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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 19.01.1923
Umfang: 6
. Das Reich in Not! Wie ein Sturm ruf gchts durch die deutschen Lande und rüttelt an uns're Herfen und mahnt an un sere Seelen. Wir wissen heute, was dieser Ruf heißt: daß, wenn das Reich in Not ist, wir alle in Not sind, wenn das Reich leidet, jeder einzelne zu leiden hat. Wir haben das nichr immer gewußt; in den Ta gen des Glückes erschien vielen von uns das Reich mehr als ein Begriff, denn als eine Realität, von der sich der einzelne mit seinem Sein nicht loslösen kann. Heute wis sen wir's und sviiren

es Reich' offenbar, wir erkennen, daß es ein Kleinod ist, nur um so schöner und beglückender wird, je mehr es an äußerem Schein verliert. Deutsches Reich! Was schließt dieser Begriff nicht alles in sich, an Hoffnungen und Enttäuschungen, ün stolzen Freuden und bitteren Leiden, an erhabener Größe und niederdrückender Armut. IDas Benehmen der Deutschen seit Jahrhunderten, von den Be sten unseres Volkes genährt und wachgehal ten, nie ganz erstickt im Bruderstrett, nie er drückt von siegreichen Feinden

die. deutschen Truppen die Einheil des'Reiches mit. Zum erstenmal nach dem Unterfange der Hohen staufen gab es wieder ein Deutsches Reich. Vom Rhein bis zur Moses, vom Etsch bis an den Belt spannte es seine Gren zen. Die Welt staunte und begriff nicht. Daß das „Volk der Dichter und Denker', der Nation, der man, wie^sich nach 1867 ein englischer Staatsmann vor dem englischen Parlamente spöttisch ausdrückte: „den Nebel über der Erde' als Feld ihrer nationalen Betätigung zuweisen wollte, das stolzeste

.) Sc' B« Englisch Deutschland ische Kredite für Deu für Deutschland? Paris, 19. Jänner. Die Zeitungen melden aus London: In gut informierten Kreisen ist man der Ansicht, daß die Nachricht, die engll- schen Banken halten Stinnes ein Darlehen von zwei Millionen Pfund gegeben!, höchstwahr- scheinlich unrichtig sind. Anderseits « aber richtig, daß englische Bänke», von deutschen In dustrlellen um Darlehen angegangen wurden Einige dieser Banken hätten eine Darlehensge Währung abgelehnt, andere Höllen die deutsche

Garantie für hinreichend gefunden und einen vorschuh gegeben. Ein Vorschuß der deutschen Regierung. Lochum, IS. Jänner. Die Regierung hat für Personen und Sachschäden, die durch die Besetzung gemacht werden, den Vorschub von t Million Mark zur Verfügung gestellt. Frankreichs Sorgen ums Ruhrgebiet. Die Frage «der Versorgung des Ruhrgebietes mit Zahlungsmitteln list in den letzten zwei Ta-gen am Quai d'Ovsay unter d«n Borsitze Poinockrte noKnal« einreihend «erörtert worden. Authentische Mitteilungen

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Meraner Zeitung
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Seite 19 von 22
Datum: 05.02.1899
Umfang: 22
, daß es sich bei unserem Nationali tätenstreite nicht blos um die Besetzung einiger Beamtenstellen in Böhmen und Mähren, sondern nebenher noch um die W e l t stel l u n g O est er reich? handelt Welche Stimmung sich angesichts aller dieser Vorgänge der Deutschen in Oesterreich allmählich bemächtigt, das auszumalen wollen Sie mir gütig erlassen. Nur zu viele treue österreichische Herzen sühlen sich durch alle Stadien der Verbitterung und Entmuthigung bis zur Verzweiflung getrieben und immer häufiger kommt in gut

dechPhrase „Alles für das Volk, nichts für den Staat' bleibt es doch eine unbestreitbare Wahrheit, daß die staatliche Gemeinschaft die unentbehrliche Form bildet, in der allein das Volk die Befrie digung seiner nationalen, kulturellen und wirth- schastlichen Bedürfnisse zu finden vermag. Mag man eS noch so tief bedauern, daß die Dinge so weit gediehen, aber man steht heute — jede Selbsttäuschung wäre vergeblich — klipp und klar vor der Frage: Wie sollen sich in Hester- reich die Deutschen zum Staate

die nationalen Rechte des deutschen Volkes zu wahren. Offenbar bedingt dies den Verzicht auf die ausschließliche Herrschaft der Deutschen. Wollen wir das Reich erhalten, müssen wir uns mit den andern Nationalitäten, zuvörderst mit den Slaven vertragen. Mit unseren 8V2 Millionen können wir nicht ernstlich daran denken, 16 Millionen Nichtdeutsche dauernd zu unterjochen. Diese nüchterne, mit den gegebenen Machtfaktoren rechnende Erwägung sichert dem allgemeinen Ruf nach „Verständigung' bei den staatstreuen

als auf die Parteien. Als die oberste unumgängliche Voraussetzung einer günstigen Entwicklung betrachte ich den engen Zusammenschluß der deutschen Opposition, die Ausgestaltung der deutschen Gemein bürgschaft in der Richtung, daß die national politischen Forderungen der Deutschen in Oester reich von allen deutschen Parteien gemeinsam auf gestellt und gemeinsam vertreten werden. Ein bedeutsamer Schritt in dieser Richtung ist jüngst erfolgt durch das Zusammentreten von Vertrauens männern der deutschen

Volk bedarf. In der bitteren Lehrzeit der letzten zwei Dezennien haben die Deutschen genugsam ge lernt, wie ihnen die in ihrer früheren Rolle als „Staatspartei' geüble Selbstverleugnung gelohnt wird. Hat es snt 20 Jahren als Axiom der österreichischen RegiernngSkuust gegolten, unzufrie dene Nationalitäten auf Kosten des deutschen Be sitzes zu „versöhnen' und die unentbehilichen Attribute der StaatZeinheit Stück für Stück an be gehrliche Postulanten zu verschleudern, so besteht

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 11.05.1923
Umfang: 6
k !> ^7»' Seu? ii .Mcronrr Aciwng' Freitage den N. Mai 192? -!'-' i^. >!. ' ! k' u >- '' t ^ »'! sin Ü ls-> ! i « < ' l' 'j l K! ^ 'h.j!> 'H z s>' <> ) li ^ ^ i V , i t' zusehen — mit aller Entschiedenheit betont werden, daß stir das Verlangen, wonach vor der Einleitung von Vcrl)andlungen der pas sive Widerstand im Ruhrrevier abzubauen sei, weder das Kabinett Euno. noch irgend eine deutsche Regierung zu haben ist. Italien. verloren acht: an Geburtenüberschuß? Und reich an einer starken Rasse

hat noch immer jene ungerechte Linie, die anno 1866 dem Grafen Cavour auferlegt worden ist. Wir sind arm an Nobstoffen, aber reich an e-inc-m Stoff, dor nicht entartet und nicht habe einen Sprengstoff entdeckt, von dein eine geringe Menge genügt, ganze Erdteile In die Luft zu befördern und die Alpen und natürlich auch die Apenninen wegzufegen, samt dem britischen Insel- und Kolonial reich. Nach dieser entsetzlichen Meldung will, wichrscheinlich noch heute. Deutschland dem französischen Botschafter in Berlin

ein Ultimatum überreichen, in dem der Unter gang von Paris und Brüssel angedroht wird, wenn Frankreich nicht innerhalb 7 Wochen das besetzte deutsche Gebiet räumt. Die hiesige Presse bedauert, nicht den, Na men d'5 deutschen Erfinders zu kenneil. ist jedoch sicher, daß die chemischMplomatische Formel ihre Wirknna nicht verfehlen werde: die eines großen Heiterkeitsausbruches. „Ein bißchen Humor schadet nicht, schon gar, wenn es sich lim die Bezahlung von Schul den handelt', meint der „Messaagero

der Entrüstung durch die Welt — gekabelt wurde, sagte sich die italienische Oeffentlichkeit: „Es ist nicht allein in Rußland, wo die Humanität beleidigt wird. Viel näher bei uns. im deutschen Nuhrgebiet fallen täglich Leute unter dem Blei der Franzosen.' Und es wurde den Deutschen hoch angerechnet, daß es nur ihrer Klugheit und Zucht zuzuschreiben ist, daß nicht mehr Opfer zu verzeichnen seien. Für die Italiener gab es eben nur »lehr diese eine Grundwahrheit: Die Tatsache der Okkupation selbst ist so abnorm

