und England bereitet sich vor, und aus der Rede Sir Edward Greys sino alle heimlichen Fußangelnzu ersehen, welche unter der Maske der diplomatischen Freiheit Deutschland gestellt waren. Europa ist wie von einem Präriebrand ergriffen, der in hel len Flammen auflodert, und auch zwischen dem britischen und dem Deutschen Reich ist die Stunde der Entscheidung nahegerückt. Aber alles zvird überschattet von dem strahlenden Glanz der Kundgebung des Deutschen Reichs tages. Da ist es wirklich, wie wenn ein Sieg
friedschwert geschwungen, wirklich, wie wenn ein Siegfriedschwert geschwungen würde, das blitzend auf das Haupt der Gegner niedersaust. Die Ansprache des deutschen Kaisers ist ein Denkmal schlichter Ehrlichkeit. Sie braucht nur die Wahrheit zu sagen, um das ganze Volk und alle Parteien ohne jede Ausnahme mit sich fortzureißen. Mit welcher Bitterkeit blickt Deutschland auf die Trümmer einer Politik zurück, die vergebens versuchte, den Haß der Panslawisten, den Neid des russischen Nach bars
Willen seinen Bundes genossen ersuchen, nicht zu weit zu gehen. Da bei verleugnet Zar Nikolaus nicht einmal dem ! deutschen Kaiser gegenüber, daß er völlig eins ! ist mit den Bestrebungen des Panslawismus. ! Nicht ein Wort der Mißbilligung gegen die l Mörder von Sarajevo, nicht eine Silbe, die ^ darauf schließen läßt, daß der Zar jene ver abscheut, die Bomben gegen den Erzherzog Franz Ferdinand verfertiat, den Mördem Un terricht im Revolverschießen und Hilfe zur Über schreitung der Grenzen geleistet
, wie ^ sehr der starke Druck Deutschlands aus Oester- l reich notwendig sei, damit es zu einer Ver- ! ständigung komme. Aber schon einen Tag spä- ! ter, am 31. Juli, vierundzwanzig Stunden seit > diesen Herzlichkeiten, wird es in Berlin zur vollständigen Klarheit, daß Rußland auch ge- ! gen Deutschland mobilisierte; gegen dasselbe ! Deutschland, das bis dahin keinen Reservisten zu den Fahnen gerufen hatte, um den Frie den Europas zu bewahren; gegen dasselbe ! Deutschland, dessen Herrscher soeben aufs
an- ! gelegentlichste für seine Tätigkeit belobt wor den war. Da mußte die deutsche Geduld rei ßen, da mußte, wie der Reichskanzler ausrief, das Schwert zur Verteidigung der gerechten ! Sache aus der Scheide fliegen. Hier in Oesterreich werden diese Kund- > gebungen die Innigkeit des Gefühles womög- ! lich noch steigem, welches in diesem ungeheuren Kampf unsere Herzen an das Deutsche Reich ! und an seine Streitkräfte bindet. Der deutsche ! Reichskanzler kündigte Entschlüsse an, die in ! den vollen Konflikt