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Lienzer Zeitung
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Seite 26 von 28
Datum: 18.09.1909
Umfang: 28
sah Witting sich den Menschen genauer an. Sein geübtes Auge erfaßte sofort die markantesten Züge seiner Erschei nung: große, hagere Gestalt, hektische Röte auf dem sonst bleichen Gesicht — halb seemännische Kleidung und ein unsicheres Auf treten. Heftiger Husten begleitete seine Rede. „Ich bin selber Arzt,' versetzte vr. Mitling mit einem miß billigenden Blick auf sein Gegenüber. „Na, dann Hab' ich ja endlich mal Glück!' entgegnete der. „Denn kommen Sie man gleich mit und flicken mich zusammen

. Nur keine Angst!' fügte er hinzu, als er das Zögern des Doktors bemerkte — „ich bleib' nichts schuldig, zahl alles bar. Hier is genug drin, um ein ganzes Regiment von die DoktorS zu bezahlen.' Damit klopfte er wie zur Bekräftigung an seine Tasche, die einen klingenden Ton von sich gab. Wieder faßte Witting ihn scharf ins Auge. Der Mann war zweifellos lungenleidend — ebenso zweifellos jedoch auch nicht völlig nüchtern. „Sehn Sie mal,' fuhr der Unbekannte fort, „der Husten is es ja nich allein, was mir fehlt

Behandlung allerdings nötig,' sagte er. „In Ihrem Zustand aber sollten Sie bei dem Wetter nicht aus gehen: am richtigsten wäre es, Sie legten sich zu Bett. Gehen Sie in Ihren Gasthof zurück, sagen Sie mir die Adresse, und in einer Stunde bin ich bei Ihnen.' „Nee, Männeken,' gab der andere zurück. „Nu Hab' ich Sie mal beim Wickel, nu laß ich Sie nich wieder los. Kommen Sie man mit, da steht 'ne Droschke. He, Kutscher, nach St. Pauli!' Und ehe vr. Witting zur Besinnung kam, saß er bereits neben

seinem bezechten Gefährten im Taxameter und dieser rollte in der angegebenen Richtung davon. „Lllso, nu passen Sie mal auf, Doktor,' begann der neue Patient, vertraulich die Hand auf seinen Arm legend. „Ich komme nämlich von „drüben'; da Hab' ich mir hübsch paar Kröten ver dient. Na, und wie das denn so is — schließlich Hab' ich's mit dem Heimweh gekriegt. Und da Hab' ich und ein paar gute Freunde erst mal ordentlich Abschied gefeiert. Nachher auf'm Schiff Hab' ich mir auch nichts abgehen lassen

. — Aber wo ich mir den ver dammten Husten geholt Hab', das weiß der Kuckuck: den Hab' ich schon an die drei Wochen oder länger. Herrgott, mir wird wieder so übel, ich muß mal wieder 'n Schluck nehmen.' Damit griff er in die Brusttasche, holte ein Reisefläschchen hervor und begann, den Verschluß abzuschrauben. „Halt — das lassen Sie mal sein!' rief Witting und faßt nach seiner Hand. „Das ist augenblicklich das Verkehrteste, was Sie tun können.' „Ich muß aber, sonst werde ich verrückt! Ich halt's nicht mehr aus!' bettelte

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Seite 4 von 10
Datum: 29.06.1940
Umfang: 10
sie zwischendurch immer mal ein liebes, tröstendes Wort für ihn selbst. Sie versprach, alles, was er ihr für Eva auf trug, getreulich auszurichten und zankte ihn beinahe aus, weil er Eva bitten ließ, sie solle jetzt besonders lieb und rücksichtsvoll zu Jens sein. „Aber, Onkelchen, das ist doch überhaupt ganz selbstverständlich, wie kannst du nur darum bitten! Eva wird doch jetzt ihren armen Bräutigam mit doppelter Liebe umgeben, nicht wahr?' Das Gespräch zwischen Vater Gasteiner und Lore dauerte sehr lange

schauderhafte Zeit der Aufregungen und Ent täuschungen läge erst hinter mir!' „Ich finde sie mehr traurig als schauder- haft!' „So, dann mache nur erst mal das durch, was ich jetzt durchmache. Abgesehen von all dem anderen, sind diese täglichen Kranken besuche bei Jens eine direkte Qual für mich. Ich kann es dir nur sagen, ich empfinde immer ein leises Grauen, wenn ich in der Klinik bin. Manchmal kann ich es gar nicht fassen, daß dieser regungslose, in Verbänden eingehüllte Mensch, von dem man nichts sieht

Worte, ich weiß schon ganz genau, was du sagen willst, Lore. Ich höbe aber keine Lust, mich mit dir zu zanken. W« war da« übrigen«? Du saatHt vorhin, mein Schwiegervater hgbe dich ein geladen mitzukommen, wenn ich ihn besuche. Das ist mir sehr angenehm! Ich langweile mich sträslich bei jedem Zusammensein mit dem alten Brummbär. Der alte Philister liegt mir nun mal nicht, und jetzt nach dem Unglück mit Jens ist er überhaupt ungenieß bar geworden.' „Ist das ein Wunder, Eva? Er sorgt sich um Jens

. Er hat ja nichts auf der weiten Welt, als diesen einen Sohn. Warum sprichst du immer so wenig nett von deinem Schwie gervater? Ich verehre und liebe den alten Herrn direkt.' „Na, dann heirate ihn doch gleich. Er ist ja ein Witwer und eine glänzende Partie', spöttelte Eva. Ein dunkles Rot schoß in Lores Gesicht und heftig sprang sie aus. „Ach du! Herzlos bist du, daß du es nur weißt, nicht einen Funken von Gefühl für die Leiden anderer Menschen hast du in dir.' „Und du, Lore, bist dumm, wenn du nicht mal einen harmlosen Spaß

verstehst', rief Eva hinter der Davonstürmenden nach. Am Ende des Gartens stieß Lore mit Bodo zusammen, der, einige Pakete im Arm tragend, von Besorgungen, die er im Städt chen gemacht hatte, heimkam. „Hoppla, Lore! Du siehst ja ganz wütend aus und heulst sogar. Was ist denn los? Gibt es wieder mal .Streit der Königinnen'? Ich hörte deine und Evas Stimme in nicht ge rade zärtlichen Tönen durch den Garten schallen.' „Ich finde Eva abscheulich!' „Ich nicht! Im Gegenteil.' Lachend winkte Bodo Lore