Frank reich, sondern auch die Tscheckioslowakei und Italien, während andere Pariser Blätter wieder einmal den Kehrreim vorsetzten, die alldeutsche Bewegung habe bereits die Fla men und die Deutschschweizer ergriffen — und hier wurde aus die Volksabstimmung angespielt — da schrieben die führenden Zei tungen Italiens, es sei ganz richtig, daß in Deutschland der Geist der Wiedervergeltung von Frankreich aus, wenn auch unfreiwillig, mächtig eesördert werde. Die einzige Ur sache müsse nicht in Berlin

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1923
Umfang: 6
und Volk in nvue Gefahren stürzt. Dile Rheinländer '.Verden weder Meld noch Gut, weder Opfer noch Blut ' 'leuon, um ihre Zugehörigkeit zum Deutschen Re'ch; zu ver teidigen. Aber das Reich muß beginnen, die Rheinfrage als wichtigste deutsche Frage zu er nennen. Das Reich Pflicht, die Welt auf die am Rhein drohenden Gefahren aufmerk sam zu machen. Nicht allein Deutschland hat In. teresso daran, daß Europa der Rhcinsrage we gen Bcht in einen dreißigjährigen Krieg gerät

Bezugsgebilhr für das Ausland I. Fortlcn-sn-dr Annahme des Blattes verpflichtet^ur^nhiung derBezugS'U'duIir Nummer 233 Aleran, Donnerstag, den 11. Oktober 1923 55. Zahrgany Rhcinrepublit — und dann? Rheinischer Brief von Dr. M. Düsseldorf, anfangs Ottober. Der Zusammenbruch des passiven «deutschen Widerstandes an der Ruhr hat den Separatisten, die sich im Laufe der letzten Monate manche Niederlage geholt haben, neuen Mut gemacht. Sie halten jetzt «die Zeit für gekommen, um den Beweis zu liefern

, kann es sich vorstellen, wie UnHeilkunden aus Deutschland ousdas Rheinland zurückwirken! WM sollten die Separatisten, die der französi schen Hilfe -gewisser sind als die reichstreuen Rheinländer der deutschen Hilfe, diese vielleicht niemals wiederkehrende -günstige Zeit niicht aus nutzen. vm mk allen Mitteln m die Massen zu dringen und ihre Herrschaft iaufzurichten? Be richterstatter, die den Düsseldorfer Separatisten- aufmarsch am 30. September miterlebten, be haupteten in fahrlässiger Weile, daß etwa hun

. (Damit ist die deutsche Mark weit unter den Sowsebrubel gesunken, da der Dollar in Moskau nur mit 890 Millivnent Rubel za!hlt wird. D. Schr.) In Ananzkreisen Ratlosigkeit. Berlin. 11. Okt. (Ag. Dr.) Die gestrigen Vorgänge auf der Börse haben in Ainanzkreisen Ratlosigkeit hervorgerufen. Man weiß nicht einmal, was die Ursache dieses Sturzes ist. Man vermutet, daß irgend eine mächtige Hand künstlich diese Daisse durch schlechte Spekulation hervorgerufen habe. Viel trägt der Devisen hunger der deutschen Industrien

bei. die sich um jeden Preis ausländische Zahlungsmittel verschaffen wollen. Ausfallend ist. daß beson ders große Kaufaufträge aus den besehten Ge bieten kommen. Gleichzeitig werden im Aus lande täglich Berge von deutschen Mark zum Verkaufe angeboten. Diese Kaufaufträge in Derlin und das große Angebot von Mark im Auslande erzeugen eine künstliche Stimmung, die notgedrungen zu einer scharfen Daisse füh ren muß. Die Reichsregierung wird bestürm^ wenig stens vorübergehend durch irgend ein Gewalt mittel eine stabile Währung

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Seite 1 von 6
Datum: 13.10.1925
Umfang: 6
Werte fein. Wenn Deutsch land also auf die Schiedsverträge eingeht, bse doch immerhin ein qrvßes deutsches vpfer darstellen!, so muH als Gegengabe die nationale Freiheit dem deutschen Mndeichei« «n gefordert werden. Wir Winnen mit kei. lmn Staat in Freundschaft und Frieden »eben, der Angehörige lediglich deshalb oer folgt, weil ste dl« kulturelle, Gemeinschaft mit dem Reich nicht aufgeben wollen. Es M ein Aeichen der noch immer herrschen- «n Berwwmng, daß man diese selbstver ständliche Treue

der Netttermelduug, wonach die Lage aussichts reich ist. Schvierigkeiten bereitet mir der Osten. Dr. Streseinann hat gestern Dr. Be nesch empfang eil. der die lebhaste Fähigkeit besitzt, sich uiMistellen. Sobald Benesch et- tvas von Schiedsverträge»» hörte, arbeitete er sofort einen Entwurf aus, de»» er Strese inann tiberoichto. So viel man weiß, sind zurzeit die deutschen und tschechische«» Sach verständigeil damit beschäftigt. Die Unter- reduny Stresmimnns mit dvm polnischen Außenminister tonnte niclft

Gedanken austausch statt, als dessen Ergebnis ein Fortschritt der gemeinsamen Arbeit zur Er- »otchung der bejinevigenden Losung der er« öirtertm Frage sich ergab. Die gegenseitigen Besprechungen. Locarno, 13. Okt. (Ag. Br.) Doktor Luther hatte neuerlich eine Unterredung mit Ehamberlain. Briand nahm an einer Besprechung der englischen, sran- Mischen und deutschen Rechtssachverftän- digen teil, die zwei Stlmiden daillerte. <kin reich«deutsche, Dementi. Berlin, 13. Okt. (RadioM«endienst.) Die Nachricht

. Aussprachen zwischen ihnen und den Herren Dr. Lucher und Dr. Stresemcmn sind ja wohl vor^e» ßeheni. Ts ist »»ach unserer Meinung stanz fewstv'erständlich, das, da» Vorgehen der Präger Reglenmg gegeil die Deutschen In Marienbed »ich Teplltz und andere»« deiit- schen Ort,',,. wie das der Siwrschaiuer gege,» alles, was deutsch denkt und fühlt, die nötige Kritik erfährt. Wenn Herr Dr. De- nssch, wozu ihn sein Parlametit ailfgefor- dtzrt hat, den Berliner Pwteft der Sudeten- dncksctMn N«N«»l die tschechisch

über ««nen Schiedsvertrag vorsuschliagen. Ob dieser Schritt auf englische Ginflü- sterungen zuriichuführen ist oder nicht, bleibt gleichgültig. Wir wissen jedenfalls, auch Mw den Angriffen «wif Bonesch, daß er sich in seiner Haut nicht wvhlfUhlt und sogar vielleicht die bisherig« unfrelmdliche Halwng gegen das Reich als «inen Fehler »rvannt hat. Die Polen sind offensichtlich noch nicht so weit: dah aber auch sie die Vmckhermlg im Westen nM schlecht vor. yehlter Besorgnis betrachten», ging ja «us Ver

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Seite 1 von 6
Datum: 27.08.1924
Umfang: 6
geben zur Einführung grundlegender Aendemmgew lund Neuerungen technischer Natur, sowie zum Erwerb anderer Unternehmungen, zur' Aufstellung der Vahr- Pläne des Personenverkehr«?, der Abänderung bestehender Peifonenwagenklassen und zur Aenderung der bestehenden Tarife. Bei Strei- tigkeiten zwischen d «r Eisenkahngesellfchaft und dem Reich entscheidet ein vom Reichsgericht ein gesetztes Schiedsgericht, das nur aus Deutschen besteht. Bei Streitigkeiten zwischen der Eisen bahngesellschaft

