Tribut von diesem Ausmaße kann durch -keine Gewaltmittel eingetrieben werden, am allerwenigsten in einem Staate, wie die deutsche Republik, die non

^ Deutschland steht heute der Entente gegen- Wer, wie ein splitternackt ausgezogener Mensch !?a, dem man noch die Tausche umdrehen will. Kein Zweifel kann bestehen, daß auch die fran zösischen Politiker im Innersten nicht mehr ^aran glauben können, die von ihnen geforder ten Reparationen zu erhalten, Frankreich denkt vielmehr daran, Deutschland zu zerreißen und so zu dem zu gestalten, was es vor der großen Einigung war, ein Gebilde von zahlreichen kleinen Staaten, die nicht fähig sind, eine selb« Politik

. in welcher sie erklärt, daß eine isolierte Aktion Frankreichs Äs «in Gewaltakt betrachtet werden würde. Die Parteien scharren sich immer enger um die Regierung. Da» Organ Die französische Gewaltpolitik. linken und rechten Ein Aufruf des Reichspräsidenten. Derlln, 10. Jänner. In einem Aufrufe des Reichspräsidenten an die Bevölkerung des Ruhr- gebietet heißt es. daß Frankreich mit seiner Gewaltpolitik alle Men schenrechte mit Füßen tritt und die letztes Maßnahmen einjön Ueberfall dar« stellen, der das Unrecht

. Die' diplomati schen Beziehungen mit diesen Staaten sollen auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden, wenn sie auch nicht offiziell ganz abge brochen werden. Aus Paris ist der dcutsch 6 Votschafter bereits abgereist. Der Anschluß Englands von den Alliierten erhofft. Paris, 11. Jänner. Da» auswärtige. Amt schreibt in seinem Zirkular, daß sich Frankreich, Italien und Belgien über die zu treffenden Maßnahmen vollständig im klaren sind und daß zu hoffen sei, daß sich auch England den an deren Alliierten anschließen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1915/22_07_1915/MEZ_1915_07_22_6_object_639018.png
Seite 6 von 12
Datum: 22.07.1915
Umfang: 12
und uns belehrt, daß wir alle das wahre Frankreich nicht! gekannt haben.. Die Voraus setzung. unter der wir den Krieg mit Frankreich begonnen haben, und aus der sich die deutsche Stimmung gegen Frankreich erklärt, ist hinfällig geworden. Es ist kein Geheimnis, welche Vor aussetzung das war: Trotz allen Erfahrungen von vier Jahrzehnten hat man bei uns in Frankreich eigentlich bloß das Opfer seiner Ver pflichtungen gegenüber Rußland und der eng lischen. Selbstsucht erblickt. Wir wollten

doch nichts von Frankreich: was also sollte uns ein französischer Krieg! Unnatürlich war es gewiß, daß ein Land, dessen Bevölkerung nicht wächst, seit Jahrzehnten, .nicht zufrieden, selbst unge heueren Kolonialbesitz zu erwerben, dem wach senden deutschen Volkstum die koloniale Aus dehnung nicht gönnte und sich mit England verband, um den englischen Machtspruch, der sie verwehren wollte, zu bekräftigen. Aus dieser unnatürlichen Politik war der Marokkokonflikt entstanden. Hat Sir Edward Grey den Nachhall davon

zu vernehmen geglaubt, als Fürst Lich- nowski ihm erklärte, daß Deutschland, salls England neutral bliebe, Frankreichs Integrität nicht antasten werde — aber auf die Frage, ob sich diese Erklärung auch aus die französischen Kolonien erstrecke, zu keiner Antwort ermächtigt war? Das englische Blaubuch ist so offenherzig, zu verraten, däß auch diese Antwort noch erteilt worden ist. Der Legende vom Überfallenen Frankreich steht die Tatsache gegenüber, daß Deutschland, wenn die englische Einmischung unterblieb

, zu der beispiellosen Zusage bereit war, den Krieg mit Frankreich, den es nicht wollte und brauchte, auf sich zu nehmen» ohne Frankreich dafür , büßen zu lassen. Für diese Zusage ist — auch Deutschlands Feinde wissen heute, daß keine Furcht sie der deutschen Re gierung abpressen konnte — bloß eine einzige Erklärung' möglich: die deutscht Regierung dachte und empfand zu Ende Juli 1914 genau so^ wie im Grunde die meisten unter uns ge dacht und empfunden haben daß die deutsche Nation noch einmal den Kampf von 1370

—-71 auskämpfen, müsse, damit er endgültig entschie den sei: mit keinem anderen Kampfpreis, so lange bloß Frankreich und Rußland im Spiele waren, als die Anerkennung jener . Entschei dung ein für allemal durchzusetzen und damit den Grund des französisch-russischen Bünd nisses, das Deutschland ewig biedrohte, zu be seitigen. Wenn die Weltgeschichte das. Welt gericht sein .soll» so mag es auch da Instanzen geben. Das Urteil, das nach den Befreiungs kriegen Elsaß-Lothringen Deutschland vorent halten

3
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/16_11_1923/MEZ_1923_11_16_2_object_610460.png
Seite 2 von 6
Datum: 16.11.1923
Umfang: 6
hängnisvollen Einfluß auf die europäische Ge» schkcht« ausübers.' Nun, zurzeit ist Frankreichs schwarze Armee in Europa LOO.WV Mann stark, vorzüglich aus gerüstete und ausgebildete Truppen. 192Z wiird sie >auf^ 7M.V00 Mann zu beziffern sein, die im Kriegsfall selbstverständlich beliebig und schnell stens vermehrt werden tonnen. England be herrscht zwar die Meere, aber Frankreich oer sucht, wenigstens dl'e Verbindung Biserta—Tou- lon sich unter allen Umständen zu sichern. Auf 'dem Wasser sollen es die neu

projektierten UWoote tun; in der Luft beherrscht Frankreich unbestritten bis tief in die Wüste hinein das Fckd. Der SchuMrigkeiten, beliebige Truppen- zablen nach« Europa zu werfen, wind Frankreich also auch gegen England Herr zu werden wissen. Trotz d-ieser auch in Engalnd «ls immer bedrohlicher empfundenen Lage, die GroMi-, tannien ganz allem de? katastrophalen Paliii'k eines Lloyd George' zu oerdanken hat, glauben wir indessen kaum, das, man in Enyand« auch in näl^'sr Zukunft über platonifct^ Bedenken

und Sorgen hinauskommen wird. Dag dvkadente Frankreich nM seiner degene rierten, knapp -M Mi'lionen Weißer umfassen den 'Bevokerung wäre ia nie imstande, 'feine napoleonrschen HegemonreMne in Europa und weit darüber hinaus in die Tat unMisetzen, >wenn es mlcl/t syst!e?natisch Menschenraub an seiner östliche!, Grenze, durch seine Rheinland- Politik und im schwarzen Erdteil 'im größten Maßstabe brtlMe. Längst haben die Frairzosen aufgehört, ein weißes Kulkirvolk zu sein; stehen doch den 4V Millionen

europäischer Franzosen 3(1 Millionen Schwarzer >aus seinen asriktNii- schen Kolonien allein zur Seite. In dein Maße abey, in «dem Frankreich sich negri«siert>, wenden auch die nlioma'ls hoch tm Kurse gestandenen „Hivildfationsmelhoden' Ui'eftr Nation Europa das Gepräge geben. Armes Europal Italien. werkschaiftshauses in Bozen und bis zur Ver- gowaütigiung der Gemeinden, ni'«e letzthin in Nes und Lavis usw. Dies ist reiine Chronik im i fünften Jahre der Erlösung unseres Landes, > des großen Märtyrers

vorgetäuschte Naivität der engli schen Auffassung. Das Matt ist schr beunruhigt über «die fast unbegrenzten Hilfsquellen an schwarzen Truppen, die Frankreich zur Verfü-1 gung stehen^, atber es tröstet sich rn dem Gödan- ken, daß wenigstens die vom Völkerbund kon trollierten sogenannten Manldatskolonlien, die Frankreich sich durch Ra^b von Deutschland an geeignet hat, kerne Feldtruvpen für europäische Kriege bergeben dürfen, „denn Frankreich wie jeder andere Mandatar hätte sich ja lverpflichtet

