. Laut Mitteilung der Generaldirektion für Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen sind gewöhnliche und eingeschriebene Briefsendungen aller Art yhne Nachnahme im Verkehre mit Belgien zugelassen. Warum wollen wir zum Deutschen Reiche? Vor nicht.langer Zeit hat der Dichter Ginz- key im „Wiener Mittag' in trefflicher Weise, — man kann sagen — die kulturelle Notwendigkeit des Anschlusses Deutschösterreichs an das Deutsche Reich betont. Uns Deutschösterreichern fehlt etwas sehr Wichtiges und unumgänglich
Nötiges. Das ganze Deutsche Reich ist überschwemmt von deutschöster- rnchischen Hochschullehrern, bildenden Künstlern, Kunstgewerblern, Musikern. Schauspielern. Tech nikern, Chemikern usw., gewiß ein Zeichen, daß wir kein unbegabter Stamm find, aber auch ein Zeichen, daß unsere Talente zu Hause keinen ent sprechenden Wirkungskreis finden und ebenso auch» daß sich viele von ihnen zu Hause nicht wohl fühlen. Warum? Um kurz zu sagen: Ginzkey hat den Na gel auf den Kopf getroffen, wenn er ungefähr fol
gendes aussprach: Das, was uns fehlt und was wir notwendig brauchen ist eine Dosis vöm Geiste der preußischen Sittlichkeit, vom preußischen Ordnungs-, Reinlichkeits- und Arbeitssinn, der nach Grün dung des Deutschen Reiches dieses in allen seinen Teilen mehr oder minder vollständig erobert hat. Bei uns herrschen noch immer Indolenz, Faulheit, Korruption, geschäftliche Unmoral, Des organisation, Unordnung, kürz all das, was man mit dem viel zu milden Wort ,österreichische Schlamperei' bezeichnet
ihm solche Schwierigkeiten, daß er den fast vollendeten Bau wieder niederreißen ließ. Das ist nur in Oester reich möglich! Reformen! Gründliche Reformen wird man rufen. Alle solche Versuche aber gingen bei uns stets von dem grünen Tisch der — Nichtfachleute aus. So zum Beispiel die Verwaltungsreform. Ueber die Reform der Steuerämter zum Beispiel berieten Juristen im Ministerium, die den Dienst in diesen Aemtern kaum vom Hörensagen kannten, wogegen die Fachleute, also die Stenerbeamten, von den Beratungen eigentlich ganz
ausgeschlossen- wa ren. Kann da etwas Vernünftiges herauskommen? Es sei die Frage erst nicht beantwortet, ob wir aus eigener Kraft sähig wären, all unsere „österreichische Schlamperei' gründlich abzulegen. Auf jeden Fall wird es für uns von gera dezu unermeßlichen Vorteil sein, wenn der An schluß Deutschösterreichs an das Deutsche Reich Wirklichkeit wird. Das weibliche Deutschösterreich braucht den Mann Deutschland. Erst in dieser Liebesehe, in der beide Teile die Gebenden und zugleich Empfangenden