flucti Hut und Stock m die Ecke warf: „Hol der Teufel das Vater land, wenn es mir nichts zu essen geben will!' In diesem Augenblicke stand in ihm der Entschluß fest, der Heimat für immer den Rücken zu wenden. Drüben in Nord amerika tobte der Waffenlärm — da wird schon Platz sein für jemanden, der das Schwert zu führen gelernt hatte! Freunde und Bekannte brachten das Geld für die Reise zu sammen. Eines schönen Tages stand Otto von Werneburg auf dein Dampfer, der ihn zur neuen Welt führen sollte, nnd
, so hatte er daran sein gut Teil. So glaubten denn wir, die wir ihn gekannt hatten, in ihm einen j^ner vielen Deutschen zu sehen, die zur politischen und wirt- sctxntiichen Selbständigkeit der Bereinigten Staaten Arbeit, Blut und Leben dahingegeben Haber.. Aber es sollte anders kommen. Eines Tages gelangte zu uns die Nachricht, daß Otto von Werneburg in einem Gefechte gefallen sei. Ein fürchterlicher Hieb über die Stirn habe ihn getroffen, und mit klaffendem Schädel sei er vom Pferde gesunken. „Grüßt
mir die Heimat!' Das war das letzte Wort gewesen, welches die Kameraden, die zum Teil Deutsch verstanden, von seinen zuckenden Lippen vernommen hatten, und sie hatten sich beeilt, den letzten Gruß des sterbenden den Zurückgebliebenen im Vaterland zukommen zu lassen. Nnd einige Monate darauf kam auch durch Bermittelung i der amerikanischen und preußischen Behörden die amtliche Be stätigung der Todesnachricht zu uns. Armer Otto Werneburg? Wenn der große Bruderkrieg da drüben zu Ende
ich mein Gegenüber an. Da sehe ich zum erstenmal das Auge, das bisher von buschigen Brauen verdeckt war — ein funkelndes, braunes Auge. Verwirrt griff ich mich an die Stirn. „Stehen die Toten auf?' fragte ich. „Oder träume ich?' Ein Lächeln huschte über das ernste Gesicht des Fremden. „Es ist kein Traum, Herr Graf: Otto von Werneburg stehl vor Ihnen!' „Alle guten Geister stehen mir bei — das ist nicht möglich Sie sind ja längst tot, Menschenkind!' „Das sagte man mir auf der Polizei eben auch, Herr Graf