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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 14 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
Schiffbrücke zu errichten sich anschickten, wurden sie am 6- Sep tember von den Kaiserlichen angegriffen, bei dem Kampfe verlor Karl sein Pferd und bekam einen Streifschuß an der rechten Hand; am 7. beschloß der Kriegsrat, obwohl Karl Einspruch erhob, den Rückzug, der in schmähliche Flucht ausartete; erst hei Bruck an der Leitha sammelte sich das Heer unter großen Verlusten wieder. Karl befand sich eben auf dem Wege nach Preßburg, um hei der Entsetzung von Raab mitzuwirken, als er die Nachricht

von dessen Übergabe, an die Türken empfing. Durch Geld mangel wurde er in Preßburg festgehalten und hielt sich dann in Ausrüstungsgeschäften zu Wien auf. Als ihm zu Weih nachten von Innsbruck aus 9000 fl. zugewiesen wurden, be merkte er, daß er damit kaum seine Schulden zahlen könne. Die Kunde, daß Kaiser Rudolf den Grafen Karl von Mans feld, einen der angesehensten Befehlshaber Philipps II. in den Niederlanden, zum Generalleutnant für den Feldzug im Jahre 1595 ausersehen habe, war dem Markgrafen gleichfalls

V. in seiner Instruktion für den nach Rom reisenden Administrator Jak. Müller vom 6. März 1595 die Wichtigkeit der Aufstellung eines tüchtigen Feldherrn in Ungarn betont, erklärt er zugleich für fraglich, ob sich Karl von Mansfeld dafür werde gewinnen lassen und ob Karl von Burgau und andere sich diesem untexordnen würden. Stieve, Briefe und Akten, 5, 251. . 2 ) Das bisher vom Türkenkrieg Mitgeteilte bei Hirn II, 289—309.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 9 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
— 9 — Am 14. Mai 1582 vermählte sich Erzherzog Ferdinand neuerdings in der Hoffnung, einen ihm ebenbürtigen Sohn als Nachfolger in Tirol hinterlassen zu können, mit Anna Katha rina, einer Tochter des Herzogs Wilhelm von Mantua und der Erzherzogin Eleonore, seiner Schwester. Karl von Burgau brachte, von Hans Albrecht von Sprinzen- stein begleitet, die Nachricht nach München mit der Bitte, daß Herzog Ferdinand bei der prokuratoriseben Trauung die Stelle des Bräutigams übernehme und dann die Braut

nach Tirol be gleite. Karl und sein Bruder nahmen auch au der Hochzeit selbst teil. Als nach dem Hochzeitsmahl, das im goldenen Saal der Hofburg zu Innsbruck stattfand, das Brautpaar den ersten Solotanz aufgeführt hatte, tanzte Herzog Wilhelm V, von Bayern als Stellvertreter des Kaisers mit der Braut, ihnen folgte Karl von Burgau mit Wilhelms Schwester Maria Maximiliana*). 1584 weilte Karl mit dem Erzherzog iu Grünzburg, als dieser den Herzog Ludwig von Württemberg belehnte * 2 ). 1585 reiste

er mit ihm und der Erzherzogin Anna Katharina nach Prag, wo Ferdinand im Namen Philipps II. von Spanien den Kaiser, sowie die Erzherzoge Karl und Ernst am 2. Juni mit den Insignien des goldenen Vließes schmückte, und von da nach Landshut, wo dieser am Fronleichuamstag den 20. Juni die gleiche Ehrung an Wilhem V. vollzog 3 ). Die Reise Karls im Frühjahr 1586 nach Loretto, Rom und Neapel stand vermutlich mit einer Brau tschau in Verbindung; schon seit geraumer Zeit war nämlich sein Vater bemüht, am spanischen

und an verschiedenen italienischen Höfen eine Braut für ihn auszukundschaften. Bald bot sich auch für Karl die Gelegenheit, seine Kriegs tüchtigkeit zu erproben, als er im Jahre 1587 die Ernennung ') Hirn II, 450—56. 2 ) Hirn II, 147. 3 ) Hirn II,' 105 f.; Riezler IV, 660 ; Beschreibung der Festreise von Innsbruck aus bis dabin zurück (14. Mai bis 2. Juli) und der sämt lichen Festlichkeiten durch den erzherzog 1. Hofsekretär Paul Zehendtner, gedruckt zu Dillingen von Job. Mayer 1587.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 13 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
13 Truppen verschaffte der Erzherzog seinem Sohne Karl den Ober befehl. Aber erst am 8. November erreichte dieser, weil durch Regen und Schnee Hochwasser bewirkt worden war, Agram. Einen Anschlag auf Petriuia vereitelten die Türken, rechtzeitig benachrichtigt, und zerstörten sodann auch Vukowiua. Die Truppen wurden in die Winterquartiere geschickt und begannen, da sie nur auf Z Monate geworben waren, sich aufzulösen. Auf die Bitte um Kontinuation des Kriegswesens und zugleich um Erhöhung

