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Lienzer Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 11.08.1914
Umfang: 12
man sich in Serbien von dieser Pose einen großen Eindruck in Petersburg? Einerlei: Aus jeden Fall wird man sich am eigenen Helden mute berauschen. - Es stehen jetzt im Kriege: Deutschland gegen Rußland, Frank reich, Belgien, England und Serbien. Oesterreich -Ung arn gegen. Serbien, Montenegro und Rußland. Die österreichischen und die deutschen Trup pen haben auf den HauptkriegsschaupläZen in gehobener Stimmung den Vormarsch angetreten. Die Oesterreicher haben sich im Süden aus dem Nebenkriegsschauplatze darauf

auf den Kriegszustand zwi schen Deutschland und Rußland. Kaiser Franz Joses sagt damit feierlich, daß er den Freund, der unsertwegen in den Krieg mit Rußland verwickelt wurde, nicht im Stiche läßt. Auf daß es aber in ernster Zeit an Heiterem nicht sehle, hat Serbien dem Deutschen Reiche den Krieg angekündigt. Da Serbien weder eine Land grenze mit Deutschland gemeinsam noch eine Flotte hat, will der kleine Gernegroß wahr scheinlich zuerst ganz Oesterreich erobern und dann mit Deutschland anbinden. Oder erhofft

beschränkt, serbische und montenegrinische — Montenegro hat, das sei so nebenbei bemerkt an Oesterreich den Krieg erklärt - Einbruchsversuche abzu weisen. Im Norden aber, wo die Entscheidung fällt, wie wir wiederholt schon hervorgehoben haben, sind unsere Truppen bereits erfolgreich zur Offensive übergegangen. Sie haben einige russische Grenzstädte und strategische Höhen be setzt und sind mit den aus Czenstochau und Kalisch vorrückenden deutschen Truppen bereits in Verbindung getreten. Im Westen

ist den Deutschen eine herr liche Kriegstat geglückt. Sie haben die bel gische Festung Lüttich üderrannt und genom men. Man wußte zwar, daß die Deutschen früh aufzustehen pflegen, aber daß sie, die als die letzte Großmacht mobilisierten, in so kurzer Zeit derartige Waffenerfolge aufzuweisen haben werden, wagte man doch nicht zu hoffen. Kai ser Wilhelm hat den furor teutonieu^ nicht umsonst aufgerufen. Nun sollen die Feinde das scharse Schwert der Bundesgenossen kennen lernen. Neidlos und in edlem Wetteifer

mögen die Fahnen der Habs- ! burger und der Hohenzollern brüderlich neben- j einander um die Palme der Tapferkeit und > des Sieges ringen. Wir wissen, daß unsere! Truppen ihren Mann stellen werden. Ueber all den Erfolgen darf man eines nicht übersehene England hat einen türkischen Dreadnought, der auf einer englischen Werfte gerade fertiggestellt war, beschlagnahmt. Es hat heuchlerischerweise gegenüber den Deutschen den belgischen Neutralitätsbruch zum Vorwande seiner Einmischung genommen, scheut

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Seite 6 von 26
Datum: 11.09.1914
Umfang: 26
in ihrer Wirkung vortrefflich bewährt und haben uns ausgezeichnete Dienste geleistet. Der deutsche Vormarsch in Nordfrankreich. Der Berliner Lokalanzeiger meldet aus Rotterdam: Der Berichterstatter der Times mel det über die legten Operationen in Nordfrank reich: Das Sommetal wurde aufgegeben und Amiens ist in deutschen Händen. Nachdem ein blutiger Kampf geliefert und die Englän der aus La Fere zurückgezogen worden wa ren, wurde das Fort von den Deutschen genommen. Der dreitägige Kampf bei Amiens erreichte

seinen Höhenpunkt in einem bluti gen Treffen bei Äoreuil, wo der Erfolg wie der auf deutscher Seite war. Daily Chronicle meldet, daß deutsche Truppen sich schon bei Creil zeigten und sogar bei Senlis, so daß der Kanonendonner bereits in Paris zu verneh men sein dürste. Die Besetzung von Reims. Die „Kreuzzeitung' schreibt: Die kampf lose Uebergabe der Festung Reims, die, wenn sie auch den deutschen Mörsern und Haubitzen keinen Widerstand hätte leisten können, sich doch noch eine gewisse Zeit lang verteidigt

ha ben würve, kennzeichnet den tiefen Niedergang des französischen Waffenruhmes. Die Einschließung von Verdun vollzogen. Wie vom Kriegsschauplatze hierher ge meldet wird, ist die Einschließung von Verdun durch die deutschen Truppen bereits vollzogen. Vormarsch der Deutschen auf Paris. Die Proklamierung der französischen Regierung anläßlich der Flucht aus Paris hat überall Bestürzung hervorgerufen. Clemenceau bespricht mit bitterer Ironie die Proklamation der Regierung und erklärt, daß sich daraus

ersehen lasse, daß die Deutschen sich unbehindert Paris nähern. Bei St. Quentin betrug die Stärke der französischen Armee vier Korps und drei Kavalleriedivisionen. Die Lage in Paris ist verzweifelt. Die Bevöl kerung wagt sich nicht mehr aus den Häusern. Außerdem macht sich eine starke revolutionäre Gärung bemerkbar. Die Polizei hat bereits Vorkehrungen gegen den Ausbruch einer Panik getroffen. Vor Paris erscheinen bereits die ge fürchteten deutschen Ulanen. Paris vom übrigen Frankreich abgeschnitten

Zeit haben müsse. Die Bür ger Brüssels geben zu, daß im deutschen Heere glänzende Manneszucht herrsche; alle Zahlun gen erfolgen mit Gold oder Anweisungen auf die Deutsche Reichsbank. Die Kriegsftener der Stadt Lille 200 Millionen Mark. Die Deutschen, legten der Stadt Lille eine Kriegsschatzung von 200 Millionen Markaus. Das englische Hilfsheer. Nach dem Stockholmer „Dagbladet' will Kitchener 30 Divisionen innerhalb sechs Mona ten nach Frankreich schicken. Gegenwärtig be trage das englische

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Seite 1 von 20
Datum: 07.08.1914
Umfang: 20
und England bereitet sich vor, und aus der Rede Sir Edward Greys sino alle heimlichen Fußangelnzu ersehen, welche unter der Maske der diplomatischen Freiheit Deutschland gestellt waren. Europa ist wie von einem Präriebrand ergriffen, der in hel len Flammen auflodert, und auch zwischen dem britischen und dem Deutschen Reich ist die Stunde der Entscheidung nahegerückt. Aber alles zvird überschattet von dem strahlenden Glanz der Kundgebung des Deutschen Reichs tages. Da ist es wirklich, wie wenn ein Sieg

friedschwert geschwungen, wirklich, wie wenn ein Siegfriedschwert geschwungen würde, das blitzend auf das Haupt der Gegner niedersaust. Die Ansprache des deutschen Kaisers ist ein Denkmal schlichter Ehrlichkeit. Sie braucht nur die Wahrheit zu sagen, um das ganze Volk und alle Parteien ohne jede Ausnahme mit sich fortzureißen. Mit welcher Bitterkeit blickt Deutschland auf die Trümmer einer Politik zurück, die vergebens versuchte, den Haß der Panslawisten, den Neid des russischen Nach bars

