Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
Die Spieler bildeten mit der Zeit einen festen. Stock von Mitgliedern, die mit ganzer Seele bei der Sache waren. Die Schwachen schieden allmählich ans. Von den braven Bauern ans der Umgebung, die den Landsturm darstellten, sind besonders deren Anführer zu erwähnen, wie Josef W o 1 f, Bindhofbauer in Algund, Josef K i e m, Leiterbauer in Grätsch und Franz M a t z o 11, Sandgruber in Dorf Tirol. Ferner die Mitglieder der Meraner-Reservisten-Kolonne, die das französische und bayerische Militär
unter dem Kommando des Res.-Leutnants Joachim Pfitscher darzustellen hatten. Besonders aber waren es wieder die Mitglieder des Meraner Gesellenvereins- Theaters, die standhielten und zwar durch alle 22 Jahre des Bestehens. Wahrlich, der paar Groschen wegen haben es diese Leute nicht getan, sondern hauptsächlich aus Liebe und Freude zur Sache, zum Wohle der Stadt und im Interesse des ganzen Kurortes. Und nun zur Aufführung selbst. Zu Beginn derselben setzte die Musik mit einem flotten Marsche ein. Darauf erfolgte
, als die ganze herrliche Umgebung gleichsam mit in das Spiel hineinbezogen wurde. Es war, als erlebte man den Kampf unwillkürlich mit. Dazu der Zauber der Umgebung, die Begeisterung und Echtheit der großen Spielerschar und die Bodenständigkeit des Ganzen. Dann die prachtvoll gestellten „Lebenden Bilder', diese herrlichen Schaustücke, sowie deren Wirkung. Kurz, dies alles verlieh den Meraner Volksschauspielen eine Gewalt, die allen zu Herzen ging, und Fremde wie Einheimische folgten immer wieder entzückt