Wr die Sticherhett Frankreichs vollkommen ausreiche. «Inzwischen benÄht man sich bereits, die Vor bereitungen für die Durchführung des Londo ner Vertrages zu treffen. Es gilt jetzt als sicher, daß Owen Boving den Posten als 'Gene ralagent Mr die deutschen Zahlungen Uber- nimmt, allerdings nur für s Monate, dann soll ihm d«r' frühere Untersdaatssekretär im ameri- tanvschen Schatzamt, «Lewis, folgen, der auch dt« Organisationskomitees in Berlin zu errichten hätte. Hierfür werden rund 100 Personen be nötigt

Abänderungsvorschläge zu den Vaivesgefehen vorbereitet werden, die den Deulschnationalen vielleicht noch die Austim- mung ermöglichen. E» werde versucht. Verdes- servng»oorschläge zu finden, ohne die Bestim mungen de» Londoner Abkommen» zu ändern. Nur wenn die 800 Millionen-Anleihe zustandekommt. Verlin. 27. August. Ver Abgeordnete Rau mer der deutschen Volkspartei bat zum Mantel gesetz der vawesgesetze einen Ausatzantrag ein- gebracht, der bestimmt, daß alle sogenannten vawesgesetze im Aalle de» Ttichtznstandekom- men

der Ve. fetzung zustande kommen würde, vom Reichstag ohneweiter, abgelehnt werden mühte. Die besetzten Gebiete für Annahme der Dawes-Gesehe v. Verlin. S7. August. Auch gestern langten zahlreiche Kundgebungen von Organisationen m» politischen Parteien, yandel»kamm«rn usw. au» den besetz«» Gebieten «in. dt« für di« Annahme d«r vaweegesetze im Reich»tage ein- treten. Morgen Schlutzabstlmmung. v. Verl in. 27. August, ver R«lch»tag er ledigte gestern in zweiter Lesung die Gesehe v. Berlin. L7. «ug. y kanische

Präsident Calle» auf dem deutschen Landsitz d und ist überzeugt, diaß die Oppasitton daheim gegen den Eintritt Amerika» in da» Haager Schiedsgericht bereits im Nachlassen begriffen ist. Auch Toolildge hat sich wieder geiwßert, und zwar zu Pressevertretern. Zunächst Müsse der Sachoerständigenplan durchgeWhrt werden, dann wolle er die Abrüstungskonferenz einbe rufen und dem Problem der interalliierten SamÜdeiv Schwieriger wird dte Lage für MacdoeMv. Man rüstet sich dort drüben allgemein für den Wadttampf

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Meraner Zeitung
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Seite 17 von 18
Datum: 22.06.1900
Umfang: 18
, so wird man doch nicht behaupten können, daß z. B. die Kroaten oder Slovenen sür das Reich, für seine Machtstellung, sür seine kulturelle und wirthschaftliche Entwicklung eben so viel bedeuten, wie die Deutschen. In diesem Sinne von „Gleichwerthigkeit' zu spreche», ist einfach absurd. Die durch die Staatsgrundgesetze den Völkern garantierte Gleichberechtigung anzu tasten fällt den Deutschen heute weniger als je ein; wir stehen in der nationalen Defensive nnd 'treben nicht nach fremdem Besitz. Wenn trotzdem ein Theil

Neugestaltung der Zukunft kühl und leidenschaftslos zu erwägen. Da muß man denn die Frage stellen, welche Gründe die katholische Volkspartei ver anlassen können, trotz des jüngsten Bruches, das politische Bündniß mit den Tschechen dem Zu sammengehen mit der deutschen Gemeinbürgschaft vorzuziehen. Die kirchliche Grundstimmung der Klerikalen muß sich doch ungleich mehr gegen die huffitifchen Jungtschechen sträuben, als gegen die deutsche Linke, der so manche den Klerikalen nahe stehenden Elemente angehören

und der in ihrer Gesammtheit nichts ferner liegt, als kultur kämpferischen Gelüsten zu fröhnen. Aber auch politisch besteht ein ungleich größerer Gegensatz zwischen den söderalistisch-staatsrechtlichen Be strebungen der Tschechen und den auch von den Klerikalen als nothwendig anerkannten Staats- einheit, als zwischen dem klerikalen Autonomie programm und dem von der deutschen Gemein- bürgschast in der Verfassungsfrage eingenommenen Standpunkt. Eine Verständigung über das tschechische Staatsrecht ist unmöglich

, eine Verständigung über das ohne Schädigung der Staatseinheit mögliche und wünschenswerthe Maß der Länderautonomie ist durchaus erreichbar. ^?o bleibt uoch das Schlagwort „Gerechtigkeit', die Phrase von der „Gleichberechtigung' und „Gleichwerthigkeit' aller das Reich bewohnenden Völker — ich sage die „Phrase', weil sich Jeder bei diesen Worten etwas anderes denken kann, weil der Begriffs einhalt nicht feststeht! Man sagt: Oesterreich ist kein deutscher Staat; zugegeben — aber es ist ein Staat mit deutschem

der katholischen Volkspartei mit unvermindertem Eifer für das Festhalten am tschechischen Bündniß und gegen jedes Zusammengehen mit der deutschen Gemein- iürgschaft eintritt, so giebt dabei ein unbesiegbares Mißtrauen gegen alte Gegner, eine blinde Fnrcht vor der Wiederkehr einer „liberalen Herr schaft' den Ausschlag. Diese klerikalen Fanatiker übersehen zunächst, daß die Mehrheit der deutschen Gemeinbürgschaft aus Antiliberalen besteht und daß schon aus diesem Grunde nichts überflüssiger ist, als die Sorge

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 20.10.1897
Umfang: 16
„Heil dem Deutschen Volk in Oester reich' schloß V. Wenin als Präsident des Fest banketts den festlichen Tag. Nachstehend lassen wir die zündende, von oft minutenlangem Beifall unterbrochene Rede Dr. von Grabmayr's folgen. Werthe Volksgenossen! Mit wahrer Frende folgte ich dem Rnsc, an dem heutigen Parteitage thcilznnchmen und mit Pathe zn stehen bei dem hochbedentsameu Werke der politischen Verbrüderung aller freisinnigen Deutschen Tirols. Indem wir, meine Herren, Ihnen und dem Lande

der Entrüstung durch alle deutschen Gane, drang in die Reichs vertretung uud bewirkte dort jenes parlamentarische Ehaos, in dem ivir uns zum tiefen schmerze jedes guten Oester- reichers, jedes aufrichtigen Patrioten noch immer befinden. Wer nicht einsieht, daß in dieser unerhörten gesährlichen Lage, in dieser sür nns Teutsche aber auch für das Reich bedrohlichen ttrise Einigkeit nnd enger Zusa m- m e u s chluß aller freisinnigen uud uatioual s ü h l e u d e u Deutschen uothrhut, dem ist uicht zu helsen

. Jedoch auch außer halb der Zeit der Wahlen wird es Aufgabe des Landes- wahlansschusses sein, einen möglichst engen Zusammenschluß der beiden deutschen Parteien des Landes nach Kräften zu fördern und die gemeinsamen Interessen aller Teutschen Oesterreichs auch in Tirol und für Tirol wirksam zu ver treten. Aufgabe des Landeswahlausschusses wird es auch sein, das Stammesbewußtsein der Deutschen in Tirol zu kräf tigen und die Grundsätze des Freisinnes und Fortschrittes immer weiter zu verpflanzen

, aus allen Theilen Deutschtirols beschickte Vertrauensmännertag der deutschliberalen und deutschnationalen Partei in Tirol erhebt einmüthig und entschieden Einsprache und Verwahrung gegen die Sprachenverordnungen vom 5. April ds. Js., spricht zur bisherigen oppo sitionellen Haltung der deutschen Abgeordneten seine vollste Zustimmung aus und fordert dieselben auf, mit rücksichtsloser Entschlossenheit auf dem einge schlagenen Wege zu beharren und mit Anwendung aller ihnen zu Gebote stehenden Mittel der schärfsten

