sich seit letzterer Zeit in Oester reich an vieles. Man kann, wie Beispiele leh ren, für Heilrufe einen Bajonettstich erhalten, man kann in rein deutschen Städten tschechische Umzüge mit Militärbegleitung bewundern, man kann tagtäglich in der slawischen Presse die größ ten Gemeinheiten und Frechheiten über unser Va terland und die Deutschen lesen, man kann sich wundern, daß 3 Wochen nach dem Tode des Thronfolgers noch niemand weiß, was die Un tersuchung gezeitigt hat, über alles kann man er staunt fei
vokationszüge zurechtgelegt: sie veranstalten ihre Feste in einem tschechischen oder gemischtsprachigen Ort und ziehen in geschlossenem Zuge mit Musik und Gesang durch die benachbarte deutsche Stadt. Während die Regierung früher die Praxis übte, beide Veranstaltungen, das tschechische Trutzfest und die deutschen Gegenkundgebungen, zu verbieten, hat sie sich jetzt eine neue Uebung in solchen Fäl len zu eigen gemacht. Sie gestattet das tschechische Fest, dessen Zweck doch einzig und allein die Heraus
forderung der Deutschen ist, bereitwilligst und schützt die tschechischen Massenaufzüge in deutschen Städ ten mit Waffengewalt. Kennzeichnend für diesen neuen Kurs ist der Ausspruch einer hohen politi schen Persönlichkeit in Brünn, die einer gegen die Bewilligung des Sokolfestes protestierenden Depu tation von Deutschen entgegnete: „Die Herren werden sich daran gewöhnen müssen.' Es ist also die Ansicht der Regierung, daß sich die Deutschen an tschechische Eroberungszüge in deutsche Städte
», nur sagen darf man es nicht, wie erbärmlich klein, wie hündisch ergeben wir Deut sche in Oesterreich schon geworden sind, seit wir in Ehrfurcht das slawische Joch tragen. Ein Sprichwort sagt: „Wer Knecht ist, soll Knecht bleibe»;' und wahr macht das Sprich wort die Regierung den Deutschen gegenüber. Man würde fehlgehen mit der Ansicht, daß ein Krieg uns die slavische Pestbeule vom Halseschaffen könnte. Mit Kartätschen tötet man nicht die nationalen Bestrebungen großgczüchteter Volksminoritäten
rung selbständiger autonomischer Verwaltung bei kleinen Nationen erhoffen, werden einmal zu füh len bekommen, wie gut dem deutschen Prole tarier im Zukunftsstaate das Brot schmecken wird, das ihm sein Todfeind der Slawe serviert. Unser guter Kaiser, des großen Reiches ein ziger Hort, ist alt, nahe der Grenze, wo es ans Scheiden von den Völkern geht. Eine Respekts person, vor der die ganze Welt in Ehrfurcht lebt. Was dann, wenn sich die Augen schließen zum ewigen Schlummer? Wird Europa noch Respekt