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Seite 6 von 20
Datum: 01.07.1913
Umfang: 20
der Produktionen eines Schlangenmenschen die Krämpfe bekommen. Also Pieper saß beim Frühstück, als ihm Gretchen mit niedergeschlagenen Augen mitteilte, daß ihn ein Herr Krause in einer wichtigen Angelegenheit zu sprechen wünsche. „Krause? Wer is Krause? Kenne keenen Krause. Jewiß wieder so'n fauler Reisender for Jedärme; ick brauche keene. Na, aber rinlassen kannst'n ja mal.' Gretchen flitzte hinaus, und August Krause trat ein. Nachdem er sich formgerecht vorgestellt hatte, brachte er in gewandter Rede

seine Werbung vor und schloß mit der Bitte um Gretchens Hand. Es dauerte geraume Zeit, ehe der völlig sprachlos gewordene Pieper imstande war, menschliche Töne hervorzubringen. Dann ging's aber los. „Wat', schrie er, „Sie Spillefix Sie, Sie ausjenommener Hering. Sie woll'n meine Jrete, mein rundet, quabblichet, schwabblichet Meecheu heiraten? Sagen Se 'mal, soll det 'n Witz sind, oder sind Sie in Herzberge über die Mauer jeklettert? Nanu weenen Se man nich jleich. Sie können ja schließlich nischt davor, det

Se eenen so polizeiwidrijen Korpus hab'n. Ick will Ihnen aber nich janz ohne Hoffnung lassen, und da jede ick Ihnen den juten Rat, schaffen Se fich'n Bauch an. „Sonst habe ick ja absolut nischt jejen Ihnen einzuwenden, und darum jebe ick Ihnen mein Wort d'ruf; wenn Se später 'mal wieder anfragen und Se feh'n wenigstens einijermaßen ebenso aus wie ick, soll'n Se meine Jrete haben; aber früher is jarnich d'ran zu denken. Nanu jeh'n Se mit Jott und feh'n Se mal zu, wie Se't machen!' Was wahre Liebe vermag

, wat Se us Ihr fettet Herze haben. Karolus Pieper bin ick noch immer, bloß die Fijur is 'ne andere jewordeu. Seh'n Se, früher, da war ick fast ebenso'n Fettwanst wie Sie. Aber dann krichte ick Angst vor 'ne Herzverfettung und machte 'ne Kur in Marienbad durch. Dazu kam noch 'n zehrendet Fieber, wat mir riesig mitnahm, und nu bin ick det reene Skelett jeworden. Aber wissen Se! wohler fühle ick mir doch wie früher; seh'n Se mal, wie ick jetzt springen kann.' Und nun fing Pieper an, wie ein Akrobat

a so'n Ungetüm verheirate. Ick habe Ihnen dunnemals ausdrücklich jesagt: wenn Se später 'mal wieder anfragen, und Se seh'n dann wenigstens einijer maßen ebenso aus wie ick, soll'n Se die Jrete haben. Det war een Wort, und det halte ick! Se woll'n doch aber nich etwa behaupten, det Se mit mir Ähnlichkeit haben. Außerdem is det Dicke jarnich 'mal gesund, und det mein Kind eenen kranken Mann kricht, möchte ick doch ooch nich jerne. Und jlooben Se mir, mein lieber Krause! et jeht nischt über 'ne schlanke

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Seite 4 von 10
Datum: 26.10.1940
Umfang: 10
er ja nicht durchzumachen und die Schmerzen bei der Geburt auch nicht. Das Hab' ich neulich mal Jens gesagt, als er wieder mal so einen Freudenrappel an den Tag legte. Da machte er ein tieftrauriges Ge sicht.' „Das hätte ich an deiner Stelle auch nicht gesagt, Eva.' „Es ist aber doch wahr.' „Man sagt nichts, von dem man weiß, es jut anderen Menschen weh.' Eva antwortete darauf nicht. Ein forschen der Blick slog zu der jungen Schwester hin über. Dann setzte sie sich plötzlich mit einem Ruck in die Höhe. „Lore, ich muß

dich mal was fragen! Glaubst du, daß ein noch ungeborenes Kind durch Gedanken, die seine Mutter hegt, und Eindrücke, die sie empfängt, beeinflußt wer den kann in seiner geistigen und körperlichen Entwicklung?' „Ja, ich halte solche Beeinflussung für be stimmt möglich.' So, dann ist auch die Angst und Sorge be rechtigt, die mich quält, seit ich weiß, daß ich ein Kind unter dem -Herzen trage. Ich bilde mir ein, es könnte nicht alle Glieder haben. Immer sehe ich Jens vor mir mit seinem ver stümmelten Bein

etwas aus unrechtmäßige Weise anzueignen. Der Wahrheit die Ehre: in den vier Jahren, die Jakob noch mein Bambuse war, hat er sein Ver sprechen auch gehalten. Zrifierstube unter freiem Himmel lPresse-Hosfmann, M) Gesicht, Jens! Nun haben Lore und ich es so schön ausgedacht, dich mit Musik zu begrü ßen, und es hat dir nicht den geringsten Ein druck gemacht. Nicht Beifall geklatscht hast du und auch nicht mal was Nettes zu uns ge sagt.' Sie drehte ihm den Rücken und ging zurück zum Flügel, an dem leise präludierend Lore

. „Du kannst von Glück sagen, Jens, daß Lore jetzt da ist, sonst würde ich dich tüchtig anfahren, ober so will ich dir großmütig deine Unfreundlichkeit verzeihen. Du hast wahr scheinlich drüben in deiner so heißgeliebten Fabrik mal wieder Arger gehabt und kannst dich nicht gleich rausfitzen, darum bist du so brummig. Aber sei freundlich, wenn du es schon nicht mir zuliebe bist, so doch wegen Lore. Sie soll doch, wenn sie für so lange fortgeht, keine häßliche Erinnerung an uns mitnehmen. Im übrigen kannst

du gleich da mit anfangen, dich beliebt bei ihr zu ma chen. Es ist höchste Zeit, daß wir uns mal darum kümmern, was es heute zum Abend brot gibt. Mein gestrenger Herr Schwieger vater erscheint ja, und vor dessen kritischen Augen möchte ich als sogenannte gute Haus frau dastehn. Ich verschwinde also für eine halbe Stunde und lasse euch allein. Ihr könnt inzwischen ein bißchen flirten. Ich bin nicht eifersüchtig.' Lachend ging Eva hinaus. Doch ihr Lachen fand keinen Widerhall bei den beiden, die ihr ernst

