damit der Name des Grafen in eine Mordaffäre Perwickelt werden würde. Falls sie noch in Mailand waren, fielen sie sicher in die Hände der Polizei. Aber vielleicht waren sie bereits geflohen. Wer mich niedergeschlagen, war mir vollständig unklar. Wen» es Logan gewesen, so wußte Marigold aller Wahrscheinlichkeit nach nichts von dem, was mir zugestoßen. Aber allem Anschein nach wußte sie nm den Mord, der au Marie Lejeuue begangen worden war. Ich wollte gleich fort ans dem Krankenhaus; aber der Arzt gab
ich noch der offiziellen Totenbesichtignng bei, nnd nachdem ich meine Aussagen zu Protokoll gegeben hatte, wurde mir gestattet, abzureisen. Diese Erlaubnis war erst nach langen Debatten und auf Ver wendung des Konsuls, der nnn mit einemmal ganz dienstbeflissen und liebenswürdig zn mir war, erfolgt. Die Polizei hatte mein Verbleiben in Mailand bis zur Festnahme der Mörder und der Auffindung der mit ihnen Gesehenen, der schönen Engländerin und des Engländers, gewünscht. Aber mein Protektor hatte seinen Willen
durchgesetzt, uud so kam es, daß ich noch am Abend über Turin nach Paris reisen konnte und drei Tage später in Charing Croß ankam, woselbst ich mein Billett nach Sibberton löste, um sofort weiterzureisen. Was war iu meiner Abwesenheit passiert? Wohin hatte sich die Gräsin geflüchtet, oder war sie noch in Mailand gefunden und festgenommen worden? In grenzenloser innerer Aufregung, obgleich ich äußerlich ganz ruhig erscheinen mnßte, betrat ich das Schloß und mein Arbeits zimmer. Ans meinem Tisch häuften
. Die Stallbedieusteteu uud die Jockehs liefen geschäftig hin nnd her, nnd an einer Seite des gepflasterten, weiten Platzes sah ich den Grafen, von einer kleinen Gruppe vou Gästen umgeben, auf merksam der Vorsührnng eines herrlichen Vollblntheugstes folgen. „Holla, Rudhuse,' rief der Graf, als er mich gewahr wurde, schon von weitem ... „dacht' nicht, daß Sie schon wieder zurück seien!' „Ich komme allerdings etwas sriiher als ich geglaubt,' ant wortete ich leichthin uud begrüßte dabei die Frau, der ich bis ! Mailand
, „die Ermordung der Frau beweist, daß die Verschwörung noch viel kühner und schrecklicher ist, als ich gedacht habe.' „Aber um alles in der Welt! Welche Beziehungen haben denn Marigold und Logan zu der Sache? Was glauben Sie? Warum siud sie so im geheimen nach Mailand gereist? Wenn Marigold als Opfer auserseheu gewesen wäre, könnte ich diese Reise begreisen, aber so!' „Wahrscheinlich hat Logan sie nach Mailand gebracht, damit sie Marie Lejenne heimlich sprechen konnte.' „Aber wenn der Mord nicht vorbedacht