Opposition auf die sofortige Aufhebung der Sprachen verordnungen, sowie auf die gesetzliche Regelung der Sprachenfrage in Oesterreich hinzuwirken.' „Der heutige Vertrauensmännertag kann in dem Dipauli'fchen Sprachenantrage den richtigen Weg zur Lösung der Spracheufrage nicht erblicken, da in Zemfelben nicht die sofortige Aushebung der Sprachen verordnungen verlangt wird, diese aber die unerläß liche und selbstverständliche Voraussetzung des Ein tretens der Deutschen in Verhandlungen ist. Die Versammlung

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Seite 11 von 14
Datum: 11.08.1899
Umfang: 14
gegeben, daß eine Frau mit dieser ehrenvollen Straf« bedacht wird. Di» Frauenrechtlerinnen müssen airadezu entzückt sein, olle Festungen de» Deutschen Reich»» stehen ihnen j'tzt offen, und damit ist wieder ein wichtiger Schritt au» dem Weg» zur völligen Gltlch- berechttguog mit den Männern g«hon worden. Aus den Festungin selbst wird man gleichfall» sehr ersreut sein, denn dort hat e» bi» jetzt leiser nur allzu sehr an holder Weiblichkeit gemangelt. Im Allgemeinen find die Frauen ja von j«h«r unzu>ried

Worten deinen Sinn bekommen. Renk hat schon Vieles und UngleichwerthigeS geschrieben; das vorliegende Buch zählt zweifellos zu dem Minderwertigen. sUeber Deutschlands jüngsten Kolo nial z u w a ch S) in der Südsee bringt das soeben erschienene 23 Hest der allgemein beliebten Familen- jiltschrlst .Für All« W«lt' (Deutsches BerlagS- hauS Bong 5: Co., Berlin 57. Preis des Bier- zehntagSheste» 24 kr., zu bezieh«» durch S. Pötzel- birger hier) «inen sehr reich illustrierten, fesselnoen ängeren Aussatz

, wenn un» über einen oder den andern Gegenstand eine so in struktive und anziehende Zusammenstellung geboten wird, wie sie Herr Postkomro or Han» v. Hellrigl in seiner Kort« .Di« Entwicklung de»T«l«phon- v«s«n» inOest«rr«ich 1SS 1—ISg g', Preis bv Kreuzer, hergestellt und erschienen in der besten« bekannten kartographischen Anstalt G Frey'ag ck Bernd» tn Wien Vll/t, v«>öffentlich». Nebst «iner »arte, di» un» all« d«rzeit bestehenden Telephonlinien Oester reich» übersehen läßt, gibt un» der Versass,r in deut- lichen Diagrammen AuSkunst

über di« größeren inter- urbanen b«zw. int«rnational«n V«rbindung«n in Oester reich. di« Anzahl der interurban verbundenen O:t«, die Bertheilung der ongefchlossenin Theilnehmer und öffentlichen Sprechstellen aus die Landeshauptstädte und größeren Orte, sowie der Telephonnetze und Theil nehmer aus die «ivzelven Kron'änder, Da»en über da» Investierte Kapital ic. »c. ES würd« zu weit führen, oll' di« interessantin Daten hier «ingehend zu besprechen, wir empfehlin jedoch unsern Lesern, die bei S. Pötzel- berger

. Reden waren verboten. Es kam zu Demon strationen vor dem Narodni dum, welche erst auf hörten, als die slavische Fahne entfernt wurde. Beim Handgemenge wurde ein Deutscher verletzt. Zwei Slovenen wurden verhastet. Der Einzug von etwa 100 tschechischen Hochschülern erfolgte unter Demonstrationen der Deutschen. Cilli. 10. Aug. Die Tschechen wurden mit dem Frühlokalzuge erwartet. Als der Zug ohne die Tschechen ankam, zog die tausendköpfige Menge von Deutschen, welche auf dem Bahnhofe Spalier bildete

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Seite 2 von 16
Datum: 08.02.1899
Umfang: 16
, wenn alle einig wären, denn sie gehören jenem Volksstamm an, der das Reich gegründet, und ihm bisher die Fürsten gegeben. Daß es nun soweit gekommen ist, daß man die Rechte dieses Kultur volkes ungestraft beschneiden dürfe, daran sei die schlechte Staatspolitik schuld, welche die Deutschen in Oesterreich in ihrer Entwicklung zu hemmen suchte und gehemmt hat, und zwar zu einer Zeit, während das Brudervolk derselben in der Welt politik sich eine führende Stellung erobert hat und seinen Einfluß bis zum äußersten Osten

Asiens aus gedehnt habe. Die österreichische Regierung werde früher oder später zur Einsicht kommen, daß das Reich nicht bestehen könne, ohne seinem größten Kulturfaktor den ihm gebührenden Rang einzu räumen. Alle Deutschen Oesterreichs ohne Unter schied der Partei müssen zusammenstehen, um die Aufhebung der Sprachenverordnungen und des Z 14 zu erzielen. So schwer es auch immer sein mag, die Deutschen alle unter einen Hut zu bringen — hier müsse es im Interesse ihrer Existenzbedingung geschehen

Seite 2 Air. 17 keineswegs eine ultraradikale. Man wollte den Klerikalen absichtlich jeden Vorwand einer Sonder stellung in nationaler Beziehung benehmen. Man ließ es an Entgegenkommen nicht fehlen. Die Re solution des oberösterreichischen Landtages vom 26. Jänner 1898, welche einstimmig, auch durch die Abgeordneten der Deutschen Volkspartei votiert wurde, verlangt nicht einmal die bedingungslose Aushebung, sondern nur die Abänderung der Sprachenverordnungen behufs Anbahnung der ge setzlichen

hat, der so schöne Worte fand für die Nothwendigkeit, den Frieden zwischen den Nationen herzustellen, hat, seitdem er Minister ge worden ist, rasch die Regierungskunst gelernt, deren offenes Geheimniß darin besteht, auf Kosten der Deutschen den Slaven nationale Konzessionen zu machen und den staatsverderblichen Nationalitäten streit auszunützen, um schädliche Regierungsvorlagen möglichst glatt durchzubringen. So wenig wir uns mit den Klerikalen auf nationalem Boden getroffen haben, ebensowenig fanden

wir uns auf wirthschastlichem, als eS galt, die österreichischen Interessen gegenüber den unga rischen zu vertheidigen. Redner bespricht die Haltung der klerikalen Abgeordneten tm Ausgleichsausschusse, die durch ihr Votum gegen die SalzpreiSherabsetzung, gegen die Statuierung eines Quotenjunktim, gegen das Verbot deS ungarischen Hausierhandels in Oester reich, gegen die Anhörung des Tiroler Landtages in der GetreidezuschlagSftage sich mit ihrem eigenen Programme und den Beschlüssen ihrer eigenen Land tage in grellsten

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Seite 1 von 4
Datum: 31.07.1923
Umfang: 4
, den deutschen Staats- Arbeitern und -Beamten Monatsgehälter, die j vom Eifenbahnsbreckenwärter bis zum Regie- rungsrat fe nach der Besoldungsgruppe 5 bis 12 Millionen betragen I Welches Land der Erde — außer dem ebenfalls reich gewordenen Rußland — ist in der Lage, seinen Arbeitern und Beamten solche rieseichaften Gehälter zu geben? Auch in der angeblich zusammen brechenden deutschen Privatwirtschaft verdient- ein gewöhnlicher Arbeiter heute wenigstens eine Million in der Woche. Qualifizierte Arbeiter

. Für noch nicht einmal 2V Cent? kann man im> Schnellzug von Berlin nach Ham burg fahren! Freilich behaupten die Zeitungen, daß die Bahnen nur deshalb so überfüllt sind, weil die Deutschen so viele Waggons hätten ab liefern müssen, das ist aber sicher eine der üb lichen Lügen im Rahmen der Arm-Deutschland' Propaganda. Die Wahrheit ist, daß in Deutsch land Alt und Jung, Reich und Arm Erholungs reisen macht. Kaum ein Land — Österreich, das sich bereits vor Deutschlund als das ärmste Land ausgab und deshalb durch den B^ierbund