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Seite 26 von 32
Datum: 02.02.1907
Umfang: 32
.aber wer weiß denn etwas von deinen Eltern? Kein Mensch kennt die. Wer weiß, welche Schande die noch eines Tages über dich bringen können, wenn irgend jemand auftaucht und seine Rechte auf dich geltend macht.' Der stolze Ausdruck wich, Trina hatte mit den aussteigenden Tränen zu kämpfen.' Die Bäuerin sah, daß sie gesiegt hatte. „Ich weiß, daß Erich versuchen wird, dich zu überreden, du hast dem armen Jungen nun mal ganz den Kopf verdreht; aber bring das Opfer, es ist ja zu seinem Besten, nnd

ich würde dir mein Leben lang dankbar sein, dn solltest es wahrlich nicht umsonst getan haben.' Trina sah sie so eigen an. „Ich verkaufe meine Liebe nicht für Geld.' Die Bäuerin schwieg eine Weile, dann trat sie näher an Trina heran und sagte: „Sieh mal, wir möchten doch beide vor allem sein Glück, deshalb laß uns mal vernünftig darüber sprechen. Heute abend kommt Erich zurück, und morgen ist Johannisfeier beim Gemeindevorsteher. Wär's nicht am besten, ihr träfet euch da, nnd dn sagtest ihm gleich

, daß es aus ist? Ich Hab' schon eine andere für ihn in Aussicht, die gerade so reich und vornehm ist wie er. Nicht wahr, Trina, du willst doch seinem Glück kein Hindernis in den Weg legen? Ach, dn weißt gar nicht, wie lieb' ich den Jungen Hab'! Ich möchte ja alles für ihn tun.' „Wenn Ihr ihm erst mal solch ein Opfer gebracht hättet, Mutter Karin — aber laßt uur — ich will seinem Glück nicht im Wege stehen,' sagte Trina, drehte sich um nnd ging langsam fort. Als Trina das Armenhaus erreicht hatte, ging sie nicht in das große

, daß immer Streit hier ist, wenn ich mal fort bin.' „Ach, laß nur, Kind!' sagte Vater Munter; „es ist nicht so ernst, die alte Dundrau hat nur der Puckel-Stiua ihre Erbsensuppe an den Kopf geworfen.' „Dann sind sie sich wohl wieder über Malmqnist in die Haare geraten!' sagte Trina mit einem müden Seufzer. Malmquist war der Monis des Armenhauses, ei» siebzigjähriger Klüterer, der alle Uhren im Dorf wieder in Ordnung bringe» mußte nnd der die unschuldige Ursache manch wütende» Kampfes zwischen den beiden

Brot beschaffe» sei,, soll, dann wäre es um die ganze Menschheit besser bestellt. Doch darüber streiten sich heute noch die größten Ge lehrten, welches die richtige Nahrung des Menschen sei. Das Tier hat seinen Instinkt. Der Mensch aber setzt eine so manches mal irre geleitete Vernunft und Bücherweisheit über seinen In stinkt und verliert denselben zuletzt völlig. So ist es ihm denn anch mit dem Brote gegangen. Schreiben doch hervorragende Ärzte wie vr. Emmet Densmore und andere dicke Bücher

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Seite 5 von 12
Datum: 01.06.1940
Umfang: 12
, wenn er uns feine Steckenpferde vorreitet. Ich muß ganz offen sagen, ich langweile mich manch mal sträflich dabei und habe dich schon oft be wundert, kleines Gör, wenn du seinen Tira- den so hingebend lauschtest. Es gibt Ge sprächsstoffe, die mir bei weitem anziehen der sind.' Klaus, den der ungewohnte Weingenutz in eine Art kriegerische Stimmung versetzte, fühlte sich plötzlich auch bewogen, sich für sei nen zukünftigen Schwager, für den er sehr begeistert war, irgendwie einzusetzen. Dröhnend schlug

Frau Bodmer ein. „Na schön, Mama, wenn du das sagst, will ich es glauben. Erzähl' du mal, ich glaube, du bist am objektivesten in der Sache. „Vorigen Winter, als die neue Sprung schanze hier eingeweiht wurde, waren natür lich viele Sportsleute hergekommen, mit ihnen auch Dr. Gasteiner. Er gewann den ersten Preis und wurde sehr gefeiert. Er sah Evi, die mit der Verteilung der Preise an die Sieger betraut war, und verliebte sich sofort in sie.' „Kunststück! Das taten andere auch — aber mit negativem

nicht erwarten kannst, ihn zu sehen, kann dir ja Lore ihn im Bilde vor führen. Es ist nämlich ihr ganz besonderer Sport, dauernd von uns Aufnahmen zu ma chen. Lauf', Lore, hol' mal deine Mappen!' Lore aber kam der Aufforderung nicht nach, fondern sagte, auf ihre Armbanduhr blickend: „Du, Evi, es ist schon drei Uhr. Wunderst du dich denn nicht, daß Jens noch nicht angerufen hat? Sonst tut er es doch immer ganz pünktlich um ein Uhr.' „Wahrscheinlich hat er in seiner von ihm so heißgeliebten Fabrik

Kröten meines mütterlichen Erbteils sind selbstverständlich längst den Weg alles Flei sches gegangen und haben nicht mal bis zum Ende meines Studiums gelangt.' „Bodo, so hast du Schulden gemacht?' „Was heißt Schulden, kleines Mädchen? Ich habe natürlich ein Darlehen ausgenom men und auch sonst noch Verbindlichkeiten, die ich zurückzahle, wenn ich dazu in der Lage sein werde.' „Du hättest aber doch mit dem Gelds, das du zu deinem Studium hattest, reichen kön nen.' „Jawohl, wenn ich das Leben

eines Phili sters geführt, in der Mensa gegessen und auf alle Annehmlichkeiten verzichtet hätte. Nein, meine Tochter, das liegt mir nicht. Im übri gen, mache dir keine Gedanken über mein Fortkommen; kannst mir glauben, ich habe schon die nötige Stoßkraft und Energie, mich durchzusetzen. Ich werde den Laden schon schmeißen, darauf kannst du dich verlassen. Wie aber habt ihr beiden euch eure Zukunft gedacht? Erst erzähle du mal, Lore, dann kommt Klaus dran.' (Fortsetzung solgt-Z WchllM Unterhaltende