4
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/08_02_1923/MEZ_1923_02_08_1_object_671963.png
Seite 1 von 4
Datum: 08.02.1923
Umfang: 4
>. den 8. Februar 1923 55. Jahrgang Frankreich will siegen. Von unserem —to— Berichterstatter. „Denn einen Sinn muh es doch haben, dies alles', stöhnt Henrik Ibsens Afta Al mers in „Klein Eyolf'. Einen Sinn muß es doch haben: die Ruhrbesetzung, die Frank reich mehr kosten dürfte, als sie ihm ein« bringt, die Zollinie gegen Deutschland, die >as organisierteste Law) Europas entzwei säbelt, das Verbot der Kohlenausfuhr nach ^em Osten, das innerhalb der nächsten Wochen zur deutschen Wirtschastslähmung, M Hunger

- und Aufruhrkatastrophen sii' ren kann. Einen Sinn muß die Va-banque- Politik haben und George Clemeneau hat ihn bereits vor vier Jahren dahin definiert: der Friede fei die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. Es war das unbe wußte und ungewollte Eingeständnis, daß Frankreich sein KMgsM, den Gegner zu besiegen, nicht erreicht habe. Der Zusam menbruch der deutschen VHestfront war, wie wir aus den seitheriigen Memoiren-Ver- 'ifsentlichungen wissen, mehr ein Nervenzu sammenbruch der deutschen Heerführer

als Truppen, diie Dolchstoß, nach historischer Feststellung, Die geschlossene deutsche EinHeils- front. der deutschen Legende ist, eine Erfindung der Entente und beweist wenig oder gar nichts fiir die Haltung des deutschen Hinterlandes, sehr viel aber fiir die Selbsteinschätzung ihres Sieges . d''' die Alliierten, der eben keiner war. Erst der Friedensvertrag mit seinen vernichten den Bedingungen sollte die Vernichtung des Feindes Deutschland herbeiführen, die Frankreich, trotz einem Bündnis

exstirpieren/d!ie vielleicht einen Krieg ohne Kanonen und Eisen erfinden werden, noch diie Gebärkraft seiner Frauen, die Jahr um Jahr eindreiviertel Millionen Kinder in die Welt setzen. Frankreich fehlen die beiden geringsten Beruhigungsmittel: die Rheingrenze, vor allem aber der angloamsrikanische Garantie, patt. Mit feinem Instinkt für diese innerste Herzensangst dtzr Franzosen ist darum ge rade Francesco NM, der alles daran setzt, um Frankreich von der „Fortführung des Krieges mÄ anderen Mitteln

' abzubringen, unablässig fiir diesen Garantiepakt eingetre ten. „Der Sieg' Frankreichs über Deutsch land ist dier furchtbarste Geschichtsirrtum der letzten Jahrhunderte. Das weiß man in Frankreich ebensogut wie anderswo. Denn niemals ist es möglich, daß ein Absterbendes Volk, das den schöpferischen Zenich in jeder Beziehung, populat-ionistlsch, lviribsck>afts^ künstlerisch, überschritten hat, über ein aus- strebendes Volk siegt, das vor überschüssiger körperlicher, geistiger, industrieller Kraft förmlich

5
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/20_02_1923/MEZ_1923_02_20_1_object_672678.png
Seite 1 von 6
Datum: 20.02.1923
Umfang: 6
zurückzuführen, dort nicht -abwesend zu sein, wo praktisch die Frage der Kohlenliefe rungen, die der italienischen Industrie un- ! entbehrlich seien, entschieden werde. Die Haltung der italienischen Regierung läßt sich heute ebenso wie gestern als „wach same Neutralität' kennzeichnen. Sie will weder Frankreich bewaffneten Widerstand entgegensetzen, noch ihre guten Dienste als Vermittlerin aufdrängen. Aber vor wenigen Tagen hat Mussolini dennoch ein neues Ele ment zur Geltung gebracht, als er sagte

und bei der Italien vorher das Pro blem der Beziehungen zu Frankreich gelost sehen will, wird zweifellos, außer, dem Gang der Ereignisse auf deutschem Boden die Haltung Englands ihre Rolle „Die Ruhraktion muß scheitern.' Die Ruhrdebatte im englischen Unterhause. London. 20. Februar. In der gestrigen Unterhaus-Sitzung kam der gemeinsame An. trag der Liberalen und Ttationalliberalen auf Abänderung der Adresse zur Thronrede zur Beratung. Im Antrag wird verlangt, daß der Völkerbund aufgefordert werde, an gesichts

der französischen Aktion sofort eine Sachverständigen. Kommission einzusehen, welche die Zahlungsfähigkeit Deutschlands festzustellen und den besten Weg der Zah lung vorzuschlagen hätte. An dieser Kom mission sollen sich auch die Vereinigten Staaten von Amerika beteiligen. Vor Er öffnung der Debatte wurde Donar Law auf gefordert. einige Erklärungen über die letzt hin zwischen England und Frankreich ge pflogenen Verhandlungen abzugeben. Der Ministerpräsident erklärte, daß die englische Regierung bestimmte

Vorschläge gemacht habe aber bis jetzt aus Paris keine Antwort vorliege. Vor Eintreffen dieser Antwort wäre es nutzlos und unzweckmäßig, die An. getegenheit zu besprechen. Der Abgeordnete Aisher forderte, daß die Kommission von Sachverständigen die wirkliche Zahlungs fähigkeit Deutschlands feststelle, damit Frankreich jeder Vorwand zu neuem Ein schreiten genommen werde. Lloyd George erklärte, daß kelne englische Regierung allen Dummheiten der Pariser Regierung freund lich gegenüber st ehen könne

Stunden. Die Ruhr- atlion soll er nur ganz kurz gestreift haben. Den Mitgliedern des Ausschusses wurde das strengste Stillschweigen auferlegt. Ein Kommunique über die Beratungen wurde nicht ausgegeben. Die Besprechungen wer den am Donnerstag fortgesetzt. Poincarä empfing gestern nachmittags eine Abord nung lothringischer Landwirte und besprach mit diesen die Ruhraktion. Wie lange diese dauern und was sie einbringe, könne er noch nicht sagen, sicher sei nur. daß sie s ü r Frankreich von Erfolg beg

6
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/18_11_1924/MEZ_1924_11_18_2_object_641293.png
Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1924
Umfang: 6
»N««« Z«»«!'. den ». Frankreich und Dänemark. Lon Egon Müller-Holstein. Frankreich hat im letzten Krieg sein Ziel nur zum Teil erreicht: Elsaß-Lochringen, da, es D»utschland schon einmal raubt«, hat es wie der, und daM ist fein zweiter Wunsch, die be waffnete Macht am deutschen Rhein, in Erfül lung gegangen, wenn es ihm vorläufig auch noch nicht glückt«, den Rhein als Grenze zu schalten. Ein» aber ist ihm nicht gelungen: Deutschland gang zu zerschlagen, um es auch wirtschaftlich in die Hand

