und dasselbe zu seinen scheinheiligen Zwecken in brutaler Weise ausbeutete, nicht ertragen und umsoweniger, als das „Tagblatt' immer mehr Anhänger gewann und das bis vor kurzer Zeit dominirende „Volksblatt- immer mehr in den Hintergrund drängte, trotz der heftigen Agitation des letz teren, welches kein noch, so verwerfliches. Mittel scheute,, das „Tagblatt' zu vernichten und über- dieß zur Erreichung dieses edlenZweckes großeOpser brachte, so daß sich sein Deficit in erschreckender Weise vergrößerte. Und dies Alles vergebens
. Es müssen daher wirksamere Mittel gefunden und angewendet werden. Und sie fanden sich auch: ein, einer deutschen rheinländischev-Zeit- ung entnommener Artikel? «Der Kampf um die Schule', welch er vom „Tagblatt' reproducirt worden war, sollte vor dem nahen Jahresab schlüsse den scheinbaren Anlaß zur Vernichtung des „Tagblattes' bieten. ^ Der betreffende Ar- tkel, welcher, an der Hand der Geschichte auf gebaut, allerdings nicht viel Schmeichelhaftes gegen die vor hundert und mehr Jahren von der Kirche
geleitete Schule enthielt^ und in dem auch gesagt wurde; daß dazumal die Kirche die Schule in wissenschaftlicher Beziehung ver nachlässigt habe und darum eine pflichtvergessene Mutter sei, wurde vom „Volksblatt' in nicht wiederzugebender und schamloser Weise gegen das „Tagblatt' ausgebeutet; ja, das.Volk, der Bischof, das Gericht und der Landtag wurde angerufen und zur Stellungnahme gegen dasselbe aufgefordert. - - . - ' Von einem Theil der ultramontanen Casinos, die noch sehr wenig Heil im Lande
gestiftet haben und an deren Spitze Hetzcapläne und dünkelhafte Egoisten stehen,- wurden Resolu tionen gegen das „Tagblatt- verfaßt und ver öffentlicht. Die Behörde sah sich genöthigt gegen das „Tagblatt' vorzugehen, im Landtage wurde das „Tagblatt' zur Verhandlung auf die Tag Sordnung gesetzt und bei derselbe» über dasselbe der Stab gebrochen; die ultra- montane Majorität hatte die Macht dazu und nützte diese ihr übertragene Gewalt in sehr energischer Weise aus. Aber noch immer nicht genug
! Der Generalvicar Bischof Dr. Bobel in Fcldkirch setzte diesen Maßregelungen die Krone auf, indem derselbe, von allen Äanzeln des Landes verkünden ließ, daß jeder, der das „Tagblatt' halte, dasselbe lese oder unterstütze, dem Kirchenbann verfalle. Unerhört im neun zehnten Jahrhundert! Solchen Gewaltocten und Uebergriffen sollte ^an der Hausthür — Pic riefen helle Stimme» und Nic die ganze Gesellschaft ans der Küche heranstürmei'd. Was war das und wer Las?' !Maskirte Gestalten drangen ins Haus im Be sitze