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Seite 4 von 10
Datum: 19.10.1940
Umfang: 10
und still hin ausgegangen aus dem Zimmer. Eva hat ge heult, Mutter hat sie getröstet, so gut sie es konnte. Ich aber habe mich dünne gemacht und bin hinaus zu Bodo gegangen. Da habe ich mal meinem Herzen gründlich Luft ge mocht über Eva. Bodo, der dumme Kerl, hat mir überhaupt nicht geantwortet, sondern Hot wie besessen an der Zeichnung von Maschinen gestrichelt und den Kops überhoupt nicht da von in di'e Höhe gehoben. Er hat nur mol ge knurrt, ich solle stille sein, meine Rederei störe

ihn in der Arbeit. Er scheint ober wirklich ganz Feuer und Flamme für seinen Beruf zu sein. Nicht mal zum Abendbrot ist er 'runter gekommen zu Gasteiners, sondern hat sich mit vieler Arbeit entschuldigen lassen. Wie findest du das, Lore?' „Vernünftig von ihm. Ich freue mich, mit ihm auch mal wieder zusammen zu sein.' „Du darfst aber wirklich nicht länger blei ben als zwei Tage, Lore, hörst du? Der letzte Tag vor deiner Abreise gehört mir dann ganz allein. Handschlag? Ehrenwort?' .Beides, Cläuschen!' Nicht lange

hatte. Eine unbekannte Macht drückte ihm die Kehle zu, er stürzte, raffte sich auf und die Gewißheit raunte an seinem Ohr. daß es kein Entrinnen gebe. Weit lag das Watt im Grau begraben. Es barg Tote. Wo blieb die Hafenkneipe, wo das Lachen des Stadtmüdchens, wohin verkam der Prunk der Stadt? Lautlos um fing ihn die Stille. Das Grauen zerquälte sein Hirn. Der Tod zählte die Minuten. Mit der Flut kam er rauschend daher, um die Lichter des Lebens auszulöschen. Noch ein mal glitt sein Leben an ihm vorbei, Kind heit

Egoistin, aber das alles ist doch keine Sünde! Wenn du wirklich ein solches Scheusal wärst, für das du dich augen blicklich zu holten scheinst, so würde dich Jens ganz bestimmt nicht so liebhaben.' „Das ist es ja! Seine große Liebe quält mich oft, fällt mir auf die Nerven. Ich möchte manches Mal fort von ihm.' „Aber Eva, was für schreckliche Ideen hast du!' „Ich habe oft schreckliche Gewissensbisse, und dann möchte ich Jens am liebsten gar nicht sehen.' „Das verstehe ich nicht, begreife ich nicht, Eva

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Seite 4 von 10
Datum: 07.09.1940
Umfang: 10
aber mal nicht so maulfaul, erzähl' mal alles richtig und ausführlich.' Und Lore erzählte. Mit gespanntester Auf merksamkeit hörte Claus zu. Nur ab und zu unterbrach er die Schwester mit nicht gerade fe-hr gewählten, aber dafür desto herzhafteren Ausrufen von Bewunderung und Anerken nung. Am Nachmittag machten sich die Geschwi ster auf den Weg. Lore hatte telefonisch an gerufen und der Tante mitgeteilt, daß sie nicht allein, sondern mit dem soeben zurück gekehrten Bruder zum Tee kommen

.' „Cläuschen, Cläuschen, das wollen wir erst mal sehen. Du bist doch manchmal recht rauh beinig!' „Und du eine Zimttüte, wenn du das falsch verstehst. Echtes, kerniges, deutsches Wesen ist das!' „Erlaube mal! Das ist Verkennung der Tatsachen. Mit deutschem Wesen hat deine Frechheit nichts zu tun. Jedenfalls mäßige dich ein wenig mit deinen burschikosen Aus drücken. Die sind bei Tante nicht angebracht. Du hast auch von der alten Marikke gehört, was für eine vornehme Dame sie ist.' „Marikke — diese Unschuld

würde. „Vorderhand, teuerste Mama, muß ich dir leider wieder mal auf der Tasche liegen. So bald ich aber wieder einen Posten habe, er- hälst du alles auf Heller und Pfennig zurück, was du jetzt für mich auslegst', erklärte er großartig. Bei dieser Rede lächelte Frau Bodmer etwas sauersüß. Sie kannte Bodos Optimis mus und auch feine Versprechungen in Geld- angelegnheiten. Sie wurden niemals ge halten. Bodo sah dieses Lächeln, ärgerte sich dar über, nannte innerlich die Stiefmutter eine arrogante Gans

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Seite 25 von 30
Datum: 27.07.1907
Umfang: 30
bei mir: Der Mensch muß wirklich ganz versumpft sein!... entschuldigen Sie!' „Genieren Sie sich nicht!' meinte Jossan und klopfte Labodi vertraulich auf die Schulter, während der Baron sein gemütliches Lachen hören ließ. „Na ja, ich habe doch recht .. , und daß ich's Ihnen nur ge stehe, in solchem Momente, wenn ich Sie sah, dann war ich der festen Ansicht, daß es mal ein schlimmes Ende mit Ihnen nehmen würde ...' „Das habe ich auch stets geglaubt!' rief der Baron. „Und ich auch', meint Jossan. „Na, gestehen

Sie es doch mal ein, als Sie Ihren letzten Hundertfrankschein beim Spiel riskierten, hatten Sie da nicht ein bißchen Gewissensbisse?' Jossan lächelt in Erinnerung an den von Labodi erwähnten Moment, setzt sich neben den alten Herrn, der sich bei dieser Unter haltung um zehn Jahre jünger fühlt, und berichtet: „Ich hatte am Morgen 25,000 Frank erhalten, und das war alles, was ich besaß ... sie waren der Preis für eine kleine Mühle, die hier in der Nähe liegt. Ich habe mir dieselbe erst gestern an gesehen

in seinen zerlumpten Rocktaschen und schien nicht gerade sehr fröhlich ge stimmt. Ich hatte ihn schon öfter gesehen. Als ich nun an ihm vorbeiging, sah er mich an und las wohl von meinem Gesicht, daß ich nicht gerade wie ein fröhlicher Mensch aussah. Er versuchte mich zu trösten. „,Gott, machen Sie nicht so ein verdrießliches Gesicht!' sagte er. ,Denken Sie mal, ich laufe seit gestern abend hier herum, ob dachlos und ohne einen Sou in der Tasche.' Da nahm ich zwei von den Fünffrankstücken — die Dinger klapperten

durchzumachen gehabt, ehe Sie so weit gekommen sind, wie Sie jetzt sind! ... Hatten Sie nicht früher einige Jahre studiert, um mal Ingenieur zu werden?' „Glücklicherweise ja, und eine gewisse Vorliebe für diesen Be ruf war nur auch in meinem müßigen Leben geblieben. Da habe ich mich denn an die alte Arbeit gemacht. Ich habe einen frühe ren Kameraden von mir, namens Berno, aufgesucht — er hat eine Fabrik für elektrische Anlagen —, und der wackere Mann hat mir eine Anstellung gegeben. Ich habe fleißig

. Du erlaubst doch, Alex? Herr von Labodi und ich haben nämlich Geheimnisse.' Dem Ärmsten bleibt nichts anderes übrig, als der jungen Frau zu folgen. Sofort beginnt die Baronin: „Sagen Sie mal, verehrter Herr von Labodi, Sie wollen meinem Bruder doch nicht etwas