, und wenn es sich im allge meinen auch von der europäischen Politik zurück gezogen hat, so ist es ja an Frankreich immer noch durch die Kriegsschulden interessiert. Frank reich hat sich deshalb in weitschauender Voraus sicht, die es stets ausgezeichnet hat, daß die Freunde von heute einmal Gegner oder .wenig stens an seinem Schicksal Uninterefsierte werden könnten, eine Reche von Vasallenstaaten ge schaffen, ldie sich naturgemäß um Deutschland gruppieren. Zu diesen gehört nun zwar Däne mark eigentlich nicht, im gewissen

Sinn« ist es aber doch auch noch dem Versailler Vertrag und durch diesen in ein engere» Verhältnis zu Frankreich getreten, als es vor dem Kriege be stand. Die Abtretung Nordschleswigs, die der frühere deutsche Reichstagsabgcordmte H. P. Hanssen im Auftrage Dänemarks in Paris durchsetzte, hat das klein« Dänemark zu Dank barkeit dem großen Gönner gegenüber ver pflichtet, und diese Dankbarkeit tritt bei jeder Gelegenheit in die Erscheinung. Mag es sich um eine Reise dänischer Offizier« nach Paris

handeln, die dann den obligaten Lorbeerkranz am Grabmal des unbekannten Soldaten nieder legen, oder mag es sich um ebnen französischen Kriegsschi-ffbesuch mit Bankett und DerbrÄe- rungsreden in Dänemark handeln, immer tritt die Sympathie Dänemarks für Frankreich kraß in die Erscheinung. Sogar in einer Werse, daß man von einer Verhimmelung Frankreichs sprechen kann, denn nicht nur, daß die Triko- lore überall wehte, auch die Mitwirkenden waren mit Schärpen, Blumen, Rosetten usw. in diesen Farben

geschmückt. Dänemark fürch tet eben für das geraubte Nordschleswig» das Deutschland «sich vielleicht eines Tages wieder holen könnte, und sucht nun in Frankreich ebnen starken Dundesgenossen an sich zu ketten. Selbstverständlich ist Frankreich, das Deutsch land ja gern mit einem ehernen Ring umgeben möchte, damit einverstanden. In letzter Zeit ist aber ein Umstand eingetreten, der Frankreich nicht recht in seine Pläne paßt. Dänemark trägt sich nämlich mit dem Plan, abzurüsten. Es will sein Heer

7
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/12_01_1923/MEZ_1923_01_12_1_object_670317.png
Seite 1 von 6
Datum: 12.01.1923
Umfang: 6
noch !kommt, daß von einer vor sätzlichen Nichterfüllung nicht die Red« sein kann, vielmehr die NichterftUlunia zum nicht geringen Teile auf der Ablehnung oeuitscher Lieferungen seitens der französischen Regierunig beruht. ' Die von Frankrelich belieibten Maßnahmen werden seitens Deutschlands als «In Durch brechen des Verswiller Vertrages «angesehen, der damit gleichsam Aufgehoben wirk. Deutschland würde sich mithin Frankreich gegenüber wieder in dem Zustand befinden, der vor der Unter zeichnung

erfüllt ist, daß Frankreich, nachdem es sich der Gaarkohto und mit Hilfe Polens eines großen Teiles der ober- schlesischeni Kohle bemächtigt hat, nun durch die Okkupation des Ruhrgebietes das angestrebte europäische Kohlenmonopol zu verwirklichen droht, so scheint doch Bonar Law Lloyd Geor ges PMtik des Zurückwetichens vor Frankreich getreulich fortsetzen, und auch die „diplvlnwti schen Schntteder Union sind.bisher immer nur angekündigt, aber noch nie ausgeführt worden. Ms aber die vom Reichskanzler

der Fachmänner aller Welt geht Frankreich vor. Daß es bei diesen Ver suchen scheitern muß, ist unsere Ueberzeu- gung. Was geschehen konnte, um das Unheil abzmvendenj, haben wir versucht. Das herein gebrochene Unheil zu lindern, wird unser Den« ken und Tun sein.' Der Aufruf richtet dann! an alle Bürger die Ermahnung, eiser- nes Selbstvertrauen zu bewahren und das Los der am schwersten betroffenes Lands leute nicht noch zu erschweren. Er eirhebl den Protest gegen den Ariedensbruch seitens Frankreichs

, das sicher früher oder später selns Sühne finden werds. Die Proteste der deutschen Länder. Derlin. 12. Jänner. Gestern überreichten die Präsidenten der deutschen Länder die Pro teste gegen die französischen Gewaltmaßnahmek. Am Sonntag werden alle bürgerlichen Parteien ganz Deutschlands unter freiem Himmel gegen Frankreich pro testierend Am Montag soll im ganzen Reiche als Probst durch 15 biv20Mlnu- ten jsde Arbeit ruhen. Die Notenbeantwortung Deutschlands ^ Berlin, 12. Jänner. Die Reichsregiqrung

. Bekanntlich hat Frankreich in Italien nie beson ders große Sympathien genossen u!nd seit Tunis mit M den damit verbundenen Zwischenfällen konnte die Kluft zwischen den beiden Staaten nie ganz überbrückt werden und nur der Welt krieg Haid sie notdürftig zusammengekleistert. Es hat daher dio Meldung über die Zustimmung der italienischen Regierung Au den Entschließun gen von Paris in der Oesfentli ^keit stark ver stimmt und die Parteien haben mit Ausnahme der Faschisten und Nationalisten, die ja nicht geigen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/21_02_1923/MEZ_1923_02_21_1_object_672758.png
Seite 1 von 4
Datum: 21.02.1923
Umfang: 4
ost 'Aonlokorrent Einzelne Nummern 25 cts. mnMerZkMng ^ Deutsches Taablatt MM Redaktion: Wasierlauben 1» !. Stock; wterurb. Telephon» Vir. 274. Verwaltung (Expedition, Abonnements» und gnseraten-Annahme): Wasserlauben 1; Telephon-Nr. 374». Vertretung: Bozen. Stlbergass« 11: Telephon-Nr. S70 ummer 42 kritische Stimmen aus Frankreich. Die „Ere Nouvelle' veröffentlicht einen Ar» tikel des Sorbonnepro5essors Victor Bäsch über die „course ö l'Mime. Die sich häufenden 'kriti schen Stimmen

verwerflich erscheinen muß, weil sie sich mit Sorgen fragen, wie man mit Deutsch land je in ein normales Verhältnis werde kom men können, wenn man die einzigen deutschen kreise, von denen man Loyalität erwarten könnte, vor den Kopf ftohe. Wasch «gibt zwar chne weiteres zu, daß die Verdächtigungen, Frankreich -gehe auf eine Zerstückelung des Rei tzes aus, ungerecht feien, und daß die Abficht ier Regierung ohne Zweifel nur die set. einen Druck auf Deutschland' auszuüben. „Aber es ift :in schwerer Fehler

in das Ruhrge biet werden von Wasch kritisiert, ebenso das neue Ausfuhrverbot. Neue Maßnahmen werden fol gen: „Die Welt, welche diesem ungleichen'Duell zwischen einem militärisch starken Frankreich und einem entwaffneten, schwachen Deutschland zuschaut, wird sich mehr und- mehr mit Mitleid und Sympathie unserm Feind von gestern zu wenden und erklären, daß wir die guten Schüler des Herrn von Vissing und daß wir heute die Boches' sind.' Wasch weist darauf hin, daß die Welt sich von Frankreich abkehre

und verweilt bei der Stel lung der englischen „Labour Party' und der für Frankreich »verächtlichen Protektion' Musso linis; er verschwelgt al'er, daß es besonders in England auch andere Stimmen gibt. Die offene uder versteckte Feindschaft der ganzen Welt gegen Frankreichs Politik steht ihm fest, und er glaubt, daß die offiziellen Stellen darum zu zwei Sophismen greifen, um ihre Unterneh mung zu rechtfertigen. Einerseits behaupten sie, die Intensive Propaganda Deutschlands ent fremde Frankreich