seines Deputats erhielt Karl zur Antwort, daß man 70.000 fl. für diesen Zue auseceeben, aber nicht um 7 Pfennige Nutzen geschafft habe. Ende Januar kehrte er nach Tirol zurück. Im August des Jahres 1593 eroberten die Türken Sissek in Kroatien, wurden jedoch im Oktober bei Stuhlweißenburg geschlagen und verloren im November Fillek. Der Kaiser ließ neuerdings in Innsbruck durch den Grafen Sigmund v. Hardeek und dann durch den Kriegsrat Zdenko von Berka Unterstützung fordern, der dem Erzherzog

auch den Oberbefehl in Ungarn an trug. Als sich zu Lichtmeß 1594 der Landtag zu Innsbruck ver sammelte, beschloß dieser, wie im Jahre 1592, wieder ein Re giment auszurüsten, bat aber -den Kaiser, dem Lande seinen Fürsten nicht zu entziehen, obwohl Karl von Burgau die Über nahme des Kommandos durch seinen Vater aufs lebhafteste im Rate befürwortet hatte in der Hoffnung, unter ihm um so leichter zu einer höheren kriegerischen Würde zu gelangen. Der Kaiser übertrug das Generalat seinem Bruder Mathias, seinem Jüngern

Bruder, dem Deutschmeister Maximilian, aber die Führung des Krieges in Kroatien. Karl sollte unter dem Titel eines Feldmarschalls ein Regiment nach Oherungarn füh ren, zugleich war ihm noch ein zweites in den Vorlanden durch Wernher von Reitenau auf kaiserliche Kosten geworbenes Re giment unterstellt. Am 2. September stieß er zu Mathias, der nach Aufgabe der Belagerung von Gran hei der Schüttinsel im Lager stand, Die Türken bedrohten Raab. Als sie über die .Donau eine

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 29 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
, nm mit ihm einiges zu traktieren, nach München kommen werde, sich deshalb mit ihm zu benehmen. Hiefür dankte ihm Karl am 19. und schickte ihm mit dem Bemerken, daß er des Herzogs Antwort erst gestern empfangen und auch noch heute vormittags mit ulmischen Gesandten ver- O handelt, zwei seiner Elite aber nach Innsbruck verordnet habe, eine Information. Er habe alles Strittige weggelassen, da es sonst der Punkte weit mehr gäbe; der Herzog werde jedoch aus der Schrift entnehmen, , wie har dt man mier zuesetzdt und wie gross

mein geduld ist; werden aber ausflicht nit manglen, wie die doctor wol finden khinden; will aber, wo E. L. an- stehen, verhofendlieh Dero solliche erweisliche bericht timen, dz Si genuegsam werden befinden khinden, dz es wider alle pillicheidt geschieht. “ Am 22- meldete ihm Max, daß er seine Beschwerde dem Bischof vertraulich mitteilte und sich ihm als Vermittler anbot, Erst am 3. Juni beantwortete Karl seinen Brief, da er sich bis zum 1. in Tirol befand und beständig krank war. Er warte

noch auf des Bischofs Erläuterung, werde sich aber gegen ihn so verhalten, daß der Herzog daraus abnehmen könne, daß ihm mit Ruhe wohl sei; habe der Bischof auch das Gemüt, werde man vielleicht wohl können für einander kommen. Dem Herzog war inzwischen, wie er am 8. Juni an Karl berichtete, nichts Neues vom Bischof zugekommen; am 13. aber erhielt er von Karl die Mitteilung, daß vor 5 Tagen Ge sandte des Bischofs in Günzburg eingetroffen seien, die ihn Ferd.-ZeitscMfi. III. Folge. 51. Heft. 3

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 37 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
— 41 — mern ein Kredenzsclireiben und wurde von Karl in den neu erbauten Saal geführt, den die Bildnisse von 16 Markgrafen zierten. Zugleich hat ihn der Markgraf nachzuforschen, welche Wahlsprüche die einzelnen Markgrafen geführt hätten, damit er diese den Porträten beifügen könne 1 * ). Im nämlichen Jahre wollte Karl eine besondere Wasser leitung aus Quellen in Günzburg anlegen, was ihm aber sein Landvogt, der für die Stadt nicht mit besonderem Wohlwollen erfüllte Don Rodrigo Barragan

widerriet. Dagegen erbaute er ■eine Donaubrücke, auf der man vom Kuhtor in gerader Rich tung nach dem Ried gelangte, wo er einen Pohlenhof anlegte -). Auch begann er 1615 den Bau des Kapuzinerklosters im ■Süden der Stadt, das sich bis zum Jahr 1806 erhielt 3 4 ). Zu Anfang des Jahres 1616 kam Karl auf einer Reise, deren Endziel wir nicht kennen, nach München und entschul digte sich nach seiner Rückkehr von Irmezhofen aus am 19. Januar bei Herzog Maximilian, daß er Eile halber ihm keinen Besuch

gab dieser auch seine Zustimmung zu der Grenzrenovierung, die der Markgraf mit der Stadt Augsburg ') Dr. Oskar Döring, Philipp Hainhofers Reisen nach Innsbruck und Dresden, Wien 1901, S. 7—9 u. 69. -) Edlhard 42 u. 89. 0 Ebenda 156, Vgl. auch 8. 41, fernera Baisers Guntia 109 u, der letzte Mgr. v. L. 31h. ... 4 ) R.-A. M., Pürstensachen, Nr. 34a, Prod. 21. 5 ) K.-B. I. 1616, ausg. Regimentss., f. 438 b (Erzh, an Karl).

