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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Seite 157 von 616
Autor: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Ort: Auer
Verlag: Arkadia Ed.
Umfang: 608 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III 189.688
Intern-ID: 251406
einmal betonte - diese Ge genstände ohnehin von der größten Wichtigkeit seien und die Regierung die Beratung anderer Punkte nicht zulasse. Erst un ter Präfekt Dalfiume wurde der Kompetenzbereich etwas er weitert, er blieb aber noch immer auf die finanzielle Seite der Verwaltung beschränkt. Im Übrigen überhäufte man die Gemeindeverwaltungen mit Arbeit, denn alle Angelegenheiten, die früher die zustän digen Patrimonialgerichte wahrnahmen, mussten jetzt in der Gemeinde direkt erledigt werden. Allein im Zeitraum

von Juni 1810 bis September 1812 protokollierte man in Margreid den Eingang von nicht weniger als 55 Gesetzen, Dekreten und Ver ordnungen, die alle im Dorf kundgemacht werden mussten. Außerdem war noch eine umfangreiche Korrespondenz mit der Vizepräfektur in Bozen zu führen, da diese laufend Tabel len, Statistiken, Berichte usw. verlangte. Daraus wird klar ersichtlich, wie eingeschränkt die Hand lungsfähigkeit der Gemeindeverwalter unter der italienischen Regierung war und wie dieselben im Grunde

nur als reine Be fehlsempfänger des Vizepräfekten bzw. der Regierung han delten. Erschwerend kam noch dazu, dass Italienisch als Amtsspra che in der Verwaltung und vor Gericht zwingend vorgeschrie ben war. Obwohl Präfekt Smancini mit Kundmachung vom 30. Juni 1810 für den Bezirk Bozen, in einer vorläufigen Aus nahmeregelung, weiterhin den Gebrauch der deutschen Spra che zuließ („... da quest'obbligo resta eccettuato il solo dis- tretto di Bolzano, ove per facilitare al Popolo il maneggio de propri affari

werden. Wie diese ganzen Neuerungen dann im Einzelnen von der Margreider Bevölkerung aufgenommen wurden, kann leider nicht mehr festgestellt werden. Sicher scheint, wie auch aus den diesbezüglichen schriftlichen Unterlagen hervorgeht, dass es deswegen zu keinen nennenswerten Reibungen oder gar zu Widersätzlichkeiten gegen die italienische Regierung kam (siehe dazu auch das umfassende Werk von Josef Fontana: „Das Südtiroler Unterland in der Franzosenzeit 1796-1814").

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Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Seite 206 von 616
Autor: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Ort: Auer
Verlag: Arkadia Ed.
Umfang: 608 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III 189.688
Intern-ID: 251406
des Sozialdemokraten Reichsratsabgeordneten Abram ener gisch Stellung zu nehmen". In ihrer Resolution erinnerten sie die Regierung daran, dass die Söhne Tirols „ihr Blut und Leben fürs Vaterland so gut wie die anderen Kronländer hingäben, für die es keine Höchstpreise für Wein, sondern nur ,ange messene Richtpreise' gibt". Für die meisten Südtiroler Bauern bilde aber die Weinlese den einzigen Arbeitslohn des Jahres. Auf keinen Fall gehe es an, dass ein Mann wie Abram als Preis richter über die Tiroler Weine

. Man solle doch die Leute in der Gemeinde untereinander tauschen und kaufen und verkaufen lassen, „sodass sie ihre tatsächlichen Bedürf nisse in der Gemeinde decken können". Ein guter Gedanke, aber ein Gedanke, der frommer Wunsch blieb. Metallsammlungen, Glockenabnahmen, Kriegsanleihen Regierung und Militärverwaltung suchten, alle Kräfte und Reserven für ihre Zwecke zu nützen. Auf ein Ringen, das Jah re dauerte, war man in Österreich nicht vorbereitet gewesen. Schon früh stellte

sich bei der Rüstungsindustrie ein Mangel an Rohstoffen ein. Um dem abzuhelfen, leitete die Regierung im Frühjahr 1915 eine Sammlung von Metallen ein. Der Ge meindevorsteher von Margreid ernannte ein Komitee, das die se Aktion in der Zeit vom 25. bis zum 31. April betreuen und überwachen sollte. 92 Eingesammelt und zusammengetragen wurden die Metalle meistens von der Schuljugend. 203