, daß das Gegenteil richtig ist, und daß die Verfechter und Ausführer der Ruhrexpedi- tion die volle Verantwortung tragen würden, sollte sich unglücklicher- und! unmöglicherweise die Prophezeiung des „Temps' > erfüllen und ein neuer Krieg ausbrechen. Man! 'soll bei dieser Kritik Bäschs nicht ver sessen, daß auch er, wie seine -frangöfischen Ge sinnungsfreunde, damit nur die von Poincarö eingeschlagene Methode kritisieren und nicht das Prinzip, das für Frankreich ein Lebensprinzip ist: von Deutschland

9
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/01_03_1923/MEZ_1923_03_01_2_object_673262.png
Seite 2 von 6
Datum: 01.03.1923
Umfang: 6
Lage Deutschlands trage nach Meinung des Dr. Kramarsch Lloyd George, der es bewirkte, daß die Reparationsfrage immer ungelöst blieb, immer verwickelter wurde und Frankreich schließlich zu den jetzi gen «Maßnahmen greifen mußte. Völlig un gerecht sei es, von einem französischem Im perialismus zu sprechen, denn diesen gäbe es nicht. Vom Kriege habe Frankreich nicht viel. Elsaß-Lothringen habe es wieder er halten, auf sein Mandat in Syrien verzichte es freiwillig. Man dürfe

es doch nicht als Imperialismus bezeichnen, daß Frankreich bei seinen offenen Grenzen ein größeres Heer erhalten muß, als es Deutschland an genehm ist. Frankreich habe nur «aus Rück sicht auf England, mit dem es nicht ausein andergehen wollte, so lange Geduld bewie sen. Deutschland aber rechnete damit, daß Frankreich infolge eines englischen Wider spruches sein Vorgehen im Ruhrgebiet werde einstellen müssen. Aus diesem Grunde habe es die Arbeiter und Beamten aufgeboten, um Frankreich zur Erhaltung seiner Militärmacht zu zwin

gen, um Zusammenstöße heraufzubeschwö ren und in England und Amerika gegen Frankreich agitieren zu können, damit dieses zur Abberufung seiner bewaffneten Macht aus dem Ruhrgebiet gezwungen werde. die Deutschen genau so 'geirrt, wie im 1914, als sie meinten, EnglarÄ werde in denn Krieg nicht eingreifen. Falfch sei die ^ hauptung, daß Frankreichs Vorgehen stisch widerrechtlich fei, denn der als Bewej. hierfür herangezogene Artikel 18 des > densvertrages enthalte nichts zur Bsgri^. dung

dieser Anficht. Uebrigens habe nich« Versailles Deutschland vernichtet, sondern dieses sich selbst durch seine Politik. Im Ver. hältnis zur Tschechoslowakei habe Deutsch, land zur Festigung der inneren Verhältnis viel zu wenig getan, es habe das Kapitg, nicht im gehörigen Maße belastet, es arbeite vielmehr auf die Verarmung hin. Die Steu ern in Deutschland- seien lächerlich niedrin die Tarife stünden mit denen der Tscheche in keinen, Verhältnis. Ein Vorgehen dez tschechischen Staates gegen Frankreich wäre

des englischen Kabinettes vielleicht früher ein treten, als man heute erwartet. Eine un mittelbare Kriegsgefahr bestehe allerdings nicht. Die gegenwärtige Tagung des Paria« mentes werde mehr Einfluß auf die Politil als auf die Personalfrage haben. Am Rhein stünden die Ehre «und die Interessen Eng' lands auf dem Spiel. ' Bonar Law hat die Pflicht, zu handeln. Wir können nicht, saßi „Observer' weiter, in einer hilflosen Lage bleiben, wie sie England niemals zuvor ge kannt hat. Frankreich hat nicht den Schatten

10
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/01_02_1924/MEZ_1924_02_01_2_object_618643.png
Seite 2 von 12
Datum: 01.02.1924
Umfang: 12
KaMrMswohnunyenj Raum zu 'finden. Im Laufe «des Krieges sind auch die meisten von Rapven 'gezogenen Landauer, die einst für die römischen Purpurtväger ,Aim Welchen der Trauer Wer den Verust von Rom' vorgeschrie ben waren, aus dem Stadtbild verschwunden. Denn Benedikt XV. hat dem Hl. Kollegium er laubt, sich des Kraiftwagens zu bedienen, der viel «bM«ger kommt als die Karosse. Frankreich und der Hl. Stuhl halben Frieden geschlossen. Der Papst erlaubt die Gründung > von Diözesanvereinen!in Frankreich und Visses

oder freiwillig im Interesse Frankreichs handelt, dessen Werkzeug er Ha schvn im Kriege war. Dr. Korosec hatte j«a als zeitwedser Beicht vater d«er Kaiserin Zita eniae «Fühlung mit dem Hause Parma und, als Kaiser Karl den Versuch einer Annäherung an Frankreich unternahm, war er ein dazu treiibenldes Element. — Da wir bisher nur Freudenglocken Wer den« Vertrag hörten, wollten wir auch dieser uns zugekom menen Stimme Raum geben Eav. Summonte Minister. Di«e Ernennung unseres Geschäftsträgers in Belgrad, Eav

— und «betrachten wir dann einmal die Blätter vom Schlage «des „Temps', so wenden > uns seltsam bekannte Melodien daraus hervor- > tönen. Denn auch da kann man lesen: „Nein, Frankreich ist nicht schuld. England und Deutsch- > land und Amerika — und wie die Hasser Frank- ! reichs alle heißen — sind« schluld daran. Und nur > um Haßmanöver handelt es sich.' Damit soll freilich nicht gesagt sein, daß nun auch alle Fran- zosen so denken wie diese Bomevardsourinale. Es gibt auch in Frankreich Männer, deren Stimme

, daß die Forderungen dieser «Gläubiger den Forden,^ gen an Deutschland von seiten! Frankreichs gleich kommen. Und «er stellte Frankreich die bittere Wahrheit vor Augen, daß man zwar zu Ru- stungsAwecken für Polen und die Tschechoslo» wakei Geld habe, aber dem Gläubige?.strikt er kläre, daß man -nicht in «der Lage sei. seinen Verpflichtungen nachzukommen. Daß dies in den angelsächsischen Ländern keinen günstigen Gin druck mache, sei Kar. Solche Mahnrufe 'finden allerdings auch hier »n Polen taube Ohren. Man steht

nach wie vor auf dem Skmldpunlkte, daß nur von Frankreich alles Heil komme und daß Polen! darauf stolz zu fein habe, nicht Brücke, sondern Barvitade m sein. Und diesem Stolz wenden Opfer ae- die von schwerwiegender Bedeutung für sind. Man will 'den Wall bilden, man e französischen Interessen stützen, man /ich ab von der WM und stellt utopischen Zielen rein praktische und wirtschaftliche Vorteile hmtan. Noch imnier herrscht der Glaube, daß Polen mit solchen Anschauungen vorwärts schreite, und dabei verfällt die Währung, erlahmt