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 18 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
Karl, um für die Hofhaltung zu Ambras Getreide und andere Lebensmittel in Bayern einzukaufeu, den Herzog' Mas um die nötigen Paßbriefe behufs deren Beförderung bittet, zugleich mit den Konzepten der fast immer zusagenden Antworten Maxi milians. Am 9. August 1599 schreibt an Karls Stelle dessen Kat Anselm Stöckl betreffs der Getreidebeförderung dem Herzog, da sein Herr vor zwei Monaten in die Niederlande verreist sei 1 ). Hier verweilte der Markgraf auf Besuch bei seinem Bruder, dem Kardinal

von einem Fieber ergriffen und starb am 12. November. Papst Klemens VIII., der ihn selbst mit den letzten Gnadenmitteln versehen hatte, schickte mit der Nachricht hievon einen besoudern Kurier zum Markgrafen Karl nach Ambras, welcher seinem Bruder an seiner letzten Ruhestätte in der Pfarrkirche dell’anima einen Grab stein setzen ließ 0- Am 4. März 1601 kam das schon über IQ Jahre alte Hei ratsprojekt zwischen Karl und Herzogin Sibylla von Jülich wirklich zustande. Sie selbst zählte damals 43 Jahre, wahrend

Karl im 41. Lebensjahre stand 3 ). Die bevorstehende Hochzeit ] ) Pasz, Vorder Österreich u. Burgau, Kr. 36, Abt. 1, Produkt 1—21b. (StöckVa Schreiben: Produkt 8). -) Über die Statthalterschaft und den Tod des Andreas, berichtet Sinnaeh er in seinen Beiträgen zur Geseh, der bischöfl. Kirche Sähen und Brisen, 7. Bd., 8. 699—711. — Karls Schreiben vom 19. Nov. aus Ambras an Hz. Mas von Bayern mit der Todesnachricht im R.-A. M., 1. c., Abt, 2, Prod. 1 u. 2 (Konzept von Maximilians Beileidsschreiben

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 19 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
19 hatte Karl von Ambras aus dein Herzog von Bayern am 4, Fe bruar angezeigt mit dem Beifügen, daß die Heirat „mit Vor- wissen und Zutun des Kaisers traktiert, er selbst aber des end lichen Schlusses und Vergleichung erst jetzt avisiert wurde“ 1 ). Herzogin Sibylla wurde zugleich vom Kaiser ermächtigt, ■den Erbschaftsverzicht, den ihre Schwestern Anna und Magda lena zu Gunsten ihrer ältesten Schwester Maria Eleonore ge leistet hatten, zu verweigern. Karl war ferner von den Katho liken

als Statthalter des Herzogtums ausersehen, während die Protestanten auf den ältesten Sohn des Pfalzgrafen von Neu burg, Wolfgang Wilhelm ihr Augenmerk richteten; aber die Bemühungen beider scheiterten an dem Widerstaude der Her zogin Antonia, welche nach dem Tode der ersten Gemahlin Johann Wilhelms, namens Jakobe, am 20. Juni 1599 dessen zweite Gattin geworden war 2 ). Erst im Jahre 1605 wurde auch bezüglich des Länderge bietes, über welches Karl mit Verzicht auf sein bisheriges Jahresdeputat die Herrschaft

im Aufträge des Hauses Öster reich mit Karls Bevollmächtigten Christoph Bordogna von Taxis, oberstem Kämmerer, Dr. Georg Wagner, Kanzler, und Friedrich Schrenckh von Notzing, Kämmerer und oberstem Rentmeister, zu Innsbruck vereinbart wurde, waren folgende: i) E.-A, M„ 1. c. Abt. 2, Prod. 3—5 (Schreiben Karls und 2 Kon zepte Maximilians für Karl u. Johann Wilhelm von Jülich mit seinem Danke für die bez. Mitteilung). -) Stieve. Briefe und Akten, V, 584. 3 ) Stiere, ibid. 767.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 20 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
20 Die Markgrafsehaft Burgau, Landgraf schaff Nellenburg mit den Yogteien Ach und Tengen und die Grafschaft Hohenberg' sollen in Abschlag der 30.000 fl., die Kaiser Ferdinand am 13. September 1561 zn Wien den Söhnen Erzherzog Ferdinands ais Deputat zugewiesen habe, gemäß den 1578 am 20- Mai und 1588 am 14. Juni auf gerichteten Verschreibungen Karl und seinen Erben als echte Manns- und Afterlehen zufallen, wenn aber solche nicht mehr vorhanden seien, an das Haus Österreich zurückfallen