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Seite 221 von 616
Autor: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Ort: Auer
Verlag: Arkadia Ed.
Umfang: 608 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III 189.688
Intern-ID: 251406
an sich. Nach einer kurzen Phase der Zurückhaltung machte sich das neue Regime daran, Südtirol in möglichst kurzer Zeit ein italienisches Gepräge zu geben. Dazu brauchte es an der Spitze der Staatsverwaltung im Fände einen Mann, der die Absichten und Direktiven der Zentral regierung rasch und mit unnachsichtiger Härte durchführte. Mussolini fand diesen Mann in Giuseppe Guadagnini aus Bologna. Guadagnini war ein seelenloser, eiskalter Bürokrat, der in kürzester Zeit „mit dem Trienter Faschistenklüngel zu einer vollen

Einheit" zusammenwuchs. 193 Dies war für Südtirol umso gefährlicher, als er mit der Einführung des Gemeinde- und Provinzialgesetzes vom 4. Februar 1915 Anfang Jänner 1923 eine nahezu unbeschränkte Machtfülle in die Hand be kam. Der Präfekt konnte nämlich (nach Artikel 3) „im Dring lichkeitsfalle Vorkehrungen treffen, die er in den verschiede nen Dienstzweigen für unerlässlich" hielt. Rechenschaft war er nur der Regierung in Rom schuldig.' 94 Alles andere als vorteilhaft für Südtirol war zudem, dass

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Seite 98 von 616
Autor: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Ort: Auer
Verlag: Arkadia Ed.
Umfang: 608 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III 189.688
Intern-ID: 251406
kein Aufhebens machen wollte. Wahrscheinlich hätte er sich schwer getan, Beweise zu liefern. Er gab jedenfalls dem Generalvikar den Rat, sich vom Heiligen Stuhl die Vollmacht für eine Dispens erteilen zu lassen und das Ganze der Vergessenheit anheim zugeben. 116 Gefügig gegenüber der neuen Regierung zeigte sich auch Bischof Emanuel Maria Graf Thun, der Mitte Juni 1810 von sei nem Salzburger Exil nach Trient zurückkehrte. Ohne Vorbe halt leistete er am 22. Juli in Mailand dem Vizekönig den Treu eid. 117

Und in seinem Hirtenbrief vom 21. August 1810 pries er Napoleon als den „mächtigsten, großzügigsten und weisesten Herrscher". In seinen öffentlichen Handlungen und Äußerun gen findet sich nicht das geringste Anzeichen von einer Auf lehnung gegen den rigiden Cäsaropapismus des Regimes. Ein Verhalten, das von manchen Gläubigen nicht ohne Wi derspruch hingenommen wurde. Der Bozner Vizepräfekt Gio vanni Michele Baldasseroni schrieb unterm 19. März 1811 dem Syndikus von Margreid, der Regierung sei zu Ohren gekom men, dass

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2001
Margreid : Entstehung, Entwicklung und Gegenwart
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Seite 218 von 616
Autor: Mahlknecht, Bruno / [Hrsg.: Gemeinde Margreid. Lektorat: Bruno Mahlknecht ...]
Ort: Auer
Verlag: Arkadia Ed.
Umfang: 608 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturangaben
Schlagwort: g.Margreid ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Signatur: III 189.688
Intern-ID: 251406
vor allem die Durchführung der religiös-sittlichen Grundsätze im öffentlichen Leben. Die christliche Ehe und die christliche Schule, wie sie bei uns besteht, soll vor allem ge gen jede glaubensfeindliche Gesetzgebung und gegen jede glaubensfeindliche Propaganda verteidigt und geschützt wer den. Ferner tritt die Volkspartei, die große Einheitspartei des katholischen Volkes von Südtirol, mit aller Entschiedenheit ein für die Erhaltung der Sprache, der Sitten und Gebräuche, wie sie wiederholt von der Regierung versprochen

gewesen. Dies galt es zu verhindern. Die Tiroler Volkspartei rief die Unterländer auf, am 6. März 1921 nach Neu markt zu kommen und für einen Wahlkreis Südtirol zu de monstrieren. 3000 bis 4000 Männer folgten diesem Appell. 169 Es konnte wenigstens ein Teilerfolg erzielt werden. Mit De kret vom 20. März 1921 schuf die Regierung zwei Wahlkreise, einen Wahlkreis Trient und einen Wahlkreis Bozen, zum Wahl kreis Bozen gehörte auch das Unterland. Doch die deutschen Gemeinden des Fleimstals und des Nonsbergs sowie

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