11
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/27_06_1923/MEZ_1923_06_27_1_object_680021.png
Seite 1 von 4
Datum: 27.06.1923
Umfang: 4
hat nachgege ben und Frankreich seinen Wunsch durchgesetzt, Diese Angelegenheit interessiert Italien des halb so stark, weil diese Malteser durchwegs Ita liener sind. Und die werden nunmehr gezwun gen, für Frankreich den Heeresdienst zu leisten. Besonders auffällig erscheint es hier, daß Ena land zugestimmt hat, bevor die Tangerfrage ihre Losung gefunden hat. Auf Grund seines und« >der Verbündeten Sieges beansprucht Frankreich Tanger. So sagt uns einer der bekanntesten französischen Kolo nialschriftsteller

auszuliefern und sich selbst von senem Hauptangeipunkt der Mittelmeerpolitik auszu schließen? Wenn solche Argumente gegenüber Deutschland gelten mögen, haben sie, gegen die eigenen Bundesgenossen angewendet, einen bitte ren ironischen Beigeschmack.' Was Frankreich in Tanger beabsichtigt, sagt uns ein französischer Schriftsteller, der also schreibt: „Das ist d'e Wahrheit: Ganz Tanger ist französisch und n»r die französische Flagge darf über der weiken Stadt flattern.' Die faschistischen Blätter bringen

' gegebenen Enthüllungen viel zur Klärung der Lage beitragen werden. Das Blatt meint, dah sich die Welt in zwei bis drei Wochen wieder einmal vor einer voll endeten Tatsache von groszer Bedeutung sehen wird. Franzöilsche Ableugnung. Paris. 26. Juni. In hiesigen unter- richteten streifen gilt es als sicher, daß der vom „Observer' veröffentlichte Geheim bericht über die Besprechungen zwischen Frankreich und Dorten der Gegenstand der Unterhaltung der letzten Besprechung zwl- fclien Poincarö

andauernden Regierungskrise hat Belgien den Vorschlag eingebracht, die Ruhr- und Reparationsbesprechungen zu unterbrechen, damit die kommende Regierung in keiner Weise gebunden sei. Die englischen Arbeiter geg».n den französischen Imperiausmus. London, 27. Juni. Eine Parteitagung der Arbeiterpartei stellte den Antrag, so lange mil Frankreich nichl in Verbindung zu treten, als dort die imperialistische Poll- tik Poincares Trumpf sei. Sarazenen, die nachher an die Reihe kamen, hat ' . . esels

die im internationalen Re gime vertretenen Mächte hatten sich widersetzt, indem sie geltend machten, daß die Frage des > Hafens nicht zu trennen sei von dem Regime der ^ Jnternationalisierung des ganzen Gebietes. Des halb die Konferenz von London, die dieser Tage begonnen hat. Jede der drei Mächte, die jetzt in London vertreten sind — England, Frankreich unid Spanien — hält fest an ihrem eigenen Ge- ! sichtspunkt. England, das nicht gerne siebt, daß - sich Frankreich gegenüber Gibraltar festsetze, tritt

12
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/22_02_1923/MEZ_1923_02_22_2_object_672828.png
Seite 2 von 6
Datum: 22.02.1923
Umfang: 6
: „Frankreich wurde 1914 angegriffen, ohne selbst zum Kriege provoziert zu haben und nachdem sich seine Regierung in jeder Weise für die Erhaltung des Friedens eingesetzt hatte. Während der Friedensverhandlungen legten die Alliierten ihre Humanität und ihre Beherrschung an den Tag, indem sie auf Ersatz ihrer Kriegslasten verzichteten. Man konnte jedoch, ohne die Gebote der Moral allzusehr zu verletzen, nicht auch auf die Wiedergutmachung der Schäden verzich ten, die die Angreifer mit Ueberlsgung ver ursacht

einiger weniger Personen. Belgien und Frankreich sahen sich ange sichts des festgestellten Mangels an gutem Willen in Deutschland schließlich gezwun gen, ihre Zuflucht zu Sanktionen zu neh men. Entschlossen, zu ihrem Rechte zu kommen, und im Bewußtsein, daß sie sich in den Grenzen des Rechts halten, fühlen sich Frankreich und Belgien nicht betroffen von der Verleumdung, die zu behaupten wagt, dah sie sich von den Gefühlen dxr Gewalt und des Hasses treiben lassen. Sie sind fest entschlossen, ihre Rechte

mit Mäßigung zu' benutzen, ohne brutal oder, gewalttätig vor zugehen, besonders nicht gegen die deutschen Arbeiter und die deutsche Bevölkerung, die von ihren schlechten Regierungsmännern hinters Licht geführt , wurden. Frankreich- wünscht sehnlichst, daß der Tag kommen werde, wo es das Verbrechen verzeihen kann, das Deutschland beging, als es die Schrecken des Krieges losbrechen ließ. Frankreich weiß, daß die erste Bedingung für Verzeihung die ist, daß der Verbrecher bereut und setin Benehmen ändert

habe die Schlagader des deutschen Wirt, schwstslebens durchschnitten und habe ihm Ve. dinglungen für die Bezahlung von Entschckdigun- gen auferlegt, die unmöglich erfüllt worden könnten. Im März 1921 habe die deutsche Ne> gierung angeboten. Bedingungen anzunehmen, auf Grund einer Entschädigung von 25tX> Mil- lionen Wund Sterling. Dies Angebot sei Mich! angenommen «morden. Frankreich sek heute das reichste Land in Europa. Trotzdem siuche esseine ^ Aktion zu rechtfertigen, lindem es sich den An schein gebe, ails

ssr es ün einer beklagenswerten wirlischaftlichen Lage. Die Aktion Frankreichs sei auch nach dem Fmedensverttrag nM gerechtser- tigt. Deutschland habe, als es Frankreich vor 50 Jahren geschlagen hatte, ke!ine französischen Provinzen gestohlen. Es habe nicht französische Güter zerstört. Deutschland legte Frankreich eine EntischädiMNH von 2dt> Millionen und nicht von 11.600 Millionen Wund Sterling auf. Es zer störte nicht den nationalen Kredit Frankreichs. Wenn Deutschland gewonnen! hätte, hätte

13
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/09_05_1924/MEZ_1924_05_09_3_object_626856.png
Seite 3 von 10
Datum: 09.05.1924
Umfang: 10
Ilwstrie- riung des ganzen Weltmmktes beitragen, beiläu fig kann man die Verlüde in Oesterreich allein aus und 4 Billionen Kronen. sin<d in Schweizer Franken rund 32,2iX).vtX), das >ist für das lkleine Oesterreich eine Summe, welche namentlich In der Zeit des reMen Wiederaus- baues ein großes Loch In die Wirtschaft reißt. Diese Summe ist für Frankreich Oatt nerdieni, d. b. nicht so sehr Kr Frankreich a>l>s für jene, welche dem Franken wIZdkr auf die Beine ge holfen haben!, nachdem sie iihn Äinftlrch

ist. Die Kredite, welche von Amerika und England an Frankreich gewährt wunden, sind nicht so lang fristig, d!aß sie ständige Stützen der Valuta sein könnten. Aber es steckt hier noch etwas anderes dahinter, was mich in Oesterreich Rückhalt gibt, nämlich das ausländische Kapital, welches in Frankreich liegt. Nicht nur daiß Frankreich die Kriegsschulden nicht bezahlt und nicht verzinst, es sind auch in der fricmMischjen Industrie aus ländische Werte, welche ganz beträchtlich auf das Wirtschaftsleben einen EinUuß

