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Lienzer Zeitung
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Seite 26 von 30
Datum: 01.02.1908
Umfang: 30
. Die Hauptstadt aber erhielt in der nächsten Zeit ihre Ruhe zurück- alles hatte sich allmäh lich wieder beruhigt, alle Parteien waren nach nnd nach zur Ordnung und zu geregelten Ver hältnissen zurückgekehrt. Leopold Fischer war zuerst nach Basel gegangen und hatte dort wei terstudiert, dann war er nach Bonn übersiedelt, diesen Sommer aber war er von seiner Mutter, der Witwe des Rates Fischer, eingeladen, seine Ferien in Liebenau zu verbringen. Er rüstete sich dazu auch, denn das blutige Älement« mori

in Dresden von? 9. Mai 1849 war längst vergessen. Leopold war ein gereifter nnd ehrenfester Mann geworden. So traf er eines Sommerabends in Liebenau bei der Mutter ein. Als er eines Morgens früh durch die Blumengaffe streifte, sah er plötzlich seine Retterin an einem Fenster sitzen. Er erkannte sie sofort wieder und zog sogleich ehrerbietig den Hut vor ihr, sie nickte erst verwirrt wie jemand, der nicht weiß, was und wie ihm geschieht, dann aber erkannte sie ihn doch und winkte ihm zu. Leopold stand

still; da öffnete Edith das Fenster und sah hinaus, dann aber fragte sie: „Sind Sie es, Herr Leopold Fischer, oder irre ich mich?' „Sie irren nicht: ich bin Leopold Fischer! Wohnen Sie jetzt hier in Liebenau?' „Jawohl! Sie wissen es wohl nicht, daß Papa vor mehreren Jahren schon gestorben ist?' „O, das tut mir leid! Und Ihre Frau Mama?' „Wohnt hier, ist aber augenblick lich verreist. Bitte, treten Sie ein. Darauf ließ sich Leopold nicht wei ter einladen. Er trat bescheiden ins Haus, und Edith

ist zu Verwandten gereist, dort Hilfe und Unterstützung zu suchen!' Leopold zuckte die Schultern: „ Ohne Sie mißtrösten zu wollen, zweifle ich doch an solcher Familienzugehörigkeitsliebe.' „Das wäre traurig. Es würde mich zwingen, eine Erziehe rinnenstelle anzunehmen.' „Haben Sie dazu die nötigen Kenntnisse?' „Ja doch!' „Es wäre dennoch ein trauriger Notbehelf!' „Da haben Sie recht. Ein Notbehelf wäre es wenn auch ein recht trauriger. Sie bald ausstudiert?' „Ich will diesen Herbst mein Staatsexamen

machen.' vr. Joses Alexander Freiherr v. Helfert. Phot. vi-. Sz «c -lh. Wien. (Mit Text.» vr. Ernst Brenner-Basel, ichweiz. Bundespräsident. (Mit Text.) immerhin, Und Sie, Herr Leopold, haben „Da wünsche ich Ihnen Glück.' „Danke. — Ich bleibe diese Zeit bei meiner Mutter.' „Wo wohnt dieselbe?' „Knrze Gasse Nr. 3.' „Ah, dort! Sehen mir uns bald wieder?' „Wenn ich Sie einmal in der Hubertusforst träfe, wo ich mich täglich ergehe.' „Ich denke, das wird sich nach Mamas Rück kehr wohl machen.' „Nun, Fräulein Edith

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Seite 23 von 28
Datum: 19.03.1910
Umfang: 28
auf. „Sehr gut! Damit räumen Sie also ein, daß Ihr Ohnmachts- ufall bei meiner Tante nur Komödie war.' „Und Sie beleidigen die Leute nur, wenn Sie annehmen, aß sie außerstande sind, Sie zu hören. Sie müssen mir zugeben, 'aß Sie recht vorsichtig zu Werke gehen.' „Das ist Unsinn, denn ich war fest davon überzeugt, daß Sie n-ch hörten', versetzte Gaston. „Aber dem ich mich damals zur Verfügung stellte, war der Graf Czinsky, daß ich mich mit Leopold -chnewer schlage, können Sie nicht verlangen.' Leopold fuhr

, wn Ihnen zu reklamieren.' Und wenn ich es verweigerte, würden Sie ohne Zweifel an nein Zartgefühl appellieren?' sagte Leopold Schneider spöttisch. „Ohie Zweifel', antwortete Gaston. „Das beweist, mein Herr, daß Sie es noch immer mit dem Gra- ei>. Czinsky zu tun zu haben glauben, denn nur von dessen Fein gefühl könnten Sie doch eine Gewährung Ihres Wunsches erwarten.' „Machen wir uns doch gegenseitig nichts vor. Ich bin lediglich a Leopold Schneider in einer geschäftlichen Angelegenheit, die ch mit ihm regeln möchte