; auch solle ohne Bewilligung des Lehens herrn nichts davon veräußert werden. Die als burgauische, neben- burgische und hohen belgische Lehen erkannten Lehenstücke sollen dem Markgrafen anheimfallen, die anderen bei Österreich, verbleiben, über die strittigen aber durch ein Kompromiß ent schieden werden. Aus den 7 Jahren 1588—94 solle ein Jahr gezogen und das Einkommen der genannten Territorien in diesem Jahre für die Höhe der Depntatssumme als Normaljahr gelten. Weil jedoch dieses Einkommen, nachdem Karl

sich anch der voraribergisehen Herrschaften Feldkirch, Bregenz und Hohenegg begeben habe, zur Abstattung des Deputats nicht ausreiche, solle dem Markgrafen dafür Krönburg (bei Memmingen) nebst der Exspektanz auf Erbach (bei Ulm) und auf andere etwa noch fällig werdende Lehenstücke zugewiesen werden. Auf den Wunsch des Kaisers und der anderen Mitinteressenten, habe Karl auch auf den Besitz von Ambras, Bottenburg am Inn und Schloß. Kolbenthurn verzichtet. Doch solle die Liberei, Küst-, Kunst

- und Wunderkammer und das Geschütz vollständig auf Ambras verbleiben. Hiefür seien ihm 170.000 fl- zu erlegen,. 61.000 fl. kommen hievon durch Zuweisung von Seifriedsberg, das von Karl Millinger auszulösen sei, in Abschlag. Schließlich werden dem Markgrafen hoch verschiedene Tapezereien - und Kunstwerke, darunter zwei Kirchenornate für die Kapelle in Günzburg, sowie die Plattnerei (einst Residenz des Kardinals Andreas) und die Weyerburg, die Philippinern; Mutter, nachdem sie nach Tirol übergesiedelt

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 25 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
— 25 Dem Vergleiche folgten noch besondere briefliche Verhand lungen zwischen dem Markgrafen und Erzherzog Maximilian. Karl ließ es hiebei nicht an „anzügigen Worten“ gegen die Kammer fehlen, was ihm aber der Erzherzog verwies mit dem Bemerken, daß diese nicht als Richter, sondern als Partei gegen ihn autgetreten sei 1 ). Am 22. willigte Karl endlich „um geliebter Kühe willen“ ein, daß er die Herrschaften samt den seit 1594 dazu gebrachten Gütern um 25.000' fl. nutzen und nießeo, dagegen

den bur- gauischen Bierheller der Kammer überlassen wolle, wofür ihm diese jährlich 5000 fl. nachzutragen habe; es möge ihm auch ■ das Deputat von 30.000 fl. bis zum Ende des Jahres noch ge währt werden 2 ). Den Belehnungsbrief für Markgraf Karl hatte König Ma thias schon am 4. Mai als ältester Erzherzog ausgestellt 3 ); die Belehnung selbst verzögerte sich bis zum 17. Sept., au welchem Tage sie von Erzherzog Max in der Anticamera morgens um 8 Uhr vorgenommen wurde. Die Immission wurde am 5. Ok tober

für .die Markgrafschatt Burgau in GKinzburg, am 9. für die Landgrafschaft Nellenbnrg in Stockach, am 13. für die ‘Grafschaft Hohenberg in Bottenburg vollzogen 4 ). ■ >) K.-B. I. 160.9; Konzept in Kaminersachen, f. 504 (8./8.). ' 2 ) Die Verhandlungen der Komproraissarien mit den Verordneten des österr. Hauses u. des Markgrafemu. T. auch die darauffolgende Kor respondenz zw. Max u. Karl sind in einem Lederfolianten des Kr.-A, M, Kr. 665 'zusammengestellt. Als Karls Verordnete sind hier außer dem ; uns bereits

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 38 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
— 42 — in diesem Jahre vereinbart hatte, mit dem Bemerken, daß er gar nicht zweifle, daß Karl alles dasjenige, was sowohl dies falls als auch sonst jederzeit dem Hause Österreich nützlich und fürstendig immer sein möge, sich nicht wenig angelegen sein lasse Ö- Am 2. Sept. beauftragte Maximilian den Landvogt von Schwaben, Georg Fugger und den Pfleger von Ehingen, Hans Christoph Schenk von Stauflenberg, das Schloß Kronburg, das vordem Freiherr Ernst von Rechberg vom Hause Österreich za Lehen trug

Karl einem Wunsche der Insassen entgegen, denen schon das erzherzog liche Dekret vom Jahre 1615 den bezüglichen Entschluß des Markgrafen angekündigt hatte 5 ). Das erst im vorigen Jahre dem Markgrafen eingeräumt© Lehen Kronburg versuchte ihm der junge Graf Wolf Konntet von jRechberg wieder streitig zu machen, auch Herzog Max von Bayern und der Kaiser selbst nahmen sich des Grafen an; doch der Markgraf war zu einer Herausgabe seines neuen Be sitztums unter keiner Bedingung zu bewegen '>). Im Jahre