nehmen und nicht ^berücksichtigt bleiben können. Ein französi sche Senator berechnete, daß.sährl. vuNd 3 Ml« liarden an> Zinsen sur isländische investierte Kapitalien von Frankreich rejsp. von der fran zösischen Industrie und dem Handel gezahlt werden müßten und das gibt bei einem 'durch schnittlichen Zinsfuß resp. bei einer Dividenden- teklung von 7 Proz. ein Kapital von 33.3 Mil liarden ausländisches Kapital!, das heute in Frankreich investiert ist ohne die Krie>gssch>ulden, deren Zinsen noch nie

bezahlt worden sind und die Frankreich aus Re-parationskonto schreiben will. Der Frankenstuirz Mar ein künstliches Manöver, das die nachhaltigsten Folgen aus die Wirtschaft nach sich >zieht. Wie schon er wähnt, sind in Oesterreich allein namhafte Sum men verloren gegangen, desgleichen in Deutsch land, wo namentlich die Metallindustrie Ver pflichtungen eingegangen! ist, welche eine nicht unerhebliche Krise nach sich ziehen. In Italien ist die ganze Bewegung sehr ruhig vorüberge gangen. Es dütfte

im gwßen das Wirtschaftsbild wenig geändert haben, weil die Handelsbezie hungen mit Frankreich lange nicht in dem Maße sich verpflichten können als es etwa bei Amerika der Fall wäre. Es Ist eines der besten Zei chen von d!er Gesundung eines Landes, wenn die Valuta stabil ist. Der heiße Kampf der letzten Zeit dreht sich ja darum, ob Valorisiernng oder Stabilisierung auf einer annehmbaren Grund lage Mr die Wirtschast eines Landes das bessere sei. Und man ist zur Erkenntnis gekommen

14
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/09_02_1923/MEZ_1923_02_09_1_object_672018.png
Seite 1 von 4
Datum: 09.02.1923
Umfang: 4
als 4 Meter aufgelagert werden, oa sie sich sonst entzündet. Ueberall ift die Produktion entsetzlich zurückgegangen. Sie ist aus ein Viertel der normalen För derung gefallen. Alle diese Kohlen, die nicht mehr nach Deutschland gehen und durch den Transportarbeiterstreik nicht mehr mit der nötigen Schnelligkeit verladen werden können, drohen aus die Dauer das Ruhr gebiet vollständig zu verstopfen.' So also sieht es dort aus. Damit er ledigt sich alles Gerede, als ob Frankreich bereits irgend einen Vorteil

Bergarbeiter in dek Ausstand getreten. Aus dem Inhalte der heutigen Ausgabe. Der Zwischenfall in Smyrna. Freigabe des deutschen Eigentums in Amerika. Benesch zieht sich zurück. rung entstanden, sondern hat seine Ursache ' LchnstrM n Franzose „ ........ höchst unwillkommen, zumal die Metallar- in Lchnstreitigkeiten. Er kommt allerdings den Franzosen gerade in diesem Allgenblick bsitev und die Eisenbahner mit Sympathie streiks drohen. Dmnit würden auch die Saar kohlen für Frankreich fortfallen. Der Reichs

selbst l hat totschlagen müssen. Trotzdem meldet ^ Daily Ehroniicle aus Paris, daß Frankreich bereit wäre, das NuhrgeÄet zu räumen, wenn Deutschland emp Anleihe von 7 Mil liarden für Frankreich auslegen würde.- ! Ganz abgesehen von allem anderen haben ! wir zu einem solchen Vorgehen gar kein Recht, da Frankreich an den deutschen Zah lungen nur mit einer gewissen Quote betei ligt ist. Selbst wenn wir wollten, hätten wir nicht das Recht, einen Gläubiger vor dem anderen zu bevorzugen. Die Meldung, wonach die drei

. Sie schlichen sich auch dem Protest gegen die Neubesetzung an. Diese Angelegenheit wird übrigens auch in einer eigenen amtlichen Note behandelt werden, die bereits in Vorbereitung ist. Italien. Der kammerbcricht. R o m, 9. Februar. In der gestrigen Kammer» sitzung lag ein Gesetzentwurf über die Unuvand- lung in ein Gesetz des kgl. Dekretes vom 33. November 1922 betreffend die volle Durch» ührung des H a n >d e l s a b k o m m ens zwi- chen Italien und Frankreich vor. Bubbio hatte besonders auszusetzen

werden. Ueber- Haupt könne es für Italien im Mittelmeer keine Ruhe geben, wenn sich Line bewaffnete Macht im Norden Afrikas festsetzt. Italien will zwar n,'t Frankreich die l esten freundschaftlichen Be ziehungen unterhalten, doch sei dazu die Ach tung der italienischen Interessen immer und überall erforderlich. Marescalch, stimmt dem Abkommen zu und empfiehlt die Annahme. Immert! beklagt, daß im Abkommen der Seidenmdustrie nicht Rechnung getragen wor den sei, die doch eine der wichtigsten Erwerbs- zweige

15
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/04_05_1923/MEZ_1923_05_04_1_object_676994.png
Seite 1 von 4
Datum: 04.05.1923
Umfang: 4
, daß diese Deutschenverkalssungen mit den politi schen Vorgängen im Westen m engstem Zusam menhange stehen. Die wirtschaftspolitischen Ziele Frankreichs, die darauf hinausgehen, das westdeutsche In dustriegebiet von Deutschland loszulösen und so das gesamte Wirtschaftsleben in vollkommene Abhängigkeit von Frankreich zu bringen, sind allgemein bekannt. Bekannt ist auch die Tat sache, daß Im Osten die gleichen Ziele mit nicht geringerer Energie verfolgt werden. Ls sei nur auf die In letzter Zeit aufgetauchten Meldungen hingewiesen

wieder Nach richten ibber geplante polnische Gewaltmaßnah- men gegen die in deutschem Delitz verbliebenen Industricteile Oberfchlesiens 'durch. Auch hier will man der deutschen ^Industrie die letzte Kohle und das letzte Erz nehmen. Frankreich gibt sich aber auch damit nicht zu frieden. Rußwnd und Deutschland — die bei den sich gegenseitig ergänzenden Wirtschaft?., organismen — erstreben naturgemäß eine ge genseitige Annäherung. Der trennende Wall, der durch lden Äersailler Vertrag geschaffen wurde und Osteuropa

zu einer Art Balkan machte, kann über kurz oder lang zur Verbin- dungsbrücke werden, denn wirtschaftliche Nöte entwickeln nun einmal mächtige Kräfte. Ilm diese Kräfte zu lähmen, läßt Frankreich nichts unversucht. Polen, der Vasall Frankreichs, soll min eine Mauer bilden, die Deutschland von Nußland scharf trennen -und schließlich den voll- ^taMgen Untergang Deutschlands 'herbeiführen Polen ist auf Frankreich angewiesen. Polen muß Frankreich die Treue halten, muß auf le ben französischen Wink hin parieren

mit Estland und Lettland hat es die besten Aussich ten, als Transitland für den deutsch-russischen Wirtschaftsverkehr große Bedeutung^ zu erlan gen. Beim Ausbau der litauischen Wirtschaft ist die Kownoer Regierung in erster Linie auf die Paris, 4. Mai. Zur deutschen Nole schriebe» von den Pariser Blättern: «Ma- tin': Frankreich und Belgien werden im Ruhrgebiet bleiben, bis Deutschland seinen Verpflichtungen vollkomnien nachgekommen sei. «Petit Parisien': Deutschlands Angebot enthalte nichts Brauchbares

und könne nicht als Grundlage fiir Verhandlungen dienen. „Gaulois': Deutschland ziehe den Ruin vor, denn es hoffe, durch einen Zusammenbruch eine Weltkatastrophe heraufzubeschwören. «Journal': Für Frankreich gebe es nur zwei Garantien, nämlich die Loyalität oder die Ohnmacht des Gegners. Wir wissen, was wir von der Loyalität Deutschlands zu hal len haben, daher müssen wir für dessen Ohn macht sorgen. Paris, 4. Mai. Der französische Mini sterrat hat gestern über die deutsche Note beraten