, gekommen.' Und ein Portefeuille aus einer Tasche ziehend, fügte er hinzu: „Wieviel verlangen Sie?' Leopold ließ sich in einen Fauteuil fallen. Die Augen halb geschlossen, sah er mit gerunzelten Brauen begehrlich nach der Brieftasche des Herrn Langer hinüber. Nachdem er eine Weile lachdenklich dagesessen hatte, sagte er zu Gaston: „Sie sind ein Mann von Geist, mein Herr, ich bin bereit, Sie -mzuhören.' „Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen und, um die Wahr heit zu sagen, ich habe im Grunde nicht daran

gezweifelt. Sie vissen wohl, daß es ein sehr einfaches Mittel gäbe, Sie gefügig machen, ein Mittel, das mich keinen Sou kosten würde, aber —' „Aber', fiel ihm Leopold Schneider spöttisch in die Rede, .Sie werden dies Mittel nicht benutzen, dafür fetze ich meinen Kopf zum Pfände. Es liegt Ihnen und Ihrer Mandantin alles zacan, diese Angelegenheit so diskret wie möglich zu behandeln.' „ Sie sind ein zu geistreicher Mann, als daß ich Ihnen wider- prechen möchte', entgegnete Gaston verbindlich. „Das betre

Angelegenheiten äußerst nobel zu denken, »nd so werden Sie in diesem Falle wohl einige Federn unter neinen Händen lassen müssen.' Herr Langer schlug statt aller Antwort mit der Hand auf sein Lvrtefenille, das mit Banknoten reich gefüllt erschien. Leopold mhm aus einer verschlossenen Schublade ein Schmuckkästchen, solches er geöffnet auf den Tisch stellte. „Sehen Sie dies köstliche Kleinod', sagte er. „Das Medaillon ii von Gold und die Miniaturmalerei eine hochkünstlerische Lei stung. Es ist geradezu

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Seite 23 von 28
Datum: 22.07.1905
Umfang: 28
Ein paar Augenblicke später stand der alte Pförtner Leopold por der Äbtissin. „Ich habe Ench etwas mitzuteilen, Leopold!' redete sie ihn an. „Mein Neffe, der Freiherr von Westrow, wird in Znknnft nicht mehr in das Stift eingelassen! Hört Ihr? In keinem Fall! Im übrigen behaltet Ihr das, was ich Euch soeben sagte, hübsch siir Ench nnd sprecht mir nicht darüber! Verstanden? Es ist gilt, geht!' Kopfschüttelnd entfernte sich der alte Leopold. Zu diesem Rätsel fand der Biedere die Lösung

aussah. „Der Raseude!' sprach die erstere vor sich hin. „Er kommt doch!' Fräulein Beate aber war noch bleicher geworden, als sie den Junker plötzlich au der Pforte erblickte. Und nnn hörten die beiden Damen einen heftigen Wortwechsel da unten. „Ich darf nicht öffnen, gnädiger Herr,' sagte der alte Leopold bittend. „Und ich befehle dir, zn öffnen!' donnerte Hans Joachim. „Ich darf nicht! Ich darf nicht!' wimmerte der Alte, blaß vor Schrecken über den fürchterlich aussehenden Jüngling. Eben

wollte sich die Äbtissin aus dem Fenster herausneigen, nm dem Junker znznrnfen, daß man ihn nicht empfangen werde, als etwas Unerhörtes geschah. Hans Joachim war vom Pferde gesprungen und hatte dieses am Zügel gefaßt, um es durch die kleine für Fußgänger bestimmte Pforte hindurchzuführen. Leopold stellte sich ihm ablehnend in den Weg. „Gib den Weg frei, alter Narr!' rief Hans Joachim. „Haben Sie Erbarmen, Herr Freiherr, ich bin ein alter Mann —' „Weg da, sag' ich! Niemand hat mir den Eintritt zu wehren!' „Ich darf

ja nicht, Herr Freiherr —' „So wirst du müssen, alter Graubart!' schrie Haus Joachim, und im selben Augenblick sauste seine Reitpeitsche ans den Alten nieder. Drei Schreie hörte man. Der alte Leopold schrie aus nnd die beiden Damen am Fenster. Hans Joachim stand mit Ali im Hos. Er ließ daS Pferd stehen, wo es stand, nnd eine Minute später war er im Zimmer der Äbtissin. „Tante!' Eine wilde Leidenschaft lag in dem Worte. „Tante, man verwehrt nur den Eintritt!' „Ich gab den Befehl dazu!' entgegnete dieÄbtissin