Bezugsgebühr für das Ausland l. 10^0. Fortlaufende Annahme des Blattes verpflichtet zurZahIung derBezugsgebiUir Nummer 173 Meran. Dienstag, den 31. Zuli 1923 55. )ahrgana Eine Kundgebung der deutschen Reichsregierung. Berlin, 29. Juli. Eine vom Reichspräsidenten und sämtlichen Reichsministern unterzeichnete Kundgebung lautet: Zu der schivcren Bedrückung und Knechtung, denen die Volksgenossen! des desetzten Gebietes mu Rhein und an der Ruhr ausliesest sind, ge sellt sich auch im nichtbesetzten Deutschland

von allen Leistungsfähigen im unbesetzten Deutschland durch Vervielfachung der bereits der Geldentwertung angepaßten Einkommenfteuervorauszahwng groß« Leistun gen fordert. Diese Maßnahmen werden dem Reich rasch sehr erhebliche Geldmittel zuführen. Die Ausgabe einer wertbeständigen Anleihe soll weitesten Volkskreisen die Möglichkeit vielen, das Sparbedürfnis zu 'befriedigen, sich gegen Geldentwertung zu sichern und so auch dem un- golundsn Ansturm auf Warenvorräte und De- vlsc-n entgegenwirken. Die auf dem Gebiete

des Goldkredites der Lösung näherbringt. Die hiermit in Kürze gekennzeichneten Maß nahmen werden, so weit sie der Mitwirkung der gesetzgebenden Körperschaften bedürfen, von die sen voraussichtlich im Laufe der nächsten zwei Wochen verabschiedet und sofort in Kraft gesetzt werden. Wenn auch nicht bei jeder dieser Maß nahmen die Wirkung sogleich deutlich fühlbar wird, als Gesamtergevnis wird, soweit es an der 'deutschen Regierung liegt, dadurch eins Ent spannung der Wirtschaftslage eintreten. Das deutsche Volt

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Seite 2 von 6
Datum: 18.09.1889
Umfang: 6
? Muß denn dieser Adel sich nicht gleich dem deutschen Bürger denken, daß ihm im czechischen Staate die Rolle der Heloten zufallen würde? .... Es wäre vergebens, sich darüber zu täuschen, daß durch die Ernennung des Grafen Thun die «.zechische Bewegung mächtige Impulse erfahren hat. Die Gaugrafen und Eoncordatsritter wittern Mor genluft, die Aera der Fundamentalartikel entsteigt den Gräbern. Nur zu! Die Czechen schwelgen gerne in der Erinnerung an jene halbvergangene Zeit, wo ein unfähiger

Staatsmann Oesterreich an den Rand des Abgrundes brachte. Gedenken sie aber auch der damaligen Bewegung unter den Deutschen? Wie sich Alles zusammenschloß, wie das gemeinsame Gefühl der Gefahr das deutsche Bewußtsein mächtig entflammte, wie Versammlung auf Versammlung, Protest auf Protest folgte, wie die Kraft der Agitation all die Jesuitenkniffe des „Faschingsministeriums' durchbrach, bis es der turor teutomcus endlich hinwegfegte! Und glauben die Czechen und die Regierung, daß dasselbe Bild

sich nicht wieder zeigen wird? Die Deutschen, sagte zu jener Zeit Moriz von Kaiserfeld, werden eine Politik verdammen, welche sie zwänge, auch ihrer seits über die Geschichte ihres Volkes, über ihr historisches und unveräußerliches Recht nachzudenken . . . Auch heute würden die Deutschen eine solche Politik verdammen und dies am deutlichsten kund thun durch Fernbleiben von der Königskrönung. „Die Königskrönung', so sagte der Abgeordnete von Plener in der Adreßdebatte des Jahres 1885, „wird nicht erhoben

zu können, die Deutschen in Böh men werden bei dieser Krönung nicht aiuvesend sein.' Dieser Standpunkt ist auch heute noch für die Deutschen maßgebend und wenn die Regierung, wie es den Anschein hat, sich auch über die eventuelle Abwesenheit der Deutschen leichten Sinnes hinweg setzen zu können vermeint, so wird dies fiir die Deutschen ein um so lauterer Mahnruf zur Festig keit und Einigung fein. Zusammenzustehen ist heute die erste Pflicht. Möge also immerhin die böhmische Königskrönung kommen

, wir werden auch sie überdauern. Aber es könnte dann — und dies fürchten wir als österreichische Patrioten — auf dieses traurige Capitel unserer inneren Politik ein noch viel traurigeres folgen, welches die Ueberschrift trägt: Die Versöhnung der Deutschen. Die Waltherfeitt m Kozen. (Orig.-Bericht der »Mer, Ztg.') (Schluß.) Bozen, 17. September. Im Bürgersaale begann um 1'/-Uhr das Festmahl, zu dem sich an fünf Tafeln etwa 200 Personen einge- funden hatten. Die Tafelmusik besorgte die Capelle des Infanterieregimentes

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Seite 2 von 22
Datum: 22.12.1897
Umfang: 22
der russischen bewiesen. So lange die Deutschen in Oesterreich sich nicht mit der Rolle der Gleichberechtigten unter den andern Völkern bescheiden, werde der weltgeschichtliche Prozeß der Zusammenfassung so vieler verschiedener Völker nicht als gelöste Aufgabe zu betrachten sein. Diese Lösung sei aber nothwendig und werde mit geschichtlicher Gewißheit erfolgen. Dann (d. h. nach erreichter slavischer Vorherrschaft) freilich werde Oesterreich anch viel von seiner Bündniß- fähigkeit für das Deutsche Reich

ein gebüßt haben. Es sei an der Zeit, rechtzeitig die politischen Verbindungen auszu bauen, die durch eine angebahnte Verständigung zwischen Oesterreich und Rußland allein über die auf der Balkanhalbinsel zu beobachtende Politik in das Reich erfreulicher Thatsachen getreten wären. — Diese Frage der mangelnden „Bündniß- sählgkeit Oesterreichs' sür das Deutsche Reich, welche „Nowoje Wremja' als Ergebniß einer historischen Evolution (der slavischen Hegemonie) ansieht, ist auch von deutschen Politikern

Seit« S von zwei Nationalitäten, von denen die eine mit uns durch die Bande des Blutes, durch die Sprache und Kultur unzertrennlich verbunden ist, um Ab» wehr der slavischen Fluth, und da können die Sym pathien nur auf Seite der Deutschen stehen. Weder diesseits noch jenseits der Grenze denkt irgend eine verantwortliche Persönlichkeit an Annexionen!' Diesen Ausspruch, dem alle Deuts ch- Oestcrreichcr vollständig beistimmen, mögen sich Jene ernstlich gesagt sein lassen, die ihnen stets hämisch

und Plünderungen, tragen mir die Deutschen Schuld. Wie konnten sie auch den An trag Dr. Lippert's einstimmig annehmen: „Der Deutsche Verein in Prag erklärt, daß die Deutschen Prags auch in den schrecklichen Ereignissen der jüngsten Tage keinen Anlaß finden, von ihren be rechtigten Ansprüchen als Mitbewohner der Haupt stadt Prag zurückzutreten. Solange Prag die Haupt stadt des ganzen Landes und das Zentrum der beiden Böhmen bewohnenden Nationalitäten ist, fühlen sich die Deutschen doppelt verpflichtet

und angespornt, olle ihre Ansprüche hoch zu halten, die deutschen Institute — die beiden Hochschulen und die übrigen Anstalten zur Pflege deutschen Lebens und humaner Erziehung — sowie alle dasselbe er strebenden Vereine mit Einmülhigkeit und mit ver doppelten Anst, engungen zu unterstützen, und er warten von den Organen der neuen Regierung Schutz und Unterstützung in diesem Streben.' Die Slaven scheinen sich dagegen ungestört in fremde Angelegenheiten einmischen zu dürfen. Vor der Abreise von Krakau hielt

