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Lienzer Zeitung
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Seite 30 von 32
Datum: 20.05.1911
Umfang: 32
Uhr — warum ausgerechnet um elf Uhr?' Und Heinz war einfach fassungslos! Warum war er zum Major beordert? Hatte er etwas ange stellt, dessen er sich gar nicht bewußt war? Wie peinlich ihm das wäre, konnte er gar nicht ausdenken! Denn er hatte infolge feines jugendlichen Ubermutes noch einige Streiche am Kerbholz, die ihm sein früherer Bataillonskommandant nicht verzeihen wollte! Was Wunder also, wenn Heinz es war, der sich am meisten freute, als dieser abgelöst, und der vor einem Monate frisch

des Majors schienen Feuergarben zu sprühen! „Herr Leutnant Herr Leutnant, Sie — Sie haben ' schnaubte er mit wutzitternder Stimme. Herrgott im Himmel — was hatte er nur? „Sie haben eine — eine Dame beleidigt!! Wie können Sie sich rechtfertigen,' sagte er endlich. Nun war es heraus. »Ich — Herr Major? Das muß ein Irrtum sein!' erwiderte Heinz zuversichtlich, und eine Last wälzte sich von feiner Seele. „Jawohl — Sie und kein anderer in höchsteigener Person!' gab dieser jetzt schneidend zurück

. „Entschuldigen, Herr Major, aber ich wüßte wirklich nicht womit ' verteidigte sich Heinz, immer mehr außer sich über die Anklage. „So —? Ist es etwa keine Beleidigung, wenn man eine ehr bare Frau und Gattin mit Liebesbeteuerungen belästigt und sie sogar zu einem Stelldichein auf offener — Straße bestellt?' Heinz faßte sich an die Stirne! Wie konnte er nur —? „Aller dings habe ich mir einmal einen Scherz erlaubt — doch begreife ich wirklich nicht — auch ist die Sache eine so private Angelegenheit

'von mir ' stotterte er geisterbleich den Major anstarrend. „So—? Hzha! Ausgezeichnet! Sie wundern sich also, wie ich zu diesem Ihrem Geheimnis komme?' sagte er hohnlachend, „kennen Sie das?' damit reichte er ihm den Brief, welchen Heinz einige Tage vorher seinem Gegenüber sandte, herüber. Tableau! — Endlich fand H?inz v. Rhoden die Sprache wieder. „Aber ich begreife noch immer nicht —', stammelte er völlig vernichtet. „Daraus ersehen Sie, Herr Leutnant, daß Ihre privaten An gelegenheiten manchmal

auch — andere Leute, in diesem Falle mich ganz bedeutend angehen! Aus diesem Grunde habe auch — ich — es übernommen, Ihnen, wie Sie es wünschten, die Ant wort — snd rosa — zu bringen! Denn jene Dame, welche Sie zum Rendezvous bestellten, ist niemand anders als ' „Als —?' hauchte Heinz in atemloser Spannung. „— — meine Frau!' gab der Major mit vernichtendem Lachen zurück. Wie ein Sausen umschwirrten ihn die zwei letzten Worte, als er das Zimmer verließ. — Dann wankte er mit dem schiff brüchig gewordenen Wohlwollen

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Lienzer Zeitung
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Seite 30 von 32
Datum: 02.07.1910
Umfang: 32
Seiner Majestät Soldaten nicht da, um einem zu dicken Hauptmann in Ermangelung einer Dampfwinde auf das Pferd zu helfen. So, also kurz: Sie sind zu dick, Herr Hauptmann, Sie sind zweifellos zu dick, viel zu dick, um fünfzig, ach was, um hun dert, um tausend Pfund zu dick. Sie stehen vor der Beförderung zun: Major, Herr Hauptmann, und Sie wissen, diese Ecke ist ver flucht zugig, und selbst eine so ungeheuer dicke Masse, wie Sie sind, kann dann umfallen. Sie wissen, Herr Hauptmann, der Herr Kommandierende