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Seite 3 von 24
Datum: 03.01.1903
Umfang: 24
der Krankenverpflegs- gebühren für ihre Dienstboten verpflichtet. Das Gesetz wurde kürzlich vom Kaiser sanktioniert. Mus aller Welt. Hof- nnd Personalnachrichten. Der Kaiser hat die Weihnachtsseiertage bei der Familie des Erzherzogs Franz Salvator in Wallsee zugebracht. — Die Flucht der Kron prinzessin Louise von Sachsen und der Rang verzicht ihres Bruders. Erzherzogs Leopold Ferdinand, erregt großes Aussehen. Kronprin zessin Louise hat Dresden wegen einer Liebes affaire mit dem französischen Sprachlehrer

ihrer Kinder, Mr. Giiou, der der Vater ihres im Mai zu erwartenden Kindes ist, verlassen. Das Paar befindet sich in Genf. Es ist zweifel hast, ob die krovprinzlich- Ehe geschieden wird, doch wünschen es die sächsischen Hoskreise als. Lösung der Affaire. - Erzherzog Leopold Ferdinand, der mit sejner Schwester reiste,zeigte von Gens telegraphisch seinen Verzicht aus die Würde eines Erzherzogs an. Er wählte sich den Namen Wölfiing und wird die 26jähr. Postbeamtenstochter Wilhelmine Adamovic hei raten

. Der „N. Fr. Pr.' zufolge genehmigte Kaiser Franz Josef den Verzicht des Erz herzogs Leopold Ferdinand auf seine Rechte als Mitglied des Kaiserhauses, fügte jedoch die Bedingung bei, daß der Erzherzog die Gren zen des österreichischen Kaiserstaates nicht mehr überschreitet. — „Die „Wiener Abendpost' mel det: Der Kaiser nahm deü Verzicht des Erz herzogs Leopold Ferdinand auf die Stellung und den Rang eines Erzherzogs an und ge stattete ihm die Führung des bürgerlichen Namens Leopold Wölfiing, ordnete

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Seite 22 von 24
Datum: 12.07.1902
Umfang: 24
legte sie neben sich. Da hört sie keuchenden Atem. Die Dogge Trim trottet heran, schnüffelt auf der Erde herum und packt dann ihr Taschentuch, läßt es fallen und hält ein anderes mit Monogramm und Krone fest, welches neben ihr liegt, auf dem sie halb gesessen. Die Dogge reißt daran und knurrt abscheulich; Eugenie stößt einen Schreckens schrei ans und will aufspringen. Da stehen Leopold Spillner und Philipp Lüders vor dem Run dell. Der erstere lacht belustigt, Philipp Lüders aber sagt: „Mein Fräulein

, die Bestie will nur ihres Herrn Taschentuch, aus dem Sie sitzen, haben. Der verrückte Baron hat das Vieh gewiß zum Apportieren geschickt.' Eugenie erhebt sich, Philipp Lüders hebt drohend das Spazier- stöckchen, die Dogge schielt ihn drohend an, knurrt verdächtig, er greift das Taschentuch mit dem Monogramm und der Krone und schießt pfeilschnell dahin. Leopold Spillner ist schon feige vor der drohenden Dogge ge wichen und reißt Philipp mit sich, so daß dieser kaum den Hut ziehen und sich in höflicher

Weise verabschieden kann. „Die Bestie ist gefährlich!' meint Leopold. „Und die Dame entzückend!' „Bah, wie viele hundert andere!' Indessen sind sie vorwärts geschritten. Drüben winkt die Re staurationshalle. „Komme mit! Das Wiedersehen muß doch ge feiert werden!' Philipp Lüders folgt widerwillig. Der reiche Spillner findet andere Bekannte; Philipp kann sich jetzt drücken und kehrt nach dem Rundell zurück; die Dame ist fort! Dort hat sie gesessen, das sind die Abdrücke ihrer Stiefelchen im Kies

?' Eugenie errötete. „Du denkst an Bankier Spill — Spill —?' „Spillner — ja! Freund Max schreibt mir, daß sein Sohn Leopold bereits vierzehn Tage hier ist; hast Du seine Bekannt schaft noch nicht gemacht?' „Nein, Papa; ich sehne mich auch nicht danach!' Es klang scharf. Herr Alexander hob überrascht den Kopf empor und sah seine Tochter an, fragend, erwartend. „Ja, Papa,' cntgegnete sie, „seine Bekanntschaft habe ich in direkt gemacht; ich habe ein Gespräch des jungen Herrn, der in Wien gewiß nach Pariser

können! Man müßte die Badeverwaltnng auf das Gebahreu des tollen Barons mit seiner Dogge aufmerksam machen!' Auf das Thema von Leopold Spillner kam er mit keiner Silbe zurück. Es war gut, daß es nicht geschah, denn vor Eugeniens Augen stand der Mann, der so verächtlich von den Frauen redete, als ein erbärmlicher Feigling, der sich noch über ihre Angst belustigte. Sie hätte gewiß die schärfsten Worte gegen ihn angewendet. Da gegen stand Philipp Lüders' Bild vor ihrem geistigen Auge mit einer Klarheit