Willen seinen Bundes genossen ersuchen, nicht zu weit zu gehen. Da bei verleugnet Zar Nikolaus nicht einmal dem ! deutschen Kaiser gegenüber, daß er völlig eins ! ist mit den Bestrebungen des Panslawismus. ! Nicht ein Wort der Mißbilligung gegen die l Mörder von Sarajevo, nicht eine Silbe, die ^ darauf schließen läßt, daß der Zar jene ver abscheut, die Bomben gegen den Erzherzog Franz Ferdinand verfertiat, den Mördem Un terricht im Revolverschießen und Hilfe zur Über schreitung der Grenzen geleistet

, wie ^ sehr der starke Druck Deutschlands aus Oester- l reich notwendig sei, damit es zu einer Ver- ! ständigung komme. Aber schon einen Tag spä- ! ter, am 31. Juli, vierundzwanzig Stunden seit > diesen Herzlichkeiten, wird es in Berlin zur vollständigen Klarheit, daß Rußland auch ge- ! gen Deutschland mobilisierte; gegen dasselbe ! Deutschland, das bis dahin keinen Reservisten zu den Fahnen gerufen hatte, um den Frie den Europas zu bewahren; gegen dasselbe ! Deutschland, dessen Herrscher soeben aufs

an- ! gelegentlichste für seine Tätigkeit belobt wor den war. Da mußte die deutsche Geduld rei ßen, da mußte, wie der Reichskanzler ausrief, das Schwert zur Verteidigung der gerechten ! Sache aus der Scheide fliegen. Hier in Oesterreich werden diese Kund- > gebungen die Innigkeit des Gefühles womög- ! lich noch steigem, welches in diesem ungeheuren Kampf unsere Herzen an das Deutsche Reich ! und an seine Streitkräfte bindet. Der deutsche ! Reichskanzler kündigte Entschlüsse an, die in ! den vollen Konflikt

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Seite 2 von 20
Datum: 07.08.1914
Umfang: 20
säglicher Geduld hinter uns, mit den Illusio nen derer, die immer wieder die Augen vor der grausamen Wahrheit verschließen. Wie Oesterreich-Ungarn, so mußte auch Deutschland die Knoten zerreißen, die sich erstickend um seine Glieder schoben: wie bei uns die tiefe innere Verderbnis des Gegners am Ende zur Notwendigkeit führte, die Waffen zu ergreifen und den Uebermut zu brechen, so hat auch das Deutsche Reich finden müssen, daß es nur mit dem Verlust seiner Ehre bezahlen kann, was die Gönner

der Verbrecher von Sarajevo for dern. Der heutige Tag, war wirklich, wie es Herr v. Bethmann verkündete, einer der größ ten des Deutschen Reiches. Keine Partei hat sich ausgeschlossen, alle beugten sich unter der Notwendigkeit, die Opfer für das Vaterland zu tragen, und mit einem Nu waren fünf Milliarden als Kriegskredite bewilligt. In ganz Oesterreich werden die Worte, welche heute in Berlin gesprochen wurden, wie ein Aufruf an uns selbst klingen, dem deutschen Volk mit unserer ganzen Macht

Tagen vielfach nicht ohne Neid auf Deutsch land geblickt, weil fast fofvrt nach der Mobili sierung der deutschen Armee Nachrichten über das siegreiche Vorgehen der deutschen Soldaten in die ganze Welt hinausgingen, während wir über das Borgehen unserer Truppen an der serbischen Grenze bisher so gut wie nichts er fahren haben. Ueber die inneren Ursachen dieses Unterschiedes äußerte man sich an maßgeben der Stelle folgendermaßen: Die irrige Meinung, daß die kompetenten Faktoren aus irgendeinem Grunde

Nachrichten über wichtige Vorgänge auf dem serbischen Kriegsschauplatz der Oeffent- lichkeit vorenthalten, hat zu vielfachen Gerüch ten Anlaß gegeben. Die Wahrheit ist aber, daß sich aus vem österreichisch-ungarisch-serbischen Kriegsschauplatz tatsächlich noch keine Ereig nisse von größerer Bedeutung zugetragen haben. Vergleiche zwischen den Aktionen der deutschen und unserer Armee sind aus mehrfachen Grün den unzutreffend. Unsere Flotte hat im Gegen satze zur deutschen bisher keinerlei Gelegenheit gehabt

, einzugreifen. Es werden zweifellos noch einige Tage vergehen, bevor vom südöstlichen Kriegsschauplatze wichtigere Nachrichten ein treffen, mit deren Publizierung selbstverständ lich nicht gezögert werden wird. Hohe offizielle militärische Persönlich keiten über die Schlagfertigkeit der Armee. Deutschen Abgeordneten, die jetzt Gele genheit hatten, mit einer sehr hohen offiziellen militärischen Persönlichkeit Rücksprache zu neh men, wurde mitgeteilt, daß in' allen militäri schen Kreisen lebhafte Befriedigung

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Seite 5 von 28
Datum: 08.05.1915
Umfang: 28
. Die deutsche Presse begrüßt die Erklär ung der deutschen Regierung, daß ein Son derfrieden mit England ausgeschlossen sei und .daß das Deutsche Reich jeden Vorteil seiner militärischen Lage benützen werde, damit keiner es wage, den deutschen Frieden zu stören. Die „Deutsche Tageszeitung' bemerkt dazu: Wün sche auf Anbahnung eines Sonderfriedens oder eines allgemeinen Friedens können nur von unseren Gegnern ausgehen, nicht vom Deut schen Reiche. Das ist in der Natur des deut schen Kriegszieles

mit dem Grafen Ulbert Apponyi. Der ungarische Staatsw-inn erklärt, Oesterreich- Ungarn wünsche nn' i weiteres als Seehäfen und Bewegungssr^eit in der Adria und hebt die gemeinsamen Interessen Oesterreich-Ungarns und Italiens gegeniiber der slawisch-russischen Gefahr hervor. Graf Apponyi hofft, daß Ita lien keine unerfüllbaren Forderungen stellen werde, welche die künftige Gemeinsam keit beider Völker gegen den Pan- slawismus beeinträchtigen würden. Das deutsche Reich denkt au keinen Sonderfrieden

mit der Be gründung, daß die Anwesenheit der Herren in Rom nötig sei. Man darf aber vermuten, daß die Herren nicht Zeugen des kriegerischen Ge schwätzes sein wollten, welches bei dieser Ent hüllung zum besten gegeben wurde. Ob die italienische Kammer an dem schon längst bestimmten Tage, dem 12. Mai, zusam mentreten wird, ist noch immer die Frage. Die nächsten Tage werden darüber und über die weitere Haltung Italiens wahrscheinlich Klar heit bringen. Die jüngsten deutschen und öster reichischen Siege

werden auf diese Haltung kaum ohne Einfluß sein. Die reichsdeutschen Zeitungen bringen häu sig genaue Stimmungsberichte aus und über Italien. Graf Reventlow veröffentlichte in der „Deutschen Tageszeitung' einen Aufsatz, welcher (laut Innsbr. Nachrichten) mit dem Satze schließt i An erster Stelle für uns Deutsche steht die Tatsache, welche ohne Ruhmredigkeit oder Uebertreibung verzeichnet werden kann: Daß wir und Oesterreich-Ungarn den Entscheidungen unseres früheren Bundesgenossen Italien und Rumäniens

, als die ganze Existenz Frankreichs auf dem Spiele stehe. Die ganze ZuKunst Englands hängt von dem Ausgang des Krieges ab. Die „Morningpost' veröffentlicht einen Brief Lord Esners, worin es heißt: Die tat sächlichen Verhältnisse sind heute, daß die deut schen Armeen fast das ganze belgische Gebiet besetzt halten, daß ein großes Stück Frankreichs und der größte Teil Polens verwüstet und ver loren sind. Der Erfolg der Deutschen ist, ob wohl sie Paris und Calais nicht besitzen, be drohlich. Seit September