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Seite 1 von 4
Datum: 18.02.1924
Umfang: 4
durch feine für dle Deutschen einseitig ungünstigen Artikel in dea großen italienischen Ieiwagen Hervortal. Dle Regierunq gedachte zwar bis zum leh! n Tage noch, auch einen Deutschen in die Regie rungsliste aufzunehmen, doch stellte« sich dieser Absicht so große Schwierigkeiten entgegen, dah man im letzten Augenblick «rauf verzichtete und mm Dr. Ztalo Lunelli in Vogen sowie der Pu blizist Ciarlanilini als Vertreter d« Oberetsch allein ia Betracht gezogen wurden. Während dem deutschen Vertreter elue rela

wirtschaftliche Ver- tretuag de» deutschen Volk» bei der Regierung zugefallen wäre, handelt es fich hier um eine rein politische. Was wir davon zu erwarten brauchen wir nicht erst auseiuaaderzu. ^ ^ ^ ist Mvn jedsrchalls mit der Liste Auia zuUieden, da eigenWch nur ein boden- KmM>iai -au>k derselben steht, während Venetien von IL Posten. S dm heimischen eiNWvlilumt mmdein. Es wurden Mw außer GqflWten auch mehrere tllchtlge Li- bervle in diiÄse Liste MWenowmvn. doch lein ei^iger ^nMrer Liberaler

» liche Bezugigebühr fiir das Ausland I. 10.L0. Fortlaufende Annahme de» Blattes verpflichtet zurZahlung derBezugsgebü hl 66. Jahrgang Elberfeld. IS. Febr. Zn einer Versamm lung der Deutschen Volksparlei sprach gestern Außenminister Dr. Stresemann über dle gegenwärtige volilische Lage. Er erwähnte tn seiner Rede, dah die seht zwischen Arankreich und Deutschland im Gange befindlichen Verhand lungen hauptfächlich auf die Herstellung der Zoll- und Verkehrsfretheiten. fo> wie überhaupt auf die Herstellung

nur dann eine solche erhalten werde, wenn die wirtschaft liche und polilifche Eintgkeil des ganzen Reiches wieder hergestellt werde. So lange dies nicht der Fall sei, werde das Reich nie ausreichende Garantien für eine, geregelle Verzinsung und Löschung der Anleihe geben können. Die autonome separatistische Re gierung der Pfalz erledigt Paris. IS. Feber. Der von der Rheinlands- kommission in die Pfalz entsandte Interalliierte Unterausschuß hat mit den bayerischen Vchörden vereinbart, dah der permanente Ausschuß

Degoutle Kal für das befehle Gebiet verboten, dah der deutschen Steuerbehörde die Steuern und Ab gaben in französischen oder belglschen Francs bezahlt werden. Ebenso verbot er die Ausfuhr dieser beiden Valuten aus dem besetzten Gebiet. Die ewig schlotternde Angst und das böse Gewissen. Paris. IS. Febr. Laut .Echo de Paris' «erde sich die Dotschaster Sonfereuz demnächst > fehr wahrfcheinlich wieder mit der deutschen Ab« > rüstungsfrage beschäftigen. Die französische Re- ü Gerung fei nämlich der Ansicht

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Seite 2 von 8
Datum: 04.04.1889
Umfang: 8
. Der clericale Abg. Dr. Gasser, der seine Jungfernrede hielt, sprach über das Drückende der Hausclassensteuer in Tirol, welche bewirke, daß in den Tagen der Gefahr kein Mensch mit Freude für das Reich kämpfen werde. Abg. Dr. Kronawetter erwiderte Herrn Dr. Gasser sehr treffend, daß es ja die die Tiroler clericalen Reichsrathsabgeordneten selbst gewesen seien, welche seinerzeit die Gebäude steuer bewilligten. Kronawetter hielt Herrn Dr. Gasser auch mit Recht vor, daß die Tiroler Clericalen

, welche mit geholfen, die drückende Steuer dem ganzen Reiche auszulasten, nun nicht müde werden, Ausnahmen für Tirol allem zu be gehren. „Das wollen wir ja gar nicht!' meinte Abg. Gas ser. „Ja, das wollen Sie,' erwiderte Dr. Kronawetter. (Zustimmung.) „Sie verlangen nur eine Ermäßigung für Tirol und nicht für das ganze Reich, und da kann ich Ihnen nur Eines sagen: Hätten S' es halt nicht bewilligt. (Bei fall und Heiterkeit links.) Und durch Ihre Stimmen ist es ja zu Staude gekommen. (Beifall links

auf eine Herabsetzung des geistigen Könnens und daher der geistigen Volkskraft hinausgehen, daß man das als einen faulen Witz hinstellt.' (Lebhafter Beifall links.) Abg Fiegl: „Ich habe die Besprechung der Tiroler Ver hältnisse als faulen Witz bezeichnet'. (Rufe link»: Ruhe!) Abg. Dr. Kronawetter: „Ich habe hier für das ganze Reich zu sprechen und lasse mir ihre Belehrungen nicht ge fallen. (Beifall links.) Was Tirol betrifft, betrifft das ganze Reich, und was die Tiroler zu wenig zahlen, müssen

, denen sie oft höhnend die Mündung ihrer geladenen Gewehre vor's Ge sicht halten oder mit scharfen Tomahawk am Hals herum kitzeln, und was das Schlimmste ist, stören den Betrieb der Pflanzung, indem sie die schwarzen Arbeiter entweder zum Weglaufen überreden oder dieselben mit Gewalt hinwegsühren. Kommen die Arbeiter nicht bald zurück, so ist der Ertrag «wer ganzen Ernte verloren. Auf der Straße in Apia sagen die Kerle offen, die Deutschen seien Feiglinge, sie möchten nur angreisen, gern

würden sie mit denselben den Kampf aufnehmen. Jeden Tag laufen neue Gerüchte von Gewaltthätigkeiten auf den Pflanzungen ein. Die bis dahin gegen jeden Weißen, be sonders Deutschen, beobachtete Scheu hat sich in Verachtung, Haß und Wuth gegen dieselben verwandelt. Um die Wohn- und Lagerhäuser unserer Firma gegen die oft angedrohte Jnbrandsteckung seitens der Rebellen zu schützen, ist eine Wache (circa 40 Mann) von den Kriegs schiffen in unser HauS gelegt. Da also die Samoaner sich an diese Gebäude nicht heranzuschleichen wagten

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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1889
Umfang: 8
Seite 2 Werauer Keitung. Nr. 13 scrtigung für das Vorgehen des Deutschen Schul- vcreins und kein billig denkender Wensch wird gegen denselben eine Einwendung erheben, selbstverständlich immer vorausgesetzt, daß man es in den sogenann ten deutschen Enclaven mit wirklichen Deutschen oder solchen Ueberresten derselben zu thun habe, die nicht schon so weit italianisirt sind, daß man sie mit den ger- nianisirtcn ehemaligen Wenden und Sorben Kärntens oder Preußens auf eine Stufe stellen

auf, den das Fortbestehen eines Zankapfels hervorruft? Briugen uns diese, für die Italiener Wälschtirols die Durchlöcherung ihres sonst homogenen Sprachgebietes bedeutenden, deutschen Oasen einen Kraftzuwachs für die nächst- gelegenen deutschen Gebiete? Wenn man sich die sehr nahe liegende Frage znr Entscheidung vorlegt, ob das viele, für einen in der fernen Zukunft vielleicht dennoch zweifelhaften Erfolg aufgewendete Geld nicht besser für die inten sivste Förderung des Deutschthums, in dem durch die stets zunehmende

wälsche Einwanderung gefähr deten deutschen Südtirol angewendet erschiene, so möchte man sich fast der Anschauung zuneigen, daß es besser sei, den glimmenden Brand im eigenen Hause zu löschen. Doch wollen wir auf diese Frage nicht näher eingehen, es genügt, dargelegt zu haben, daß thatsächlich nur ideale nationale Gefühle in dem Schutze des Deutschthums in den wälsch- tirolischen Enclaven ihre Befriedigung finden und daß practische Vortheile für das Deutschthum hiebei gewiß in nur sehr geringen! Maße

herausschauen. Daß diese Thätigkeit als Endziel die Germanisiruug Wälschtirols habe, kann bei obiger Sachlage wohl nur von einfältigen Leuten geglaubt werden. Wie der Kampf zwischen dem Deutschen Schulvereiu uud dem Pro Patria-Nereiue auf dem heiß umstrittenen Gebiete enden werde, ist vorerst nicht abzusehen, doch weisen die Erfolge, die der letztere Verein mit feinen geringen Mitteln bereits errungen hat, darauf hin, daß man seine Kraft nicht unterschätzen darf. Ziehen wir in Rechnung, daß der Tag kommen

wird, an welchem die Italiener des Königreiches ihren Stammesbrüdern in Oesterreich uud Frankreich ohne politischen Hintergedanken ebenso loyal beistehen werden, wie die Deutschen des Reiches uns zahl reicheren Dentschöstcrreichern im gesetzlichen Kampfe um die nationale Schule Hilfe leisten, so ist es sehr fraglich, ob es denn uns Deutschen noch mög- ten i>er Unterricht der katholischen Jugend der katholischen Lehre zu entsprechen habe, der Religionsunterricht von der Volksschule bis zur Universität nur von bischöflich