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Seite 25 von 32
Datum: 12.03.1910
Umfang: 32
! m« Ein idealer Mann. Roman aus dem Französischen. Von Heinrich Köhler. ^Fortsetzung.) o kam Leopold Schneider in der rosigsten Laune und in der angenehmsten Stimmung von der Welt an dem Hause Frau von Bellards an. Als er den herr lichen Park, der zu dem Grundstück gehörte, durch- ! schritt, mußte er unwillkürlich daran denken, daß Frau von Bellard ihre Kinder in jugendlichem Alter verloren hatte und einmal ein großes Vermögen hinterlassen würde. Dabei fiel ihm ein, daß Frau von Bellard

über die mit herrlichen Linden bestandene Ter rasse, und er sagte sich, daß, wenn er einMal hier Besitzer werden sollte, er lieber hier als in Eormeilles seinen Wohnsitz nehmen wür de. Seine Phantasie ließ nichts zu wünschen üb rig, sie spann ihm Träu me von Reichtum, Glück und Ehren. Wenn Frau von Bel- lard nach der Ansicht Leopold Schneiders eine zu Schlagflüsfen neigen de Konstitution besaß, so dachte sie im Augen blick offenbar wenigstens noch nicht ans Sterben. Er bemerkte sie schon von weitem auf der Veranda

, sie sah wohl und munter aus, und er grüßte sie durch ein fröhliche Hutschwenken. „Endlich? . . .' rief sie ihm zu, als er näher trat, „ Sie lassen immer auf sich warten.' Dann fügte sie mit der liebens würdigsten Miene hinzu: „Wir sehen uns heute unter weniger tragischen Umständen wieder, und ich hoffe, daß Sie eine bessere Erinnerung mitnehmen werden.' Leopold Schneider küßte ihr die Hand und sagte: „Das Glück will erkaust sein, ich könnte das meinige nicht teuer genug bezahlen.' Sie fübrte

ihn in den Salon, in welchem er sogleich eine Sebenico, der «e«e österreichische Ariegshafe». (Mit Text.) Dame bemerkte, die, auf eine Causeuse zurückgelehnt, sich mit einem Fächer Luft zufächelte und im eifrigen Gespräch mit dem Abbe Dubois begriffen war. Wie an den Boden gewurzelt stehen bleibend, sah Leopold mit starrem Auge zu der Fremden hin über und hatte das Gefühl, als wenn die Mauern des Salons wankten und das Parkett unter feinen Füßen nachgab. Das war sie! Seine einstige „Herrin', die „asiatische

Des potin', „Katharina II.', die Frau, welche ihn von seinem Vater gekauft und in ihm ihren Leibeigenen sah, die Erscheinung aus Engadin. Leopold Schneider war plötzlich klein, sehr klein ge worden und fühlte sich wieder einer Ohnmacht nahe, an deren Echtheit selbst Gaston Langer nicht gezweifelt haben würde. Sein erster Impuls war, zu fliehen, so weit er konnte, aber er tat nichts dergleichen. Er sah Frau von Bellard mit einem Blick so unverhohlener Verzweiflung an, daß diese nicht wenig erstaunt

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Seite 6 von 26
Datum: 11.11.1905
Umfang: 26
geschehen gewesen. L. schnitt die Erhängten ab, und neben der bösen Erfahrung aus dem Versuch dürfte eiue ordentliche Tracht Prügel ihnen die Lust an weiteren derartigen Experimenten benom men haben. Ein ehemaliger Erzherzog als Rekrut. Erzherzog Leopold von Toscana, der bekanntlich nach seiner Eheschließung mit Fräulein Adai.iowitsch auf seinen Titel, seine OrdenSauszeichnungen und auf seine Stellung in der österreichischen Armee Verzicht leistete, hat sich in Genf angesiedelt, dort den Namen Leopold

Wölsling angenommen nnd das Schweizer Bürgerrecht erworben. Nach den in dieser Republik bestehende» Gesetzen muß Leopold Wölfling auch seiner militärische» Dienstpflicht genüge» und als Rekrut zur Ausbildung einrücken, die wohl nur wenige Wochen währ». Der ehemalige hohe öster reichische Offizier muß nun als Rekrut wieder mar schieren lernen, Gelenksübungen und Uebungen mir dem Gewehre machen und da ihm diese Uebungen nicht fremd sind, wird cr von den Jnstrnktoren stets belobt. Seine Kameraden

haben ihm auch bereits eine» Schabernack gespielt, indem sn ihm eines Mor gens sämtliche Knöpfe von den Blusen abschnitten. Der Hanptman» konnte sich des Lachens nicht ent halten, als Leopold Wölfling mit der knopflose» Bluse zu den übrigen antrat. Er ging diesmal straflos aus, als der Hauptman» erfuhr, daß die Kameraden des Rekruten diesem die Blusenknöpfe weggenommen hatten, um ein Andenken von der Uniform eines ehemaligen österreichischen Erzherzogs zu haben. Vor knsedsfkung eines psiotoxrapli. Sppsrslos bittsn

