Meran : hundert Jahre Kurort 1836 - 1936 ; [Festschrift der alten Hauptstadt des Landes zum hundertjährigen Bestande als Kurort]
Die älteste Besiedelung der Merari er Gegend. Oswald M e n g h i n. Die älteste urzeitliche Siedelung, die bisher im oberen Etschgebiete bekannt ge worden ist 1 ), liegt auf dem stolzen Porphyrhügel von St. Hippolyt bei Tisens, von Meran in rund drei Gehstunden zu erreichen. Auf diesem Platze sind zahlreiche Pfeil spitzen; Messer, Sägen, Schaber und ähnliche Dinge aus Hornstein und Jaspis gefun den worden, außerdem Reste von Steinbeilen 2 ). Aus der Gaulschlucht bei Lana stammt
ein Kupferflachbeil 3 ). Diese Dinge beweisen uns, daß St. Hippolyt am Aus gange der jüngeren Steinzeit, als zwar schon das Kupfer, aber noch nicht die Bronze allgemein bekannt geworden war, ein kleines Dorf trug, das sich, wie zahlreiche jün gere Funde von dem gleichen Platze lehren, durch die ganze prähistorische Zeit gehalten hat. Wir können also die Besiedelung der Meraner Gegend bis um 2000 v. Chr. zurückverfolgen. Wie mag es damals im Burggrafenamte ausgesehen haben ? Zunächst müssen wir alles wegdenken
geier und viel anderes Raubgeflügel. Hirsche, Rehe und Hasen hat es sicher in x ) Zusammenfassend und allgemein über die Ur- und Frühgeschichte der Meraner Gegend 0, M e n g h i n, Neue Wallburgen im Etscfatale zwischen Meran und Bozen. Mitteil. d. Anthrop. Ges. in Wien XL, 1910; O. M e n g h i n, Zur Urgeschichte des Venostenlandes. Ebenda XLI, 1911 ; PiaLaviosa-Zambotti, Edizione archeologica della carta d'Italia. Foglio V, Merano. Firenze, 1933; J. Schmoranzer, Zur Topographie