ist kein Freund von zu dicken Majoren. Es ist also zweifellos Ihre Pflicht, sich zu ver dünnen. Essen Sie Karlsbader Salz, viel, viel, trinken Sie Bitter wasser. Turnen, schwimmen, fech ten, rudern Sie, vor allem, schla gen Sie Ihr Vieh von einem Pferde tot und kaufen Sie sich ein Bollblut und reiten Sie, Herr, Sie sollen reiten, zweifellos viel rei ten, nur reiten. Laufen Sie, schla fen Sie wenig, schlafen Sie über- haiipt nicht, Sie sollen sehen, Herr, Sie werden dann Major.' Der Oberst schwitzte ruck

sendes Antlitz, wenn er ihn zur Entfettungsarbeit weckte, und er sagte sich: „Der Oberst hat recht. Ich muß heiraten.' Als ob ein Oberst nicht immer recht hätte? Und Brenzlau ging hin und nahm sich ein Weib. Da wohnte da draußen, nicht Weit von Posemuckel, ein uralter pensionierter Major auf seiner ver schimmelten Klitsche. Der hatte eine Tochter, welche allerdings nicht mehr den ersten jugendlichen Schmelz besaß, auch nicht mehr den zweiten, aber doch immer noch einige Jahre — es mochten drei

dem Häuptling noch ins Ohr: „Ich rate dir bloß eines: wage um Gottes Willen nicht, mir nach dem Manöver anders denn als Major wieder unter die Augen zu treten.' Uiid Brenzlau trat ihr unter die Augen, aber nicht nach dem Manöver, sondern während des Manövers, und nicht als Major, soiidern in einem schönen, geschweiften, nagelneuen Zylinderhut. „Ich wäre zu dick, hat Se. Exzellenz gesagt', stöhnte der arme Häuptling, — und seine Gattin begann dieses Thema genauer hinter verschlossenen Türen

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Seite 10 von 24
Datum: 02.12.1913
Umfang: 24
, und das wollte ich erzählen. Stipski machte sein zweites Manöver mit. Eines Tages hatte sich sein musikalischer Genosse, d. h. der andere Trom peter, Blasen an die Füße gelaufen. Zwar hinderten ihn die Blasen nicht am Blasen. Aber ein Trompeter muß nicht nur blasen, sondern auch laufen können, so war's damals und wird's bleiben bis mau ihm ein Fahrzeug zur Verfügung stellt. Unser Stipski ivar von dem Unfall seines Genossen nicht sonderlich erbaut; denn der Major v. Krakehlwig. dem er zur Verfügung stehen mußte

, war kein guter. Der erste Tag ging ganz leidlich ohne weittragende Miß Helligkeiten vorüber. Für den zweiten aber war ein Harrpt- schlag geplant. Es war gegen 10 Uhr morgens. Heiß bräunte die Sonne hernieder. Ein Teil der Jnfantrie lag an der Böschung der Chaussee in Ruhe oder stand, Gewehr ab, in kleinen Gruppen. Noch war vom „Feinde' nichts zu sehen. Auch die Vorposten hatten nichts aufgestöbert. Natürlich hatte der Major wieder einen seiner berühmten Gewaltmärsche ausgeführt und war zu früh zu deni

, und bald meldete er: „Zur Stelle. . . .' „Kerl, ich lasse Ihn einstecken! Blasen . . . das Ganze vor!' . . Er nahm die Trompete und blies hinein — — Fupp! Fupp! klang's dumpf hervor. „Blafenn! Kerl! Ist ihm das Wetter von 93 in die Knochen gefahren! Blafenn!' Im höchsten Zorne schrie es der Major. Sein Pferd zuckte zusammen unter der wuchtigen Zügelung, mit der es zu dem unglücklichen Stipski herumgerissen wurde. — Der stand zitternd da, wie ein nach Sibirien ver banntes, rasiertes Kamel und schüttelte

die Trompete und blies, und Fupp! Fupp! tönte es leise hervor. Und der Major schrie mit heiserer Stimmme sein „Alasenn!' „Drei Tage strengen Arrest!' . . . Die Fassungslosigkeit nahm überhand. Die ferneren Ab teilungen warteten auf das Signal. Die Offiziere schüttelten ratlos die Köpfe, und einige dachten schon an einen „blauen Brief' für den Major. „Kerl! Ich reite ihn zusammen Blaaasennn! Zum Daria! Das Ganze voxrr!' schrie Krakehlwig mit größter Anstrengung und machte ein Gesicht