1618 nahm bekanntlich der dreißigjährige Krieg* seinen Anfang, Dieser Krieg war kein unvorhergesehener und ') K.-B. I. 1616, ausg. Regimentss., f, 620 (Erzh. an Karl); vgl. Stetten I, 821. , s ) K.-B, L 1616, ausg. Schriften in Kämmers., f. 354. -ß Guntia 115 u, Edlhard 41. ■ 4 ) Hirn I, 423 ff. 5 ) R.-A, M., Privilegia etc., f, 141h. '1 Sieh bes. K.-B. 1. 1617, ausg. Schriften in Kämmers, f. 132 b (12./0., Erzh. an Karl) und 221 b (18./10,, Erzh. an Max v. Bayern).

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 30 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
von seiner Bereitwilligkeit benachrichtigten, persönlich oder durch Abgeordnete sich mit ihm zu vergleichen. Der Inhalt der 10 Beschwerden gegen Bischof Heinrich, welche Karl am 19. April dem Herzog geschickt hatte, ist kurz- gefaßt folgender: 1. Unterfange sich Bischof Heinrich der Begleitung, auch hohen und nledern Obrigkeit auf der Donaubrücke bei Dil lingen, obwohl sie zum halben Teil zur Markgrafschaft gehöre, wie dies auch, a(s vor wenig Jahren des Herzogs Vater zum Sauerbrunnen reiste

und als vor zwei Jahren Karl den Bischof besuchte, so gehalten wurde. 2. Habe dieser im Vorjahr Generalmusterung zu Zusam- altbeim auf burgauischem Gebiet trotz schriftlicher Abmahnung vornehmen und hier auch eine Schanze aufwerfen lassen. 3. Als der Burgauische Landammann gegen das gartende Gesindel einen Streifzug vorn ahm und an der Kirche zu Bfersen in dieser Sache ein Mandat anheften ließ, habe dieses der Pfarrer abgerissen und erklärt, wenn tausend Mandate daselbst ange schlagen würden, wolle

er alle abreißen. Auf ein hierauf er- , gangenes markgräfliches Schreiben; aber habe der Bischof ge antwortet, daß der Pfarrer auf seinen Befehl so gehandelt habe. Auch zu Antenried und Bergen (Stadtbergen) sei solches ge schehen. 4. Als Karl in der Markgrafschaft eine geringfügige Zoll steigerung vornahm, habe der Bischof seinen Untertanen den Zoll zu. reichen verboten 1 ). 5. Die Zöllner wurden hei der Zolleintreibung gleichfalls von ihm bedroht. 6. Habe der Bischof eine neue Porstordnung neben Ein forderung

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 27 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
schmücken und deshalb den Erzherzog bat, durch den uns schon bekannten Jakob Schrenk von Notzing (s. oben 8. 17) aus einem zu Ambras befindliche]! Buche dieselben abzeichnen zu lassen; dieser wurde hiezu am 23. Oktober bevollmächtigt 1 ). Im Mai des nächstfolgenden Jahres 1611 finden wir Karl persönlich in Tirol, wohin er gekommen war, um wegen der Rückstände der Kammer an den kurz vorher erwähnten Ver zinsungen, sowie wegen der Belehnung mit den schon 1605 ihm versprochenen Herrschaften

Maximilian als Gubernator der ober- und vorderösterreichischen Länder für sich und im Namen des Kaisers, sowie sämtlicher Brüder und Vettern jedermann, der von Burgau, Nellenburg und Hohenberg Lehen trage, seines dem Hause Österreich geleisteten Eides mit der Aufforderung, die Lehen nunmehr vom Mark grafen Karl zu empfangen 8 ). Gegen die Neuerung, daß alle dem hohenbergischen Hof gericht zuständigen Rechtssachen nach Giinzburg zu übertragen seien, beschwerten sich die hohenbergischen Städte

und Ge richte heim Erzherzog und dieser empfahl Karl am 13. Juni, mit dem Ausschuß der Interessierten nochmals in Güte des wegen zu unterhandeln i ). 0 K.-B. I. 1610, ausg, Kämmers., f. 463. 2 ) K.-B. I, 1610—12, v.' d. F. D., 1 269 (1611, 3-/5.) u. 279 (5., 7. u, 9./5.). 3 ) B.-A. M., Foliant Nr. 481, Marggraf: Bürgamsche Lehenregi- stratur de Anno 10 Vsque 19. (Eingeheftete Urk.). 4 ) K.-B. I. 1611, Konzepte in Reginaentssachen, f. 606.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 10 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
10 zum spanischen Obersten erlangte. Breisach war als Werbe platz für das Regiment bestimmt, das er dem königlichen Statt halter Alexander Farnese in die Niederlande Zufuhren sollte. Obwohl Farnese die Musterung wieder ein zu stellen befahl, trat Earl doch den Zug* in die Niederlande an und vereinigte sich mit ihm, während er eben Bergen op Zoom, nördlich von Ant werpen belagerte; ein Teil des Regimentes blieb unter Hiero nymus von Guarient bei Mastriebt zurück. Als sich Farnese bei Karl gerade