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Seite 6 von 16
Datum: 28.01.1939
Umfang: 16
angestrengt Du heilige Jungfrau, das ist ja der Kom panie-Kommandant. Kapitän Earcia persön lich .. . Da scheint wieder mal in Madrid oder sonstwo mächtig dicke Lust zu sein. Aha wieder ein Pronunciamento der Herren Offi ziere . . . Diesmal aus der Kolonial-Armee heraus. „Jedenfalls — Sie bürgen mir mit Ihrem Kopfe sür die Aufrechterhaltung der Ordnung in Villa Verde ...' — Gomez knallt die Haken zusammen: „Zu Besehl — hier wird alles ruhig bleiben.' — „Natio nale Demonstrationen sind mit allen Mitteln

, ein verdammter Streber, der jede Woche mit Grünzeug in die Madrider Markthalle sährt. Dieses Subjekt bat ihm selbst mal erzählt, daß er im Madrider Comedia-Theater manchmal die Versammlungen des Faschi- .stenhäuptlings Jose Antonio Primo de Ri ver«, des Sohnes des Bluthund-Diktators der Monarchie, besucht hat. Dieser Ruelas muß als erster in Villa Verde sterben . . . Carmona torkelt durch die nächtlichen Gas sen und brabbelt vor sich hin: „Dem Ruelas werde ich es gründlich geben . . .' Guardia Civil Gomez

auf. Jetzt keucht Gomez hinter ihm her. Drinnen in der Stube sitzt der Gemüsehändler und Falangist Joft Rue las mit seiner Frau am Tisch. „Ich will dem Faschistenhund nur mal zeigen, was es heißt, ein Pronunciamento gegen die Volksregie rung zu wagen . . Ruelas springt auf. Im gleichen Augenblick erscheint Gomez in der Tür, Unter Aufbietung aller Kräfte gelingt es dem Guardia Civil und Ruelas, dem rasenden Rocho (Roten) das Messer zu entwinden. Nach verdienter Abreibung hilft der Überfallene dem Polizisten beim

Menschenbündel hinter ihm nach. Carmona wird befreit und an seiner Stelle werden die beiden Polizisten eingeschlossen. Gomez und Martinez sind auf dem Markt nach verschiedenen Richtungen auseinander gegangen. Sie wollen sich nach einer Stunde wieder auf der Wachstube treffen. Als Gomez nach einer Stunde die „Ka serne' betreten will, tritt ibm ein breitschul triger Kerl entgegen. „Was suchen Sie hier?' forscht er den verdächtigen Kumpan an. — „Ach, ich wollte bloß mal telepho- nieren', antwortet höhnisch

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Seite 5 von 8
Datum: 18.10.1941
Umfang: 8
. Der Weg ist gut markiert. Langsam win det sich der Pfad zur Höhe. In einer kleinen Talsenkung bleiben wir stehen. Ein Bildstöckl bleibt am Wege. Der „Laserzgeist', ein armer Un glücklicher, der sich nach dem Weltkrieg von den Menschen abgesondert und jahrelang in einem Felsunterschlupf im Laserz lebte, hat dieses Mal erbaut. Ungewollt hat er sich selber ein Denkmal, errichtet, denn alle, die ihn kannten, gedenken sei ner, wenn sie hier vorbeikommen. Was mag er in den langen Jahren seines Einsiedlerlebens

Gamswiesenspitze. Man muß immer wieder ste henbleiben und die gewaltigen Bergriesen in ihrer majestätischen Schönheit bewundern. Die Karlsbader Hiitte Mit jedem Meter, den man höher steigt, tritt das Bergmassiv wuchtiger hervor. Ein Ehren mal an einem Felsklotz mahnt zu stillem Verwei len. Die alpinen Vereine von Lienz und Karlsbad haben hier ihrem Bergführer Marcher ein Gedenkzeiche» erstellt zur Erinnerung an das vor bildliche Wirken dieses braven Mannes. Denn der Name Marcher ist eng verknüpft

in das Pustertal hinab. Düstere Felskare liegen geheim nisvoll im Schatten der Bergriesen, die ihre Häupter zu Licht und Sonne emporrecken. Gemsen im Hallebachgebiet Nach einem kurzen ebenen Höhenweg folgt wie der ein Abstieg, ehe endgültig der Spitzkofel- gipsel bestiegen werden kann. Wer müde war, wird hier oben beflügelt, und der Abstieg und Wieder aufstieg geht rascher als man voraussehen kann. Aber ehe man zwischen Linderhütte und Spitzkofel den Tiefpunkt erreicht hat, geht der Blick manches mal

in die schaurig-schönen Felskare, in Richtung Pustertal hinab. Hier in diesen Spitzen haben ein mal die Steinadler gehorstet. Heute sind sie von der bergwandernden Menschheit in höhere Regio nen vertrieben worden. Drüben in südlicher Rich- ^ukbtieZ 2ur I^incisrkütte sna oi-s-r tung , . . waren daS nicht Gemsen? Das Glas sucht die Stelle ab. Wirklich, dort gehen sie schräg über die Schutthalde, vier, sieben, neun Stück. Sie haben sich einen eigenen Weg getreten, den Gem sensteig ! Jetzt geht eS wieder am Fels

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Seite 27 von 28
Datum: 19.12.1903
Umfang: 28
aber doch zweifelnd und sorgen voll ihr heut mit Kopfschmerz so geplagtes Haupt. Denn sie kannte ihren Bruder, dessen Stärke das Behalten von kleinen Nebensäch lichkeiten des täglichen Lebens eben nicht war und pflegte täglich wohl zehn mal zu seufzen: „Na, wenn du eine Frau hättest, die hätte ihre liebe Not mit dir! So ein richtiger, zersteuter Professor!' Sie hätte indes diesmal unbesorgt sein können. Gerade weil Professor Reimer selten allein in Gesellschaft ging, sondern bei solchen Gelegenheiten meist

' ein bischen länger liegen will —' Da kamen schon stapfende Schritte über den Flur bis an die Schlafstubentür. „Frau Pastor!' klaug Dores Stimme von außen, „nee, Frau Pastor, kommen Sie blos mal raus und sehn Sie sich das au! Nee, so was jibt's ja jaruich!' (Dore war geborene Berlinerin.) Wohl oder iibel mußte die Haussrau aus dem Bett, schlüpfte in ihren Morgenrock und öffnete die Tür. Ein Aufschrei der Ver wunderung. „Herr, dn mein Himmel, was soll den das heißen? Ist die Semmelsran verrückt geworden

nicht, Frau Pastor!' — „Ja, dann frag' doch mal schnell beim Bäcker nach!' Dore lief atemlos davon und kam mit dem Bescheid zurück: Die Semmelfrau sagt, es hat 1 Mk. 25 Pf. im Korb jelegeu, und da dachte sie, es sollen so viel sein. Aber ich hab jauz jewiß nischt mehr als sonst reinjelegt, Frau Pastor!' „Der Segen des Herrn macht reich ohne Mühe,' zitierte der Hansherr, der indes auch dazugekommen war. „Nun müssen deine Kranken mal acht Tage lang Semmelsuppe essen!' — Kopfschüttelnd ordnete die Hausfrau