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Seite 4 von 12
Datum: 04.05.1918
Umfang: 12
Heiu.a.schafsen^. Die ^.riege-z.ilungen, die sich die ^ronr.rup-- Pen selbst g.sa,as,en, stel.en .n.turhistoriset'e Eizeugnisse dar, deren Wert fast mi. jedem Tage wächst. Manch«! von ihnen haben es zu Auflagen von ^U.0 0—50.^t.0, ja li.0.0^ gebrach.. Nichl zu unterschätzen ijl auch die aröeit der satirischen und humorijnsch.n Presse, die wertvolle Dienste in dem in der i^a Ken 'Wel. g.gen uns entbrannten Äamj.fe geleistet hat. Die wichtigste Tätigkeil der deutschen Pres e bestand im Kr.ege in der Abwehr

ich^n G g- ner iähil t und Ber^ änznis ür dcu s l).s ^esen w.ckt Deuts ,e Zeil. nge > im Aus an rönmn ^wiß mißlich. D en>.e leisten A^>.r eine .irferc ^.irkuii^ ari nettere ^ol streife im Ausia id .önnen n^r Zeitungen ausüben, die in der Landessprache erscheinen. Die wins cl asl.iche Lage der deutschen Zei- inngen wurde d. rch die Schwier igttilen der technischen Herstellung durch dle »-l erordent- lici en Preist, uer.^ngcn er Rohstoffe durch- die Erhöhung der Lö^ne, den Personalmangel uiw. c.a/iz wesentlich

erschwert, ^ahtrei^e^ Zerrungen sind inf.?g; dies r Schwierigkei en eingegangen, Währens vor dem Krie e 35 v' w'.ch igere po itische Blätter restanden smd setz: nur mehr 26^0. Die Za)l der ba rischen Zeimngen la.' sich v >n 12.6 auf 113^ ver- minderi. Die ^ahl der auf dem Felde der Ehre ge'allenen Mitg iedcr der deutschen Presse ist s hr ^oß. Zahlreiche Manne der Feder ha^en sich hohe vr'egsauszeichnun en erworben. Um so mehr muM die verletzende „Meraner Zeiwng' Art, in der sich ein bayrischer Reichsrat

auch an der äußeren Polilir bringen. Im vamp>e um die En.Wick lung des deutschen NolteS muß die Presse oüyrerin sein. Bei dem neu ernach.en poli- .ischen Let>en ist aus ein Verstehen zwischen presse, Boll und Regierung zu hoffen. Oer Sckwur von 6ra2. Meran, 4. Mai. Am vergangenen Sonntag war das deutsch' Graz wieder 'zu einem Äoustag zusammen treten, an dein Tausende sich einsand^n. Die .'wl unseres Volkes l,at die Schrämen der '^ar.eien zerrijsen und alles, was mit dem Bol^e fühlt, snart sich zusammen. Von Tag

zu Tag steigt die Erre gung im deutschen Volke Oester reichs. D^e 5!vorte des nenen Bürgermeiilers von Graz Advls Fizia aus dem Gramer Vol^s^ag haeen ganz Deutsch Oesteerei^) au^ dem Herzen gesprochen. Er la^le: „Es muß endlich üar und d.eut.ich gesagt werden, Haß, unj^re Geduld nun zu Ende i>t. !^vir sind illlhryaftig ein Boll in ^cot gewor den, und nir ha.>en keine Zeit Mt.hr, üocr S.aalsnolwendigleiten nachzudenken. Wic sind politisch ein Voll in Not geworden und ^ind .es wirtsüasllich ebenso

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Seite 2 von 16
Datum: 08.01.1899
Umfang: 16
hübsch klingt, besonders wenn man nicht weiß, mit welchem mitleidigen Lächeln dieses Wort ausgesprochen wurde. Es hieß in Wahrheit soviel als: das Volk der unpraktischen Leute, der Trümmer, die über ihren idealen Hirn- gespinnsten den Boden des Thatsächlichen unter den Füßen verlieren, die ihre Nase zu den Wolken auf richten und dabei über jeden Stein stolpern, der ihnen im Wege liegt oder von Anderen hinge worfen wird. Wir im Deutschen Reich haben uns das ein wenig abgewöhnt — ich glaube

auf dem Gebiete der äußern Politik. Aber in Oesterreich herrscht bei den Deutschen noch ganz der alte Zustand. Denen kann das Wasser bis an die Kehle gehen, da schreien sie noch nicht, sondern erst, wenn es ihnen bis in den Mund läuft. Dann ist es aber in der Regel zu spät. Die Schlamperei, die hat sich von da aus über das ganze Reich verbreitet — und bei den Deutschen am allermeisten. Die Herren von der „Veruneinigten Linken', die nie eine recht vereinigte gewesen ist, sehen Sie sich sie nur an, sie erinnern

, unsere Beziehungen zu Oesterreich an genehm zu gestalten und zu erhalten, obwohl es andererseits mich nicht gerade freuen konnte, daß die Rathschläge, die ich Andrassy auf dessen Wunsch in Bezug auf die innere Politik gegeben und von denen ich bestimmt weiß, daß sie zum Ohr seiner Majestät gelangten, keinerlei Beach tung fanden Einer jener Herren, die sich in der Wiener Hofburg so zahlreich finden, deren Uniform expreß deßwegen so reich mit Gold ge stickt zu sein scheint, damit man nicht sieht

war, wie kaum eine zweite ihre gänzliche Unfähigkeit zum Negieren dargethan hat, trotzdem .im Wiener Hofe genießt. Er giebt sie knapp und klar in Folgendem wieder: „Der Grund, aus welchem mau in Oester reich die Polen so streichelt, ist ein doppelter. Einmal will man für den Fall eines Krieges mit Nußland sich die Sympathie der russischen Polen sichern; sie sollen immer sehen, um wie viel besser es ihre Stammesgenossen in Galizien haben. Ob man dabei nicht auch an unsere polnischen Unterthanen denkt

. Das wäre freilich für Rußland schlimmer, als sür uns!' Scharf charakterisiert BiSmarck auch die Deut schen in Oesterreich, insbesondere die Abgeordneten derselben. Es ist hiebe! allerdings nicht zu über sehen, daß diese Kritik einer früheren Epoche an gehört und im gegenwärtigen Momente wohl milder ausgefallen sein würde. Sie lautet: „Die Deutschen in Oesterreich verkommmen unter der Last ihrer idealen Vorzüge. Man nannte die Deutschen im Allgemeinen früher das Volk der Denker, ein Wort, das recht

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Seite 2 von 16
Datum: 05.03.1899
Umfang: 16
? mit dem Slaven- thum sein muß, an welchem man heute in Oester reich krankt, und daß ihm auch in Wien eine deutsch gesinnte Regierung lieber sein wird, als ein slavi sches Regiment, das mit absoluter Nothwendigkeit zu einer Zersetzung der Monarchie führen muß. Die Beseitigung der Krisis in Ungarn muß noth wendig auf Oesterreich zurückwirken, und so läßt sich, wenn die Deutschen zusammenhalten, eine Wendung zum Besseren hoffen.'