16
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/17_02_1923/MEZ_1923_02_17_1_object_672538.png
Seite 1 von 6
Datum: 17.02.1923
Umfang: 6
auch! für Frankreich aus. Nicht bloß die moralische Bilanz. Denn wie abgestumpft auch die Welt durch Weltkrieg und Nachkriegswchen sein mag, so läßt doch die Stellungnahme der öffentlichen Mei nung in allen Kulturstaaten, ja, sogar bei einem Teil des französischen Volkes, die schärfste Verurteilung des Ruhrterrors er kennen, wo Poincarös Sendboten mit dem Bajonett „moralische' oder wirtschaftliche Eroberungen zu machen suchen, uneingedenk des Wortes, das einst Fürst Schwarzen berg gesprochen hat: Bajonette

sind zu vie len Dingen gut, nur setzen kann man sich nicht darauf I Auch die Franzosen können es nicht, ob wohl sie im Ruhrrevier mit solcher Un geniertheit den Kriegszustand proklamiert haben, daß der Oberkommandierende, Gene ral Degoutte, seine Verfügungen mit der Ortsbezeichnung „Im Hauptquartier' ver ficht — ganz wi.e im Kriege. Wir sagten, daß die moralische Bilanz der Ruhrinvasion vernichtend für Frankreich ist, das denn auch ! längst Abstand davon genommen hat, seine Politik mit irgendeinem

man gegen die Bergarbeiter der Ruhr ein kriegsmäßig ausgerüstetes Heer in Be wegung, das Gewalttat und Bedrückung in ein friedliches, fleißig schaffendes Land trägt'. Aber die Ruhrbilanz ergibt, daß Frankreich in den nahezu fünf Wochen nur einen geringen Bruchteil der Kohlenmenge erhalten hat, die es vordem ohne Pfand be kam, und nicht anders wird es mit der j'yt verhängten Güterblockade ergehen, von der man sich soyar in Paris die gleiche Enttäu schung verspricht, wie mit der Kohlen sperre

, sondern unproduktives Mittel bleiben. Denn mit der Sperrlinie blockiert Frankreich zwar, zum Schaden der Mussolinis Politik der Vorsicht. Erklärungen Mussolinis. Rom. 17. Februar. Im Senat kam gestern der Vertrag von Santa Margherita und das Washingtoner Abkommen über die Abrüstung der Neutralen zur See zur Sprache Bezüglich des Vertrages von 'Santa Margherila wurde von mehreren Vertretern den« tiefsten Bedauern Ausdruck gegeben, daß das italienische Dalrna- tien durch diesen Vertrag an Jugoslawien über- gehe

glieder wohnten der Vorstellung bei. Aach dem Rütlischwur kam es zu einer spontanen natio nalen Kundgebung, die mit Absingung des Deutschlandliedes schloß. Aus dem Inhalte der heutigen Ausgabe. Streiks in Frankreich und Belgien. Zur Meldung der Ausländer. Tätigkeit de» Ientralpcopagandakomilecs. >!> »NIM >!>>I >»!«!» «»MI« gesamten Weltwirtschast, Deutschland, aber auch die umwohnenden Neutralen und sich selbst. Der einzige positive Gewinn, den die Ruhrbilanz ausweist, ist jedenfalls

17
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/13_01_1923/MEZ_1923_01_13_1_object_670402.png
Seite 1 von 6
Datum: 13.01.1923
Umfang: 6
, ist nun. und vermutlich cmf lange Zeit oersperrt Worden. Wenn von «vssi^ieller Italien'- 'cber Seite gestern der Vorschlag lanciert wuiDe vir sollten mit Belgien, 'Frankreich und Italien n Verhandlungen zum Zweck einer Art Konti nental-europäischen Alltanze eintreten, so er scheint das etwas seltsam. Eine neu« Freund schaft mit «Feindselüg?eiten >zu beginnen, ha! z'ini mindesten den Reiz der Eigenheit. (Nestern war es theoretisch noch «mlögilich. ihaute ist es sinnlos geworden. Zwischen gestern und heute liegt eben

ein >Jcchvhu-ndert her Entwicklung. Daruber soll man sich auch in Rom nicht täuschen«, ohne dessen zweideutige Haltung die Politik vermut lich einen anderen Gang genommen hätte. Friedlich Wie immer ist Frankreich in das wehrlose Land eingerückt. Starke Tankgeschwa der, PaNzerautomoibile u. gezogene Kavallerie- säibel waren vermutlich der Ausdruck dieses Friedenswillens. 8V00--10.V(X> Mann stchen schon jetzt in Essen, das zur Stunde bereits völlig bHetzt sein Wrfte, nachdem seit 8 Uhr früh seine Vororte

weiteren Ereignisse gezwungen sein wird, den Schritt zu tun. den sie heute unterlassen hat. Auch die Zustellung der Pässe an die diplomatischen Vertreter Frankreichs und Belgiens hätte erfolgen müssen. Sie geschah nicht, weil in verschiedenen Kommissionen auch' Engländer und «Italiener'vertreten sind. Es !st also ein Zustand eingetreten^ der bereits nach Unterzeichnung, des Friedensvertrages bestand, wo auch nur Geschäftsträger vorhanden waren. Die deutlichste Antwort an Frankreich haben pie

zuziehen. Englands Neutralität! London, 13. Zänner. Die englische Regte, rung hat beschlossen, den deutschen Protest gegen die Besetzung unbeantwortet zu lassen und sich einer wohlwollenden Neutra, lität gegenüber Frankreich zu befleißigen« Eine N^-te der Reichs^egierung.. Berlin, IS. Zänner. Die Reichsregierung hat gestern Frankreich, Belgien. England und Italien eine Note übermittelt, worin die Ruhr.Aktlon Frankreichs als Friedensvertrags» bruch und Völkerrechtsverletzung erklärt

brechen, daß nur gegenseitiges Verständnis und Vertrauen imstande sind, die unter den Nachwirkungen des Krieges schwer leidenden Völker zur Gesundung zu bringen. Möge dem bedrängten Europa bald ein endgültiger Friede beschicken sein.' Aus dem Inhalte der heutigen Ausgabe. , Di« Festigung der faschistischen Regierung. Das deutsche Eigentum in Italien. Die Eingcmeindungssrage. Der Visumzwang zwischen Frankreich und Ii' Uen aufgehoben. ich ahr die französische Politik hoffnungslos fest- ren

18
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/08_01_1923/MEZ_1923_01_08_1_object_670048.png
Seite 1 von 4
Datum: 08.01.1923
Umfang: 4
der Reparationskommission. Pari». S. Zänner. heute wird die Reparcv- kionskommisflon eine Sitzung abhalten, in der die deutschen Vertreter ihre Berichte erstatten können. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Reparationskommission ein absichtliches Ver sagen Deutschlands feststellen, dann dürfte die Durchführung auf Sanktionen nicht mehr länger warten lassen, zumal Italien und Belgien mit Frankreich ein« Sinnes sind. Es bestätigt sich, dah die Reparationskommission die deutsche Note vom 1Z. November wegen de» Morato riums

