zuckte nur die Schul tern. „Ich kann Ihnen wirklich noch gar nichts sagen, Herr Sörensen. Aber denken Sie an meine Bitte, mir auf jeden Fall morgen früh die Visitenkarte aufzuheben, falls sie wieder eintreffen sollte.' Er schwieg einen Augenblick. „Ja,' fuhr er dann fort, „nur Ihren Verdacht muß ich leider bestätigen. Es hat sich wirklich ein Mann in dem Bade zimmer neben dem Zimmer Ihrer Nichte aufgehalten.' Er griff in die Tasche und holte etwas hervor. „Ein Schnürsenkel', sagte Sörensen er staunt
empfand darüber fast einen grö ßeren Schreck, als wenn diese Karte ein getroffen wäre. Was hatte es zu bedeuten, daß die unheimliche Sendung plötzlich aus geblieben war? Er gestand sich, daß er es fast lieber gesehen hätte, wenn auch heute, wie jeden Morgen, die Visitenkarte des Toten eingetroffen wäre. Auf jeden Fall mußte er sogleich den Polizeikommissar davon verständigen. Ingrid und Ole Kock erwarteten ihn be reits im Speisezimmer. Wieder herrschte eine gedrückte Stimmung, wie schon beim Frühstück
nicht mehr vermeiden lassen würde- Aber gerade das war es, was Sörensen auf keinen Fall wollte. Bevor er das Haus verließ, führte er noch einen raschen Entschluß aus. Er gab dem Hausdiener den Auftrag, in aller Eile sein Schlafzimmer in Ordnung zu bringen. Während dieser Zeit blieb er in seinem Ar beitszimmer am Schreibtisch sitzen. Als der Hausdiener seine Arbeit beendigt hatte, schloß Sörensen die Tür seines Schlafzim mers sorgfältig ab, nachdem er vorher noch sämtliche Fenster geschlossen
hatte, sich mit seiner Vergangenheit zu befassen. Immerhin wäre die Beantwortung der Frage, wer eigentlich Christian Sörensen war, vielleicht von einiger Wichtigkeit für den Fortgang der Ermittlungen gewesen. Sven Gaden war sich darüber klar, daß er auf keinen Fall irgendwelche amtlichen Ermittlungen nach dieser Richtung hin vor nehmen konnte. Sörensen hatte ihn um eine private Gefälligkeit gebeten, und einstweilen war nichts geschehen, was ein amtliches Eingreifen der Polizei gerechtfertigt hätte. Immerhin
Spediteur, ihn am ver gangenen Nachmittag in der Nähe des Hafens abgestellt hatte. Als er ihn gegen Abend wieder besteigen wollte, war der Wagen verschwunden. Der Polizeikommissar dachte einen Augen blick nach. „Wer bearbeitet den Fall?' „Das Dezernat für Kraftwagendiebstähle. Soweit ich weiß, hat sich Inspektor Melle persönlich des Falles angenommen.' „Danke.' Der Polizeikommissar suchte den Inspek tor Melle auf, der höchst erstaunt war, als ihm Sven Gaden die Mitteilung machte, daß er den gestohlenen