des selben nach Veröffentlichung seine? Manifeste? sofort vuSein- andergehen sollten. Die Einheit des Ganzen mit der Selbst- ständigkeit und freien Entwickelung seiner Theile, «ine starke, da? Recht und die Ordnung schützende Gewalt über daS ge- sammte Reich, mit der Freiheit des Einzelnen, der Gemeinde, der Länder seiner Krone und den verschiedenen Nationalitäten in Einklang zu bringen, die Begründung einer kräftigen Verwaltung, welche gleich weit von beengender Zentralisa tlon und zersplitternder

werden, hat Abg. Demel in einem geschichtlichen Vorbilde denen vorgeführt, für die dies gesprochen wurde: „DaS Reich der Ostgothen', betonte der Redner, „verfiel dem Untergange, weil et den schlauen Italienern gelang, das nationale Herrscher haus der Amaler seinem gothischen Volke abwendig zu machen und durch königliche Gunst die Verwaltung an sich zu reißen. Im Besitze der Macht verriethen die Italiener um den erträumten Preis der Unab hängigkeit das Reich. Die Führer des Gothen- volkes wurden am Hofe

in Ravenna verleumdet, gerade so, wie man jetzt das deutsche Volk in Oester reich zu verleumden sucht Zu spät erkannte man am Königshofe, daß man die Verwaltung des Reiches dessen Feinden ausgeliefert, zu spät klagte daS Haupt des KönigshauseS: „Es ist kein Heil für einen Fürsten, denn bei seinem Volke'. Ahnungs voll rief Redner am Schlüsse auS: „Wenn die Gnade des Himmels und der Glücksstern der Habs burger den Grafen Thun nicht bald wegfegt von dem Steuer dieses StaatSschiffes, so wird sein Name

in die Geschichte der Dynastie und die Ge schichte Oesterreichs eingetragen werden mit Blut und Thränen'. Möge diese Mahnung eines warmherzigen Patrioten nicht überhört werden! Man vergißt heute in Oesterreich, daß die Deutschen den Kern und das Rückgrat der Monarchie bilden, daß sie, wie Menger erinnerte, zu den gemeinsamen Aus gaben mehr besteuern als der gesammte ungarische Staat! Sie sind die Lehrmeister der Armee, die Vertreter der Industrie und des Handels. Muß nicht die beschämende Rolle

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Seite 2 von 6
Datum: 03.05.1923
Umfang: 6
verlangt, um die deutsche Konkurrenz auszusäMen. Sie wäre weder befragt, noch von der Besetzung der Ruhr verständigt worden. Immerhin könne, so schlaf; optimistisch Herr de Wendel. Frank reich als ackerbautreibendes Land länger durchkälten als Deutschland. Deutsche !>Bootskriegführung. Das Arbeitermitglicd Morel! richtete im englischen' Unterhaus eine Anfrage an die Negierung wegen der Rede des ameri kanischen Admirals Sims, wonach die Preß berichte über angebliche, von deutschen »Booten begangene

. tnrs in der nationalen Miliz verwenden könne. Die Zeitungen fassen die Demission De Vvcchis als eine Maßregelung in Folge der «unglücklichen' Turiner Rede, die nahe zu in der gesamten Presse fckwrfste Kritik erfahren hat. auf. Ausland. Pressestimmen zur deutschen Note -- Frankreichs llnversöhnlichkcik. Varls. 3. Mai. Die Presse bezeichnet die Tlole als ein Llendwerk und eine kiinlcr- hältigkeil, auf die Frankreich nicht hinein fallen werde. Im französisäxm Auswärtigen Amte wurde bereits gestern

abends erklärt, das, Aronkreich die )tote gor nicht beantwollen werde. Brüssel, 3. Mal. hier wurde gestern abends erklärte, das; Belgien erst nach Aus sprache mit der französischen Regierung anl- Worten «verde. R o m. Z. Mai. In hiesigen Regierungs- kreisen ist man der Ansicht, daß man das Angebot der deutschen Regierung sehr wohl als Grundlage für Verhandlungen nehmen könne. London, 3. Mal. Die hiesige Presse drückt sich gewählter als je aus. Ein Teil erklärt die Ttote für unannehmbar

, während der andere meint, Deutschland hätte wohl l»ei gutem Willen mehr bieten können. Die Regierungsblätter halten sich sehr reserviert, so daß von keiner englisch» Meinung ge sprochen werden kann. London, 3. Mal. Die englische Presse äußert sich recht pessimistisch Wer die Aussichten des deutschen Vorschlages. Die „Times' schrei ben, es sei nur geringe Aussicht vorhanden, das; sich die Haltung der französischen Regierung ändere. Die Franzosen verlangten, Sah Deutsch land zunächst seine Waffen niederzulegen

Grausamkeiten nichts anderes als Propaganda gewesen seien. Monsell erwiderte für die Regierung, die vollen Informationen mit Bezug auf die Graufgimkeiten, die von deutschen l'-Boots- konunarildanten bedangen worden seien, feien in Uebereiustiimmmg mit dein Frie densvertrag von der alliierten Unt'rkom- mislion im Ailigust t919 gegeben worden, und daß er niä^ die Behauptung anerken nen könne, daß diese nur Propaganda waren: anderseits hätten sich zahlreiche deutsche II-Bootsoffiziiere

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Seite 2 von 14
Datum: 23.10.1910
Umfang: 14
ihre Tiraden, um das deutsch-österreichische Volk als hochver räterisch zu brandmarken. Und so sind die „Alldeutschen' in Wahrheit die Feinde der Deutschen in Oesterreich Wollen wir aber im Deutschen Reich unsere Volksgenossen in Oester reich fallen lassen? Keineswegs! Im Gegenteil, wir wollen sie stärken gegen alle nicht deutschen Elemente, so weit uns das möglich, ist. Und die Möglichkeit dazu ist vorhanden. <Äe kann sich zwar heute nur in Wünschen und Vor schlägen äußern, aber diese sind keineswegs

Seite 2. Nr. 127 Meraner Zeitung' selbst unsere liberalM.Katholiken nicht. '''V ^ Sollte aber Oesterreichs die Jesuiten -ab schütteln, wie schon einmal zu Zeiten der großen Maria Theresia und kämmen wieder Zeiten, wie nur Anfang des vorigen Jahrhunderts, wo unter dent Einfluß der gebildeten und toleranten Bene diktiner Friede zwischen Katholiken und Prote stanten herrschte, so wäre auch in diesem glück lichen Fall die Einverleibung Deutsch-Oesterreichs in das Deutsche Reich ein Unding : Tie

Deutschen Oesterreichs sind mit ihrem Kaiserhaus eng verwachsen, haben Freud und Leid mit ihm zusammen getragen, haben seit Jahrhunderten ihre eigene selbständige Geschichte. Trotzdem Habsburgische Schattenkaiser vom! ZV- jährigen Krieg an bis 1806 an der Spitze des alten ohnmächtigen „Römischen Reiches deutscher Nation' standen, trotzdem Oesterreich im Deut schen Buich bis 1866 das Präsidium führte, warm die Dieutsch-Oesterreicher innerlich längst vom übrigen Teutschland gelöst, haben ihre Eigenart

selbständig entwickelt und ihr ganzes Denken und Fuhlen ist von norddeutscher Art grundver schieden. Und das alles sollten' sie abschütteln, um ein Anhängsel des Deutschen Reiches zu werden? Ducan können nur Phantasten glauben! Diie „Alldeutschen' sollten doch an den Aus spruch denken, den Bismarck oft wiederholt hat: „Bestände Oesterreich-Ungarn nicht, so müßte man es schaffen!' Tje „alldeutsche' Partei diskredi tiert das Deutschtum in Oesterreich denn alle deutschfeindlichen Elemente benutzen

un ausführbar, wenn sie auch zu ihrer Erfüllung noch lange Zeit und viele Arbeit und Ausdauer beanspruchen. „Gut Aug will WÄe haben. Tier erste Wunsch wäre: Tie jetzige Allianz muß noch fester werden, als sie heute schon ist; beide Reiche müssen ein Schutz- und Trutzbünd nis abschließen mit gegenseitiger Garantie ihres Besitzstandes; der Angriff auf das eine Reich muß auch das andere zu seiner Hilfe ver pflichten. Ten iu Teutschland anwesenden Oesterreichern sollte es gestattet werden, ihrer Dienstpflicht

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