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Seite 21 von 30
Datum: 16.02.1907
Umfang: 30
„Vor-die-Brnst-springen' nicht gewöhnt war und obenein in diesem Pnnkte sich nicht ganz frei von Schuld sprechen konnte, senkte ergeben sein Haupt. „Meine liebe Madame,' stammelte er in tödlicher Verlegen heit, „dämpfen Sie, bitte, Ihre Stimme.' Aber die Rechnung wollte dem ersten Buchhalter dieses Mal nicht stimmen, denn Frau Thusnelda dämpfte nicht nnr nicht ihre Stimme, nein, sie beachtete seinen schüchternen Einwurf nicht einmal. „Und ich wollte noch nicht einmal etwas sagen — wenn Sie abschwenken

durch Ihr brüskes Zurücktreten?' Auch dieses Mal erwartete Frau Thusnelda keine Antwort, denn dieses Thema ließ sich endlos in die Länge ziehen, und es tat der gekränkten Mntter wohl, es ausgiebig behandeln zu können. Es war ja auch die einzige Revanche, die ihr blieb, den Herrn ersten Buchhalter so ein bißchen herunterputzen zu können. Wie die verkörperte Nemesis stand Fran Wüterich vor dem tief Gedemütigten. Es lag ja allzuviel Wahres in den Worten der zürnenden Frau. Er hätte auch den Rücktritt sachter

durfte, drang Amadeus mit seinen Worten durch, als er ruhig sagte: „Meine liebe Madame, wenn Sie mich auch mal zu Worte kommen ließen.' — Frau Thusnelda ließ sich erwartungsvoll auf das kleine Kanapee nieder. — Dieses kokette, kleine Möbel hatte vielleicht in seinem Dasein manches gesehen und erfahren — wenn Kanapees reden könnten? Allein solche löcherige Auseinandersetzung, wie sie jetzt folgte, gewiß uie. — Aber diskret, wie solche Kanapees sind, wird es auch hierüber schweigen. Frau Thusneldas

Hände über dem Kopf zusammeu. Thelje, ein Heiratsvermittler! Aber, komü soit, yvi mal xsvss. Und dann, Diskretion ist Ehrensache. (Zchiutz folgt.. Aus schwerer Zeit. Nach einer wahren Begebenheit erzählt von Franz Hirsch. tNachdruck verboten.) ^^s war im Frühherbst des denkwürdigen Jahres 1870, als XW ich ihn kennen lernte. Und das kam so: In der gnten alten Stadt Königsberg iu Preußen, wo ich damals lebte, gibt es nur einen einzigen Spaziergang. Das ist der Weg nach den Hufen vor dem Steiudammer

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Seite 22 von 32
Datum: 02.02.1907
Umfang: 32
Wüterich.' „Deibel, Wüterich! Js ja 'n gräßlich unangenehmer Name. Wie kommen die guten Leutchen dazu?' Edgar lachte. „Jedenfalls wieSiezuJhremvielversprechenden NamenSchnltze.' „Wüterich, ne, so was,' konnte sich Schultze gar nicht beruhigen. „Habe in meinem Leben schon tansende von Malen Schultze ge hört, aber Wüterich — vereinzelter Fall.' Um die Mittagszeit, als eben Edgar nach Hause gehen wollte, nahm ihn der erste Buchhalter beiseite. „Mein lieber Lammers, sagen Sie mal,' hob er bedächtig

und vorsichtig tastend an, „sagen Sie mal, was für Lente sind eigent lich Ihre Leute?' Mit den Leuten waren jedenfalls Wüterichs gemeint. Edgar hüstelte. Was sollte er da sagen? „Sehr nett sind sie, Herr Grotkopp,' sagte er nach einigem Nachdenken. „Ich fühle mich dort sehr heimisch.' „Nett. So, also nett. Was, sagen Sie mir, verstehen Sie unter nett?' Edgar lachte. Explizieren ließ sich das so einfach nicht. Nett war eben nett. Er hatte aber einige Eigenschaftswörter aus des Alten Munde gestern abend

zu haben, so war's eben wieder einmal nicht wahr. Nun setzte er naturgemäß seine ganze Hoffnung auf eine ver nünftige Hansfrau, deren Lebenszweck es sein würde, für sein Wohl und seine Bedürfnisse zu sorgen. Wer aber bot ihm die Garantie, daß der Kamps mit den Löchern in der Ehe sein Ende erreicht haben würde? Dieser Gedanke brachte den gnten Buchhalter ganz um die Ruhe seiner Tage. Es kam ihm die Idee, bei dem jungen Lammers einmal so ganz von ferne anf den Busch zu klopfen. „Sagen Sie mal, lieber Lammers

,' sagte er daher eines Tages zu Edgar, „was ich Sie noch fragen wollte? Hm. Ja, so. Sagen Sie mal, haben Sie auch au löcherigen Strümpfen sehr zu leiden?' Edgar war baff. „Löcherige Strümpfe?' fragte er gedehut. „Ich verstehe Sie nicht ganz, Herr Grotkopp.' Die heutige Welt ist im richtigen Erfassen einer Sache etwas beschränkt. Die Frage war doch zu verstehen. Dennoch, es blieb Herrn Grotkopp nichts anderes übrig, als deutlicher zu werden. .Na, das ist doch ganz einsach. Sie sind doch bei Wüterichs

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Seite 24 von 30
Datum: 27.07.1907
Umfang: 30
. , . . Mein Mann glaubt nicht an Alex' Wissen, an seine Energie, au s 'iiie Beständigkeit. Er leugnet die Tatsachen. Alle um ihn herum können seines Lobes voll sein, mein Mann jedoch hat immer...' ,,Ja, ja, die zärtlichen Verwandten ..sagte Jossan mit nachsichtigem Lächeln, „das ist nun mal Tradition ... die wollen wir doch achten ...' „Bitte, bitte!' grollte der Baron. „Ihr schiebt mir da alle beide Gefühle unter, die ich nicht habe oder vielmehr nicht mehr habe, und Alex weiß sehr wohl

eines Bekannten zeigtest, der dir schrieb: Alex, der berühmte Lebemann, hat gestern nacht im Klub 23,000 Frank verloren. Der kann's noch weit bringen! Ganz im geheimen warst du über solche Nachrich ten gar nicht so unzufrieden. Das gab dir mir gegenüber ein ge wisses Relief. Da sonntest du dich iu der Gegenüberstellung des Großgrundbesitzers und des Müßiggängers.' „Hör mal, meine Liebe,' entgegnet der Gatte, der solche Dis kussion über alles liebte, „du wirst mir in der Tat niemals den Glauben nehmen

dann auch gleich wieder an, „das hätte ich mir nicht träumen lassen ... seit langem habe ich Sie nicht mehr gesehen . .. aber aus den Augen habe ich Sie darum doch nicht verloren. Ich habe Sie im stillen bewundert! Doch! doch! Widersprechen Sie nicht!... Die Art, wie Sie mit einem mal einen Strich unter all die alten Geschichten machten, die hat nur imponiert: das hieß so viel, wie: ,Adieu, ich habe jetzt geuug von diesem Müssiggängerleben!' Das war großartig gemacht.'... Ja, ja, Sie haben Ihr Leben genossen