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Seite 2 von 16
Datum: 04.08.1914
Umfang: 16
würde ein Krieg vom deutschen Volke erfordern; den Gegnern aber würden wir zei gen, was es heißt, Deutschland anzugreifen. Und nun empfehle ich euch Gott; jetzt geht in die Kirche, kniet nieder vor Gott und bittet ihn um Hilfe für unser braves Heer.' Hoch- und Hurrarufe sowie patriotische Lieder antworteten dem Kaiser. Als kurz da rauf das Kaiserpaar das Schloß in offenem Automobil verließ, wurden ihm wiederum brau sende Ovationen dargebracht. Deutschland von Rußland und Frank reich überfallen. Samstag

, welche die Kriegsverwaltung um ihre Einreihung bestürmen. Die Militärbehörden können über viele Tausende von Männern aus allen Kreisen der Bevölkerung in allen Alters klassen verfügen. An der Spitze der Kämpfer aus dem Volke stehen in schönster Auffassung ihrer vaterländischen Pflichten die Abgeordneten, von denen sich eine sehr große Zahl unter die Freiwilligen haben einreihen lassen. Von den Offizieren des Ruhestandes sind fast alle er schienen, darunter viele hohe Tendrale. Zahl reich sind die Anmeldungen

, daß er ein Friedensfürst ist. Nun soll Rußland auch erfahren, daß dieser Abkomme Friedrichs des Gro ßen ein Kriegsfürft sein wird. Die gesamte Presse appelliert an das Volk, einmütig und fest entschloffen einzutreten für iias bedrohte Vaterland. Die deutsche Mobilmachung angeordnet. Kaiser Wilhelm hat am 1. August die Mobilmachung der gesamten deutschen Streit kräfte angeordnet. Für den Fall des Kriegs- Ausbruches ist die Einberufung des Reichs tages für Dienstag den 4. d. M. in Aussicht genommen. Die Eröffnung

um ^.8 Uhr abends hat der deutsche Botschafter in Petersburg im Namen der deutschen Regierung dem Ministerium des Aeußern die Kriegserklärung des Deutschen Reiches an das Zarenreich übergeben. Bon Seite des deutschen Generalstabes ist konsta tiert, daß bereits am Nachmittag des Samstag russische Patrouillen auf deutschem Boden er schienen sind und daß Rußland demgemäß vor Beantwortung des Ultimatums und der darauf folgenden Kriegserklärung, also mitten im Frie den, einen Angriff auf deutsches Gebiet

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Seite 2 von 40
Datum: 04.12.1897
Umfang: 40
mit der deutschen Minderheit festhalten. Sämmtliche deutschen Fraktionen, auch der Großgrundbesitz und die Christlich: Sozialen, haben sich solidarisch erklärt und die Weiter führung des Kampfes beschlösse». Der Wie ner Gemeiuderath hat eine ebensolche Mani festation einstimmig gefaßt. Die „Wiener Zeitung' veröffentlicht alle kaiserlichen Hand schreiben an die alten und neuen Minister. Badeni erhält gnädigen Abschied, aber keine Auszeichnung; Glauz, Gutteuberg, Ledebur und Rittner dagegen das Großkreuz

der sofort auf die Tagesordnung gelangenden Angelegen heiten vollzählig anwesend zu sei». Die ä u ß e r st e Linke gedenkt nämlich, sofort eine Sitzung im Abgeordnetenhaus« einberufen zn lassen und gegenüber den Wiener Ereig nisseil Stellung zu nehmen. Sie droht mit Obstruktion bjs zum Aeußersten für den Fall, daß die ungarische Regierung den Aus gleich prolougiereu wollte ohne daß in Oester reich vollkommen geordnete parlamentarische Zustände herrschen. Der neue Landespräsident von Salzburg. Ans

ausgesprochen. Auch erklärte sich der Stadtrath für die Forderung der Opposition bezüglich der Zurücknahme der die Deutsche» schädigenden Sprachenverordnungen. Messe in Prag. Während die Demonstrationen in Wien, der deutschen Stadt mit den zahlreichen dort lebenden Tschechen diesen in keiner Weise ge fährlich waren, ist es in Böhmen in Orten mit überwiegend tschechischer Bevölkerung in den letzten Tagen zu Ausschreitungen gekom men, welche nicht nur große Beschädigungen am Eigenthum? Deutscher

, sondern auch zahl reiche Verletzungen zur Folge hatten. In Prag demolirten die Tschechen die meisten öffentlichen. Gebäude der Deutschen, indem sie die Fensterscheiben einwarfen, auch in's Innere der Häuser drangen und zerstörten, was ihnen in die Hände kam. Das gleiche Schicksal traf viele Geschäftshäuser von Deutschen, denen ein nach vielen Tausenden zählender Schaden durch Beschädigungen und Verschleppung von Waren zugefügt wurde. Die deutschen Firmen mußten um der Wuth des tschechischen Pöbels zu entgehen

, ihre deutschen Firmentafeln ent fernen nnd die Geschäfte schließen. Zahlreiche Verwundungen' fanden bei den Zusammenstößen zwischen deutschen und ' tschechischen Studen ten und dann später beim Einschreiten des Militärs statt. Wahrlich, die Politik des Grafen Baöenj zeitiget herrliche Früchte! In Folge der im Laufe der letzten Nacht eingetroffenen Nachrichten über die schwere Gefährdung der Sicherheit der Personen und des Eigenthmns in Prag und dessen Voror ten ordnete'-der Ministerpräsident als Leiter

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Seite 6 von 14
Datum: 16.10.1897
Umfang: 14
. Vier Personen starben, so fort unter furchtbare» Schinerzen. Die behördliche Untersuchung ist im Zug?. NiedlrmetzlnnZ einer Expedition. Der „Tribnna' zufolge besagen über Benad'r einge- troffene Nachrichten, daß eine znr Veranstaltung von Jagden organisierte englische Expedition, be stehend ans zwei Europäern, 90 Askaris und 13V Kameelen von Amharas (Abessiniern) nieder gemetzelt worden sei. Litterarisches. An den Sprachenverordnniigkil »in Oester reich, die überall, soweit die deutsche Znnge

klingt, berechtigtes Aussehe» erregt haben, bringt einen Aufsatz in Heft 10 der „Gartenlaube' in teressante Erläuterungen. In seinem Artikel „Die deutsche Sprache in Böhmen' theilt vr. Adolf Hanffen mit, daß jahrhnndertelang, ehe Slaven und Böhmen kamen, das Land von Germanen besetzt war. Schon vom Jahre 8 vor Christus ab bis ins 6. Jahrhundert be herrschte Böhmen der germanische Stamm der Markomannen, so daß die Deutschen also durch aus nicht als spätere Eindringlinge oder Fremde daselbst

zn betrachten sind. Ein anderer Artikel desselben Heftes bespricht das Thema „Deutsche Nationalfeste', deren erstes im Jahre 29l>O ab gehalten und für das der Ort der Abhaltung noch in diesem Herbste bestimmt werden soll. Von weiteren zeitgemäßen reich illustrirten Ab handlungen möchten wir noch hervorheben die über das alljährlich wiederkehrende eigenartige Nlngreiterfeft auf Alsen von Hermann Heiberg, sowie die Schilderung des 3l)Ujährigen Jubi läums der thüringer Glasindustrie in Lauscha von Ernst Tiedt