! Was schon seit zwei Jahren offenkundig und unabwendbqr schien, ist nun eingetreten. Nack Amerika kommt nun England. Auch England will das sin kende Schiff verlassen, zieht sich aus dem schrecklichen Wirrwarr zurück, wäscht seine Hände »md läßt Frankreich im Stich, bei dem nur noch Belgien und Italien, die- ses aber frei in seinen Handlungen und als Schiedsrichter Europas, bleibe^. All die ver schwendete Druckerschwärze zur Rettung des Vertrages von Versailles kann den Gang der Dinge nicht mehr aushallen

. Der englisch französische Zwiespalt war bereits zu groß, um noch weiter verkleistert zu werben und so mußte es zum Bruch kommen. Und der Grund dieses Zwiespaltes lag in dem Um stände, daß England die Revarationssrage als. ewe wirtschaftliche, Frankreich sie aber als eine politische auffaßte und behandelte. Mit anderen Worten, während England Deutschland in die Lage versetzen wollte, zahlen zu können, suchte Frankeich es in Zahlungsunmöglichkett zu versetzen. England dachte in seinem eigenen

wirtschaftlichen In teresse Deutschland zu retten; Frankreich aber m seinem politisches Interesse es zur Nicht erfüllung seiner Verpflichtungen zu treiben. Hier kann nicht unerwähnt bleiben, was anderen hohdn Mllitärpersonen wegen der be vorstehenden Sanktionen. Die Militärbehörden im besetzten deutschen Gebiete sind zu allen Eventualitäten vorbereitet. Der deutsche Reichs kanzler Cuno wird morgen im auswärtigen Zlusschuß des Reichstages über die politische Lage sprechen und die deutschen Reparations

hat der Reed angenommen, in der die IuWckzlehung der amerikanische Truppe»? vom Rhein verlangt wird. Loucheur im vorigen November in der fran zösischen Kammer sägte: „Was soll aus der Sicherheit Frankreichs werden, wenn Deutsch land zahlungsunsähig würde?'Besser kann das französische Vorgehen wohl nicht beleuchtet werben. Was soll nun werden? So fragt sich heute die ganze Welt, die Ententeregierungen an der Spitze. Das Moratorium ist bekanntlich am 21. Dezember abgelaufen und Frankreich erzlärte schon

19
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1892/29_07_1892/MEZ_1892_07_29_2_object_621629.png
Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1892
Umfang: 8
werden, ohne irgend einen Vortheil davon zu haben. Rußland habe Frankreich 1875 einen Dienst geleistet und es vor einem neuen Kriege ge schützt (?), Frankreich habe sich bis jetzt aber nicht erkenntlich gezeigt. In den Jahren 1854, 1863 und selbst noch 1889 habe Frankreich sich stets als Feind Rußlands erwiesen. Das alles dämpfe zwar nicht die nationalen Sympathien, es liefere ab.r den Beweis, daß Frankreich eine alte Schuld an Rußland abzutragen habe. Es sei daher lächerlich, wenn Frankreich immer neue Dienste

sich um sie drehe, und daß die europä ischen Interessen unlöslich mit einer fran- zösicheu Hegemonie über Europa verbunden seien. 2. Uebersehen sie, daß Rußland in seiner eigenartigen Großmachtstellung gute Be ziehungen sowohl mit Frankreich als mit anderen Mächten unterhalten müsse. Frankreich trage Verlangen nicht nur nach der Wiedererlangung Elsaß-Lothringens, sondern auch nach der Wiedererwerbuug der Hegemonie über Europa; Rußland aber bedürfe vor Allem des Friedens. Frankreich trage Ver langen

anders gewesen, da sei Rußland fast deutsch geworden. Jetzt wolle der „Figaro' Rußland französisch machen, der Czar sorge aber dafür, daß Rußland russisch bleibe. Zum Schlüsse fragt der „Grafhdanin', ob Frank reich dem Abschluß des Bündnisses auch nur einen Frank opfern würde, der allein russischen Inter essen diente. Die Antwort lanle „Nein!' Daher würde der Abschluß eines formellen Bündnisses lediglich Frankreich nützen, Rußland müsse sich dieFreiheit der Entschließung nach wie vor bewahren. Alis Gefecht

20
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/27_02_1924/MEZ_1924_02_27_1_object_620722.png
Seite 1 von 6
Datum: 27.02.1924
Umfang: 6
der Wirffchaftsverflechmng ist noch nicht stark genug vorgedrungen, um diese Bedenken zu überwinden. Die Rache hat auch an die Türen des Quai d'Orsey und des Elys6e geklopft. Während der deutschen Inflation mit all ihren Nebenwirkun gen, wie vor allem der Kapitalflucht, hat man in Frankreich nur 'Deutschlands bösen Willen vor das Weltforum gezerrt. Es mar der Schwin del ebnes Schuldners, der -sich seinen Verpflich- tungen entziehen wollte. Das haben Palmare und die Seinen immer wieder verkündet. Tak tisch war das außerordentlich

, daß Oesterreich bereit ist, tn Sow jetruhland die normalen diplomatischen B«ie» Hungen wieder herzustellen» und die Sowjelre- söhnung und Annäherung der Geister zu Frankreich war niemals von Vorurte genüber Oesterreich erfüllt. Vor dem ordern, len ge- chreckli- ierun auer genommen. daher de jure anerkannt ist. Die Mos- egierung hat diese Note zur Kenntnis Dr. Pohl ist zum Geschäftsträger Heiner Forderung nach Erhöhung der Tonna zurückgezogen habe, fei erfunden. Der Schlug- bericht. ver dem Völkerbunde vorgeht

als gesichert, da hinter ^ der Rentenmarik bereits die Goldmark sichtbar wird. Zur gleichen Zeit sinkt der französische Frank, ohne sich durch Herrn Poinoare darin de irren zu lassen!. Frankreich ist ein reiches Land, und an und für sich liegt für einen Währungs verfall gar keine Ursache vor, denn mit dem Ver kauf einiger Kolonien allein könnte es seine Schulden bezahlen. Aber sein Imperialismus bringt es um seinen Kredit. Seiire eigenen Rü stungen wie die der von ihm bezahlten Ostoölker erschüttern

den Etat. Das ist der eine Grund, der andere eine Politik, deren Unfruchtbarkeit und Gefährlichkeit für die Zukunft klar zu Tage tritt. Auch der französische Rentner sagt sich, daß Frankreich eines Tages dank dieser Politik in einen neuen Krieg verwickelt werden könnte, und daß es dann geratener wäre, in einem sol chen Fall Pfunde und Dollars im Kasten zu haben als Franken. Diese rein wirtschaftliche Fr inzwischen Politik schlägt Mk zurück. Frankreich nm Folgeerscheinung! der natürlich au? die c zurua

. Frankreich muh von Deutschland 'bekommen, um leben zu können, und muh, um von Deutschland GM» bekommen zu können, eine Politik aufgeben, die den Schuldner dauernd zahlungsunfähig erhält. Deutschland stobst hat darüber hinaus — das muh offen aus gesprochen werden —gar kein Interesse an dem Sinken des Franken, denn die für dieses uner wünschte Folge wäre nur, daß die französisch« Konkurrenz überall unterbietend auf dem Welt markt gegen Deutschland auftritt. Den 'Deutschen genügt es, wenn >der Frank

21