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Seite 22 von 24
Datum: 16.01.1915
Umfang: 24
im Oberelfaß hatten drei Kompagnien des Landwehrbalaillons, unterstützt von einigen Maschinengewehren, blutig abgeschlagen. Die Franzosen zogen sich nun in die Hopfenplantagen und Weinberge zurück und nahmen von hier aus die drei nun vor dem Wäldchen in Deckung liegenden Kompagnien unter Feuer. Die vierte Kompagnie hielt der Major einstweilen noch als Reserve in dem Wäldchen zurück, wo auch die Maschinengewehre standen. Annähernd eme Stunde schon stand so das Gefecht. Vor wärts konnten die Deutschen

vorläufig nicht. Aber auch die Fran zosen wagten keinen weiteren Borstoß, obschon sie sich erheblich in der Mehrzahl befanden. Da änderte sich plötzlich das Bild. In das Rasseln des fran zösischen Gewehrfeuers mischte sich das dumpfe Dröhnen der Kanonen und die ersten Gvanaten schmetterten in das Wäldchen, und zwar so sicher, daß jedem klar wurde, wie die Franzosen die Entfernung vorher genau ausgemessen haben mußten. Kurz entschlossen ließ der Major sich nun die vierte Kompagnie aus dem Wäldchen heraus

zeigten sich gegenüber dem deutschen Zentrum etwa sieben- bis achthundert afrikanische Jäger. Sofort erkannte der Major die Sachlage: Eine Attacke! Im Augenblick war der Befehl ausgegeben: „Ruhig schießen, sicher zielen, erst das Pferd, dann der Mann!' Auch wurde jeder Kom pagnie ein besonderes Schußfeld zugewiesen. Die Maschinen gewehre richteten sich ebenfalls genau ein. Kaum waren diese Anordnungen getroffen, da gellten auch schon die französischen Hörner, dröhnte das wilde Aufheulen der Reiter

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Seite 5 von 18
Datum: 09.06.1914
Umfang: 18
waren. Am 18. Mai abends war großer Alarm. Es hieß, daß die Aufständischen aus Schiak heranrück ten. Baron Klingspor stellte sich sosort unter das Kommando des Platzkommandanten Major Sluys. Da die Ausständischen keine kriegführende Macht sind, handelte es sich um eine Verwendung im In nern, gegen die für die Instruktionsoffiziere keinerlei Bedenken vorlag. Es war festgestellt worden, daß Essad Pascha mit den Aufrührern in Verbindung stand. Auf Befehl des Kommandanten Sluys wur den zwei Geschütze in Stellung

gebracht, die Offiziere stellten sich bereit, sie selbst zu bedienen. Sie hatten ein Feldtelephon zum Schloß gelegt und handelten streng nach den Befehlen des Platzkommandanten Sluys, die dieser ihnen vom Schloß her erteilte. Obwohl sie von den Leuten Essad Paschas be schossen wurden, feuerten sie erst, als Major Sluys ihnen telephonisch das Kommando „Feuer!' gab. An der Seite des Barons Klingspor betätigten sich der Oberleutnant Hensler und der Leutnant Tome- novic. Zwei Tage später hieß

ihr Einzug nach Durazzo. Sie brach ten dem Fürsten ihre Forderungen vor, der Fürst antwortete mit einer Ansprache und die Szene schloß mit einem „Rroftte Mbreti!' („Es lebe derKönig!') Nachdem die Leute ihre Waffen zurückerhalten hat ten, zogen sie ruhig ab- Das kluge und ersolg-eiche Austreten der öster reichisch-ungarischen Offiziere hatte ihnen zwar die allgemeine Sympathie gewonnen, aber auch die Ei sersucht gewisser italienischer Kreise erweckt. Plötz lich tauchte der italienische Major Moltedo ans

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