, der im vorigen Hefte begonnen, eine allerliebste abge schlossene Humoreske von Eva Treu, „Der gute Regen', und der versöhnende Schluß des gro ßen Ecksteinschen Romans „Die Hexe von Glan- städt' bilden den unterhaltenden Theil des reich haltigen „Gartenlaube' Heftes. Das neue Goldland am Klondyke, nach dem sich die Besitzlosen aller Erdtheile wie nach dem Paradiese sehnen, zieht wie ein unwider stehlicher Magnet Tausende nach dem unwirtli chen Lande im Norden Amerikas, aus dem Viele nimmer wiederkehren

werden, denn die Strapa zen und Gefahren, die auf dem Wege dorthin und in den Goldfeldern selbst lauem, sind zahl los. Die illustrirte Familienzeitschrift „Für Alle Welt' (Deutsches Verlagshaus Bong <k Co., Berlin W., Preis des Vierzehntagsheftes 40 Pf.) veröffentlicht in ihrem soeben ausgegebenen Hes 6 einen reich illustrirten Artikel über das Gold land, in welchem die Lage des Landes und seine geringen Verkehrsmittel geschildert und die Art der Goldentdecknng in anschaulicher Weise er zählt wird. Eine weitere

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Seite 1 von 14
Datum: 21.01.1899
Umfang: 14
mit dem Deutschen Reiche täglich Anhänger in Frank reich gewinne. Er erzählt, daß sich jüngst ein Mitglied der französischen Regierung geäußert hätte, daß es zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich mit der Politik des Schmollens und der üblen Launen vorbei sei. Das Ende der Dreyfus- Assäre scheint endlich in absehbare Nähe gerückt zu sein. Dem Pariser „Matin' zu-

und werden zu mähigem Preise berechnet. Bei Wiederholungen bedeutenden Nachlaß. Bestellungen und Anzeigen «er den entgexengenommen in der Buchdruckerei ). G. Mahl jun. in kienz. wohin auch Briefe und Gelder zu adressieren sind Erscheint monatlich dreimal, an jedem ersten, zweiten und dritten Samstag im Monat mit den Beilagen: und „Gemeinnützige Mittheilungen'. „Illustrirtes Anterhaltungsblatl' Nr. 3 Kienz, Samstag dm 21. Jänner 1899 Politische Uebersicht. Oesterreich-Ungarn. Eine vom Deutschen Volksverein

- der das Vertrauen votirt und gegen jede auswärtige Einmischung protestirt. Die Meldung des Grazer radikalen Blattes, daß für S teiermark eine Spra chenverordnung zn Gunsten der Slovenen er lassen worden sei, wird von officiöser Seite in Abrede gestellt. Der „N. Fr. Pr.' wird aus Zuaim gemeldet, eine zahlreich besuchte Versammlung beschloß zum Schutze des nationalen Besitz standes die Gründung eines Verbandes der Deutschen Südmährens. Die Obmänner der Deutschen Volkspar tei und Fortschrittspartei, ferner

die Vereini gung der Christlichsocialen Partei und des Großgrundbesitzes einigten sich dahin, die For derung der Deutschen in Oesterreich z» sm- mulireu, welche sie gegenüber der Regierung und den anderen Parteien der Rechten ver treten wollen. Die Forderungen beziehen sich vornehmlich auf Regelung der Sprachen frage, Aufhebung der Sprachenverordnun gen, und werden nun in den einzelnen Klubs durchberathen werden. Man schließt daraus, daß Kompromißverhandlnngen mit der Rech ten und der Negierung

wollten. Die Obstruktion im Reichsrathe hat begonnen. Die erste Abgeordnetenhaussitzung begann mit einem Nachruf des Präsidenten für den Grafen Falkenhayn, bei welchem die Deutschen sich demonstrativ entfernten. Bei ihrer Rückkehr wurden sie von den Czechen mit Pfni-Nnfen begrüßt.Während des Einlauf- Verlefens begann die Obstruktion, indem Ab geordneter Kaiser (Deutsche Volkspartei) die erste namentliche Abstimmung über eine czechi- sche Petition verlangte. Fortschrittspartei, Deutsche Volkspartei

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Seite 5 von 20
Datum: 10.08.1901
Umfang: 20
«krstk Seilagk m llr. W dür „ilimzer Zeilung' vom U Ängnk M. Welternke und Wirksthafis- ausstchten. Nicht so reichlich wie in früheren Jah ren wird sich diesmal das Füllhorn der Ce res über Europa ergießen; die anhaltende Trockenheit und Hitze haben vielmehr in wei ten Strichen des mittleren Europa die besten Erntehoffnungen erbarmungslos vernichtet. In vielen Gegenden Rußlands droht ei»e völlige Mißernte, das Deutsche Reich, Oesterreich und Ungarn werden im großen und ganzen nur schwache

.- Oesterreich-Ungarn, Rußland, Rumänien, Serbien, Bulgarien und die Türkei... Alle übrigen Länder müssen Frucht kaufen, das Deutsche Reich und England sind die besten Abnehmer der Vereinigten Staaten, Oesterreich der beste Käufer unga rischer Bodenerzengnifse. Aber es wäre doch weit gefehlt, wollte man annehmen, daß jetzt der Bauer infolge der amrikanischen Mißernte und der schwachen europäischen Ernte bessere Preise erzielen könnte. Ja wenn der fluchwürdige Termin Handel nicht wäre, der künst^ liche Preise

. Dazu noch der Terminhandel; der nur die großen Raubzüge der Börsenjuden begünstigt. Die Landwirte in Oesterreich sowohl.wie im Deutschen Reiche »erlangen die Erhöhung der landwirtschaflichen Schutzzölle, sie verlangen Maßnahmen, die ihnen einen nationalen von den internationalen Einflüssen unabhängige»Ge treidepreis sichern würden. Sie erachten diese Gewährleistung als eine heuzutage kaum mehr aufschiebbare Stütze der Erhaltung des Bauernstandes. Der neue Zolltarifentwurf des Deutschen Reiches soll diesem Zwecke

in er ster Reihe dienen; dieser ' Entwurf ist aber nicht so sehr gegen Oesterreich als vielmehr gegen die Vereinigten Staaten von Norda merika gerichtet, die mit ihren Bodenerzeug nissen alle Welt überschwemmen, dagegen euro päische Industrie - Artikel vom amerikanischen Markte gänzlich fernhalten wollen. Also ein Kampf auf Leben und Tod! Angesichts der Erhöhung der landwirt schaftlichen Zölle des Deutschen Reiches wird von der Sippe der Allerweltssreihändler wie der einmal das Gespenst des Brotwuchers

eine gro ße Rolle spielen. Die Landwirte in Oesterreich können freilich infolange nicht auf bessere Zei ten hoffen, als sie mit ihrer Mühe und Ar beit schutzlos der ungarischen Concurrenz preis gegeben sind. . „Grazer.Tgbl.' Vermischtes. Der Schützenkönig bei dem eidgenössischen Schützenfeste in Luzern ist der Meisterschütze Franz Ritzl in Fügen geworden. Die gleiche Würde er warb er sich beim letzten Deutschen Bundesschießen in Dresden ebenfalls. Als der beste Schütze errang Ritzl in Luzern auf 400