.' „Hm! hm!' hüstelt Baron Moren. „Labodi! Labodi!' ruft auch Jossan. Aber der gute alte Labodi ist nunmehr im Zug. „Na, hören Sie mal, bei mir brauchen Sie sich doch nickt auf den Bescheidenen Heraliszuspielen... Was ist denn aus der prächtigen Person geworden... ihre Pferde waren ja berühmt... ich meine das hübsche Kind, das sich immer Ihretwegen das Leben nehmen wollte?' Alex Jossan sucht in seiner Erinnerung, dann ruft er: „Ah! das verwechseln Sie ... sie wollte sich nicht das Leben nehmen

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Seite 14 von 24
Datum: 28.12.1901
Umfang: 24
gebeten, als er ihr das erste Mal half. Und Friedrich war stets geblieben. Er war schon als Knabe lernbegierig und ehrgeizig und dankte es Annas Vater, daß dieser ihm Privatstunden gab. Der Lehrer war's auch, der den Tischler so weit brachte, daß er den Friedrich studieren ließ. Freilich hatten Vaters Mittel nicht gereicht, wieder hatte der Lehrer geholfen, seiner Vermittelung auch dankte man, daß Friedrich Stipendium erhielt. Und die kleine Anna! Wenn er als Student heimkam, steckte sie ihm heimlich

umrahmte Faltengesicht kollerten Thränen. „Mutter, was führt Euch denn her?' hatte er gestottert. „Die Sehnsucht, Juugcheu, die Sehnsucht. Armer Junge, mußt so viel arbeiten, daß Du nicht mal die alte Mutter besuchen kannst, und 's liebe Bräutchen. Da meint ich, kann er nicht zu uns kom men, so gehen wir zu ihm. Am heiligen Christtag soll er nicht allein sein!' — Jetzt hatte die Mutter die Hände auf seine Schultern gelegt und ihn, um ihn besser betrachten zu können, etwas zurückgeschoben. „Ei, Jungchen

, siehst Du mal fein aus!' — Stolz sah sie zu ihm auf: „Aber nun wollen wir auspacken und einen fröhlichen Festabend feiern.' Geschäftig hatte sie die Reisetasche auf einen Stuhl gestellt und geöffnet. Sie entnahm ihr einen Weihnachts stollen, eine Flasche Punschessenz und ein Viertelhundert Cigarren. Die Sorte kannte er aus seiner Studentenzeit! „'s ist ein teures Kraut,' seuszte die Alte, während sie die Cigarren auswickelte, um zu sehen, ob auch keine zerblättert sei. „Vater gönnte sich nur Pfeife

, höchstens Feiertags mal 'ne Cigarre zu vier Pfennig, hiervon kostet das Stück fünf!' Friedrich hatte noch immer geschwiegen, jetzt drehte er unge duldig an der Christrose im Knopfloch. Da war Annas Stimme leise an sein Ohr gedrungen. „Mutter, Friedrich scheint ausgehen zu wollen, wir kommen ihm ungelegen!' „Dem Jungen, wo denkst Du hin? — Geht, gebt euch 'uen Knß, wie's unter Brautleuten Sitte!'

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Seite 26 von 32
Datum: 27.02.1909
Umfang: 32
war es. Sein so eklatanter Mißerfolg bei den jungen Liebesleuten hatte ihn derartig verstimmt, daß er fast für alle seine Bekannten un genießbar war, und selbst sein sonst so goldiger, wenn oft auch derber Humor schien ihn vollkommen verlassen zu haben. Zuerst plante er, dem eigensinnigen Weltfremdling auf Schönau eine gehörige Standpauke zu halten, um ihm endlich mal ganz klar zu machen, was für ein vollendeter Narr er eigentlich fei, — dann aber sah er sehr bald das Zwecklose seines Vorhabens

nicht fassen konnte. Wieder errötete sie ein wenig, als sie das merkte. Doch dann rappelte sie sich schnell auf und erklärte ihm, daß ihr der Winter in der Hauptstadt mit seinen vielen gesellschaftlichen Verpflich tungen zu angreifend sei, und gerade jetzt, nun sie so allein dastehe, seien ihr die vielen geräuschvollen Feste, denen sie nun einmal nicht entgehen könne, geradezu eine Qual, denn sie sehne sich jetzt nach ein wenig Ruhe, um mal in Muße und in Sammlung über ihr vergangenes Leben

ihren Gang gehen lassen und uns am Schicksal-Spielen nicht wieder die Finger verbrennen. . . . «! » Armer Onkel Klaus! Noch war der Besuch nicht mal warm geworden, da begann schon das Leiden des alten, lieben Mannes. Natürlich war Kurt Büttner wieder der Zankapfel. Er hatte die jnnge Frau ankommen sehen und meinte, er müsse „nun selbstverständlich der erste sein, d--: sie hier begrüßte'. Aber da kam er schön an. Onkelchen fragte sehr erstaunt: „Selbstverständlich, sagst du? Was soll das heißen? Du kennst

nicht bei bester Laune zu sein, Onkel Klaus. Ich muß eben warten, bis du eine bessere Meinung von mir bekommen hast.' Mit höflichem Gruß empfahl er sich. Als er draußen war, kam erst der ganze Arger in ihm hoch. — Weshalb hatte er hier sein Interesse verraten? Ja, weshalb war er überhaupt hierher gegangen? Er hätte sich doch denken können, daß der alte Querkopf ihm den Weg erschweren würde. Sie hatten beide doch nun mal so gar nichts für einander übrig. Ja, eS