im Zelte befand, schlug - wenige Schritte von ihnen eine Kanonenkugel in den Boden. Nach dem Abzug von Bergen, das der Belagerung widerstand, beteiligte sieb das ganze Regiment am Angriff auf Wachtendonk in Geldern. Als diesem nach der Einnahme des Ortes der Sold nicht ansbezahlt werden konnte, verlief sich die Mehrzahl der Trappen und nur mit einem kleinen Teile trat Karl im Januar 1589 über Köln die Heimkehr an. Im Februar machte er einen Besuch am Münchner Hofe. . " Gleich den bisherigen

Heiratsplänen scheiterte für Karl auch eine andere Hoffnung, welche auf die Erlangung der Deutschmeisterwürde ' gerichtet war. Diese hatte ihm Erzherzog Maximilian, als er sich um die polnische Krone bewarb, für den Fall seiner Wahl in Aussicht gestellt. Schon Karls Vater hatte einst nach der Herrschaft über Polen gestrebt, als König Sigismund II., dem er seine Schwester Katharina als Braut zugeführt hatte, 1572 gestorben und dessen Nachfolger -Heinrich von Anjou im nächsten Jahre aus Polen geflohen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 22 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
22 Am 25. Marz 1609 starb Johann Wilhelm. Karl wurde von "Wolfgang Wilhelm von Neuburg zu einer Zusammenkunft eingeladen, schlug sie aber aus, weil ohne einen kaiserlichen Kommissär nur Parteien ohne Richter dabei vor handen wären; dagegen richtete er an den Kaiser selbst nicht welliger als 7 Schreiben, auch in Rom, München und Brüssel suchte er Hilfe, die Jülicher Räte ferner mahnte er in 3 Schrei ben, Brandenburg und Neuburg zurückzuweisen. Als Johann Sigismund, seit 1608 Kurfürst von Branden

burg, seinen Bruder Ernst beauftragte, von den Jülicher Landen Besitz zu nehmen, schickte auch Karl dahin Gesandte 1 ). Durch Vermittlung . des Landgrafen Moritz von Hessen zwischen Ernst und Wolfgang Wilhelm wurde auf den 5. Juni 1609 eine Zusammenkunft in Dortmund vereinbart, zu der sich, auch Karls Gesandte verfügten 3 ). Am 10. erschien liier gleich falls Georg von Hohenzollern- an der Spitze einer kaiserlichen Gesandtschaft, konnte aber das Übereinkommen Emsts und "Wolfgang Wilhelms nicht mehr

-kaiserlichen Mandate hielten Brandenburg und Neuburg ihren Vertrag aufrecht 4 ), Karl von Burgau wurde von der Fruchtlosigkeit seiner Be strebungen täglich mehr überzeugt und so erhielt denn auch, wie am 4. Juli der belgische Gesandte Peter de Vischere dem Erzherzog Al brecht, Statthalter der Niederlande, aus Prag mel- ') Kein dl, 37—40. *) Md., 57 f, . s ) Md., 65. -• 0 Ibid., 68—78. -

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 35 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
39 unter Aufrechterhaltung einer schon 1543 voigenommenen Be reitung ermahnt 1 ). Am 27. März 1613 ersuchte Karl den Erzherzog, falls etliche Reichsfürsten beim Besuch des von Kaiser Mathias nach Regensburg ausgeschriebenen Reichstages die Donau gebrauchen wollten, um Verhaltungsmaßregeln. In seinem Schreiben nahm er zugleich auf das Burgauische Proteetationsinstrument vom Jahre 1599 Bezug und erinnerte ihn an einen alten Kompromiß- versuch, behufs dessen bereits die Zeugen verhört worden seien

. Er halte es auch nicht für unratsam, wenn dieser Versuch zu völliger Erörterung gerichtet würde. An Karls Schreiben reiht sich ein rasch aufeinander fol gender Schriftenwechsel zwischen Max, Karl, Philipp Ludwig, Mathias und Erzherzog Leopold, Bischof zu Passau und Straßburg. Von diesem erregt unsere besondere Aufmerksamkeit ein Brief Philipp Ludwigs an Kaiser Mathias vom 18. Mai. Von Kaiser Rudolf sei er wiederholt um Einstellung der Begleitung ersucht worden. Seine Zuschriften habe er jedoch

insgesamt mit der Erklärung beantwortet, daß er von seinem Begleitungs rechte nicht abstehen könne und daher den Kaiser bitte, den Burgauische n Beamten die angemaßten Turbationen zu ver bieten. Hierauf habe der Kaiser, wie die Burgauer nichts Wei teres gegen ihn vorgenommen, womit er sich auch fernerhin getroste. Als Karl erfuhr, daß Erzherzog Leopold seine Donaureise nach Regensburg bereits begonnen habe, bewog er diesen, daß er durch eineu besonderen Gesandten, seinen Rat und Truchseß Dietrich