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Seite 6 von 28
Datum: 21.08.1909
Umfang: 28
iiales A u s e r st e h u u g s s e st für das ganze deutsche Vvlk. Denn der deutschen Nation in allen ihren Gauen nnd Stammsitzen hat zuerst in jenen Tagen tiefster deutscher Fürsten- schmach und Erniedrigung der elementare Aus bruch des .,t u r c> r t u c c> n i >2 u im T i- rolerlande den zündenden Anstoß gegeben zur Erwecknng nationalen Empfindens nnd zu den Heldentaten der Befreiungskriege! Während 36 deutsche Rheiiibuiidfürsteu, zitternd nur für ihre eigene barocke Tuodezherrlichkeit

und befangen vom engherzigsten dynastischen Eigennutz, vor aller Welt von Kaiser und Reich sich lossagten und 1ö Mil lionen Deutsche damit dem „Protektorate Napo leons' auslieferten, diesem selbst mit einer Armee von Mann Vasallendienste leisteten, wäh rend mitten in Teutschland, auf „Westfalens roter Erde', ein Napoleonide herrschte, loderte ein Ävlks- aufstaud, wie ihn bis dahin die Geschichte noch nicht gesehen, durch die germanischen Täler Tirols. Man mich wahrhaftig bis auf die Waffentaten

Bauernausstand schließlich auch jene schicksalsvolle Erhebung der gesamten deutschen Nation ein, die allgemach sogar die deutschen Für sten unwiderstehlich mit sich fortriß, indem sie diese zwang, dem korsischen Joche sich zu entringen. Freilich den Tiroler Bauern brauste nicht „Lützows wilde verwegene Jagd' voraus. Sie führte kein „Marschall Vorwärts'. Kein Theo dor Körner sang ihnen seine Schlachthymnen, kein Moritz Arndt den Kriegsgesang vom „Gott, der Eisen wachsen ließ!' Ihnen hielt kein Fichte

Landesverteidigungsmstems, einer fundamentalen Umbildung von Oesterreichs Wehr- verfafsnng: Das war die erste Mobilisie rung eines V 0 lksheeres in Oester reich, der erste Generalappell au die Mitwirkung der Gesamtbevölkerung bei der Lösung größter staatlicher nnd militärischer Ausgaben. Immerhin warte es noch mehr alsein halbes Jahrhundert, bis auch in Oesterreich dieses aus dem Geiste der neueu Zeit geborene System völlig zum Turchbrnche kam und die k, u. k. Armee auf den Grundlagen der allgemeinen Wehrpflicht und Lernpflicht ihre völlig

. Erträgt den Namen „ztillarney' und hat eine Länge von 28 Nietern. Zum Vergleiche sei angeführt, daß die Länge deS deutschen O-Zng-Wagens etwas über 2V 'Meter be trägt. Der „Killarney' ist ein Wagen für Luxus- reisende. Er enthält ein Arbeitskabinett, einen Speise- ranm, ei» Schlafzimmer nnd ein Dienerzimmer. Im Schweiße des AngesiWs !W Dil nicht dein Brot enen, sondern auch gesund wer- den — so hieß es sonst, als man jede Erkältung, jede Heiserkeit und Berschleimung noch mit Schwitz- kuren

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Seite 13 von 26
Datum: 23.09.1913
Umfang: 26
gefallen, die Leistung des italie nischen Landesteiles an direkten Staatssteuern erreicht nur ein Fünftel der Gesamtleistung des Landes. Der Entwurf anerkennt ferner weder die bisherige, noch die stetig fortschreitende Ent wicklung der Städte in Bezug auf Bevölker ung und Steuerleistung. Seit 1869 hat Tirol einen Bevölkerungszuwachs von 170.000 Ein wohnern. Von diesem Zuwachs entfallen auf jene deutschen Städte und Orte, welche in die Kurie der Städte und Märkte eingereiht wer den sollen, allein

120.000. Die Leistung an direkten Staatssteuern dieser Städte und Orte ist insgesamt 5,500.000 Kronen, während die deutschen Landgemeinden und Bezirke nicht mehr an direkten Staats steuern als 2,000.000 Kronen entrichten. Der Entwurf berücksichtigt nicht einmal die Bevöl kerungsziffer der deutschen Städte und Orte der Zensuskurie mit 200.000 gegenüber jenen der Landgemeinden mit 348.000, da er den deutschen Städten nur zehn Mandate, den Landgemeinden aber 22 zuteilt. Die deutsch nationale Partei

eine alle Gebiete des Wissens berücksichtigende, reich illustrierte Familien-Zeitschrift ist. Jedes Heft enthält eine farbenprächtige Kunstbeilage nach Gemälden berühmter Künstler. Der praktische Teil bringt zahlreiche Moden- und Wäschemodelle nebst ge brauchsfertigen Schnittmusterbogen, die die Hausfrau in die Lage setzen, die Garderobe sür sich und ihre Kinder selbst anzufertigen. Geschmackvolle Handarbeiten für alle Techniken und für jeden Geschmack sorgen für Beschäf tigung in freien Stunden

, während der hauswirtschaftliche Teil durch zahlreiche erprobte Kochrezepte und Abhand lungen über alle Fragen des Haushalts die Hausfrau unterstützt, um der allgemeinen Teuerung wirksam zu begegnen. Bei aller Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit kostet die „Familien- und Moden-Zeitung für Oester reich-Ungarn' nur 24 Heller wöchentlich. Alles Nähere wolle man aus dem unserer heutigen Nummer beiliegen den Prospekt ersehen Abonnements nehmen alle Buch handlungen entgegen Wo keine Buchhandlung bekannt ist, bestelle

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Seite 1 von 24
Datum: 17.07.1897
Umfang: 24
- Hauptmann - Stellvertreter Ghon, Klagenfurt und F. Thurner, Innsbruck. Das Referat: „Die Lage der Deutschen in Oester reich' hatte Reichsraths - Abgeordneter Dr. R. v. Hochenburger - Graz. Derselbe ent ledigte sich seiner Aufgabe der Schilderung der nationalen Verhältnisse infolge der Sprü-

dauert. Beharren die Deutsche» bei der Obstruction, so müßte das Schwergewicht in die Landtage verlegt werden, namentlich - in den böhmischen, wo über die politische Zukunft mit oder ohne die Deutschen zu entscheiden wäre.' Das „Fremdeublatt' theilt mit, daß Ausgleichsco ufere uzen, für die nächste Zeit wenigstens, nicht in Aussicht ge nommen sind, und stellt weiters noch im Tone des Vorwurfes fest, daß frühere Versuche der Regierung nach dieser Richtung hin an der entschieden ablehnenden Haltung

der deutschen Parteileitung gescheitert seieu. Von den Sprachenverordnungen. Bekanntlich wurde von Seite der „Ka tholischen Volkspartei' zur Vertheidigung ihrer Stellung in der Spracheufrage auch die Be hauptung verbreitet (auch Baron Dipauli und Graf Huyn thaten es in ihrem Schrei ben an den Herrn Bürgermeister von Lienz), daß die Spracheiiverordnuugen vor ihrer Pu- blicirung mehreren hervorragenden deutschliber- aleu Abgeordneten zur Einsicht vorgelegt wor den waren, ohne daß diese gegen die Verord nungen

vom deutschen Stand punkte nichts einzuwenden sei. Dieser unrichtigen Darstellung gegenüber bin ich genöthigt, nachstehende Thatsachen festzustellen. Am 3V. März l. I. abends wurde mir ein lilhographirtes Exemplar der beiden Sprachenverordnungen für Böhmen und Mähren zugestellt, nachdem ich die Ermächtigung erhalten hatte, dieselben einem engeren Kreise von Gesinnungsgenossen vertraulich mitzutheilen. Dies geschah am darauffolgenden Tage, den 31. März, in einer Konferenz, an welcher nachstehende Per

hat am Sonntag in Wien eine Berathung abgehalten. Abg. Dr. Baernreither erstattete, nachdem Graf Thun in der Eröffnungsrede auf die Gründe hingewiesen hatte, die ihn veranlaßten, die Versammlung einzuberufen, das Referat über die politische Lage. Der Redner sowohl, als mehrere andere Theilneh- mer kritisirten in ziemlich scharfer Weife das Vorgehen der Regierung, alle Redner beton ten, daß der verfassungstreue Großgrundbesitz in Contact mit den Vertretern des deutschen Volkes bleiben müsse

