eine tüchtige Portion Tollkühnheit und Wagemut. Nicht selten standen jene kurbelnden Reporter inmitten eines mörderischen Kugel regens und taten ihre schwere Pflicht. Viel leicht denkt man auch mal daran, wenn man — geborgen im Kino sitzend — jene gefähr lichen und atemraubenden Bilder von irgendeiner Kriegsfront sieht. Denn diele Aufnabmen sind nicht gestellt, sondern grau sigste Wirklichkeit, und um die zu filmen, muß mancher sein Leben aufs Sviel setzen. Lang, endlos lana ist nämlich die Liste
der tapferen Wochenschau-R-vorter, die bei ihrer Arbeit verletzt oder getötet wurden . . . Fünf Millionen Auflage Nichts kennzeichnet die Beliebtheit der Wochenschau mehr als die oft gehörte An schauung. daß man — gegenüber der Wirk lichkeit — das Ereignis oder das Geschehen nachher im Kino viel besser und genauer zu sehen bekäme. Dieses Lob der schnellen und vollständigen Berichterstattung kann den Wochenschauleuten aber erst seit einigen Jahren ausgestellt werden. Seit dem Jahre 1909 betrachtete nämlich
folg ten und halfen mehr oder minder, dem Pu blikum deutsches Geschehen auf der Lein wand ?u zeigen. Heute laufen in Deutschland vier Wochenschauen: Ufa, Deulig (zur Ufa gehörend), Bavaria (Tobis) und Fox. Jede dieser vier Wochenschauen hat — presse mäßig gesprochen — eine Leserschaft bzw. Zulchauermenae von 1.4 Millionen. Diefe Zahl ergibt sich aus folgender Berechnung: Es gehen täglich ungefähr 899,999 Deutsche ins Kino. Das sind in der Woche ZV2 Mil lionen. Somit kommen also auf eine Wochenschau
die Krönung des eng lischen Königs auf der Leinwand, sahen da mit das vor ihren Augen, was die Zeitungs- händler ausriefen, als die Zuschauer das Kino verließen! Während dieser Tage haben — genau wie in den Wochen der Olympiade — die Arbeiter in der Kopieranstalt „Blut geschwitzt'. Man muß nämlich wissen, daß man dort am Mittwoch 19 Stunden un unterbrochen in vollkommen abgedunkelten Räumen arbeitet. Dabei muß der Original- Filmstreisen wie ein rohes Ei behandelt werden, denn die Aufnahmen