, um deren Verwirklichung zu erleben. Man sagt zwar immer, daß die Regierung es sich sehr angelegen sein lasse, die Bestre bungen des Landes, den Fremdenverkehr zu heben, nach Kräften zu fördern, dennoch bleibt das Meiste auf diesem Gebiete privaten Un ternehmungen überlassen. Die Atisgestaltung des tirolischen Eisenbahnnetzes durch eine directe Verbindung. Innsbruck-München und durch die Schaffung von Localbahnen ist bis jetzt leider noch trotz vieler Bemühungen ein frommer Wunsch geblieben, obwohl
ist auch im Budget für 1902 keine Vorsorge getroffen, um das mo derne Verkehrsmittel des Telephons auch für Tirol nutzbringend zu machen. Welche Be deutung es für Handel und Wandel und insbesondere für den Fremdenverkehr hat, ist näher auseinanderzusetzen nicht nothwendig. Es ist sicher zu erwarten, daß diese Frage von unseren Abgeordneten im Lause der Bud getdebatte nachdrücklich zur Sprache gebracht und die Regierung veranlaßt wird, in Tirol in Verkehrsfragen in Zukunft nicht so stief mütterlich zu behandeln
, wie es in den letz ten Jahren geschehen ist. In Jtalienisch-Tirol wurde zwischen den Liberal-Nationalen und Klerikal- Nationalen eine Vereinbarung getroffen, nur stramme e i s r i g e A u t o n o m i e-V e r- f e ch t e r als Abgeordnete in den Jnnsbrucker Landtag zu entsenden. . Im Abgeordnetenhause theilte Ministerpräsident v. Körber mit, daß die Regierung, um ausreichende Arbeits gelegenheit zu geben, in den Jahren 1901 und 1902 Bestellungen im Betrage von 62,5 Millionen Kronen allein für das Eisenbahn
ministerium machen werde.' Bisher seien sammt anderen Ressorts Bestellungen von 4l,5 Millionen erfolgt, dann würden im Jahre 1902 noch Bestellungen im Betrage von 87 Millionen erfolgen, so daß der Gesammtbe- trag der von der Regierung 190 l und 1902 gemachten Bestellungen 192 Millionen- Kronen ausmache. Dies könne jedoch nur erfolgen, wenn das Budget rechtzeitig erledigt würde. Das Abgeordnetenhaus nahm in der Sitzung am 25. Oktober nach län gerer Debatte, in der der Antragstellende El- dersch, ferner
Berücksichtigung, zu gewiesen und dann eine Entschließung ge nehmigt, worin die Regierung ' aufgefordert wird, den Nothstandtarif für Futtermittel und Salzgut iu den Nothstandsbezirken bis zum 31. December 1902 aufrecht zu halten. Der Budgetausschuß zog die Frage der Regelung der Diurnistengehalte in Berathung und beschloß einen Unterausschuß zu wählen, der aus den Abg. Byk, Hoffmann v. Wel lenhof, Kurz, Prochazka und Steinwender be stehen soll. Der Unterausschuß erhielt den Auftrag, binnen vierzehn Tagen