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Seite 3 von 12
Datum: 18.08.1914
Umfang: 12
geworden ist, wie den österreichischen und ungarischen, deutschen und italienischen Staatsbürgem. Russisch-Polen ohne Russe«. Die „Nowa Reforma' erhält aus Micha- lowicze folgenden Bericht: Seit zwölf Tagen kennen wir keine russische Regierung mehr. Die Grenze ist srei. Das russische Militär hat sich zurückgezogen. In den Gemeindeamtern hat man alle Akten verbrannt und das Geld mitgenommen. Die Bauern organisieren eine Bürgerwache in den Dörfern, um dem Bandi tenunwesen ein Ende zu machen. Die Stimmung

in Moskau. KB. Berlin, 13. August. Ein aus Mos kau hier eingetroffener Deutscher berichtet, daß in Moskau viel weniger Kriegsbegeisterung herrscht, als in Petersburg. Dagegen macht sich ein sehr starker Deutschenhaß bemerkbar. Sämtliche deutschen Geschäfte wurden zerstört, ebenso das, deutsche Konsulatsgebäude arg ver wüstet. Die Erhebung der Ukrainer Rußlands. In den ukrainischen Kreisen wird bekannt, daß die Ukrainer Rußlands die Vorbereitun gen für die Erhebung gegen Rußland vollen det

desgenossen Frankreichs, Rußland, bekämpfe und Frankreichs Feind, das Deutsche Reich unterstütze. Zugleich erklärte der Botschafter Großbritanniens, daß mit Rücksicht auf das Verhalten Frankreichs auch Großbritannien sich im Kriegszustande mit der österreichisch-ungari schen Monarchie befindlich betrachte. Unser «euer Vertreter iu Rom. Kb. Wien, 13. August. Botschafter Frei herr v. Ma cchio ist nach Rom abgereist. Italiens Neutralität. In diplomatischen Kreisen wird vielfach erklärt

, daß die Neutralitätserklärung Italiens nicht ohne Borwissen und Zustimmung Oester reich-Ungarns und Deutschlands erfolgt sei. Hienach wäre die Haltung Italiens auf ein Einvernehmen der Dreibundmächte zurückzu führen. wonach für die kriegführenden Teile (Oesterreich-Ungarn und Deutschland) ein See weg zum Zwecke der Zufuhr von Nahrungs mitteln offengehalten werden soll. Da die ita lienischen Schiffe unter neutraler Flagge fahren, so können sie ebensowenig wie die nach italie nischen Häfen bestimmten amerikanischen Damp fer gekapert

. Vorbereitende militärische Maßnah Aus Stadt und Land. Lienz. (Kaisers Geburtstag.) In einer schweren, sorgenerfülltsn Zeit seiern wir heute das Geburtsfest unseres erhabenen Mo narchen. Die Stadt Lienz gehört mit zu allen Orten des Reiches und speziell des engeren Vaterlandes, welche diesmal diesen Anlaß be nützen, um dieses Fest in einer außergewöhn lich erhebenden Weise zu feiern und den auf richtigen patriotischen Gefühlen für Kaiser und Reich einen stimmungsizvllen Ausdruck zu ver leihen. Bereits

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Seite 2 von 12
Datum: 30.06.1888
Umfang: 12
, war in den letzten Tagen nach Berlin gerichtet, wo der junge Kaiser Wilhelm II. als der dritte Kaiser des neugeeinigten deutschen Reiches den rasch zweimal nacheinander ver waisten Thron seiner Väter bestiegen hatte. Man er wartete von der Thronrede des Kaisers, mit welcher er am letzten Montag den deutschen Reichstag eröffnete, eine Kundgebung, eine Botschaft des Friedens nnd man hat sich nicht getäuscht. Die Thronrede ist ebensowohl eine Aeußerung des nanonalen Kraftbewußtseins der Deutschen, ihres festen

— die in einer kriegerischen Auseinandersetzung aller europäischen Zwistigkeiten den An fang der Erlösung von der erdrückenden Militärlast und der Anbahnung dauernder, goldener Friedenszeiten erblicken wollen, sind um eine Hoffnung ärmer geworden. Die Eröffnung des deutschen Reichstages, welche am 25. d. M. stattgefunden, gestaltete sich durch die Anwesenheit der deutschen Fürsten, des Prinz-Negenten von Baiern, des Königs von Sachsen, der Großherzoge von Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin, Weimar

hat, insbeson dere die Arbeiter zu schützen, dagegen den auf Untergrabung der Staatsordnung abzielenden Bestrebungen entgegen zu treten. Der Kaiser ist ferner entschlossen, Frieden zu halten mit jedermann. Seine Liebe zum Heere wird ihn niemals in Versuchung führen, dem Lande die Wohlthaten des Friedens zu verkümmern, wenn der Krieg nicht eine durch einen Angriff auf das Reich oder dessen Verbündete auf gedrungene Nothwendigkeit ist. Die Heeresstärk. zu An griffskriegen zu benutzen, liegt dem Herzen

des Kaisers fern. Der Kaiser hält in deutscher Treue fest an dem Bündnisse mit Oesterreich-Ungarn, weil er in diesem de fensiven Bunde eine Grundlage des europäischen Gleich gewichtes erblickt, sowie ein Vermächtnis der deutschen Geschichte, dessen Inhalt heute vom ganzen deutschen Volke getragen wird und dem herkömmlichen Völkerrechte ent spricht, wie es bis 1KL6 in unbestrittener Geltung war. Gleiche geschichtliche Beziehungen mtd gleiche nationale Bedürfnisse verbinden uus mit Italien. Unsere Verab

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Seite 1 von 14
Datum: 18.09.1897
Umfang: 14
?man anK M n n s b r n ck: „Sicherem Ver- ililch erfolgt zwischen der dentschna- tionaleu und deutschliberale» Partei ein noch engerer Zusammenschluß als dies bisher der Fall war. Es wäre dies ein nachahmens- nxrtes Beispiel für alle Orte Oesterreichs,, wo noch schärfere Parteidifferenzen zwischen diesen Gruppen bestehen. Ein fester Verband gegen den gemeinsamen slavisch und deutsch klerikalen Feind ist in Oesterreich eine unbe dingte Nothwendigkeit, wenn ein Erfolg ge genüber einer den Deutschen

des Vor sitzenden mäßig erhöht werden. Pie „Ostd. Nundsch.' bringt eine, wenn sie zuverlässig ist, recht verdienstliche Zusam menstellung statistischer Notizen über den An theil dxr Nationalitäten Cisleithaniens an der Steuerleistung, die wohl für den Kultnr- und politischen Wert der Volksstämme im Reiche noch mehr Berücksichtigung verdient, als die bloße Kopfzahl. Die Deutschen, de ren Zahl mindestens auf 8^ Millionen in Cisleithanien veranschlagt ist, zahle» danach an Steuern 235^ Millionen (direkte 66.3