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 36 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
40 — der Jahre 1612—1615 Erwähnenswertes in der Markgrafschaffe stattfand, ist Folgendes: 1613 wurde der Chor der Franziskanerinnen in der Frauen kirche zu Günzburg eingebaut, ein Altar aufgerichtet und die Kirche mit Gemälden geschmückt. Von den hiefür aufgewen deten 700 fl. bestritten einen großen Teil Kar] und seine Ge mahlin 1 ). Erzherzog Max hatte den Franziskau er in n en bereits im Oktober 1609 für die Reparation ihres Klosters 100 fl- ge widmet 2 ). 1614 wurde Karl durch den Laudvogt

von Schwaben, Georg Fugger in die Herrschaft Seifriedsberg, die ihm be kanntlich als partielle Entschädigung für Ambras und Rotten - bürg im Vergleich von 1605 zugewiesen worden war, immit- tiert 3 ). Der Vergleich, worin die an den Markgrafen noch ab zutragende Schuld nach Abtretung von Seifriedsberg an Karl und Übernahme von Ambras und Rottenburg durch den Erz herzog festgestellt wurde, ist bereits vom 24. April 1613 datiert 4 ). Im Jahre 1615 wurde eine neue Grenzregulierung zwischen der Landgrafschaft

ihm vom Herzog von Pom - ') Eckhard 154. -) K.-B. I. 1609, Geschäfte v. Hof, f. 280 (13./10. Max an die Kammer). ®) K.-B. I. 1614, ausg. Kämmers., f. 114 u. ,115 (26./3., Erzh. an Fugger und an Karl); Geschäfte v. Hof, f. 345 (11./6., Erzh. an die Kammer). 4 ) K.-B. I. 1613, ausg. Kämmers., f, 234 b. 5 ) K.-B. I. 1615, an die F. Dt., f. 333 b.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 8 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
entband zugleich die beiden Eltern des Gelübdes, niemand von ihrer Ehe etwas zu verraten 1 ). 1579 ernannte er Andreas zum Gubernator, aller ober- und vorderösterreichischen Länder, wozu er auch die Landvogtei im Elsaß fügte, 1590 erwarb dieser ferner mit Beihilfe seines Vaters das Bistum Konstanz, 1591 das Bistum Br ixen. So angelegen sich übrigens Erzherzog Ferdinand das Wohl seines älteren Sohnes.auch sein ließ, war er doch besonders seinem jüngeren Sohne Karl zugetan, einem Jüngling

von Payersberg als Brautwerber aufgetreten war, tummelte Karl als Herkules die vielköpfige Hydra, wie er auch schon im September 1567 bei der Hochzeit Herzog Wilhelms V. zu München, noch nicht ganz 7 Jahre alt, an der damit verbundenen Mummerei als Diana teilgenommen hatte, während sein Vater als Agrippa, von vier Schimmeln in einem Triumphwagen gezogen, sich den A nwesenden zeigte 4 ). Doch schon wenige Monate darauf starb seine Mutter; sei nen Vater, seihst aber versetzte ihr Verlust in eine bedenkliche

Krankheit; auf der Erholungsreise, die er nach seiner Genesung nach Starnberg antrat, wurde er von beiden Söhnen begleitet 5 ). ») Hirn II, 327. 2 ) Für alles hier und im Folgenden über Karl Mitgeteilte dient als llsmptquelle Hirn II, 409—20. ®) Hirn II, 514. 4 ) Hirn II, 360 u. 479; Riezler, Geschichte Bayerns IV, 583. Hirn II, 341.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 16 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
16 gleich den Fürstentitel erhielt, zu dessen Leutnant und Erz herzog Max zum Generalfeldoberst in Oberungarn mit Christoph tob Teuffenbaeh als Leutnant ernannt wurde. Karl von Burgau ' nahm in derselben Würde wie im Vorjahre am Kriege in Nie derungarn teil. Während Mansfeld die Feinde auf den Glauben brachte, dal) er die Eroberung von Raab beabsichtige, kam er am 1. Juli vor Gran an. Bereits vier Stürme hatte er auf die Festung: unternommen, da erschien der Ofner Pascha Hassan

mit einem Entsatzheer auf dem St. Georgenfeld östlich von Gran und er litt hier am 4- August eine furchtbare Niederlage. Durch einen kühlen Trunk zog sich jedoch Mansfeld die Ruhr zu und mußte nach Koraorn gebracht werden. Die Be lagerungsarbeiten wurden indes vom Markgrafen Karl, dem un garischen Grafen Palfy und Johann von Medici eifrig fortge setzt, so daß am 13. August ein neuer Sturm unternommen werden konnte. Am Rondell und einem der beiden Tore wurde der An griff auch diesmal abgeschlagen. Als am andern Tor

das durchs Loos bestimmte bayerische Regiment gleichfalls zurückgetrieben wurde, führte der Markgraf einige salzburgische und vier schwä bische Fähnlein als Ersatz heran und rückte mit ihnen nach zweistündigem Kampfe in die Stadt ein. Da sich der von diesen gemachten Beute die Wallonen bemächtigen und sich damit aus dem Staube machen wollten, trieb er die Ausreißer mit blanker Wehr und Drohworten zurück. Tags darauf starb Karl von Mansfeld in Komorn, An fangs September ergab sich auch die Besatzung

