hat, der läßt sich durch nichts bange machen!' Er bezieht also das Zimmer, bekommt das beste Essen vorgesetzt und schläft die ganze Nacht so ruhig, wie nur je ein Gast in die sem Zimmer geschlafen hat. Am anderen Morgen steckt er schmunzelnd feine 100 Fran ken ein: „So leicht habe ich meiner Lebtag nicht so viel Geld verdient!' Aber das abergläubische Paris gibt sich nicht zufrieden. Man hat es herausgebracht, daß beide Selbstmorde in Zimmer 14 in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend verübt worden
sind. Dies aber ist die Nacht vom Dienstag zum Mittwoch gewesen. „Mir soll es recht sein', meint der Ser geant gleichmütig, „wenn Sie es wünschen, Madame, dann schlafe ich auch vom Freitag zum Sonnabend in Zimmer 14!' Madame Eelestine wünscht es dringend. Gern will sie dem wackeren Manne weitere 100 Franken zahlen. In der Nacht vom Freitag zum Sonn abend trinkt der Sergeant wohlgemut eine Flasche Wein und legt sich zu Bett. Am nächsten Morgen ist er tot. Er hängt an der gleichen Gardinenschnur, an dem gleichen Haken
, ohne daß irgend etwas Verdächtiges vorgefallen wäre. Von der Polizeiwache wird er in kurzen Abständen regelmäßig angerufen. Er vertröstet die Beamten. Nicht lange mehr, und das Rätsel sei gelöst. Er fühle sich wohl, die Kost der Madame Eelestine bekomme ihm ausgezeich net und das Geld, das er auf diese Weise verdiene, könne er nur zu gut gebrauchen, da er demnächst heiraten werde. Vierzehn Tage sind vergangen. Abermals ist ein Freitag herangekommen. Noch spät in der Nacht wird der Student von der Polizei
ist, daß nun doch wieder das Selbstmörder zimmer bewohnt wird, muß durch einen Ge heimpolizisten beruhigt werden. Von ihm er fährt sie vertraulich, daß der Gast in Zim mer 14 der Detektiv Bannister ist und der Gast in Zimmer 12 der Kriminalbeamte Asthon-Wolfe. Jetzt verschweigt man ihr auch nicht mehr länger, daß in Zimmer 14 ver mutlich nicht Selbstmorde, sondern Morde verübt worden sind . . . Am Abend des Freitag fordert Bannister, der angebliche Amerikaner, laut und ver nehmlich den Kellner auf, Tinte und Schreib papier
. In seinem Mund hält er — auch der aufmerksamste Beobachter könnte das nicht bemerken — einen Wattebausch, durch den er atmet. Ashton-Wolfe atmet ebenfalls durch einen Wattebausch. Er liegt unter dem Bett, in der einen Hand eine Pistole, in der anderen eine Blendlaterne. Die Nerven sind aus das äußerste ange spannt. Wird das Unheimliche heute, am Freitag, kommen? In welcher Gestalt wird sichrer Tod zeigen? Stunde um Stunde vergeht. Fern irgend wo schlägt eine Uhr elf. Bannister räuspert sich stöhnend