Föderation unterordnen und Hintonsetzen zu wollen. Am sonntägigen deutschen Volkstage in T e s ch e n nahmen 1300 Vertrauensmänner der Deutschen Schlesiens theil. Es wurden scharfe Resolutionen gegen die Sprachenver- ordnungen und gegen den Ebenhoch'schen Schul antrag beschlossen. Von n n g a r i s ch e r Seite mehren sich die Stimmen, die von der cisleithanischen Krisis eine ungünstige Einwirkung auf das Verhält niß zn Ungarn befürchten. Das offiziöse Organ der ungarischen Regierung, der „Nem- zet

', meint, es sei in Oesterreich eine Ver- fasfuugskrisis, nicht bloß eine Parlaments krisis eingetreten uud wirft die Frage auf, was aus der Verfafsungsmäßigkeit in Oester reich und folglich auch Ms den Delegationen, der Quote, dem Zoll- Nud Handelsbündnisse zc. werden solle, wenn es in Oesterreich nicht gelinge, die Schwierigkeiten zu beseitigen. Das Blatt behauptet, daß dieser Zustand aus die Entwicklung der inneren ungarischen Politik selbst dann von Einfluß sein werde, wenn Ungarns konstitutionelle

im Stande waren, seine feste Grundlage zu er schüttern. So erscheint uus der deutsche Kaiser nicht nur als das Oberhaupt unserer Stammesbrüder im Deutschen Reiche, sondern auch als ein Bote des Friedens, und mit doppelter Freude heiße» ihn die Deutschen Oesterreichs willkommen, die in einem steten Handinhandgehen mit dem Deutschen Reiche die verläßlichste Bürgschaft für das Gedeihen der Monarchie erblicken. Anknüpfend an den Besuch des Deut sche« Kaisers in Ungarn sagt das „Frem denblatt' : Die Völker

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Seite 2 von 12
Datum: 28.08.1914
Umfang: 12
. Ein Riese und ein Zwerg stehen uns als Feinde gegenüber; der Riese als Beschützer des Zwerges. Es wäre töricht, dem Zwerg nachzulaufen, solange der Riese bis auf die Zähne bewaffnet auf unser Verderben sinnt. Depeschenwechsel zwischen Kaiser Franz Joses und Kaiser Wilhelm. z. Wien, 24. August. Der Kaiser hat an läßlich des großen Sieges der deutschen Armee bei Metz an den Kaiser Wilhelm eine Depesche gerichtet, in welcher er denselben zu dem großen Erfolge herzlichst beglückwünscht. G. d. I. v. Schemua

euer Regimentsinhaber' S. M. Schiff „Kaiserin Elisabeth' an der Seite der deutschen Flotte. Berlin, 25. August. (K. k. Korr.-Bur.) Das Wolffbureau meldet: Die österreichisch ungarische Botschaft hat heute dem Auswärti gen Amte folgende Mitteilung gemacht: Im Allerhöchsten Auftrage ergeht an das Kommando Seiner Majestät Schiff „Kaiserin Elisabeth' in Tsingtau, sowie an den österreichisch-unga rischen Botschafter in Tokio der telegraphische Befehl, daß Seiner Majestät Schiff „Kaiserin Elisabeth' in Tsingtau

mitzukämpfen habe. Die Bedeutung der großen deutsche« Siege. KB. Berlin, 24. August. Ueber die Be deutung der letzten großen deutschen Siege auf dem westlichen Kriegsschauplatze melden die ins große Hauptquartier entsendeten Berichter statter der Tageszeitungen: „Auch den Truppen des deutschen Kronprinzen standen mehrere französische Armeekorps gegenüber. Der nörd lich und südlich von Longwy durchgeführte Bormarsch und Angriff der Deutschen war so ungestüm, daß der Rückzug der Franzosen stellenweise

wie in der Schlacht südlich von Metz in regellose Flucht ausartete. Die weit vor ausgeschickte Kavalleriedivision fand die Rück zugsstraße übersät mit fortgeworfenen Ge wehren, anderen Waffen, Munition und Tor nistern. Die Siege des bayrischen und des deutschen Kronprinzen und die Offensive der deutschen Truppen zerrissen das französische Heer.' Noch einmal der Sieg von Metz. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung be spricht in einem längeren Artikel den Sieg von Metz und schließt: Wir waren von einem dich ten

. Um den Lügen meldungen der fremden Nachrichtenbureaus, ins besondere der französischen „Agence Havas', zu begegnen, sind die letzten deutschen Siege sämtlichen neutralen Staaten zur Kenntnis ge bracht worden. Die Kriegsbegeisterung im Reiche ist im steten Wachsen. Der Andrang Freiwilliger geht in die zweite Million. Sogar die sozialdemo kratischen Organisationen haben beschlossen, mit ihren gesammelten Geldem die kommende Mil liarden Anleihe des Reiches für Kriegszwecke zu unterstützen. Heldentod

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Seite 1 von 32
Datum: 24.10.1908
Umfang: 32
, in der Ministerpräsident v. Beck die Vorlagen wegen der Alters und Invalidenversicherung und wegen der Angliederung Bosniens und der Herzego wina einbringen wird. Dann wird das Haus bis nach dem 2. Dezember keine Sitzung abhalten. Vreibunäkeinctliche Huertreibereien. Das „Berliner Tagblatt' meldet aus Petersburg, daß die Abficht besteht, Italien unter Führung Englands und Rußlands mehr zu Frank reich hinüberzuziehen. Vom Deutschen Reiche erwarte man gleichfalls den Beitritt zu einem neuen Staaten- und Völkerbunde

den Wünschen der Tschechen — vertagt. Infolgedessen haben die tschechischen Minister ihre De mission gegeben. Es ist nicht unmöglich, daß eine Gesamtdemission des Kabinetts Beck nachfolgt. Man würde es dann wieder mit einem Beamten- Minist erium versuchen. Wie die „Zeit' meldet, richtet sich der Groll der tschechischen Minister ganz besonders gegen Prade, den sie beschuldigen, die deutschen Landtagsabgeordneten in ihrer Unabhängig keit bestärkt zu haben. l>ie Mnilterkrile. Die „Slawische Korrespondenz' mel

fordern -die Reichs ratsabgeordneten auf, die Obstruktion im böhmischen Landtag auf den Reichsrat zu übertragen. . > tschechische Obstruktion im R.eichsrat«. Die Tschechen, die eben noch aufs eifrigste bemüht waren, die Deutschen im Reichsrate in die Obstruktion zu drängen, werden nun um jeden. Preis versuchen, im Reichsrate selbst O b strukt i o n zu treiben, um sich die Regierung gefügig zu machen. Deshalb ist es höchst wahrscheinlich, daß am 3. November eine formelle Sitzung stattfindet

. Man macht sich in gewissen Kreisen wieder große Hoffnungen anf eine Absonderung und Kaltstellung Oesterreichs, bezw. auf eineSp r en gu n g des Drei bundes. Die Lalkankrise. Nicht nur von österreichischer Seite hat man das veröffentlichte Konferenzprogramm abgelehnt. Auch das Deutsche Reich steht auf demselben Standpunkt und erklärt jetzt in einer Note der offiziösen „N. Allg. Ztg.', daß die mitgeteilten neun Punkte, weil nicht im Einvernehmen mit allen Signa tarmächten aufgestellt, nicht als Programm

den Deutschen entgegenzutreten.' Da wird das übermütige, chauvinistische Bürschchen sich gründlich täuschen!