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Seite 3 von 22
Datum: 27.09.1902
Umfang: 22
und in den letzten Tagen bei einem hiesigen Bäckermeister in Dienst hätte eintreten sollen, legte sich am 16. d. in der Nähe der Station Glandorf auf die Eisen bahnschienen und wurde vom Zuge überfahren und getötet. Als Beweggrund zum Selbst morde wird unglückliche Liebe bezeichnet. Aus aller Welt. Hoffagde». Der Kaiser begibt sich an, 28. d. M. in Begleitung der Prinzen Georg und Leopold von Baiern. sowie der übrigen geladenen Gäste zurHochwildjagd nach Eisenerz. Der Kaiser trifft am 5. Oktober wieder in Wien

zu treten. Seit dem 10. De zember 1865 haben König Leopold und Kö nigin Marie Henriette den Thron inne, 67 Jahre zählt der König, ein Jahr weniger die Königin. Ein rüstiger Greis, wenngleich hin kend und augenleidend, teilt der König seine Zeit zwischen , stets neuen Reisen und rech, nerischer Arbeit, von welcher er Erholung in regelmäßigen Ausflügen nach Paris sucht; Lacken. Nizza und Ostende sind seine drei offiziellen Residenzen; dort studiert er in lan gen Unterredungen. Am Totenbett einer Konigin

. Grä fin Lonyuy traf zum Leichenbegängnis der Kö> nigin von Belgien, ihrer Mutter, in Spaa ein. Als König Leopold nach seinem Eintreffen das Sterbezimmer betrat, erblickte er Gräfin Lonyay. Der König geriet in höchste Erregung und gab seiner Tochter zu verstehen, daß sie das Zimmer verlassen möge. Die Gräfin Lonyay erhob sich sofort und verließ, gefolgt von ihrer Schwester Taut, schluchzend das Gemach. Die Gräfin reiste soso»t nach Brüssel. Dort verbreitete sich rasch die Nachricht von dem Borfalle

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Seite 6 von 26
Datum: 04.05.1907
Umfang: 26
.' Erzher oa Leopold Sa-varorv. Oesterreich Aus Karlchen Mießnicks Aufsatz- Heft. „Die Katze'. Die Katze is ein Haußtier, Sie hat vier Beine, aus die sie immer fällt, wann man sie ans'n Fenster schmeißt, wofür ich dann aber Haue kriege. Sie miaut blos ganz leise, manch mal schreit sie auch laud wenn man sie nemlich in Schwantz kneipt und dann krazt sie, was man ein kraziöfes Wesen nennt. Der Mann von der Katze Heist Kater un is sehr schwer wech zu kriegen wie mein Bruhder der Studennt sagt. Der leg

folgendermaßen: „Leon Zurakowski, 43 Jahre alt, verheiratet, wohnhaft zu Knihinin, erhält sich seit vielen Jahren durch Diebstähle, kann jetzt nichts erwerben da er derzeit im Kerker eine Strafe abbüßt . . . u. s. w. Das Aktenstück hat überall, wo man es zu Gesicht bekam, lebhafte Heiterkeit erweckt. Erzherzog Leopold Salvator. Ge- ueralinspekteur der österreichischen Ar tillerie. (Zu unserem Bilde.) Erzherzog Leo pold Salvator wurde als Nachfolger deS Feldzeug- meisters Kropatschek zum Generaliuspikteur

der Ar tillerie ernannt. Er ist 1863 in Altbunzlau gebo ren nnd gehört seit 1878 dem Heere an. 1882 wurde er Oberleutnant. 1885 Hauptmaiin im Feld- artillerieregiment Nr. 3 in Graz. Nach Absolvier- uug der Kriegsschule kam Erzherzog Leopold Sal vator als Major nach Lemberg zuni 11. Feldar- lillerie-Regiments Nr. 24. 1894 erhielt er das Kommaudo des Korpsarlillene-Regts. Nr. 13 iu Agram. 1896 erfolgte seine Beförderung zum Ge neralmajor, 1899 zum Generallentnanl und Kom mandeur der 36. Trnppendivision. 1900