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 17 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
17 Der trotz seiner unglücklichen Kriegsfülirung im Vorjahr neuerdings zürn Feldobersten erhobene Erzherzog Maximilian entschloß sich nach. Einnahme der Festung Papa zur Belagerung von Raab, Während der Belagerungsarbeiten stürzte der Feld marschall Karl von Burgau auf der Rückkehr von einem Re kognoszierungsritt in eine Grube, die einst als Brunnen diente; das Pferd brach den Hals, er selbst wurde nur mit Mühe heraus gezogen und befand sich längere Zeit unwohl. Auf die Nachricht, daß ein Heer

, den Übergang über die Donau vollführten, war dieses bereits von seiner Besatzung geräumt 1 ). Die Zeit, welche Karl nicht den Kriegsgeschäften widmete, und besonders die auf das Jahr 1597 folgenden Jahre dürfte er hauptsächlich in Ambras zugebracht haben, wo bereits sein Vater eine reichhaltige Rüstkammer, Kunstkammer und Biblio thek angelegt hatte. Der mit der Ordnung und Vermehrung der Sammlungen betraute erzherzogliche Rat Jakob Schrenk von Notzing erfreute sich auch von Seite Karls, welcher laut

väterlichen Testamentes das Schloß geerbt hatte, freigebiger Unterstützung 2 ). ' Von Ambras datiert, befindet sich von 1598—1604 am Reichsarchiv zu München eine Reihe von Schriftstücken, worin Örtel II, 249—375; Müller 166—202. Die schwäbische Chronik von Crusius, übersetzt von Moser, befaßt sich mit den Türkenkriegen im 2. Bande, 8. 467—84, bringt aber von Karl nur zwei unbedeutende No tizen, S. 474 a u. 477 b. Hirn I, 349 —352. Ford,•Zeitschrift. III. Folge. 51, Heft. 2

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1907
Markgraf Karl von Burgau, Sohn Erzherzog Ferdinands von Tirol und der Philippine Welser
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Seite 40 von 46
Autor: Radlkofer, Max / Max Radlkofer
Ort: Innsbruck
Verlag: Accad. di Studi Italo-Tedeschi
Umfang: 49 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift des Ferdinandeums ; F. 3, 51
Schlagwort: p.Karl <Burgau, Markgraf>
Signatur: II 102.117
Intern-ID: 236994
44 Schon im November 1612 hatte Erzherzog Maximilian dem Markgrafen das ihm wegen seiner geringen Entfernung von Günzburg besonders erwünschte Schloß Reiseusborg als öster reichisches Pfandlehen zugesagt i), Die Gläubiger der früher mit Reisensburg belehnten Familie von Stein waren aber dem Erzherzog noch eine größere Summe als Ehrschatz schuldig und damit wollte dieser den. ihm obliegenden Kontributionsbetrag bei der Rundeskasse in Überlingen bereinigen * 2 * * * ). Auch dem Karl Millinger

, der nach Abtretung des Schlosses Seifriedsberg noch 6000 fl. von der Kammer zu fordern hatte, wurde die Heimzahlung dieser Schuld aus dem Reisensburger Ehrschatz versprochen 8 ). Am 14. August richtete nun Markgraf Karl von Roggen burg aus (zwischen Weißenhorn und Krumbaeh) ein sehr ener gisches Schreiben an die Räte des Erzherzogs, dessen Inhalt ich hier wörtlich wiedergebe: „Wir haben aus Eurm den Sechsten dis datiertem schreiben verneinen müessen, wie das unnsere wolmainende ermderungen u. einge'brachte

in acht gcnouien haben, das man umb so ain schlechtes gelt ain so au- sehenliches "Werckh (welches die hohe notdurfft hei disen ye lehnger je mer zuene mb enden mißthrawen u. gefahren erfordert u. dem Löblichen Hauß fürnemblich selb zum büßten khörnet) befürdern. u. dar durch ain merckhliche Summa alß etliche nit wenig tausent gülden zu ainem Vorrath auf alle fähl von den ’) K.-B. 1. 1612, ausg. Kämmers., f. 458 (16-/11., Erzh. an Karl). 2 ) Sieh bes. K.-B. I. 1617, . Geschäfte v. Hof, f. 216

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