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Seite 1 von 14
Datum: 19.09.1891
Umfang: 14
des Deutschen Reiches leere Phantasiegebilde sind, die gegebenen Falls — wie schon einmal — zu den unangenehmsten Enttäuschungen führen würden.' Die „Polit. Corr.' erfährt aus Bel grad, der Beginn der Hand elsvertrags- Verhandlungen zwischen Oester reich-Ungarn und Serbien seiend- giltig anberaumt auf Mitte Oktober, ohne Rücksicht, ob alsdann die Verhandlungen mit Italien und der Schweiz abgeschlossen seien oder nicht. Irankreich. Bei dem am Schlüsse der französi schen Manöver abgehaltenen Festessen hielt

gen werde verschoben werden, bis in beiden Reichshälften die Einnahmen durch die Steuer reform erhöht sein würden. Abg. v. Plener erstattete am 16. September in Eger Rechenschaftsbericht und besprach die innere Lage. Die Huldigung der Deutschen für den Kaiser bei dem Be such in Böhmen solle die Dankbarkeit dafür bekunden, daß das Ausgleichswerk der weit blickenden Initiative des Kaisers entsprungen sei. Sollte dadurch ein neuer Abschnitt in der inneren Entwicklung stattfinden, uwlltM die Deutschen

diese Wandlung fördern; Ml'!' einem Rückschlag aber sofort wieder in die Opposition treten. Er appellirte schließlich an die Einigkeit und Zusammengehörigkeit aller Deutschen in Oesterreich. In einer Versammlung des katho lisch-politischen Vereines für Böhmen führte Graf Karl Schönborn aus, die altczechifche Partei sei in die Brüche gegangen, weil sie die konfessionellen Fragen vernachlässigte. Schönborn befürwortete die Gründung einer neuen katholisch-konservativen czechischen Partei. Nach einem offiziösen

der Kriegsminister Freycinet eine Rede, in welcher er'die Generale aufforderte, an der Vervollkommnung der Armee weiter zu arbeiten, welcher Feankreich seinen Einfluß in der Welt verdanke. Niemand zweifle heute daran, daß Frankreich stark sei, es müsse jetzt auch bewiesen werden, daß Frank reich klug sei und auch in seiner neuen Lage die Ruhe, die Würde und das Maß halten zu bewahren wissen würde, welche in schweren Tagen seine Wiedererhebung vorbe reitet hätten. Wie der französische Minister präsident

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Seite 1 von 24
Datum: 18.02.1913
Umfang: 24
, reich-Ungarn und Serbien erhofft. kuslanä. Der Besuch Kaiser Wilhelms bei Kaiser Franz Joses. Wie verlautet, ist der Besuch Kaiser Wilhelms bei Kaiser Franz Joses in Tchönbrunn für die ses Frühjahr ganz bestimmt in Aussicht ge nommen. Der Besuch Kaiser Wilhelms sollte ursprünglich auf der Reise des Deutschen Kai sers nach Korfu erfolgen, nach den neuesten Verfügungen wird er aber erst anläßlich der Rückkehr des Deutschen Kaisers stattfinden. Die Versöhnung zwischen jHohenzolleru nnd Welsen

-Reunion VorschlägeO ester- reich-Ungarns und Rußlands bezüg lich der Abgrenzung Albaniens zugegangen seien, ist, was Oesterreich-Ungarn anbelangt, ^ nicht richtig. Oesterreich Ungarn hat bereits vorzwei M o naten seinen Vorschlag über )ie zukünftige Gestaltung Albaniens der Bot- 'chafter-Reunion unterbreitet Es wäre ja auch onst ganz unerfindlich, womit diese Diploma- enversammlung bisher ihre Zeit verbracht hätte. Die publizistischen Versuche, die albanesische Frage zu bagatellisieren, beweisen

Kreisen der Parteien des Deutschen Nationalverbandes hegt man wenig Hoffnung auf Erledigung des kleinen Finanz planes noch in der Sitzungszeit vor Ostern, da die parlamentarische Lage unklar ist und Parlament und Regierung sich in einer Art latenter Krise befinden. Die Finanzreform wird zwar gegenwärtig im Ausschüsse fleißig vorwärts gebracht, aber nun trat über der Frage der Bucheinsicht eine Störung ein. Da die neuen Steuem, die zur Deckung der durch die Dienstprägmatik entstehenden Mehrausla gen

und zur Sanierung der Landesfinanzen unbedingt notwendig sind, ist die Mehrheit t>es Deutschen Nationalverbandes wie die über wiegende Zahl der übrigen Arbeitsparteien be müht, die Steueraufgaben des Parlamentes baldigst zur Verabschiedung zu bringen. Allein man zweifelt heute schon daran, daß es mög lich sein wird, die Bucheinsicht oder die immer mehr als unzweckmäßig und unsozial empfun dene Junggesellen fteuer durchzubringen. Zu den sachlichen Schwierigkeiten gesellen sich die politischen

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Seite 2 von 10
Datum: 25.08.1914
Umfang: 10
stellungen bezogen und schön mit den deutschen Truppen Fühlung genommen. Fieberhaft schaut die ganze Welt auf diese Gefilde, auf denen die Entscheidung über die Macht in Europa fällt. Dort entscheidet sick das Schicksal von Nationen. Der ^rieg. Einstellung der Seeschiffahrt in den Gewässern der Monarchie. Sch. Fiume18. August. Das hiesige Hafen amt teilt amtlich mit, daß jegliche Schiffahrt auf den Gewässern der Monarchie bis auf weitere Verfügung aufgehoben ist. Infolge dieser Verordnung dürfen weder

Grenze, die jedoch streng abge sperrt ist. Versuche, über Salonichi Lebens mittel und Muniton einzuführen, scheinen un durchführbar, da die Eisenbahn von der maze donischen Bevölkerung bedroht und die Brücke bei Gewgeli gesprengt ist. Die Hauptstadt Belgiens in de« Hände« der Deutschen. In militärischer Kürze meldet am 21. d. M. früh das Wolffbureau — bekanntlich un sere amtliche Nachrichtenquelle aus Deutschland — die Besetzung Brüssels durch die deutschen Truppen. Das ist ein Erfolg, der auch mili

tärisch nicht hoch genug eingeschätzt werden kann; denn mit der Hauptstadt Belgiens ist das Herz des Landes in deutschen Besitz über gegangen und der deutsche Massendurchbruch ins französische Gebiet kann nun rasch seinen Fortgang nehmen. Der belgische Hof und die belgische Regierung, die bekanntlich im ge heimen Teilnehmer desanglo-französischen Pan- slawistenkomplottes waren, haben sich nach dem befestigten Antwerpen geflüchtet, wo ihres Blei bens hoffentlich auch nicht lange

, 21. August. Der Einmarsch in Brüssel vollzog sich unter großer Begeisterung der deutschen Truppen. Die Bevölkerung der Stadt leistete den Truppen keinerlei Wider stand. Die Proklamation der deutschen Heeres leitung, daß gegen Franktireurs (Freischärler) schonungslos vorgegangen wird, scheint eine volle Wirkung erzielt zu haben. Die Zioilbe- horden von Brüssel wurden sofort unter die Oberaufsicht des deutschen Militärkommandos gestellt. Die Einnahme von Brüssel hat den Mut und die Zuversicht der deutschen

, 21. August. Der Lütticher Fest ungskommandant General Leman wurde fest genommen und nach Köln gebracht. > Einmarsch der Franzosen in Belgien. R. Berlin, 18. August. Nach einer amt lich zensurierten Meldung eines deutschen Kuriers sind starke französische Kräfte in Belgien ein gerückt und marschieren in der Richtung auf Gembloux, einen sehr wichtigen Eisenbahnkno tenpunkt, der nicht ganz 15 Kilometer nord westlich von Namur — Brüssel liegt. Diese Vorrückung der Franzosen muß in der Kürze sten Zeit

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