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Seite 11 von 16
Datum: 26.03.1912
Umfang: 16
. — (Biererzeugung Kärntens im Jahre 1911.) Nach einem im Kärntn. Gemei- deblatt mitgeteilten amtlichen Ausweis wurden von den im vorigen Jahr in Betrieb gestandenen 35 Bierbrauereien Kärntens im ganzen 253.198 Hek toliter Bier, davon 2934 Hektoliter Steinbier, er zeugt. Aus aller Welt. Htspettsuk. Am 21. März vormittag wurde in Trieft in Anwesenheit des Thronfolgers und des Erzherzoges Leopold Salvator, mehrerer Erzherzoginnen, der Spitzen der Zivil-, Militär- uud Marinebehörden, des bayrischen Gesandten

Kaiser in Wien. Kaiser Wilhelm, Prinz und Prinzessin August Wilhelm, sowie Prinzessin Viktoria Luise mit Gefolge sind am 23. März um 11 Uhr vormittag mit Hof- souderzug in der Station Penzing bei strömen den Regen eingetroffen. Am Bahnhof wurde Kaiser Wilhelm vom Erzherzog Leopold Salva- tor in Vertretung des Kaisers begrüßt. Kaiser Franz Josef wollte seinen Verbündeten persönlich am Bahnhofe begrüßen, doch auf Anraten der Aerzte stand er mit Rücksicht aus das schlechte Wetter hievon ab. Nebst

Erzherzog Leopold Sal vator fanden sich die in Wien weilenden Erzher zoge am Bahnhofe ein. Nach der Begrüßung erfolgte die Abfahrt in das Schönbrunner Schloß, wo Kaiser Franz Josef seinen Verbündeten und Freund herzlichst empfing. Das in den Straßen angesammelte Publikum bereitete dem deutschen Kaiser stürmische Ovationen. Um halb 11 Uhr mittags fand ein Familiendejeuner statt. Um 7 Uhr abends war große Galatafel, worauf um 9 Uhr abends die Abreise des deutschen Kaisers ' nach Venedig erfolgte.

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Seite 3 von 14
Datum: 03.06.1893
Umfang: 14
der Betrag von 214 fl. 30 kr. flüssig gemacht. Endlich wurden sechs Eingaben punkto Armenuuterstützuug erledigt. Die Zahl der bei dieser Sitzung erledigten Ge schäftsstücke betrug 113. Ernennungen im Poftdienfte. Das Handelsministerium hat ernannt die Postoffi ciale Leopold Wierer in Innsbruck zum Post, kafsacontrolor in Innsbruck. Johann Kappeller und Josef Trebo in Innsbruck zu Postcassieren in Innsbruck, Johann Kastner und Mathias Riemer in Innsbruck zu Kassieren der Post Di- rectionskaffe Innsbruck

in Brixen zum Postkaflier in Brixen, Johann Mondini in Roveredo zum Postcassier in Roveredo und Carl Anton Hirschbühl in Feldkirch zum Postcontrolor in Feldkirch. Ernennungen im Steueraintsdien- ste. Der k. k. Statthalter als Präsident der Finanz-LandeS-Direction hat im hierländigen Steueramtsdienste die Controlore Pius Graf Triangi, Ernst Klettenhammer, Leopold Ritter, Franz Dollinger, Josef Kistler und Heinrich Mumelter zn Steuereiunehmern, ferner die Ad junkten Mansuet Prezzi, Josef Stefani, Ferdi

von 90 Jahren verschieden. Der Verblichene war Comthur des Franz ^oses - Ordens und Ritter des Leopold-Or dens, Oberlandesgerichtsrath. Landeshauptmann von Tirol von 1863 bis 1866 und schon 1861 Vertreter der Stadt Bozen im Landtag und als solcher Mitglied der liberalen Partei. — Am letzten Samstag den 29. Mai verschied in Brixen nach längerem Leiden Herr f. b. Hof apotheker Ur. Karl Breymesser. Der Ver storbene war erst 30 Jahre alt und seit zwei Jahren verheirathet. — Am 20. Mai ist in Trient

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Seite 14 von 22
Datum: 31.12.1904
Umfang: 22
. Johann Oberhneber, Kaufmann. Fr. Adalberta Oberhueber, Private. Hr. Veuerand Unterhueber, Kaufmann s. Fam. Fr. Rosa Wtw. Sigwart s. Fam. Hr. I. G. Mahl, Buchdruckereibesitzer s. Fam. „ Nußbaumer's Erben, Gastwirt. „ Franz Koczuwan, Eisenhändler s. Frau. Friedrich Nußbaumer, Kaufmann. Dr. Trotter, k. k. Notar s. Fam. Fr. Witwe Weber, Hausbesitzerin. .Hr. Hermann Müller, Bäckermeister. . Thalmann, Hausbesitzer s. Frau, s».. Andrä Bodner, Hausbesitzer. „ / Leopold Scheel, k. k. Steuereinnehmer

