vor allem aus der Nähe von Jens, dessen Anblick ein einziger bitterer Vorwurf für sie war. Sie sehnte sich nach Alleinsein, nach dem Augenblick, wo sie die Maske, die sie trug, abnehmen konnte und nicht mehr, wie in all den verflossenen Stunden, sich selbst und den anderen Komödie vorspielen mußte. Wenn nur erst der heutige Tag vorbei wäre! Mit der Zeit gewöhnte man sich an alles — auch daran — mit einer Lüge durch die Welt lau fen zu müssen. ' - Ein bitteres Lachen schürzte ihre Lippen. Ihr siel ein, daß im Hotel
stieg sie ein, warf mit einer müden Bewegung die Blu men neben sich aufs Polster und lehnte sich in die Ecke. , > „Fahren Sie nicht gleich ins Hotel, Löh ner, sondern hinaus in den Herrenkrug. Ich habe Kopfschmerzen und möchte noch etwas frische Lust schöpfen.' Lautlos glitt der Wagen dahin. Schon in wenigen Minuten war man unter den grünen Bäumen des herrlichen Parkes. Der Wagen mußte halten. Eva stieg aus und gab Anweisung, daß der Chauffeur hier warten sollte, bis sie zurückkäme. Den ein samsten
und menschenleersten Weg suchte sie auf, und bis zur sinkenden Sonne wanderte sie ruhelos, wie von unsichtbaren Mächten getrieben, hin und her. Äußerlich ganz ruhig, aber sehr blaß, kam sie ins Hotel, in dem sie die Wochen, die Jens noch in der Klinik liegen mußre, ihte provi sorische Wohnung aufgeschlagen hatte. Es war geplant, daß sie erst mit Jens z .sammen ihr Heim im Hause ihres Schwiegervaters 'beziehen sollte. ^ Fortsetzung ftlgt.) Von ^upp kl«ciervi»ck 8ekt in I.ontic»n <t!e bekannten Lx-Klinitler