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Seite 26 von 28
Datum: 19.03.1910
Umfang: 28
„Ja, sieh mal, Harry ist so ein prächtiger Mensch, und sie ist ja doch für ihn wie geschaffen. Er steht in Gefahr, ein Stock gelehrter zu werden, der nur für seine Wissenschast Sinn hat. Da wäre sie gerade die Richtige, ihn daran zu erinnern, daß das Leben noch schönere Blüten hat als gelehrte Triumphe.' Alfted lachte und küßte seine Frau, dann setzte er sich mit dem hinzutretenden jungen Dozenten zu einem gemütlichen Plauder stündchen in die Glasveranda, während die Hausfrau fortging

beizuwohnen, ließen die Kleinen sich fortführen. „Nun sag' mal, alter Junge,' rief Grotenberg in Hellem Er staunen aus, als sie alle verschwunden waren, „was hast du mit der jungen Dame gehabt? Hast du sie gekränkt? Dann ist es deine verfl— Schuldigkeit, kniefÄlig Abbitte zu tun. Hat sie dir was angetan, oder habt ihr beide gegenseitig was auf dem Kerb holz und keines will nachgeben? Hör mal, Harry — so was Reizendes von Mädchen — da würde ich alles dransetzen, mit ihr wieder gut Freund

und sah ihn prüfend an. „Sag mal, lieber Harry, früher — ich meine, vor dem wissenschaftlichen Streit — habt ihr ausgezeichnet zueinander gestanden, du und das Mädchen?' Die Wangen des Angeredeten röteten sich ein wenig. „Wir waren einmal sehr gute Freunde, Alfred. Ja, ich will's nicht leugnen, daß sie die einzige gewesen ist, die mir ein tieferes Interesse abgewann. Aber das ist nun natürlich aus und vorbei — für immer. Sie ist in ihrem Haß unversöhnlich.' Alfted Grotenberg pfiff leise

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Seite 30 von 32
Datum: 18.08.1906
Umfang: 32
-^! 2 doch sonst immer allein tili! muhte; aber er wollte eS ja nicht anders. Und diese Aufmerksamkeit rührte ihr einsames Herz. Er war wirklich ein tüchtiger Mensch, es war alles korrekt, WaS er tat. In dem tänscht sich mal niemand! Seinen Assessor hatte er jetzt gemacht. Das hatte sie natürlich in große Frende versetzt, und da man ihm viel GnteS über sein Examen gesagt — war sie ganz stolz, einen so vortrefflichen Neffen zn besitzen. Sie hatte ihn freilich jetzt seltener zn sehen bekommen

. Er war ein gern gesehener Gast in seinem Bekanntenkreise, ein flotter Sänger, nnd so fand sich wenig Zeit, die alte Tante ein mal aufzusuchen. Was sollte man anch bei ihr. Sie war leidend und mußte trotzdem arbeiten. Da fand er keine Anregung bei ihr, nnd sie mit ihrem guten Herzen uahm ihm das nicht übel, wenn sie anch manchmal dachte: „Früher war es anders.' Er kleidete sich sehr elegant und war in seiner ganzen Erschei nung sehr stattlich geworden — so wie man sich eben einen rich tigen, vornehmen Assessor

vorstellt. — Da kam ihr oft der Gedanke: Ach, wenn der sich mal verlobt! — Die Fran muß sicher glücklich werden! Wie würde sie sich freuen, wenn sie einmal die Nachricht von seiner Verlobung bekäme! Dann würde sie auch wieder vergessen, daß er sie jetzt ein wenig vernachlässigt hatte. Jnnge Leute meinen das nicht so böse! Er würde sich ihrer, wenn er dann verheiratet, schon ein wenig an nehmen und sie ans ihrer Einsamkeit herausreißen. Eines Tages brachte der Postbote eine große Drucksache. Rich tig

zur sichtlichen Erheite rung des Madrider Publikums eine „zahlreiche' Familieumntter einher, die sich einen ungefähr zweijährigen Knaben vorn an den Schürzenzipfel gebunden hatte und ihren Sprossen, wenn er mal stehen blieb, mit einem sanften Fußtritt zur Eile antrieb. Ein zweites Kind hatte die Frau auf der Schulter sitzen, es mochte kaum ein Jahr alt fein. Als drittes Anhängsel hatte sie eine Rieseu- gnitarre im Arm, die sie mit voller Wucht bearbeitete, welches Instrument ihren umfangreichen Körper halb

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Seite 27 von 32
Datum: 12.05.1906
Umfang: 32
können, was ans ihr ge worden ist. Ich konnte nur erfahren, daß sie die glänzendsten Offerten abgelehnt hat. Sie ist mitten in ihren Triumphen ver schwunden, ohne die geringste Spur zu hinterlassen, genau so, wie sie es damals in Mailand gemacht hatte ' „Haben Sie sie nicht ein einziges Mal gesprochen?' „Nein, sie hat niemand empfangen und sich nirgends gezeigt.' „Dann hätte ich es schließlich mit Gewalt versucht, zu ihr zu gelangen!' rief der alte Herr, der trotz aller Bedenken stark in teressiert

verbirgt.' „Dies alles ist mehr als sonderbar,' sagte der Graf kopf schüttelnd. „Ihr distinguiertes Auftreten beweist jedenfalls, daß sie von guter Herkunft ist. Man könnte über dieser mysteriösen Sache den Verstand verlieren!' „Sie scheinen allerdings nicht mehr weit davon entfernt,' be merkte der Graf. „Wie wäre das auch anders möglich. Dies Talent und diese unvergleichliche Schönheit sind nicht ein zweites Mal vorhanden. Eine souveräne Grazie, ein hinreißender Ausdruck von Güte und Intelligenz

Er scheinung und ungemein intelligent. Sie werden mir das zugeben müssen, wenn Sie sie näher kennen gelernt haben. Aber schon jetzt können Sie doch nicht lengnen, daß sie wirklich schön ist.' „Ich bin keineswegs entzückt davon,' antwortete der Herzog. „Sie gleicht in keiner Weise ihren Landsmänninen, sondern besitzt den Thpns der Engländerin, nnd das ist nun mal nicht mein Ge schmack. Aber meine Mutter hat mir schon gesagt, welch eifriger Verehrer der jungen Dame Sie sind. Ich werde Ihnen keine Ur sache

.' „Ja, ja, mein Herzchen, die machen das Blnt warm, der Krako wiak und die Mazurka. Und es ist euch kalten Deutschen ganz zuträglich, daß euer verwässertes Blut etwas in Wallung kommt. „Drum auf zum Tanz, Renate! Dort kommt mein Junge, der Kasimir, der wird dich wohl auf andere Gesinnung bringen. „He, Kasimir, so kommst du deinen Kavalierspflichten gegen dein schönes Bäschen nach? Schäme dich, bald hätte dein alter Vater deine» Platz ausfüllen müssen. Nun haltet euch lustig, Kinder, ich will mal den Malvasier des Pan

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