Bauhofer, Hausbesitzer. „ Willibald Hofmann, Buch- und Kunsthdl. „ Dr. Leopold Molinari, Advokat s. Frau. „ Anton Petrykiewic, Kafetier. - - „ Dr. Adalbert Hell, k. k. Grundbuchanle gungskommissär s. Fam. „ F. Stramitz, k. k. Bez.-Tierarzt s. Frau. „ Jgnaz Pertmer, k. k. Schulinspektor s. F. „ Jgnaz Reiter, k. k. Gerichts-Ofsizial. „ Erwin Felkel, k. k. Unterbeamter. „ I. Remolt, k. k. Forst-Oberkommissär. „ Jgnaz Jngras, Heizhauschef s. Fam. „ Roman Pazelt, Restaurateur s. Fam. „ Josef Glanzl

, Stadtpfarr- Kooperator. Hr. Jgnaz Ganzer, Hausbesitzer. „ Johann Lang, Schmiedmeister. „ Leopold Seifert, Südbahn-Jngenieur. „ Dr. Otto Carli s. Fam. „ Ernst Longo, k. k. Landesgerichtsrat s. Frau. Fr. Kirchgeßner. Hr. I. Flögel, Bahnbeamter. „ Eduard Oberkircher, Schloßbesitzer. „ Mating, Bahnbeaniter. „ Koinbozi, Bahiibcanster. - . „ Dr. Josef Mayr, Advokat. „ Rocco Zambelli, Eisen Händler s. Frau. „ Johann Girstmaier, Hausbesitzer. „ Andrä Vergeiner, Gastwirt. „ Johann Henggi, Uhrmacher

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Seite 4 von 20
Datum: 16.06.1900
Umfang: 20
Innsbruck unternommen und wollte sich von da über Scharnitz nach Mittenwald begeben. Pfiugstdienstag nachmittag ist er auf der Frau Hütt abgestürzt und hat schwere Verletzungen am Kopf und am Rücken erlitten. Er wurde sofort nach Scharnitz, geschafft, wo er nach einer Stunde verschied. Sein Freund ist unverletzt ge blieben. Nachrichten aus Kärnken. Das Glocknerhaus auf der Elisabethruhe bei Heiligenblut wurde Montag, den 11. d. M. eröffnet. Pfarrer Leopold Nnterkreuter gestorben

. Der Stadthauptpfarrer Herr Leopold Unterkreuter in Klagenfurt ist am 8. d. M. einem Schlagan falle erlegen, der ihn am Morgen des 7. d. M. betroffen hatte. Der Verstorbene war ob seines echt priesterlichen Wesens überall geachtet und geliebt und wird dessen Scheiden vielfach tief betrauert. Er war am 14. November 1838 zu Zwickenberg bei Oberdrauburg geboren nnd Priester seit 26. Juli 1863. Im Markte Ober drauburg, dessen Ehrenbürger er war, war er 25 Jahre thätig. R. i. x. Mord. An der Straße bei Lußuitz-Leo

, verlobt. Die Trauung wird im Juli zu Mün chen stattfinden. — König Leopold von Belgien ist am 6. ds. incognito in Bad Gastein ange kommen. Am 18. Juni treffen Graf und Gräfin Lonyay dort ein. Dieselben werden die Appar tements neben den Gemächern des Königs be wohnen. — Se. Majestät hat die auf den Dompropst und Weihbischof Dr. Johannes Katschthaler gefallene Wahl zum Fürstbischof von Salzburg genehmigt. Zweiter Pertretertag der deutsch- völkischen Arbeiterschaft. Am 29. und 30. Juni wird in Aussig

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Seite 1 von 20
Datum: 23.02.1912
Umfang: 20
und Anzeigen werden ent gegengenommen in der Buchdruckerei I. G. Mahl in Lienz, wohin auch Briefe und Gelder zu adressieren find. — Jedes Inseraten-Bureau des In- und Auslandes nimmt Aufträge entgegen. Nr. 16 Lienz, Freitag, den Ä3. Februar 191Ä. Ä7. Jahrg. Politische Rundschan. Oesterreick-Ungarn. Aehrenthals Nachfolger. Zum Nachfolger des Grafen Aehrenthal wurde Graf Leopold Berchtold, der frühere öster reichisch-ungarische Botschafter in Petersburg, ernannt. Die Ernennung ist bereits vollzogen

, und amtlich veröffentlicht worden. Der Kaiser hat Montag Vormittag den Grafen Berchtold in Audienz empfangen und ihn als neuen Minister des Auswärtigen vereidigt. Graf Leopold Berchtold steht derzeit im 49. Lebensjahre. Er gehörte dem diplomatischen Korps seit 1893 an und war vom Spätherbst 1906 bis April vorigen Jahres österreichisch ungarischer Botschafter in Petersburg. Er ist, seit er in Petersburg war, in alle Absichten des Grafen Aehrenthal vollständig eingeweiht und es ist durchaus anzunehmen

, daß er als Nachfolger des Grafen Aehrenthal die Politik Oesterreich-Ungarns in denselben Bahnen führen wird wie Aehrenthal selbst. Die Kontinuität der Richtung wird jedenfalls festgehalten werden. Rücktrittsgesuch des österreichischen Finanzministers. Amtlich wird gemeldet, daß der gemein same Finanzminister Baron Bunan vom Monar chen seine Amtsenthebung erbeten hat. Das alleinige Motiv des Demissionsgesuches ist der Umstand, daß infolge der Ernennung des Gra fen Leopold Berchtold, der ungarischer Staats

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Lienzer Zeitung
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Seite 21 von 24
Datum: 12.07.1902
Umfang: 24
!' „Mich auch, Leopold!' „Es waren doch schöne Zei ten, als wir bei Wallbrecht & Sohn standen. Du als erster Buchhalter, ich als Volontär!' „Freilich!' „Wie kommst Du eigentlich in das teure Bad?' „Meine Chefs waren um mich besorgt; ich bin überarbeitet!' Wer sind denn diese edlen Männer?' „Gebrüder Wailner!' „Und Du stehst dort als Buchhalter?' „Als Prokurist! Und Du? „Na, ich bin bei Vätern selbstverständlich. Der Sohu des reiche» Spilluer soll doch nicht mehr dienen?' „Bist Du krank?' „Gott bewahre, gesund

Du sie?' „Durchaus nicht; kann noch kein Weib ernähren! Aber Du?' Leopold Spillner zuckte die Achseln: „Mein ekkr xaxa möch te es, daß ich die reiche, junge Dame eheliche; lächerlich, wer Weiß, was für ein Monstrum es ist! Die Väter, so scheint mir, haben es so halb nnd halb abgemacht! Aber ich will nicht; ich halte es mit der Thatsache, ledig zu seiu! Es blüheu so viele Blumen am Wege; alle Düfte einatmen, ist besser, als eine Blume im Knopfloch tragen!' „Ich denke mir das anders! Das Weib muß die Ergänzung

des Mannes sein, fein alt^r s^o, sein guter Kamerad! Ich denke dabei an die glückliche Ehe meiner verstorbenen Eltern. Meine Mutter war eiu Juwel!' Leopold Spillner stand auf. „Weißt Tu, Philipp Lüders, das war einmal! Die Geschichte Die Jsarregulierung in München: Aussicht von der Erhardtbrücke nach der Frauuhoferbriicke zu; rechts die Kohlen insel und die Maximilianskirche, links die Borstadt An. (Mit Text.) fängt an wie ein Märchen und endet wie ein Lckits, didits, eolleFiales!' Trauerspiel!

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Seite 27 von 30
Datum: 01.02.1908
Umfang: 30
nun wieder den Rückweg nach Liebenau an. Leopold ge leitete auch am anderen Tage Fcldmarschalleutnant Friedrich v. Georgi, der neue österreichische LandeSdcrteidigungSmiiiister. (Mit Text.) Photographie C. Pfetzner, Wien. seine Retterin nach der Bahn und sagte ihr dort Adieu. -t- » -ft Ein Zeitraum von zehn Jahren war dahingeflossen in den Strom der Ewigkeit. Frau Fischer war verstorben. Kurz vorher hatte sie noch an ihren Poldel geschrieben, daß Edith Tornow Herrn Baron von Großenhain, der Witwer geworden

, geheiratet habe. Der Sohn war damals in das Verwaltungsfach übergegangen und stand zu je ner Zeit als Re gierungsassessor in Erfurt. Da mals war sie dann auch er krankt und zu Liebenau be graben. Zu glei cher Zeit ward Edith von Gro- ßenhainWitwe, Ediths Mutter aber erkrankte ebenfalls an ei- nersehrschmerz- lichenKrankheit, undEdith pfleg te sie zu Lieben au, wohin sie ihren Wohnsitz verlegte, da sie weder eigene noch Stiefkinder besaß, dort bis zu ihrem Tode. Um jene Zeit war Leopold Fischer gerade

sechsunddreißig Jahre alt ge worden. — Die beiden Mütter, Frau Rat Kle- mentine Fischer und Elisabeth Tornow, lagen nun auf dem Friedhof zuLie- benau Grab an Grab beerdigt. — Damals wurde Leopold Fischer zum Landrat in Liebenau ernannt und kam jetzt dorthin, um sich eine Wohnung zu mieten. Die Stadt hatte sich in jener Zeit schon etwas verändert; vor der Stadt war ein Komplex von Gebäuden errichtet, worunter sich auch eine Villa befand, die man dem neuen Landrat empfohlen hatte. Er wohnte damals im Gasthause

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